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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Behindertes Kind bekommen oder nicht?


KinGGoliAth
2009-03-21, 02:32:48
nein, spart euch überstürzte mitleidsbekundungen und / oder glückwünsche.

es geht hier nur um den "was wäre wenn"-fall (der hoffentlich nie eintreten wird) und wie ihr dazu steht.

ich überlege mir schon eine ganze weile was ich tun würde. zum einen hatte ich als zivi kontakt zu einigen mehr, einigen minder, auf die eine oder andere weise behinderten menschen, kenne gleich zwei familien mit zwei schwerst- bzw einem schwerbehinderten kind(ern) und nachdem kürzlich wieder die geschichte in den nachrichten kam, dass diese eine alte frau ihre behinderte ~50 jahre alte tochter umgebracht hat weil sie sich nicht mehr selber um sie kümmern konnte, macht man sich eben doch wieder vermehrt gedanken, was man selber in so einer lage tun würde.

ob m / w spielt für die abstimmung keine rolle. seht euch einfach als betroffenen elternteil.

bitte mit kurzer begründung der auswahl.
und ich will hier keine militanten abtreibungsgegner sehen, die unruhe stiften und alle anderen dumm anmachen, weil deren ansicht nicht in ihr weltbild passt. das gibt gleich ne meldung. :mad:

mapel110
2009-03-21, 02:41:52
[X] Kind abtreiben solange es geht

Illegal im Ausland abtreiben muss nicht sein, dazu wäre mir wohl das Leben der Lebensgefährtin doch zu wichtig, um sie zu irgendwelchen Metzgern zu geben. Weggeben fällt sicher auch schwer. Behalten würde ich es aber auf keinen Fall.

Aber okay, das ist eben nur meine Meinung. Meine Lebensgef#hrtin hätte ja das Kind im Bauch und somit auch das letzte Wort. Für mich als Mann kann ich einfach sagen "Abtreiben", aber eine Frau verbindet sowas dann natürlich noch mit Schmerzen, seelischer und körperlicher Art.

huha
2009-03-21, 02:43:53
Was verstehst du unter behindert?

-huha

Spasstiger
2009-03-21, 02:43:56
Wenn man einen Defekt feststellen kann, ist es in der Regel ja schon zu spät zum Abtreiben, oder nicht? Wenn ja, dann käme höchstens noch eine Freigabe zur Adoption in Frage. Aber wer adoptiert schon ein behindertes Kind?
Wenn man schwerwiegende Fehlentwicklungen schon während der ersten drei Monate feststellen kann, würde ich auf jeden Fall auf eine Abtreibung drängen. Ansonsten muss man sich wohl oder übel seiner Verantwortung stellen. Ein geborenes Kind wegzugeben, könnte ich mir nicht vorstellen. Konkrete Entscheidungen in solch einer Situation sind aber sowieso immer stark emotionsgetrieben, da kann man sich eigentlich gar nicht im Voraus definitiv festlegen.

Just_A_Gigolo
2009-03-21, 02:45:25
[x] Kind bekommen und behalten

Eine schwierige Frage. Wir bzw. meine Frau haben damals alle Routine-Untersuchungen während der Schwangerschaft gemacht. Die Ärztin stellte natürlich auch die Möglichkeit einer Fruchtwasseruntersuchung in den Raum. Da aber keinerlei medizinische Indikatoren Probleme erwarten ließen, verzichteten wir darauf.
Letztendlich hatten wir auch Angst vor der Entscheidung "was wäre wenn?". Abtreibung als solches befürwortet weder meine Frau noch ich. Aber es redet sich leicht, wenn dann beide Kinder gesund zur Welt kommen und man in diese schlimme Situation der Entscheidungsfindung (mit den entsprechenden Konsequenzen - beide sind gravierend) gar nicht kommt - gottseidank!

Letztendlich ist behindert auch nicht behindert. Wenn sich schon aufgrund Ultraschall-Untersuchungen gezeigt hätte, dass das Kind z.B. mit offener Wirbelsäule oder ähnlich schlimmen körperlichen Fehlbildungen im Mutterleib aufwächst, dann ist das etwas anderes als ein Down-Syndrom, bei dem das Kind ja ein Leben führen kann, das der Bezeichnung "Leben" als solches oft gerecht wird. Aber dazu müsste man das Fruchtwasser untersuchen.

Darf man fragen, was Dich konkret zu dieser Umfrage veranlasst hat?
(bis morgen - ich geh ins Bett...)

KinGGoliAth
2009-03-21, 02:46:20
wo ich mapels antwort gerade sehe:
wobei ich mit "im ausland" natürlich auch länder meinte, deren gesetze nicht so streng sind wie in deutschland aber trotzdem eine gute medizinische versorgung bieten. in holland (?) wird das ja selbst dann noch gemacht wenn es in deutschland schon längst nicht mehr erlaubt ist. dass du deine frau / freundin nicht nach südamerika schickst ist klar. ;)

Woodmaniac
2009-03-21, 02:58:28
[X] Du machst mir Angst, - Werdender Vater (8. Woche) :|

Hoffe das ich niemals vor die Entscheidung gestellt werde ;(

MogWorf
2009-03-21, 03:04:28
Definitiv abtreiben solange es noch geht!

Man macht sich und dem Kind keinen Gefallen damit es zur Welt zu bringen.
Das Kind hat ein vermurkstes Leben und die Eltern einen Klotz am Bein.

Außerdem belastet sowas die Solidargemeinschaft unnötig stark.
Klar, wenn Fehlbildungen erst sehr spät entdeckt werden, dann treibt man nicht mehr ab und muss halt damit leben, aber solange eine Abtreibung noch machbar ist >> Definitiv abtreiben!!

KinGGoliAth
2009-03-21, 03:11:04
Was verstehst du unter behindert?

-huha

gute frage aber ich will mich da nicht festlegen. jeder hat da eine andere vorstellung was noch erträglich ist und was nicht mehr. kleinwüchsigkeit wäre in meinen augen sicherlich kein grund das kind abzutreiben oder wegzugeben, beim down syndrom könnte ich das nicht mit absoluter sicherheit sagen wobei das aber auch noch relativ harmlos ist wenn man bedenkt, dass noch sehr viel schlimmeres passieren kann. bei schweren körperlichen missbildungen und z.b. fehlenden gliedmaßen stände meine entscheidung aber fest. was die diagnose geistiger behinderungen im mutterleib angeht weiß ich nicht viel, ich denke aber, dass das schwer bis gar nicht möglich sein wird solange es nicht auch sichtbare organische ursachen dafür gibt.

Darf man fragen, was Dich konkret zu dieser Umfrage veranlasst hat?

natürlich. mit meinen mittlerweile 26 lenzen mach ich mir auch schon gedanken über nachwuchs, wenn auch in unbestimmter zeitlicher entferung. solange ich mit der uni nicht fertig bin und einige jahre erfahrung im job habe kommt eine (geplante) familiengründung gar nicht in frage. und zum anderen braucht es dafür ja auch zwei und eine würdige kandidatin ist hier im moment weit und breit nirgends zu finden.

die familie mit den beiden schwerstbehinderten kindern hat die beiden (ich weiß nicht genau wann aber mittlerweile sind sie auch schon anfang 20) in ein heim zur pflege gegeben, besucht sie natürlich regelmäßig aber hat sonst noch ein leben nebenbei. die frau aus dem genannten verbrechensfall wollte oder konnte ihre tochter nicht ins heim geben. hat also mit mitte 20 ihr kind bekommen und danach dann die nächsten 50 jahre mit dessen pflege verbracht. sicher nobel...aber mit mitte 20 war deren leben ja praktisch vorbei. für mich der absolute horror.
und damit meine ich gar nicht unbedingt die finanzielle belastung, die aber ja auch ganz enorm ist, sondern viel eher die psychische belastung. sich um einen behinderten menschen kümmern verlangt einem schon einiges ab, das habe ich als zivi schon gemerkt selbst wenn mein job nur extrem oberflächlich war und ich mit wirklicher pflege und co fast nichts zu tun hatte.
aber die eigenen kinder so zu sehen, das würde einem jeden tag aufs neue das herz brechen und in die arme des wahnsinns treiben.
wenn man lebt und älter wird und die kleinen im schlimmsten fall menschliches gemüse sind und man weiß, dass es immer so bleiben wird...unerträglich dieser gedanke. und wenn deren zustand stabil ist, ist das für alle beteiligen ja auch ein lebenslanger zustand!


Aber okay, das ist eben nur meine Meinung. Meine Lebensgef#hrtin hätte ja das Kind im Bauch und somit auch das letzte Wort. Für mich als Mann kann ich einfach sagen "Abtreiben", aber eine Frau verbindet sowas dann natürlich noch mit Schmerzen, seelischer und körperlicher Art.
das stimmt. ein mann kann immer leicht sagen "treib ab". selbst dann wenn er gewollt vater geworden ist und sich auf das kind freut bzw gefreut hat aber für die frau, die es letztlich entscheiden und durchführen lassen muss, ist das eine ganz andere härte.

Woodmaniac
2009-03-21, 03:17:51
.... und sich auf das kind freut bzw gefreut hat aber für die frau, die es letztlich entscheiden und durchführen lassen muss ist das eine ganz andere härte.


Nur für die Frau ?
Ich denke wenn der Grosse, graue da oben mir jetzt vor den Bug schei**en würde hätte nicht nur mein Frauchen nen Prob, sondern wir beide zusammen ;)

pt3
2009-03-21, 03:19:19
Es ist wohl bei behinderten Kindern auch nach dem 3. Monat noch erlaubt abzutreiben.
Aber was dann passieren kann steht u.a. hier http://de.wikipedia.org/wiki/Oldenburger_Baby
Hervorzuheben auch der vorletzte Satz. "Die leibliche Mutter von Tim begab sich nach der gescheiterten Abtreibung in psychotherapeutische Behandlung, schließlich nahm sie sich sechs Jahre nach der Geburt des Kindes im Alter von 41 Jahren das Leben."

Man wird in solchen Fällen wohl häufig seines Lebens nicht mehr froh und sollte deshalb imho. wohl am besten vorher keine Untersuchungen diesbezüglich machen um gar nicht erst vor die Wahl gestellt zu werden.

KinGGoliAth
2009-03-21, 03:30:41
falls jemand nicht weiß auf welches verbrechen welche straftat ich ich mich am anfang beziehe:
BEHINDERTE TOCHTER GETÖTET - Bewährungsstrafe für 76-jährige Mutter (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,613784,00.html)
und weiterführend
Aufopfern als Lebensinhalt (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,606414,00.html)


Ich denke wenn der Grosse, graue da oben mir jetzt vor den Bug schei**en würde hätte nicht nur mein Frauchen nen Prob, sondern wir beide zusammen ;)

klar. aber die frau ist davon direkt körperlich und emotional betroffen. ich denke, das ist etwas, was ein mann nie wirklich wird nachfühlen können. jedenfalls nicht in dieser ausprägung.

(del)
2009-03-21, 04:06:47
Nur gesunde Kinder für blurks!

Klingt martialisch aber auf behinderte Kinder hätte blurks keinen Just.

Gud' Nacht.

evolutionconcept
2009-03-21, 07:29:48
Abtreiben.

Mein Brudeer ist schwerstbehindert, und daher kann ich ganz gut sehen was das bedeutet. Das würde ich weder für mein Kind wollen, noch für mich und meine Familie.
Es kommt aber natürlich auch auf die schwere der Behinderung an.

Gammaray
2009-03-21, 07:31:25
Definitiv abtreiben solange es noch geht!

Man macht sich und dem Kind keinen Gefallen damit es zur Welt zu bringen.
Das Kind hat ein vermurkstes Leben und die Eltern einen Klotz am Bein.

Außerdem belastet sowas die Solidargemeinschaft unnötig stark.
Klar, wenn Fehlbildungen erst sehr spät entdeckt werden, dann treibt man nicht mehr ab und muss halt damit leben, aber solange eine Abtreibung noch machbar ist >> Definitiv abtreiben!!

Wenn ich sowas schon lese könnte ich kotzen!

Symptom
2009-03-21, 07:47:49
Abtreiben. Gar keine Frage.
In dieser Gesellschaft, wo alles, was nicht der Norm entspricht, wie ein Alien angesehen und behandelt wird, möchte ich keinem behindertem Kind ein Aufwachsen zumuten.
Den Eltern möchte ich die lebenslange Aufopferung, das aufreibende und oft vergebliche Kämpfen um Hilfe und die ewige soziale Ächtung wegen der Aufzucht lebensunwertem Lebens auch nicht zumuten.

Investiert Eure Liebe lieber in ein Auto und rettet die marode Volkswirtschaft.

der13big-l
2009-03-21, 07:47:52
Wenn ich sowas schon lese könnte ich kotzen!

ich vermute mal du kennst keinen schwerstbehinderten.

Ich sage mal alles was körperlich ist (Arme, beine, oder sonstige beschwerden) gehen noch so lange man sich selbst versorgen kann.

Aber komplett Querschnittsgelähmt und oder geistig behindert beschäftigt einen fürs leben.

Ich habe in der verwandschaft einen schweren fall, er kann gar nix, weder körperlich noch geistig. Ihren eltern wurde gesagt er lebt nur paar monate das ist jetzt 26 jahre her.

Die ganze Familie ist auf Ihn eingestellt, alleine würden die eltern damit nicht klar kommen, sowas geht nur mit viel hilfe. Und ich könnte sowas nicht.

Wie gesagt alles was körperlich ist damit kann ich leben und da gibts auch mittlerweile viele hilfmittel. Aber geistig und komplett bewegungsunfähig geht überhaupt nicht für mich.

Und ich bewundere es sehr was manche eltern Ihr ganzes leben für Ihr behindertes Kind tun. ABer es gibt eben solche und solche Menschen daher kann man keinen verurteilen der sowas von vornherein nicht möchte.

mfg
BIG-L

Gammaray
2009-03-21, 07:54:39
ich vermute mal du kennst keinen schwerstbehinderten.


Da vermutest Du falsch!

cartman5214
2009-03-21, 08:36:02
Aus persönlicher Erfahrung ein kräftiges [x]"kommt darauf an"...
Ein Kommilitone von mir hat seit Geburt nur ein Bein und nen verwachsenen, unbrauchbaren linken Arm. Hat aber parallel Wi-Ing und Mathmatik studiert und beides mit 1 vorm Komma abgeschlossen. Er war ständig die Partykanone und ist seit nem Jahr verheiratet (Sie würd ich auch sofort nehmen :eek:). Klassisches Beispiel für ne rein körperliche Behinderung die denjenigen quasi sogar noch stärker gemacht hat als er so geworden wäre. Er ist ein Gewinn für Familie, Freunde und die "Solidargemeinschaft"

In meinem Tauchklub hat einer ne Tochter die körperlich i.O. ist, aber durch Alkohol in der Schwangerschaft auf dem geistigen Niveau eines Zombies stehen geblieben ist. Die normalen Körperfunktionen funktionieren, aber das menschliche ist nahezu vollständig weg. Er kümmert sich um Sie weil er sich schuldig fühlt an Ihrem Zustand (evtl. z recht). Diese Frau hat in dem Zustand noch geschätzte 50 Jahre vor sich, wozu? Und wer pflegt Sie wenn die Eltern auch alt sind? Hier wäre ne Abtreibung definitiv für alle Parteien die bessere Wahl gewesen.

LovesuckZ
2009-03-21, 08:41:53
Aber okay, das ist eben nur meine Meinung. Meine Lebensgef#hrtin hätte ja das Kind im Bauch und somit auch das letzte Wort. Für mich als Mann kann ich einfach sagen "Abtreiben", aber eine Frau verbindet sowas dann natürlich noch mit Schmerzen, seelischer und körperlicher Art.

Das ist einfach nur falsch. Auch Männer verändern sich in der Schwangerschaft. Eine Abtreibung durch die Frau - egal ob mit ihm gewollt oder selbstbestimmt - kann ebenfalls zu deutlich psychologischen Problemen führen.

Monger
2009-03-21, 10:29:49
Keine Ahnung. Ne, wirklich nicht den Hauch eines Schimmers.

Ich weiß, dass ich damit schwer zurecht käme. Insbesondere eine geistige Behinderung fände ich echt schwer zu ertragen.

