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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auch die Antarktis wird wärmer


Argh
2009-01-22, 11:32:04
...

Acrylsäure
2009-01-22, 11:51:47
Ist das so neu? Gingen frühere Erkenntnisse nicht eh schon in diese Richtung?
Was ist denn an dieser neuen Studie so besonders? (Ja... ich hab mir den link nicht angeguckt...)

MatzeG
2009-01-22, 12:03:59
Ist doch geil!
Endlich wird diese kalte Kugel der Einöde zu einem Palmenparadies :)
Meditteranes Urlaubsziel Nordsee, wir kommen! :D

Simon Moon
2009-01-22, 12:08:18
Ist doch geil!
Endlich wird diese kalte Kugel der Einöde zu einem Palmenparadies :)
Meditteranes Urlaubsziel Nordsee, wir kommen! :D

öhm... es geht um die Antarktis... am Südpol... und die schmilzt einfach weg... nix Palmenparadies... ;(

Wurschtler
2009-01-22, 12:31:44
öhm... es geht um die Antarktis... am Südpol... und die schmilzt einfach weg... nix Palmenparadies... ;(


Die Antarktis besteht doch nicht nur aus Eis.
Darunter ist schon auch Land.

Spasstiger
2009-01-22, 12:41:26
Warum wird eigentlich immer diese Panikmache mit dem Anstieg des Meeresspiegels betrieben?
Zitat aus dem Spiegelartikel:
Wie die Wissenschaftler in "Nature" schreiben, ist die Höhe der antarktischen Erwärmung vergleichbar mit der Erwärmung der gesamten südlichen Erdhalbkugel. Das Abschmelzen der gigantischen Eismassen der Antarktis - laut Schätzungen von Wissenschaftlern aus dem Jahr 2000 sind es etwa 25 Millionen Kubikkilometer - würde gravierende Folgen haben: Die Meeresspiegel würden um 57 Meter ansteigen.

Na klar, als ob jetzt die gesamte Antarktis wegschmilzt. Bisher schmelzen ja nur Eisblöcke, die ohnehin auf dem Wasser schwimmen. Auf dem Festland sind die Temperatur immer noch so tief, dass das Eis eisförmig bleibt.
Und wenn ein auf dem Wasser schwimmender Eisblock schmilzt, steigt der Wasserspiegel nicht, sondern er bleibt konstant (archimedessches Prinzip). Nur wenn Festlandeis schmilzt und ins Meer abfließt, steigt der Meeresspiegel.

Der eigentliche Grund für den beobachtbaren Anstieg des Meeresspiegels ist die Temperaturausdehnung des Wassers durch die globale Erwärmung. Die Dichte des Wassers sinkt mit steigender Temperatur, d.h. die gleiche Menge (Masse, Teilchenzahl) an Wasser nimmt mehr Volumen ein.

Übrigens: Vor 18.000 Jahren war der Meeresspiegel noch um 120 m niedriger als heute und in den letzten 7.000 Jahren gab es überhaupt keinen nennenswerten Anstieg:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1d/Post-Glacial_Sea_Level.png

http://de.wikipedia.org/wiki/Meeresspiegelanstieg

In 11.000 Jahren ist der Meeresspiegel also um 120 m gestiegen aufgrund des schmelzenden Eises von der letzten Eiszeit. Das sind 109 cm pro Jahrhundert. Im 20. Jahrhundert ist der Meeresspiegel bedingt durch die Erderwärmung "nur" um rund 17 cm gestiegen. Wir leben also eigentlich in recht ruhigen Zeiten.

Monger
2009-01-22, 13:51:43
Na klar, als ob jetzt die gesamte Antarktis wegschmilzt.

Selbst wenn nur 10% wegschmelzen, sind das eben immer noch einige Meter. Gemessen daran dass der weitaus größte Teil der Menschheit in Meeresnähe wohnt, ist das schon nicht ganz unkritisch. Der Unterschied zwischen 1m und 10m Anstieg macht halt den Unterschied zwischen Manhattan und nix Manhattan aus.

Klar ist das Gros des Festlandeises derzeit noch nicht in Bewegung. Wenn aber schon an den Rändern so viel in Bewegung ist, könnte sich das durchaus ändern.

