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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer kommt nach wenn die großen "alten" weg sind?


Fritte
2009-01-15, 10:48:36
Hab mich heute mal auf youtube durchgewühlt und irgendwie hört man sich immer das gleiche an, nicht immer die gleichen Lieder aber irgendwie doch das gleiche.

Gute Musik hat für mich zumindest einige wenige Referenzkünstler, Ikonen ihrer Zeit eben. Und da stellte sich mir plötzlich die Frage wer denn nachkommen soll wenn diese Helden der Musikgeschichte mal nicht mehr sind, denn in den Jahren sind die allemale schon.

Wer wird eine Querflöte je wieder so genial spielen wie ein Ian Anderson?
Wer wird ein zweites Piano Man nach Billy Joel komponieren?
Wer wird einen jemals wieder in Dimensionen ähnlich Pink Floyd entführen?
Wer könnte einem Elton John in seiner Virtuosität und Vielfältigkeit jemals das Wasser reichen?

Und wo zum Teufel bleibt der Typ der sich nicht nur exzentrisch auf der Bühne produziert wie Freddy Mercury sondern auch so gottgleich singt wie dieser es tat?

Machen wir uns nichts vor, wir lebten im Paradies der Musikgenies, doch es brückelt langsam, Freddys Abgang war der Anfang und es wird natürlich weitergehen.

Gibt es Hoffnung auf eine Zukunft?
Namen, nennt mir Namen....

Schiller
2009-01-15, 11:19:56
Vielleicht bist du einfach in deiner jungen Zeit geprägt worden durch diese Künstler und findest derzeit nichts vergleichbares. Vor allem nicht in dem favorisierten Musikstil.

Sicher kommt heute im Radio absoluter Schrott, aber es gibt durchaus genügend wirkliche Musiker und Künstler.

Ich kenne mich nur im elektronischen Bereich aus und in diesem finde ich viele geniale Persönlichkeiten. Ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Deiner höchstwahrscheinlich auch nicht.

Aber für mich gibt es da Armin van Buuren, Above & Beyond, DJ Shah(Sunlounger), Ferry Corsten usw.

sei laut
2009-01-15, 11:22:05
Du hast ein paar Ikonen für dich aufgezählt.
Jetzt schau mal, was 30 Jahre vor den Ikonen war.

Neue Größen werden nie so sein wie alte, der Schluss, den ich daraus ziehen würde.

Fritte
2009-01-15, 11:38:29
Du hast ein paar Ikonen für dich aufgezählt.
Jetzt schau mal, was 30 Jahre vor den Ikonen war.

Neue Größen werden nie so sein wie alte, der Schluss, den ich daraus ziehen würde.

ja natürlich war die Auswahl sehr eingeschränkt, ich hätte auch ABBA, Beatles, Rolling Stones nennen können, da sehe ich auch keine würdigen nachfolger.
Dein Einwurf mit den 30 Jahren vorher, was meinst du konkret? Ein Elton John macht seit ~1970 Hits, wüsste nun nicht das 30 jahre vorher schon populäre Musik da war, es sei denn du spielst auf den klassischen Bereich an, wo ich durchaus Nachwuch sehe
Auch die Rockszene hat sich weiterentwickelt, es gibt viele gute Gruppen, siehe deinen Ava.

Wenn ich so sehe was heute noch rauskommt dann ist es meistens der immer gleiche Interpret der da heisst "schnelles geld mit Noname Gesichtern"

PS: ich korrigiere meinen ersten Post, Freddies Abgang war nicht der Anfang, wohl aber ein Meilenstein.

