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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fehler in Klausurangabe (UNI)


Liarnd
2009-02-25, 02:18:52
Vorweg es geht nicht um mich, aber der Fall ist folgender:
In einer Bachelor BWL Klausur war ein Angabenfehler, sodass bei der Rechnung ein ungerades negatives Ergebnis rauskam.
Die Zusatzfrage war dadurch auch nicht mehr wirklich zu lösen, da es um eine Gewinnverteilung ging.
Nach einer gewissen Zeit war der Fehler der Aufsicht bekannt, hat den Studenten davon aber nichts mitgeteilt.
Erst auf Nachfrage, dass die Aufgabe falsch sein muss, bestätigte er, dass dem so ist, die Aufgabe gerade geprüft wird und man einfach mit dem falschen Ergebnis weiterrechnen soll.

Weiß jemand in welcher Pflicht der Professor bzw in welchem Recht die Studenten sind, wenn die Klausurangabe einen Aufgabenfehler beinhaltet?
Die Punkte nur zu streichen ginge ja m.E. nicht und ich wollte hier einfach mal nachfragen ob jemand damit Erfahrung hat, bevor der Prof. sich versucht da irgendwie rauszumogeln.
Es geht darum, dass viele Studenten an dieser Aufgabe einfach viel Zeit verloren haben(evtl. nachrechnen, da sie von einem Rechenfehler ausgegangen sind etc..) und davon hatten sie eh schon viel zu wenig.

Spasstiger
2009-02-25, 02:31:22
Man könnte es so handhaben, dass die Punkte der Aufgabe nicht in die Gesamtpunktzahl einfließen, aber für den richtigen Lösungsansatz dennoch Punkte verteilt werden. Bonuspunkte sozusagen.

Generell ist es auch eine schwache Leistung vom Student, wenn er aufgrund eines falschen Zahlenwerts ins Schleudern gerät. Man kann ja immer noch mit Variablen weiterrechnen, wenn man sich unsicher ist. Konkrete Zahlenwerte sind doch nur das i-Tüpfelchen und sollten bei der Punktevergabe nur einen kleinen Anteil haben. Wenn es z.B. für eine Aufgabe 4 Punkte gibt, sollte es für den korrekten Rechenweg mit allerdings falschem Zahlenwert im Ergebniss immer noch 3 Punkte geben, zumindest imo. ;)

Flyinglosi
2009-02-25, 02:55:46
@Spasstiger: ich hab schon Klausuren erlebt bei denen ich sämtliche theoretischen Rechenwege durchhatte (fertige Ergebnisse mit Variablen) und trotzdem nur die Hälfter der Punkte bekam.

Es gibt leider Professoren die da recht schräg sind. Vorallem ist man ja oft etwas nervös oder unsicher, und wenn dann ein Ergebniss einfach nicht stimmen will baut das nicht gerade auf.

Aber meiner Meinung nach haben Zahlen bei ner Klausur nix verloren...allgemein ist immer besser. sonst laufen viele ja Gefahr die brauchbaren Taschenrechner zu verbieten, weil man ja schummeln könnte.

mfg Stephan

PS: es gibt natürlich auch Beispiele bei denen man ohne richtige Zahlenwerte ned weiterkommt, in Maschinenelemente muss man zb. recht oft Schrauben oder ähnliches aus Tabellen wählen.

Liarnd
2009-02-25, 02:56:25
Man könnte es so handhaben, dass die Punkte der Aufgabe nicht in die Gesamtpunktzahl einfließen, aber für den richtigen Lösungsansatz dennoch Punkte verteilt werden. Bonuspunkte sozusagen.

