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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Farbprofile unter Windows


alkorithmus
2009-01-16, 09:34:04
Ich bitte um Mithilfe für diese kleine Einführung. Sie ist nicht vollständig, sollte es aber bald werden. Alle interessenten tragen ihr Wissen, Korrekturen oder Anmerkungen in diesem Thread mit ein.

Farbprofile unter Windows
Photoshop und Webbrowser


· Das Ausgabegerät
· Erste Einstellungen/Kalibrierung
· Einstellung in Photoshop
· Einstellung in Win/Mac
· Der Webbrowser


Einführung:

Folgendes Szenario beschreibt einen häufigen Vorgang, wie er immer wieder in Foren zu lesen ist. Ein Foto, welches in Photoshop seine letzte Bearbeitung erhielt, wird in’s Netz gestellt um es der Masse zugänglich zu machen. Das Problem, wenn man es denn merkt, tritt erst jetzt an die Oberfläche. Das Foto hat nicht die Originalfarben, wie sie noch in Photoshop oder in der Windowsoberfläche zusehen waren. Die Bildbetrachtungsprogramme unter Windows nutzen das von der Grafikkarte benutzte Profil, wohingegen Photoshop – wenn man nichts anderes eingestellt hat – das von Adobe bereitgestellte Profil nutzt. Der versierte Anwender weiß mit dem Problem umzugehen und kalibriert den Monitor mit der Hardware, welche er zur Verfügung hat. Um solch ein Profil zu erstellen, benötigt man ein Colorimeter wie zB. den „Spyder“ von „ColorVision“. Oder ein Spektrofotometer, wie das „GretagMacbeth“ „Eye-One“ mit der Software „Eye-One Match“ oder Profile Maker Professionel erzeugt die genauesten Ergebnisse.

Ist man Besitzer von Photoshop, dürfte die Anschaffung der Hardware, die zum Kalibrieren benötigt wird, finanziell wenig Probleme bereiten. Aber viele Anwender nutzen es nicht häufig genug, oder möchten sich nicht so ausgiebig damit auseinandersetzen. Für diese Anwender ist dieser kleine Guide gedacht. Er zeigt in kurzen und verständlichen Schritten, wie man mit einfachen Mitteln eine recht anständige Basis für das Bearbeiten von Fotografien auf dem heimischen PC erreichen kann. Es gibt viele Wege und der hier beschriebene ist sicher nicht der Idealweg, jedoch ist es ein Ansatz, an welchen man sich halten kann. Wer sich weiter mit diesem Thema beschäftigt, kann sich recht schnell verlaufen und verliert den Blick für das Wesentliche. Nicht jeder, der gerne fotografiert, muss in den nächsten Elektronikmarkt rennen und sich einen Eizo für 500 Taler kaufen.


Das Ausgabegerät:

Dass das richtige Ausgabegerät auch am richtigen Platz steht, um die gezielte Wirkung zu erreichen setze ich voraus. Niemand wird sein Gerät so positionieren, dass eventuelle Nachteile entstehen könnten. Es wird sich auch kaum Jemand darum bemühen die Wände in einem neutralen Grau zu streichen und Tageslichtlampen im Raum zu installieren um eine bessere Farbkontrolle des Drucks zu erhalten. Worauf man aber auf jeden Fall achten sollte ist die richtige Einstellung des Monitors, sonst nützt das beste Profil nichts. Heute haben die meisten Anwender ein TFT- oder ein LCD-Monitor, da sie wesentlich weniger Energie verbrauchen und nicht, wie etwa ein CRT, an Leuchtkraft verlieren. Teurere CRT-Monitore besitzen bereits eingebaute Kalibrierungswerkzeuge. Diese überwachen ständig die Ausgabe des Monitors. Die TFT-Monitore im unteren Preissegment bringen auch den Nachteil des Blickwinkels mit sich. Das schlimmste Beispiel sind Laptop-Displays.


Erste Einstellungen (Betriebssystem)

Ziel ist es, den Monitor so einzustellen, dass die Bilder in Photoshop und allen übrigen Anwendungen mit der richtigen Helligkeit und ohne Farbstiche angezeigt werden. Wege, das zu ermöglichen, gibt es viele. Für die Anwender eines CRT-Monitors ein Tipp: Der Monitor sollte mindestens eine halbe Stunde im Betrieb sein, bevor die Kalibrierung vorgenommen wird. Der nächste Schritt wäre den Kontrast so weit zu erhöhen, dass ein neutrales Grau auch wirklich ein Grau ergibt. Die erste Kalibrierung sollte den Monitor in einen Idealzustand versetzen, was so viel heißt wie, der Weißpunkt, Schwarzpunkt und der Gammawert sollten gefunden werden. Der Schwarzpunkt beschreibt das dunkelste Schwarz das angezeigt werden kann, so dass der nächste Punkt dunkles Grau gerade noch sichtbar ist. Der Weißpunkt übermittelt der Grafikkarte wie reines Weiß auf dem Bildschirm gargestellt werden muss, und zwar so, wie es der eingestellten Farbtemperatur entspricht. Die Empfehlung der Farbtemperatur von meiner Seite: Tageslicht entsprechend D65/6500 K. Der Gammawert, welchen man in den jeweiligen Anwendungen immer wieder trifft, beschreibt nicht, wie oft angenommen, die Helligkeit des Bildes sondern er wirkt sich nur auf die Tonwerte der Mitteltöne aus. Beim Gammawert ist es egal, welches System konfiguriert wird – sowohl für Windows als auch für Mac, empfiehlt es sich einen Wert von 2,2 zu benutzen.

http://666kb.com/i/b5lcu59jtf8isivgi.jpg


Die erweiterten Einstellungen der Grafikkarte erlauben einen ersten Schritt in Richtung Kalibrierung. Als Beispiel habe ich die gute alte GeForce4 MX benutzt. Die Oberfläche hat sich auch bei den neuen Grafikkartengenerationen nicht großartig verändert. Im abgebildetem Fenster sieht man die gewohnte Oberfläche einer Nvidia Karte, mit dem Reiter „Load color corrections curves from ICC profilename:“. Das standardisierte und aktuelle ICC-Profil kann man sich auf der offiziellen Seite kostenlos und mit Zustimmung der Vereinbarung herunterladen (www.color.org) und als Monitorprofil verwenden. Es ist ein kleiner Schritt mit großer Wirkung. Auf dieses Profil greifen für gewöhnlich die Anwendungen zurück, mit denen man Bilder unter Windows betrachtet. Photoshop kocht, zumindest in der Standardeinstellung sein eigenes Süppchen – dazu mehr im nächsten Punkt „Einstellungen in Photoshop“.

http://666kb.com/i/b5lcujk69ruebipc2.jpg


Einstellungen in Photoshop

Dass Windows und die Bildbetrachter nun ein neues Profil nutzen, lässt Photoshop ziemlich kalt. Es sei denn es ist schon in den Farbeinstellungen zu sehen, dass Photshop das von Windows genutzte Profil ebenfalls nutzt. Die Farbeinstellung erreicht man unter „Bearbeiten“ -> „Farbeinstellungen“. Wenn man große Lust verspürt kann man ein Häkchen bei „Erweiterter Modus“ setzen. So hat man auch Zugriff auf die Meldungen, die sich natürlich dann beim Öffnen einer Datei in Photoshop zeigen. Sie fragen den Anwender, ob und in welchen Farbraum konvertiert werden soll, sollte das Profil des Bildes nicht dem Profil von Photoshop entsprechen, was nach dem „Update“ auf jeden Fall passiert. Im RGB Farbraum ist es wirklich nicht tragisch die Bilder von blaRGB zu muhRGB zu konvertieren.

http://666kb.com/i/b5lcvt9jh4uvbsc76.jpg

Hat man aber ein Tif mit einer Seperation in CMYK, dann ist es logisch, dass man sich nicht weiter im RGB Farbraum bewegt. Für die Druckvorstufe ist es wichtig, ein Profil in Photoshop zu packen, welches der Drucker oder der Copyshop ebenfalls benutzt. Es gibt natürlich die Möglichkeit eine größere Sammlung von Profilen zu managen. Die Programme existieren als Freeware im Netz – Google hilft auch hier weiter.

eViLsTieFel
2009-01-16, 13:01:29
Na so einen Thread kann ich nur unterstützen. Wenn er vollständig ist, wäre das ja schon fast einen eigenen Artikel im 3DCenter wert, selbstverständlich neben der Forenversion ;). Ein paar Ergänzungen hätte ich zu dem Thema noch anzubieten:


Heute haben die meisten Anwender ein TFT- oder ein LCD-Monitor, da sie wesentlich weniger Energie verbrauchen und nicht, wie etwa ein CRT, an Leuchtkraft verlieren.

[...]

Für die Anwender eines CRT-Monitors ein Tipp: Der Monitor sollte mindestens eine halbe Stunde im Betrieb sein, bevor die Kalibrierung vorgenommen wird.


Auch TFTs verlieren über die Zeit an Leuchtkraft, auch wenn dadurch nicht so extrem hässliche Farbverschiebungen wie bei CRTs auftreten. Deshalb ist es auch ratsam, sich beim Kauf eines TFT-Monitors bei der gewünschten Helligkeit etwas Raum nach oben zu lassen. So muss und sollte man den Monitor nicht immer bei maximaler Helligkeit ansteuern und schont das Backlight (und seine Augen ;)) - hat also etwas länger etwas von seinem u.U. teuren Schätzchen. Von Modell zu Modell verschieden brauchen darüber hinaus auch Flachbildschirme einige Zeit, um ein stabiles Bild darzustellen. Vorher kann es durchaus noch zu Schwankungen der Helligkeit kommen. Eine halbe Stunde warten lohnt sich also in jedem Fall.

Farbmanagement ist eine Software-Sache. Dabei gilt es zwei sehr wichtige Seiten auseinander zu halten: den Arbeitsfarbraum und, für den PC, das Monitorprofil. Die hast du glaube ich etwas durcheinander gewürfelt, wenn ich dich nicht falsch verstanden habe. Das, was bei Windows in den Anzeigeeigenschaften definiert wird, ist das Monitorprofil. Dabei ist es unter Windows aber leider mitnichten so, dass sich infolgedessen alle Programme "außer Photoshop" korrekt verhalten und nun die Bilder richtig dargestellt werden.