DrumDub
2009-01-15, 11:41:01
eine band, die man z.b. radiohead ist durchaus vergleichbar mit der musikalischen innovationskraft uns experimentierfreudigkeit, die pink floyd groß gemacht hat. allerdings ist die ganze popmusik heute viel diversfizierter, als dies selbst vor 20 jahren der fall war. große bands/musiker, die über jahrzehnte die musikwelt bestimmen, wird es imho nicht mehr geben, weil sich die ganzen strukturen geändert haben. früher wurde der musikgeschmack stärker durch die musikindustrie diktiert, weil einmal groß gewordenen bands/künstler auch entsprechend gepusht wurden, damit man wieterhin mit ihnen geld verdient. diese zeiten sind vorbei bzw. es funktioniert nicht mehr so einfach. heute kann eben jeder seine musik selbst veröffentlichen und ich als konsumemt muss mir das raussuchen, was mir gefällt, was natürlich bei der masse an musik schwieriger ist als früher, aber dafür finde ich auch mehr sachen, die sich nach meinen persönlichen geschmack richten.

und dennoch gibts einfach noch gute popmusik: http://www.youtube.com/watch?v=q-wGMlSuX_c

und wenn man innovative musik hören will, dann muss man eben seinen horizont erweitern: http://www.youtube.com/watch?v=cfzIgFoFivI

p.s.: elton john finde ich übrings furchtbar. ;)

sei laut
2009-01-15, 11:43:04
Eben, 30 Jahre vor den Stones gabs nichts vergleichbares.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, du willst, dass der Nachwuchs alte Sachen neuem Leben einhaucht.
Vielleicht habe ich dich auch nur falsch verstanden. :D

Edit: Das Einheitsbrei heute am meisten gehört wird, muss einen ja nicht stören. Solange man genug Alternativen hat.

Simon Moon
2009-01-15, 13:25:20
Es gibt immer noch solche "grössen" nur schaffen es die nicht mehr in die Mainstream Charts. Wer dort mehr als 3 Alben rausbringt, wird langweilig - oder kann sich mit Klatschgeschichten und ein paar gewitzten Produzenten einen Kaderplatz sichern. Das macht keiner auf Dauer mit, dem es um Musik geht...

Si|encer
2009-01-15, 14:32:48
Für mich schmerzhaft:

Phil Collins -> wird wohl nicht mehr so schnell auf der Bühne zu sehen sein (außer evtl. mal ein Memorial Concert oder sowas)

Michael Sadler (SAGA) -> hat die Biege bei SAGA gemacht (Sänger) was dem untergang gleichkommt

Sil

abaddon
2009-01-15, 15:29:26
Große Musiker wirds immer geben. Und die gibts auch heute noch. Natürlich ist es schade um Bands wie die Beatles, die Rolling Stones, The Doors,.. aber zumindest werden wir deren Musik immer auf Abruf hören können, auch wenn wir sie live nicht mehr sehen werden.
Aber kein Grund, sich sorgen zu machen. Die Musik, die du vielleicht als gut empfindest tummelt sich heute mehr im Untergrund und man muss eben einige Zeit aufwenden um sie zu finden.
Ausserdem sehe ich nicht viel Sinn darin, an Altem festzuhalten. Gerade in Zeiten des Internets und riesigen Austauschmöglichkeiten zwischen Künstlern entwickelt sich imo mehr und mehr ein Zustand wie in den 60er Jahren. Nur auf einer anderen Ebene. Subjektiv hat für mich die Musikszene derzeit immer mehr zu bieten. Abseits von Radio und Charts, versteht sich. Und das beziehe ich auf jegliche Bereiche.
Schau dich doch auch mal in deiner lokalen Musikszene um.. ich bin da auf einige sehr bewundernswerte Künstler gestoßen. Um mal einen Münchner zu nennen: Phil Vetter (http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewProfile&friendID=70641723)


Ach, und Namen willst du?

John Zorn
Mike Patton (-> Ipecac Records)
Conor Oberst
Black Mountain
Portishead
John Mayall
Trent Reznor
Eels
Yngwie J. Malmsteen


Dass solche Leute nicht mehr die großen Ideale einer ganzen Generation werden können, sollte einem klar sein. Aber würdige Nachfolger gibts genügend.

Argo Zero
2009-01-15, 15:53:49
Hab mich heute mal auf youtube durchgewühlt und irgendwie hört man sich immer das gleiche an, nicht immer die gleichen Lieder aber irgendwie doch das gleiche.

Gute Musik hat für mich zumindest einige wenige Referenzkünstler, Ikonen ihrer Zeit eben. Und da stellte sich mir plötzlich die Frage wer denn nachkommen soll wenn diese Helden der Musikgeschichte mal nicht mehr sind, denn in den Jahren sind die allemale schon.