Spasstiger
2009-01-22, 14:00:52
Klar ist das Gros des Festlandeises derzeit noch nicht in Bewegung. Wenn aber schon an den Rändern so viel in Bewegung ist, könnte sich das durchaus ändern.

Soviel Festland hat die Antarktis gar nicht:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e0/AntarcticaRockSurface.jpg

Und das Eis, was heute schon Wasser verdrängt, lässt den Wasserspiegel nach der Schmelze nicht ansteigen. Klar, ist das Eis über Wasser mit dem Festlandeis verbunden, so dass es nicht soviel Wasser verdrängt wie wenn es frei schwimmen würde. Aber bislang hat die schmelzende Antarktis praktisch keinen Einfluss auf den Meeresspiegel. Man kann ausrechnen, dass in erster Linie die Temperaturausdehnung des Wassers für den erhöhten Meeresspiegelanstieg verantwortlich ist. Aber das kann man der breiten Masse natürlich nicht so spektakulär präsentieren, wie ins Meer driftende und abschmelzende Eisberge.

/EDIT: Mir kommt es auch so vor, als ob die 57 m Meeresspiegelanstieg durch das Abschmelzen der Antarktis ganz naiv gerechnet wurden. Man hat einfach das Gesamtvolumen an Eis in der Antarkis - egal ob auf Festland oder über dem Meeresboden - hergenommen und geteilt durch die Wasserfläche auf der Erde nach einem entsprechenden Meeresspiegelanstieg. Kann Zufall sein, aber wenn die 57 m wirklich so gerechnet wurden, ist es Humbug, da ein großer Teil des Eises in der Antarkis Wasser verdrängt - dieses Volumen würde vom geschmolzenen Eis aufgefüllt werden.

MatzeG
2009-01-22, 14:16:26
Soviel Festland hat die Antarktis gar nicht:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e0/AntarcticaRockSurface.jpg



Die Konzerne lecken sich bestimmt die Finger danach, dass das Eis dort endlich wegschmilzt.
Da gibt es sicherlich viele Ressourcen zu holen! :eek:

Monger
2009-01-22, 14:30:42
Soviel Festland hat die Antarktis gar nicht:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e0/AntarcticaRockSurface.jpg

Jetzt wirds kompliziert: gilt das archimedische Prinzip auch für Festeis dass sich zwar unter Wasser befindet, aber auf Land aufliegt?

Der Link oben zeigt ja recht deutlich, dass das meiste Land nur ganz knapp unter der Wasseroberfläche liegt. Das Gewicht des Eises hat das Land halt auch langsam aber sicher absinken lassen.
Die Frage ist: wieviel von dem Eis schwimmt denn überhaupt?

Spasstiger
2009-01-22, 14:47:53
Jetzt wirds kompliziert: gilt das archimedische Prinzip auch für Festeis dass sich zwar unter Wasser befindet, aber auf Land aufliegt
Wenn dieses auf dem Meeresboden aufliegende Eis schmilzt, wird ein nicht zu verachtendes Volumen frei. Dieses Volumen wird dann von einem Teil Schmelzwasser aufgefüllt. Beachten muss man dabei noch, dass Eis ein größeres Volumen einnimmt als flüssiges Wasser.

Ist die Antarktis überhaupt bis zum Meeresboden durchgefroren?

MarioK
2009-01-22, 14:51:48
Jetzt wirds kompliziert: gilt das archimedische Prinzip auch für Festeis dass sich zwar unter Wasser befindet, aber auf Land aufliegt?

Der Link oben zeigt ja recht deutlich, dass das meiste Land nur ganz knapp unter der Wasseroberfläche liegt. Das Gewicht des Eises hat das Land halt auch langsam aber sicher absinken lassen.
Die Frage ist: wieviel von dem Eis schwimmt denn überhaupt?