Photoshop und Konsorten: Farbmanagement unter Windows

Eigentlich verhält sich fast NUR Photoshop ab jetzt richtig: es benutzt das Monitorprofil nun bei der Ausgabe, um den Arbeitsfarbraum für die Darstellung auf dem Bildschirm korrekt zu verrechnen, sodass die Farben auf jedem individuell profilierten Bildschirm identisch aussehen sollten. FAST nur Photoshop, denn es gibt selbstverständlich noch weit mehr Programme, die vollständiges Farbmanagement unterstützen, wie z.B. GIMP oder der neue Firefox V3 (mit aktiviertem Management). Alle sonstigen Programme machen aber bei der Ausgabe folgendes: sie nehmen ein sRGB-Profil als Ausgabefarbraum an. Das ist nicht besonders bedenklich, da die meisten Monitore nun mal annähernd den sRGB-Farbraum abdecken und Farbverschiebungen hier "gering" ausfallen. Die Entscheidung hierfür muss wohl praktischer Natur sein und zeigt auch, warum ein Thread wie dieser nötig ist. Die Entwickler wissen ganz genau, dass die wenigsten Benutzer Zeit haben werden, ihre Bildschirme zu profilieren geschweige denn kalibrieren. Damit aber überhaupt etwas angezeigt werden kann, wurde als gemeinsame Grundlage eben sRGB definiert.

Dass das mittlerweile nicht mehr die günstigste Lösung ist, spüren Leute mit Widegamut-Monitoren derzeit am eigenen Leib. Alles sieht viel zu bunt aus, Windows glüht wie nach einem Atomkrieg. Je größer der Farbraum des Bildschirms, umso schlimmer wird es. Nur Programme mit Farbmanagement stellen bei installiertem Monitorprofil alles korrekt dar.

Was du dann mit den Farbeinstellungen von Photoshop noch definierst, ist der Arbeitsfarbraum. Hier steht Photoshop standardmäßig auf Adobe RGB. Das ist eigentlich ziemlich egal, wenn man nur Programme benutzt, die mit Profilen korrekt umgehen können. Läd man das Bild dann allerdings ins Internet, dann kommt es zum Problem. Die meisten Browser interpretieren weder das Monitorprofil, noch den Arbeitsfarbraum und gehen dort immer von sRGB aus. Bilder, die ein Adobe-RGB Profil eingebettet haben, sehen viel zu blass aus und der Benutzer wundert sich, woran es liegt. Die meisten anderen Programme nutzen als Arbeitsfarbraum sRGB. Das nun im Internet alles "richtiger" aussieht, liegt nicht an einer überlegenen Programmierung dieser Tools, sondern ist schlicht Zufall bzw. aus der vereinfachten Nutzerbetreuung herrührend.


Selbst die Microsoft Bild- und Faxanzeige kehrt sich einen Dreck um das installierte Monitorprofil (jedenfalls unter Windows XP, Vista liefert hier schon das richtige Ergebnis). Man benötigt erst ein eigens von Microsoft zur Verfügung gestelltes Applet (http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyId=1E33DCA0-7721-43CA-9174-7F8D429FBB9E&displaylang=en), damit dort auch unter XP korrekte Farben dargestellt werden. Dies wäre also eine Variante für alle, die nicht über das NVidia Control Panel verfügen. Wobei ich damit aber noch keine Erfahrungen sammeln konnte - für mich sieht es so aus, als würde bloß die Kalibrierkurve übernommen (was nochmal ein Thema für sich ist). Die Kalibrierkurven lädt übrigens auch das Applet von Microsoft.

Obwohl unter Vista übrigens jedem Gerät ein eigenes Profil zugewiesen werden kann und dies dann auch unter den Programmen von Vista umgesetzt wird, fehlt die Funktion zum Laden einer Kalibrierkurve. Man braucht dazu wieder ein extra Tool. So ganz verstehe ich diesen Schritt nicht, hat doch Microsoft mit dem Color Control Applet schon eine Komplettlösung realisiert...

Unterschied zwischen Kalibrierung und Profilierung

Wie man eben schon gelesen hat, spreche ich einmal von Kalibrierung und einmal von Profilieren. Da fragt sich vielleicht mancher jetzt: sind das jetzt nicht zwei Worte für ein und dasselbe? Nein!

Wie Fair schon geschrieben hatte, ist es sinnvoll, den Monitor auf einen definierten Zustand zu setzen was Weißpunkt, Gamma und Helligkeit angeht.

Dafür dient die Kalibrierung:
Mit einem Kolorimeter oder Spektrophotometer wird mit einem geeignetem Programm die Ausgabe des Monitors gemessen und eine Korrekturkurve erstellt, die im Anschluss entweder in den Monitor geladen wird (teure Spezialmodelle) oder "normalerweise" per Software in den LUT (Lookup-Table) der Grafikkarte geladen werden.

Wie diese Kurve aussieht, hängt ganz davon ab, welche Zielwerte man angibt und wie weit diese von der nativen Ausgabe des Monitors abweichen. Weichen diese beiden Dinge sehr weit voneinander ab, so hat man bei der Kalibrierung per Software sehr schnell ein Problem. Die Verbindung zwischen Monitor und Grafikkarte erfolgt mit einer Informationstiefe von 8 Bit pro Farbkanal, also 256 Stufen. Wird jetzt viel herumgebogen, müssen irgendwo Informationen wegfallen, da keine lineare Verteilung mehr vorliegt. Das kann dann zu sichtbarem Banding (Farbabstufungen bei eigentlich "stufenlosen" Verläufen) führen.

Bei der Hardwarekalibrierung über den Monitor kann es dazu nicht kommen, da hier das Ausgabesignal der Grafikkarte nicht verfälscht wird und der Monitor intern mit einer viel höheren Informationsdichte Arbeitet (bis zu 32Bit pro Farbkanal). Dies wäre also eigentlich immer vorzuziehen, für den Normalanwender ist das allerdings gar nicht erschwinglich und wenn man zwei oder drei Dinge beachtet, dann liefert auch die Softwarekalibrierung sehr zufriedenstellende Ergebnisse!

Die Profilierung macht nun folgendes:
Hat man den Monitor einmal auf einen definierten Zustand gesetzt (wobei das allerdings nicht zwingend erforderlich ist), kann man ihn profilieren. Hierbei werden verschiedene Farbwerte der einzelnen Kanäle zusammengemischt und über den Monitor ausgegeben. Das Messgerät erfasst nun, was in Software hineingeschickt wurde, und was der Monitor dann schließlich ausgehend von diesen Werten darstellt. Bei genügend hoher Anzahl von Messungen lässt sich daraus dann der "Gamut", also Farbraum des Monitors, ziemlich genau bestimmen. Erst wenn man ein solches Profil eingebunden hat können Farbmanagement-fähige Programme eine korrekte Darstellung gewährleisten, da nun folgende Kette realisiert ist (zur Vereinfachung wieder 8 Bit Informationstiefe):


Farbwert im gespeicherten Bild wird gelesen
Arbeitsfarbraum gibt an, wie dieser Wert interpretiert werden soll. 255 im roten Kanal ist bei Adobe intensiver als z.B. beim kleineren sRGB , obwohl beides mal 255 als Wert hinterlegt ist!
Monitorfarbraum gibt an, wie dieser Wert manipuliert werden muss, damit der Monitor ihn auch tatsächlich wie erwartet anzeigt.


Das wars erstmal von meiner Seite, ich werd das Thema aber gespannt verfolgen ;)

Edit:

Bevor jemand übrigens noch verwirrt ist: Fair meint beim Spektrophotometer von GretagMacbeth das Eye-One Pro! Die Kolorimeter heißen von der Produktlinie aus gesehen auch Eye-One, tragen dann aber Namen wie "Display 2" oder "Display LT".

alkorithmus
2009-01-16, 13:29:26
Eine super Ergänzung, ich bedanke mich natürlich für den weiteren Fortschritt in diesem Thema.

Besonders hervorzuheben ist folgendes Zitat:

Selbst die Microsoft Bild- und Faxanzeige kehrt sich einen Dreck um das installierte Monitorprofil (jedenfalls unter Windows XP, Vista liefert hier schon das richtige Ergebnis). Man benötigt erst ein eigens von Microsoft zur Verfügung gestelltes Applet, damit dort auch unter XP korrekte Farben dargestellt werden. Dies wäre also eine Variante für alle, die nicht über das NVidia Control Panel verfügen. Wobei ich damit aber noch keine Erfahrungen sammeln konnte - für mich sieht es so aus, als würde bloß die Kalibrierkurve übernommen (was nochmal ein Thema für sich ist). Die Kalibrierkurven lädt übrigens auch das Applet von Microsoft.

Obwohl unter Vista übrigens jedem Gerät ein eigenes Profil zugewiesen werden kann und dies dann auch unter den Programmen von Vista umgesetzt wird, fehlt die Funktion zum Laden einer Kalibrierkurve. Man braucht dazu wieder ein extra Tool. So ganz verstehe ich diesen Schritt nicht, hat doch Microsoft mit dem Color Control Applet schon eine Komplettlösung realisiert...

Ganz wichtig eigentlich.

Jemand mit einem Mac, der sich in der Materie eingelesen hat oder schon lange auskennt?
Weiter ist auch die Einstellung in den verschiedenen Browsern sehr wichtig.

Sailor Moon
2009-01-16, 13:57:28
Unterschied zwischen Kalibrierung und Profilierung
Gut, dass das Erwähnung findet, weil es ein entscheidender Umstand ist. Letztlich kann man sich bei einem Bildschirm mit 8-Bit LUT bzw. keiner Gamma-Einstellung am Gerät sogar überlegen, mit dem nativen Bildschirmgamma zu profilieren - zumindest, wenn man sich nur in fm fähigen Umgebungen bewegt.