Generell ist es auch eine schwache Leistung vom Student, wenn er aufgrund eines falschen Zahlenwerts ins Schleudern gerät. Man kann ja immer noch mit Variablen weiterrechnen, wenn man sich unsicher ist. Konkrete Zahlenwerte sind doch nur das i-Tüpfelchen und sollten bei der Punktevergabe nur einen kleinen Anteil haben. Wenn es z.B. für eine Aufgabe 4 Punkte gibt, sollte es für den korrekten Rechenweg mit allerdings falschem Zahlenwert im Ergebniss immer noch 3 Punkte geben, zumindest imo. ;)

Ich kann dir nur teilweise zustimmen. Wenn man selber in so einer Situation ist, ist ja schließlich was ganz anderes.
Wenn in allen Aufgaben immer runde Zahlen rauskommen (und das auch in Altklausuren) und auch rauskommen sollen, kommst du natürlich ins straucheln, wenn du ein Ergebnis mit ner Kommastelle hast.
Du hättest natürlich keine Selbstzweifel gehabt, die Studenten mit gesundem Menschenverstand erbringen aber deswegen eine schwache Leistung? Naja Auslegungssache ;)
Wer geht bitteschön von einem Fehler in der Angabe aus? Wie soetwas bei 3 Leuten ,die die Prüfung bearbeiten, passieren kann ist mir sowieso schleierhaft ;) Ja sie sind auch nur Menschen, aber die haben dann schlampig gearbeitet und haben wohl nicht die Aufgaben richtig überprüft.

Ich kenn mich mit solchen Fällen nicht aus, kann mir aber vorstellen, dass sies so handhaben wie dus geschrieben hast.
Persönlich, fände ich es immernoch unfair, eine bessere Lösung würde mir aber auch nicht einfallen.
Immernoch unfair, da der Prof. natürlich genau so wie du argumentieren kann und es als Fehler des Studenten ansieht, wenn sich dieser zu lange an der Aufgabe aufgehalten hat.
Allerdings gibt es aber bestimmt Fälle in denen Studenten vielleicht die doppelte oder dreifache Zeit (Es gabe viele Punkte) an der Aufgabe verschwendet haben und man muss ja auch anmerken, dass vom Betreuer der Fehler ist relativ spät mitgeteilt wurde.
Letztendlich hat diese Aufgabe jeden mehr Zeit als normal gekostet (ich denke das kann man einfach mal als gegeben ansehen im Vergleich wenn es dort keinen Fehler gegeben hätte ) und diese Zeit hätte der Student in andere Aufgaben stecken können. Die Klausurzeit soll angeblich eh so angepasst sein, dass ein Student fast nicht oder meist nicht fertig werden soll. Was der Sinn dahinter sein soll weiß ich nicht und ob sowas stimmt oder überhaupt sein kann oder doch nur ein hartnäckiges Gerücht ist, weiß ich nicht, ich studiere es nicht ;)
Außerdem wäre diese Lösung auch unfair, da ein möglicher Nachteil einfach nur mit Glück zu tun und kommt mir jetzt nicht damit, dass es zum Leben gehört manchmal auch Pech zu haben.
Z.b. wenn jemand die Aufgabe übersprungen hat, da er sie erst zum Ende machen wollte und deswegen darauf aufmerksam gemacht wurde, dass die Aufgabe einen Fehler beinhaltet, bevor er sich daran gemacht hat.
Zudem war es für die meisten die allererste Klausur, die sie überhaupt an einer Uni geschrieben haben und deswegen evtl nicht wußten, dass man begründen soll dass es unlösbar ist. Nochmal wer kommt denn darauf, dass es sich um einen Fehler handelt ( vor dem Zeitpunkt bevor es bekanntgegeben wurde ).

Ich will mir ja nicht selber widersprechen, aber ob das mit Punkten für die Nebenrechnung klappen kann weiß ich nicht, eigentlich wird normalerweise nur das Ergebnis bei der Prüfung gewertet und nicht der Rechenweg. (Achtung Vermutung, so hab ichs jedenfalls noch wage im Kopf)
Zusätzlich war die 2. Frage ja auch nicht wirklich lösbar, da man die Gewinnaufteilung auf verschiedene Leute ausrechnen sollte. Bei nem negativen Betrag gibts ja keinen Gewinn !? bin kein BWL'ler also keine Ahnung und ob die Aufgabenstellung genauso war müsste ich auch nochmal nachfragen wenn das interessant wäre

