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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : So sieht's aus in manchem Krankenhaus


Argh
2009-03-24, 13:59:03
...

Das Auge
2009-03-24, 14:33:58
Ich hab so meine Erfahrungen mit einer Uniklinik gesammelt und kann Teile des Artikels durchaus bestätigen.

Dazu kommt, daß Unikliniken "Lehranstalten" sind und die Patienten auch mal als Versuchskaninchen für diverse Jungärzte herhalten dürfen...

Panasonic
2009-03-24, 14:37:17
Ich bin mal nahezu gehörlos ins Krankenhaus gegangen. Man hat mich in einem Zwischenflur geparkt, wo sich die Raucher getroffen haben, direkt neben der Eingangstür, die ständig auf- und zu ging. Es war Winter.

Nach - ich weiß es nicht mehr genau - 4 oder 5 Stunden wurde ich aufgerufen. Und blöd angemacht, weil ich darauf nicht reagiert habe. Obwohl man wusste, dass ich wegen akuter Gehörprobleme gekommen bin :) Fazit: Ich werde nie wieder freiwillig ein KH betreten.

Und Computerspiele sollen verantwortlich sein für Amokläufe? :ugly:

Baalzamon
2009-03-24, 14:37:35
Das ist naturgemäss wohl von Fall zu Fall zu sehr unterschiedlich. Ich habe gerade einen KH Aufenthalt hinter mir und kann das alles garnicht bestätigen.

Nette Ärzte und Schwestern, wenn ich gefragt habe, habe ich immer ausführliche Antworten erhalten. Meine Freundin wurde sogar von einem Arzt, von sich aus(!), angesprochen um noch ein paar Details zu meiner Diagnose zu erläutern.

Das Einzige was ich nachvollziehen könnte sind die langen Wartezeiten, aber auch das war nicht wirklich schlimm.

Demenstprechend: Man kann das nicht so pauschal aburteilen. ;)

Wolf2k
2009-03-24, 14:43:29
Joa, daich im KH arbeite kann ich teil des Artikels auch bestätigen, aber das ist halt von Haus zu Haus unterschiedlich, aber dass grösstenteils die Zuständigkeitsbereiche daran schuld sind, stimmt schon.
Da soll morgens Blut abgenommen werden: 3 Patienten, liegen alle auf einer Station, wäre innerhalb von 5 Min erledigt, nur blöd, dass alle 3 aus einer anderen Fachrichtung kommen, also müssen 3 Ärzte kommen um jedem dem seinen Pat. das Blut abzunehmen und dass ist nur das Standardprozedere....

Das Auge
2009-03-24, 14:46:27
normales KH =! Uniklinikum (darum geht es ja im Artikel)

Baalzamon
2009-03-24, 14:47:34
normales KH =! Uniklinikum (darum geht es ja im Artikel)
Jupp, sorry. My bad. :redface:

Adam D.
2009-03-24, 14:51:34
Arbeitet mal 4 Wochen als Pfleger oder Arzt in der Notaufnahme einer Uniklink. Das wird einiges relativieren.

Trap
2009-03-24, 14:55:44
Arbeitet mal 4 Wochen als Pfleger oder Arzt in der Notaufnahme einer Uniklink. Das wird einiges relativieren.
Als Pfleger oder Arzt ist man auch Opfer des Krankenhaus, nur auf der anderen Seite.

Marscel
2009-03-24, 14:57:25
Dr House wäre ein Segen gegen das, was da los ist.

Adam D.
2009-03-24, 15:38:25
Als Pfleger oder Arzt ist man auch Opfer des Krankenhaus, nur auf der anderen Seite.
Ich wollte auch nur nochmal kurz darauf aufmerksam machen, weil der Hass über diese unmöglichen Zustände immer an den Ärzten und Pflegern ausgelassen wird. Das Problem steckt aber ganz wo anders (26 Patieten, 3 Pfleger, 2 Ärze, 100000 Seiten Papierkram: macht mal...).

Dead Man
2009-03-24, 15:41:27
Ich wollte auch nur nochmal kurz darauf aufmerksam machen, weil der Hass über diese unmöglichen Zustände immer an den Ärzten und Pflegern ausgelassen wird. Das Problem steckt aber ganz wo anders (26 Patieten, 3 Pfleger, 2 Ärze, 100000 Seiten Papierkram: macht mal...).

Nöö, es geht schon klar hervor, dass es an der Verwaltung und der Unter- und Ausgliederung liegt. Deutschland wird sich insgesamt irgendwann zutode verwalten.