Alles sieht viel zu bunt aus, Windows glüht wie nach einem Atomkrieg. Je größer der Farbraum des Bildschirms, umso schlimmer wird es. Nur Programme mit Farbmanagement stellen bei installiertem Monitorprofil alles korrekt dar.
Ergänzend: Von der Kalibrierung profitiere ich immer. Neutrales Grau, stabiles Wunschgamma, korrekter Weißpunkt und Helligkeit. Aber unter nicht fm fähiger Software fehlt mir eben, wie angesprochen, das Tonwertmapping. Das macht sich vor allem bei der Videowiedergabe auf Bildschirmen mit erweitertem Farbraum bemerkbar. In dem Bereich bewegen wir uns in Quellfarbräumen, die vergleichbar mit sRGB (Rec. 609) bzw., was die Primärfarben betrifft, sogar identisch mit sRGB sind (Rec. 701). Übersättigte Farben gibt es also auch hier. Das ist der Grund, warum im LCD-TV Bereich entsprechende Bildschirme alle einen Schalter zur "Farbraumbegrenzung" haben. Im Computer-LCD Bereich fehlt das.

Allerdings beherrscht z.B. die Eizo CG-Serie eine Farbraumemulation, die über die programmierbare LUT realisiert wird. Damit paßt die Farbdarstellung dann auch in nicht nicht fm fähigen Anwendungen. Wer nicht soviel investieren will (für die meisten User ist die CG-Reihe absolut oversized) und viel mit sRGB Content arbeitet, oder den Bildschirm als TV-Ersatz einsetzen will, sollte sich überlegen, auf ein Gerät ohne erweiterten Farbraum zurückgreifen. Eine weitere Alternative, die allerdings auch wieder ein Colorimeter benötigt, ist die "manuelle" Korrektur. Hier bietet sich HCFR als freie Software an. Verfügt der Bildschirm dann über eine 6-Achsen Farbkorrektur (wie die Eizo und NEC Displays), die auch eine separate Einstellung der Sättigung erlaubt (mein altes NEC Public Display erlaubt das noch nicht, hier kann man nur den Farbton separat verändern), kann man Primär- und Sekundärfarben entsprechend anpassen.

Bei der Hardwarekalibrierung über den Monitor kann es dazu nicht kommen, da hier das Ausgabesignal der Grafikkarte nicht verfälscht wird und der Monitor intern mit einer viel höheren Informationsdichte Arbeitet (bis zu 32Bit pro Farbkanal). Dies wäre also eigentlich immer vorzuziehen, für den Normalanwender ist das allerdings gar nicht erschwinglich und wenn man zwei oder drei Dinge beachtet, dann liefert auch die Softwarekalibrierung sehr zufriedenstellende Ergebnisse!
Du wirst das richtige meinen, aber vl. nochmal zur Sicheit: Die üblichen Monitore für den ambitionierten Home User bzw. den professionellen Bereich arbeiten mit einer 10-14 Bit LUT, was auch völlig ausreicht, um Tonwertverluste zu vermeiden. Grundsätzlich sollten wir vielleicht noch festhalten, dass eine LUT >8-Bit auch bei nicht hardwarekalibrierbaren Bildschirmen sehr sinnvoll ist, weil dann immerhin die Einstellungen am Gerät selbst verlustfrei bleiben. Hat das Display dann noch vernünftige "Eigenschaften" ab Werk, muß bei nicht allzu extravaganten Vorgaben nur minimal über die 8-Bit Grafikkarten LUT korrigiert werden.

Im RGB Farbraum ist es wirklich nicht tragisch die Bilder von blaRGB zu muhRGB zu konvertieren.

Konvertierungen sollte man erstmal vermeiden (zumal die ja bei der Umsetzung von größerem Quell- und kleinerem Zielfabraum unwiderrufliche Verluste erzeugen). Natürlich muß man sich irgendwann Gedanken darüber machen, was man am Ende haben will. Aber erstmal würde ich die drei Haken ("Beim Öffnen/ Einfügen wählen") in den Richtlinien setzen, damit man jedesmal gefragt wird, wenn das hinterlegte Profil vom Arbeitsfarbraum abweicht. Für die Bearbeitung dann im Regelfall das hinterlegte Profil beibehalten. Ganz am Ende kann man sich, wie angedeutet, dann überlegen, was man mit der Datei eigentlich machen möchte.

Dass Windows und die Bildbetrachter nun ein neues Profil nutzen, lässt Photoshop ziemlich kalt. Es sei denn es ist schon in den Farbeinstellungen zu sehen, dass Photshop das von Windows genutzte Profil ebenfalls nutzt.
Hier weiß ich nicht, ob du das richtige meinst, aber ich spreche es nochmal an, weil es ganz gerne mal gemacht wird: Unter PS nicht das erzeugte Monitorprofil auswählen!, sondern den gewünschten Arbeitsfarbaum (i.d.R. sRGB oder AdobeRGB). Für das Tonwertmapping greift PS sowieso auf das in Windows hinterlegte Monitorprofil zurück.

Gruß

Denis

Kinman
2009-01-16, 14:00:24
Jemand mit einem Mac, der sich in der Materie eingelesen hat oder schon lange auskennt?

Frag mal bei nggalai an.

Der Artikel macht schon einen sehr guten Eindruck - ich hab ihn allerdings erst überflogen.

Noch etwas banales: Wenn möglich, binde die Screenshots als GIF oder PNG ein -> Sieht weitaus besser aus als diese zu Tode komprimierten JPGs.

mfg Kinman

eViLsTieFel
2009-01-16, 17:19:56
Du wirst das richtige meinen, aber vl. nochmal zur Sicheit: Die üblichen Monitore für den ambitionierten Home User bzw. den professionellen Bereich arbeiten mit einer 10-14 Bit LUT, was auch völlig ausreicht, um Tonwertverluste zu vermeiden. Grundsätzlich sollten wir vielleicht noch festhalten, dass eine LUT >8-Bit auch bei nicht hardwarekalibrierbaren Bildschirmen sehr sinnvoll ist, weil dann immerhin die Einstellungen am Gerät selbst verlustfrei bleiben. Hat das Display dann noch vernünftige "Eigenschaften" ab Werk, muß bei nicht allzu extravaganten Vorgaben nur minimal über die 8-Bit Grafikkarten LUT korrigiert werden.


Da muss ich mich auch korrigieren: es darf nicht 32 Bit sondern 48 Bit heißen. Solche Monitore arbeiten dann intern mit je 16 Bit pro Farbkanal im LUT. Und wie schon richtig gesagt profitiert man auch ohne Hardwarekalibrierung von einer erhöhten Tiefe. Mein Eizo hat z.B. einen internen LUT mit 10 Bit Informationstiefe. Damit sind dann für die 256 möglichen Signale von der Grafikkarte eine Umverteilung auf 1024 Stufen im Monitor möglich, selbst wenn man einen Kanal also um 50% reduzieren müsste, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, hätte man noch einen mehr als ausreichenden Puffer.

Dieses Merkmal bleibt leider meist den höherpreisigen Modellen mit VA- oder IPS-Panel vorbehalten. Viele Monitore mit TN-Panel arbeiten intern mit nur 8 Bit.

Für die Zukunft wäre es vielleicht wünschenswert, wenn die Signalübertragung von Grafikkarte zum Monitor nicht auf 8 Bit begrenzt wäre. Aber ich fürchte, das ist schon wieder ein ganz anderes Thema, und hier solls denke ich ja übersichtlich bleiben :wink:.

Argo Zero
2009-01-16, 18:07:55
Wie lass ich Photoshop erkennen, über welchen Monitor es betrieben werden soll, damit das entsprechende Profil erkannt wird? Bisher fuhr ich immer eingleisig...

alkorithmus
2009-01-16, 18:21:16
Wie lass ich Photoshop erkennen, über welchen Monitor es betrieben werden soll, damit das entsprechende Profil erkannt wird? Bisher fuhr ich immer eingleisig...

Ich verstehe nicht ganz. Hast du 2 Monitore mit 2 verschiedenen Einstellungen? Oder willst du Photoshop der Windowsumgebung anpassen?

Argo Zero
2009-01-16, 18:23:28
Korrekt, zwei Monitore, denen von Windows bzw. "Spyder Color Choser" ein Profil zugewiesen wird. Photoshop realisiert allerdings nur den primären Monitor und dessen Profil, was in meinem Fall recht umständlich ist, da der zweite Monitor zur EBV genutzt wird.
Ideal wäre es, wenn Photoshop merken würde, dass ich das Photoshop-Fenster auf den 2. Monitor schiebe und damit das entsprechende Profil aktiviert wird.

alkorithmus
2009-01-16, 18:34:34
Korrekt, zwei Monitore, denen von Windows bzw. "Spyder Color Choser" ein Profil zugewiesen wird. Photoshop realisiert allerdings nur den primären Monitor und dessen Profil, was in meinem Fall recht umständlich ist, da der zweite Monitor zur EBV genutzt wird.
Ideal wäre es, wenn Photoshop merken würde, dass ich das Photoshop-Fenster auf den 2. Monitor schiebe und damit das entsprechende Profil aktiviert wird.


Dann würde ja automatisch, wie oben schon von evilstiefel angemerkt ein Verlust stattfinden. Von Profil zu Profil geht nicht ohne weiteres, es wäre sicherer sich auf ein Profil zu einigen. Warum sind die denn verschieden? Machst du noch Prints nebenbei?

HeldImZelt
2009-01-16, 18:42:38
http://www.filmscanner.info/Farbmanagement.html
Man muss nicht alles lesen, aber es werden z.T. essentielle Dinge behandelt.

eViLsTieFel
2009-01-16, 18:45:27
Soweit mir das bekannt ist, spielt bei zwei Monitoren noch sehr viel Voodoo mit in die Problematik ein. Viele Programme kommen damit zum Beispiel gar nicht erst klar. Das Applet von Windows beispielsweise kann zwar Profile richtig zuordnen, aber nur einen Satz von Kalibrierungskurven laden. Dafür wäre dann wieder ein extra Programm nötig.

Wie das bei Photoshop aussieht, fand ich bisher leider nur unzureichend dokumentiert. Hier wäre sicherlich die beste Methode, den zur EBV genutzten Monitor als primären Monitor einzustellen. Fraglich ist nämlich, ob ein ziehen der Fenster in Photoshop von einem Monitor auf den anderen auch bewirkt, dass nicht das primäre Profil zur Berechnung genutzt wird, sondern tatsächlich das zum Monitor gehörende Profil. Auch die Darstellung eines Fensters auf beiden Monitoren gibt mir da Rätsel auf. Wenn darüber jemand mehr weiß oder aufschlussreiche Links parat hat, immer her mit den Informationen!