Flyinglosi
2009-02-25, 03:06:29
Ich will mir ja nicht selber widersprechen, aber ob das mit Punkten für die Nebenrechnung klappen kann weiß ich nicht, eigentlich wird normalerweise nur das Ergebnis bei der Prüfung gewertet und nicht der Rechenweg.

falsch vermutet, zumindest in technischen Studien werden hauptsächlich die Rechenwege beurteilt (da man ja meist Fehler macht) ;)

mfg Stephan

Tesseract
2009-02-25, 03:16:39
Konkrete Zahlenwerte sind doch nur das i-Tüpfelchen und sollten bei der Punktevergabe nur einen kleinen Anteil haben.

das hängt von der genauen fragestellung ab.
wenn explizit eine lösung mit genau diesen zahlen gefragt ist kannst du begründen, warum das problem mit diesen zahlen unlösbar ist und solltest dafür eigentlich volle punkteanzahl bekommen.

wenn du z.B. irgendwo x/y stehen hast, wobei y = 0 ist brauchst du garnicht erst mit "wenn y nicht null wäre, dann..." anfangen sondern führst das ganze in einen widerspruch, hast damit die unlösbarkeit bewiesen und bist fertig.

Zusätzlich war die 2. Frage ja auch nicht wirklich lösbar, da man die Gewinnaufteilung auf verschiedene Leute ausrechnen sollte. Bei nem negativen Betrag gibts ja keinen Gewinn !? bin kein BWL'ler also keine Ahnung und ob die Aufgabenstellung genauso war müsste ich auch nochmal nachfragen wenn das interessant wäre

ich hab zwar keine ahnung von bwl, aber im prinzip gäbe es da 2 möglichkeiten, je nach dem wie "gewinn" genau definiert ist.
entweder sagst du es gibt in dem fall keinen gewinn und alle bekommen null, oder du sagst gewinn kann auch negativ sein und rechnest aus, wieviel jeder draufzahlen müsste. ;)

Ich will mir ja nicht selber widersprechen, aber ob das mit Punkten für die Nebenrechnung klappen kann weiß ich nicht, eigentlich wird normalerweise nur das Ergebnis bei der Prüfung gewertet und nicht der Rechenweg.
eigentlich ist entscheidend, ob du mit einem korrekten lösungsweg das gesuchte ergebnis bekommst. wenn das der fall ist, muss er nichtmal der musterlösung entsprechen außer diese wird in der angabe explizit verlangt.
wenn z.B. steht: "zeige mit der hugo-methode, dass..." musst du es mit der hugo-methode lösen
wenn steht: "zeige, dass..." kannst du es mit der hugo-methode lösen, kannst es aber auch mit der herbert-methode lösen wenn diese ebenfalls ein korrektes ergebnis liefert.
wenn der weg richtig ist, sollte ein normaler rechenfehler in keinem der beiden fälle viel ausmachen.

Liarnd
2009-02-25, 03:56:14
Ok danke euch, dass was ihr sagt klingt logisch, aber gerade Erstsemestler haben denke ich noch nicht so die Erfahrung was jetzt wieviel zählt worauf es ankommt :biggrin:
Wenn sie also Glück haben, machen zählt die Aufgabe also evtl nur als Bonus, was eigentlich ganz nett ist, wobei manche Studenten gegenüber anderen (teilweise durch Glück) auch nen zeitlichen Vorteil haben konnten, aber man kanns ja nicht immer allen Recht machen ;).

Ist halt allgemein blöd wenn so nen Fehler auftritt aber ist bestimmt nicht das erste und auch nicht das letzte Mal.
Für mich ist das dann soweit eigentlich alles geklärt, außer es kommen bahnbrechende Neuigkeiten:D.

Bin dann mal schlafen, gute Nacht ;)

Pompos
2009-02-25, 12:27:51
Wenn ihr da genügend Stress macht koennte es vllt sein, dass die Klausur wiederholt wird.

falsch vermutet, zumindest in technischen Studien werden hauptsächlich die Rechenwege beurteilt (da man ja meist Fehler macht) ;)

mfg Stephan
Ist aber hier BWL... dort ists anders. Da handierst du meist mit Zahlen. Häufig ist sogar nur danach gefragt, die richtige Zahl in ein Kästchen einzutragen.