MfG Dead Man

Zwergi
2009-03-24, 15:45:54
Dazu muss 'schland aber erst 10 Formulare ausfüllen bevor es sterben darph :frown:

Kann den Artikel nur teilweise bestätigen, zumindest was die Wartezeiten angeht. Allerdings war es in "meiner" Uniklinik so, dass die, die es net so dringend nötig hatten warten mussten, aber auch oft gefragt wurden, wie es denn geht und ob man was brauche. Insgesamt war die Betreuung dennoch da.

Avalox
2009-03-24, 15:50:54
Nöö, es geht schon klar hervor, dass es an der Verwaltung und der Unter- und Ausgliederung liegt. Deutschland wird sich insgesamt irgendwann zutode verwalten.



Die Verwaltung ist Schuld, dass der Pfleger im Artikel seinen Frust an der Patientin auslässt, dass der Arzt aus Ermanglung der Überblicks der Situation seine Witzchen auf Kosten der Patientin macht, oder der Arzt ohne den Mund aufzumachen der Patientin was in den Rücken bohrt?

Nein, dort ist nicht die Verwaltung schult. Es ist der Pfleger und es sind die Ärzte, welche dieses Verhalten völlig alleine zu Verantworten haben.

Die Verwaltung ist dort nur schuld, solch ein Verhalten bei den Angestellten durchgehen zu lassen.

desert
2009-03-24, 15:50:56
Ich wollte auch nur nochmal kurz darauf aufmerksam machen, weil der Hass über diese unmöglichen Zustände immer an den Ärzten und Pflegern ausgelassen wird. Das Problem steckt aber ganz wo anders (26 Patieten, 3 Pfleger, 2 Ärze, 100000 Seiten Papierkram: macht mal...).

Das Problem ist das die Ärzte und schwestern keine zeit mehr haben weil alles zu tode protokolliert werden muss, im falle das mal was schief geht. Weil dann sofort jeder wissen will warum was gemacht wurde.Bürokratie halt hoch 95.

Sehe das bei unserem Opa, die rote kreuz tante braucht länger für die ganzen zettelchen als für die pflege des alten mannes.

Denn es muss ja alles protokolliert werden. Wann wurde die medizin verabreicht, wann wurde untersucht. Und bitte peinlich genau alles.

Planwirtschaft und öffentlicher dienst at its best

peppschmier
2009-03-24, 16:07:20
Ich hab so meine Erfahrungen mit einer Uniklinik gesammelt und kann Teile des Artikels durchaus bestätigen.

Dazu kommt, daß Unikliniken "Lehranstalten" sind und die Patienten auch mal als Versuchskaninchen für diverse Jungärzte herhalten dürfen...

Nicht nur Uni Kliniken... Nach einer Knieverletzung hat mir ein Assistenzarzt das Knie punktiert, wobei ich beinahe an die Decke gegangen wäre! Der Arzt meinte nur, dass ich mich nicht so anstellen solle...

Ich habe 3 Knie OP´s hinter mir und kann den Artikel aus eigener Erfahrung bestätigen, wobei es allesamt keine Unikliniken waren.

Argh
2009-03-24, 16:52:12
...

Das Auge
2009-03-24, 16:57:58
Nicht nur Uni Kliniken... Nach einer Knieverletzung hat mir ein Assistenzarzt das Knie punktiert, wobei ich beinahe an die Decke gegangen wäre! Der Arzt meinte nur, dass ich mich nicht so anstellen solle...

Ich habe 3 Knie OP´s hinter mir und kann den Artikel aus eigener Erfahrung bestätigen, wobei es allesamt keine Unikliniken waren.

Hör mir auf mit Knie-OP's. Meine Kniescheibe war gebrochen (offen, horizontal). Die Regellaufzeit für die Heilung wären 6 Monate gewesen, nach 8 Monaten ist die Scheiße nochmal durchgebrochen, weil der Operateur die Zuggurtungsostheotose absolut stümperhaft angebracht hat. Die Haltestife ragten aus der Kniescheibe derart weit raus, daß deutliche Beulen an meinem Bein zu sehen waren, zudem hatte ich ständig Schmerzen. Erst als sich danach der Kniespezialist erbarmt hat die OP vernünftig durchzuführen, sah ich wie es hätte aussehen sollen. Dummerweise war das Knie durch den Pfusch davor schon im Arsch und ich hab jetzt ne äußerst unsaubere Bruchstelle, mein Knie knirscht ständig, schwillt an, Belastungsabhängige Schmerzen...danke.
Ach ja, ich vergaß das sich schon im Klinikum der Haltedraht dieser Zuggurtung das erste mal gelöst hat. Nach nur 2 Wochen, ohne jegliche Belastung wohlgemerkt, hab nur das Bein ein wenig angehoben (sollte ich tun, damit der Muskel nicht total verkümmert).

Fazit: Insgesamt 4 OP's nur am Knie, Knie im Arsch.

sw0rdfish
2009-03-24, 17:33:46
Ich kann das zumindestens teilweis auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Gerade in Unikliniken ist nicht immer alles ok. An eigenem unmöglichen Verhalten seitens des Personals ist natürlich auch das Personal schuld. Da erlebt man schon öfter Sachen, die halt mal gar nicht gehen. Sei es von den Ärten, oder dem Pflegepersonal. Tja wo liegt da nun der Grund für? Kann ich nicht beantworten. Fest steht jedoch, dass das Personal dort oft am Rande der Belastungsgrenze arbeitet, auch psychisch, da kann nicht immer alles gut laufen.

lg

@ Auge, wenn du dich falsch behandelt fühlst und deswegen jetzt eingeschränkt bist, dann wehr dich! Sollte der erste Arzt einen Fehler gemacht haben wird er bzw. dessen Versicherung dafür gerade stehen müssen.

Lyka
2009-03-24, 17:41:47
und dann gibts noch andere Krankenhäuser
DRK Kliniken Berlin | Westend

nach Fieber und Schmerzen, konnte kaum noch gehen, nachts in die Notaufnahme (10 Uhr)
1/2h Warten, dann sofortige Einweisung, dann nachts gegen 1 ein "wollen Sie was Essen oder Trinken", 5 min später Brot, Wurst, Käse, Wasser...

eine Woche stationär 3x täglich Antibio-Infusion.
Sehr nette Ärzte und Schwestern/Pfleger und gute Zimmer (2 Personen, hell, TV)

also falls jemand in der Nähe (Berlin West) ins KH müsste -> Empfehlung (http://www.drk-kliniken-berlin.de/Erste_Hilfe.775.0.html#c1241)

darph
2009-03-24, 17:54:46
oder der Arzt ohne den Mund aufzumachen der Patientin was in den Rücken bohrt?
Also wenn ich mich recht entsinne muß sowas bei vollem Bewußtsein gemacht werden. Der hat sie ja nicht hinterrücks befallen …

Trap
2009-03-24, 17:55:59
Die Verwaltung ist dort nur schuld, solch ein Verhalten bei den Angestellten durchgehen zu lassen.
Ganz im Gegenteil, sie erzeugt das Verhalten. Es ist doch nichts neues, dass das Verhalten eines Menschen sehr von der Umwelt abhängt und die Umwelt der Ärzte und Pfleger ist durch die Verwaltung bestimmt.

Natürlich gibt es eine persönliche Verantwortung der einzelnen Beteiligten, aber das ist keine zuverlässige Hilfe gegenüber menschenfeindlichen Umweltbedingungen. Es gibt in der Geschichte viele Beispiele für ursprünglich völlig normale Menschen, die unter extremen Bedingungen zu Folterern und Schlimmeren wurden.

Mr.Magic
2009-03-24, 18:05:10
Nicht jedes Krankenhaus ist gleich, aber selbst in der besten Klinik kann mal was schief gehen.

Meine Erfahrungen:
Krankenhaus 1 - Eine Stunde in der Notaufnahme mit dick geschwollenem Fuß gewartet, dann sofort Notoperation (alle Bänder durch). Immerhin fragte der Arzt direkt als er mich sah, warum ich nicht vorgelassen wurde.
Krankenhaus 2 - Intensivstation (Brandverletzung), funktionierende experimentelle Medizin, gutes Personal alles Paletti.
Krankenhaus 3 - 1. Mehrfache Fehldiagnose - gebrochener Fuß + gebrochener LWK1; gebrochen war LWK2 (Sturz). 2. Es wurde trotz meiner mehrfachen Beschwerde über Übelkeit die Neigung der Liege nicht geändert, bis ich mich dann letztendlich erbroch. Glücklicherweise hatten die Angst vor einer Rücken-OP -> Überweisung an Krankenhaus 2.
Krankenhaus 2 (Entfernung der Klammer) - 6 Stunden gewartet, dann übers Wochenende nach hause geschickt, weil keine Kapazitäten vorhanden waren. Dann aber sofort nach dem Erscheinen operiert worden. Klinikum Nürnberg Süd (y)

redfalcon
2009-03-24, 18:31:16
und dann gibts noch andere Krankenhäuser
DRK Kliniken Berlin | Westend

nach Fieber und Schmerzen, konnte kaum noch gehen, nachts in die Notaufnahme (10 Uhr)
1/2h Warten, dann sofortige Einweisung, dann nachts gegen 1 ein "wollen Sie was Essen oder Trinken", 5 min später Brot, Wurst, Käse, Wasser...

eine Woche stationär 3x täglich Antibio-Infusion.
Sehr nette Ärzte und Schwestern/Pfleger und gute Zimmer (2 Personen, hell, TV)

also falls jemand in der Nähe (Berlin West) ins KH müsste -> Empfehlung (http://www.drk-kliniken-berlin.de/Erste_Hilfe.775.0.html#c1241)

Die DRK Klinken Berlin sind aber auch zertifiziert (JCI), das "muss" da so sein ;) Ich hab da Zivi gemacht, du glaubst gar nicht, für welchen Scheiss es da Regeln und Verordnungen gibt und wie auf die Einhaltung derer geachtet wird.

Lyka
2009-03-24, 18:32:44
find ich als potentieller Patient sehr gut (y). Und ich bin dankbar drum:)

Innos
2009-03-24, 21:44:36
Nicht jedes Krankenhaus ist gleich, aber selbst in der besten Klinik kann mal was schief gehen.

Meine Erfahrungen:
Krankenhaus 1 - Eine Stunde in der Notaufnahme mit dick geschwollenem Fuß gewartet, dann sofort Notoperation (alle Bänder durch)


ähhh, ja.

Zwergi
2009-03-24, 22:05:31
ähhh, ja.

Was möchtest du uns, mit diesem äusserst inhaltsvollen Post mitteilen? :|

Blackpitty
2009-03-24, 22:18:40
also an was ich mich da noch erinner.

Habe mir beim arbeiten in den Mittelfinger gefräßt(warum wieso weshalb nun egal), so dass von oben die hälfte vom Fingernagel gefehlt hat + bissel drunter(nicht vom ganzen Finger) und Kollege hat mich nach Verband anlegen ins Krankenhaus gefahren.

Ja, dort angekommen zur Notaufnahme oder wie auch immer.

Dann haben die mich rein geholt und mich in eins von 5 Zimmer gesteckt, hingesetzt und eine Schale unter meine Hand gestellt. Dann wurde mir noch gesagt, dass ich mich selbst hinlegen soll, wenn mir schlecht wird.

Habe dann 1,5 sSunden, ohne das jemand vorbei gekommen ist in dem Raum gesessen, was ich echt eine Frechheit finde, vorallem da es gut geblutet hat.


Vorallem wie sollte man sich denn hinlegen, wenn es einem schwarz vor Augen wird, das geht so schnell, da kann man kaum noch reagieren(ist mir zwar nicht pasiert, aber ein Unding)

Naja

Mr.Magic
2009-03-24, 22:26:23
ähhh, ja.

Wegen dem sofort? Das ist natürlich ein "sofort".
1 Minute Diagnose durch den Arzt (einmal den Fuß gedreht) -> Bett -> Medikament gegen Schwellung*, das nicht gewirkt hat -> Bein rasiert -> OP-Vorbereitung (örtliche Betäubung, die ebenfalls nicht wirkte -> Vollnarkose) -> Operation

*+ Schmerzmittel

ps: Ich müsste die Stellschraube noch irgendwo rumkugeln haben.

Avalox
2009-03-25, 13:17:30
Ganz im Gegenteil, sie erzeugt das Verhalten. Es ist doch nichts neues, dass das Verhalten eines Menschen sehr von der Umwelt abhängt und die Umwelt der Ärzte und Pfleger ist durch die Verwaltung bestimmt.

Die Ärzte und Pfleger, welche es aber immer noch selbst bestimmen dort tätig zu sein.

Das Krankenhaus ist weder ein Nazi Konzentrationslager, wo jemand nicht Linientreues mit argen Konsequenzen zu rechnen hat, noch ist es ein US Gefängnis in welchen Wächter mit einer unkontrollierten Machtfülle Wirklichkeitsverdreht wirkten.

Wenn jemand dort täglich einen Frust schiebt und nichts ändert, dann fällt es mir schwer dort die Schuld bei jemand anderen zu sehen.

Schliesslich sind dort Ärzte tätig welche einen Eid Gelöbnis abgelegt haben.

"Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit und Würde ausüben.

Die Gesundheit meines Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein.
...

Ich werde mich in meinen ärztlichen Pflichten meinem Patienten gegenüber nicht beeinflussen lassen durch Alter, Krankheit oder Behinderung, Konfession, ethnische Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politische Zugehörigkeit, Rasse, sexuelle Orientierung oder soziale Stellung.

Ich werde jedem Menschenleben von seinem Beginn an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden. "

Die sollen ihren Mund aufmachen und wenn sie das Problem nicht sehen, sind sie auch nicht richtig dort am Platz.

Mr.Fency Pants
2009-03-25, 13:44:08
So einfach wie du dir das vorstellst ist das nicht. Viele KH sind überlastet, die Menschen haben Angst um ihren Job, etc. Das ist keine Entschuldigung für solche Verhaltensweisen, sie sind aber menschlich und werden durch das ganze System verursacht, da ists zu einfach die Schuld bei Einzelnen zu suchen. Was meinst du, was es bringt, wenn da einzelne Ärzte gegen das System schreien, wenn sie dazu noch ihren Arbeitsalltag bewältigen müssen? Ich kann mir gut vorstellen, dass sich das KH Personal öfter was von erbosten Patienten anhören muss über Dinge, für die das KH nix kann, sondern die an unserem tollen Gesundheitssystem liegen.

Meine Erfahrungen sind gemischt. Kam schon vor, dass ich super behandelt wurde, aber auch mal, dass es viel zu lange gedauert hat. Solche Extreme, wie im Artikel beschrieben, habe ich (zum Glück) noch nie erlebt oder von Freunden und Bekannten erzählt bekommen.

Avalox
2009-03-25, 14:00:25
So einfach wie du dir das vorstellst ist das nicht. Viele KH sind überlastet, die Menschen haben Angst um ihren Job, etc.

Das ist es.
Natürlich ist es nicht einfach.

Aber diese Abwärtsspirale dreht sich ja sehenden Auges weiter.

Natürlich wird das Krankenhaus den wirtschaftlichen Vorteil haben, welches dort an der Leistung sparen kann. Ohne vom Personal (Faktor) oder vom Patienten dafür abgestraft zu werden.
Dieser wirtschaftliche Vorteil wird dazu führen, dass mittelfristig die qualitativ besseren Angebote verschwinden werden, weil sie schlicht weniger Rendite erzielen.

Wohl sehend was dort passiert, sollte man eigentlich irgendwann mal die Bremse treten.

Nun stellt man aber fest, dass die Klinkärzte dort nicht mal eine eigene starke Lobby haben, was mir völlig unverständlich ist.


Natürlich ist es nicht einfach. Aber es ist eine Elite der Gesellschaft, welche dort tätig ist. Dort erwartet ich einfach mehr und erst recht keine frustrierten Typen.

sw0rdfish
2009-03-25, 14:34:12
Wenn jemand dort täglich einen Frust schiebt und nichts ändert, dann fällt es mir schwer dort die Schuld bei jemand anderen zu sehen.

Schliesslich sind dort Ärzte tätig welche einen Eid abgelegt haben.

"Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit und Würde ausüben.

Die Gesundheit meines Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein.
...

Ich werde mich in meinen ärztlichen Pflichten meinem Patienten gegenüber nicht beeinflussen lassen durch Alter, Krankheit oder Behinderung, Konfession, ethnische Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politische Zugehörigkeit, Rasse, sexuelle Orientierung oder soziale Stellung.


Ich werde jedem Menschenleben von seinem Beginn an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden. "


Entgegen weit verbreiteter Meinung ist es nicht so, dass Ärzte den Eid des Hippokrates leisten müssen. Ärzte müssen überhaupt keinen Eid leisten, sie sind dagegen an eine Fülle von ethischen, rechtlichen und vor allem kassenrechtlichen Regelungen gebunden.

Ach Avalox, du scheinst ja mit unendlicher Weißheit gesegnet zu sein. Dabei machst du es dir wirklich ziemlich einfach.

Natürlich ist es nicht einfach. Aber es ist eine Elite der Gesellschaft, welche dort tätig ist. Dort erwartet ich einfach mehr und erst recht keine frustrierten Typen.

So, hier dann nochmal für alle zum mitschreiben:

Du hast studiert? Du studierst? Hiermit gehörst du zur Elite der Gesellschaft und darfst ab sofort nicht mehr frustriert sein, auch wenn du gegen Windmühlen kämpfen solltest. Arschbacken zusammen kneifen, denn man erwartet mehr von dir!!

Trap
2009-03-25, 14:35:25
Natürlich ist es nicht einfach. Aber es ist eine Elite der Gesellschaft, welche dort tätig ist. Dort erwartet ich einfach mehr und erst recht keine frustrierten Typen.
Trotzdem sind es Menschen. Wer da mehr erwartet wird zwangsläufig enttäuscht werden.

Im Gesundheitswesen gibt es soviele negative Rahmenbedingungen, im Grunde ist es ein Wunder, dass die Leute überhaupt noch zur Arbeit gehen.

peppschmier
2009-03-25, 14:38:41
Es geht ja nicht nur einfach darum, dass KH überlastet sind. Manche Ärzte sind einfach desinteressiert.

Ich hatte Schmerzen im rechten Bauch Bereich, die ich vorher nie so kannte -> Für mich keine Bauchschmerzen im klassichen Sinne. Bin also zum Hausarzt, der hat mich gleich ins KH mit Blinddarmverdacht geschickt. Trotz der ausstrahlenden Schmerzen hat man mich erstmal wieder nach Hause geschickt. Diagnose: Magenverstimmung. Am Abend sollte ich wieder hin, bei mir gabs keine Veränderung, die Diagnose war die gleiche. Ich solle doch bitte am nächsten Morgen wieder kommen, wenn ich noch Schmerzen habe. Gesagt, getan -> selbes Spiel wieder. Am Abend bin ich dann wieder hin. Diesmal wollte man mich wieder nach Hause schicken, allerdings konnte ich kaum noch laufen vor Schmerzen. Erst als ich darauf bestanden habe, dass sich ein anderer Arzt das anschaut, kam der Oberarzt. Der hat direkt ne Not OP angeordnet und ich hatte binnen weniger Minuten ne Vollnarkose verpasst bekommen. Wenn die mich wieder nach Hause geschickt hätten, wäre ich in der Nacht verreckt...

Ich kriege mittlerweile eine Gänsehaut, wenn ich ein KH nur betrete....

Übrigens gerad vor kurzem ist meine Tochter in einem sehr modernen KH in Hamburg zur Welt gekommen. Wir hatten ein Familienzimmer, ich war also die ganze Zeit mit dabei. Nach 2 Tagen wurden wir gefragt, ob wir denn morgen gehen wollen. Wir verneinten, weil wir das WE noch im KH verbringen wollten. So waren wir gerad in den ersten Lebenstagen direkt bei der ärztlichen Versorgung und hätten am WE eh ins KH fahren müssen. Am nächsten Morgen kommt eine Schwester rein "Sie gehen ja dann heute", wir haben es verneint und die Schwester ist wieder gegangen. Am Nachmittag kam ein Arzt und wollte die Abschlussuntersuchung machen, weil wir ja gleich gehen wollten.... Am Abend gab es nur auf Nachfrage für meine Frau etwas zu essen, ich war noch nicht aus dem System ausgebucht. Am nächsten Tag das gleiche Spiel... Das Essen für meine Frau war auch nur noch notdürftig zusammen gestellt...

Hört mir bloß auf mit KH...

Wer übrigens eine Bürgerversicherung bevorzugt, sollte sich mal die Zustände in England anschauen...

desert
2009-03-25, 14:40:47
Entgegen weit verbreiteter Meinung ist es nicht so, dass Ärzte den Eid des Hippokrates leisten müssen. Ärzte müssen überhaupt keinen Eid leisten, sie sind dagegen an eine Fülle von ethischen, rechtlichen und vor allem kassenrechtlichen Regelungen gebunden.

Ach Avalox, du scheinst ja mit unendlicher Weißheit gesegnet zu sein. Dabei machst du es dir wirklich ziemlich einfach.



So, hier dann nochmal für alle zum mitschreiben:

Du hast studiert? Du studierst? Hiermit gehörst du zur Elite der Gesellschaft und darfst ab sofort nicht mehr frustriert sein, auch wenn du gegen Windmühlen kämpfen solltest. Arschbacken zusammen kneifen, denn man erwartet mehr von dir!!

das was avalox dort zitiert ist auch nicht der eid des hippokrates, sondern die Genfer Deklaration des Weltärztebundes

Avalox
2009-03-25, 14:47:48
das was avalox dort zitiert ist auch nicht der eid des hippokrates, sondern die Genfer Deklaration des Weltärztebundes

Ganz genau. Ist die Teil der Berufsordnung der Bundesärztekammer und gilt damit für jeden Arzt.

sw0rdfish
2009-03-25, 14:47:54
Ich bezog mich auch eher darauf:
Schliesslich sind dort Ärzte tätig welche einen Eid abgelegt haben.
Das haben sie nämlich nicht.
lg

Übrigens gerad vor kurzem ist meine Tochter in einem sehr modernen KH in Hamburg zur Welt gekommen. Wir hatten ein Familienzimmer, ich war also die ganze Zeit mit dabei. Nach 2 Tagen wurden wir gefragt, ob wir denn morgen gehen wollen. Wir verneinten, weil wir das WE noch im KH verbringen wollten. So waren wir gerad in den ersten Lebenstagen direkt bei der ärztlichen Versorgung und hätten am WE eh ins KH fahren müssen. Am nächsten Morgen kommt eine Schwester rein "Sie gehen ja dann heute", wir haben es verneint und die Schwester ist wieder gegangen. Am Nachmittag kam ein Arzt und wollte die Abschlussuntersuchung machen, weil wir ja gleich gehen wollten.... Am Abend gab es nur auf Nachfrage für meine Frau etwas zu essen, ich war noch nicht aus dem System ausgebucht. Am nächsten Tag das gleiche Spiel... Das Essen für meine Frau war auch nur noch notdürftig zusammen gestellt...
Auch das KH bekommt von der Kasse nur ein Pauschale für die Geburt. Die wollten euch also sehr wahrscheinlich aus Kostengründen, also wegen dem tollen System loswerden, weil sie sonst Verluste einfahren.
Das mit deinem Blinddarm war natürlich nicht ok so. Was ist denn bei der OP am Ende herausgekommen? Sowas darf natürlich nicht passieren.

Dead Man
2009-03-25, 14:49:29
Wenn ich mich recht erinnere richtete sich der Unmut der Patientin in diesem Artikel nicht direkt gegen die behandelnden Ärzte und Pfleger sondern hauptsächlich gegen lange Wartezeiten, ungenügende Kommunikation zwischen den Abteilungen/Schichten. Und erst der daraus resultierende Frust ließ Witzeleien des einen Arztes und Untersuchungsmethoden des anderen Arztes bei ihr bitter aufstoßen.

Ich suche also schon die Schuldigen in der Verwaltung und ja, auch in der Überlastung der medizinischen Einrichtungen.

Ich hab mal im hiesigen Krankenhaus vor Jahren eine Krankenschwester kennen gelernt, die mit Begeisterung bei der Arbeit, freundlich, umsichtig und sanft zu den Patienten war. Diese Krankenschwester hab ich ein paar Jahre später nochmal völlig verwandelt erleben müssen. Patzig, ruppig, mürrisch. Ich hab sie darauf angesprochen und sie meinte, dass sich die Arbeits-Bedingungen seither rapide verschlechtert hätten....

MfG Dead Man

Avalox
2009-03-25, 14:51:33
Ich bezog mich auch eher darauf:

Das haben sie nämlich nicht.
lg


Gelöbnis ist das richtige Wort. Sie haben es mit der Approbation geleistet. Jeder Arzt hat ein Gelöbnis geleistet.

sw0rdfish
2009-03-25, 14:57:54
Deswegen bleiben es trotzdem noch fehlbare Menschen, nicht mehr und nicht weniger. Sie können auch nicht mehr leisten als andere und schon gar nicht unter den Bedinungen, die das System im Moment diktiert.

Trap
2009-03-25, 15:01:48
Wenn jemand dort täglich einen Frust schiebt und nichts ändert, dann fällt es mir schwer dort die Schuld bei jemand anderen zu sehen.
Die meisten Ärzte dürften Frust über die indirekt vorgeschriebene schlechte Behandlung der Patienten (*) haben und eine Entscheidungskompetenz darüber haben sie nicht, damit auch keine direkte Möglichkeit etwas zu ändern.

Man könnte ihnen höchstens vorwerfen, dass sie unter den Bedingungen überhaupt Arbeiten und nicht für bessere Bedingungen streiken.

(*) Arbeitszeiten, mangelndes Personal, Organisation der Arbeit, Dokumentation statt Behandlung, Kontrolle der Kosten aber nicht der Patientenzufriedenheit, Präventivmaßnahmen werden nicht bezahlt, usw...

Avalox
2009-03-25, 15:09:10
Man könnte ihnen höchstens vorwerfen, dass sie unter den Bedingungen überhaupt Arbeiten und nicht für bessere Bedingungen streiken.


Ja genau, das kann man vorwerfen. Oder zumindest organisiert aufklären, die Zustände anprangern, die Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen.
Vielleicht würde es was nützen sich erst mal dort nachhaltiger zu organisieren?

sw0rdfish
2009-03-25, 15:12:34
Da muss ich dir ausnahmsweise mal recht geben! ;)

Alexander
2009-03-25, 15:17:42
Ein nettes Beispiel aus meinem Erfahrungsschatz:

Eine Patientin sollte am Donnerstag entlassen werden. Nur noch die Papiere sollten fertig gemacht werden, daher saß sie bereits fertig angezogen im Flur rum. Am Freitag war sie immer noch da, da keiner die Unterlagen fertig gemacht hatte und die Frau sich nicht auf eigene Gefahr entlassen lassen wollte. Als ich hach hause ging, habe ich mich von ihr verabschiedet und alles gute gewünscht. Aber das durfte ich am Montag nachmittag nochmal machen, da erst dann die Entlassung erfolgte....

peppschmier
2009-03-25, 15:22:55
Auch das KH bekommt von der Kasse nur ein Pauschale für die Geburt. Die wollten euch also sehr wahrscheinlich aus Kostengründen, also wegen dem tollen System loswerden, weil sie sonst Verluste einfahren.

Meine Frau hat eine Zusatzversicherung, wodurch sie PKV Status im KH hat und ich selbst bin in einer PKV -> Mein Anteil musste ich selbst zahlen... Mir ging es eher um die Kommunikation, die nicht stattgefunden hat.

Das mit deinem Blinddarm war natürlich nicht ok so. Was ist denn bei der OP am Ende herausgekommen? Sowas darf natürlich nicht passieren.
Der Blinddarm wurde halt rausgenommen und stand kurz vorm Durchbruch... Der Oberarzt kam später noch zu mir und meinte, dass das gerade noch so rechtzeitig war...

eViLsTieFel
2009-03-25, 15:29:51
Ich musste mal drei Wochen im Bundeswehr-Krankenhaus in Berlin liegen. Dort waren die Bedingungen wirklich sehr gut, außer dass es teilweise längere Wartezeiten gab (vor meiner Stationierung). Einmal in meinem Bett war dann aber alles sehr angenehm — jedenfalls für einen Krankenhausaufenthalt.

Da man sich dort auch als Zivilist behandeln lassen kann würde ich wohl, wenn noch einmal der Fall eintreten sollte, wieder dort behandelt werden wollen.

sw0rdfish
2009-03-25, 15:34:56
Meine Frau hat eine Zusatzversicherung, wodurch sie PKV Status im KH hat und ich selbst bin in einer PKV -> Mein Anteil musste ich selbst zahlen... Mir ging es eher um die Kommunikation, die nicht stattgefunden hat.

Der Blinddarm wurde halt rausgenommen und stand kurz vorm Durchbruch... Der Oberarzt kam später noch zu mir und meinte, dass das gerade noch so rechtzeitig war...

Tja, ist dann beides nicht wirklich gut gelaufen. Also in Zukunft woanders hin gehen. Tut mir leid für dich. Soll wie gesagt beides natürlich nicht so laufen, wie es gelaufen ist.

lg

peppschmier
2009-03-25, 16:17:57
Tja, ist dann beides nicht wirklich gut gelaufen. Also in Zukunft woanders hin gehen. Tut mir leid für dich. Soll wie gesagt beides natürlich nicht so laufen, wie es gelaufen ist.

lg

Als wenn irgendwelche Krankenhäuser in Hamburg besser wären... Ich war oft genug in verschiedenen wegen Knochenbrüchen, Platzwunden, Bänderverletzungen usw.... Ein KH, wo ich gerne wieder hingehen würde habe ich noch nicht gefunden.

resistansen
2009-03-27, 21:25:46
.....und so siehts in dem krankenhaus aus, in dem ich geboren wurde :rolleyes:

http://www.abload.de/img/p1010989i04h.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=p1010989i04h.jpg)


und hier wollten sie mir nachts um 3 einen gips für einen verstauchten knöchel legen, was ich nicht wollte, weil sich krücken und rucksack und interrail etwas beißen. elastische verbände gibts nämlich nur im krankenhaus in oradea, constanta legt gips :D ich glaube ohne sprachkenntnise wäre ich echt nicht amused gewesen *g*

http://www.abload.de/img/p1020269v8k2.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=p1020269v8k2.jpg)

bleibt nur noch zu sagen: ruhe bewahren.

http://www.abload.de/img/p1020268q46u.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=p1020268q46u.jpg)

;)

roadfragger
2009-03-29, 01:20:13
War erst vor 1 Woche im Städtischen Klinikum Karlsruhe.
Dachte auch erst "Oh mein Gott, das wird wieder ein Stress!".
Aber nein, ca. eine dreiviertel Stunde später(mit üblem Schnitt im rechten Ringfinger) war ich schon dran.
Keine Ahnung, aber ich wurde gut behandelt, weiß nicht, was manche hier wollen.
Scheint mir aber auch manchmal eine Landes-Sache zu sein - ich hab hier noch keine komischen Szenen erlebt.