Argo Zero
2009-01-16, 18:53:11
@Fair
Weil mein TN-Panel mit dem Profil des S-IPS Panels gnadenlos überfordert wäre.

@eViLsTieFel
So mache ich es gezwungenermaßen auch.

Sailor Moon
2009-01-16, 19:34:54
Warum sind die denn verschieden?
Er wird, so ich das verstanden habe, ja nicht zwei identische Bildschirme einsetzen. Entsprechend groß können die farbmetrischen Unterschiede sein.

Von Profil zu Profil geht nicht ohne weiteres, es wäre sicherer sich auf ein Profil zu einigen.
*Prinzipiell* wäre das mit zwei Bildschirmen kein Problem (zumindest bei nicht gleichzeitiger Anzeige). Du konvertierst ja bei der Anzeige die Bildaten nicht, sondern PS setzt die Daten on the fly mit Hilfe des Quellprofiles der Datei und eben des Monitorprofiles um (RGB Datei => Lab => RGB Monitor). Allerdings wüßte ich da auch keinen Workflow, der das unter Windows derzeit problemlos ermöglicht. Zumal ja auch noch die Änderungen der Grafikkarten-LUT geladen werden müßten (wobei man darauf, je nach Vorgaben und Bildschirm, notfalls auch verzichten könnte - vor allem, wenn man auch Ohne profiliert hätte).

Ich hab mir den ersten Text jetzt nochmal durchgelesen und stolpere nach wie vor an dieser Stelle:
Dass Windows und die Bildbetrachter nun ein neues Profil nutzen, lässt Photoshop ziemlich kalt. Es sei denn es ist schon in den Farbeinstellungen zu sehen, dass Photshop das von Windows genutzte Profil ebenfalls nutzt.

Als unbedarfter User, der noch nichts mit Profilen zu tun hatte, würde ich jetzt wahrscheinlich mein Monitorprofil als Arbeitsfarbraum hinterlegen. Vielleicht kannst du da noch etwas eindeutiger werden.

Gruß

Denis

nggalai
2009-01-16, 21:14:22
Dann will ich auch mal zwei Unterpunkte zur Diskussion bringen. Zuerst mal, was schon angefragt wurde:

Und wie sieht’s am Mac aus?

OS X bietet ein eigenes CMM (Color Management Module) an, das auch – anders als Windows bis und mit Vista [1] – von Haus aus Kalibrationskurven in die Graka-LUT laden kann: ColorSync. Fast alle „echten“ Mac-Applikationen haben ColorSync-Unterstützung, sei es nun Safari (mehr dazu weiter unten im zweiten Unterpunkt), Pages, Vorschau, Pixelmator oder auch nur TextEdit oder Mail.app.

Bei Windows-Konvertierungen sieht es nicht so toll aus. Googles Picasa 3 z. B. kann auch auf dem Mac nicht mit Profilen umgehen. Bei Chrome dürfte dann in ein paar Monaten dasselbe gelten, obwohl eigentlich WebKit Farbmanagement unterstützt. Mehr dazu auch weiter unten.

Adobe-Programme bringen ihr eigenes CMM mit. Was einerseits ägerlich ist, da die zentrale Verwaltung übers „ColorSync Utility“ nicht mehr greift, andererseits einen Riesenvorteil hat:

ColorSync kann, wie der Microsoft-LUT-Loader, nur einen Monitor gleichzeitig vollständig farbverwalten.

Darüber ist hier im Forum auch ein Moderator, dessen Namen ich nicht in den Schmutz ziehen will, gestolpert. Externer Monitor am MacBook, Monitor kalibriert, Safari auf dem externen Monitor, Bilder mit Safari im Photo-Thread angeschaut – und alle Farben profilierter Bilder verzerrt. Kein Wunder: Standardmäßig ist das MacBook-Display als „Default-Monitor“ in ColorSync aktiviert, auch dann, wenn man den externen Monitor als Primär-Monitor (mit Dock und Menüleiste) betreibt. Wenn man also nicht gerade einen Mac Pro mit zwei quasi-identischen Monitoren benutzt, muß man sich für einen Monitor als Farbmanagement-Hauptmonitor entscheiden. Was ärgerlich sein kann.

Adobes CMM kann jedoch mit mehreren Monitoren umgehen und verrechnet auch auf x zusätzlichen Monitoren das Bild korrekt.

Das ist einer der Gründe, weshalb ich wirklich kritischen Grafikern eher zu einem einzelnen großen Monitor am Mac rate, als zu zwei kleineren. Das Ganze wird von der Farbmanagement-Community schon seit OS X 10.3 oder so immer wieder als Bug an Apple gemeldet. Es scheint sich aber etwas zu tun: Apples Photoverwaltung Aperture kann auch mit mehreren Monitoren umgehen, obwohl es augenscheinlich auf ColorSync setzt. Ein Hack? Ein verstecktes Feature? Ich hoffe auf OS X 10.6.


Unterpunkt zwei: Farbprofile im Netz.

99 % der Browser-Installationen im Netz unterstützen Farbmanagement nur unzureichend oder gar nicht. Hier eine kleine Übersicht:

Opera – Kein Farbmanagement. Nada. Freut besonders die Besitzer von Wide-Gamut-Monitoren. Ja, das war Sarkasmus.

Safari und WebKit generell (OmniWeb, Shiira, iCab, NetNewsWire etc..) – Profilierte Bilder werden durchs Farbmanagement gejagt, unprofilierte als RGB (NICHT sRGB) ans Monitorprofil geschickt.

Internet Explorer – Kein Farbmanagement, Bilder werden als RGB an den Monitor geschickt.

Firefox bis und mit 2.x – Kein Farbmanagement, siehe oben bei IE und Opera.

Firefox 3.x, Default-Einstellungen – Kein Farbmanagement. Dieselbe Leier.

Firefox 3.x, über about:config angepaßt – Fast perfektes Farbmanagement. Profilierte Bilder werden gemäß des angehängten Profils verrechnet, nicht-profilierte Bilder werden als sRGB verrechnet, selbst der Website-Code (CSS / HTML) wird mit sRGB verrechnet. Bei mehreren Monitoren muß man Firefox 3 beibringen, welches Monitor-Profil er für die Verrechnung heranziehen soll. Firefox kann noch nicht mit mehreren Monitoren umgehen.

Noch ein Hinweis: Ohne aktiviertem Farbmanagement schicken alle Browser Bilder als RGB ans Monitorprofil, nicht als sRGB. Unter Windows bei Otto Normaluser fällt das nicht weiter auf, da Windows einen Gamma-Wert von 2,2 verwendet und die sRGB-Tonwertkurve an Gamma 2,2 angenähert werden kann. Unter OS X „Standard“ ist es ein Riesenproblem, da OS X bis Snow Leopard noch immer Gamma 1,8 fährt. Also „heller“ eingestellt ist.

Was heißt das für jemanden, der Photos und Bilder ins Netz stellen will? Er kann nicht abschätzen, wie’s am Ende aussieht. Wie oft habe ich in der Webagentur schon gehört: „Schönes Layout, aber irgendwie sieht das auf dem Mac so hell und flau aus“. Man darf dann den Mittelweg zwischen Standard-Windows und Standard-OS-X finden. Nicht einfach.

Ein großes Problem ist da WebKit/Safari. Weil es profilierte Bilder verrechnet, unprofilierte aber als RGB verschickt, passen farbabgestimmte Layouts (z. B. bestimmter Orange-Ton im CSS, dann ein dazu passendes JPG mit orangem Hintergrund als Header) nur dann, wenn man die Bilder OHNE Profile hochlädt. Dafür sind die Farben flauer als auf einem „Standard-PC“. Möchte man, daß die Photos korrekt mit z. B. sRGB angezeigt werden – oder in etwa so wie auf einem Standard-Windows –, muß das Profil auch angehängt werden. Aber dann paßt unter Umständen der Rest des (Farb-)Layouts nicht mehr.

Die WebKit-Entwickler reden sich aus der Affäre, indem sie Plugins wie Flash die Schuld geben. Flash unterstützt kein Farbmanagement, entsprechend kann’s zu komischer Darstellung kommen, wenn plötzlich der ganze HTML-Code auch farbverrechnet wird. Flash-Header passen nicht mehr ins Farbschema der Website und so weiter. Außerdem kostet es Performance, weshalb Google sogar so weit ging, bei Chrome unter Windows das eigentliche Standard-Verhalten von WebKit zu deaktivieren und GAR KEIN FARBMANAGEMENT anzubieten … Dafür ist der Browser schön schnell …

Firefox 3 mit aktiviertem Farbmanagement ist entsprechend DIE Wahl für Benutzer, die auf quasi-korrekte Farben Wert legen. Ja, man hat das Flash-, QuickTime- [Plugin]-Problem. Aber dafür stimmt der Rest. Und man hat insbesondere auf einem Wide-Gamut-Monitor keine überstrahlten Farben.

Cheers,
-Sascha


[1] Hat das mal jemand unter Windows 7 getestet? Werden da ohne Zusatztools die Kurven in die LUT geladen?

alkorithmus
2009-01-17, 11:33:13
Großen Dank an dir, Sascha. Die Punkte sind sehr wichtig und da merkt man wieder, dass Farbmanagement im Netz eigentlich für'n Po ist.




Als unbedarfter User, der noch nichts mit Profilen zu tun hatte, würde ich jetzt wahrscheinlich mein Monitorprofil als Arbeitsfarbraum hinterlegen. Vielleicht kannst du da noch etwas eindeutiger werden.

Gruß

Denis

Das ist doch ok - dein Monitorprofil ist doch das richtige

thiron
2009-01-17, 11:34:36
Danke Fair & nggalai (y)

Sailor Moon
2009-01-17, 11:59:39
Das ist doch ok - dein Monitorprofil ist doch das richtige
Nein, auf gar keinen Fall das Monitorprofil als Arbeitsfarbraum (!). Du willst doch z.B. in sRGB oder AdobeRGB bleiben. Was brächte es anderen Usern, oder der Druckerei, wenn du mit einem Profil arbeitest, das deinen eigenen Bildschirm farbmetrisch beschreibt (siehe nächster Absatz)? PS zieht sich für das Tonwertmapping automatisch das Profil in Windows.