Wer wird eine Querflöte je wieder so genial spielen wie ein Ian Anderson?
Wer wird ein zweites Piano Man nach Billy Joel komponieren?
Wer wird einen jemals wieder in Dimensionen ähnlich Pink Floyd entführen?
Wer könnte einem Elton John in seiner Virtuosität und Vielfältigkeit jemals das Wasser reichen?

Und wo zum Teufel bleibt der Typ der sich nicht nur exzentrisch auf der Bühne produziert wie Freddy Mercury sondern auch so gottgleich singt wie dieser es tat?

Machen wir uns nichts vor, wir lebten im Paradies der Musikgenies, doch es brückelt langsam, Freddys Abgang war der Anfang und es wird natürlich weitergehen.

Gibt es Hoffnung auf eine Zukunft?
Namen, nennt mir Namen....

Sehe ich ähnlich. Trotz Baujahr '87 höre ich viel lieber Musik aus den 60-90ern. Danken wir einfach Popstars & diversen anderen Sendungen, dass die wahren Künstler weiterhin in ihrem Dörfchen sitzen und im lokalen Jazz-Schuppen ihre qualitativ gute Musik spielen :)

ShadowXX
2009-01-15, 16:25:54
Ach, und Namen willst du?

John Zorn
Mike Patton (-> Ipecac Records)
Conor Oberst
Black Mountain
Portishead
John Mayall
Trent Reznor
Eels
Yngwie J. Malmsteen

Kannste alle bis auf Trent Reznor in die Tonne treten.
Und Reznor ist dazu extrem ausgefallen (wenn auch in seinem bereich sehr gut).

Ich Stimme mal dem Threadstarter zu....es gibt heute nur noch ganz ganz wenige gute (neue) Musiker, (neue) große gibts gar keine mehr.

abaddon
2009-01-15, 16:29:32
Kannste alle bis auf Trent Reznor in die Tonne treten.
Und Reznor ist dazu extrem ausgefallen (wenn auch in seinem bereich sehr gut).

Ich Stimme mal dem Threadstarter zu....es gibt heute nur noch ganz ganz wenige gute (neue) Musiker, (neue) große gibts gar keine mehr.
Ich denke, das ist alles ne sehr subjektive Sache. ;)

Werewolf
2009-01-15, 16:31:12
Malmsteen in die Tonne treten? Ich glaube (abseits dessen dass man über Geschmack nicht streitet) du weißt nicht wer "neoclassical" so richtig geprägt hat. Ich werte es mal als bloßes dumpfes Unwissen.

Ich mag Stump übrigens mehr, aber Malmsteen gehört definitiv zu den Großen.

Krümelmonster
2009-01-15, 17:15:08
Die Diversifikation auf dem Musikmarkt ist denke ich mal ausschlaggebend dafür, dass es nichtmehr DIE Überbands gibt. Dennoch gab es nach ende der 70er massig erfolgreiche gute Künstler. Von Michael Jackson über Eminem, ob Nirvana oder Madonna um nur die erfolgreichsten zu nennen. Alle haben die Musikgeschichte geprägt und prägen sie noch heute.

Alles in allem gibt es viele Genres, wie z.B. House auf die ich nichtmehr verzichten möchte und insbesondere die 80er Jahre gut resycelt haben.

Sonyfreak
2009-01-15, 21:27:19
Die Diversifikation auf dem Musikmarkt ist denke ich mal ausschlaggebend dafür, dass es nichtmehr DIE Überbands gibt. Dennoch gab es nach ende der 70er massig erfolgreiche gute Künstler. Von Michael Jackson über Eminem, ob Nirvana oder Madonna um nur die erfolgreichsten zu nennen. Alle haben die Musikgeschichte geprägt und prägen sie noch heute.Genau das glaube ich auch. Es gibt einfach keine Künstler mehr, die einfach _allen_ gefallen.

mfg.

