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http://www.osnews.com/story/21192/ESR_GPL_No_Longer_Needed
Es schmerzt hier einige sicherlich mehr, aber endlich mal jemand
der das Prinzip OSS wirklich verstanden hat und warum die GPL
kontraproduktiv ist.
Kommandofrosch
2009-03-26, 09:12:21
Finde eigentlich die BSD License und ISC (OpenBSD) ganz ok.
Bei der GPL habe ich das Gefühl, ein Etikett mitschleppen zu müsen und veränderungen am Sourcecode auch als GPL weiter geben zu müssen.
Und wenn den Konzernen der Sourcecode gefällt, sollen sie es in ihre Projekte einfliessen lassen und es closen.
Wenigstens haben dann die Kommerziellen Produkte bessere Qualität, wenn sie sich auf BSD-Projekte stützen. --> OSX-Mac-Apple, Juniper - JunOS, Windriver - VxWorks
ThePsycho
2009-03-27, 13:13:15
Ich finde das zu kurz gedacht. Es wird zwar behauptet, dass quelloffene Software auf dem Siegeszug ist, aber das deckt sich nicht mit meiner Erfahrung.
Firmen gehen doch eher her und liefern nur Kompilate aus. Bis da ein Firmenvorstand umdenkt (denn der muss das mittragen) - das dauert, falls überhaupt was passiert. In solch einem Szenario bedient sich die Entwicklungsabteilung bei irgendwelchen OSS-Projekten, liefert das ganze mit einkompiliert/eingebunden aus und das OSS-Projekt kriegt nichts davon mit, erfährt nichts von evtl. Bugfixes oder anderen möglichen Änderungen. Davor schützt die GPL, sofern der/die Autor(en) das wollen. (Viele Autoren aus dem kommerziellen Umfeld wollen das ja auch gar nicht und nehmen deshalb die BSD-Lizenz o.ä.)
Ich sehe also momentan noch keinen Grund dafür, die GPL als veraltetes Modell auslaufen zu lassen - vll später mal, heute noch nicht.
Egoistisch gedacht: Klar. Als SW-Entwickler hab ich mich auch schon oft geärgert, dass eine äußerst praktische Bib mit GPL-Lizenztext daherkam. Aber da muss man auch einfach die Wünsche des Autors berücksichtigen - denn der hat sich einen Haufen Arbeit gemacht.
ThePsycho, aber warum soll ein Entwickler eine _gute_, _fehlerarme_ Lib nicht verwenden? idR hindert da aber die GPL. Ergo implementiert man in vielen Firmen das Zeug nochmal, damit man die GPL los ist. Und damit entgeht auch die Option, dass Bugfixes zurück an den Libentwickler geht (würde man machen, aber nicht wenn man alles offen legen muss).
*BSD läuft auch jetzt schon, mit großen Firmen an Board könnte man da viel mehr bewegen. Nein, da gibt es eine Gruppe von Programmierern, die sehen will wie gut und edel sie ist...
Muss man das verstehen?
GPL ist ein Klotz für Firmen, die keine Quellen offenlegen wollen und *dürfen*
maximAL
2009-03-27, 20:14:21
*BSD läuft auch jetzt schon, mit großen Firmen an Board könnte man da viel mehr bewegen. Nein, da gibt es eine Gruppe von Programmierern, die sehen will wie gut und edel sie ist...
Muss man das verstehen?
GPL ist ein Klotz für Firmen, die keine Quellen offenlegen wollen und *dürfen*
Warum nur klingt es bei solchen Diskussionen immer so, als ob Entwickler von GPL Software irgendwem was schuldig wären?
Wenns dir nicht passt, dann nimm doch was anderes oder schreib den Kram selbst.
Den Entwicklern von GPL Software kommen bestimmt die Tränen, wenn sie hören das irgendein armer Closed Source Entwickler ihre Arbeit nicht ohne Gegenleistung schmarotzen kann.
Da wo die LGPL Sinn macht, wird sie ja auch durchaus oft eingesetzt. Aber ist es wirklich gängige Praxis, seine eigenen Erweiterungen offen zu legen? Ich vermute eher, dass dann entweder gar keine OSS eingesetzt oder einfach geklaut wird.
looking glass
2009-03-27, 20:44:27
Andere leuter Arbeit nutzen ohne Gegenwert, darauf läuft es hinaus. Klar dass das Firmen gefällt. Es steht aber dem System nehmen und geben entgegen, ohne das ein solches System nicht funktioniert.
Viel eher würde ich behaupten, ist BSD davor obsolet zu werden. Ganz einfach deswegen, weil der Rücklauf sehr viel weniger ist, als der Zulauf an Code - wen man sich allein nur mal Codebasis zu Entwicklerzahl anschaut, da ist der Schlüssel um einiges geringer, als bei GPL.
