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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warst du ein Wohlstandskind?


blackbox
2009-03-02, 10:49:34
Moin!
Ich sehe jedes Mal, wenn ich zum Training fahre, wie zig Autos die Parkplätze vor der Halle verstopfen. Meistens auch noch irgendwie schlecht geparkt wartet dort ein Elternteil auf sein Kind. Das Schlimme daran ist, die Familie wohnt mit hoher Sicherheit in der Nähe, bzw. im Stadtteil.
Außerdem gab es vor längerer Zeit einen Artikel über Kinder, wo es sinngemäß hieß, dass die Kinder heutzutage verweichlichen. Sie können kaum mal unbeaufsichtigt spielen, Eltern verbieten viele "gefährliche" Dinge, so dass die Kinder oft nicht erfahren können, was gefährlich ist und was nicht. Das und noch viel mehr beeinflussen die Entwicklung des Kindes enorm und der Übergang zur Verwöhnung ist fließend.

Daher interessiert es mich, ob du ein Wohlstandskind gewesen bist.

Kriterien:
- ich wurde oft zum Sport oder sonst wohin gebracht
- ich bin nur selten Fahrrad gefahren
- meine Eltern wussten immer wo ich war
- Ich hatte ein Handy dabei, damit mich meine Eltern jederzeit anrufen konnten
- Ich hatte einen TV im Zimmer
- ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen
- ich war selten alleine unterwegs
- man verbot mir viele Dinge
- ich bekam oft das, was ich mir wünschte
- ich hatte ein eigenes Zimmer
- musste nie/selten im Haushalt mithelfen
- Eltern haben oft geholfen (bei Hausaufgaben etc....)
- anderes, siehe Beitrag

Mehrfachauswahl ist natürlich gewollt.

Poweraderrainer
2009-03-02, 11:03:42
[x] musste nie/selten im Haushalt mithelfen

ansonsten kann ich da nichts ankreuzen....war wohl kein Wohlstandskind - hätte mich auch gewundert ;)

Kira
2009-03-02, 11:09:29
irgendwie stimmen die prozentualen Angaben nicht...

Mr_Snakefinger
2009-03-02, 11:10:16
@blackbox:


Welches Altersspektrum peilst Du denn da an?

Manche der Kriterien sind mir da nämlich etwas undifferenziert und haben so für sich genommen imho erstmal gar nichts damit zu tun, ob Wohlstandskind oder nicht.

Davon ab: Für mich klingt das irgendwie ein wenig so, als wenn der Begriff "Wohlstandskind" für Dich etwas negativ behaftet ist?! Ist dem tatsächlich so? In dem Fall würde mich auch mal interessieren, warum.

blackbox
2009-03-02, 11:13:02
Ich habe absichtlich keine Eingrenzungen vorgenommen, wie z.B. wenn du mindestens 3/4 der Punkte ankreuzt, dann bist du ein Wohlstandskind. Diese Definition gestehe ich mir nicht zu.
Das soll jeder für sich selbst entscheiden.
Alterspektrum: bis zur Pubertät.

Dead Man
2009-03-02, 11:20:49
Hmm, komische Umfrage. Was sollen die Balken am Schluss aussagen?

Soundso viele Kinder wurden zum Sport gefahren? Kinder in welcher Altersspanne? Bedeutet es Wohlstand, wenn man sein Kind zum Sport bringt?

Ich selbst hab zu DDR-Zeiten an zig AGs und Sportarten teil genommen. War annähernd kostenlos. Bin meist mit dem Fahrrad hingefahren. Hatten keinen Fernseher aber ein eigenes Zimmer.

Mein größeres Kind bringe ich meist mit dem Auto zu außerschulischen Aktivitäten, da es sonst ca. 3 km eine Strecke laufen müsste Fahrrad ist noch nicht.

MfG Dead Man

Fritte
2009-03-02, 11:23:51
der TS vermischt hier blödsinnigerweise Begriffe wie Wohlstand, Verweichlichung und Verwöhnung.
Das passt nicht zusammen!

Wohlstand bedeutet nicht automatisch Verweichlichung, im übrigen scheint der TS der Ansicht zu sein das Kinder absichtlich Gefahren ausgesetzt werden sollten damit sie wissen was gefährlich ist und was nicht. Warum nicht gleich ins Survivalcamp schicken? Airbag im Auto ist ja auch nur was für Weicheier :rolleyes:

PS: ob der TS hier vielleicht ein kindliches Trauma verarbeiten will? :ulol:

RattuS
2009-03-02, 11:27:24
irgendwie stimmen die prozentualen Angaben nicht...
Doch. Da die Umfrage eine Mehrfachauswahl erlaubt, ist die Basis jeder Antwortmöglichkeit die Gesamtzahl der Teilnehmer. (y)

Wurschtler
2009-03-02, 11:30:50
[X] Ich hatte einen TV im Zimmer
[X] ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen
[X] ich bekam oft das, was ich mir wünschte
[X] ich hatte ein eigenes Zimmer

Ein kleines Wohlstandskind war ich vielleicht schon. :D
Aber Handys waren zu meiner Kindheit noch nicht verbreitet, zum Glück.

Kinman
2009-03-02, 11:35:06
1. [x] meine Eltern wussten immer wo ich war
2. [x] ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen
3. [x] ich hatte ein eigenes Zimmer

zu 1.
Das war einfach üblich. Bevor ich irgendwohin ging gab ich bescheid. Umgekehrt war es aber genauso.

zu 2.
Einen PC hatten wir schon seit dem C64 und als meine Eltern sich trennten hatte ich den PC bei mir im Zimmer (War ein 286 und ich war 7 glaub ich). Die Spielzeit war aber "regelmentiert".

zu 3.
Einzelkind und ländliche Gegend. Unsere Wohnung war relativ groß und wir waren nur zu zweit.

---

Ich war vielleicht kein "Wohlstandskind" nach diesen Begriffen aber ich finde, dass ich eine gute und größtenteils angenehme Kindheit hatte.

mfg Kinman

radi
2009-03-02, 11:36:27
Ich hab mal mit abgestimmt aber was Hausaufgabenhilfe mit Wohlstand zu tun haben soll, weiß ich nicht.

Blackpitty
2009-03-02, 11:51:56
also als Wohlstandskind in dem sinne wie du es wohl meinst sehe ich mich nicht. Bin täglich mit dem Rad zur Schule und sonst wo hin gefahren, habe im Wald mit Kumpels scheiß gemacht, in Bächen Staudämme gebaut und haufen anderen Kram, Handy hatte ich erst später mit angefangen, brauchte ich nicht.

PC hatte ich aber schon recht früh, nen TV habe ich bis heute nicht in meinem Zimmer

Und wenn die Eltern etwas Geld haben denke ich, erfüllen sie ihrem Kind auch mal einen Wunsch, so war das bei mir auch.

Seit ich selbst Geld verdiene gabs bisher noch keinen Wunsch-Vorhaben, den/dass ich mir noch nicht erfüllt habe, aber das zählt wohl nichtmehr zur Kindheit.

Sonyfreak
2009-03-02, 12:05:01
[x] meine Eltern wussten immer wo ich war - wissen sie auch heute noch meistens in etwa
[x] Ich hatte ein Handy dabei, damit mich meine Eltern jederzeit anrufen konnten
[x] Ich hatte einen TV im Zimmer - Hatte ich einige Zeit lang
[x] ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen - nen PC habe ich seit 14 Jahren oder so
[x] ich war selten alleine unterwegs - Wohin hätte ich auch gehen sollen?
[x] man verbot mir viele Dinge - Viele Dinge ist vielleicht übertrieben, aber ich hatte schon starke Grenzen.
[x] ich bekam oft das, was ich mir wünschte - Wenn das bezüglich Geschenke zum Geburtstag / zu Weihnachten gemeint war ja.
[x] ich hatte ein eigenes Zimmer
[x] Eltern haben oft geholfen (bei Hausaufgaben etc....)

Ich wüsste aber nicht, was das mit Wohlstandskind zu tun hat. :confused: Ich würde mich auch keinesfalls als ein solches bezeichnen. :cool:

mfg.

Sonyfreak

Plutos
2009-03-02, 12:10:59
So, jetzt hab ich fast alles angekreuzt. Aber das ich ein absolut verzogenes Wohlstandskind bin, das immer alles kriegt was es will wenn es nur kräftig genug mit dem Fuß stampft, wusste ich vorher auch schon ;). Wahrscheinlich bin ich deshalb so, wie ich bin.

Zwergi
2009-03-02, 12:11:18
Ich hab mal mit abgestimmt aber was Hausaufgabenhilfe mit Wohlstand zu tun haben soll, weiß ich nicht.

Wenn beide Eltern arbeiten gehen müssen, kann man wohl nicht mehr bei den HAs helfen, oder so. Kann man zwar auch abends machen, ist aber net so toll, weil die Konzentrationfähigkeit des Kindes und deine Energie dann schon derbst im Keller sind. Ist halt unbequem und stressig.

