PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine kleine Kaufberatung


alibabar
2009-02-24, 16:58:21
Hallo,

eines vorab:

Mit dem Ablauf der meisten Kaufberatungen hier im Forum kann ich (persönlich) nichts anfangen. Ich finde, sie haben absolut keine Aussagekraft, da die Bedingungen, unter denen sie entstanden sind, weder nachvollzieh- noch übertragbar sind. Dazu wird meist das eigene "Geraffel" oder etwas, was man mal hier mal dort "hören" durfte empfohlen.



Eine "gute" Anlage beginnt beim Lautsprecher. Und hier kommt man leider letztlich um ein Probehören in den eigenen vier Wänden nicht herum, denn man wird schwerlich in irgend einer Vorführung auch nur annähernd die Bedingungen des eigenen Hörraums antreffen. Höchstens eine "grobe Richtung" ist in so einem Fall erkennbar, da ein Lautsprecher mit jedem Raum anders interagiert.

Die Auswahlkriterien:

1. Der persönliche Geschmack in "klanglicher" Hinsicht.
2. Die Aufstellungsmöglichkeiten in Verbindung mit der Abhörposition und zu beschallendem Raum.
3. Der gewünschte maximale Abhörpegel, der an dieser Abhörposition möglichst unverzerrt erreicht werden soll.
4. Der persönliche Geschmack an das Design

Zu 1. Darüber kann man sich zwar austauschen und diskutieren, ist aber nicht zielführend, da hier auch der Abhörraum einen maßgeblichen Einfluss hat.
Zu 2. Hier sollte der Kaufinteressent bereits klare Vorstellungen (Kompakt, Stand) haben und entsprechende Angaben (Nahfeld, Raumgröße) machen.
Zu 3. Dies kann man problemlos an den technischen Daten des LS, wie Wirkungsgrad und Belastbarkeit festmachen und auch im Vorfeld in einer Vorführung testen.
Zu 4. Ist eigentlich nicht diskutierbar.

Ein Probehören in den eigenen vier Wänden kann erst einmal an bereits vorhandener Elektronilk stattfinden, auch wenn mit dieser z.B. der gewünschte Maximalpegel nicht zu erreichen ist. Quantensprünge sind hier nämlich nicht mehr zu erwarten.

Wenn jetzt Alles stimmt, kommt als nächstes die Auswahl des Verstärkers. Dieser sollte in erster Linie die LS problemlos bis zur gewünschten Maximallautstärke treiben können und dabei noch "Reserven" haben. Auch eine umfangreiche Ausstattung, wie z.B. die oft verpönten Klangregler, eine Loudness oder Fernbedienbarkeit und genügend Eingänge sowie auftrennbare Vor- / Endstufensektion sind hier durchaus sinnvoll (einsetzbar). Je nach Budget sollte man sich hier auf dem Gebrauchtmarkt umsehen. Dort bekommt man hervorragende "Boliden" für relativ schmales Geld, die heutigen Verstärkern "klanglich" in nichts nachstehen. Auch Reparaturen sind bei einem Defekt (meist) problemlos möglich und lohnenswert.

Als Letztes "kümmert" man sich um die Quelle. Hier kann man seinem persönlichen Geschmack nach Ausstattung, Optik und Haptik freien Lauf lassen und kaufen was einem gefällt, so lange man die Finger von "gesoundeten" Geräten (eher die Ausnahme) lässt. Auf Grund der mechanischen Bauteile (Ersatzteiversorgung) rate ich hier aber eher zu einem Neukauf. "Klanglich" waren die Fortschritte dagegen auch hier in den letzten Jahren eher marginal.

Das ganze dann mit "amtlichen" Material verkabelt und fertig. Meist sind dazu die mitgelieferten "Beipackkabel" völlig ausreichend. Wer hier "auf Nummer sicher" gehen will, der lässt sich gut geschirmte NF-Kabel (ebenfalls für wenig Geld beschaffbar) auf passende Länge konfektionieren und wählt seine LS-Kabel nach dieser Vorgabe aus. Die Auswahl erfolgt auch hier eher nach Optik und Haptik.

Zusammenfassend darum mein Rat an alle Neulinge / Einsteiger:

Sorge für eine transparente (neutrale) Kette, möglichst auch bei den Lautsprechern und "sounde" dann gezielt und selbstbestimmt.

Traue keinen "emotionalen Klangbeschreibungen", von denen Du nicht weißt, unter welchen Bedingungen sie zustande gekommen sind.
Gruß Alibabar