@maximal: weil man das Rad nicht dauernd neu erfinden will ist man gleich Schmarotzer? Was ist den dass für ne Einstellung. Niemand ist jemandem was schuldig - aber warum hör ich immer wieder "dann schreibs' selber".
Wirklich freie Software könnte uns voranbringen. Nein, weil die Lizenz nicht passt schreibt man alles 200mal. Doof, Verschwendung - und nur weil jemand egomane pur ist und überall seinen Namen sehen will. Letztendlich verdient er ja so oder so nichts, ob eine andere Firma mit fremden GPL-Code verdient (Wartung etc) bringt ihm ja auch nichts. Knick-knack? Er bekommt keinerlei Gegenleistung, nichts, Nada. Auch nicht mit GPL.
Andere leuter Arbeit nutzen ohne Gegenwert, darauf läuft es hinaus. Klar dass das Firmen gefällt. Es steht aber dem System nehmen und geben entgegen, ohne das ein solches System nicht funktioniert.
Viel eher würde ich behaupten, ist BSD davor obsolet zu werden. Ganz einfach deswegen, weil der Rücklauf sehr viel weniger ist, als der Zulauf an Code - wen man sich allein nur mal Codebasis zu Entwicklerzahl anschaut, da ist der Schlüssel um einiges geringer, als bei GPL.
Weil GPL hip ist, darum sind weniger Entwickler dabei - wäre GPL "am Ende", dann würde sich auch da ein anderer Weg abzeichnen. Aber bis dahin werden seltsame bärtige Gestalten weiterhin darauf bestehen, dass man nur frei ist wenn man sich vor lauter Freiheit total einschränkt. Oder eigene JavaScripte schreibt, die auch frei sein müssen.
BSD nutzt der Wirtschaft wirklich, auch wenn weniger Prozent Rückfluss pro Firma existiert, so würde es insgesamt mehr Rückflus geben.
Wir würden gerne OSS _im_ Produkt nutzen, weil aber die Rechtsabteilung das mit GPL nicht versteht bzw es nicht so eindeutig ist, machen wir stellenweise das Gleiche in Grün. Ohne GPL-Klotz könnte man sich dutzende Reimplementierungen sparen.
maximAL
2009-03-27, 21:01:45
Wirklich freie Software könnte uns voranbringen.
Na dann mal los.
nutel
2009-03-27, 21:09:01
wer nichts gibt bekommt auch nichts... so einfach
firmen verschenken auch nichts oder ?
ThePsycho
2009-03-29, 16:54:27
Man kann es ja mal so sehen: Wenn du kommerzielle Software ohne Lizenz in deine Produkte einbaust ist die Hölle los.
Und ebenso ist es mit der GPL: Die Autoren wollen ihre Softare nur in einem freien Umfeld sehen, dadurch wahrscheinlich auch etwas mehr offene Software erzwingen.
Das ist als Entwickler ärgerlich, klar, aber sind wir schon so weit, dass wir anderen die Lizenz vorschreiben wollen, unter der sie ihre Software stellen?
Zum anderen Punkt: Ich glaube nicht, dass sonderlich viel in ein Projekt zurückfliesst, nachdem sich eine Firma bedient hat. Einerseits einfach aus purer Faulheit, eventuell auch durch eine Vorschrift, aber ganz bestimmt auch, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.
Und deshalb geht die Rechnung meiner Meinung nach schon aus Prinzip nicht auf.
albix64
2009-03-29, 16:56:34
Einen Kompromiss aus GPL und BSD-Lizenz halte ich für am besten => CDDL oder LGPL. Da wird das eigene Produkt geschützt, man kann es aber immer noch mit anderen (propritären) Produkten koppeln.
ThePsycho
2009-03-29, 17:01:44
Richtig, das wollte ich grade noch dazueditieren:
Ein guter Kompromiß ist die LGPL, sofern es sich halt auch wirklich um eine Bibliothek handelt.
Die CDDL ist aber - sofern ich sie richtig verstanden habe - zu restriktiv. Da wollte ich auch mal irgendwas aus dem SOAP-Bereich nehmen und die Lizenz stand im Weg.
looking glass
2009-03-29, 17:04:47
@maximal: weil man das Rad nicht dauernd neu erfinden will ist man gleich Schmarotzer? Was ist den dass für ne Einstellung. Niemand ist jemandem was schuldig - aber warum hör ich immer wieder "dann schreibs' selber".