Nehmen wir mal an, du öffnest eine Datei mit sRGB Profil, hast deinen Monitorfarbraum als Arbeitsfarbraum und drückst bei der Meldung beim Öffnen auf Konvertieren*. Das, was du dann erreichst, ist nur, dass das Bild nach dem Speichern auch in nicht fm fähiger Software (bei wirklich "purer" Ausgabe) mit deinem konkreten Bildschirm korrekt aussieht (bei einem WCG-Bildschirm gibt es also eine irreversible "Entsättigung"). Entsprechend hat das dort nichts zu suchen, auch wenn es auf den ersten Blick naheliegt. Wie gesagt, PS zieht sich für das Tonwertmapping zur korrekten Anzeige das Monitorprofil schon aus Windows. Eine "Dopplung" über den Arbeitsfarbraum ist nicht nötig und verleitet zu bösen Fehlern (=> Konvertierung).

Nur das "Monitor-RGB-srGB....." sollte als Arbeitsfarbraum nicht eingetragen sein (deaktiviert Farbmanagement). Ansonsten einfach etwas "Konkretes", mit dem du quellenseitig häufig arbeitest (meist sRGB oder AdobeRGB), um die Meldungen über ein abweichendes Profil zu minimieren. Dann noch alle drei Haken in den Farbmanagement-Richtlinien, damit bei abweichendem Profil in der Datei auch immer brav nachgefragt wird. Korrekte Antwort ist dann i.d.R. "Eingebettetes Profil verwenden". Denn ein anderer, häufig anzutreffender Fehler ist, dass die Haken nicht gesetzt sind, dafür aber die Option "In den RGB-Arbeitsfarbraum konvertieren" ausgewählt ist.

Kannst du für dich ganz einfach überprüfen (wenn du einem Monitor mit erweitertem Farbraum hast), indem du das von der Meßsoftware deines Colorimeters erstellte Profil in Windows einfach mal wegläßt (dann wird von sRGB ausgegangen). In PS wirst du dann bei einer Datei mit sRGB Profil (oder einem anderen Quellfarbraum, der deutlich kleiner als dein Monitorfarbraum ist) wieder übersättigte Farben haben. Oder du mißt z.B. die Primaries nach dem Tonwertmapping in PS einfach mal mit HCFR aus (mit korrektem Monitorprofil in Windows). Auch dort wirst du feststellen, dass das Mapping problemlos funktioniert hat und dein Monitor unter PS nun die Charakteristik hat, die im Quellprofil beschrieben wurde (es sei denn, der Quellfarbraum geht über deinen Monitorfarbraum hinaus).

Gruß

Denis

*Wobei man damit, wie gesagt, eh immer vorsichtig sein muß - es ist i.d.R. sinnvoll das Bild zunächst in seinem Farbraum zu belassen, die korrekte Anzeige sichert PS ja sowieso. Am Ende kann man sich überlegen, ob man eine Konvertierung durchführen muß; das macht jedoch das Einbinden des Monitorfarbraumes als Arbeitsfarbraum nicht sinnvoller

Argo Zero
2009-01-17, 12:37:00
Gute Druckereien bieten sogar ihr eigenes Farbprofil an, sodass man vorausschauen kann, wie die Fotos dann im Druck ausschauen.
Desweiteren würde ich im PS immer nachschauen, welches eingebettete Farbprofil verwendet wird. In der Regel sollte es allerdings sRGB bzw. Adobe RGB sein. Hatte schon Bilder die kamen mit Farbprofil XY, die Götter wissen warum, wodurch aus Rot ein Orange wurde... nachschauen lohnt sich auf jeden Fall.

nggalai
2009-01-17, 15:13:13
Die Punkte sind sehr wichtig und da merkt man wieder, dass Farbmanagement im Netz eigentlich für'n Po ist.
Sag das einem Photographen oder Web-Designer, der einen Wide-Gamut-Monitor betreibt und Sachen ins Netz hängt. ;)

Ich denke, früher oder später werden auch auf Windows die allermeisten Programme Farbmanagement unterstützen MÜSSEN. Denn Wide-Gamut wird in nicht all zu ferner Zukunft Standard sein. Und erklär dann mal einem Benutzer, weshalb die „knalligen Farben“ im Druck nur schon auf einem Tintenstrahler plötzlich ganz anders aussehen. Oder einem Photographen, weshalb in Photoshop alles OK ist, aber im Netz dann plötzlich alles viel zu stark gesättigt ist.



Noch ein kleiner Exkurs, weshalb ich Picasa da oben erwähnt habe:

Die meisten Mac-User dürfen sehr, sehr froh sein, daß ColorSync „einfach so“ arbeitet. Auch dann, wenn sie von Farbmanagement keine Ahnung haben und den Monitor auch nicht profilieren oder gar kalibrieren. BESONDERS dann. Krasses Beispiel aus Sicht eines 0815-Google-Picasa-Macusers:

Photos aussuchen. „Oh, will ich ausdrucken!“. Photo dunkler regeln, denn irgendwie ist es in Picasa nicht so knackig und kontrastreich wie in der Vorschau oder Photoshop (-Elements). Ah, jetzt paßt’s. Drucker auswählen, und was macht der Tintenstrahler? Er druckt das Photo sehr viel dunkler aus als gewollt.

Also nachregeln, auf dem Monitor sieht es jetzt zwar zu hell aus, aber wenigstens kommt’s schon besser aus dem Drucker. So nach drei, vier Testausdrucken auf teures Photopapier dürfte es in etwa passen. Und der Macuser flucht auf Apple, da das beim Freund mit Windows und Picasa alles gaaaar kein Problem ist.

Was ist da passiert? Die meisten Tintenstrahler arbeiten mit sRGB und einer sRGB-Tonwertkurve. Ein Mac, der nicht umgestellt wurde, mit Gamma 1,8. Picasa unterstützt kein CM. Den Rest könnt Ihr oben sehen.

Allerdings: Apple wird bei Snow Leopard als Default-Gamma auch auf 2,2 wechseln. So in ein paar Jahren haben wir also Windows-ähnliche Voraussetzungen auf breiter Front. Der Zyniker in mir sagt, daß Google mit Chrome und Picasa genau darauf setzt. Denn so können sie sich den CM-Code sparen und die Applikationen schneller machen. „Bald ist’s ja nicht mehr so dramatisch“.

Aber im Moment dürfte das für 90% der Mac-User da draußen ein Riesenproblem darstellen. Nicht, weil sie sich auskennen. Sondern weil sie halt eben NICHT wissen, daß sie z. B. mit zwei Klicks den Monitor auf Gamma 2,2 betreiben können oder daß es Alternativen zu Chrome und Picasa gibt, die diese Probleme nicht haben …

Wobei, eben. Große Verreitung von Wide-Gamut-Monitoren abwarten. Dann könnte sich das Problem ganz von alleine lösen, weil’s einfach ohne Farbraumemulation oder Farbmanagement nicht mehr geht.

Cheers,
-Sascha

Melbourne, FL @ home
2009-01-17, 18:30:02
Hallo Leute,

erstmal danke fuer Euren Muehen...ich finde die Idee klasse. Das Timing ist auch gut, da ich mir gerade einen neuen Monitor mit PVA-Panel (Dell 2709W) geleistet habe und viele hier beschriebene Probleme habe (nukleare Farben in Windows, Farben in Photoshop und Windows Bildanzeige sind vollkommen unterschiedlich). Ich hab schon versucht, die auf der Dell CD mitgelieferten Profile ueber die Windows Farbverwaltung zu installieren aber das hat auch nicht geholfen.

Leider muss ich aber sagen, dass mir Eure Ausfuehrungen nicht wirklich geholfen haben. Ich weiss nach wie vor nicht, was ich tun muss, um meine Probleme zu beheben. Das einzige, dass mir jetzt klarer ist, ist, dass man Bilder am Ende wohl in sRGB speichern sollte, da dass der "stille Standard" zu sein scheint und man so die Bilder mit den wenigsten Bedenken weitergeben kann.

Also was muss ich jetzt tun, damit es klappt? Meine Hardware/Software sieht folgendermassen aus:

Dell 2709W
ATI Radeon 4870
WinXP SP3
Photoshop CS3 und Capture NX2 fuer Bildbearbeitung
Nikon D300

Ziel sollte klar sein...Bilder sollen in allen Anwendungen gleich aussehen und bei Freunden bzw. im Internet auch brauchbar aussehen.

Ich bin fuer jeden Tipp dankbar,

Alexander

Sailor Moon
2009-01-17, 18:36:29
a ich mir gerade einen neuen Monitor mit PVA-Panel (Dell 2709W) geleistet habe und viele hier beschriebene Probleme habe
Damit hast du einen Bildschirm mit erweitertem Farbraum. Wenn du vernünftig in sRGB arbeiten willst, brauchst du ein Colorimeter samt Software (die installiert auch einen Auto-Loader, um die Änderungen der Grafikkarten-LUT beim Windowsstart aus dem hinterlegten Profil zu laden). Das entstandene Profil speicherst du in der Windows Farbverwaltung und machst die Einstellungen in Photoshop so, wie ich es in den letzten Postings schon angesprochen habe. Als Arbeitsfarbraum unter PS kannst du AdobeRGB nehmen. Wenn du ein Bild mit sRGB Quellfarbraum öffnest, wird dich PS fragen, was es machen soll. Einfach das Profil beibehalten.

Gruß

Denis

alkorithmus
2009-01-17, 19:16:24
[B][U]Nein, auf gar keinen Fall das Monitorprofil als Arbeitsfarbraum (!)

Das Profil vom ICC kann man auch separat in Photoshop direkt laden. Also was macht es für einen Unterschied, wenn ich das Profil vom Monitor benutze, wo sowieso schon das für mich geeignete Profil in Benutzung ist?

HeldImZelt
2009-01-17, 19:43:19
Monitorprofil und Arbeitsfarbraum sind zwei unterschiedliche Dinge, man kann sie nicht untereinander "tauschen". Das Monitorprofil korrigiert Werte anhand relativer Differenzen, die dann im Arbeitsfarbraum landen, der durch ein entsprechend eigenes Profil definiert wird.