Sonyfreak

Lyka
2009-01-15, 21:40:49
Ich hätte gern man Genesis in Originalbesetzung wieder, wie Anfang der 70er Jahre :usad:

Queen mit diesem anderen Typen hab ich nicht ausgehalten :(

Das Problem ist, wie man z.B. bei Prog Rock oder Art Rock sieht, daß die komplexe Musik damals, die Experimentierphasen, anscheinend vorbei sind... bleibt mir auch nur übrig... mir neue alte Musik zu suchen.

Fusion_Power
2009-01-15, 22:10:52
Und wo zum Teufel bleibt der Typ der sich nicht nur exzentrisch auf der Bühne produziert wie Freddy Mercury sondern auch so gottgleich singt wie dieser es tat?

Der Sänger von "The Darkness" hat das zumindest mal veruscht gehabt, also damals, als es "The Darkness" noch gab :D

Amarok
2009-01-15, 23:28:40
Mike Oldfield...

So eine verrückte Platte wie Tubular Bells aufnehmen, noch dazu praktisch alleine, in so einem Alter und dann so an die 20 Millionen Stück verkaufen (würde ein reines Instrumentalstück heute nie mehr schaffen).
Von dem was nachkam möchte ich gar nciht reden...

Und ja, Pink Floyd....

Atom Heart Mother, Echoes....

ernesto.che
2009-01-15, 23:45:45
[...] irgendwie hört man sich immer das gleiche an, nicht immer die gleichen Lieder aber irgendwie doch das gleiche.[...]



Du musst nicht mehr alt werden, du bist bereits alt. Wenn du immer das gleiche hörst, entwickelst du dich nicht weiter = alt.


Es gibt auch in der Neuzeit etliche hervorragende Musiker. Die haben es heute allerdings durch das schnelllebige Musikgeschäft deutlich schwerer als Künstler vor 30 Jahren. Was auch hinzukommt: Der Konsument erwartet manchmal auch Wunderdinge. Es gibt immer seltener Revolutionen. Wenn es doch kleine sind, dann bekommt es kaum einer mit, es ist eben doch mehr Evolution der Musik.

Ich freue mich erstmal wie ein kleines Kind morgen Oasis live zu sehen. Das aktuelle Album ist übrigens keine Offenbarung, jedoch ziemlich gut.

PHuV
2009-01-15, 23:55:42
Mich würde interessieren, ob das zu Zeiten Händel, Bach, Mozart, Beethoven usw. auch jemand gefragt hat :uponder:

Wir haben heute eine Zeit, die alles konservieren kann, Ton, Klang, Bild, Bewegung. So etwas gab es früher nicht, und so konnte vieles immer wieder neu entstehen, auch wenn es davor schon gab. Wir dürfen nicht vergessen, das letzte Jahrhundert war ein großes Jahrhundert, mit vielen Umbrüchen und Neuerungen in einer Weise, wie sie die Menschheit davor in dem konzentrieren Maße noch nicht gesehen hatte. Ich schätze mal, daß in unserem bekannten Notensystem schon fast alles ausgereizt wurde, und trotzdem ist keines Vergleichbar mit Bachs Fugen, Händels Sonaten, Mozarts Menuetten und Bachs Klavierstücken. Man darf nicht vergessen, daß die Popmusik seit den 50ern vergleichsweise einfacher aufgebaut sind. Aber schon allein die Änderungen der Rhythmik, der Betonung, hat so viel Erweiterungen möglich gemacht.

Der nächste Umbruch wird wieder kommen, wo auf neue Art neue Musik gemacht wird, und da wird es bestimmt wieder genau so viel Große geben, wie wir sie kennen.

vb3rzm
2009-01-16, 07:33:16
Ist es einem/r Künstler/in zu der Zeit zu der er/sie an einem Werk arbeitet nicht eher zweitrangig ob wir, nicht so kreativ Begabte, daraus einen Klassiker machen.

Leute die Allgemeingültiges, die Zeit Überdauerendes schaffen, wird es immer geben.

ernesto.che
2009-01-17, 02:27:42
Ich freue mich erstmal wie ein kleines Kind morgen Oasis live zu sehen.
Es war übrigens ein sehr gutes Konzert.:)