Wirklich freie Software könnte uns voranbringen. Nein, weil die Lizenz nicht passt schreibt man alles 200mal. Doof, Verschwendung - und nur weil jemand egomane pur ist und überall seinen Namen sehen will. Letztendlich verdient er ja so oder so nichts, ob eine andere Firma mit fremden GPL-Code verdient (Wartung etc) bringt ihm ja auch nichts. Knick-knack? Er bekommt keinerlei Gegenleistung, nichts, Nada. Auch nicht mit GPL.
Muhaha, OMG lol - genau, die Nennung der Lizenz und der Lizenzinhaber hat was mit Egosimus zu tun, nicht damit, das man sie anerkennt Nein niemals.
Und dann auch noch so ein Schwachsinn vom nehmen wollen, aber nicht anerkennen, vom nehmen wollen und sparen, aber nicht anerkennen.
Weil GPL hip ist, darum sind weniger Entwickler dabei - wäre GPL "am Ende", dann würde sich auch da ein anderer Weg abzeichnen. Aber bis dahin werden seltsame bärtige Gestalten weiterhin darauf bestehen, dass man nur frei ist wenn man sich vor lauter Freiheit total einschränkt. Oder eigene JavaScripte schreibt, die auch frei sein müssen.
BSD nutzt der Wirtschaft wirklich, auch wenn weniger Prozent Rückfluss pro Firma existiert, so würde es insgesamt mehr Rückflus geben.
Wir würden gerne OSS _im_ Produkt nutzen, weil aber die Rechtsabteilung das mit GPL nicht versteht bzw es nicht so eindeutig ist, machen wir stellenweise das Gleiche in Grün. Ohne GPL-Klotz könnte man sich dutzende Reimplementierungen sparen.
Dann habt ihr eben Pech - oder lass es mich anders sagen, ekelerregende Scharotzersaubande will nicht mit anderen spielen und heult, wen die ihre Förmchen nicht mit ihnen teilen wollen, irgendwie leicht schizophren.
Und genau deswegen ist GPL besser als BSD - weil genau solche Klitschen gezwungen werden zu teilen, oder eben alles selbst zu machen.
Muhaha, OMG lol - genau, die Nennung der Lizenz und der Lizenzinhaber hat was mit Egosimus zu tun, nicht damit, das man sie anerkennt Nein niemals.
Und dann auch noch so ein Schwachsinn vom nehmen wollen, aber nicht anerkennen, vom nehmen wollen und sparen, aber nicht anerkennen.
Dann habt ihr eben Pech - oder lass es mich anders sagen, ekelerregende Scharotzersaubande will nicht mit anderen spielen und heult, wen die ihre Förmchen nicht mit ihnen teilen wollen, irgendwie leicht schizophren.
Und genau deswegen ist GPL besser als BSD - weil genau solche Klitschen gezwungen werden zu teilen, oder eben alles selbst zu machen.
Hirnfasching, Hirnfasching bei dir?
PS: Was willst du mit einem Hubwerksalgo? Einen Filter zB würde ich gerne teilen, dürfte ich sogar. Aber da die reale, gewaschene Welt in Anzügen nicht rafft wie die GPL-Fickler das mit GPL meint und offenlegen kann ich nicht teilen. Bei BSD dürfte ich überhaupt überlegen ob ich andere Software nehmen darf.
Schmarotzer kannst du dir vorwerfen, sinnbefreit Software schreiben, die eigentlich eh niemand/kaum verwenden kann und damit man _nichts_ erreicht.
Kauf dir 'nen Rasierer.
h'lore
2009-03-31, 01:51:33
Ohne GPL-Klotz könnte man sich dutzende Reimplementierungen sparen.Immer vorausgesetzt, dass der heute unter der GPL stehende Code dann nicht ausschließlich in Form von kommerzieller Closed-Source-Software zu haben wäre. Und selbst dann ist nicht gesagt, dass die GPL nicht auch im Vergleich zu Lizenzen mit weniger starkem Copyleft unnötige Reimplementierungen verhindert. In einigen Fällen dürfte dies durchaus der Fall sein, wenn auch das Umgekehrte öfter eintreffen wird.
Exxtreme
2009-03-31, 10:03:41
Das Witzige ist ja, viele Entwickler wollen es einfach nicht, daß deren Code irgendwo in irgendeinem kommerziellen Produkt untergeht. Und die Softwareklitsche sich dann bereichert. Deshalb wird die Software unter der GPL veröffentlicht und basta. Hat nicht unbedingt was mit bärtigen Rothutträgern zu tun.
Für viele Softwareklitschen bedeutet das wiederum, daß sie neu implementieren müssen obwohl es schon eine Lösung gibt. Andererseits gibt's schon oft Software, die unter 2 Lizenzen veröffentlicht wird so wie z.B. Qt.