Pinoccio
2009-02-25, 12:53:19
Wer geht bitteschön von einem Fehler in der Angabe aus? Wie soetwas bei 3 Leuten ,die die Prüfung bearbeiten, passieren kann ist mir sowieso schleierhaft ;) Ja sie sind auch nur Menschen, aber die haben dann schlampig gearbeitet und haben wohl nicht die Aufgaben richtig überprüft.Ich hab dieses Semester selbst Übungszettel miterstellt. Es kann da durchaus passieren, daß ein falsches Vorzeichen oder ein vertauschter Index stehnbleibt, trotz mehrfachen Drüberlesens durch mehrere. Ein Fehler war wohl auf jedem Blatt, meist aber ohne Konsequenz.

Wie man damit umgeht? Schwer zu sagen. Jede Lösung würde sehr wahrscheinlich einzelne benachteiligen.
Wer sich an der Aufgabe aufgehalten hat und so (zuviel) Zeit verloren hat, sollte das aber meiner Meinung als Lehrgeld verbuchen, sowas sollte einem nciht passieren, egal, ob die AUfgabe richtig oder falsch gestellt war.

mfg

Liarnd
2009-02-25, 23:56:20
Ich hab dieses Semester selbst Übungszettel miterstellt. Es kann da durchaus passieren, daß ein falsches Vorzeichen oder ein vertauschter Index stehnbleibt, trotz mehrfachen Drüberlesens durch mehrere. Ein Fehler war wohl auf jedem Blatt, meist aber ohne Konsequenz.

Wie man damit umgeht? Schwer zu sagen. Jede Lösung würde sehr wahrscheinlich einzelne benachteiligen.
Wer sich an der Aufgabe aufgehalten hat und so (zuviel) Zeit verloren hat, sollte das aber meiner Meinung als Lehrgeld verbuchen, sowas sollte einem nciht passieren, egal, ob die AUfgabe richtig oder falsch gestellt war.

mfg

Dass soetwas passieren kann hat man ja gesehen, ich Frage mich nur wie ;D.
Wenn dieselbe Person nur drüberliest kann das ja passieren, aber generell überprüfen doch andere die Aufgabe und sollten nicht nur drüberlesen sondern sie mal selber lösen ;)

Hab nun nochmal nachgefragt und die Aufgabe hat 8 von 100 Punkten gegeben.
Die Aufgabe war relativ lang und die Formeln die man gebraucht hat auch.
Für die die es interessiert:
Es ging darum, dass ein Unternehmen 200.000 Euro erwirtschaftet hat und man sollte die Gewinnbeteiligung von verschiedenen Teilhabern ermitteln, keine Ahnung wie die Fachbegriffe für diese Leute waren ;).
Die Löhne alleine haben schon die 200k überschritten und die Risikoprämie von dem einen lag bei über -1.000.000Euro.
Danach sollte man noch in Prozent die Gewinnverteilung angeben von den 200.000 ;D.

Es wurde auch in verschiedenen Räumen geschrieben, während also in einem der Räume der Betreuer gleich das Mikrofon in die Hand genommen hat und allen gesagt hat, dass sie die Aufgabe auslassen und erst ganz zum Schluss bearbeiten sollen, haben sich andere Betreuer trotz Kenntnis über den Fehler totgeschwiegen.

Man muss also sagen, dass einige gegenüber anderen einen wirklichen Vorteil hatten.
Am Freitag sollen sie mit dem Prof reden, mal schaun was der aushandeln lässt, zumal es ja auch sicher peinlich für jeden Professor wäre, wenn wegen einem Fehler eine Klausur wiederholt werden müsste ( geht das überhaupt? ) und er versuchen wird dies zu umgehen. Kann ich mir jedenfalls vorstellen und nicht jeder wird die Klausur wiederholen wollen, also ist einfach nur blöd wenn sowas passiert