Das Monitorprofil korrigiert die Fehler und Abweichungen des Monitors, während der Arbeitsfarbraum Auflösung und Umfang der Farben definiert, d.h. entweder mehr Farben (z.B. near Infrarot, near Ultraviolet) und weniger verschiedene Abstufungen oder weniger Farben und mehr Abstufungen. Die Gesamtzahl möglicher Werte bei gleicher Bitzahl bleibt immer gleich.

nggalai
2009-01-17, 19:50:42
Moin Melbourne,

Was Denis sagte. :)

Eventuell:

Ich hab schon versucht, die auf der Dell CD mitgelieferten Profile ueber die Windows Farbverwaltung zu installieren aber das hat auch nicht geholfen.

Falls die Standard-Profile auch nur ein klein wenig taugen (was bei Dell meiner Meinung nach nicht selten der Fall ist), kann es u. U. reichen, wenn Du das von Evil auf der ersten Seite verlinkte Applet verwendest, um die Kurven im Profil in die LUT zu laden:

http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyId=1E33DCA0-7721-43CA-9174-7F8D429FBB9E&displaylang=en

Einstellen im Windows-Farb-Dialog reicht nicht aus.

Aber obacht bei Vista. Bei jedem Erscheinen des UAC-Dialogs werden die Kurven wieder gelöscht, und man darf das Profil neu laden.

Cheers,
-Sascha

Sailor Moon
2009-01-17, 20:21:34
Das Profil vom ICC kann man auch separat in Photoshop direkt laden. Also was macht es für einen Unterschied, wenn ich das Profil vom Monitor benutze, wo sowieso schon das für mich geeignete Profil in Benutzung ist?
Einen Fallstrick hatte ich ja genannt. Wenn du in deinen "Arbeitsfarbraum" konvertierst (das sollte man, wie erwähnt, sowieso erstmal nicht machen, sondern darüber nur ganz am Ende, je nach Ziel, nachdenken), beschneidest du das Bild auf den Monitorgamut. Das macht keinen Sinn. Das Bildschirmprofil ist für PS vom Workflow her kein Arbeitsfarbraum, sondern ein Ausgabefarbraum.

Ich hatte ja geschrieben, dass man es problemlos verifizieren kann. Probier das doch mal aus. PS benutzt für die Transformation von Lab nach "Monitor-RGB" automatisch das in Windows hinterlegte Profil. Als Arbeitsfarbraum gibst du deinen bevorzugten Quellfarbraum an. Dann noch die drei Haken für davon abweichende oder fehlende Profile gesetzt und entsprechende Profile beim Öffnen beibehalten (der definierte Arbeitsfarbraum wird für solche Bilder dann "außer Kraft" gesetzt, d.h. die Transformation von "Bild-RGB" nach Lab richtet sich nach dem Dateiprofil).

Es macht auch schon von der Nomenklatur her keinen Sinn. Ich will doch nicht auf meinem Monitorgamut arbeiten, sondern mich im Farbraum des Bildes bewegen. Natürlich will ich eine korrekte Darstellung, die den Farbraum meines Bildschirms für die Ausgabe auf eben Diesem beachtet. Aber das macht PS eben schon von sich aus, wenn man das Farbmanagement nicht ganz deaktviert.

Gruß

Denis

Gast
2009-01-18, 15:21:12
ich möchte auch nochmal kurz einhaken.

ich hab selbst einen monitor mit erweitertem farbraum, und dementsprechend auch ziemlich gesättigte farben. (gerade das 3dcenter-orange ist ein ziemliches opfer ;) )

ich verwende Vista64 und habe in den farbeinstellungen das mitgelieferte profil des monitors eingestellt.

damit sehen die farben beispielsweise in photoshop oder auch in firefox weitgehend natürlich aus, ebenso in den bildbetrachtern, in opera hab ich dagegen die knalligen farben.

allerdings hat praktisch die gesamte restliche oberfläche die knalligen farben, das betrifft auch das windows-hintergrundbild.

wie bekomme ich es jetzt nun so hin, dass auch die farben der restlichen oberfläche entsprechend angepasst werden?

Argo Zero
2009-01-19, 19:07:56
Hat deine Kalibrierungssoftware kein Programm, das im Hintergrund läuft und dafür sorgt, dass die Farbprofile geladen werden?
Beim Spyder zum Bleistift kommt bei jedem Start das "Profile Choser"-Fenster, was das Laden des Profils bestätigt.
Würde mich mal interessieren, wie das andere Hersteller gelöst haben.

Gast
2009-01-19, 19:15:57
Hat deine Kalibrierungssoftware kein Programm, das im Hintergrund läuft und dafür sorgt, dass die Farbprofile geladen werden?

ich hab keine kalibrierungssoftware, ich will nur das mitgelieferte profil verwenden, das würde mir erstmal auch reichen.

nggalai
2009-01-19, 19:57:48
ich hab keine kalibrierungssoftware, ich will nur das mitgelieferte profil verwenden, das würde mir erstmal auch reichen.
Dann lies Dir nochmals den Beitrag hier durch:

7043877

Es gibt ein Applet von Microsoft, womit man die Kurven in die LUT laden kann. Das sollte schon viel ausrichten.

Cheers,
-Sascha

Gast
2009-01-19, 21:15:09
Es gibt ein Applet von Microsoft, womit man die Kurven in die LUT laden kann. Das sollte schon viel ausrichten.


ich dachte das ist nur für XP?

aber danke, ich werd es mal probieren.

Gast
2009-01-19, 21:21:44
hab jetzt mal probiert das ganze zu installieren und es läuft unter Vista nicht.

nggalai
2009-01-19, 21:38:13
hab jetzt mal probiert das ganze zu installieren und es läuft unter Vista nicht.
Schade. :( Hmm. Wenn Du eine NVIDIA-Karte hast, kannst Du das übers Control-Panel machen. Ansonsten, im schlimmsten Fall, Powerstrip. Das sollte funktionieren. Es gibt auch OpenSource-Profile-Lader, aber da kennt sich EvilStiefel besser aus. Ich bin ja eher der Mac-Mensch …

Cheers,
-Sascha

Gast
2009-01-19, 21:59:47
Schade. :( Hmm. Wenn Du eine NVIDIA-Karte hast, kannst Du das übers Control-Panel machen.

im neuen leider nicht mehr und in vista gibt es kein altes :(

nggalai
2009-01-19, 22:12:32
im neuen leider nicht mehr und in vista gibt es kein altes :(
Hmm. Vielleicht macht das Vista, anders als XP, schon selbst, mit den Farbmanagement-Einstellungen im Control-Center? Immerhin hat sich da recht viel getan. Vista-User hier, die sich damit auskennen?

Cheers,
-Sascha

P. S. Daß Windows und nicht-farbverwaltete Software dann noch immer „nuklear“ aussieht, würde mich nicht überraschen. Hängt halt auch vom Profil ab, das man selbst erzeugt oder runtergeladen hat. -.rb

Gast
2009-01-19, 22:29:43
P. S. Daß Windows und nicht-farbverwaltete Software dann noch immer „nuklear“ aussieht, würde mich nicht überraschen. Hängt halt auch vom Profil ab, das man selbst erzeugt oder runtergeladen hat. -.rb

genau das würde ich doch gerne wegbekommen, software mit unterstütztem farbmanagement sieht eh gut aus.

eViLsTieFel
2009-01-19, 23:50:06
Die Oberfläche von Windows wird ohne Farbraumemulation des Monitors leider immer so bunt aussehen, da sie selbst nicht CM-fähig ist. Einzig das Hintergrundbild lässt sich über einen Trick "entsättigen": man konvertiert es mit Photoshop oder auch Gimp etc. in den Monitorfarbraum. Nun wird auch ohne CM das Bild weitgehend richtig dargestellt, da die RGB-Werte schon der Umwandlung für die Anzeige durch den Monitor entsprechen.

Zu dem Problem mit der zu ladenden Kalibrierkurve: die meisten von den Herstellern mitgelieferten Profile enthalten keine Informationen für Gamma-Shaping, also das Anpassen der Kurve für die Farbkanäle. Wie auch, denn es wäre wenig sinnvoll: jeder Monitor hat sein eigenes Response-Verhalten, welches von Einheit zu Einheit variiert. Einzig ein grobes Profil zum Farbraum ist in diesen Dateien enthalten. Dies bindet Vista schon korrekt ein, in der Form, als das es fähige Programme wissen lässt, welches Profil dem Monitor zugeordnet ist.

Willst du allerdings tatsächlich die Kurven laden, so gibt es unter Vista diverse Möglichkeiten, OpenSource-Programme zu nutzen. Genannt seien hier ArgyllCMS (http://www.argyllcms.com/) Tool dispwin (http://www.argyllcms.com/doc/dispwin.html) und dann noch von einem deutschen Entwickler das Tool xcalib (http://xcalib.sourceforge.net/). Letzteres ist vielleicht etwas einfacher zu bedienen, da es wirklich nur diesem einen Zweck dient.

Sailor Moon
2009-01-20, 00:31:20
Nun wird auch ohne CM das Bild weitgehend richtig dargestellt, da die RGB-Werte schon der Umwandlung für die Anzeige durch den Monitor entsprechen.
Exakt - nicht wirklich schön, aber mit den "normalen" WCG-Bildschirmen die einzige Möglichkeit. Nur, wenn das Bild schon in AdobeRGB vorliegt, kann man es hier letztlich auch so lassen; etwas größere Abweichungen sind bei einem Hintergrundbild ja nicht so schlimm.