Aber das ist keine Entscheidung, die ich pauschal beantworten könnte. Die meisten Menschen die mit Behinderten zu tun haben, schildern wieviel Lebenswillen und Kraft die haben. Unsere Perspektive davon, was menschenwürdiges Leben ist, ist offenbar ziemlich verkorkst.

Dann stellt sich die Frage was eine Behinderung ist. Gehört da bereits Autismus hinzu? Viele Autisten sind Inselbegabte, aus einigen daraus sind echte Genies entsprungen. Vielen großen Geistern aus Silikon Valley sagt man zumindest eine milde Form von Asperger Syndrom nach.

Körperliche Behinderungen lassen sich möglicherweise behandeln, oder geschickt umgehen. Auch mit Taub- oder Blindheit lässt es sich heute noch gut leben, in beiden Fällen gibt es realistische Chancen auf passende Prothesen in naher Zukunft.


Und selbst wenn das Kind nicht überlebensfähig sein sollte, muss man das letztendlich mit der Partnerin zusammen abstimmen. Unter Umständen sind dann die zwei, drei Jahre eine Lektion fürs Leben, die einem eine ganz andere Perspektive auf sich selbst eröffnet.


Ich kann es echt nicht sagen, keine Ahnung. Da gibts so viel abzuwägen was ich derzeit emotional absolut nicht einschätzen kann. Und ich denke, man ist es sowohl dem Kind als auch sich selbst schuldig, sich diese Entscheidung schwer zu machen.

THUNDERDOMER
2009-03-21, 10:54:46
Ich will im moment gar keine Kinder weil es mir zu Anstrengend finde und allene nicht umgehen kann. :(

Wolf2k
2009-03-21, 12:04:17
Ich denke, dass ist alle eine Frage des Behinderungsgrades.
Ich habe in der Schwerstbehindertenpflege gearbeitet und arbeite nun gerade im Zuge meiner AUsbildung in der Gynäkologie.

Eine Abtreibung innerhalb der ersten 12. Wochen ist nicht das Problem, aber eine Abtreibung mit medizinischer Indikation nach der 12. Woche ist für die Frau eine sehr schlimme Sache.
Ein Kind mit Trisomie 21 würde ich persönlich wohl behalten, da diese Menschen ein ganz normales Leben führen können, alles wasdarüber hinausgeht, würde ich abtreiben, dass wäre nur eine Quälerei beider Seiten.

Gammaray
2009-03-21, 12:24:27
Ein Kind mit Trisomie 21 würde ich persönlich wohl behalten, da diese Menschen ein ganz normales Leben führen können, alles wasdarüber hinausgeht, würde ich abtreiben, dass wäre nur eine Quälerei beider Seiten.

Was soll das denn für eine Formulierung sein? Der Schweregrad der Behinderung(en) bei Trisomie 21 ist dermassen weit gefächert, dass eine Aussage a la ‚was darüber hinaus geht’ gar nicht getroffen werden kann...

An alle:

Ich finde es, wenn man mal den ganzen Thread hier betrachtet, übrigens äusserst interessant, dass immer nur ‚vom Leiden aus Sicht der Eltern / Angehörigen’ geschrieben wird. Komischer weise kenne ich keinen Behinderten, unabhängig von der Art der Behinderung oder dem Schweregrad seiner Behinderung, der sein Leben NICHT liebt. Ich finde diesen Thread ehrlich gesagt mehr als bedenklich und so manch einer (wenn nicht sogar fast alle) sollte sich besser echt nicht zum Thema äussern....

XenoX
2009-03-21, 12:30:18
Insofern es über diagnostisch möglich ist, sind leichtere Behinderungen kein Grund für Abtreibung.

Bei schwersten Behinderungen und insbesondere extremen geistigen Behinderungen würde ich dem Kind das Leben ersparen - Ein solches Leben ist es nicht wert zu leben.

Sonyfreak
2009-03-21, 12:32:13
[x] Abtreiben solange es geht

Ich finde diesen Thread ehrlich gesagt mehr als bedenklich und so manch einer (wenn nicht sogar fast alle) sollte sich besser echt nicht zum Thema äussern....Ich äußere mich zu allen Themen, zu jeder Zeit und an jedem Ort solange ich Lust dazu haben. ;)

mfg.

Sonyfreak

rotkäppchen
2009-03-21, 12:32:50
[x] bekommen und behalten.

kommt aber auch auf die behinderung an, wenn es nicht wirklich lebensfähig ist, und dieses noch in den ersten monaten zu erkennen ist, in denen eine abtreibung in D noch möglich ist, würde ich es wohl auch abtreiben.

nur die sache ist ja auch noch die: das kind kann später auch noch ne behinderung (geistig und körperlich) bekommen, durch erkrankungen oder einen unfall.

dann muss man sich auch um das kind kümmern.

einige behinderungen die schon im kind stecken, kommen erst mit ein paar lebensmonaten zum vorschein, und kann man auch immernoch nicht vorher feststellen.

was dann?


und mit dem dass die mutter ihr 50 jahre altes kind getötet hat, hmm,.... also man kann die kinder ja auch in diese wohnbetreuungen und heime dann geben, die auf solche fälle spezialisiert sind.
sie ist ja nicht die einzige in dieser situation.

Gammaray
2009-03-21, 12:39:02
Ein solches Leben ist es nicht wert zu leben.

Solche Sätze hatten mer doch schon mal vor einigen Jahrzehnten. Meine Güte Leute, merkt Ihr eigendlich zeitweise nicht was Ihr da schreibt?!

Panasonic
2009-03-21, 12:40:57
Mir fällt nur Euthanasie und Rassenhygiene ein, wenn ich diesen Thread hier lese. Gerade wenn sich jemand anmaßt, den Wert des Lebens fremdbestimmen zu können. Schauerlich.

Gammaray
2009-03-21, 12:43:36
Mir fällt nur Euthanasie und Rassenhygiene ein, wenn ich diesen Thread hier lese. Gerade wenn sich jemand anmaßt, den Wert des Lebens fremdbestimmen zu können. Schauerlich.

Danke!

Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben noch jemanden zu 'finden' dem/der dieser Thread hier etwas mehr aus nur sauer aufstösst....

Monger
2009-03-21, 12:49:23
Bei schwersten Behinderungen und insbesondere extremen geistigen Behinderungen würde ich dem Kind das Leben ersparen - Ein solches Leben ist es nicht wert zu leben.
Wer beurteilt das? Eigentlich kann das nur das Kind selber entscheiden.

Die wenigsten Behinderungen sind mit körperlichen Qualen verbunden. Wer will sich da anmaßen, zu beurteilen was ein lebenswertes Leben ist?


Ich finde, ein Argument was man gelten lassen muss, ist das Argument des Selbstschutzes. Eltern haben nunmal auch sich selbst gegenüber eine Verantwortung. Das muss jeder selbst entscheiden, ob er so viel Kraft aufbringen kann, um so ein Kind großzuziehen.

Sonyfreak
2009-03-21, 12:59:29
Das muss jeder selbst entscheiden, ob er so viel Kraft aufbringen kann, um so ein Kind großzuziehen.Großziehen, und dann bis zum eigenen Tod weiter pflegen. Ich bin gewiss bereit irgendwann einmal viel in das Leben meiner potentiellen Kinder zu investieren. Aber meine gesamte restliche Lebenszeit nur noch für eine andere Person leben? Nein, das würde ich nicht machen wollen.

Sonyfreak

Maki
2009-03-21, 13:04:06
Ich bin egostisch genug, zuzugeben, dass ich bei schweren Behinderungen abtreiben würde. Wenn sich herausstellen würde, dass das ich, was ich bekäme, nie in der Lage wäre ohne Fremdbetreuung zu leben. Was hat es noch mit leben zu tun, wenn eine so starke Behinderung da ist, dass das Kind nur vor sich hinvegetiert, nicht alleine kann und auch geistig völlig weg ist. Oder bei Lissenzephalie, wo die Überlebenschance sowieso gering ist.
Ich kenne eine Familie, die haben ein behindertes Kind und ein "normales". Das normale hat jetzt mit seinen Eltern gebrochen und ist in Therapie, weil sich immer alles um das behinderte drehte.

Ebenso möchte ich selber nie jahrelang am Leben erhalten werden, wenn ich von alleine schon gestorben wäre.
Für mich in ein Leben in Würde wichtiger als Leben um jeden Preis.

huha
2009-03-21, 13:21:13
gute frage aber ich will mich da nicht festlegen. jeder hat da eine andere vorstellung was noch erträglich ist und was nicht mehr.

Eh, sorry, aber das ist doch Unsinn. Einerseits machst du eine Umfrage auf, andererseits legst du überhaupt nicht fest, welcher Maßstab angelegt werden soll.

Mit körperlich behinderten Kindern hätte ich absolut kein Problem. Dann kann ich vielleicht kein Fußball mit meinem Kind spielen, das kommt mir aber gerade recht, denn Fußball mag ich sowieso nicht. Das Kind könnte später ein eigenes, selbstbestimmtes Leben führen und wäre nicht ständig von der dauernden Hilfe anderer Leute abhängig. Fehlende Gliedmaßen sind sicher lästig, aber sie verhindern dennoch nicht, daß man ein normales Leben führen kann.
Bei geistiger Behinderung käme es darauf an, das kann ich so nicht entscheiden (will ich auch nicht); man muß sich natürlich schon fragen, ob es sinnvoll ist, einen lebenslangen Pflegefall in die Welt zu setzen, der nur zu extrem eingeschränkter Kommunikation in der Lage ist. Leichtere geistige Behinderungen halte ich allerdings für weniger problematisch.
Auf jeden Fall würde ich allerdings (insbesondere geistig) behinderte Kinder, wenn der Pflegeaufwand zu groß wäre, in ein entsprechendes Heim geben. Deren Qualität ist ja heute im Gegensatz zu früher ausgesprochen gut und gegen häufige Besuche spricht auch absolut nichts; dafür wäre ich mir sicher, daß den Kindern die Pflege zuteil wird, die sie brauchen und ich nicht meine Lebensqualität für das Kind aufopfere.

Abgesehen davon will ich sowieso keine Kinder, aber ich fand die Diskussion interessant.

-huha

XenoX
2009-03-21, 13:55:42
Hier ist schließlich nach der Meinung gefragt und wenn es die Möglichkeit gibt bereits im frühem Stadium eine schwerwiegende Behinderung festzustellen, so ist es auch legitim seitens der Eltern das Kind nicht bekommen zu wollen.

Neben der Belastung für das Kind, ist es eine mindestens gleichwiegende Belastung für das Elternpaar ein schwerwiegend behindertes Kind groß zu ziehen - Ich bin ehrlich genug, zuzugeben mich der Verantwortung in dem Fall durch eine Abtreibung zu entziehen.

Man kann nur hoffen, dass keinem von uns ein solches Schicksal ereilen wird bzw. er vor dieser Entscheidung stehen muss. :(

HyperX
2009-03-21, 14:32:57
[X] Kind abtreiben solange es geht.

Daredevil
2009-03-21, 14:55:44
Es gibt Sachen im Leben auf die man nicht stolz ist, aber für mich wäre das auch ganz klar ein.
[x]Abtreiben solange es noch geht

Es kommt natürlich auf die Umstände an, ob das Kind einen halben Arm hat hat oder Geistig behindert ist so das man es bis ans Lebensende pflegen muss.
Ich wünsche ja kaum jedem Kind heute in der Schule aufzuwachsen, als Behindertes Kind wär das noch mal ne elle schllimmer.

blackbox
2009-03-21, 15:15:24
Es gibt heute schon die Präimplantations-Diagnostik, die Gendefekte aufdecken kann.
Man muss sich trotzdem im Klaren darüber sein, dass ein Gendefekt nicht zwangsläufig zu einer schweren Erkrankung führen muss.
Die Präimplantations-Diagnostik ist u.a in Deutschland verboten, während sie zum Beispiel in den USA erlaubt ist.

Und hier muss man wirklich die Frage stellen, ob wir das wirklich wollen. Schließlich geht es hier um die Auslese von Menschen. Es ist die Vielfalt, die den Menschen auszeichnet, es gibt die natürliche Selektion. Man würde hier massiv in den Lauf der Natur eingreifen und vielleicht würde man durch die Selektion sogar noch anfälligere Menschen erschaffen, weil einfach irgendwann die Menschen zu ähnlich sind und somit anfälliger werden für Krankheiten. Außerdem würden Genies wie Stephen Hawking nie geboren.

Was genau bei solchen "Züchtungen" herauskommt, kann man jetzt schon bei vielen Tierarten beobachten: Hunde, Nagetiere, Katzen usw...

Daher bin ich gegen eine solche Selektion, denn das würde die Intoleranz und Un-Solidarität gegenüber behinderten Menschen noch weiter verstärken.
Denn schon jetzt werden sie ausgegrenzt. Viel mehr geht gar nicht. Man steckt sie in Sonderschulen, Werkstätten, Wohnheime. Ergebnis ist, dass die behinderten Menschen zumeist unter sich sind und so kaum Fortschritte machen im gesellschaftlichen Leben. Es ist sogar ein gegenteiliger Effekt zu beobachten, nämlich der, dass sie stagnieren oder sogar abbauen. Daher sage ich auch: mehr behinderte Kinder in normalen Schulen! Das fördert die Toleranz, die Entwicklung des Behinderten und auch die Entwicklung der normalen Kinder hin zu mehr sozialer Verantwortung, eine soziale Kälte, wie man sie tagtäglich erlebt, könnte so gemindert werden.

Siegfried
2009-03-21, 15:26:35
kann nur raten unbedingt abzutreiben
ich selbst bin geistig schwerbehindert (autismus/adhs/...) und finde ein leben damit nicht lebenswert
ich waere froh haette meine mutter mich damals abgetrieben
bewusst behinderte kinder zu bekommen finde ich absolut verantwortungslos
abtreiben ist da fuer eltern und kind meist am sinnvollsten

Just_A_Gigolo
2009-03-21, 15:36:53
Was soll das, Siegfried? Wenn Dich das Thema nicht interessiert, dann schreib doch besser nichts, bevor Du so kranke Sachen ablässt, die man sowieso nicht Ernst nehmen kann... :rolleyes:

(del)
2009-03-21, 15:56:47
Abtreiben. Gar keine Frage.
In dieser Gesellschaft, wo alles, was nicht der Norm entspricht, wie ein Alien angesehen und behandelt wird, möchte ich keinem behindertem Kind ein Aufwachsen zumuten.
Den Eltern möchte ich die lebenslange Aufopferung, das aufreibende und oft vergebliche Kämpfen um Hilfe und die ewige soziale Ächtung wegen der Aufzucht lebensunwertem Lebens auch nicht zumuten.

Investiert Eure Liebe lieber in ein Auto und rettet die marode Volkswirtschaft.
Gerade heute sind behinderte Menschen akzeptierter als jemals zuvor. Man denke nur mal an diverse Betreuungseinrichtungen, gesetzliche Gleichstellungsgrundlagen, vielfältiges Wissen zu Behinderungen in der Bevölkerung. Niemals hatten es Behinderte einfacher.
Während man mit Contergan-Geschädigten in den 60er Jahren nur ein Leben wie einen Spiessrutenlauf führen konnte, ist das heute völlig problemlos.

Ich weiß nicht wie du darauf kommst, dass gerade die heutige Zeit, so besonders feindliche Rahmenbedingungen für Behinderte aufstellt.

Argo Zero
2009-03-21, 15:57:39
Mir fällt nur Euthanasie und Rassenhygiene ein, wenn ich diesen Thread hier lese. Gerade wenn sich jemand anmaßt, den Wert des Lebens fremdbestimmen zu können. Schauerlich.

Kein Wunder assoziiere ich mit dem 3DCenter ein verpickeltes, bleiches Informatiker-Gesicht. Technokratie lässt grüßen.

rotkäppchen
2009-03-21, 15:58:07
ist adhs eine geistige schwerbehinderung? :confused:

dann hab ich auch so jemanden in der familie. :rolleyes:


und ich denke mal bei dem autismus kommt es drauf an, siegfried du kannst dich hier ja auch normal äußern und so und kommst dadurch nicht so geistig behindert rüber.
für mich ist dieser autismus eine geistige einschränkung (eher das als eine behinderung) wenn sich die leute nicht in "unserer" welt äußern können.

Mars81
2009-03-21, 16:12:56
[X] Kind bekommen und behalten

Ich habe meinen Zivildienst in einer Schule für körperbehinderte Kinder absolviert und bin selber Vater von einem (Gottseidank kerngesunden) Jungen. Und als solcher kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen wieso jemand aufgrund einer Behinderung sein Kind abtreiben lassen möchte.