Englische wiki sagt deutlich:

"Antarctica without its ice sheet. This map does not consider that sea level would rise because of the melted ice, nor that the landmass would rise by several hundred meters over a few tens of thousands of years after the weight of the ice was no longer depressing the landmass."

also eis abschmelzen +57m, erhebung der kontinents ohne eis paar 100m ... zeitframe ist aber anderes ... am ende wäre bild von "das land" ganz anderes. Ich nehme an das mann es rechnen kann als ob großteil des eis(außer schelfs) über land ist.

mfg Mario

Juice
2009-01-22, 15:09:41
Die Konzerne lecken sich bestimmt die Finger danach, dass das Eis dort endlich wegschmilzt.
Da gibt es sicherlich viele Ressourcen zu holen! :eek:
Das wird wohl erstmal nix:


Bodenschätze

In der Antarktis wurden etwa 45 Milliarden Barrel Erdöl, 115 Billionen Kubikmeter Erdgas, Kohle, Titan-, Chrom-, Eisen- und Kupfererz sowie Uranerzlagerstätten festgestellt. Außerdem wurden Platin und Goldvorkommen gefunden. Der Antarktisvertrag verbietet jedoch bisher die wirtschaftliche Nutzung der Antarktis. Der Vertrag der 45 Nationen wird 2041 auslaufen.

Spasstiger
2009-01-22, 15:15:16
also eis abschmelzen +57m, erhebung der kontinents ohne eis paar 100m ... zeitframe ist aber anderes ... am ende wäre bild von "das land" ganz anderes. Ich nehme an das mann es rechnen kann als ob großteil des eis(außer schelfs) über land ist.
Das ist ein interessanter Faktor. Dann wurden die 57 m wahrscheinlich unter Berücksichtigung der sich anhebenden Landmasse errechnet. Andernfalls dürften sie nur gelten, wenn sich fast das komplette Eis in der Antarktis über dem (heutigen) Meeresspiegel befindet - was ja nicht mal ansatzweise der Fall ist.
Auf jeden Fall wäre die Anhebung der Landmasse und das Abschmelzen der gesamten Eismasse ein sehr langsamer Prozess, der sich vermutlich über zehntausende von Jahren hinziehen müsste. Bis 2100 rechnet man ja nur mit einem Anstieg um 40 cm. Und dafür ist maßgeblich die Temperaturausdehnung des Wassers und weniger das Abschmelzen von Eis verantwortlich.

JaDz
2009-01-24, 21:12:27
Das wird wohl erstmal nix:
Bis 2041 ist es doch auch noch längst nicht abgetaut.;)

BBB
2009-01-24, 22:58:04
Ist das so neu? Gingen frühere Erkenntnisse nicht eh schon in diese Richtung?
Was ist denn an dieser neuen Studie so besonders? (Ja... ich hab mir den link nicht angeguckt...)Weil es bisher ein beliebtes Argument der Klimawandelkritiker war, dass es angeblich in der Antarktis kälter wird. Das ist zwar sowieso ein schwaches Argument, weil es mehr auf die Durchschnittstemperatur der gesamten Erde ankommt als auf dieTemperatur an irgendwelchen bestimmten Orten. Aber jetzt ist es wenigstens richtig falsch ;)

Alexander
2009-01-25, 00:19:40
Soviel Festland hat die Antarktis gar nicht:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e0/AntarcticaRockSurface.jpg

Die Karte ist irreführend, da das Eis weitgehend auf dem Meeresboden aufliegt und die Schelfeisgebiete (schwimmendes Eis) im Vergleich dazu recht klein ausfallen.
Antarctica_major_geographical_features.jpg (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/93/Antarctica_major_geographical_features.jpg)

....., da ein großer Teil des Eises in der Antarkis Wasser verdrängt - dieses Volumen würde vom geschmolzenen Eis aufgefüllt werden.
Diese Aussage ist schlichtweg falsch, da das Eis mehrere km dick ist und davon nur ein winziger Teil unter dem Meeresspiegel liegt. Zudem würde das Abschmelzen des Eises zu einem langsamen Anstieg der Landmasse führen wie dies in Skandinavien immer noch der Fall ist. Natürlich ist dies ein sehr langsamer Prozess. Aber sooo schnell kann so viel Eis auch nicht abschmelzen.



Nichts desto trotz...... Nach allem, was ich weiss, wird davon ausgegangen, dass der Klimawanden zu stark steigendem Schneefall über der Antarktis führen wird. Also wird die Eisdicke über den Festland zunehmen. Dies wirkt dem Meeresspiegelanstieg zumindest erstmal entgegen, da Eis nur sehr langsam Richtung Küste "wandert".