Die Oberfläche von Windows wird ohne Farbraumemulation des Monitors leider immer so bunt aussehen, da sie selbst nicht CM-fähig ist.
Ja, die Farbraumemulation ist hier das Mittel der Wahl - hilft dann auch bei der Videowiedergabe. Allerdings nur im hochpreisigen Bereich zu bekommen (z.B. Eizo CG). Eine andere Möglichkeit bieten Monitore (ich glaube, ich hab es schon angsprochen), die eine 6-Achsen-Farbkontrolle implementieren, sofern die Sättigung der Farben separat gesteuert werden kann (in früheren Versionen von NEC ging das nur für den Farbton). Allerdings ist das vom Vorgehen her schon etwas aufwändig, wenn man eine komplette Kalibrierung und die Anpassung des Farbraumes händisch macht - zumindest mit HCFR als Freeware Lösung. Mit CalMAN sollte es jedoch recht simpel gehen. Wenn ich meinen Lumagen Radiance habe (genial: CalMan kann hier per serieller Verbindung direkt in das sehr umfangreiche CMS des Videoprozessors eingreifen), werde ich das mal ordern und es auch mit meinem Eizo ausprobieren. Andere, recht krude, Möglichkeit wäre es, nur Primär- und Sekundärfarben gemäß Zielfarbraum zu korrigieren und danach eine normale Kalibrierung mit der dem Colorimeter mitgelieferten Software zu starten.

die meisten von den Herstellern mitgelieferten Profile enthalten keine Informationen für Gamma-Shaping, also das Anpassen der Kurve für die Farbkanäle
Ich habe auch noch kein einziges "Fertigprofil" mit Korrekturen gesehen. Wenn der Bildschirm dort wenigstens farbmetrisch halbwegs korrekt beschrieben wäre, ist das für den Einsatz in fm fähigen Umgebungen nicht gar so schlimm, aber ich habe schon Profile von WCG-Bildschirmen gesehen, die einen sRGB ähnlichen Farbraum beschrieben (!). Völlig unbrauchbar. Notfalls ist da wirklich das AdobeRGB Profil besser.


Gruß

Denis

Melbourne, FL
2009-01-25, 21:47:44
Ok Leute,

jetzt mal ganz konkret. Ich hab mich mit Farbmanagment schlicht noch nie auseinandergesetzt und stelle deswegen jetzt sicher eine doofe Frage. Hier mal ein Screenshot der meine aktuellen Einstellungen zeigt:

http://img140.imageshack.us/img140/4010/screenshotxp8.th.jpg (http://img140.imageshack.us/my.php?image=screenshotxp8.jpg)

Links ist Photoshop, rechts die Windows Bildanzeige. Wie man leicht sieht, stimmen die Farben nicht ueberein. Welches Programm stellt jetzt die "richtigen" Farben dar und wie bekomme ich beide dazu, dasselbe anzuzeigen? Wenn ich in Photoshop im Fenster "Profil zuweisen" mein Monitorprofil auswaehle, sehen beide Bilder gleich aus aber ich weiss nicht ob das stimmt, weil hier im Thread oefter gesagt wurde, dass:

Hier weiß ich nicht, ob du das richtige meinst, aber ich spreche es nochmal an, weil es ganz gerne mal gemacht wird: Unter PS nicht das erzeugte Monitorprofil auswählen!, sondern den gewünschten Arbeitsfarbaum (i.d.R. sRGB oder AdobeRGB). Für das Tonwertmapping greift PS sowieso auf das in Windows hinterlegte Monitorprofil zurück.

Meine Konfiguration ist folgende:

Dell 2709W
ATI Radeon 4870
WinXP SP3
Photoshop CS3 und Capture NX2 fuer Bildbearbeitung
Nikon D300

Danke,

Alexander

Sailor Moon
2009-01-25, 21:57:54
Welches Programm stellt jetzt die "richtigen" Farben dar
Wenn du ein korrektes (die vorgefertigten Profile sind mäßig und teilweise sogar unbrauchbar; auch gibt es hier, wie bereits angesprochen, keine hinterlegten Korrekturen für die Grafikkarten-LUT) Monitorprofil in Windows hinterlegt hast, das linke Bild. Die Einstellungen in PS sind in Ordnung.

Wenn ich in Photoshop im Fenster "Profil zuweisen" mein Monitorprofil auswaehle, sehen beide Bilder gleich aus
Logisch, so umgehst du letztlich (im Ergebnis) das Tonwertmapping und reichst die Quell-RGB-Werte faktisch einfach durch.

und wie bekomme ich beide dazu, dasselbe anzuzeigen?
Die Windows-Anzeige ist nicht gemanaged. Die einzige Möglichkeit, hier eine korrekte Darstellung zu erreichen, wäre es, das Bild in den Monitorfarbraum zu konvertieren (keine einfache Profilzuweisung!), oder den Monitorfarbraum dem originären Quellfarbraum des Bildes anzupassen. Letzteres wird mit dem DELL nicht gehen.

Gruß

Denis

Melbourne, FL
2009-01-26, 12:25:06
Danke fuer die Antwort aber jetzt bin ich noch mehr verwirrt. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass das Bild in der Windows Bildanzeige stimmt, weil ich doch extra schon das extra-Applet dafuer installiert habe:

Selbst die Microsoft Bild- und Faxanzeige kehrt sich einen Dreck um das installierte Monitorprofil (jedenfalls unter Windows XP, Vista liefert hier schon das richtige Ergebnis). Man benötigt erst ein eigens von Microsoft zur Verfügung gestelltes Applet (http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyId=1E33DCA0-7721-43CA-9174-7F8D429FBB9E&displaylang=en), damit dort auch unter XP korrekte Farben dargestellt werden. Dies wäre also eine Variante für alle, die nicht über das NVidia Control Panel verfügen. Wobei ich damit aber noch keine Erfahrungen sammeln konnte - für mich sieht es so aus, als würde bloß die Kalibrierkurve übernommen (was nochmal ein Thema für sich ist). Die Kalibrierkurven lädt übrigens auch das Applet von Microsoft.

Und ist es ok, dass im Photoshop das Profil "Nikon sRGB" ausgewaehlt ist, obwohl der Arbeitsfarbraum "Adobe RGB" ist?

Alexander

Alexander

IVN
2009-01-26, 12:39:39
Bei mir sehen Bilder in Opera, im Windows-Betrachter und Gimp (sogar in Paint :ulol:) gleich aus. Die Frage ist, ist das in Ordnung so?

Monitor (crappiger Notebook-LCD) wurde mit Spyder2express kalibriert...

-------------------------------------
Nikon D300 + 17-55 f/2.8 + 70-200 f/2.8 + TC-17E II
Woho! Ziemlich starkes Set-up, Alexander.

nggalai
2009-01-26, 12:50:55
Bei mir sehen Bilder in Opera, im Windows-Betrachter und Gimp (sogar in Paint :ulol:) gleich aus. Die Frage ist, ist das in Ordnung so?
Kommt drauf an, auf welche Werte Du den Monitor justiert hast. Wenn Gamma 2,2 oder sRGB-Tonwertkurve – und sRGB-Content – dürften die Unterschiede wirklich recht klein sein. Besonders auf Deinem Laptop-TN-Schirm, der eh schon einen kleinen Farbraum, wackelige Tonwertkurve und nicht so dolle Farbstabilität haben dürfte.

Strippst Du Deine Bilder, oder hängt da noch ein Farbprofil dran?

Cheers,
-Sascha

Sailor Moon
2009-01-26, 12:55:38
ch hatte eigentlich damit gerechnet, dass das Bild in der Windows Bildanzeige stimmt, weil ich doch extra schon das extra-Applet dafuer installiert habe:
So wie ich das auf die Schnelle sehe, implementiert das Tool nur einen Auto-Loader für eventuell im ICC-Profil enthaltene Korrekturen der Grafikkarten-LUT*. Das ersetzt aber kein Tonwertmapping in fm fähiger Software. Wenn du kein selbsterstelltes Profil verwendest, sind die Korrekturen eh nicht hinterlegt.

Und ist es ok, dass im Photoshop das Profil "Nikon sRGB" ausgewaehlt ist, obwohl der Arbeitsfarbraum "Adobe RGB" ist?
Ja, ist OK. Wenn du das sRGB Profil beibehälst, wird das für die Transformation von Quell-RGB zu Lab verwendet. Von Lab nach Monitor-RGB geht es dann über das in Windows hinterlegte Monitorprofil.

Gruß

Denis

*
Die den Bildschirm im Prinzip nur auf deine Zielvorgaben (Gamma, Weißpunkt, Helligkeit, neutrales Grau) justieren (mehr oder weniger stark, je nachdem wie die Zielvorgaben und Monitoreigenschaften aussehen und Einstellungen am Gerät vorhanden sind) - bei nicht selbsterstellten Profilen sowieso nicht vorhanden

IVN
2009-01-26, 13:09:37
Kommt drauf an, auf welche Werte Du den Monitor justiert hast. Wenn Gamma 2,2 oder sRGB-Tonwertkurve – und sRGB-Content – dürften die Unterschiede wirklich recht klein sein. Besonders auf Deinem Laptop-TN-Schirm, der eh schon einen kleinen Farbraum, wackelige Tonwertkurve und nicht so dolle Farbstabilität haben dürfte.

Strippst Du Deine Bilder, oder hängt da noch ein Farbprofil dran?

Cheers,
-Sascha
Echt keine Ahnung. Bevor ich den LCD kalibriert habe, gab es enorme Unterschiede zw. Windows-Betrachter und Gimp. Jetzt nicht mehr.

Ich führe die automatische Routine durch und das wars.

Was die Bilder angeht, so habe ich (afair) in Gimp eingestellt das er sie alle beim Laden ins sRGB umwandeln soll. Der freche Fuchs ist meine Standard-EBV-App.

Sailor Moon
2009-01-28, 19:32:08
So, hier (http://www.prad.de/new/monitore/specials/farbraum.html) mal eine Möglichkeit, bei einem Gerät mit erweitertem Farbraum (sofern es über eine 6-Achsen Farbkorrektur verfügt) eine "Farbraumbegrenzung" auf sRGB durchzuführen. Damit gibt es dann auch in ungemanagten Umgebungen eine vernünftige Darstellung.

Gruß

Denis

nggalai
2009-01-28, 20:37:43
Danke Denis!