Ein Kind großzuziehen ist schwierig, ein behindertes Kind großzuziehen ist vermutlich ungleich schwieriger. Aber wenn jemand sich ein Kind wünscht und dieses Kind bereit ist zu lieben, wie kann sich das nur auf ein gesundes Kind beziehen?! Behinderte Menschen (die meisten zumindest) können ein genauso glückliches Leben führen wie gesunde, es kommt nur darauf an wie man sie behandelt.

Lokadamus
2009-03-21, 16:18:37
ist adhs eine geistige schwerbehinderung? :confused:mmm...

Wenn ich die Artikel richtig verstehe, sind weder ADHS noch Autismus direkt erkennbar, sondern zeigen sich erst *nach* der Geburt.
Da könnte man zwar auch von Abtreibung reden, aber das nennt sich dann Mord.
http://de.wikipedia.org/wiki/Autismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivit%C3%A4tsst%C3%B6rung

Ich denke, ich würde wollen, dass das Kind abgetrieben wird.
Ein behindertes Kind wäre für mich eine große Belastung und das ich damit gut klar kommen würde, bezweifle ich.

Siegfried
2009-03-21, 16:21:25
ist adhs eine geistige schwerbehinderung? :confused:

dann hab ich auch so jemanden in der familie. :rolleyes:


und ich denke mal bei dem autismus kommt es drauf an, siegfried du kannst dich hier ja auch normal äußern und so und kommst dadurch nicht so geistig behindert rüber.
für mich ist dieser autismus eine geistige einschränkung (eher das als eine behinderung) wenn sich die leute nicht in "unserer" welt äußern können.
naja das kommt vorallem bei autismus ganz auf den grad an
adhs kann ja mehr oder weniger behandelt werden
einigermasen normal ausdruecken kann ich mich nur weil ich mir muehe gebe und intelligent bin

Was soll das, Siegfried? Wenn Dich das Thema nicht interessiert, dann schreib doch besser nichts, bevor Du so kranke Sachen ablässt, die man sowieso nicht Ernst nehmen kann... :rolleyes:
war schon alles ernst gemeint
ich bin gerade nicht depressiv und denke seit einiger zeit so darueber
ich musste das nur mal ganz direkt sagen bevor jemand meint die armen kinder wollen ja alle so gerne mit behinderung leben

XenoX
2009-03-21, 16:22:44
Eigentlich ist der Thread sinnlos, jeder hat vollkommen begründet seine eigenen Standpunkte - Man wird hier keine klare Linie finden können.

Bevor man überhaupt darüber diskutiert, ob man behinderte Kinder abtreiben soll oder nicht, sollte man sich lieber mit den gesunden Abtreibungskindern beschäftigen, diese machen den Großteil der Abtreibungen aus und stehen an erster Stelle - Erst wenn das geklärt ist, kann man in Erwägung ziehen, ob man behinderte Kinder "nicht" abtreiben darf.

Lord Wotan
2009-03-21, 16:23:31
Ich habe mit "Ich will eh keine Kinder" weil ich der Meinung bin die Menschheit sollte ruhig aussterben.

Aber zur eigentlichen Frage. Wenn es nur nach mir gehen würde. Ganz klar Abtreibung. In der Natur und nur das kann der Maßstab sein, werden Kranke Tiere von der Gruppe zum Sterben ausgesondert. Denn das ist das beste für das Rudel.
Aber die letzte Entscheidung zum Thema hat ausschließlich die Frau und nicht der Mann zu fällen.

Mars81
2009-03-21, 16:53:52
Aber zur eigentlichen Frage. Wenn es nur nach mir gehen würde. Ganz klar Abtreibung. In der Natur und nur das kann der Maßstab sein, werden Kranke Tiere von der Gruppe zum Sterben ausgesondert. Denn das ist das beste für das Rudel.

Dann aber hopphopp, zurück in deine Herde ;)

Wurschtler
2009-03-21, 17:00:22
Ich habe mit "Ich will eh keine Kinder" weil ich der Meinung bin die Menschheit sollte ruhig aussterben.



Na dann sollten wir dich auch aussondern und sterben lassen.
Du trägst schließlich nichts zum Erhalt unserer Art bei. :P

McDulcolax
2009-03-21, 19:36:38
interessanter thread.
ich bin heilerziehungspfleger und arbeite in einem stationären wohnheim mit 34 geistig/körperlich behinderten menschen.
ich akzeptiere die entscheidung von werdenden eltern pro/kontra abtreibung ohne wenn und aber, das muss jede/r für sich selbst entscheiden.
aber: ich halte es für unerträglich, wenn hier behinderten menschen der lebenswert abgesprochen wird, da werd ich sogar sauer.
im übrigen ist morgen der internationale tag der menschen mit trisomie21...:rolleyes:
für mich:[x]behalten!!!

Tesseract
2009-03-21, 19:57:59
solange der embryo kein bewusstsein hat (und damit quasi nix anderes als ein zellhaufen ist, auch wenn mir da einige gläubige jetzt widersprechen werden) würde ich sagen: abtreiben.

nicht, weil die behinderten nicht auch ein erfülltes leben haben können sondern weil es ganz objektiv gesehen eine erschwernis ist. sowohl für die person selbst als auch für die eltern als auch für die gesellschaft als auch für die eventuellen nachkommen, die meist auch eine erhöhte chance auf dieses gebrechen haben.

captainsangria
2009-03-21, 20:07:36
es ist erbärmlich und einfach ekelhaft von einigen leuten hier, dass behinderten menschen der "lebenswert" abgesprochen wird.
so eine scheiße hat man vor 60/70 jahren auch schon gehört.

jeder macht sich nur gedanken darum, wie es einem selbst geht. ob es jedoch dem kind vielleicht trotzdem gut geht, ist egal. pfui.

Kladderadatsch
2009-03-21, 20:11:48
das ist keine entscheidung, die ich mir jetzt innerhalb von ein paar minuten aus den fingern saugen kann, wahrscheinlich würde ich aber, sofern der zeitliche aufwand über jahre hinweg nicht mit meinem beruf/dem der partnerin zu vereinbaren wäre (wovon ich ausgehe), zum abtreiben tendieren. ich weiß zwar nicht, wie früh schwerwiegende behinderungen diagnostiziert werden können, bis zum erreichen des phylotypischen stadiums hätte ich damit moralisch jedenfalls auch ganz unabhängig davon, ob behindert oder nicht, keine probleme.

begriffe wie "lebenswert" gehören in diesem thread imo mit punkten traktiert..

Tesseract
2009-03-21, 20:16:05
es ist erbärmlich und einfach ekelhaft von einigen leuten hier, dass behinderten menschen der "lebenswert" abgesprochen wird.

es geht hier nicht um behinderte menschen allgemein sondern um behinderte embryos. da ist ein "gewisser" unterschied.

captainsangria
2009-03-21, 20:17:40
wielange? 1-2wochen im anfangsstadium?

Tesseract
2009-03-21, 20:19:53
wielange? 1-2wochen im anfangsstadium?
das ist eine frage, die man wohl nie zu 100% objektiv beantworten wird können und die immer kontrovers bleibt.
d.h. es wird immer auch eine frage der verhältnismäßig kein sein.

noid
2009-03-21, 20:23:18
Ich habe mit "Ich will eh keine Kinder" weil ich der Meinung bin die Menschheit sollte ruhig aussterben.

Aber zur eigentlichen Frage. Wenn es nur nach mir gehen würde. Ganz klar Abtreibung. In der Natur und nur das kann der Maßstab sein, werden Kranke Tiere von der Gruppe zum Sterben ausgesondert. Denn das ist das beste für das Rudel.
Aber die letzte Entscheidung zum Thema hat ausschließlich die Frau und nicht der Mann zu fällen.

Herr Wotan, keinem Tier was zu leide tun, aber Menschen umbringen?
Ich würde dich für sowas gerne aus dem Rudel zum sterben bringen.

Und genau das ist der Punkt, ich weiss ganz genau, dass behinderte Menschen viel Spass haben können, liebe Menschen sind - leider glaube ich, dass ich persönlich in meiner jetzigen Lebenssituation so eine weitere Lebensaufgabe nicht verkraften würde. ;(
So pauschal kann ich die Frage nicht beantworten.. (und wenn jemand ne Entscheidung fällt, dann die Familie und nicht die Frau, dann aber einstimmig)

Mal was zum Thema: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,613569,00.html

Mars81
2009-03-21, 20:25:55
es geht hier nicht um behinderte menschen allgemein sondern um behinderte embryos. da ist ein "gewisser" unterschied.

Es geht um folgende Einstellung: Das Kind wird ein gesundes, also behalte ich es oder das Kind wird eine Behinderung haben also will ich es nicht (weil es zuviel Zeit kostet, kein lebenswertes Leben haben wird...)!

nggalai
2009-03-21, 20:29:52
Ich habe viele „Behinderte“ kennengelernt. Man beachte die „ “. Und viele freuen sich übers Leben, auch wenn sie für fünf Wörter zehn Minuten brauchen.

Womit ich Abtreibungen nicht verdammen möchte. Schlußendlich ist es auch die Entscheidung der Menschen, die davon betroffen sind. Wo die Grenze zu ziehen ist zwischen „Zellhaufen“ und „Mensch“? Da halte ich mich raus.

Cheers,
-Sascha

Mars81
2009-03-21, 20:35:46
Ist es nicht so, dass man bei einer Behinderung des Fötus länger als gewöhnlich abtreiben kann?

Ok, man darf es nicht als Grund angeben:
Ein Spätabbruch ist in Deutschland und in den meisten anderen Ländern nur erlaubt, wenn eine medizinische Indikation vorliegt, d. h. eine Gefährdung der körperlichen oder psychischen Gesundheit der Frau (mütterliche Indikation). Ein Spätabbruch ist allein, weil eine schwerwiegende Fehlbildung oder Behinderung des Fötus (embryopathische Indikation) diagnostiziert wurde oder wenn das Kind nach einer Geburt nicht lebensfähig wäre, nicht gem. § 218 a StGB zulässig. Stellt das Gericht fest, dass sich die Schwangere zur Zeit eines solchen rechtswidrigen Eingriffs in besonderer Bedrängnis befunden hat, kann es von Strafe absehen. Die embryopathische Indikation wurde in Deutschland abgeschafft, ist jedoch in anderen Ländern nach wie vor in Kraft. Ein Spätabbruch wegen schwerer Fehlbildungen erfolgt in Deutschland nunmehr offiziell wegen Gefährdung der psychischen Gesundheit der Frau.
http://de.wikipedia.org/wiki/Abtreibung#Sp.C3.A4tabbr.C3.BCche

Tesseract
2009-03-21, 20:39:16
Es geht um folgende Einstellung: Das Kind wird ein gesundes, also behalte ich es oder das Kind wird eine Behinderung haben also will ich es nicht (weil es zuviel Zeit kostet, kein lebenswertes Leben haben wird...)!

könnte man diese entscheidung bereits vor der empfängnis treffen würde jeder, der halbwegs normal im kopf ist, das gesunde kind nehmen. schon allein zum wohle des kindes.
die frage ist meiner meinung nach also eigentlich: wo zieht man die grenze ab der ein mensch wirklich mensch ist. ab dem zeitpunkt ist es nämlich eine ethische frage.
davor macht es, ganz objektiv gesehen, einfach immer sinn, sich für das gesündeste zu entscheiden.

Lokadamus
2009-03-21, 20:43:46
mmm...

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,614733,00.html
Es gibt solche und solche Menschen ...

Kladderadatsch
2009-03-21, 20:45:45
Es geht um folgende Einstellung: Das Kind wird ein gesundes, also behalte ich es oder das Kind wird eine Behinderung haben also will ich es nicht (weil es zuviel Zeit kostet, kein lebenswertes Leben haben wird...)!
beachtlich, mit welcher entschlossenheit hier manche die einstellung anderer bewerten. hast du konkret eine solche entscheidung fällen müssen? wahrscheinlich wie 99% der hier mitlesenden und -schreibenden nicht.
eine mutter, die diesen entschluss fasst, und letzten endes ist es immer ihr entschluss und nicht der des mannes (die hier schreiben), handelt da nicht leichtfertig wie du es darstellst, sondern hat die reichweite der konsequenzen ganz offensichtlich deutlich breiter erfasst als du- sonst gäbe sie nicht ihr eigenes kind auf. und diese entscheidung träfe sie ganz bestimmt nicht, weil sie der auffassung wäre, dass ihr kind kein lebenswertes leben darstelle (leuchtet dir jetzt auf, wie unglaublich unsinnig dieses argument ist?), sondern weil sie ihr leben wahrscheinlich bis zum letzten tag drastischen einschränkungen unterziehen müsste- die weder ihr, noch dem kind gut täten. ich jedenfalls kann mir nicht vorstellen, was es für ein gefühl ist, tagtäglich und über jahre sehen zu müssen, wie das eigene kind aufwächst (und womöglich unter seiner behinderung leidet), und dabei zu wissen, wie es aufwachsen könnte und sollte- währenddessen ich achtjährige von der schule mit einer eigenständigkeit nach hause springen sehe, die mein kind mit 30 nicht erreicht.
ich weiß natürlich nicht, ob es solche momente gibt. ich kann sie mir aber vorstellen, weshalb ich es für absolut unangebracht finde, das abtreiben kategorisch für jedermann auszuschließen.
ps.: diese diskussion ist unter dem begriff "behindert" ziemlich sinnlos, da der von taub bis hin zu geistig unter schimpansen-niveau reicht und je nach dem, woran der einzelne nun denkt, den anderen nachvollziehen oder eben für eiskalt halten muss.

Mars81
2009-03-21, 20:54:11
Wenn du auch im Zusammenhang lesen würdest....
Ich habe mich in meinem Posting ausschließlich auf die in diesem Forum vorherrschende Begründung für eine Abtreibung bezogen. Das hat mit einer realen Entscheidungfindung überhaupt nichts zu tun!

Kladderadatsch
2009-03-21, 21:11:24
Wenn du auch im Zusammenhang lesen würdest....
Ich habe mich in meinem Posting ausschließlich auf die in diesem Forum vorherrschende Begründung für eine Abtreibung bezogen. Das hat mit einer realen Entscheidungfindung überhaupt nichts zu tun!
du hast dich z.b. explizit auf Tesseract bezogen, der mmn ein ganz vernünftiges statement abgegeben hat. du kannst hier nicht einfach alle über einen kamm scheren, obwohl du dich (berechtigterweise) über lord wotan aufregst.;)

noid
2009-03-21, 21:22:13
du hast dich z.b. explizit auf Tesseract bezogen, der mmn ein ganz vernünftiges statement abgegeben hat. du kannst hier nicht einfach alle über einen kamm scheren, obwohl du dich (berechtigterweise) über lord wotan aufregst.;)

Ich würde mal tippen, dass die meisten hier behindert mit extrem pflegebedürftig gleich zu setzen. Ein taubes Kind ist dies zB nicht.

McDulcolax
2009-03-21, 22:00:25
da muss ich dem herrn noid recht geben, "behinderungen" sind sehr weitreichend, von hilfe zum selbstbestimmten leben bis hin zu aufwändiger pflege.
im übrigen gibt es heutzutage von frühförderung über schulbegleitung und einzelbetreuung eine menge hilfe für eltern, auch die wohnsituation ist mit ambulant unterstütztem wohnen, außenwohngruppen oder halt stationär mehr oder weniger gegeben.
einige leute sollten mal froh sein, bei ihrer geburt NICHT an sauerstoffmangel gelitten zu haben,

Mars81
2009-03-21, 23:34:32
du hast dich z.b. explizit auf Tesseract bezogen, der mmn ein ganz vernünftiges statement abgegeben hat. du kannst hier nicht einfach alle über einen kamm scheren, obwohl du dich (berechtigterweise) über lord wotan aufregst.;)

Wann habe ich mich über Wotan aufgeregt :confused: Ich fand seine "Sozialdarwinistische Sichtweise" eher lustig (erinnerte mich an meine Jugend :D )
Das einzige worüber ich mich im Moment aufrege ist mein Mainboard, aber das ist eine andere Geschichte...

Ich habe Tesseract nur dahingehend Widersprochen, dass man die Diskussion auf ein "es ist ein autonomes, denkendes Lebewesen - es ist ein Zellhaufen" reduzieren kann. Aber eigentlich weiß ich gar nicht, wieso ich mich für eine Aussage die du Anscheinend nicht nachvollziehen kannst, rechtfertige :rolleyes:

lulz
2009-03-21, 23:57:17
Nach der Umfrage braucht man sich nicht mehr zu wundern, wie es zum 3. Reich kam.

XenoX
2009-03-22, 01:11:06
Nach der Umfrage braucht man sich nicht mehr zu wundern, wie es zum 3. Reich kam.

Die Umfrage würde in fast jedem nicht erzkatholischen Land das gleiche Ergebnis bringen, das hat nichts mit der deutschen Mentalität zu tun.

Es ist einfach logisch, jedes Elternpaar stellt sich die Pro und Kontra-Seite auf und wenn in einem frühen Stadium eine schwere Behinderung erkannt wird, so soll man dem Elternpaar die Entscheidung gewähren, ohne spätere Schuldbekennungen.

Ich verstehe auch nicht, warum einige Menschen sich an das 3. Reich erinnert fühlen - Deutschland möchte mit dem Thema abschließen und es wird für jeden Mist die 3.Reich Keule rausgeholt. :rolleyes:

Kind bekommen und abgeben wäre für mich keine Option, damit würde ich mich ebenfalls der Verantwortung entziehen, zulasten der Allgemeinheit - Ein gesundes Kind würde ich nicht abtreiben, da käme eine Adoptionsfreigabe absolut in Erwägung.

HarryHirsch
2009-03-22, 01:19:33
Echt harte Frage aber ich würde glaube zum abtreiben tendieren auch wenn ich das echt scheisse finde.

vad4r
2009-03-22, 02:20:26
Wann ist ein Kind behindert?

Wenn ein Kind körperlich behindert geboren wird, kann man dieses vorher (meistens) feststellen, wenn eine geistige Behinderung vorliegt, allerdings nicht.

Das Down Syndrom ist eine Sache für sich. Diese Menschen sind behindert, und doch führen die meisten ein lebenswertes Leben. Will man das vernichten, wenn man weiss das sein Kind mit dieser Behinderung leben muss?

Als persönlich Betroffener würde ich als Mann zu einer Abtreibung tendieren, wenn es rechtzeitig diagnostiziert werden würde. Meine Frau, deren Schwester das Down Syndrom hat, würde auch so ein Kind gebären.

Als es mit unserem ersten Kind losging, waren wir auch voller Angst, da wir vielleicht eine familiäre Disposition haben könnten. Deswegen wurde bei der Nackenspaltenmessung immer genau nachgesehen. Auch hatten wir uns zu einer Fruchtwasseruntersuchung angemeldet, konnten diese aber umgehen da durch eine Blutprobe meiner Frau und ihrer behinderten Schwester eine Disposition ausgeschlossen werden konnte, und die anderen Messungen alle unauffällig waren.

Und doch war die Angst am Anfang der Schwangerschaft sehr groß und wir haben sehr viel da drüber gesprochen. Denn auch wenn die Schwester ein gutes Leben führt, und zB. lesen und Radfahren kann und zur Arbeit geht, ist das Leben meiner Schwiegermutter nicht gut.
Die Ehe zerbrach unter der Aufmerksamkeit, den die Mutter der Tochter gab und es wird sich heute auch nur um sie gekümmert, denn in eine Wohngemeinschaft, oder gar ein Heim, wollte die Mutter das eigene Kind nicht geben.
Und dann fragt man sich natürlich, was passiert, wenn mir sowas passiert......

Die Frage kann man wohl nur richtig beantworten, wenn man vor so einer Entscheidung steht.

Just_A_Gigolo
2009-03-22, 02:38:18
@Siegfried:
erstmal Entschuldigung bitte - irgendwie kam Dein Post zunächst zynisch-makaber rüber!

Ich habe große Probleme damit, ADHS als "Behinderung" zu akzeptieren. Es ist eine psychische Störung, die - meines Wissens nach - zumindest teilweise behandelbar ist und in manchen Fällen nur temporär anhält.
Autismus hast Du selbst schon erklärt. Das kommt auf den Grad an. Aber wenn Du grad Depression erwähnst: DAS ist keine Behinderung (was Du wahrscheinlich weißt). Ein auf irgendeine Art behindertes Kind ist nicht zwangsläufig depressiv. Der geistig schwerbehinderte Bruder (mit epileptischen Verkrampfungsbeschwerden) einer guten Freundin hat seine Fetzengaudi, wenn im Fernsehen z. B. Musikantenstadl läuft.
So gesehen bin ich nach wie vor der Meinung, dass gerade geistig behinderte Kinder - sofern sie in intakten Familien aufwachsen - durchaus eine Art Lebensfreude empfinden können.

@Wotan:
Gottseidank steht der Mensch über dem Tier als solches und muss sich Entscheidungen über Leben und Tod nicht von Instinkten diktieren lassen.

@all:
ich weiß, dass eigene Standpunkte nicht diskutiert werden können. Allerdings bin ich schon sehr enttäuscht, dass viele meiner Meinung nach egozentrisch das eigene Leben über das eines anderen lebenden Menschen - nämlich des noch nicht geborenen, aber lebenden Kindes - zu stellen bereit sind. Ich bin nun wirklich kein streng gläubiger Katholik, aber meine mir eigene Ethik zweifelt das Recht, über die Existenz eines anderen Lebens zu entscheiden, stark an. Und solange Fragen wie die des Beginns der Empfindungsfähigkeit eines Embryos nicht geklärt sind, gilt der "Zellhaufen" als menschliches Leben - im Sinne der biologischen Zusammensetzung.
Natürlich stellt sich nun immer noch die Frage, ab welchen Grad ein mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen geborenes Kind ein lebenswertes Leben führen kann. Und was heißt nun "lebenswert"?

Zwergi
2009-03-22, 03:59:26
@all:
ich weiß, dass eigene Standpunkte nicht diskutiert werden können. Allerdings bin ich schon sehr enttäuscht, dass viele meiner Meinung nach egozentrisch das eigene Leben über das eines anderen lebenden Menschen - nämlich des noch nicht geborenen, aber lebenden Kindes - zu stellen bereit sind.

Ich glaube, du missverstehst die Abtreibungsbefürworter. Es geht nicht darum, die Macht zu haben über Leben und Tod zu entscheiden. Es ist viel mehr die Gewissheit, sich eine solche Aufgabe nicht zuzutrauen, es nicht zu schaffen. Das ist eigentlich sehr ehrlich. Wer gibt schon gern zu wissen, dass man"versagen" würde? Desweiteren bedenke bitte, dass viele Member hier noch sehr jung sind und sich mit ganz anderen Dingen beschäftigen (müssen). Es ist ein verdammt schweres Thema, dass auch den älteren die Haare zu Berge stehen lässt und imho kann man da auch keine, für alle, zufriedenstellende Antwort geben.

Den ganzen Tag habe ich über diese Frage nachgedacht, hab selbst 2 Kinder, also kommt einem irgendwann auch der Gedanke "Was wäre wenn?". Mein Sohn ist jetzt 10, ich weiß heute immernoch nicht, was ich tun würde...;(

KinGGoliAth
2009-03-22, 06:08:36
hmmmn ja es kommen ja doch einige interessante sichtweisen und diskussionen ins spiel.
mal abgesehen von vereinzelten gutmensch™-attacken, die allen anwesenden ihren ethisch-moralischen stempel mit gewalt aufdrücken wollen, und den obligatorischen nazi-vergleichen aber das verwundert bei so einem kontroversen und emotionalen thema nicht. im gegenteil, es würde nicht mit rechten dingen zugehen wenn sowas nicht kommen würde!

Ich finde es, wenn man mal den ganzen Thread hier betrachtet, übrigens äusserst interessant, dass immer nur ‚vom Leiden aus Sicht der Eltern / Angehörigen’ geschrieben wird. Komischer weise kenne ich keinen Behinderten, unabhängig von der Art der Behinderung oder dem Schweregrad seiner Behinderung, der sein Leben NICHT liebt. Ich finde diesen Thread ehrlich gesagt mehr als bedenklich und so manch einer (wenn nicht sogar fast alle) sollte sich besser echt nicht zum Thema äussern....
...weil es dir nicht in den kram passt? tja dann solltest du das internet verlassen, denn dort wirst du auf eine vielzahl von meinungen und ansichten stoßen, die dir nicht in den kram passen.
der mensch ist nunmal ein egoist und da kann man es keinem vorwerfen, wenn er für sein kind und in erster linie für sich selber das beste und das beste kind will. nun, wollen wir das sicherlich jeder. die frage ist nur wie weit der einzelne bereit ist dafür zu gehen.

Eh, sorry, aber das ist doch Unsinn. Einerseits machst du eine Umfrage auf, andererseits legst du überhaupt nicht fest, welcher Maßstab angelegt werden soll.
nein, das ist kein unsinn. hätte ich nach einer expliziten behinderung gefragt wäre das ergebnis von der schwere der behinderung abhängig gewesen und nicht davon was die leute sich unter behinderung vorstellen. hätte ich nach kleinwüchsigkeit gefragt wäre die menge der abtreiber sicherlich extrem gering gewesen. hätte ich nach down syndrom gefragt wäre das wohl so eine geringe bis mittlere abtreibungsrate geworden und hätte ich mir eine der wirklich schrecklichen entstellungen rausgesucht wäre wahrscheinlich bis auf die wirklich harten fälle jeder auf "abtreiben und zur not illegal" gegangen nachdem er bei wiki den entsprechenden artikel mit schock und schreck gelesen hat.
das weiß ich auch so, dazu brauche ich nun wirklich keine umfrage.
der entscheidende punkt ist wie weit die leute bereit sind zu gehen wenn sie mit dem konfrontiert werden was sie selber als behinderung sehen. der eine klickt auf "abtreiben" weil er vor sich ein kind ohne arme und beine sieht, der andere klickt auf "abtreiben" weil es keine blauen augen und blonde haare hat.
oder sie sehen es mit der individuellen vorstellung von behinderung vor sich und klicken auf "bekommen und behalten". genau das ist der punkt.

Und hier muss man wirklich die Frage stellen, ob wir das wirklich wollen. Schließlich geht es hier um die Auslese von Menschen. Es ist die Vielfalt, die den Menschen auszeichnet, es gibt die natürliche Selektion. Man würde hier massiv in den Lauf der Natur eingreifen und vielleicht würde man durch die Selektion sogar noch anfälligere Menschen erschaffen, weil einfach irgendwann die Menschen zu ähnlich sind und somit anfälliger werden für Krankheiten. Außerdem würden Genies wie Stephen Hawking nie geboren.
mit stephen hawking hast du natürlich recht. ich weiß nicht wie seine eltern das gesehen haben aber für die menschheit wäre es ohne ihn sicher ein verlust gewesen. das steht ausser frage.
mit dem aufbau der sozialen strukturen und der technologiesierung wurde schon längst die auslese auf biologischer sicht aufgehoben. niemand fällt vor der zeugung von nachkommen von einer klippe weil er zu schlechte augen hat oder wird von einem löwen gefressen weil er körperlich schwach oder eine niete im jagen war. sowas passiert schon lange nicht mehr.
auch haben in einer gruppe menschen eine sehr gute überlebenschance obwohl sie alleine unweigerlich sterben würden. wichtig ist nur, dass sie dafür ein anderes talent haben. eine alte, gebrechliche person durchfüttern, tragen und pflegen ist ne menge arbeit aber wenn sie dafür ihr wissen mit den jungen teilen kann ist das ein unschätzbarer vorteil. selbst ein schwerer fall von autismus (ohne hier irgendwem zu nahe treten zu wollen) kann sich in der gruppe als nützlich erweisen, wenn diese person aufgrund ihrer offensichtlichen benachteiligung auf anderem gebiet vorteile hat, zum beispiel genau die jahreszeiten kennt und die gruppe so immer optimal von ort zu ort wandern kann und jederzeit mehr als genug nahrung hat. andere gruppen haben nicht den nachteil, dass sie sich um so jemanden kümmern müssen. aber die haben dafür auch nix zu essen wenn sie zur falschen zeit am falschen ort sind.

fakt ist, dass heute die biologische entwicklung stehengeblieben, sogar eher rückläufig ist.
abgesehen von wirklich ernsten, frühen erkrankungen oder kindlichem leichtsinn und unfällen stirbt heute niemand mehr, erreicht das erwachsenenalter und kann kinder zeugen. extrem schlechte augen? kein problem, brille oder laser op. chronische oder andere ernste erkrankungen? mehrstündige operation oder lebenslang medikamente. ist alles kein problem mehr obwohl der mensch aus biologischer sich nicht besser wird, wenn sowas weitervererbt wird.
gerade bei diesem punkt ist es in meinen augen soweit, dass der technische fortschritt, konkret z.b. die gentechnik, den biologischen fortschritt ersetzt oder fortführt. schlechte augen, krebs, demenz, herzfehler, glasknochen, allergien, asthma braucht kein mensch und könnten -soweit genetisch bedingt- irgendwann bereinigt werden. da braucht mir jetzt auch keiner mit der vielfalt oder der ethik kommen. das ist bullshit! betroffene können auf diese art der vielfalt gerne verzichten (bei mir sind es die augen und allergien sowie [allergisches] asthma) und man muss sich die frage stellen wer unethisch handelt, wenn es die möglichkeit gibt den menschen solche leiden zu ersparen aber man es nicht tut obwohl man es könnte.

eigentlich gibt es dazu noch sehr viel mehr zu sagen aber das verlangt nach einem eigenen thread und sollte hier nicht gegenstand einer diskussion sein.

Eigentlich ist der Thread sinnlos, jeder hat vollkommen begründet seine eigenen Standpunkte - Man wird hier keine klare Linie finden können.
es geht ja auch nicht um die klare linie sondern um die verschiedenen standpunkte. zumindest solange die standpunkte klar erkennbar und schlüssig begründet oder zumindest halbwegs nachvollziehbar sind und nicht nur aus hohlen phrasen und verblendetem gewäsch bestehen wie bei einigen wenigen hier, die lieber parolen von sich geben statt sich mit dem thema auseinanderzusetzen.

Ich habe mit "Ich will eh keine Kinder" weil ich der Meinung bin die Menschheit sollte ruhig aussterben.
immerhin weißt du wie du deinen teil dazu beitragen kannst. ;)

interessanter thread.
ich bin heilerziehungspfleger und arbeite in einem stationären wohnheim mit 34 geistig/körperlich behinderten menschen.
ich akzeptiere die entscheidung von werdenden eltern pro/kontra abtreibung ohne wenn und aber, das muss jede/r für sich selbst entscheiden.
aber: ich halte es für unerträglich, wenn hier behinderten menschen der lebenswert abgesprochen wird, da werd ich sogar sauer.
im übrigen ist morgen der internationale tag der menschen mit trisomie21...:rolleyes:
für mich:[x]behalten!!!
der lebenswert wird ja auch keinem abgesprochen. zumindest nicht von mir und darum geht es hier auch gar nicht. war jedenfalls nicht so beabsichtigt.
allerdings muss ich dir vorwerfen, dass du mit deinem beruf nicht ganz so unvoreingenommen bist wie ich das gerne hätte.
keiner beißt die hand, die einen füttert.
das ist wie die altenpflegerin, die gegen sterbehilfe ist.
ich will dir natürlich keine böse absicht unterstellen.
aber fakt ist eben, dass die gebrechen der menschen ein riesengeschäft sind. würde gott (wenn es ihn gibt) mit dem finger schnippen und alle menschen gesund werden lassen würde es sicherlich einige geben, die ihn dafür hassen würden. natürlich bei weitem nicht alle. aber ein gewisser anteil mit sicherheit.

beachtlich, mit welcher entschlossenheit hier manche die einstellung anderer bewerten. hast du konkret eine solche entscheidung fällen müssen? wahrscheinlich wie 99% der hier mitlesenden und -schreibenden nicht.
eine mutter, die diesen entschluss fasst, und letzten endes ist es immer ihr entschluss und nicht der des mannes (die hier schreiben), handelt da nicht leichtfertig wie du es darstellst, sondern hat die reichweite der konsequenzen ganz offensichtlich deutlich breiter erfasst als du- sonst gäbe sie nicht ihr eigenes kind auf. und diese entscheidung träfe sie ganz bestimmt nicht, weil sie der auffassung wäre, dass ihr kind kein lebenswertes leben darstelle (leuchtet dir jetzt auf, wie unglaublich unsinnig dieses argument ist?), sondern weil sie ihr leben wahrscheinlich bis zum letzten tag drastischen einschränkungen unterziehen müsste- die weder ihr, noch dem kind gut täten. ich jedenfalls kann mir nicht vorstellen, was es für ein gefühl ist, tagtäglich und über jahre sehen zu müssen, wie das eigene kind aufwächst (und womöglich unter seiner behinderung leidet), und dabei zu wissen, wie es aufwachsen könnte und sollte- währenddessen ich achtjährige von der schule mit einer eigenständigkeit nach hause springen sehe, die mein kind mit 30 nicht erreicht.
ich weiß natürlich nicht, ob es solche momente gibt. ich kann sie mir aber vorstellen, weshalb ich es für absolut unangebracht finde, das abtreiben kategorisch für jedermann auszuschließen.

es freut mich zu sehen, dass sich da jemand wirklich mal gedanken zum thema gemacht und auch zu ende gedacht hat. ganz klarer daumen hoch! :up:
leider kann ich das nicht bei allen sagen aber ich hoffe, dass der thread doch viele dazu angeregt hat sich mit dem ganzen mal etwas zu beschäftigen. gerade bei diesem tabuthema (genau wie beim thema tod) laufen viele gefahr das ganze einfach im kopf gaaaaanz weit nach hinten zu schieben ohne sich dazu gedanken und eine eigene meinung zu machen.
und wenn dann doch einer daherkommt und das thema anspricht (zum beispiel.....ich :rolleyes: ) wird nur schnell ein "so ein böser nazi-thread!!!!1111" abgesondert und gleich wieder der geistige riegel vor das thema geschoben. bloß keine gedanken drüber machen und wieder gaaanz weit wegschieben...

Nach der Umfrage braucht man sich nicht mehr zu wundern, wie es zum 3. Reich kam.
...gell? :rolleyes:



na es gibt noch viel zu sagen und einige rechtschreibfehler habe ich sicher auch übersehen aber nachdem ich über eine stunde gelesen, gedacht und diese antwort gschrieben habe ist es nun wirklich zeit fürs bett.

Bakelit
2009-03-22, 09:13:32
Woher will man wissen, daß das Kind behindert auf die Welt kommt? Anhand indirekter Nachweismethoden? Wie hoch ist das Risiko für "false positive" ? Die üblichen 25%? Ab wann kann man überhaupt irgendwas nachweisen? Ab dem 4-5 Monat?
Dann versucht man also das schon recht weit entwickelte Kind zu töten .. dann Geburt einleiten .. dann war der kleine Quäker härter als angenommen und lebt vielleicht noch .. "Kreisch! Kreisch!" .. zack! Kaliuminjektion ins Herz.. Gesicht in den Arztkittel drücken .. zappel, zappel.. endlich tot.. Gewebeentnahme stellt dann vielleicht gar keine Missbildung fest.. naja nächster Versuch ->
zu lange im Geburtskanal .. 3min mit zu wenig Sauerstoff .. vielleicht ein wenig deppert das Kind .. zack! Kaliumspritze ins Herz.. nächster Versuch->
Kind bekommt mit 1 Jahr einen selten Impfschaden/Krankheit/etc., sabbelt möglicherweise ein paar Jahre unkoordiniert rum ->zack! die Spritze löst Probleme.. nächster Versuch->
Kind fällt mit 3 Jahren vom Klettergerüst.. Wirbel gebrochen.. möglicherweise Gehbehindert für lange Zeit .. zack! Spritze.. schlaf gut ..

Jedem das Seine

Gammaray
2009-03-22, 09:21:23
Es ist sehr sinnvoll eine Umfrage zu starten wenn schon der Threadsteller ein fest eingefahrendes Weltbild hat und Gegenargumente nicht zulassen will. Dein Kommentar: 'und ich will hier keine militanten abtreibungsgegner sehen, die unruhe stiften und alle anderen dumm anmachen, weil deren ansicht nicht in ihr weltbild passt.' und deine bezeichnung einiger hier als 'Gutmenschen' macht das ja mehr als deutlich. Die von 'huha' genannte Massstablosigkeit (schreibt man das so? :D) kommt noch dazu. Total lächerlich!

Mars81
2009-03-22, 09:39:30
Ich glaube, du missverstehst die Abtreibungsbefürworter. Es geht nicht darum, die Macht zu haben über Leben und Tod zu entscheiden. Es ist viel mehr die Gewissheit, sich eine solche Aufgabe nicht zuzutrauen, es nicht zu schaffen. Das ist eigentlich sehr ehrlich. Wer gibt schon gern zu wissen, dass man"versagen" würde? Desweiteren bedenke bitte, dass viele Member hier noch sehr jung sind und sich mit ganz anderen Dingen beschäftigen (müssen). Es ist ein verdammt schweres Thema, dass auch den älteren die Haare zu Berge stehen lässt und imho kann man da auch keine, für alle, zufriedenstellende Antwort geben.

Den ganzen Tag habe ich über diese Frage nachgedacht, hab selbst 2 Kinder, also kommt einem irgendwann auch der Gedanke "Was wäre wenn?". Mein Sohn ist jetzt 10, ich weiß heute immernoch nicht, was ich tun würde...;(

Ich glaube du hast die Argumentationsweise vieler Abtreibungsbefürworter hier nicht gelesen. Im übrigen bin ich der Meinung, dass Abtreibung für viele Kinder wohl ein Segen ist. Lieber tot als ungewollt und ungeliebt....

vad4r
2009-03-22, 09:45:05
Es ist sehr sinnvoll eine Umfrage zu starten wenn schon der Threadsteller ein fest eingefahrendes Weltbild hat und Gegenargumente nicht zulassen will. Dein Kommentar: 'und ich will hier keine militanten abtreibungsgegner sehen, die unruhe stiften und alle anderen dumm anmachen, weil deren ansicht nicht in ihr weltbild passt.' und deine bezeichnung einiger hier als 'Gutmenschen' macht das ja mehr als deutlich. Die von 'huha' genannte Massstablosigkeit (schreibt man das so? :D) kommt noch dazu. Total lächerlich!

Natürlich ist es sinnvoll einen Umfrage zu erstellen, wenn der TS gerne wissen möchte, wie die anderen User über das Thema nachdenken. Und natürlich hat er vorher eine eigene Meinung, die er denn in dem Thread vertreten kann.

Und ja, natürlich nerven die Kommentare, die ein wieder als böse abstempeln (und einem das vorhalten), nur wenn man seine eigene Meinung postet.


Am meisten hat mich allerdings Siegfireds post umgehauen.....

Argh
2009-03-22, 10:00:09
...

Gammaray
2009-03-22, 10:04:42
@SoenniTDI

So schwer zu verstehen was ich geschrieben habe? Es geht mir nicht um seine Meinung (die kann er logischerweise haben wie er will, keine Frage), sondern um die Tatsache dass er von vornerein die, mal schwer vereinfacht, 'Abtreibungsgegner' als störend abtut.

Mars81
2009-03-22, 10:40:27
Interessant finde ich vor allem, dass augenscheinlich Personen die schon einmal Umgang mit behinderten Menschen hatten eher gegen eine Abtreibung tendieren, wohingegen Menschen ohne näheren Bezug zu dem Thema eher dafür tendieren.
Dazu fällt mir nur ein: Was der Bauer nicht kennt...

vad4r
2009-03-22, 10:45:27
@SoenniTDI

So schwer zu verstehen was ich geschrieben habe? Es geht mir nicht um seine Meinung (die kann er logischerweise haben wie er will, keine Frage), sondern um die Tatsache dass er von vornerein die, mal schwer vereinfacht, 'Abtreibungsgegner' als störend abtut.


Also ich hab herausgelesen, das er nur das

"Ihr seid

[ ] böse
[ ] Nazis
[ ] scheiße "

geposte als Störend empfindet.

Es kann hier gerne jede Meinung diskutiert werden, aber bitte keine Schimpftriaden - egal in welche Richtung.

Das in diesem Thread Dumme, Autisten und ADHS-Kinder genannt werden, irritiert mich allerdings gewaltig und macht mich sehr traurig....

Armaq
2009-03-22, 11:42:47
Das ist wohl eine der schwersten Gewissensfragen überhaupt. Ich kann mich ohne konkreten Fall nicht entscheiden.

Mars81
2009-03-22, 11:43:25
Also ich hab herausgelesen, das er nur das

"Ihr seid

[ ] böse
[ ] Nazis
[ ] scheiße "

geposte als Störend empfindet.

Es kann hier gerne jede Meinung diskutiert werden, aber bitte keine Schimpftriaden - egal in welche Richtung.

Das in diesem Thread Dumme, Autisten und ADHS-Kinder genannt werden, irritiert mich allerdings gewaltig und macht mich sehr traurig....

und ich will hier keine militanten abtreibungsgegner sehen, die unruhe stiften und alle anderen dumm anmachen, weil deren ansicht nicht in ihr weltbild passt. das gibt gleich ne meldung.

Das zielt aber ganz klar nur in eine Richtung ;)
Wenn hier jemand eine harte wissenschaftliche Ansicht vertritt ist es provokant, wenn jemand eine harte religiöse Ansicht vertritt ist es militant :ucrazy3:

Popeljoe
2009-03-22, 11:44:53
Interessant finde ich vor allem, dass augenscheinlich Personen die schon einmal Umgang mit behinderten Menschen hatten eher gegen eine Abtreibung tendieren, wohingegen Menschen ohne näheren Bezug zu dem Thema eher dafür tendieren.
Dazu fällt mir nur ein: Was der Bauer nicht kennt...
Nö, habe bereits mit Behinderten gearbeitet und wenn die Diagnose in den ersten 10 Wochen da wäre, würde ich klar zur Abtreibung tendieren.

Was Grundsätzliches: eigentlich reden wir hier über mehrere Fragen!
A) Ist behindertes Leben genauso schützenswert, wie nicht Behindertes?
Gibt es dabei Abstufungen?

B) Ist es Eltern erlaubt ihre persönlichen Bedürfnisse über die eines behinderten Fötus zu stellen oder haben sie sich in ihr Schicksal zu ergeben?

Es geht nicht (!!!!) darum, ob Abtreibung überhaupt erlaubt sein sollte.
Wer sich dazu äußert begibt sich klar Off Topic und darf dafür einen Arschtritt erwarten!
Geht fair miteinander um und unterlasst persönliche Angriffe!!!!

Siegfried
2009-03-22, 13:33:24
@Siegfried:
erstmal Entschuldigung bitte - irgendwie kam Dein Post zunächst zynisch-makaber rüber!

Ich habe große Probleme damit, ADHS als "Behinderung" zu akzeptieren. Es ist eine psychische Störung, die - meines Wissens nach - zumindest teilweise behandelbar ist und in manchen Fällen nur temporär anhält.
Autismus hast Du selbst schon erklärt. Das kommt auf den Grad an. Aber wenn Du grad Depression erwähnst: DAS ist keine Behinderung (was Du wahrscheinlich weißt). Ein auf irgendeine Art behindertes Kind ist nicht zwangsläufig depressiv. Der geistig schwerbehinderte Bruder (mit epileptischen Verkrampfungsbeschwerden) einer guten Freundin hat seine Fetzengaudi, wenn im Fernsehen z. B. Musikantenstadl läuft.
So gesehen bin ich nach wie vor der Meinung, dass gerade geistig behinderte Kinder - sofern sie in intakten Familien aufwachsen - durchaus eine Art Lebensfreude empfinden können.
natuerlich koennen behinderte kinder auch gluecklich sein
aber ich denke dass das eher die ausnahme sein sollte
angenommen die eltern sind sehr gut
in der schule wird man trotzdem frueher oder spaeter probleme haben
und will garnicht wissen wie es ist damit nen normal beruf zu finden
behinderungen wirken nunmal abstosend auf die meisten

dass depressionen eine behinderung sind wollte ich nicht sagen :biggrin:
depressionen sind nur ein sympton fuer viele dinge
wollte damit ausdruecken dass es mir ernst ist und ich das ganze nicht aus einer laune heraus schreibe

nun ja auf jeden fall finde ich eltern die bewusst behinderte kinder bekommen verantwortungslos
das kind hat absolut immer die arschkarte dabei
besser rechtzeitig abtreiben und danach kann man ja gleich ein nicht-behindertes kind zeugen

Panasonic
2009-03-22, 13:35:15
Siegfried, wenn man sich Deine Postings und Themen so anschaut, dann entsprichst Du ja auch nicht ganz der "Norm". Bist Du ein glücklicher Mensch?

lulz
2009-03-22, 13:36:03
A) Ist behindertes Leben genauso schützenswert, wie nicht Behindertes?
Gibt es dabei Abstufungen?

B) Ist es Eltern erlaubt ihre persönlichen Bedürfnisse über die eines behinderten Fötus zu stellen oder haben sie sich in ihr Schicksal zu ergeben?

Ich möchte darauf hinweisen, dass manche Meinungen zu diesen Fragen eklatant gegen die Menschenrechte und das Grundgesetz verstoßen. Es wäre besser getan, diesen Thread zu schließen.

Watson007
2009-03-22, 13:37:25
Recht zur freien Meinungsäußerung

Siegfried
2009-03-22, 13:53:53
Siegfried, wenn man sich Deine Postings und Themen so anschaut, dann entsprichst Du ja auch nicht ganz der "Norm". Bist Du ein glücklicher Mensch?
ich bin sehr ungluecklich mit meiner situation
durch meine behinderung hatte ich schon enorm viele probleme und habe auch heute noch welche die sich nur schwer beseitigen lassen

Panasonic
2009-03-22, 13:57:25
ich bin sehr ungluecklich mit meiner situation
durch meine behinderung hatte ich schon enorm viele probleme und habe auch heute noch welche die sich nur schwer beseitigen lassen
Wärst Du lieber nicht geboren worden?

Siegfried
2009-03-22, 14:09:09
Wärst Du lieber nicht geboren worden?
ja das waere besser gewesen
haette ich nicht die hoffnung dass es nun bald besser wird wuerde direkt ein ende machen
soweit wie gesagt nicht lebenswert

Panasonic
2009-03-22, 14:12:21
ja das waere besser gewesen
haette ich nicht die hoffnung dass es nun bald besser wird wuerde direkt ein ende machen
soweit wie gesagt nicht lebenswert
Und diese Entscheidung hätten Deine Eltern Dir im Vorwege nehmen sollen?!

Siegfried
2009-03-22, 14:19:49
Und diese Entscheidung hätten Deine Eltern Dir im Vorwege nehmen sollen?!
naja was ich habe ist leider nicht im voraus diagnostizierbar
ginge das dann haette ich das von ihnen erwartet

Panasonic
2009-03-22, 14:38:29
naja was ich habe ist leider nicht im voraus diagnostizierbar
ginge das dann haette ich das von ihnen erwartet
1:0 für Dich, ich habe keine weiteren Fragen mehr. Irgenwie sehr unschön.

Alexander
2009-03-22, 15:01:09
Was ist eigentlich mit den Eltern? Wieviel ist deren Leben wert?

Ich habe eine Bekannte mit einer geistig und körperlich behinderten Tochter. Das Mädchen ist mittlerweile ca. 25 Jahre alt. Sie musste mehrfach Operationen über sich ergehen lassen und es werden noch weitere folgen. Und die Mutter? Sie wurde kurz nach der Geburt des Kindes vom Vater verlassen. Seitdem ist sie allein erziehend. So viele Jahre schon. An Arbeit ist nicht zu denken, da die Pflege des "Kindes" so viel Zeit in Anspruch nimmt. Keine Arbeit, keine Beziehung, ein sehr kleiner Freundeskreis, ein Leben auf Hartz IV Niveau. Die Frau ist mittlerweile regelrecht verbittert, da die so genannte Solidargemeinschaft zwar im Stande ist zu prädigen, dass jedes Leben lebenswert ist, aber betroffene Eltern dann weitgehend im Stich gelassen werden.

Was hatte die Frau von ihrem Leben?

Maki
2009-03-22, 15:19:32
Interessant finde ich vor allem, dass augenscheinlich Personen die schon einmal Umgang mit behinderten Menschen hatten eher gegen eine Abtreibung tendieren, wohingegen Menschen ohne näheren Bezug zu dem Thema eher dafür tendieren.
Dazu fällt mir nur ein: Was der Bauer nicht kennt...

Ich würde abtreiben weil ich weiß, wie's aussehen kann...

@ Alexander: Das sehe ich auch so. Aber es scheint Leute zu geben, die erwarten das so...

Watson007
2009-03-22, 15:30:17
@Alexander

Full Ack. Es muss nicht "Leben um jeden Preis" lauten...

medi
2009-03-22, 15:36:49
[x] Kind abtreiben so lange es geht

einfach weil ich der Meinung bin, dass man dem Kind dann sonst ein Bürde auferlegt was es nicht verdient hat und man selbst nicht verantworten kann. In der heutigen Welt vernünftig zu (über)leben ist schon schwer genug aber wenn man dann noch ne Behinderung hat ist das garantiert nicht mehr lustig.

Gammaray
2009-03-22, 15:56:54
Das die Mehrheit sich für eine Abtreibung ausspricht ist in meinen Augen schon schlimm genug...
Aber wenn ich so was wie ‚die Bürde des Kindes’ oder „Für die Kinder ein Segen“ höre bekomme ich es das nackte Grauen, da so manch einer offensichtlich auch noch der Überzeugung ist, damit ein im höchsten Masse edles Werk zu tun. So was macht mir echt Angst!

Alexander
2009-03-22, 16:13:03
Das die Mehrheit sich für eine Abtreibung ausspricht ist in meinen Augen schon schlimm genug...
Aber wenn ich so was wie ‚die Bürde des Kindes’ oder „Für die Kinder ein Segen“ höre bekomme ich es das nackte Grauen, da so manch einer offensichtlich auch noch der Überzeugung ist, damit ein im höchsten Masse edles Werk zu tun. So was macht mir echt Angst!
blabla

Du bist offenbar nicht mal annähernd dazu fähig dich in eine Person zu versetzen, die ihr Leben lang von der Gesellschaft ausgegrenzt wird. Solche Prädiger sind mir die liebsten. Etwa so beeindruckend wie der Papst, der sich gegen Kondome ausspricht und dann seine Hände in Unschuld wächst, wenn massenhaft Menschen an Aids sterben. Die Folgen der eigenen Prädigt sind doch nichts, worum man sich kümmern müsste. :rolleyes: Hauptsache das eigene Gewissen ist rein.

Watson007
2009-03-22, 16:18:18
OT: es heißt Prediger, nicht Prädiger... fällt mir nur so auf, weil du es wiederholt schreibst.

Gauron Kampeck
2009-03-22, 16:29:42
Du bist offenbar nicht mal annähernd dazu fähig dich in eine Person zu versetzen, die ihr Leben lang von der Gesellschaft ausgegrenzt wird. Solche Prädiger sind mir die liebsten.
Du glaubst also, du kannst dich in eine behinderte Person hineinversetzen? Du glaubst, du verstehst ihre Wahrnehmung, weißt wann sie leiden, wann sie glücklich sein wird? Und zwar so sehr, dass du dir anmaßt ihre Existenz sei nichts weiter als ein Leiden und somit zwecklos? Ich könnte jetzt sagen "Respekt", nur glaube ich dir schlicht nicht. Menschen die täglich mit Behinderungen leben müssen, sagen diese Menschen seien oft sehr glücklich, mitunter glücklicher als so machne Person, der du eine Existenz zugestehst.

Watson007
2009-03-22, 16:41:28
es geht nicht nur darum, sondern !!auch!! was den Eltern und der Verwandschaft zugemutet werden kann. Schöne Worte hin oder her, Behinderte werden immer benachteiligt bleiben... außerdem bleibt immer noch die Frage, inwieweit vor der Geburt überhaupt schon ein ICH-Bewusstsein gegeben ist.

Außerdem können die Eltern auch ein neues Kind zeugen, das dann vermutlich gesund ist. Wenn es nur um darum geht, Leben in die Welt zu setzen...

Aber bei dem Thema wird man keine einheitliche Linie finden... da muß von Fall zu Fall geurteilt werden.

Alexander
2009-03-22, 16:45:19
Du glaubst also, du kannst dich in eine behinderte Person hineinversetzen?
Ich bemühe mich. Du auch?

Gammaray
2009-03-22, 17:04:35
@Alexander

Du kennst mich sicherlich sehr viel besser als ich mich selbst.

Mars81
2009-03-22, 17:26:56
außerdem bleibt immer noch die Frage, inwieweit vor der Geburt überhaupt schon ein ICH-Bewusstsein gegeben ist.

Das Kinder sich ihrer selbst bewusst sind ist mit wissenschaftlicher Methode in der Regel erst ab dem 2. Lebensjahr nachzuweisen (Spiegeltest) ;)

evolutionconcept
2009-03-22, 17:45:28
Also mein Bruder leidet an Muskelschwund. Er ist rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen. Er kann sich nichtmal allein die Nase kratzen. Bewegen kann er nämlich nur noch die Finger ein bisschen, mehr nicht. Geistig ist er völlig gesund.
Er hatte eine zeitlang eine Freundin die er auch verloren hat, weil sie irgendwann eben mehr wollte. Auch mal körperliche Nähe.
Ich bin mit ihm groß geworden und hatte dadurch eine etwas andere Kindheit als andere. Ich habe erlebt wie meine Mutter sich fast kaputt machte beim Spagat zwischen der Arbeit, ihm und den anderen Kindern. Er konnte nie springen, nie mit uns Fussball spielen....er war fast 80% seiner Kindheit zu Hause. Er ist ein fröhlicher Mensch, aber ich weiß für mich (die Chance das ich den gen-defekt auch weitergebe stand zur Debatte) , dass ich mich gegen das Kind entscheiden würde, würde ich von so einer schweren Behinderung wissen.
Ich würde das meinem Kind nicht wissentlich zumuten.

Und sowas hat auch nicht mit Rassenhygiene zu tun @ Panasonic :|
Sicherlich kommt es immer auf die schwere der Behinderung an, aber die die hier um jeden Preis ihr Kind zur Welt bringen wollen, wissen vermutlich gar nicht darum, was sie diesem Menschen damit aufbürden.
Ich finde euch extrem heuchlerich. Für den eigenen Seelenfrieden würdet ihr euren eignen Kindern so eine Last auferlegen. Ein Embryo hat keine Wahl ob es sich so ein schweres Leben wünscht oder nicht.....also entscheiden die Eltern. Und hier sollte auch mal an das Kind gedacht werden und nicht nur an sich selbst.

Argh
2009-03-22, 18:27:04
...

Shink
2009-03-22, 20:12:48
[x] weiß nicht.
Tendenzielle nein, obwohl ich eigentlich persönlich keine Abtreibung bei einem von mir gezeugten Kind will wenn ich danach gefragt werde.

In der Schwangerschaft meiner Frau denke ich aber ohnehin anders als sonst. Also keine Ahnung. Vermutlich "Kind bekommen und behalten" oder "Kind abtreiben solange es geht".

Popeljoe
2009-03-22, 20:25:24
Ich möchte darauf hinweisen, dass manche Meinungen zu diesen Fragen eklatant gegen die Menschenrechte und das Grundgesetz verstoßen. Es wäre besser getan, diesen Thread zu schließen.
Wenn du dies so siehst, wieso hast du dann bisher nicht eine Meldung abgegeben?
Solche Äußerungen machen mich echt mittlerweile extrem stinkig!
Keinerlei Engagement zeigen, aber rumkritisieren.
Schön billig!
Wir sind zwar Moderatoren, aber die Diskussion führt ihr.
Wir können nicht jedem Mem in jedem Thread auf die Finger sehen oder alles, was geschrieben wird lesen.
Wenn ihr eine Äußerung lest, die gegen Gesetze verstößt, dann erwarte ich eine Meldung von euch und keine Sprüche wie "das steht doch schon seit XXYY da, das müßt ihr doch sehen!" :mad::mad::mad:

KinGGoliAth
2009-03-22, 20:46:34
Es ist sehr sinnvoll eine Umfrage zu starten wenn schon der Threadsteller ein fest eingefahrendes Weltbild hat und Gegenargumente nicht zulassen will. Dein Kommentar: 'und ich will hier keine militanten abtreibungsgegner sehen, die unruhe stiften und alle anderen dumm anmachen, weil deren ansicht nicht in ihr weltbild passt.' und deine bezeichnung einiger hier als 'Gutmenschen' macht das ja mehr als deutlich. Die von 'huha' genannte Massstablosigkeit (schreibt man das so? :D) kommt noch dazu. Total lächerlich!
du willst mir also vorwerfen, dass ich zum thema eine selbst gebildete meinung habe? oh je. jetzt kommt es aber knüppeldick. und mein kommentar bezog sich neben den "das ist doch 3. reich"-schreiern auch auf leute wie dich, die wie schon erwähnt allen ihren ethisch-moralischen stempel aufdrücken wollen. und sobald dir was nicht in den kram passt wird gleich lamentiert, wie man sich nur dazu aufschwingen könne das leben anderer zu bewerten und pipapo.
genau das meine ich und genau das demonstrierst du mit deinen beiträgen. zwar nicht als abtreibungsgegner aber als gutmensch.

So schwer zu verstehen was ich geschrieben habe?
ich glaube mittlerweile, dass das was ich geschrieben habe so schwer zu verstehen ist. oder du hast das sprichwörtliche brett vorm kopf und verrennst dich darin, dass alle, die für abtreibung gestimmt haben schlechte menschen sind.

Was ist eigentlich mit den Eltern? Wieviel ist deren Leben wert?

Ich habe eine Bekannte mit einer geistig und körperlich behinderten Tochter. Das Mädchen ist mittlerweile ca. 25 Jahre alt. Sie musste mehrfach Operationen über sich ergehen lassen und es werden noch weitere folgen. Und die Mutter? Sie wurde kurz nach der Geburt des Kindes vom Vater verlassen. Seitdem ist sie allein erziehend. So viele Jahre schon. An Arbeit ist nicht zu denken, da die Pflege des "Kindes" so viel Zeit in Anspruch nimmt. Keine Arbeit, keine Beziehung, ein sehr kleiner Freundeskreis, ein Leben auf Hartz IV Niveau. Die Frau ist mittlerweile regelrecht verbittert, da die so genannte Solidargemeinschaft zwar im Stande ist zu prädigen, dass jedes Leben lebenswert ist, aber betroffene Eltern dann weitgehend im Stich gelassen werden.

Was hatte die Frau von ihrem Leben?
ich finde es auch sehr traurig, wenn man sich mal vor augen führt, was die eine sorte mensch an guten vorsätzen und forderungen an andere predigt aber wie wenig sie dabei selber bereit ist zu leisten. jede rkann groß reden aber wenn es darum geht taten folgen zu lassen, die das gepredigte wirklich umsetzen und anwenden sieht es oft genug mehr als dunkel aus. man sieht oft genug, dass die menschen, die sich für ein behindertes kind entscheiden finanziell am rande des zusammebruches stehen, weil sich krankenkassen, ämter etc bei jeder op oder anschaffung querstellen weil es tierisch viel geld kostet und die familien das dann selber zahlen müssen, wenn sie es in absehbarer zeit nutzen wollen um ihrem kind zumindest etwas erleichterung zu verschaffen. von der psychischen belastung will ich gar nicht anfangen. pflegekräfte kosten auch ein vermögen und ratet mal wer sich dann auch in aller regel weigert das zu bezahlen.
aber auf der anderen seite sagen, dass niemand aufgrund seiner behinderung benachteiligt werden darf. das passt einfach nicht zusammen.


Das die Mehrheit sich für eine Abtreibung ausspricht ist in meinen Augen schon schlimm genug...
Aber wenn ich so was wie ‚die Bürde des Kindes’ oder „Für die Kinder ein Segen“ höre bekomme ich es das nackte Grauen, da so manch einer offensichtlich auch noch der Überzeugung ist, damit ein im höchsten Masse edles Werk zu tun. So was macht mir echt Angst!
siehste? in deinen augen ist das alles so schlimm, dass du dich am liebsten übergeben willst. kannst du aber nicht also hälst du allen hier vor, was wir doch kalt und herzlos und schlechte menschen sind. wenn du das nicht ok findest ist das dein gutes recht auf deine meinung aber anderen hier ihre sicht der dinge dauernd als wurzel allen übels vorzuhalten steht wieder auf einem ganz anderen blatt papier. :down:
blabla

Du bist offenbar nicht mal annähernd dazu fähig dich in eine Person zu versetzen, die ihr Leben lang von der Gesellschaft ausgegrenzt wird. Solche Prädiger sind mir die liebsten. Etwa so beeindruckend wie der Papst, der sich gegen Kondome ausspricht und dann seine Hände in Unschuld wächst, wenn massenhaft Menschen an Aids sterben. Die Folgen der eigenen Prädigt sind doch nichts, worum man sich kümmern müsste. :rolleyes: Hauptsache das eigene Gewissen ist rein.
mehr muss man dazu auch nicht sagen. wasser predigen und wein trinken passt zu der einstellung von aaronhades ganz gut.

Also mein Bruder leidet an Muskelschwund. Er ist rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen. Er kann sich nichtmal allein die Nase kratzen. Bewegen kann er nämlich nur noch die Finger ein bisschen, mehr nicht. Geistig ist er völlig gesund.
Er hatte eine zeitlang eine Freundin die er auch verloren hat, weil sie irgendwann eben mehr wollte. Auch mal körperliche Nähe.
Ich bin mit ihm groß geworden und hatte dadurch eine etwas andere Kindheit als andere. Ich habe erlebt wie meine Mutter sich fast kaputt machte beim Spagat zwischen der Arbeit, ihm und den anderen Kindern. Er konnte nie springen, nie mit uns Fussball spielen....er war fast 80% seiner Kindheit zu Hause. Er ist ein fröhlicher Mensch, aber ich weiß für mich (die Chance das ich den gen-defekt auch weitergebe stand zur Debatte) , dass ich mich gegen das Kind entscheiden würde, würde ich von so einer schweren Behinderung wissen.
Ich würde das meinem Kind nicht wissentlich zumuten.
:(
das ist sicherlich ein ganz besonders schlimmer fall. nicht nur, dass man von anfang an wahrscheinlich nicht richtig "dazugehört" hat. man hat auch nur die aussicht auf eine zunehmende verschlechterung seines zustandes und seiner lebensqualität und einen langsamen tod. dieser zustand zusammen mit dieser prognose macht es einem extrem schwer sich auf "jeden tag zu freuen, der einem geschenkt wird" wie viele leute es gerne so "tröstlich" formulieren.
und was in meinen augen eigentlich das schlimmste ist, ist dass ein wacher geist mehr und mehr zum gefangenen seines verfallenden körpers wird. ich muss ganz ehrlich sagen, da hätte ich lieber die spritze wenn es zu schlimm wird. wenn man sich nicht mehr bewegen kann, sich seiner umwelt nicht mehr mitteilen kann und der klare verstand weiß, dass es nur noch schlechter wird und das leben zu einem langen, trostlosen warten auf einen langsamen tod wird wäre das unerträglich. von eventuellen schmerzen will ich gar nicht erst anfangen. die psychische seite ist da schon mehr als schlimm genug. aber das thema sterbehilfe ist wieder ein anders thema...wozu ich in absehbarer zeit vielleicht auch mal ne umfrage starten werde. bei dem thema gibt es auch immer wieder entscheidungen und ansichten, die ich nur mit einem kopfschütteln quittieren kann aber das gehört hier nicht her.





ich bin auch etwas betrübt siegfrieds ansicht über sein eigenes leben zu lesen. dabei machst du auf mich den eindruck eines ansonsten recht fitten menschen. wo soll man lebensfreude erwarten, wenn nicht da? das kam jetzt wirklich unerwartet.



der rollifahrer aus meiner zivizeit war geistig eigentlich auch vollkommen anwesend. nur der körper war es, der ihn an den rollstuhl fesselte und bei allen tätigkeiten ausserhalb des rollstuhls von fremder hilfe abhängig machte.
als er von einem mitschüler gefragt wurde, was er denn von seinem zustand hält, meinte er auch, dass er glaubt, dass es gottes wunsch war, dass nicht alle menschen gleich sind und dass er ihn darum anders gemacht hat. er hat seine behinderung also eher religiös und gottgewollt gesehen. derjenige, der die frage gestellt hat, hat auch ungläubig zurückgefragt ob er das wirklich glaubt und ob er dann nicht wütend auf gott ist. aber er blieb bei seiner aussage, dass es gottgewollt und damit in ordnung für ihn ist. ob es stimmt oder ob er das nur gesagt hat weiß ich natürlich nicht. innerlich habe ich diese frage auch gestellt aber ich wollte dann an dem tag auch nicht weiter drauf eingehen, da ihm diese fragen doch sichtlich unangenehm waren.
allerdings bin ich mir sicher, dass er mit seiner lage alles andere als glücklich war. es ist natürlich nur mein subjektiver eindruck aber ich denke, man konnte es ihm ansehen. in seiner klasse gab es damals auch ein mädchen, das ebenfalls im rollstuhl saß und er ist ziemlich auf sie abgefahren was auch alle gemerkt und ihn damit aufgezogen haben. er hat sich das nicht anmerken lassen aber in den pausen hat man genau seine verträumten blicke gesehen, die an sie geheftet waren und das die ganzen 10 monate, die ich da war. sie haben sich auch mal getroffen und was zusammen unternommen (so gut es eben ging) aber ob es gefunkt hat weiß ich nicht und gelaufen ist das jedenfalls auch nichts. bei dem körperlichen zustand der beiden auch nicht verwunderlich ohne dass jetzt böse zu meinen, wobei es ihn doch merklich schlimmer erwischt hatte als sie.
und ich bin mir sicher, dass er mit freuden am nächsten tag gestorben wäre, wenn er mit ihr nur einen tag wie ein ganz normaler junge mit einem ganz normalen mädchen hätte verbringen können ohne an seinen rollstuhl gefesselt und in seinem körper gefangen zu sein.
einige werden jetzt wieder empört aufschreien wie ich es mir anmaßen kann mich in jemanden hineinversetzen zu wollen :rolleyes: aber ich bleibe dabei: ich bin mir sicher. das konnte man ihm ansehen. jeden einzelnen tag. wenn man sich dinge wünscht, die einfach unmöglich und unerreichbar sind erkennt man sich untereinander.