Ich kann da iwie nix ankreuzen. Wohlstand hat net wirklich viel damit zu tun, ob meine Eltern wussten, wo ich war (ein Kind erzählt seinen Eltern viel, wenn der Tag lang ist *gg*) oder ob man im Haushalt helfen mußte. Im Haushalt helfen zu müssen, ist ja eigentlich was gutes. So lernt das Kind, wie es später seine Bude sauber hält. Förderung zur Selbstständigkeit sollte eigentlich viel mehr "in" sein. Wenn man den Kindern den gesamten Haushalt überlässt isses natürlich mist und den Eltern gehört dann auch mal auf die Finger geklopft. Aber es ist dennoch schlimm, wenn 30 jährige net mal ne Dose Ravioli aufbekommen und das Wasser anbrennen lassen :ugly:

Es wurde uns viel verboten, aber das waren meistens richtig sinnvolle Verbote (bei Glatteis nicht Radfahren, nicht zu Fremden ins Auto steigen etc.). Klare Grenzen sind verdammt wichtig!

Meine Mutter war zu Hause, aber uns rumgefahren hat sie nur beim Teakwondo-Training, weil das 2 Orte weiter war und abends. Als 10 jährige 8 km radeln würde mein Kind auch net müssen. Zumal wir erst mit 15 Räder bekamen. Etwas Sicherheit kann man seinen Kindern schon zukommen lassen, ohne sie zu verwöhnen.
Bei den Hausaufgaben hat sie, soweit sie konnte, auch immer geholfen.

Handies waren zu dem Zeitpunkt noch unbezahlbar und net nötig (wir lebten auf dem Dorf, nahezu jeder hatte ein Festnetz und man konnte auch einfach ohne "Spieltermin" vorbeikommen). Wir hatten keinen eigenen Fernseher (bei 4 Kindern auch ziemlich teuer), selbst wenn es sich meine Ellis hätten leisten können, hätten sie es wohl net gemacht, weil draussen spielen oder mit Freunde weggehen für sie einfach richtiger war.
Uns wurden auch net alle Wünsche erfüllt, eher das Gegenteil war der Fall.
Ein eigenes Zimmer gabs nicht und wir vier teilten uns als Jugendliche einen N64. Aber nur, weil meine Ellis damit auch gern gespielt haben *gg*

Santini
2009-03-02, 12:20:26
Von wann bis wann gilt man bei der Umfrage hier als Kind 1-14?

frix
2009-03-02, 14:10:06
Kurz gesagt.
Ja war ich. Einzelkind noch dazu.
Heute habe ich leider aber probleme manche dinge selbständig zu erledigen.

teh j0ix :>
2009-03-02, 14:35:12
Ich hatte einen TV im Zimmer -> So mit 12
Ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen -> SNES und PC ... auch so das Alter (PC aber selbst gekauft)
Ich hatte ein eigenes Zimmer -> Bauernhaus mit viel Platz
musste nie/selten im Haushalt mithelfen -> ab und an helfen, klar aber ich würd nicht sagen oft

Faster
2009-03-02, 15:06:11
[x]meine Eltern wussten immer wo ich war: ich melde mich heut noch meist zuhause ab wenn ich fort geh, oft sag ich dann auch wohins geht - das tut nicht weh, selbst in meinem alter nicht - is für mich eher eine sache von höflichkeit

[x]ich war selten alleine unterwegs: war halt oft mit anderen kindern draussen...

[x]ich hatte ein eigenes Zimmer: von anfang an, darüber bin ich auch sehr froh


ansonsten gabs bei mir im zimmer keinen TV und keine konsole (hab ich heut noch nicht in meinem zimmer bei meinen eltern).
mein erstes handy hab ich mir glaub mit ~17 geholt, ein prepaid sony j5.
helfen im haushalt war ganz normal, was man halt so als kind machen kann ohne mehr schaden anzurichten als gutes zu tun: geschirrwaschne/trocknen, staubsaugen/wischen, etc...

zAm87
2009-03-02, 15:22:19
Nach den Fragen hier, wäre ich wohl tatsächlich ein Wohlstandskind, allerdings hab ich mir schon von früh an das meiste selbst erarbeitet. Den eigenen Fernseher, die Konsole, das erste Handy (hatte ich alles meistens früher als meine Freunde) hab ich mir alles selbst von MEINEM gesparten Taschengeld gekauft, bzw von Geld, das ich mir durch das Austragen von Zeitungen, später durch Mitarbeit in der Redaktion der Stadtzeitung erarbeitet hab.

Meine Eltern wussten eigentlich selten, wo ich gerade bin, da sie auch wussten ,dass ich für mein Alter schon sehr selbstständig und vernünftig war. Generell war der "Erziehungsstil" ziemlich locker und, so lange in der Schule alles gut lief, konnte ich eigentlich tun und lassen, was ich wollte. Hätte ich um Hilfe gebeten, hätten mir meine Eltern bestimmt auch gerne bei vielen Dingen geholfen, allerdings war ich schon immer jemand, der sich gern selbst um sein Leben kümmert.

Im Haushalt "musste" ich immer mal wieder mit anpacken, aber das war für mich eigentlich selbstverständlich ;)

Hauptfortbewegungsmittel war bei mir das Fahrrad, mit dem wir in unserer Clique bestimmt an die 30km pro Tag gefahren sind. Wenn ich "nachts" mal nicht wusste, wie ich heimkam, konnte ich aber auch jederzeit meine Eltern anrufen, die mich dann abgeholt haben ;)

MogWorf
2009-03-02, 15:55:46
Mein größeres Kind bringe ich meist mit dem Auto zu außerschulischen Aktivitäten, da es sonst ca. 3 km eine Strecke laufen müsste


Ohh Nein, wie schrecklich ;D
Ich bin in der 2. Klasse(mit 7 Jahren) quer durch Berlin geradelt, um zur Schule zu kommen (y)

MogWorf
2009-03-02, 15:57:44
Wahrscheinlich bin ich deshalb so, wie ich bin.

arrogant?

sei laut
2009-03-02, 16:09:34
Hier wird verwöhnt und mit reichen Eltern gesegnet vermischt.
Ich kenne Bonzenkinder (der Ausdruck hier für Wohlstandskinder), die einen Scheißdreck bekamen, dafür waren sie aber recht umgänglich.

Omee
2009-03-02, 16:18:54
hatte eigenes zimmer, in dem mein tv + konsole standen. allerdings wurde das nur ein paar stunden die woche benutzt. war ein sehr sportliches kind, überwiegend fußball.
hab immer bekommen, was ich wollte. allerdings wollte ich nur ganz selten etwas.

wohlstandskind? eher nicht.

die wichtigsten kriterien für kinder: mit dem verwöhnen nicht übertreiben, viel sport und freunde. freunde kommen oft durch den sport.
kinder müssen sport treiben. da wird ein gesunder körper gefördert. außerdem werden selbstvertrauen und ehrgeiz entwickelt.

Kladderadatsch
2009-03-02, 17:34:40
nein, was aber nichts mit dem finanziellen zu tun hatte.
klavierunterricht dürfte das teuerste gewesen sein. aber das wars auch. hatte imo immer weniger spielzeugs (gameboy, konsolen etc. niemals) als freunde. zum fahren bekam ich ein rad und zwei beine, also auch kein auto. (wobei ich das eh nicht verstehe, wenn 18 jährige ein auto hingestellt kriegen..)
ab 15 etwa gibts kaum ein wochenende, dass ich nicht im haus/garten geschafft habe.

Bubba2k3
2009-03-02, 17:40:01
ich hatte ein eigenes Zimmer --> seit ich 6 Jahre war, vorher hatte ich mit meinem Bruder (~6 Jahre älter) ein gemeinsames Zimmer, aber das finde/fand ich auch nicht weiter schlimm.


Also ich bin alleine zur Schule und zum Sport gegangen/gefahren und war auch oft mit Freunden alleine unterwegs und meine Eltern wussten nicht immer, wo wir gerade waren.

Spasstiger
2009-03-02, 17:51:33
Bei mir treffen eigentlich nur zwei Punkte zu:

[x] meine Eltern wussten immer wo ich war
Also zumindest habe ich Ihnen/meiner Mutter immer mitgeteilt, zu wem ich gehe. Kam natürlich auch vor, dass ich dann mitm Kumpl aufm Fahrrad zwei Orte weitergefahren bin, wovon meine Eltern nix wussten.

[x] ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen
Mit 9 Jahren bekam ich meinen ersten PC. Eine uralte Kiste, zum Spielen kaum zu gebrauchen. Aber ich hab mir darauf das Programmieren in Basic selbst beigebracht. Die Spiele-Konsole (erst Atari-Irgendwas, danach Sega Mega Drive) gehörte der ganzen Familie und da spielten auch alle drauf. Meinen ersten "Multimedia"-PC hab ich mir mit 13 von meinem Konfirmationsgeld gekauft.

Geschlafen habe ich - bis ich 15 war - mit meinem Bruder in einem Zimmer. Zwar hatte ich den Tag über ein eigenes, privates Zimmer mit Stereoanlage, dem PC und Büchern, aber ein Bett stand da nicht drin. Ein Handy hatte ich erst mit 16 oder 17 und das auch nur, weil ich es geschenkt bekommen habe. Gewünscht hab ich es mir nicht und im Bekanntenkreis hatte auch nicht jeder ein Handy. Es war einfach nicht notwendig, mündliche Verabredungen am Telefon oder in Schule haben völlig gereicht. Und wenn man mal eine Viertelstunde warten musste, hat man halt gewartet und nicht gleich rumtelefoniert.

Wenn ich als Kind irgendwo hin musste, dann war ich eigentlich immer mit dem Bus oder mit dem Fahrrad unterwegs. Meine Eltern mussten mich selten irgendwo hin fahren. Meistens saß ich nur im Auto, wenn die ganze Familie was unternahm oder wenn ich mit meiner Mutter einkaufen gefahren war.

Was Hilfe der Eltern anging: Bei Hausaufgaben hab ich die nie gebraucht. Bis meine Eltern sich da reingedacht hätten, wäre ich schon längst fertig gewesen. Mathe-Hausaufgaben hab ich oft in wenigen Minuten runtergeschrieben, da musste ich nie viel nachdenken. Hab auch stets Mathebücher für mich selbst durchgearbeitet, die eigentlich für zwei Schuljahre höher gedacht waren. Und bei den anderen Fächern kam ich auch gut alleine klar. Wenn es allerdings um Schulveranstaltungen ging, hat sich mein Vater immer sehr engagiert und geholfen, Kostüme anzufertigen. Bei praktischen Dingen bekam ich also schon Unterstützung.

Btw.: Alkohol- und Drogenmissbrauch kannte ich in meiner frühen Jugend nur von Klassenkameraden, die wohlhabende Eltern hatten und in verhältnismäßig noblen Gegenden wohnten. Dort wurden am Wochenende öfters mal Partys gefeiert, bei denen auch Gras und Hochprozentiges am Start waren. Ich selbst habe die Einladungen zu solchen Partys immer ausgeschlagen.

Plage
2009-03-02, 18:08:11
Was genau hat ein eigenes Zimmer mit Wohlstand zu tun? Ab einem gewissen Alter (6-8?) ist es einfach nur noch kindsgerecht, wenn jedes Kind ein eigenes Zimmer hat. Alles andere gehört verboten.

Ebenfalls sollte es völlig normal sein, wenn die Eltern wissen wo sich das Kind befindet. Eltern, die sich nicht um ihre Kinder kümmern, wissen so etwas natürlich nicht. Hat aber nichts mit Wohlstand zu tun.

Verbote müssen ebenfalls sein, natürlich nur sinnvoll und nicht für alles. Komplett antiautoritäre Erziehung ist meiner Meinung nach Schwachsinn, was dabei oftmals herauskommt sieht man bei der Super Nanny.

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, der Threadstarter hatte keine sich liebevoll um ihre Kinder kümmernde Eltern und gönnt die Liebe der Eltern anderen Kindern nicht so richtig. (Falls ich das missverstehe bitte ich um Korrektur, dann aber bitte mit einer Erklärung)


Damit ihr mich nicht falsch versteht: Ein Kind darf natürlich auch nicht immer das bekommen was es sich gerade wünscht. Es muss einfach ein gesundes Mittelmaß gefunden werden.

Im Rückblick auf meine Erziehung muss ich sagen, das meine Mutter doch etwas zu autoritär war, im großen Ganzen jedoch gute Arbeit geleistet hat.

Maki
2009-03-02, 18:26:05
Ich hatte eine tolle Kindheit. Wir lebten in einer Kleinstadt am Waldrand. Da hab ich viel mit meinen Freunden draußengespielt. Meile Eltern wußten nicht immer konkret bei wem ich gerade war. Einen Fernseher hatte ich nicht, wäre aber auch sinnlos gewesen, 1989 war ich 9 und wir lebten in der DDR.

der_roadrunner
2009-03-02, 18:28:28
Einen Fernseher hatte ich nicht, wäre aber auch sinnlos gewesen, 1989 war ich 9 und wir lebten in der DDR.

Ja und? :confused:

der roadrunner

Plage
2009-03-02, 19:00:52
Ja und? :confused:

der roadrunner
2 Sender. ;)

Ich bezweifle, dass auch nur ein kleiner Teil der Kinder in der DDR einen eigenen Fernseher hatten, da so ein Teil damals mehrere tausend Ostmark gekostet hat, was wiederum das Vielfache des Einkommens eines durchschnittlichen Arbeiters war.

Maki
2009-03-02, 19:01:00
In der der DDR war es nicht so pralle mit Fernsehen.
Und dann war man so dran gewöhnt, dass ich keinen eigenen Fernseher brauchte. Ich bin bis heute nicht so die Fernseheule. In meiner Wohnung habe ich auch keinen.

jasihasi
2009-03-02, 19:20:40
Alles was jünger als 1970er, aus Europa und nicht im Ostblock aufgewachsen ist ist sowieso ein Wohlstandskind, bis auf Härtefälle.

Rooter
2009-03-02, 19:23:00
Hmm, 5 von 13... :D
War ich damit ein Wohlstandskind?

MfG
Rooter

Marodeur
2009-03-02, 19:57:31
Manche Dinge könnte ich evtl. "teilweise" ankreuzen. Meine erste Konsole (Atari 2600) bekam ich beispielsweise geschenkt. Meinen ersten Computer (Amiga 500) hab ich mir vom ganzen ersparten gekauft.

Ich lieg wohl irgendwo im Mittelfeld. Einerseits hatte ich ein BMX (das intensiv genutzt wurde, Mountainbike fand ich langweilig und fürs Gelände zu fett :biggrin: ) andererseits gabs so oft Kartoffeln das ich einige Jahre keine mehr sehen konnte (inzwischen wieder auf den Geschmack gekommen). Selbst Flugblätter ausgetragen, Bauern beim Steine aufsammeln aufm Feld und bei der Kartoffelernte geholfen (aussortieren)...

Hmm... ich schätz ich gehöre zur Generation "Wohlstandskind das sich diesen auch selbst mit erarbeitet hat". :)

raschomon
2009-03-02, 20:37:18
Na hoffentlich kommt der TS niemals auf die Idee Soziologie zu studieren. Die Poster in diesem Thread haben eine bestimmte Vorstellung von sozial erwünschtem Verhalten, entsprechend werden dann natürlich ihre Antworten ausfallen. Das geht immer nach dem Prinzip 'Ich super, alle anderen *rsche - außer diejenigen, die mich regelmäßig fullacken'. Die gegenwärtigen Zeiten sind einfach nicht gemacht für Selbstkritik oder -reflexion. Und das Credo der heutigen Zeit lautet einfach: Ich komme von ganz unten und habe es aus eigener Kraft, ohne jedes Zutun von Dritten und ganz ohne Vitamin B bis ganz nach oben geschafft (Ministerpräsident, BMW-CEO, Nobelpreisträger, Uni-Präsident, 17facher Oskar-Preisträger).

Moin!
Ich sehe jedes Mal, wenn ich zum Training fahre, wie zig Autos die Parkplätze vor der Halle verstopfen. Meistens auch noch irgendwie schlecht geparkt wartet dort ein Elternteil auf sein Kind. Das Schlimme daran ist, die Familie wohnt mit hoher Sicherheit in der Nähe, bzw. im Stadtteil.
Außerdem gab es vor längerer Zeit einen Artikel über Kinder, wo es sinngemäß hieß, dass die Kinder heutzutage verweichlichen. Sie können kaum mal unbeaufsichtigt spielen, Eltern verbieten viele "gefährliche" Dinge, so dass die Kinder oft nicht erfahren können, was gefährlich ist und was nicht. Das und noch viel mehr beeinflussen die Entwicklung des Kindes enorm und der Übergang zur Verwöhnung ist fließend ...

These:

Es gibt kaum etwas Schlimmeres als Mittelschicht-Bürger die in ständiger panischer Angst um den Erhalt ihres gesellschaftlichen Status leben. Genau das ist bei den Mittelschicht-Mamis in den teuren, aber geleasten SUVs der Fall, die die Parkplätze vor der Trainingshalle in Beschlag nehmen.

Die Eltern haben oft nur noch ein Kind, vielleicht zwei, sehr selten mehr. Da muß der erste Schuß sitzen. Der kleine Racker muß einfach perfekt werden, sonst haben die überambitionierten Eltern versagt, und das ist bei sozialer Todesstrafe im 21. Jahrhundert verboten. Also wird alles an Status-Ehrgeiz auf die Kleinen projiziert.

Wir haben es mit einer völlig neuen Generation von Müttern zu tun. So eine Mütter-Generation gab es in der Geschichte der europäischen Zivilisation noch niemals zuvor. Es ist die formal (!) gebildetste Frauengeneration aller Zeiten, was freilich nicht heißt, daß diese Frauen sonderlich klug oder gar intelligent wären. Ihre nominellen Bildungsabschlüsse sind allerdings wirklich beeindruckend, die Akademikerinnenquote wird wohl demnächst die 50%-Marke erreichen. Als diese Frauen mit dem ersten Kind schwanger gingen - der Schwangerschafts-Teststreifen war noch nicht einmal durchgetrocknet -, da rannten sie schon in die nächste Buchhandlung und kamen drei Stunden später mit gefühlten 22 Ratgebern (kumulierte Seitenzahl ca. 3195) zu den Themen Schwangerschaft, Erziehung, Kinderpsychologie und -ernährung in den Taschen wieder raus. 10 Tage später hatten sie ein Gutteil der darin zu findenden Hinweise so gut drauf, daß sie sie locker im Stegreif wiedergeben konnten. Perfekte Planung, optimale Organisation, nichts dem Zufall überlassen! Perfekt, perfekt, perfekt!

Nachdem das Engelchen dann endlich das Licht der Welt erblickt hatte, ging es mit der generalstabsmäßigen Planung ansatzlos weiter. Noch vor gut zwei Jahrzehnten hätte wohl jeder gellend aufgelacht, wenn man ihm erzählt hätte, daß heute schon Vorschulkinder Terminkalender ihr Eigen nennen - und diese auch brauchen! - So etwas ist heute in Mittelschichtkreisen schon fast der Normalfall. Ballett, Kindergymnastik, Kinder-Tai-Chi, Erste Schritte Französisch ab Vier, schnell noch mal zum Kinderpsychologen, denn das Ritalin geht zur Neige, Termin bei der Logopädin am Donnerstag nachmittag, usw. usf.

Kinder in den 70er und 80er Jahren kannten auch schon Streß. Die regelmäßige Häufung von Schulprüfungen vor der Zeugnisausgabe gab es damals schon, auch auf der Grundschule. Was es allerdings nicht gab, das war der 7/24-Dauerstreß dem viele Kinder von ehrgeizigen Akademikern heutzutage ausgesetzt sind. Ich kann mich noch nicht mal erinnern, daß irgendeine der Mütter meiner Schulkameraden auf ein absolviertes Hochschulstudium zurückblicken konnte. Die meisten waren Hausfrauen, einige arbeiteten halbtags im Handel oder im Büro, sehr viele waren Angelernte. Das war für kleinbürgerliche Kreise damals ganz typisch.

Um es noch einmal zu betonen. Du beschreibst oben ein Verhaltensschema, welches typisch für Angehörige der statusbewußten und -besorgten Mittelschicht ist. Die sog. Unterschicht, aber auch die etablierten, alten Eliten verhalten sich definitiv nicht so.

Und warum drehen die Mittelschicht-Mamis und -Papis am Rad? - Weil ihnen die Gesellschaft ganz unmißverständlich zu verstehen gibt. Hört gut zu: die zu verteilende Substanz in den ökonomisch gesättigten Gesellschaften des Westens reicht nicht mehr für alle, viele werden leer ausgehen - und das wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch so richtig brutal. Damit eure Schößlinge nicht dazugehören - also zum Ausschuß-, damit sie im Spiel bleiben, müßt ihr sie auf die Anforderungen vorbereiten, die wir euch diktieren. Unsere Forderungen sind dabei nicht verhandelbar. Das heißt für euch bzw. eure Kurzen: entweder Chinesisch-Unterricht ab dem fünften Lebensjahr oder aber soziale Exklusion. Ihr habt die Wahl, aber im Vertrauen, wir alle wissen natürlich, daß ihr keineswegs die Wahl habt.

Tja, und weil das so ist, werden auch morgen wieder die SUVs vor der Turnhalle mit quietschenden Reifen vorfahren - Time ist money, die Logopädin konnte mit knapper Not noch einen Termin dazwischenschieben.

Cherubim
2009-03-02, 23:51:45
[x] ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen
[x] ich hatte ein eigenes Zimmer

allerdings habe ich den PC zusammen mit meinem Bruder von meinen Eltern abgekauft.
"Bis" aufs eigene Zimmer mussten wir alles "selber" machen. Hatte trozdem ne geile Kindheit:)

Dead Man
2009-03-03, 08:02:07
Ohh Nein, wie schrecklich ;D
Ich bin in der 2. Klasse(mit 7 Jahren) quer durch Berlin geradelt, um zur Schule zu kommen (y)

Meiner ist auch in der 2. Klasse, hat aber noch kein Fahrrad und er muss einen großen Teil der Strecke durch unbewohnten Wald, aber allein durch Berlin radeln lassen würd ich ihn in dem Alter noch viel weniger.

Tja, liegt vielleicht daran, dass ich nicht in einer Großstadt aufgewachsen bin.

MfG Dead Man

vad4r
2009-03-03, 09:22:19
Jemand mit dem ich aufgewachsen bin, wirft mir immer vor eine verwöhntes Göre gewesen zu sein, obwohl die Punkte, die ich für mich ankreuzen kann, bei ihm auch zutreffen.....

rotkäppchen
2009-03-03, 09:44:04
[x] ich wurde oft zum Sport oder sonst wohin gebracht
[x] meine Eltern wussten immer wo ich war
[x] Ich hatte einen TV im Zimmer
[x] ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen
[x] ich hatte ein eigenes Zimmer

1. ja, aber auch nur weil der weg über "land" ging und knappe 25 km betrug nach einem umzug, vorher war ich da immer mit dem rad hin.

2. ja, falls mal irgendwas sein sollte

3. ja, aber der war früher kaum an
4. jein, war zwar eine da (habe die mit 13 oder so bekommen (nes)) aber kaum benutzt

5. ja, weil quasi einzelkind.

Fritte
2009-03-03, 10:15:39
So etwas ist heute in Mittelschichtkreisen schon fast der Normalfall. Ballett, Kindergymnastik, Kinder-Tai-Chi, Erste Schritte Französisch ab Vier, schnell noch mal zum Kinderpsychologen, denn das Ritalin geht zur Neige, Termin bei der Logopädin am Donnerstag nachmittag, usw. usf.

Eigentlich lese ich deine geistigen Ergüsse ja ganz gerne aber gelegentlich übertreibst du es sehr. Wenn du keine Ahnung hast dann lass es, vor allem weil du hier Dinge vermischt die nicht passen, wer logopädische und/oder soziopädiatrische Hilfe in Anspruch nimmt, der macht das nicht weil sein Kind mal ein Star werden soll sondern weil schlicht die ärztlich verschriebene Notwendigkeit dazu besteht. Sowas gibts nämlich nur auf Rezept und das kriegt nicht jede Übermutterfurie so einfach ausgestellt!

Ritalin mag in den USA als Pausenbrotersatz üblich sein, in Deutschland jedoch keineswegs, zumal es unters BTMG fällt.

Senfgnu
2009-03-03, 11:29:44
Dann bin ich eher kein Wohlstandskind.

Gehen wir das doch mal durch:

1. ich wurde oft zum Sport oder sonst wohin gebracht: Unsinn. Den einen Kilometer zur Schule bin ich im Winter gelaufen und im Sommer mit dem Fahrrad gefahren.
2. ich bin nur selten Fahrrad gefahren: Im Sommer fast jeden Tag.
3. meine Eltern wussten immer wo ich war: Meistens schon. Ist immer noch so.
4. Ich hatte ein Handy dabei, damit mich meine Eltern jederzeit anrufen konnten: Hihi, das war der vorgeschobene Grund Nr. 1, wenn man damals das C25 wollte. Ich hatte erst mit 16 ein Mobiltelefon und das lag meistens daheim rum. Faszinierenderweise bin ich also heute eher für Kontrollanrufe verfügbar als früher.
5. Ich hatte einen TV im Zimmer: Nö. Habe ich immer noch nicht.
6. ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen: PC ab 14 glaube ich. Ich hab zwar immer mit der Playstation geliebäugelt, aber die nie gekauft.
7. ich war selten alleine unterwegs: Mal mit Freunden, mal alleine...Frösche fangen ging nur alleine, weil alle anderen dafür irgendwie zu doof waren.
8. man verbot mir viele Dinge: Ja, Autofahren und LSD zum Beispiel :D
9. ich bekam oft das, was ich mir wünschte: Wenns nicht zu teuer war, schon.
10. ich hatte ein eigenes Zimmer: Ja.
11. musste nie/selten im Haushalt mithelfen: Das muss ich wohl bejahen.
12. Eltern haben oft geholfen (bei Hausaufgaben etc....): War eigentlich nie nötig. Als es dann nötig war, konnten sie nicht mehr helfen.

Poweraderrainer
2009-03-03, 12:02:57
Was genau hat ein eigenes Zimmer mit Wohlstand zu tun? Ab einem gewissen Alter (6-8?) ist es einfach nur noch kindsgerecht, wenn jedes Kind ein eigenes Zimmer hat. Alles andere gehört verboten.


Was denkst du läuft mit dem Kind schief wenn es erst mit 11 ein eigenes Zimmer bekommt? (wie ich z.B.). Es gibt Familien, die haben 4 Kinder, können sich aber keine Wohnung mit 5 Schlafzimmern leisten - müssen dann die Kinder ins Heim deiner Meinung nach? Verboten gehören ganz andere Dinge auf dieser Welt, aber bestimmt nicht zwei 8-jährige im selben Zimmer schlafen zu lassen :|

Mehrlingsgeburten und/oder Jobverlust lassen sich nicht planen und dann steht man mit zuvielen Kindern ganz schnell in einer ansich zu kleinen Wohnung...

kiX
2009-03-03, 12:30:03
hm...

[x] ich hatte ein eigenes Zimmer

alles andere nicht.

Aber mal im Ernst, ein eigenes Zimmer als "Wohlstandskind-Kriterium"??
Wir leben doch nicht im Mittelalter! :|


edit: lawl, endlich nach über 6 Jahren ein Glückskind! :D

Killerspielspieler
2009-03-03, 13:34:32
ich wurde oft zum Sport oder sonst wohin gebracht - Ja aber ich habe auch recht ausserhalb gewohnt, ab 14 nicht mehr. da habe ich zentranler gewohnt und alles war mit dem Fahhrad und Bus erreichbar

ich bin nur selten Fahrrad gefahren - bin recht oft rad gefahren s.o.

meine Eltern wussten immer wo ich war meistens aber nicht immer ;)

Ich hatte ein Handy dabei, damit mich meine Eltern jederzeit anrufen konnten - Handys hatten damals das Format eines Toasters und und Gebühren mit denen man sich heute Autos finanziert...

Ich hatte einen TV im Zimmer Ab 14 ja (selbst zusammengespart)

ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen Ab 12 ja (Auch selbst gespart und meistens duch meine Mutter im Betrieb)

ich war selten alleine unterwegs Eigentlich nie alleine unterwegs

man verbot mir viele Dinge Ne. Ich war auch brav ;)

ich bekam oft das, was ich mir wünschte Habe ich meistens selbst zusammengespart

ich hatte ein eigenes Zimmer Ab 10 Jahren

musste nie/selten im Haushalt mithelfen gelgentlich Geschirr abtrocknen wie noch keine Spülmaschine im Haushalt war

Eltern haben oft geholfen (bei Hausaufgaben etc....) Die Etlern nicht die Mitschüler beim Abschreiben frühs schon

josefYY
2009-03-03, 14:30:30
Ach du meine Güte :D
Ich konnte nirgendwo einen Haken setzen.

Dr.Doom
2009-03-03, 15:48:45
Ohne irgendwas angekreuzt zu haben:
Ja, ich hatte es sehr, sehr gut gehabt. Vielen, vielen Dank, liebe Mama und lieber Papa! :smile:

Nur das mit dem erzwungenen Blockflötenunterricht... :upara:
... egal, schon vergessen. ;)

XxTheBestionxX
2009-03-03, 16:00:34
Ich denke ich war ein Wohlstandskind :-)
Hab das meiste angekreuzt...

Acrylsäure
2009-03-03, 18:11:08
Wohlstandskind würd ich mich nicht nennen, aber schlecht hab ichs nun auch nicht gehabt ^^

Mit Auto irgendwohin kutschiert wurd ich jedoch sehr oft weil ich am Arsch der Welt gewohnt habe... meine Mama hat mich sogar fast jedes WE besoffen um 5Uhr morgens an irgendwelchen Dissen abgeholt... wenn ich ganz lieb frage sogar immer noch manchmal... DAS war/ist echter Luxus xD

_DrillSarge]I[
2009-03-03, 18:17:17
die umfrage ist reichlich sinnlos

trotzdem mein senf: ;D

ich hatte keinen fernseher in meinem zimmer. meine eltern hätten mir eher ne spritze heroin ins zimmer gelegt, als mir eine glotze reinzustellen. man, hab ich gebettelt, aber war nix :(.
hingefahren wurde ich nirgends, weil mir das selber zu peinlich war, überall mit mutti aufzutauchen X-D. dafür haben sie nie wirklich gewusst (sie glaubten es zwar) wo ich WIRKLICH war. hilfe bei hausaufgaben? weiss ich ned mehr, ich weiss nur noch, dass ich immer dolle gedrängelt wurde mich hinzusetzen und "zu lernen"

und ich bin viel fahrrad gefahren ;D

viel verboten hat man mir auch. aber naja, wayne. was man nicht weiss, macht einen nicht heiss. handy hatte ich erst sehr spät, weil das früher auch noch sehr teuer war und ich auch nie wirklich eins gebraucht hab. wenn ich mich gut benommen habe (was nicht so oft vorkam), hab ich auch manchmal das bekommen was ich wollte (geburtstag etc.).

was ich geschenkt bekommen hab, fürs abi (war auch mit der hauptansporn :biggrin:), war der führerschein.

Plage
2009-03-03, 20:38:39
Was denkst du läuft mit dem Kind schief wenn es erst mit 11 ein eigenes Zimmer bekommt? (wie ich z.B.). Es gibt Familien, die haben 4 Kinder, können sich aber keine Wohnung mit 5 Schlafzimmern leisten - müssen dann die Kinder ins Heim deiner Meinung nach? Verboten gehören ganz andere Dinge auf dieser Welt, aber bestimmt nicht zwei 8-jährige im selben Zimmer schlafen zu lassen :|

Mehrlingsgeburten und/oder Jobverlust lassen sich nicht planen und dann steht man mit zuvielen Kindern ganz schnell in einer ansich zu kleinen Wohnung...
Das Fragezeichen dahinter sollte bedeuten, dass ich mich nicht direkt festlegen möchte. Jedoch ist es definitiv unverantwortlich, wenn man mehrere 15-jährige oder älter in ein Zimmer steckt.

Und wer sich keine 4 - 5 Kinder leisten kann, sollte es sich eventuell nochmal überlegen ob so viele Kinder tatsächlich sein müssen. (Klingt zwar hart, ist aber leider so). <edit> Das bezieht sich auf die Anschaffung, vorhandene Kinder sollten natürlich nicht deshalb einfach "abgeschafft" werden. ;) </edit>

Ich habe nichts gegen Kinder oder Eltern, die sich viele Kinder anschaffen, jedoch sollte ein Mindestmaß an Rechten für alle Kinder eingehalten werden. Dazu gehört beispielsweise etwas Taschengeld (Menge altersgemäß) um ihnen frühzeitig den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen und möglichst früh ein eigenes Zimmer, um ihnen einen persönlichen Rückzugsraum zu ermöglichen.

MatzeG
2009-03-03, 20:58:36
Das Fragezeichen dahinter sollte bedeuten, dass ich mich nicht direkt festlegen möchte. Jedoch ist es definitiv unverantwortlich, wenn man mehrere 15-jährige oder älter in ein Zimmer steckt.

Und wer sich keine 4 - 5 Kinder leisten kann, sollte es sich eventuell nochmal überlegen ob so viele Kinder tatsächlich sein müssen. (Klingt zwar hart, ist aber leider so). <edit> Das bezieht sich auf die Anschaffung, vorhandene Kinder sollten natürlich nicht deshalb einfach "abgeschafft" werden. ;) </edit>

Ich habe nichts gegen Kinder oder Eltern, die sich viele Kinder anschaffen, jedoch sollte ein Mindestmaß an Rechten für alle Kinder eingehalten werden. Dazu gehört beispielsweise etwas Taschengeld (Menge altersgemäß) um ihnen frühzeitig den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen und möglichst früh ein eigenes Zimmer, um ihnen einen persönlichen Rückzugsraum zu ermöglichen.

Ich hatte nichts von allem dem, weil die Firma meines Vaters bankrott ging als die deutsche Bauwirtschaft um die Jahrtausendwende kollabierte.
Daraus folgten Schulden im hohen 6-stelligen Bereich und eine kleine 3-Zimmer-Wohnung ;)
Hätten meine Eltern mich entsorgen sollen, weil sie sich keine große Wohnung mehr leisten konnten?
Ich hab mir bis zum Auszug ein Zimmer teilen müssen.

Scheinbar waren meine Eltern unverantwortlich und ich bin jetzt geistig gestört weil ich nie ein eigenes Zimmer hatte ^^
Definitiv war es schwer ohne privaten Rückzugsraum, aber es ging halt nicht anders.

Plage
2009-03-03, 21:24:20
Das Fragezeichen dahinter sollte bedeuten, dass ich mich nicht direkt festlegen möchte. Jedoch ist es definitiv unverantwortlich, wenn man mehrere 15-jährige oder älter in ein Zimmer steckt.

Und wer sich keine 4 - 5 Kinder leisten kann, sollte es sich eventuell nochmal überlegen ob so viele Kinder tatsächlich sein müssen. (Klingt zwar hart, ist aber leider so). <edit> Das bezieht sich auf die Anschaffung, vorhandene Kinder sollten natürlich nicht deshalb einfach "abgeschafft" werden. ;) </edit>

Ich habe nichts gegen Kinder oder Eltern, die sich viele Kinder anschaffen, jedoch sollte ein Mindestmaß an Rechten für alle Kinder eingehalten werden. Dazu gehört beispielsweise etwas Taschengeld (Menge altersgemäß) um ihnen frühzeitig den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen und möglichst früh ein eigenes Zimmer, um ihnen einen persönlichen Rückzugsraum zu ermöglichen.
Ich hatte nichts von allem dem, weil die Firma meines Vaters bankrott ging als die deutsche Bauwirtschaft um die Jahrtausendwende kollabierte.
Daraus folgten Schulden im hohen 6-stelligen Bereich und eine kleine 3-Zimmer-Wohnung ;)
Hätten meine Eltern mich entsorgen sollen, weil sie sich keine große Wohnung mehr leisten konnten?
Ich hab mir bis zum Auszug ein Zimmer teilen müssen.

Scheinbar waren meine Eltern unverantwortlich und ich bin jetzt geistig gestört weil ich nie ein eigenes Zimmer hatte ^^
Definitiv war es schwer ohne privaten Rückzugsraum, aber es ging halt nicht anders.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil. ;)

Außerdem sollte dein Fall eher nicht dem normalen Werdegang einer Familie entsprechen. ;)

raschomon
2009-03-03, 21:29:30
Eigentlich lese ich deine geistigen Ergüsse ja ganz gerne aber gelegentlich übertreibst du es sehr. Wenn du keine Ahnung hast dann lass es, vor allem weil du hier Dinge vermischt die nicht passen, wer logopädische und/oder soziopädiatrische Hilfe in Anspruch nimmt, der macht das nicht weil sein Kind mal ein Star werden soll sondern weil schlicht die ärztlich verschriebene Notwendigkeit dazu besteht. Sowas gibts nämlich nur auf Rezept und das kriegt nicht jede Übermutterfurie so einfach ausgestellt!

Ritalin mag in den USA als Pausenbrotersatz üblich sein, in Deutschland jedoch keineswegs, zumal es unters BTMG fällt.

Den Tenor des gesamten Postings hast Du sehr wohl verstanden, also stell Dich nicht naiv. Natürlich sind da Überspitzungen drin!

In den letzten zwei Jahrzehnten sind um die genannten sozialpädagogischen Dienstleistungen ganze Branchen neu entstanden, sie wurden quasi aus dem Boden gestampft, und dies bei einer bestenfalls stagnierenden Geburtenrate. Kommt Dir das nicht auch ein wenig spanisch vor? - Warum besteht denn die "ärztlich verschriebene Notwendigkeit" überhaupt? Da müssen doch Gründe vorliegen. Na!?

MatzeG
2009-03-03, 21:36:04
Außerdem sollte dein Fall eher nicht dem normalen Werdegang einer Familie entsprechen. ;)

Da sei dir in heutigen Zeiten mal nicht so sicher ;)
In den letzten 10 Jahren neoliberaler Wirtschaftsdoktrin sind genug Leute durchs Raster gefallen. Millionen von Mittelstands-Familien wurden finanziell ausgelöscht.

pest
2009-03-03, 21:38:56
Ritalin mag in den USA als Pausenbrotersatz üblich sein, in Deutschland jedoch keineswegs, zumal es unters BTMG fällt.

ist def. nicht so

MatzeG
2009-03-03, 21:40:10
ist def. nicht so

Was bewirkt Ritalin genau?
Steigert es die Leistungsfähigkeit? Beruhigt es?

pest
2009-03-03, 21:42:59
Was bewirkt Ritalin genau?
Steigert es die Leistungsfähigkeit? Beruhigt es?

kommt drauf an was du für ein problem hast ;)
ritalin hat auf das dopaminsystem gleiche auswirkungen wie koks ;)

Zwergi
2009-03-03, 22:43:31
Ritalin is nix anderes als Speed, nur sauber. Kinder mit ADS oder ADHS beruhigt es und hilft zu Konzentrieren. Bei "Gesunden" ist natürlich das Gegenteil der Fall.

Es fällt unter das BTMG, wird aber leider sehr leichtfertig verteilt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Methylphenidat

pest
2009-03-03, 22:57:13
Ritalin is nix anderes als Speed, nur sauber.


Drogenweisheiten #268:
Ritalin hemmt die Wiederaufnahme von Dopamin
Speed bewirkt eine erhöhte Ausschüttung von Noadrenalin und Dopamin

Popeljoe
2009-03-03, 23:14:58
Jungs: ihr seid Offtopic! ;)

@Topic: wenn ich schreibe, wie es bei mir abgegangen ist, dann ist das, wie ein Blick ins Geschichtsbuch... ;)
Fernseher im Zimmer? Schwarz.weiß im Wohnzimmer! :D
Ich bekam das, was ich wollte? Nö, wär auch ne Katatstrophe gewesen! :biggrin:
Ich bin nur selten Rad gefahren? Eher mehr zu Fuß...
Meine Eltern wussten immer wo ich war? Eher gar nicht! :up:
Ich musste nie/selten im Haushalt mithelfen? Abwaschen, kochen, staubsaugen, Hund ausführen waren regelmäßige Pflicht.
man verbot mir viele Dinge Nö, eher zuwenige...

Marscel
2009-03-03, 23:34:18
Ja, vieles deutet drauf hin.

Fällt nicht unter die Poll-Punkte. Aber es war alles so sorglos in materieller Hinsicht, dass mir langweilig geworden ist, gab nie etwas, worum ich mir als Junge Sorgen machen musste. Mit dem eigenen PC dann im Zimmer und all dem, was man damit machen kann, war die Welt lange ziemlich perfekt. Wurd dann aber auch irgendwann alles langweilig und doof. Und jetzt hab ich tendenziell einen faulen Arsch, geb mich mit nem Zimmer zufrieden, wo Bett + PC reinpasst und bin sehr unkreativ.

Man sieht, dafür braucht man nicht mal WoW. :D

[x] als Elternteile lieber den Arsch hochkriegen und mit dem Kind aktiv in jungen Jahren regelmäßig was machen, und nicht vor den PC setzen.

MarcWessels
2009-03-04, 00:51:30
Wir waren eher normal damals und Handies gab es noch gar nicht.


Nachdem das Engelchen dann endlich das Licht der Welt erblickt hatte, ging es mit der generalstabsmäßigen Planung ansatzlos weiter. Noch vor gut zwei Jahrzehnten hätte wohl jeder gellend aufgelacht, wenn man ihm erzählt hätte, daß heute schon Vorschulkinder Terminkalender ihr Eigen nennen - und diese auch brauchen! - So etwas ist heute in Mittelschichtkreisen schon fast der Normalfall. Ballett, Kindergymnastik, Kinder-Tai-Chi, Erste Schritte Französisch ab Vier, schnell noch mal zum Kinderpsychologen, denn das Ritalin geht zur Neige, Termin bei der Logopädin am Donnerstag nachmittag, usw. usf.Solche Kinder und Jugendlichen tun mir wirklich leid. :(

Saufen die eigentlich deshalb heute so früh und soviel? Sonst keinen Spaß mehr am Leben? :confused:

Daredevil
2009-03-04, 00:59:16
ich wurde oft zum Sport oder sonst wohin gebracht : Nö, dafür aber nach dem Sport zusammengeschlagen und meines Fahrrads beraubt

ich bin nur selten Fahrrad gefahren: Ich fahr immernoch Fahrrad mit 21 :P

meine Eltern wussten immer wo ich war Yep weil ich es freiwillig vorher gesagt habe sonst macht sich Mami Sorgen

Ich hatte ein Handy dabei, damit mich meine Eltern jederzeit anrufen konnten : Handy ja aber die hat kaum angerufen, habs eher wegen meiner Überredungskunst bekommen
Ich hatte einen TV im Zimmer Nö :( Hab immer im Wohnzimmer gezockt

ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen Nintendo hatten wir immer da mein großer Bruder mit gespielt hat und meine Tante auch

ich war selten alleine unterwegs Genug Freunde

man verbot mir viele Dinge Sehr selten

ich bekam oft das, was ich mir wünschte Hab solang genervt bis ich das bekam was ich wollte

ich hatte ein eigenes Zimmer Jep

musste nie/selten im Haushalt mithelfen Sehr selten, bei uns gabs kein haushaltsplan
Eltern haben oft geholfen (bei Hausaufgaben etc....) Hm... Zuhause hat mir eigentlich keiner geholfen bzw. ich brauchte keine Hilfe, Mami hat keine Ahnung vom Satz des Pythagoras

MarcWessels
2009-03-04, 01:00:39
Ach stimmt ja: PC oder Konsolen hatten wir nicht, aber mit 12 einen C64 und mit 17 einen Amiga 500. :D

Nvidia5
2009-03-04, 14:49:00
Meine Eltern wussten immer wo ich war
Ich hatte ein Handy dabei, damit mich meine Eltern jederzeit anrufen konnten
Ich hatte einen TV im Zimmer
ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen
ich bekam oft das, was ich mir wünschte
ich hatte ein eigenes Zimmer

Hatte einen Nes von meinem Bruder und einen N64.
PC kaufte ich mir damals mit ~12 Jahren(A1333), davor hatte ich einen PII. ;D
Die TV Karte kam dann später auch noch dazu, deshalb "TV".

Eigentlich wünschte ich mir nicht über durchschnittlich viel, zu Weihnachten und B-Day etwas größeres.

Liszca
2009-03-04, 15:06:18
- PC wurde bei mir nicht gerne gesehen (gewalt, blut, splater ....;D)
- weggehen in diskotheken hätte ich aber dürfen
- eigenes zimmer hatte ich auch
- mein fortbewegungsmittel war in der regel das rad und anschließen ÖV

meine eltern haben erst seit 2006 dsl, verfügbar war es schon jahre vorher zu vernünftigen preisen:rolleyes:

Das Auge
2009-03-04, 16:06:22
Na hoffentlich kommt der TS niemals auf die Idee Soziologie zu studieren. Die Poster in diesem Thread haben eine bestimmte Vorstellung von sozial erwünschtem Verhalten, entsprechend werden dann natürlich ihre Antworten ausfallen. Das geht immer nach dem Prinzip 'Ich super, alle anderen *rsche - außer diejenigen, die mich regelmäßig fullacken'. Die gegenwärtigen Zeiten sind einfach nicht gemacht für Selbstkritik oder -reflexion. Und das Credo der heutigen Zeit lautet einfach: Ich komme von ganz unten und habe es aus eigener Kraft, ohne jedes Zutun von Dritten und ganz ohne Vitamin B bis ganz nach oben geschafft (Ministerpräsident, BMW-CEO, Nobelpreisträger, Uni-Präsident, 17facher Oskar-Preisträger).



These:

Es gibt kaum etwas Schlimmeres als Mittelschicht-Bürger die in ständiger panischer Angst um den Erhalt ihres gesellschaftlichen Status leben. Genau das ist bei den Mittelschicht-Mamis in den teuren, aber geleasten SUVs der Fall, die die Parkplätze vor der Trainingshalle in Beschlag nehmen.

Die Eltern haben oft nur noch ein Kind, vielleicht zwei, sehr selten mehr. Da muß der erste Schuß sitzen. Der kleine Racker muß einfach perfekt werden, sonst haben die überambitionierten Eltern versagt, und das ist bei sozialer Todesstrafe im 21. Jahrhundert verboten. Also wird alles an Status-Ehrgeiz auf die Kleinen projiziert.

Wir haben es mit einer völlig neuen Generation von Müttern zu tun. So eine Mütter-Generation gab es in der Geschichte der europäischen Zivilisation noch niemals zuvor. Es ist die formal (!) gebildetste Frauengeneration aller Zeiten, was freilich nicht heißt, daß diese Frauen sonderlich klug oder gar intelligent wären. Ihre nominellen Bildungsabschlüsse sind allerdings wirklich beeindruckend, die Akademikerinnenquote wird wohl demnächst die 50%-Marke erreichen. Als diese Frauen mit dem ersten Kind schwanger gingen - der Schwangerschafts-Teststreifen war noch nicht einmal durchgetrocknet -, da rannten sie schon in die nächste Buchhandlung und kamen drei Stunden später mit gefühlten 22 Ratgebern (kumulierte Seitenzahl ca. 3195) zu den Themen Schwangerschaft, Erziehung, Kinderpsychologie und -ernährung in den Taschen wieder raus. 10 Tage später hatten sie ein Gutteil der darin zu findenden Hinweise so gut drauf, daß sie sie locker im Stegreif wiedergeben konnten. Perfekte Planung, optimale Organisation, nichts dem Zufall überlassen! Perfekt, perfekt, perfekt!

Nachdem das Engelchen dann endlich das Licht der Welt erblickt hatte, ging es mit der generalstabsmäßigen Planung ansatzlos weiter. Noch vor gut zwei Jahrzehnten hätte wohl jeder gellend aufgelacht, wenn man ihm erzählt hätte, daß heute schon Vorschulkinder Terminkalender ihr Eigen nennen - und diese auch brauchen! - So etwas ist heute in Mittelschichtkreisen schon fast der Normalfall. Ballett, Kindergymnastik, Kinder-Tai-Chi, Erste Schritte Französisch ab Vier, schnell noch mal zum Kinderpsychologen, denn das Ritalin geht zur Neige, Termin bei der Logopädin am Donnerstag nachmittag, usw. usf.

Kinder in den 70er und 80er Jahren kannten auch schon Streß. Die regelmäßige Häufung von Schulprüfungen vor der Zeugnisausgabe gab es damals schon, auch auf der Grundschule. Was es allerdings nicht gab, das war der 7/24-Dauerstreß dem viele Kinder von ehrgeizigen Akademikern heutzutage ausgesetzt sind. Ich kann mich noch nicht mal erinnern, daß irgendeine der Mütter meiner Schulkameraden auf ein absolviertes Hochschulstudium zurückblicken konnte. Die meisten waren Hausfrauen, einige arbeiteten halbtags im Handel oder im Büro, sehr viele waren Angelernte. Das war für kleinbürgerliche Kreise damals ganz typisch.

Um es noch einmal zu betonen. Du beschreibst oben ein Verhaltensschema, welches typisch für Angehörige der statusbewußten und -besorgten Mittelschicht ist. Die sog. Unterschicht, aber auch die etablierten, alten Eliten verhalten sich definitiv nicht so.

Und warum drehen die Mittelschicht-Mamis und -Papis am Rad? - Weil ihnen die Gesellschaft ganz unmißverständlich zu verstehen gibt. Hört gut zu: die zu verteilende Substanz in den ökonomisch gesättigten Gesellschaften des Westens reicht nicht mehr für alle, viele werden leer ausgehen - und das wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch so richtig brutal. Damit eure Schößlinge nicht dazugehören - also zum Ausschuß-, damit sie im Spiel bleiben, müßt ihr sie auf die Anforderungen vorbereiten, die wir euch diktieren. Unsere Forderungen sind dabei nicht verhandelbar. Das heißt für euch bzw. eure Kurzen: entweder Chinesisch-Unterricht ab dem fünften Lebensjahr oder aber soziale Exklusion. Ihr habt die Wahl, aber im Vertrauen, wir alle wissen natürlich, daß ihr keineswegs die Wahl habt.

Tja, und weil das so ist, werden auch morgen wieder die SUVs vor der Turnhalle mit quietschenden Reifen vorfahren - Time ist money, die Logopädin konnte mit knapper Not noch einen Termin dazwischenschieben.

lol, danke für diesen Beitrag ;D

Um auch noch was zum Thema beizutragen: Ich bekam von meinen Eltern nur sehr wenig materielle und finanzielle Zuwendung. Dazu noch bescheuerte erzieherische Maßnahmen wie ein Schloß am TV-Kabel (ja, das geht), so das ich z.B. zum Wrestling auf Tele5 glotzen immer zu jemanden anders gehen musste. Meinen eigenen PC musste ich mir selber ersparen, hat dann auch dementsprechend etliche Jahre gedauert. Der Arbeits-PC meines Vaters wurde bewusst nur mit s/w-Monitor gekauft, sonst hätten Spiele darauf ja Spaß machen können. Belohnungen gabs nur als Ansporn für gute schulische Leistungen, die ich dennoch seltenst bis nie abgeliefert hab.
Ständig wurde gemotzt ich solle mehr im Haushalt helfen, Führerschein geschweige denn Auto wurden auch nicht gesponsert (scheint ja heute Standard zu sein zum 18. FS + Auto vom Daddy zu kriegen).
Ich wär eigentlich gerne so verzogen worden, wie ich es von vielen Freunden/Bekannten kenne, denn letztendlich ist trotzdem bislang nichts aus mir geworden und ich wurde eigentlich nur dazu erzogen mich mit wenig zufrieden zu geben, statt Leistung zu bringen. Der Schuß ging also nach hinten los ;D

MatzeG
2009-03-04, 16:44:38
lol, danke für diesen Beitrag ;D

Um auch noch was zum Thema beizutragen: Ich bekam von meinen Eltern nur sehr wenig materielle und finanzielle Zuwendung. Dazu noch bescheuerte erzieherische Maßnahmen wie ein Schloß am TV-Kabel (ja, das geht), so das ich z.B. zum Wrestling auf Tele5 glotzen immer zu jemanden anders gehen musste. Meinen eigenen PC musste ich mir selber ersparen, hat dann auch dementsprechend etliche Jahre gedauert. Der Arbeits-PC meines Vaters wurde bewusst nur mit s/w-Monitor gekauft, sonst hätten Spiele darauf ja Spaß machen können. Belohnungen gabs nur als Ansporn für gute schulische Leistungen, die ich dennoch seltenst bis nie abgeliefert hab.
Ständig wurde gemotzt ich solle mehr im Haushalt helfen, Führerschein geschweige denn Auto wurden auch nicht gesponsert (scheint ja heute Standard zu sein zum 18. FS + Auto vom Daddy zu kriegen).
Ich wär eigentlich gerne so verzogen worden, wie ich es von vielen Freunden/Bekannten kenne, denn letztendlich ist trotzdem bislang nichts aus mir geworden und ich wurde eigentlich nur dazu erzogen mich mit wenig zufrieden zu geben, statt Leistung zu bringen. Der Schuß ging also nach hinten los ;D

Mach dir nichts draus! Ist bei mir ähnlich gewesen ;)

MarcWessels
2009-03-04, 16:59:52
lFührerschein geschweige denn Auto wurden auch nicht gesponsert (scheint ja heute Standard zu sein zum 18. FS + Auto vom Daddy zu kriegen).Als ich 18 wurde, hatte mein Vater das Geld für meinen Führerschein schon selbst ausgegeben. :(

[fu]121Ah
2009-03-04, 17:06:49
[x]man verbot mir viele dinge

ansonsten nix. also ab ca. 13 jahren hat ich ein eigenes zimmer, aber nur weil ich aus dem anderen raus musste (nachwuchs/nachzügler). handy selbst gekauft irgendwann (das magische siemens m25 glaub ich -> unter der dusche telefonier-handy), auto selbst bezahlt, webseite gemacht damit ich geld für die prüfung hatte, meinen ersten pc hab ich auch selbst bezahlt (damals 3000€ - mein ganzes erspartes - für einen pentium 233MMX mit s3 Virge - das waren noch zeiten). konsole hatten wir nie, fernseh einer im haus, im wohnzimmer.

naja, hab schon das gefühl, dass ich mir fast alles selbst aufgebaut habe. darf man darauf stolz sein oder ist das arrogant?

Luke Undtrook
2009-03-10, 11:19:36
scheint ja heute Standard zu sein zum 18. FS + Auto vom Daddy zu kriegen
Würde mich auch mal interessieren, wer hier das bekam. Gehört ja auch zum Thema, wenn man sich nicht auf dem "Kind"-Begriff versteift. Genauso wie eigene Wohnung (bei Studium). In USA haben sie ja mit 16 schon Auto. So billig alles dort?

Hydrogen_Snake
2009-03-10, 12:22:29
Moin!
Ich sehe jedes Mal, wenn ich zum Training fahre, wie zig Autos die Parkplätze vor der Halle verstopfen. Meistens auch noch irgendwie schlecht geparkt wartet dort ein Elternteil auf sein Kind. Das Schlimme daran ist, die Familie wohnt mit hoher Sicherheit in der Nähe, bzw. im Stadtteil.
Außerdem gab es vor längerer Zeit einen Artikel über Kinder, wo es sinngemäß hieß, dass die Kinder heutzutage verweichlichen. Sie können kaum mal unbeaufsichtigt spielen, Eltern verbieten viele "gefährliche" Dinge, so dass die Kinder oft nicht erfahren können, was gefährlich ist und was nicht. Das und noch viel mehr beeinflussen die Entwicklung des Kindes enorm und der Übergang zur Verwöhnung ist fließend.

Daher interessiert es mich, ob du ein Wohlstandskind gewesen bist.

Kriterien:
- ich wurde oft zum Sport oder sonst wohin gebracht
- ich bin nur selten Fahrrad gefahren
- meine Eltern wussten immer wo ich war
- Ich hatte ein Handy dabei, damit mich meine Eltern jederzeit anrufen konnten
- Ich hatte einen TV im Zimmer
- ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen
- ich war selten alleine unterwegs
- man verbot mir viele Dinge
- ich bekam oft das, was ich mir wünschte
- ich hatte ein eigenes Zimmer
- musste nie/selten im Haushalt mithelfen
- Eltern haben oft geholfen (bei Hausaufgaben etc....)
- anderes, siehe Beitrag

Mehrfachauswahl ist natürlich gewollt.

Das sind jetzt so die Definitionen von Wohlstand?

Dead Man
2009-03-10, 12:58:18
Würde mich auch mal interessieren, wer hier das bekam. Gehört ja auch zum Thema, wenn man sich nicht auf dem "Kind"-Begriff versteift. Genauso wie eigene Wohnung (bei Studium). In USA haben sie ja mit 16 schon Auto. So billig alles dort?

Also ich hab meine Fahrschule(n) selbst bezahlt, konnte aber dann anfangs günstig Fahrzeuge nutzen. Das erste eigene Fahrzeug hab ich mir auch selbst gekauft.

Bei den Amis gibts m. E. keine Mindestanzahl an Fahrschulstunden, die man vor einer Prüfung absolviert haben muss. Im Idealfall übt man mit Pappi und besteht dann einfach die Prüfung. Gebrauchtfahrzeuge sind auch hierzulande billig zu kriegen.

MfG Dead Man

V2.0
2009-03-10, 13:14:35
Erschreckend, dass viele selbstverständliche Dinge in der Erziehung heute wohl zu dekadenten neoliberalen Verhaltensweisen verkommen sind und daher verachtet werden müssen.

Wie kann man sich nur wagen dem Kind bei den Hausarbeiten zu helfen, ihm einen PC zu kaufen, oder ihm gar ein eigenes Zimmer zu geben. Ebenso ist es der pure Drill auf die Leistungsgesellschaft, wenn die Eltern Dinge verbieten oder gerne den Aufenthalt des Kindes kennen wollen, oder gar moderne Technik wie ein Mobiltelefon zur gezielten Überwachung des Kindes einsetzen, um so nicht systemkonforme Aktivitäten im Keim zu erdrücken.
Ebenso ist es verachtenswert dem Kind Wünsche zu erfüllen, was es haben will kann es sich ja klauen, was ja völlig ok ist, wenn der Beklaute nur ein multinationaler Konzern von Heuschrecken ist.

Ja, liebe bürgerlichen Lemminge mit der großen Angst vor dem sozialen Absturz, seht ein, dass euer Verhalten sinnlos ist und öffnet euch der Freiheit der Unterschicht. Erziehung, Schulbesuch oder Förderung des Kindes sind doch verzichtbar, wenn man lieber mehr Sozialleistungen einfordern kann.

Dead Man
2009-03-10, 14:10:45
Ja, liebe bürgerlichen Lemminge mit der großen Angst vor dem sozialen Absturz, seht ein, dass euer Verhalten sinnlos ist und öffnet euch der Freiheit der Unterschicht. Erziehung, Schulbesuch oder Förderung des Kindes sind doch verzichtbar, wenn man lieber mehr Sozialleistungen einfordern kann.

Geht es auch etwas weniger provokant?

MfG Dead Man

raschomon
2009-03-11, 22:23:08
Bitte löschen!

Easystyle
2009-03-11, 22:43:57
- ich wurde oft zum Sport oder sonst wohin gebracht
- Ich hatte ein Handy dabei
- Meine Eltern wussten immer wo ich war
- Ich hatte einen TV im Zimmer
- ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen
- ich bekam oft das, was ich mir wünschte
- ich hatte ein eigenes Zimmer
- musste nie/selten im Haushalt mithelfen
- Eltern haben oft geholfen (bei Hausaufgaben etc....)


:)

Da Fre@k
2009-03-12, 11:37:52
[x] meine Eltern wussten immer wo ich war - war umgekehrt aber genauso
[x] ich hatte eine Konsole/ PC zum Spielen - habe ich mir aber selber gekauft (C64, Amiga)
[x] Ich hatte einen TV im Zimmer - den ersten geschenkt bekommen. Die weiteren selber gekauft
[x] ich war selten alleine unterwegs - hatte/habe genug Kumpels zum rumhängen :biggrin:
[x] ich hatte ein eigenes Zimmer - Ich gebs zu, ich war ein Einzelkind

Zu den anderen Kriterien:
Meine Mutter hat mich schon sehr früh dazu angeregt im Haushalt mitzuhelfen.
Materielle Dinge (außer Klamotten und Schulbedarf) habe ich von meinen Eltern eher selten bekommen.
Stattdessen haben sie mich dazu erzogen, für meine Wünsche selber arbeiten zu gehen.