Niemand ist jemandem was schuldig - aber warum hör ich immer wieder "dann schreibs' selber".
Findest du diesen Satz nicht etwas widersprüchlich?
Weil dir niemand etwas schuldig ist, musst du es selbst schreiben. Oder verzichten.
Controller Khan
2009-03-31, 12:08:33
Hirnfasching, Hirnfasching bei dir?
PS: Was willst du mit einem Hubwerksalgo? Einen Filter zB würde ich gerne teilen, dürfte ich sogar. Aber da die reale, gewaschene Welt in Anzügen nicht rafft wie die GPL-Fickler das mit GPL meint und offenlegen kann ich nicht teilen. Bei BSD dürfte ich überhaupt überlegen ob ich andere Software nehmen darf.
Schmarotzer kannst du dir vorwerfen, sinnbefreit Software schreiben, die eigentlich eh niemand/kaum verwenden kann und damit man _nichts_ erreicht.
Kauf dir 'nen Rasierer.
Der Grundsatz "quid pro quo" ist Dir schon bekannt ?
Eine Firma kann immer noch dem Urheber der GPL-Software Rechte abkaufen/lizensieren.
Diese "Alles Umsonst haben wollen" Mentalität von Firmen ist das eigentliche Problem.
Ectoplasma
2009-03-31, 14:39:32
Die GPL ist schon ganz ok. Sie hat aber das Problem, dass sie teilweise sehr schwammig formuliert ist. Siehe z.B. das Thema Plug-Ins.
Das Problem mit dem Teilen in der GPL ist doch folgendes. Ich brauche z.B. eine Bibliothek, die eine ganz bestimmte Funktion erfüllt, nicht besonders groß, aber unter der GPL steht. Nun hätte ich nichts dagegen, einen Teil meiner Software ebenfalls unter der GPL zu lizensieren, z.B. irgendein Filter-Plugin, welches die diese o.g. Bibliothek verwendet. Unter der GPL müßte ich aber die gesamte Software, z.B. ein komplexes Bildbearbeitungsprogramm, welches dieses von mir geschriebene Filter-Plugin aufnehmen soll, ebenfalls unter die GPL stellen. Das ist doch krank und es hat nichts mehr mit teilen zu tun.
Dann stört mich noch eine Sache massiv und diese zeigt deutlich, dass die GPL Erfinder doch nur Gutmenschen mit Bärten sind. Dabei handelt es sich um die Verwendung des Wortes "frei" in inflationärer weise. Für mich entspricht diese Denke von Superweltverbesserern und das stinkt ziemlich.
SavageX
2009-03-31, 16:07:42
Unter der GPL müßte ich aber die gesamte Software, z.B. ein komplexes Bildbearbeitungsprogramm, welches dieses von mir geschriebene Filter-Plugin aufnehmen soll, ebenfalls unter die GPL stellen. Das ist doch krank und es hat nichts mehr mit teilen zu tun.
Primäres Ziel der GPL ist die Schaffung eines *komplett* freien Umfeldes aus Nutzersicht. Ich sehe nicht, wie das funktionieren soll, wenn Nutznießer von GPL-Code die Option haben ihre Filetstücke nicht freizugeben. Wer mit dem "viralen" Charakter der GPL nicht klar kommt, der möge auf andere Software ausweichen.
Dann stört mich noch eine Sache massiv und diese zeigt deutlich, dass die GPL Erfinder doch nur Gutmenschen mit Bärten sind. Dabei handelt es sich um die Verwendung des Wortes "frei" in inflationärer weise. Für mich entspricht diese Denke von Superweltverbesserern und das stinkt ziemlich.
Deine "Gutmenschen mit Bärten" (wie zum Geier kommt man zu so eindimensionalen Schubladenbeschriftungen?) wollen primär Computernutzer aus der Vollabhängigkeit von Softwarelieferanten befreien. Die GPL schränkt in gewisser Weise die Freiheit der Entwickler ein (Sourcecode für sich behalten), um die Freiheit der Benutzer (das können ja auch selber wieder Entwickler sein) zu sichern. Und die GPL-Leute haben *bei sich selbst* angefangen nach diesen Spielregeln zu spielen.
Die gleichen Leute haben übrigens auch die LGPL auf Lager oder "die GPL mit Classpath-Exception". Bibliotheken unter der GPL sind ja sowieso eher unüblich - oder sind strategisch unter die GPL gestellt worden (siehe Qt), dass freie Software geschrieben werden kann, ohne das Lizensierungsgeschäft an kommerzielle Parteien zu torpedieren. Die GPL ist eine Lizensierungsmöglichkeit von vielen und gelegentlich wird sie sogar bewusst gewählt ;-)
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