THEaaron
2009-03-23, 13:29:10
[x] Abtreiben solange es geht

Warum?
(Achtung habe keine Erfahrung mit solchen Fällen wie andere hier, aber meine Meinung dazu:)

Das Lebewesen kann sich nicht entscheiden ob es so leben will.
Ich persönlich würde es meinem Kind niemals antun wollen damit aufzuwachsen. Man sagt zwar das Kind würde es nicht anders kennen, aber wer kann schon einem aufwachsendem Kind helfen, das zu ersten mal in voller Bewusstseinfähigkeit erkennt, dass es komplett anders als seine Mitmenschen ist?

Stell ich mir grausam vor.

Hydrogen_Snake
2009-03-23, 13:36:50
Es ist doch ganz einfach, keiner von euch hier wünscht sich so ein leben oder? Warum dann anderen sowas antun? Abgetrieben wird ja schließlich nicht mit 8 Jahren oder mit 4 Jahren, sondern im Mutterbauch. Ich weis allerdings auch nicht wie alt das Embryo dann ist.

Ich wünsche niemandem ein behindertes Kind. Ebenso meinem Kind nicht das leben mit einer Behinderung.

[x]Abtreibung zur not, und schwere der Behinderung, auch im Ausland.

blackbox
2009-03-23, 13:54:35
Wenn ich das hier so lese, dann kann man eigentlich nur folgendes interpretieren:
Es ist das Umfeld, dass viele dazu bewegt, ein behindertes Kind abzutreiben. Jedoch muss man sich fragen, warum das so ist. Und das kann jeder für sich selbst beantworten.

Grundsätzlich ist doch jedes Leben lebenswert, auch mit großen Hindernissen. Wenn wir in einer Gesellschaft leben würden, die solche Familien mehr unterstützt, Menschen mit Behinderungen mehr Akzeptanz erhalten, wie würdet ihr dann entscheiden?

Haltet dieses Spiegelbild vor euch. Und überlegt dann.
Wenn die meisten hier sich dazu entscheiden würden, abzutreiben, dann sind wir es, die ein Leben in Würde verhindern. Nur wir sind schuld, nicht das behinderte Kind.

Migrator
2009-03-23, 13:58:59
Man das klingt wieder so toll. Die Gesellschaft ist böse, die Eltern sind böse. Aber man muß auch sehen, ob Eltern dazu bereit sind ihr ganzes privates Umfeld aufzugeben um sich mit vollem Einsatz einem behinderten Kind zu widmen. Auch Eltern sind nur Menschen. Ich für mich persönlich würde das nicht können. Ich brauche auch Platz für mich. Das ist im Falle eines behinderten Kindes, welches ständige Hilfe und Aufsicht braucht nicht gegeben. So hart es für manche klingen mag, aber ich entscheide mich in einem solchen Fall für die Abtreibung.

[]Abtreiben

evolutionconcept
2009-03-23, 14:00:09
Wenn ich das hier so lese, dann kann man eigentlich nur folgendes interpretieren:
Es ist das Umfeld, dass viele dazu bewegt, ein behindertes Kind abzutreiben. Jedoch muss man sich fragen, warum das so ist. Und das kann jeder für sich selbst beantworten.

Grundsätzlich ist doch jedes Leben lebenswert, auch mit großen Hindernissen. Wenn wir in einer Gesellschaft leben würden, die solche Familien mehr unterstützt, Menschen mit Behinderungen mehr Akzeptanz erhalten, wie würdet ihr dann entscheiden?

Haltet dieses Spiegelbild vor euch. Und überlegt dann.
Wenn die meisten hier sich dazu entscheiden würden, abzutreiben, dann sind wir es, die ein Leben in Würde verhindern. Nur wir sind schuld, nicht das behinderte Kind.

Genauso! Denn das hat damit gar nichts zu tun..jedenfalls bei mir nicht.
Du hast die Gründe scheinbar nicht gelesen.

blackbox
2009-03-23, 14:01:54
Man das klingt wieder so toll. Die Gesellschaft ist böse, die Eltern sind böse. Aber man muß auch sehen, ob Eltern dazu bereit sind ihr ganzes privates Umfeld aufzugeben um sich mit vollem Einsatz einem behinderten Kind zu widmen. Auch Eltern sind nur Menschen. Ich für mich persönlich würde das nicht können. Ich brauche auch Platz für mich. Das ist im Falle eines behinderten Kindes, welches ständige Hilfe und Aufsicht braucht nicht gegeben. So hart es für manche klingen mag, aber ich entscheide mich in einem solchen Fall für die Abtreibung.

[]Abtreiben

Wie alt bist du?
Hast du Kinder?
Hast du überhaupt schon mal mit behinderten Menschen zu tun gehabt?

Migrator
2009-03-23, 14:47:21
Natürlich. Aber mir gefällt überhaupt nicht dein arroganter Ton. Warum kannst du nicht meine persönliche Meinung akzeptieren. Ich bin mehr als alt genug (27), und habe während meines Zivis z.T. auch mit behinderten Menschen zu tun gehabt.
Womit ich enorme Probleme habe, sind Leute die nicht akzeptieren können daß andere Menschen nun einmal eine solche Verantwortung und Bürde nicht tragen möchten.

TACO
2009-03-23, 15:13:58
Ich finde die Umfrage ist viel zu ungenau angegeben... Behindert ist ein sehr dehnbarer Begriff... Brillenträger sind einerseits auch Behindert...

PHuV
2009-03-23, 18:03:39
Grundsätzlich ist doch jedes Leben lebenswert, auch mit großen Hindernissen. Wenn wir in einer Gesellschaft leben würden, die solche Familien mehr unterstützt, Menschen mit Behinderungen mehr Akzeptanz erhalten, wie würdet ihr dann entscheiden?

Deine Meinung, und nicht meine oder anderer!
Haltet dieses Spiegelbild vor euch. Und überlegt dann. Wenn die meisten hier sich dazu entscheiden würden, abzutreiben, dann sind wir es, die ein Leben in Würde verhindern. Nur wir sind schuld, nicht das behinderte Kind.

Was ist das für das Leben in Würde, wenn die Lebensqualität einschneidend beschränkt ist? Kümmere Dich mal ein paar Tage um so einen Menschen, und dann reden wir weiter. Besonders, wenn man bereits gesunde Kinder hat, ist es extrem unfair, dann noch ein Behindertes in die Welt zu setzen. Die Gesunden stehen immer hintendran, alle Bedürfnisse stehen hintendran, immer zugunsten des Behinderten. Ist das fair? :| Und dann müssen sich noch die Kinder mit darum kümmern. Nein danke.

[x] Wenn behindert, dann Abtreibung, ohne wenn und aber!

Hellspinder
2009-03-23, 19:16:03
Um es klar zu sagen :

Wir wissen nicht was z.B in jemandem vorgeht der im Koma liegt. Träumt er/sie ? Spürt er/sie die Einflüsse von Außen ? Ist sein/ihr Geist quasi gefangener im eigenen Körper ? (Das wäre wohl eine furchtbare Vorstellung)

Ähnlich verhält es sich mit schwer geistig behinderten. Jemand der schwer geistig behindert ist nimmt das Leben vermutlich wahr, aber genauso kann man danach fragen wie eine Feldmaus oder eine Küchenschabe das Leben wahrnimmt.

Wir können genausowenig sagen ob die Maus ein Emotionalleben hat, wie wir es von einem schwer geistig behinderten sagen können. Was ist "Leben" ? Wie definiert man das ? Wir haben keine Ahnung ! Wenn man es genau nimmt, wissen wir nicht einmal ob jeder andere "normale" Mensch das Leben genauso empfindet wie wir selbst. Was ist eine Farbe ? Was ist Blau ? Was ist Grün ? Unmöglich das zu erklären. Vielleicht ist das was wir übereinstimmend "grün" nennen für dich der das gerade liest ja in Wahrheit blau. Worte können keine Sinne ausdrücken, denn niemand kann sagen ob der Geschmacks-Geruchs-Hör- oder Seh-Sinn eine genormte Einheit ist.


Die Natur ist nicht perfekt. Sie macht Fehler. Missbildungen kommen vor, beim Menschen, beim Tier, bei Pflanzen. Die Frage die sich stellt ist vielmehr : Sind diese Missbildungen "gewollt" ? Erfüllen sie im großen unergründlichen kosmischen System einen Sinn und Zweck ? Oder sind es blos Zufälle und Unfälle oder nicht vorhersagbare Variablen die den genetischen Code beschädigen und zu solchen Mutationen führen ?


Ich bin nicht auf der Welt um diesen Fragen zu ergründen. Ich bin auch nicht in der Lage dazu oder dazu geschaffen. Der Gegenstand meiner Existenz ist das Leben selbst, - mein Leben. Warum sollte ich mich durch so etwas emotional und geistig belasten ? Freude haben an einem geistig Behinderten kann man vermutlich ja, das kann man aber auch an einem Hund, im Zweifelsfall sogar an einem Blatt im Wind. Aber kann es mich mit Stolz erfüllen ? Kann es mein Erbe weiterführen und meinen genetischen Code verbreiten ? -> Nein.

BBB
2009-03-23, 19:23:12
Ich kenn mich damit nicht aus aber man kann doch sicherlich auch behinderte Kinder zur Adoption freigeben oder? Denn nur weil ein behindertes Kind gerade nicht in den Lebenslauf passt muss man es ja nicht gleich abtreiben.

Etwas anderes ist natürlich die Frage, wie es dem behinderten Kind selber ergehen wird. Natürlich will niemand behindert sein. Aber kann man wirklich die Entscheidung über Leben und Tod für das Kind übernehmen? Warum gibt man nicht dem Kind die Möglichkeit selber herauszufinden, ob das Leben "lebenswert" ist? Wenn es lebenswert ist, dann hat das Kind Glück gehabt dass es nicht abgetrieben wurde. Wenn es nicht lebenswert ist, dann ist man natürlich mit diesem Leben quasi bestraft. Was ist jetzt schlimmer, A) ein lebenswertes Leben abbrechen oder B) ein nicht lebenswertes Leben zulassen? Ich weiß es nicht, aber ich tendiere zu Fall A. Immerhin hat man bei Fall B, auch wenn es sich grausam anhört, immernoch meistens die Möglichkeit, dieses nicht lebenswerte Leben selber zu beenden. Und im Gegensatz zur Abtreibung ist in diesem Fall die Entscheidung immer im Sinne des Betroffenen.

Gammaray
2009-03-23, 19:37:02
@BBB

Ich stimme dir voll und ganz zu!

Die Freigabe zur Adoption stellt übrigens überhaupt kein Problem dar.

Und genau das führt diese ganze ‚Abtreibungsbefürworterei’ ad absurdum. Aber da sich offensichtlich manche das heilige Ziel gesetzt haben ne Runde Gott zu spielen und dem Kind was gutes zu tun wird halt abgetrieben. Es ist bis jetzt noch KEIN Argument gekommen was man auch nur annähernd annehmen könnte, das einen Schwangerschaftsabbruch rechtfertigen könnte.

Maki
2009-03-23, 19:49:20
Hier geht es aber nicht um Pro oder Contra Abtreibung.

Weggeben fände ich ehrlich richtig fies. DAS könnte ich nicht mit mir vereinbaren.

Gammaray
2009-03-23, 19:54:04
Hier geht es aber nicht um Pro oder Contra Abtreibung.

Im Zusammenhang mit dem Thema Behinderung schon.

Weggeben fände ich ehrlich richtig fies. DAS könnte ich nicht mit mir vereinbaren.

Warum? Kannst Du das näher erläutern?

GBWolf
2009-03-23, 19:57:34
Ich bin der Meinung, dass man die Frage garnicht beantworten kann wenn man nicht betroffen ist. Daher enthalte ich mich.

Maki
2009-03-23, 20:00:30
Kann ich dir: Ich könnte nie im Leben mein eigen Fleisch und Blut weggeben, um nichts in der Welt. Ich kann es nicht, mich ein schwerstbehindertes Kind kümmern. Aber es zu verstoßen, und so sehe ich weggeben, kann ich auch nicht.
Die Thematik an sich sehe ich wie z. B. die Aborigines, die das Kind bitten zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen.

Gammaray
2009-03-23, 20:11:42
Kann ich dir: Ich könnte nie im Leben mein eigen Fleisch und Blut weggeben, um nichts in der Welt.

Das soll jetzt deine Begründung sein?

Maki
2009-03-23, 20:12:44
Du musst es nicht verstehen. Ich versteh auch nicht, wie man Frauen zwingen kann in jedem Fall ein Kind auszutragen.

evolutionconcept
2009-03-24, 15:49:01
@BBB

Ich stimme dir voll und ganz zu!

Die Freigabe zur Adoption stellt übrigens überhaupt kein Problem dar.

Und genau das führt diese ganze ‚Abtreibungsbefürworterei’ ad absurdum. Aber da sich offensichtlich manche das heilige Ziel gesetzt haben ne Runde Gott zu spielen und dem Kind was gutes zu tun wird halt abgetrieben. Es ist bis jetzt noch KEIN Argument gekommen was man auch nur annähernd annehmen könnte, das einen Schwangerschaftsabbruch rechtfertigen könnte.


Es ist schwer andere Meinungen zu akzeptieren, wenn man sich selbst zum Messias erklärt hat, oder?
Wie man aus welchen Gründen auch immer entscheiden würde, sie doch jedem selbst überlassen. Und das hat nichts mit Gott spielen zu tun.

Adoption...ahja.....natürlich adoptiert sofort jeder ein schwer behindertes (davon gehe ich aus) Kind. Und das Kind wird dann natürlich in einer wundervollen Familie groß werden, und nicht etwa im Heim versauern..... ach ja, die Welt ist ja so wunderschön.

Gammaray
2009-03-24, 17:03:28
Es ist schwer andere Meinungen zu akzeptieren, wenn man sich selbst zum Messias erklärt hat, oder?
Wie man aus welchen Gründen auch immer entscheiden würde, sie doch jedem selbst überlassen. Und das hat nichts mit Gott spielen zu tun.

Adoption...ahja.....natürlich adoptiert sofort jeder ein schwer behindertes (davon gehe ich aus) Kind. Und das Kind wird dann natürlich in einer wundervollen Familie groß werden, und nicht etwa im Heim versauern..... ach ja, die Welt ist ja so wunderschön.

Ich hoffe für dich wirklich dass Du niemals in eine Situation kommen wirst, die dir die Absurdheit in deinen Äusserungen vor Augen führt. Mehr hab ich dir nicht zu sagen.

Migrator
2009-03-24, 17:08:58
Wieso? Sie hat vollkommen recht. Die Chance das jemand ein behindertes Kind adoptieren wird liegt sicherlich in einem sehr geringen Prozentsatz. Warum auch nicht? Wieso soll jemand sich die außergewöhnliche Bürde und Verantwortung selber aufsetzen und nicht ein nicht behindertes Kind adoptieren, bei welchem es die natürliche und auch grundsätzlich erwartete Entwicklung miterleben kann?

Mir scheint du wedelst zu sehr mit dem moralischen Finger, als zu akzeptieren, dass das menschliche Individuum sich nicht unbedingt die Dinge heraussuchen wird, die sein eigenes Leben über alle Maßen einschränkt. Deshalb ist es geradezu höhnisch von dir uns, die wir hier eine relativ rationale und auch nachvollziehbare Begründung auflegen können, als unmenschlich und korrumpiert hinzustellen.

evolutionconcept
2009-03-24, 17:26:09
Ich hoffe für dich wirklich dass Du niemals in eine Situation kommen wirst, die dir die Absurdheit in deinen Äusserungen vor Augen führt. Mehr hab ich dir nicht zu sagen.


Weil du nichts wirkliches zu sagen hast. Du trampelst hier durch wie ein moralische Apostel, ohne dich mal in die Welt des Kindes hinein zu versetzten.
Ich habe mir nicht den ganzen thread durchgelsen , und frage deshalb :
Hattest du schon mit schwerbehinderten Menschen zu tun?
Und damit meine ich wirklich intensiv zu tun, und nicht nur mal ne Woche für jemand einkaufen gehen oder ähnliches.

PHuV
2009-03-24, 18:17:13
Ich hoffe für dich wirklich dass Du niemals in eine Situation kommen wirst, die dir die Absurdheit in deinen Äusserungen vor Augen führt. Mehr hab ich dir nicht zu sagen.

Das ist aber alles sehr kurzsichtig, was Du hier von Dir gibst :|, und Evo hat mit ihren Argumenten vollkommen recht. Du weißt nicht, wer dann das Kind hat, und in welcher Umgebung es aufwächst.

Zudem, die Frau muß das Kind immer noch austragen, und daß darf keiner von der Frau verlangen. Wenn Du mal eine Schwangerschaft miterlebt hättest, würdest Du so einen Unsinn nicht fordern! Eine komplette Schwangerschaft bedeutet heute immer noch ein Risiko für die Frau! Sei es von der starken körperlichen Beanspruchung, Problem unterschiedliche Blutgruppen uvm. Da ist ein Abbruch bis zum 3.Monat immer noch die risikoloseste Alternative, und eine Spätabtreibung unter normalen Umständen ebenfalls.

BBB
2009-03-24, 20:03:54
Ach Gottchen, so viel schlimmer wird die Schwangerschaft mit einem behinderten Kind schon nicht sein. Wenn Lebensgefahr für die Mutter besteht, dann wäre die Situation natürlich eine ganz andere, aber so....
Außerdem ist eine Abtreibung ja auch nicht risikolos.
http://www.welt.de/wissenschaft/article1718688/Erst_kommt_die_Abtreibung_dann_die_Fruehgeburt.html

Und das Kind wird dann natürlich in einer wundervollen Familie groß werden, und nicht etwa im Heim versauern.....Vielleicht ist das immernoch besser als tot zu sein? Ich mein ich kann es nicht selber beurteilen, aber so generell würde ich ein schweres Leben dem Tod doch vorziehen. Da kommt jetzt wieder das ins Spiel was ich schon geschrieben habe, lieber ein möglicherweise schönes Leben beenden oder ein möglicherweise schlechtes Leben "verursachen"?

PHuV
2009-03-24, 20:08:59
Ach Gottchen, so viel schlimmer wird die Schwangerschaft mit einem behinderten Kind schon nicht sein.

[X] Du hast nicht verstanden! :|

Es geht darum, eine Schwangerschaft allgemein zu ertragen, wenn man das Kind gar nicht will, und besonders dann, wenn es behindert ist. Die einseitigen Argumente der Abtreibungsgegner: "Na dann gibt man es halt weg, wenn man es geboren hat!", ist so trivial eben nicht! Allein das Austragen bis zur Geburt ist schon eine ernorme Belastung für den Körper, somit macht es keinen Sinn, sich dieser Belastung auszusetzen, wenn man das Kind eh nicht will!

Zwergi
2009-03-24, 20:24:36
Oh wie süß, ein Typ (!) erklärt wie Schwangerschaften sind und nicht nur das, er erklärt es Müttern, Vätern, N00bs, Nerds und einer Schwangeren.

[x] Schwangerschaftssimulator mit allen Extras für so n Blödfug.

Als ob ein Mann auch nur ansatzweise nachvollziehen könnte, wie es ist schwanger zu sein. Ganz zu schweigen von einer Risikoschwangerschaft bzw. einer Schwangerschaft mit einem behinderten Kind. Ganz großes Kino, echt ma!

BBB
2009-03-24, 20:43:44
Ich erkläre hier gar nichts, werte Frau.

Da hier sicherlich nur die absolute Minderheit ein behindertes Kind bekommen hat oder abgetrieben hat, können wir die Diskussion ja auch gleich einstellen. Kann ja sonst niemand nachvollziehen, und deshalb darf man auch keine Meinung dazu haben.

@PHuV

Sorry hab ich wohl falsch verstanden. So ist das natürlich ein Argument.

evolutionconcept
2009-03-24, 20:45:09
Ach Gottchen, so viel schlimmer wird die Schwangerschaft mit einem behinderten Kind schon nicht sein. Wenn Lebensgefahr für die Mutter besteht, dann wäre die Situation natürlich eine ganz andere, aber so....
Außerdem ist eine Abtreibung ja auch nicht risikolos.
http://www.welt.de/wissenschaft/article1718688/Erst_kommt_die_Abtreibung_dann_die_Fruehgeburt.html

Vielleicht ist das immernoch besser als tot zu sein? Ich mein ich kann es nicht selber beurteilen, aber so generell würde ich ein schweres Leben dem Tod doch vorziehen. Da kommt jetzt wieder das ins Spiel was ich schon geschrieben habe, lieber ein möglicherweise schönes Leben beenden oder ein möglicherweise schlechtes Leben "verursachen"?


Mir scheint ihr könnt die Tragweite von einer wirklich schweren Behinderung gar nicht nachvollziehen.
Lebt mit eurer Überzeugung, werdet damit glücklich.....aber zwingt den anderen nicht eure Ansichten auf.
Schon gar nicht, wenn ihr nicht zu wissen scheint worauf es eigentlich hinausläuft.

Das ist jetzt mehr auf AaronHades und die anderen mit ihren moralisch erhobenen Fingern bezogen, als auf dich.
Nur musste dein Post jetzt herhalten, sorry.

Gammaray
2009-03-24, 23:19:20
Mir scheint ihr könnt die Tragweite von einer wirklich schweren Behinderung gar nicht nachvollziehen.
Lebt mit eurer Überzeugung, werdet damit glücklich.....aber zwingt den anderen nicht eure Ansichten auf.
Schon gar nicht, wenn ihr nicht zu wissen scheint worauf es eigentlich hinausläuft.

Das ist jetzt mehr auf AaronHades und die anderen mit ihren moralisch erhobenen Fingern bezogen, als auf dich.
Nur musste dein Post jetzt herhalten, sorry.

Unsere Tochter (14) ist schwerstbehindert und 'trotzdem' gewollt. Und weder meine Frau noch ich bereuen oder bereuten diese Entscheidung auch nur eine Sekunde. Also erzähl mir nix von deiner scheinheiligen Moral und dieses Gelabere von wegen 'nicht nachvollziehen' können.

Schroeder
2009-03-24, 23:31:18
.....aber zwingt den anderen nicht eure Ansichten auf. ...
Selbiges tust du.

Ich verstehe, dass dies ein brisantes Thema ist, was natürlich polarisiert, aber bitte geht euch nicht persönlich an. Sonst muss ich Karten verteilen.

Watson007
2009-03-24, 23:44:31
bei diesem Thema ist es sinnlos sich sachlich unterhalten zu wollen. Ähnliches gilt für das Thema KiPo...

ich sage dazu nur eins: egal wie die Entscheidung der Eltern lautet, andere haben sich darin nicht einzumischen.

Kira
2009-03-24, 23:51:30
(X) abtreiben solange es geht.

Es wird dadurch alles schwerer:

Für mich (meine Freundin/Frau) und auch er/sie wird kein schönes Leben haben. Gehänselt und und und... oder Mitleidsleben führen, was ich nicht möchte. Also wenn möglich, wieso nicht abtreiben.

evolutionconcept
2009-03-25, 08:33:33
Unsere Tochter (14) ist schwerstbehindert und 'trotzdem' gewollt. Und weder meine Frau noch ich bereuen oder bereuten diese Entscheidung auch nur eine Sekunde. Also erzähl mir nix von deiner scheinheiligen Moral und dieses Gelabere von wegen 'nicht nachvollziehen' können.

Dann verstehe ich dich erst recht nicht.
Wenn du das alles so genau kennst, warum kannst du dann nicht nicht nachvollziehen , dass andere so ein Leben weder sich noch ihrem Kind zumuten möchten/können.
Ich bin ebenfalls in einer Familie mit einem schwerstbehinderten Kind groß geworden, und kenne daher auch die Probleme die das mit sich bringt.
Und ich wäre nicht bereit meinem Kind so ein Leben zu zumuten, und auch nicht meinen anderen Kindern.
Es ist schön wenn ihr euer Kind liebt und alles für sie tut. Was anderes würde ich auch nicht tun, wenn mein Kind schon geboren worden wäre und dann eine so schwerwegende Behinderung haben würde. Aber solang es noch in meinem Bauch ist, und noch kein kompletter Mensch .... würde ich ihm dieses schwere Leben ersparen. Und nun bitte keine Diskussion darüber ab wann ein Ungeborenes ein richtiger Mensch ist. Darum geht es hier nicht.
Also ich akzeptier deine Einstellung, also versuch auch die meine zu akzeptieren.

nggalai
2009-03-25, 13:53:36
Also. Zuerst möchte ich sagen, daß das hier meine persönliche Meinung ist, nicht mit dem 3DC verbandelt oder so. Nur der Sicherheit halber.



Nun ja. Abtreiben oder nicht, bei Behinderung? Ich denke, pauschal läßt sich das nicht beantworten. Aber wenn ich an anderer Stelle lese, daß jemand eine Abtreibung ernsthaft in Betracht zieht, weil der Job gefährdet sein könnte, dann werde ich doch ein wenig traurig.

Hallo? Wer Sex will, sollte sich mit den möglichen Konsequenzen befassen. Shit or get off the pot. In der Hinsicht hat der Papst schon auch irgendwie recht … Entweder anständig verhüten, mit wenigen Prozent Versagen rechnen, oder dann läßt man halt den Dödel raus aus der Frau. Oder aus dem Mann, wenn’s z. B. um Tripper oder HIV geht. Wer sich begatten lassen möchte / begatten will, sollte auch die Konsequenzen tragen. Oder es halt lassen. Wer sich einmal Heroin spritzen möchte, muß sich auch überlegen, ob er mit Hepatitis, HIV oder schwerer Sucht zu tun haben möchte. Er darf die Möglichkeit nicht ausschließen. Und muß sich dann entscheiden. Aber dann bitte nicht angerannt kommen, daß die Nadel, die er sich ausgeliehen hat, infiziert war.

Daß hier unterschieden wird, ob man „behindertes Leben“ eher abtreiben „darf“ als „gesundes Leben“, nun ja. In meiner Welt ist jedes Leben wertvoll. Ich habe wirklich viele geistig Behinderte kennengelernt. Von Leuten, die noch recht gut beisammen waren, bis zu – sorry – Gemüse. Klingt hart, aber hier weht ja eh ein rauerer Wind. Anyway. Auch die Leute haben das Potential, mal eine gute Zeit zu haben. Nach ihrem Ermessen. Das Problem ist, daß sich das Außenstehende nicht vorstellen können, und die Extremfälle sich auch nicht äußern können.

Aber solchen Extremfällen gleich das ganze Leben abzusprechen? Weil man nicht verhütet hat? Sich dann vorstellt, wie es für einen selbst wäre, ans Bett gefesselt zu sein? Will mir nicht wirklich in den Kopf.

Klar, ich sehe auch die praktische Komponente. Kann ein Kind so in Liebe aufwachsen, wenn sich die Eltern davor ekeln? Was ist mit dem Leiden? Gnade und so? Was, wenn es nicht leben möchte, aber sich nicht äußern kann?

Aber will man das Risiko eingehen, daß es eigentlich ganz zufrieden vor sich hin lebt, sich nicht äußern kann, also bringt man es um?

Jeder Mensch definiert ein „erfülltes Leben“ anders. Die Frage sollte also eher sein, wie viel Fremdbestimmung zugelassen wird. Also, wie viel die werdenden Eltern dabei zu sagen haben. Wer Kinder in die Welt setzt, wenn er sich auch bei gesunden Exemplaren nicht in Katastrophen-Situationen darum kümmern kann, der sollte sich den Kinderwunsch noch ein paar Jahre zurückstecken. Ob dann ein „gesundes“ oder ein „behindertes“ Kind bei rauskommt, ist bei der Sache nicht sonderlich wichtig. Wer unsicher fickt, der sollte auch damit rechnen, daß neun Monate später etwas in sein Leben tritt. Und nicht nach zwei Monaten sagen „err, nun ja, err, ich kann eigentlich gar kein Kind großziehen …“

Ausnahmen sehe ich z. B. bei Vergewaltigungen. Aber da wird keine Wertung ausgesprochen, sondern ein Zellhaufen abgetrieben. Und nicht nach x Monaten, wenn man merkt, daß der Stammhalter Downs hat, sich umentschieden.

Shit, or get off the pot.

Cheers,
-Sascha

PHuV
2009-03-25, 14:37:58
Wer ein behindertes Kind zur Welt bringt, hat dann kaum ein Privatleben mehr, und die ganze Familie leidet darunter. Wie gesagt, man muß sich mal überleben, ob diese Entscheidung dann fair gegenüber den anderen Kindern ist.

Ich finde es nur schlichtweg unverschämt, anderen Menschen als Unmenschen abzutun, wenn sie sich lieber für die Lebensqualität und gegen das behinderte Kind entscheiden. Es ist genau so eine "richtige" Entscheidung, wie doch dann das Kind mit allen Konsequenzen, in die Welt zu setzen. Nur habe ich einige Familien mit behinderten Kindern erlebt, und die fühlen sich sicherlich glücklich mit ihnen, aber zufrieden sind sie nicht damit. Und jeder, der mir glaubhaft erzählen will, daß ein behindertes Kind so glückserfüllend sei wie ein gesunden, dem kann ich nur müde ins Gesicht lächeln, und weiß, daß sie sich selbst etwas vormachen. Bitte, aber das ist deren Problem, nicht meines.

Meiner Meinung nach sollte man das beste für sich aus dem Leben herausholen, und auch für seine Kinder. Und wenn das nicht geht, sollte man so schnell und so früh wie möglich Maßnahmen ergreifen, daß dies möglich ist. Gendefekte kann man heute mit einer Fruchwasseruntersuchung frühzeitig erkennen, so daß dann nur ein Zellhaufen zerstört wird.

Leben ist vieles, sicherlich, und es ist heilig, aber nicht alles Leben ist mit aller Gewalt erhaltenswert. Die Entscheidung sollten die Menschen alleine treffen, die es am meisten betrifft, und nicht die anderen, die nichts damit zu tun haben. Und dabei spielt es IMHO überhaupt keine Rolle, ob die Schwangerschaft gewollt war oder nicht. Wenn die Frau das Kind nicht will, dann redet man darüber, ob sie es abtreiben will, oder doch austragen und dann zur Adoption freigeben will, aber die Entscheidung sollte letztlich immer frei bei der Frau bleiben, ohne wenn und aber. Es ist und bleibt eine subjektive Entscheidung, und da sollten die Gutmenschen mit ihrem pseudoethischen Gesülze mit pseudoobjektiven Begründungen mal raushalten. Es gibt bisher keine Anzeichen einer höhere Moral, die das eine oder das andere bevorzugt.