Eine kleine Korrektur / ein Hinweis:

Leider greift das Farbmanagement nicht überall. Die beiden farbmanagementfähigen Browser (Firefox 3 und Safari) beschränken sich naturgemäß auf die korrekte Darstellung von eingebundenen Bildern (sofern sie in sRGB vorliegen, oder das korrekte Farbprofil hinterlegt ist), während grafische Elemente der Website einfach "durchgereicht" werden.
Wenn man’s nicht explizit anders einstellt, verrechnet Firefox 3 mit eingeschaltetem Farbmanagement auch CSS und HTML. Flash, Quicktime und so weiter natürlich nicht, da das Plugins sind. Ich weiß jetzt nicht, was Du mit „grafische Elemente“ meintest, aber nun ja.

http://kb.mozillazine.org/Gfx.color_management.enabled

Mit gfx.color_management.enabled = 1 wird alles verrechnet, was irgendwie durch Gecko geht (auch HTML / CSS). Mit = 2 hat man dasselbe Verhalten wie Safari / WebKit: Nur profilierte Bilder werden farbverwaltet, der Rest nicht.

Guter Artikel! Ich hoffe, daß die meisten zukünftigen WCG-Displays mit Sechs-Achsen-Einstellungen daherkommen werden. Auf eine echte Farbraumemulation im Consumer-Bereich zu hoffen ist wohl zu viel des Guten.

Cheers,
-Sascha

Sailor Moon
2009-01-29, 01:59:31
Mit gfx.color_management.enabled = 1 wird alles verrechnet, was irgendwie durch Gecko geht (auch HTML / CSS). Mit = 2 hat man dasselbe Verhalten wie Safari / WebKit: Nur profilierte Bilder werden farbverwaltet, der Rest nicht.
Danke für den Hinweis! Hier war ich tatsächlich dem Irrtum unterlegen, dass es keine Möglichkeit gibt, "normalen Content" zu behandeln. Wird geändert.

Gruß

Denis

nggalai
2009-02-26, 14:26:52
Wollte nur kurz sagen, daß ich mir eine Spyder 3 besorgt habe. Heftiger Unterschied zum i1 Display. Das Ding kam bei mir auch in die Jahre, und der Sensor ist ja sehr UV-empfindlich, also nicht unbedingt ein Wunder …

Ich schreibe bald noch mehr dazu, aber im Moment hat das Pro-Paket für knapp € 130 von mir eine volle Empfehlung. :)

Edith sagt: Kurzbericht ist online: 448563

centurio81
2009-04-28, 13:50:13
Ich hab mal ne Frage.

Ich hab auf ner Seite gesehen dass mein Monitor wohl auch Adobe RGB darstellen kann..
Hab nen NEC 2470 WNX, mit PVA..

Wenn ich mir Testbilder in Windows Fotogaleria anschaue, die AdobeRGb berücksichtigt, dann sind die Bilder auch mit AdobeRGb kräftiger in den Farben als die mit sRGB.
Farbprofil in Windows selber ist natürlich auch AdobeRGB...
Wenn ich jetzt aber in Firefox, der übrigens auch aktiviertes Farbmanagement hat von mir, die Bilder anschaue auf manchen Seiten schauen die eher schwächer aus in den Farben..
Nach meinem verständnis müssten die doch genauso aussehen und wenn jemand ein Adobe Bild reintut dann is das eben auf meinem was leuchtender dargestellt. Aber warum schwächer..
Das dürfte ja nur sein, wenn ich meinen Monitor auf sRGB stellen würde und mir ein Adobe Bild ansehe?

Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?? Ich versteh das nicht.

Sailor Moon
2009-04-28, 14:09:38
Meines Wissens verfügt der Bildschirm nicht über einen erweiterten Farbraum:

http://www.prad.de/new/monitore/test/2007/test-nec-lcd2470wnx-teil7.html#Kalibration

Farbprofil in Windows selber ist natürlich auch AdobeRGB...
In Windows muß ein Profil hinterlegt sein, dass den Monitor farbmetrisch (XYZ-Primärvalenzen, Gradation) korrekt beschreibt. Es geht hier nicht um einen Wunsch- bzw. Arbeitsfarbraum.

Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?? Ich versteh das nicht.
Ohne ein korrektes Monitorprofil kann das Farbmanagement nicht funktionieren. Das eingebundene AdobeRGB Profil ist dann noch weit von den tatsächlichen Monitoreigenschaften (dessen Gamut wesentlich kleiner ist) entfernt. *Halbwegs* korrekt wäre das sRGB-Profil. Wie Bilder in AdobeRGB dann aussehen, hängt vom gewählten Rendering-Intent deiner farbmanagementfähigen Anwendung ab. Generell kann man mit einem Gerät ohne erweiterten Farbraum natürlich nicht wirklich gut in AdobeRGB arbeiten.

Gruß

Denis

DanMan
2009-05-02, 19:55:29
Es ist nicht gfx.color_management.enabled sondern gfx.color_management.mode.

nggalai
2009-05-02, 20:09:56
Es ist nicht gfx.color_management.enabled sondern gfx.color_management.mode.
Jein. Kommt auf die Firefox-Version an. ;)

_DrillSarge]I[
2009-05-02, 20:59:31
Hmm. Vielleicht macht das Vista, anders als XP, schon selbst, mit den Farbmanagement-Einstellungen im Control-Center?
1. ich kenne mich nicht aus, absoluter n00b in dem bereich.

so sieht das vista-eigene menü dafür aus:

http://www.abload.de/img/0vwwh.png

http://www.abload.de/img/1kwbq.png

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nun - was macht das? :redface:

Klingone mit Klampfe
2009-09-16, 16:12:43
So, ich habe jetzt einen neuen Monitor und den kann man im OSD auf "sRGB" einstellen, womit alle anderen Farbregler gesperrt werden. Ist das sinnvoll? Im Zusammenspiel mit DVI kann ich außer Helligkeit und Kontrast jetzt überhaupt nichts mehr einstellen.

Soll ich "sRGB" aktiviert lassen? Welches Farbprofil soll ich im Windows einstellen, das Profil des Monitors oder ein sRGB-Standardprofil (z. B. sRGB_v4_ICC_preference.icc)?

DanMan
2009-09-16, 19:04:15
So, ich habe jetzt einen neuen Monitor und den kann man im OSD auf "sRGB" einstellen, womit alle anderen Farbregler gesperrt werden. Ist das sinnvoll? Im Zusammenspiel mit DVI kann ich außer Helligkeit und Kontrast jetzt überhaupt nichts mehr einstellen.

Soll ich "sRGB" aktiviert lassen? Welches Farbprofil soll ich im Windows einstellen, das Profil des Monitors oder ein sRGB-Standardprofil (z. B. sRGB_v4_ICC_preference.icc)?
Wenn du den Monitor auf sRGB kalibriert hast, dann immer dieses Profil nehmen.

XtraLarge
2009-09-16, 19:37:39
Wenn du den Monitor auf sRGB kalibriert hast, dann immer dieses Profil nehmen.

Wir gehen jetzt mal davon aus, dass er seinen Monitor garnicht kalibriert hat, da er fragte, ob er das Herstellerprofil oder eines der Standardprofile nehmen soll :wink:

So, ich habe jetzt einen neuen Monitor und den kann man im OSD auf "sRGB" einstellen, womit alle anderen Farbregler gesperrt werden. Ist das sinnvoll? Im Zusammenspiel mit DVI kann ich außer Helligkeit und Kontrast jetzt überhaupt nichts mehr einstellen.

Soll ich "sRGB" aktiviert lassen? Welches Farbprofil soll ich im Windows einstellen, das Profil des Monitors oder ein sRGB-Standardprofil (z. B. sRGB_v4_ICC_preference.icc)?

Um welchen Monitor geht es denn genau? Obwohl das im Grunde ja keine wirkliche Rolle spielt.

Die Einstellung sRGB im Monitor, im Zusammenspiel mit dem mitgelieferten Monitorprofil des Herstellers, sollte den Farbraum am besten ausnutzen. Allerdings kann dort nur ein theoretischer Wert des Panels ermittelt werden, der wohl von keinem der nachfolgenden Geräte eingehalten wird. Es wird eben irgendwann mal das Panel ausgemessen und anhand dessen ein Profil erstellt. Um wieviele Prozent und bei welcher/n Farbe/n dein Monitor dieses Ziel verfehlt, kann dir niemand sagen.

Wenn du also nicht Farbverbindlich arbeiten willst oder musst, dann kannst du die oben genannte Kombination durchaus wählen.

Für eine gescheite Bildbearbeitung brauchst du auf jeden Fall ein Kalibrierungsgerät bzw. besser gesagt ein Profilierungsgerät. Als da wären: iOne Display, Squid oder auch die neuen Spyder, die mittlerweile wohl auch mehr messen können, als Monitor an/Monitor aus zu erkennen :freak:

Sailor Moon
2009-09-17, 00:39:45
Um welchen Monitor geht es denn genau? Obwohl das im Grunde ja keine wirkliche Rolle spielt.

Letztlich schon. Die Frage ist, ob in dem Preset "sRGB" der Farbraum des Bildschirms auch tatsächlich beschnitten wird, sofern es sich um ein Gerät mit erweitertem Farbraum handelt.

Ansonsten gilt: An einer eigenen Profilierung/ Kalibrierung kommt man nicht vorbei. Eventuelle Presets, die den Farbraum beschneiden (und zusätzlich meist die Einstellmöglichkeiten am Gerät begrenzen), sind, zumindest für das Arbeiten in gemanagten Umgebungen, dann fehl am Platze.

Gruß

Denis

XtraLarge
2009-09-17, 23:11:55
Letztlich schon. Die Frage ist, ob in dem Preset "sRGB" der Farbraum des Bildschirms auch tatsächlich beschnitten wird, sofern es sich um ein Gerät mit erweitertem Farbraum handelt.

Ansonsten gilt: An einer eigenen Profilierung/ Kalibrierung kommt man nicht vorbei. Eventuelle Presets, die den Farbraum beschneiden (und zusätzlich meist die Einstellmöglichkeiten am Gerät begrenzen), sind, zumindest für das Arbeiten in gemanagten Umgebungen, dann fehl am Platze.

Gruß

Denis

Ok. An einen Monitor mit Wide Gamut habe ich jetzt garnicht gedacht, obwohl man das wohl nicht mehr verdrängen darf :redface:

Ich meinte damit eher, dass diese Presets nicht ernsthaft taugen, wenn man eine Farbrichtige Wiedergabe benötigt. Da helfen mir auch die teuersten NECs, Eizos oder Lacies nicht weiter. Von "einfachen" Consumergeräten mal völlig abgesehen. :wink: