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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : HIV und ungeschützter Sex


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Morbid Angel
2010-08-20, 19:11:09
...und sowas darf im 3dcenter was schreiben.

Wo liegt jetzt dein Problem? Sags doch einfach.
Wenn du zB. nach Kanada auswandern möchtest - wie weit wirst du ohne Gesundheitspass/zeugnis/wasauchimmer wohl kommen? Das gilt auch für die meisten europäischen Länder...
Das HIV bei Drogenjunkies (Fixern), Prostituierten und Schwulen bzw. auch bei "Dunkelhäutigen aus bestimmten Ländern Afrikas" häufiger anzutreffen ist glaube ich schon.
Falls du zu einer der 3 oben genannten Gruppierungen gehörst - nimms nicht persönlich. ;(

doublehead
2010-08-20, 20:51:28
Wo liegt jetzt dein Problem?
So wie Du das schriebst klang das nach purem Rassismus. Dass HIV in Afrika ein Riesenproblem ist, weiss jeder. Aber "ein Schwarzer" kann auch hier geboren sein und ist deswegen nicht pauschal als typischer HIV-Überträger zu brandmarken. Da sollte man sich schon direkt etwas differenzierter ausdrücken, damit keine Missverständnisse aufkommen.

just4FunTA
2010-08-20, 20:58:06
@doublehead

du kannst davon ausgehen das es bei ihm auch so gemeint war (wenn man ein paar Beiträge mehr von ihm kennt kann man das schon einschätzen). ;)

Morbid Angel
2010-08-20, 21:12:31
*löschen*

DDM_Reaper20
2010-08-23, 09:03:33
Sofern diese Krankheit tatsächlich so existiert wie behauptet wird ist sie dennoch größtenteils nur in der Schwulenszene, Drogenszene und bei Prostituierten und "Schlampen" anzutreffen.

Vergessen wir mal nicht die Frauen, deren Partner sie betrügen, anschließend mit ihnen schlafen und ihnen dadurch was Schönes anhängen, sei's nun HIV, Tripper, Schanker und wie sie alle heißen . . .


Bei einer ordentlichen Frau liegt die Chance wahrscheinlich bei 0,000000000000001%. Das gilt auch für "die meisten" Geschlechtskrankheiten...

Bei einem "ordentlichen Mann" wohl auch. Leider gibt's Idioten auf beiden Seiten.

Im Fernsehen gabs mal einen Bericht über eine junge, gutaussehende blonde Frau die heulte, weil sie sich HIV "eingefangen" hatte,
und zwar bei einem ONS nach der Disco beim ungeschütztem Sex mit einem "Schwarzen". *nicht lustig* Selbst schuld? Hmm. ;(

Du bist ein rassistisches Arschloch. Ich wünsche Dir, dass Du mal beim Falschen im RL solche Sprüche kloppst. Mich hättest Du jetzt bereits so weit.

Der wusste übrigens das er positiv ist... in die BRD darf ja eh jeder rein dürfen zum Glück nur gesunde, hilfsbereite und nette Menschen rein... X-(

Leider dürfen Typen wie Du auch noch drin bleiben. Das ist das, was mich so ankotzt.

Simon Moon
2010-08-23, 09:12:55
Plastikgeschmack for teh win - wobei nehmen die amerikaner überhaupt noch kondome?

ähm... nein, ich glaube nicht. Die Paare die bei der Studie angaben Kondome zu verwenden, haben wohl alle gelogen und die verminderte Ansteckungsrate liegt nur im Placebo-Effekt begründet :facepalm: ;D

Nebenbei dacht ich nicht an Autofelatio, sondern daran saftige, weibliche Mösen auszuschlabbern. Wieso sollte man sich bei Autofelatio auch einen Gummi überziehen? wobei... stimmt, amerikaner...

Fetza
2010-08-23, 15:45:15
ähm... nein, ich glaube nicht. Die Paare die bei der Studie angaben Kondome zu verwenden, haben wohl alle gelogen und die verminderte Ansteckungsrate liegt nur im Placebo-Effekt begründet :facepalm: ;D

Nebenbei dacht ich nicht an Autofelatio, sondern daran saftige, weibliche Mösen auszuschlabbern. Wieso sollte man sich bei Autofelatio auch einen Gummi überziehen? wobei... stimmt, amerikaner...

Ein amerikaner hat mir gegenüber mal geäußert, das in seinem land quasi garnicht mehr verhütet wird, deshalb bin ich da nicht so sicher. Ich finde, das allgemein die kondomnutzung zurückgeht. Oder bilde ich mir das ein?

Morbid Angel
2010-08-23, 22:20:47
Vergessen wir mal nicht die Frauen, deren Partner sie betrügen, anschließend mit ihnen schlafen und ihnen dadurch was Schönes anhängen, sei's nun HIV, Tripper, Schanker und wie sie alle heißen . . .

Bei einem "ordentlichen Mann" wohl auch. Leider gibt's Idioten auf beiden Seiten.

Damit hast du natürlich recht, manchmal kann man es einfach nicht verhindern.

Du bist ein rassistisches Arschloch. Ich wünsche Dir, dass Du mal beim Falschen im RL solche Sprüche kloppst. Mich hättest Du jetzt bereits so weit.

Offtopic

Anscheinend fühlst du dich angesprochen!? :D
Ich pass schon auf. Wenn du schon von "Falschen" sprichst... In einigen Discos sehe ich öfters Schwarze, sie stehen in ihren Hip-Hop Räumen wo sie ihre nigger in teh hood, yo motherfucker "Musik" hören. Wenn da jemand aufmuckt gehen die an ihre Autos und holen ihre Knarren raus (Ausnahmefall, trifft wahrscheinlich auf <1% zu) - ja davor hätte ich echt Angst. Deswegen würde ich auch nie etwas tun, ich vermeide einfach jeglichen Kontakt.

Warum bin ich denn rassistisch? Für mich sind "Schwarzer" und "Neger" keine Schimpfwörter. Solange sie nicht millionenfach hier wohnen können sie von mir aus auch grün sein. X-D
Es stört mich nichtmal das ~10% der Bevölkerung in Frankreich aus "Schwarzen" besteht, da ist noch viel Platz, die Franzosen sind eh schon verloren.
Selbst wenn in 50 Jahren 75% der Franzosen außereuropäischstämmig sind, größtenteils Moslems aus Asien.. wayne interessierts? Ich bin ja kein Franzose. :D
kein Franzose - kein Liberté, Egalité, Fraternité ;D

Für mich ist jeder Tourist Willkommen. Ich bin zu jedem freundlich, erkläre den Weg (falls möglich), völlig gleich aus welchen Ländern sie kommen, jeder ist willkommen - als Tourist.
Wie du siehst, ich bin und war nie ein Rassist, das Problem liegt ganz wo anders, das wollt ihr nur nicht verstehen.

Was solls, ich kann eh nichts tun also ordne ich mich in Zukunft dem freien Weltbürgertum unter. :freak:

Leider dürfen Typen wie Du auch noch drin bleiben. Das ist das, was mich so ankotzt.

Warum kotzt dich das an? Du kennst mich doch garnicht.
Genau genommen bin ich sehr freundlich, rücksichtsvoll, hilfsbereit, lustig, grinse und lache jeden Tag und bin beinahe überall beliebt - und das wird auch so bleiben. ;)

Am Samstag habe ich übrigens 2 Döner gegessen. ;)

Watson007
2010-08-23, 22:36:39
zuviel übertriebene political correctness kann auch peinlich sein. Jede Gruppe hat das Recht veräppelt zu werden.

Simon Moon
2010-08-23, 23:27:58
Ein amerikaner hat mir gegenüber mal geäußert, das in seinem land quasi garnicht mehr verhütet wird, deshalb bin ich da nicht so sicher. Ich finde, das allgemein die kondomnutzung zurückgeht. Oder bilde ich mir das ein?

Wie gesagt, die Amis haben wohl bei der Studien einfach gelogen, wenn sie angaben ein Kondom zu benutzen... :rolleyes:

Und über die Kondomnutzung im allgemeinen kann ich nun nicht viel sagen, die Zahl meiner männlicher Sexualpartner hält sich im Gegensatz zu den Weiblichen in Grenzen. Bei den Frauen kann ich allerdings sagen, dass ich noch keine gesehen habe, die ein Kondom nutzt - vielleicht bestätigt das ja deine Beobachtung?

blackbox
2010-08-24, 00:01:46
...und sowas darf im 3dcenter was schreiben.
Ach, lass ihn doch.
Er braucht seine tägliche Ration Aufmerksamkeit. Ab und zu ein paar Streicheleinheiten und er bekommt seine Bestätigung. :comfort:

Fetza
2010-08-24, 00:15:58
Wie gesagt, die Amis haben wohl bei der Studien einfach gelogen, wenn sie angaben ein Kondom zu benutzen... :rolleyes:

Und über die Kondomnutzung im allgemeinen kann ich nun nicht viel sagen, die Zahl meiner männlicher Sexualpartner hält sich im Gegensatz zu den Weiblichen in Grenzen. Bei den Frauen kann ich allerdings sagen, dass ich noch keine gesehen habe, die ein Kondom nutzt - vielleicht bestätigt das ja deine Beobachtung?

Naja, wie gesagt war ja auch nur einer, vielleicht irrt er sich auch. Aber was man so hört nehmen wirklich immer weniger kondome. Wir müssten dazu mal eine anonyme umfrage hier im forum machen, wäre echt interessant.

Zu der sache mit den schwarzen:

http://www.nyc.gov/html/doh/html/ah/ah.shtml

http://www.healthsystem.virginia.edu/internet/him/dlpaper-millettetal.pdf

Ich denke übrigends, das auch hier, wie bei vielen anderen dingen auch, es vor allem die bildung und damit einhergehend die persönliche lebenssituation ist, welche dann den ausschlag gibt.

"Ich pass schon auf. Wenn du schon von "Falschen" sprichst... In einigen Discos sehe ich öfters Schwarze, sie stehen in ihren Hip-Hop Räumen wo sie ihre nigger in teh hood, yo motherfucker "Musik" hören. Wenn da jemand aufmuckt gehen die an ihre Autos und holen ihre Knarren raus - ja davor habe ich echt Angst. Deswegen würde ich auch nie etwas tun, ich vermeide einfach jeglichen Kontakt."

Wo lebst du bitte? :eek:

Simon Moon
2010-08-24, 00:35:44
Naja, wie gesagt war ja auch nur einer, vielleicht irrt er sich auch. Aber was man so hört nehmen wirklich immer weniger kondome. Wir müssten dazu mal eine anonyme umfrage hier im forum machen, wäre echt interessant.

Wieso sollte ich in einer festen Beziehung auch Kondome verwenden? Vielleicht wird dein Umfeld ja einfach älter und bindet sich mehr...

Wie ist das denn in Darkrooms, werden da Kondome genutzt?

"Ich pass schon auf. Wenn du schon von "Falschen" sprichst... In einigen Discos sehe ich öfters Schwarze, sie stehen in ihren Hip-Hop Räumen wo sie ihre nigger in teh hood, yo motherfucker "Musik" hören. Wenn da jemand aufmuckt gehen die an ihre Autos und holen ihre Knarren raus - ja davor habe ich echt Angst. Deswegen würde ich auch nie etwas tun, ich vermeide einfach jeglichen Kontakt."

Wo lebst du bitte? :eek:

Was soll denn dieses Zitat?

Da fällt mir nur das ein http://uk.video.yahoo.com/watch/3662419/10081463 ;D

Fetza
2010-08-24, 00:50:17
Wieso sollte ich in einer festen Beziehung auch Kondome verwenden? Vielleicht wird dein Umfeld ja einfach älter und bindet sich mehr...

Najo, ich spreche da weniger von meinem umfeld als von allgemeinen trends. Wenn man an der uni fragt, wollen die meisten lieber ohne, damit meine ich jetzt aber mehr die heten. Bei schwulen kommts so drauf an.

Das man in beziehungen keine kondome nimmt, ist klar.

Wie ist das denn in Darkrooms, werden da Kondome genutzt?

In darkrooms nehmen leider nur weniger kondome, meiner meinung nach sind das schon umschlagsplätze für hiv und andere geschlechtskrankheiten. Darkrooms bieten sich ja auch dafür an, weil die sexpartner in der regel überhaupt nicht sehen, mit wem sies da treiben.


Was soll denn dieses Zitat?

Da fällt mir nur das ein http://uk.video.yahoo.com/watch/3662419/10081463 ;D

Ist von morbid angel, ich packs mal in die richtigen tags.

Ich muss doch mal boston legal gucken. :D

Simon Moon
2010-08-24, 05:35:56
"Wenn man an der uni fragt"...

Also eben doch in deinem Umfeld.

Zu den Darkrooms, wie erklärt sich das? Ich mein, sogar Heroinabhängige bringen es mittlerweile meist fertig sauberes Spritzbesteck zu verwenden. Etwa der Kick des ungewissen Risikos? Temporäre Debilität weil das Blut ausm Kopf in den Sack gewandert ist? ... ich verstehs nicht

und ja, Boston legal solltest du unbedingt gucken. Die Serie gefällt dir, da geh ich jede Wette ein. Bei Amazon für 118€ (http://www.amazon.de/Boston-Legal-komplette-Serie-Discs/dp/B0037OHY96) ...

http://www.abload.de/img/6-witches-flamingos-35uqw9.jpg

nggalai
2010-08-24, 06:47:51
Sofern diese Krankheit tatsächlich so existiert wie behauptet wird ist sie dennoch größtenteils nur in der Schwulenszene, Drogenszene und bei Prostituierten und "Schlampen" anzutreffen.
Der „Wachstumsmarkt“ für Neuansteckungen ist in Deutschland seit 2005 jedoch jugendliche Heteros. Keine Gruppe hatte in den letzten fünf Jahren eine größere Zunahme an Neuinfektionen; 2006 geschah fast die Hälfte aller Neuansteckungen gar durch Hetero-Sex zwischen 15 und 25. In der Schweiz waren’s im selben Zeitraum gar die Mehrzahl der Neuansteckungen; die Situation habe sich aber letztes Jahr beruhigt. Längerfristig betrachtet sieht es jedoch duster aus.

Größtenteils schwul, okay, stimmt in absoluten Zahlen. Das „nur“ ist jedoch angesichts der Trends im Teenager-Bereich etwas zynisch. Wenn laut verschiedensten Umfragen immer mehr Jugendliche glauben: Die Pille schützt doch gegen HIV! wird mir so oder so schwummrig.

derpinguin
2010-08-24, 07:11:54
Viele glauben auch beim ersten Mal wird man nicht schwanger. Da ist grundlegend was faul.

Tomi
2010-08-24, 07:55:31
Ich halte die Medien für nicht ganz unschuldig an der Verharmlosung von HIV. Jede Doku im TV über HIV Infizierte läuft immer nach demselben Schema...erstmal Panik...oh je HIV ich muss sterben...dann aber Freude...hurra...es gibt Medikamente, da pfeif ich mir täglich 30 Tabeltten rein und am Ende der Doku sieht man die Leute dann fröhlich mit dem Hund am Ostseestrand spielen. Fazit...AIDS kann man sich holen, aber mit Pillen unterdrücken und weitermachen wie bisher. Alles bestens.

Ausgemergelte AIDS Kranke im Endstadium gibt es doch schon seit Jahren in den Medien nicht mehr zu sehen. Die Krankheit hat mittlerweile den Status einer Erkältung unter den Teens.

Simon Moon
2010-08-24, 08:24:19
Wenn laut verschiedensten Umfragen immer mehr Jugendliche glauben: Die Pille schützt doch gegen HIV! wird mir so oder so schwummrig.
Viele glauben auch beim ersten Mal wird man nicht schwanger. Da ist grundlegend was faul.

Irgendwie scheint die Entwicklung schon bedenklich.

Wobei, wenn man mal bedenkt, dass in Pornos eigentlich auch praktisch keine Kondome mehr genutzt werden oder wenn, dann eben transparent und wenig prominent inszeniert, ist diese Entwicklung eigentlich logisch. Dann hören sie noch vom Onkel oder so, dass er damals ja auch mit Playboy und co. aufgeklärt wurde und denken sich natürlich, der hätte damals auch schon Bukkakes gemacht...

Irgendwie ist das aber trotzdem Paradox, unsere Gesellschaft schaut Pornos wie blöd, hat aber keine Ahnung was da biochemisch passiert. Einen Formel1 Fan der sich so katastrophal mit Motoren auskennt, würde man auslachen...

Bullz
2010-08-24, 09:56:03
mittlerweile weiß man das die Schlampe an NoAngels alles gestanden hat. Wird vielleicht eh schon weiter vorne gepostet werden.

Falls sie mir nur wegen schwerer Körperverletzung angeklagt wird ist mir das zu wenig. 5 bis 10 Jahre dafür sind mir zu wenig. Für mich hat sie 3 mal versuchter Mord an der Backe.

Und wenn ich so einen Mist hier lese, der " Mann " ist selber schuld. Er ist ein Idiot aber das wars.

Solange man selber nicht weiß das man HIV hat und einen anderen angesteckt, okay da hat der andere dann pech gehabt. Aber wissentlich andere anstecken... Mord für mich. Ganz klar.

Schaut euch die Bilder an von AIDS im Endstadium. Das ist das Schicksal von dennen ... jaja irgendwann sterben wir alle. Aber ich möchte nicht wissen " wann ich sterbe und wie " . Das ist der große Unterschied.

Major J
2010-08-24, 10:42:58
Mord wäre es erst, wenn der andere gestorben ist... aber die leben (noch)

demklon
2010-08-24, 10:48:50
hai Forum,

selber schuld wenn sie ungeschützten verkehr hatten.
das leben ist so genial, wer das so wegwirft, solte sich gedanken
machen, warum er keine gummies hatte.:rolleyes:

bye Forum

JoergH
2010-08-24, 12:19:38
Falls sie mir nur wegen schwerer Körperverletzung angeklagt wird ist mir das zu wenig. 5 bis 10 Jahre dafür sind mir zu wenig. Für mich hat sie 3 mal versuchter Mord an der Backe.

Sie wird eine Bewährungsstrafe bekommen... wetten?

Was ich für eine gerechte Strafe halte will ich hier garnicht sagen... für mich ist das die letzte Drecksschlampe auf dem Planeten.

Fetza
2010-08-24, 14:09:45
"Wenn man an der uni fragt"...

Also eben doch in deinem Umfeld.

Najo ok, wollte sagen, nicht in meinem direkten bekanntenkreis.

Zu den Darkrooms, wie erklärt sich das? Ich mein, sogar Heroinabhängige bringen es mittlerweile meist fertig sauberes Spritzbesteck zu verwenden. Etwa der Kick des ungewissen Risikos? Temporäre Debilität weil das Blut ausm Kopf in den Sack gewandert ist? ... ich verstehs nicht

Es ist halt sex mit angezogener handbremse und du hast schon recht, wenn das blut sich unten anfängt zu stauen, ist halt oben weniger da, welches man zum denken bräuchte. Dazu kommt ja auch, das die leute teilweise schon gut gefeiert haben, entsprechend alkoholisiert sind und eventuell noch szenetypische drogen eingeworfen haben.

und ja, Boston legal solltest du unbedingt gucken. Die Serie gefällt dir, da geh ich jede Wette ein. Bei Amazon für 118€ (http://www.amazon.de/Boston-Legal-komplette-Serie-Discs/dp/B0037OHY96) ...

http://www.abload.de/img/6-witches-flamingos-35uqw9.jpg

Das wird ein fest!

schokofan
2010-08-24, 14:51:41
Der „Wachstumsmarkt“ für Neuansteckungen ist in Deutschland seit 2005 jedoch jugendliche Heteros. Keine Gruppe hatte in den letzten fünf Jahren eine größere Zunahme an Neuinfektionen; 2006 geschah fast die Hälfte aller Neuansteckungen gar durch Hetero-Sex zwischen 15 und 25. In der Schweiz waren’s im selben Zeitraum gar die Mehrzahl der Neuansteckungen; die Situation habe sich aber letztes Jahr beruhigt. Längerfristig betrachtet sieht es jedoch duster aus.

Größtenteils schwul, okay, stimmt in absoluten Zahlen. Das „nur“ ist jedoch angesichts der Trends im Teenager-Bereich etwas zynisch. Wenn laut verschiedensten Umfragen immer mehr Jugendliche glauben: Die Pille schützt doch gegen HIV! wird mir so oder so schwummrig.

Hm...woher diese Zahlen? Laut RKI waren 2006 heterosexuelle Kontakte für ca. 20% aller gemeldeten Neuinfektionen verantwortlich. Das ist zugegeben deutlich mehr als in den Vorjahren, aber nicht die Hälfte aller Neuansteckungen.

Ich will das ja alles nicht verharmlosen, aber ein Grund warum die Aufklärung über HIV so schlecht anzukommen scheint ist in meinen Augen die außerhalb von Risikogrupen relative Seltenheit solcher Neuinfektionen. Ohne ständige mediale Präsenz interessiert sich da einfach kaum jemand für.

ux-3
2010-08-24, 15:05:37
Solange man selber nicht weiß das man HIV hat und einen anderen angesteckt, okay da hat der andere dann pech gehabt. Aber wissentlich andere anstecken... Mord für mich. Ganz klar.


Mord setzt eine Tötungsabsicht voraus. Ganz klar. :freak:

Fetza
2010-08-24, 16:16:33
Mord setzt eine Tötungsabsicht voraus. Ganz klar. :freak:

Du hats hier wohl ein kleines verständnisproblem... Wenn jemand andere wissentlich mit hiv infiziert, könnte man dies als besonders sadistische tötungsabsicht sehen.

nggalai
2010-08-24, 16:32:46
Hm...woher diese Zahlen? Laut RKI waren 2006 heterosexuelle Kontakte für ca. 20% aller gemeldeten Neuinfektionen verantwortlich. Das ist zugegeben deutlich mehr als in den Vorjahren, aber nicht die Hälfte aller Neuansteckungen.Das war die EU-Kommission, auch 2006 als Antwort aufs RKI.

Die Zahl der HIV-Infektionen sei in den letzten Jahren wieder gestiegen. Wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilt, wurden im vergangenen Jahr 23 620 neu diagnostizierte HIV-Infektionen gemeldet. Besonders dramatisch sei, dass die Hälfte der Neuansteckungen auf Jugendliche zwischen 15 bis 25 Jahre entfalle und die häufigste Übertragungsursache ungeschützter heterosexueller Geschlechtsverkehr sei.

(Vera Zylka-Menhorn im „Deutsches Ärzteblatt“.)


Ah, seh gerade das Problem. Das ist natürlich EU-weit, ich hab Deutschland geschrieben. Mea culpa, und danke für den Hinweis. :) Richtig(er) wäre also: 2005 die Hälfte Jugendliche zwischen 15 und 25, davon der Großteil Heterosex.

hmx
2010-08-24, 16:53:30
Das war die EU-Kommission, auch 2006 als Antwort aufs RKI.



(Vera Zylka-Menhorn im „Deutsches Ärzteblatt“.)


Ah, seh gerade das Problem. Das ist natürlich EU-weit, ich hab Deutschland geschrieben. Mea culpa, und danke für den Hinweis. :) Richtig(er) wäre also: 2005 die Hälfte Jugendliche zwischen 15 und 25, davon der Großteil Heterosex.

Nun wäre es ganz gut mal zu wissen wie viel % es beim Homosex gewesen ist. Dann könnte man nämlich nach der Verhältnissmäßigkeit schauen. Dass Heterosex für so viele Neuansteckungen verantwortlich kann auch damit zu tun haben dass der einfach öfter vorkommt.
Will man es richtig gut machen, dann mit einer Analyse die auch soziokulturelle Faktoren berücksichtigt (=Regression).

nggalai
2010-08-24, 17:40:54
Nun wäre es ganz gut mal zu wissen wie viel % es beim Homosex gewesen ist. Dann könnte man nämlich nach der Verhältnissmäßigkeit schauen. Dass Heterosex für so viele Neuansteckungen verantwortlich kann auch damit zu tun haben dass der einfach öfter vorkommt.
Will man es richtig gut machen, dann mit einer Analyse die auch soziokulturelle Faktoren berücksichtigt (=Regression).
Das wird kaum möglich sein, aus zwei Gründen, wie ich denke:


Wie auch das RKI sagt testen sich Heteros statistisch relevant deutlich „später“ und seltener als Homos. Err, „MSM“ ist ja die korrekte Nomenklatur.
Männer-Sex ist auch im Jahr 2010 für viele Leute, zumindest so zwischen 30-60, ein Tabuthema. „Coming-Out“ ist immer noch ein Riesenproblem für viele.


Da HIV-Tests als „medizinische Eingriffe“ deklariert sind ist ein Screening so nebenbei in der EU unmöglich. Mit sehr wenigen Ausnahmen muss die Person gefragt werden und muss explizit zustimmen.

Wegen 2) wird eine kaum erfassbare Zahl derjenigen, die doch einem Test zustimmen, den MSM-Aspekt unerwähnt lassen. Ich denke hier besonders an die verheirateten Männer, die sich zwischendurch einen Stricher vom Bahnhofsklo gönnen. Klischee, klar, aber kommt doch nicht dermaßen selten vor, als dass man’s ignorieren kann.

Und wegen 1) ist es so, dass sich schon heute viel mehr Homos testen lassen als Heteros. In meinem schwulen Bekanntenkreis habe ich die letzten zehn Jahre die Erfahrung gemacht, dass es zum guten Ton gehört: Kommt man zusammen, Gummi drum. Ist man nach drei Monaten noch zusammen und will die Beziehung fortführen? Ab zum gemeinsamen HIV-Test, vorher läuft nix ohne Kondom. [1]

Von einem befreundeten Lehrer, der auch den Sexualunterricht macht, höre ich anderes. „0,12 % Ansteckungsrisiko, ne, und DIE ist ja gesund, man sieht den Leuten HIV ja an. Und im Notfall frage ich halt, ob sie die Pille nimmt.“


Edith sagt [1]: Das finde ich bei der ganzen Statistikzerlegerei in dem Umfeld eh immer lustig. Einerseits heißt es „Homos haben laxe Moralvorstellungen und treiben es mit viel mehr unterschiedlichen Partnern als Heteros“, andererseits gilt wohl „Hetero-Sex dürfte häufiger vorkommen“. Dann wiederum glaubt man zu wissen, dass Homos öfters und früher zum Test gehen, gleichzeitig weiß man von einer unbekannten Dunkelziffer von „Schrank-Homosexuellen“ oder „Gelegenheits-Homos“. Und DANN wiederum rechnet das RKI mit einer hohen Fehlerbandbreite bei den Schätzungen über die sexuellen Präferenzen bei Neuinfektionen – weil nicht alle positiven Tests klar als „Erst-Tests“ markiert gemeldet werden und 50 % der Zweifelsfälle (vielleicht der x-te Test nach 8 Jahren Infektion) trotzdem als Neuinfektionen geführt werden. Statistik macht Spaß. (y)

Geächteter
2010-08-24, 17:55:00
Falls sie mir nur wegen schwerer Körperverletzung angeklagt wird ist mir das zu wenig. 5 bis 10 Jahre dafür sind mir zu wenig. Für mich hat sie 3 mal versuchter Mord an der Backe.
Und wenn ich so einen Mist hier lese, der " Mann " ist selber schuld. Er ist ein Idiot aber das wars.
Schaut euch die Bilder an von AIDS im Endstadium. Das ist das Schicksal von dennen ... jaja irgendwann sterben wir alle. Aber ich möchte nicht wissen " wann ich sterbe und wie " . Das ist der große Unterschied.
Du weißt doch jetzt, dass sie HIV hat und bist gewarnt, sie nicht zu knattern. Lange Wegsperren schafft dir keine Sicherheit, wenn du dich selbst in Gefahr begibst. Keiner zwingt dicht, leichte Bekanntschaften nach der Reihe, möglichst noch ohne Schutz, durchzunehmen.
Da hilft kein Gericht der Welt.
Außerdem kostet Wegsperren sehr viel Kohle. In Deutschland werden noch nicht mal sehr gereizte Mitbürger, die gerne mit ihrem Messerchen spielen oder auch mal schnell Parabellum verteilen, lange weggesperrt. Und da wäre es dringend nötig, um die unbeteiligten Mitbürger zu schützen.

Von einem befreundeten Lehrer, der auch den Sexualunterricht macht, höre ich anderes. „0,12 % Ansteckungsrisiko, ne, und DIE ist ja gesund, man sieht den Leuten HIV ja an. Und im Notfall frage ich halt, ob sie die Pille nimmt.“

Let evolution do its work. :wink:

schokofan
2010-08-24, 17:55:47
Die EU Daten sind in der Hinsicht etwas verfälscht. AFAIK zählen dort Personen aus Hochprävalenzländern mit Infektionen durch Hetero-Kontakt zu den Hetero Infektionen insgesamt, zumindest in der ersten Rechnung. Die machen dann EU-Weit hierzufolge http://ec.europa.eu/health/sexual_health/docs/ecdc_hiv_aids_surveillance_in_europe_en.pdf schon mal 42% aller Hetero-Neuinfektionen aus; das RKI führt die nur getrennt auf. Innerhalb der EU schwankt diese Anteil dann noch mal zwischen 0 und 69%. Insofern würde ich diese Daten mit Vorsicht genießen, zumindest wenn man diese Gruppe nicht herausrechnet, was dort mal gemacht wird und mal nicht.

Die Daten EU-Weit zu bewerten ist eh schwierig, weil es da geographisch massive Unterschiede gibt, die dann zusammengerechnet etwas seltsame Ergebnisse ergeben. Allein schon der Umstand, daß in Osteuropa Infektionen durch intravenösen Drogenkonsum an erster Stelle stehen, während homosexuelle Kontakte dort nahezu unbedeutend sind sorgt schon für einige Verzerrungen.

nggalai
2010-08-24, 18:20:53
Die EU Daten sind in der Hinsicht etwas verfälscht. AFAIK zählen dort Personen aus Hochprävalenzländern mit Infektionen durch Hetero-Kontakt zu den Hetero Infektionen insgesamt, zumindest in der ersten Rechnung. Die machen dann EU-Weit hierzufolge http://ec.europa.eu/health/sexual_health/docs/ecdc_hiv_aids_surveillance_in_europe_en.pdf schon mal 42% aller Hetero-Neuinfektionen aus; das RKI führt die nur getrennt auf. Innerhalb der EU schwankt diese Anteil dann noch mal zwischen 0 und 69%. Insofern würde ich diese Daten mit Vorsicht genießen, zumindest wenn man diese Gruppe nicht herausrechnet, was dort mal gemacht wird und mal nicht.
Ja. Lustig finde ich auch die Fußnote im 2009er Epidemie-Bulletin des RKI:


[…]

Unter den Meldungen, bei denen nicht angegeben wird, ob es sich um eine HIV-Erstdiagnose oder eine Wiederholungsuntersuchung handelt, muss ein nicht genau bestimmbarer Anteil als nicht erkennbare HIV-Erstdiagnose angesehen werden. Die Spannbreite dieses Anteils kann nach Einschätzung des RKI zwischen 30 % und 60 % dieser Meldungen umfassen, wobei Änderungen im Zeitverlauf nicht ausgeschlossen werden können. Für diese Berechnung wird zwischen 1995 und 2004 ein Anteil von 40 % und seit 2005 von 50 % dieser Meldungen als HIV- Neudiagnose eingestuft (Minimumschätzung/Maximumschätzung ± 10 %).

… und alle fünf Jahre oder so wird anders interpoliert und hochgerechnet, die Methodik angepasst; mal sind die Migranten drinne, mal nicht. DAS Institut rechnet so, DIESES anders, in DEM Land gilt ein anderer T-Count als „HIV+“ als in dem ANDEREN Land und so weiter.

Schon schräg. Und sollte meinerseits eigentlich als Beleg dienen, dass statistische Werte wie „Infektionsrisiko unter 1 %“ oder „praktisch ausschließlich Homos“ als Argumente gegen geschützten Geschlechtsverkehr / Verteidigung der eigenen Dummheit eher ungeschickt sind. Nimmt man die maximale Fehlerabweichung des RKI für 2009 und nimmt noch „Migranten“ mit rein (hey, auch die können mal auf den Aufriss gehen) liegt so ziemlich alles drinne von 50/50 Homo/Hetero über 60/40 bis zu 90/10 bei einer Prävalenz von 0,1 % bis mehreren Prozent der Gesamtbevölkerung.

Also bitte, bitte: Lümmeltüte drum, nicht auf Statistiken pochen.

ux-3
2010-08-24, 19:00:56
Du hats hier wohl ein kleines verständnisproblem... Wenn jemand andere wissentlich mit hiv infiziert, könnte man dies als besonders sadistische tötungsabsicht sehen.

Nein, ich verstehe das recht gut: Mord erfordert eine geplante Tötung aus niederen Beweggründen. Für ein Urteil ist ein Beweis all dieser Umstände nötig.

Denkt man dein Wunschdenken logisch weiter, läuft jeder, der mit Grippe einem Senioren die Hand schüttelt, Gefahr im Knast zu landen:

Der "Täter" weiß um seine Infektion.
Der Täter weiß um die hohe Ansteckungsgefahr bei Körperkontakt.
Der Täter weiß, dass Grippe jährlich 10.000 dahinrafft und das Senioren darauf besonders empfindlich reagieren.

Unterm Strich bedeutet in dem geschilderten Fall Händeschütteln ein Todesrisiko deutlich über Null, genau wie der ungeschütze Austausch von Körperflüssigkeiten. Eine Tötungsabsicht liegt in aller Regel nicht vor. Also auch kein Mord.

Würde sich beweisbar herausstellen, dass die Grippeinfektion des Opfers als Tötung geplant war, so könnte es tatsächlich einen Mord darstellen.

Fetza
2010-08-24, 20:08:38
Nein, ich verstehe das recht gut: Mord erfordert eine geplante Tötung aus niederen Beweggründen. Für ein Urteil ist ein Beweis all dieser Umstände nötig.

Denkt man dein Wunschdenken logisch weiter, läuft jeder, der mit Grippe einem Senioren die Hand schüttelt, Gefahr im Knast zu landen:

Der "Täter" weiß um seine Infektion.
Der Täter weiß um die hohe Ansteckungsgefahr bei Körperkontakt.
Der Täter weiß, dass Grippe jährlich 10.000 dahinrafft und das Senioren darauf besonders empfindlich reagieren.

Unterm Strich bedeutet in dem geschilderten Fall Händeschütteln ein Todesrisiko deutlich über Null, genau wie der ungeschütze Austausch von Körperflüssigkeiten. Eine Tötungsabsicht liegt in aller Regel nicht vor. Also auch kein Mord.

Würde sich beweisbar herausstellen, dass die Grippeinfektion des Opfers als Tötung geplant war, so könnte es tatsächlich einen Mord darstellen.

Grippe mit hiv zu vergleichen ist ziemlich abwegig.

Ansonsten ist es schon klar, das man für die juristische definition eines mordes solche beweise liefern müsste, wie du es oben beschreibst. Aber die realität, also das, was der täter eventuell tut, muss damit nichts zu tun haben. Wer jemanden mit hiv infiziert ermordet denjenigen faktisch (auch wenns 70 jahre dauert), im besten fall ist es schwerste körperverletzung.

ux-3
2010-08-24, 20:25:27
Grippe mit hiv zu vergleichen ist ziemlich abwegig.

Ach? Warum denn genau? Beides sind Viren. Beides kann tödlich enden. Beides kann als Waffe genutzt werden.

Wer jemanden mit hiv infiziert ermordet denjenigen faktisch (auch wenns 70 jahre dauert), im besten fall ist es schwerste körperverletzung.

Na komm, seit wann sitzen in D Mordopfer auf der Anklagebank?

Andre
2010-08-25, 14:04:15
Ach? Warum denn genau? Beides sind Viren.

Stimmt.

Beides kann tödlich enden.

Die normale Grippe verläuft (fast) nur bei körperlich schwachen, als Kindern oder alten Menschen und dann auch nur im Extremfall tödlich. Meist sterben die Menschen dann auch nicht an der Grippe, sondern an Zweitinfektionen, die den schwachen Körper angreifen.
Es ist also nicht im Ansatz mit einem 100 % tödlichen HI-Virus zu vergleichen.

Übrigens:
Das Gutachten räumt Zweifel, dass sie die Überträgerin war ziemlich deutlich aus:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,713662,00.html

JoergH
2010-08-25, 15:03:46
Sie wird eine Bewährungsstrafe bekommen... wetten?

Staatsanwaltschaft fordert 2 Jahr auf Bewährung! Na, ich habs gesagt...

Unglaublich was in unserem Land abgeht! Jemand der Steuern hinterzieht bekommt mehr Knast als jemand der einen anderen wissentlich mit HIV infiziert hat!!! WAHNSINN!!!

2 Jahr auf Bewährung ist für die Angeklagte ja einem Freispruch gleichzusetzten! Das ist doch irre was hier passiert...

Fetza
2010-08-25, 15:44:18
Ach? Warum denn genau? Beides sind Viren. Beides kann tödlich enden. Beides kann als Waffe genutzt werden.

Siehe andres antwort, ansonsten gilt: Ob du jemand mit einem hammer oder der bloßen faust haust, ist halt beides nur eine verletzung der körpersphäre...

Na komm, seit wann sitzen in D Mordopfer auf der Anklagebank?

Du möchtest mir jetzt vielleicht auch noch die sinnhaftigkeit dieser äußerung erklären? Ich kann sie jedenfalls nicht in bezug setzen, mit meinem text weiter oben.

Staatsanwaltschaft fordert 2 Jahr auf Bewährung! Na, ich habs gesagt...

Unglaublich was in unserem Land abgeht! Jemand der Steuern hinterzieht bekommt mehr Knast als jemand der einen anderen wissentlich mit HIV infiziert hat!!! WAHNSINN!!!

2 Jahr auf Bewährung ist für die Angeklagte ja einem Freispruch gleichzusetzten! Das ist doch irre was hier passiert...

Das problem ist, leute die jetzt den notwendigen charakter haben, fühlen sich eventuell durch das urteil (falls es denn so wirklich kommt) erst recht bestärkt, doch einfach mal den sexpartner zu pozzen.

ux-3
2010-08-25, 18:18:42
Die normale Grippe verläuft .. bei oder alten Menschen ... tödlich.

Über 85 und Grippe... oO. :eek: Und genau das Beispiel eines Händedrucks bei einem Senioren hatte ich oben angeführt.


Meist sterben die Menschen dann auch nicht an der Grippe, sondern an Zweitinfektionen, die den schwachen Körper angreifen.
Es ist also nicht im Ansatz mit einem 100 % tödlichen HI-Virus zu vergleichen.

Und das ist bei einer HIV Infektion anders? :freak:


Du möchtest mir jetzt vielleicht auch noch die sinnhaftigkeit dieser äußerung erklären? Ich kann sie jedenfalls nicht in bezug setzen, mit meinem text weiter oben.

Ist das so schwer? Deiner Definition zufolge ist die Angeklagte doch ein Mordopfer:

Wer jemanden mit hiv infiziert ermordet denjenigen faktisch (auch wenns 70 jahre dauert)

JoergH
2010-08-26, 13:49:27
Urteil ist raus: 2 Jahr auf Bewährung...

Das kann doch nur ein Witz sein! Deutsches (un)Recht ist wirklich lächerlich, das Urteil zeigt wie lächerlich die deutsche Justiz ist.

ux-3
2010-08-26, 14:24:35
Urteil ist raus: 2 Jahr auf Bewährung...

Das kann doch nur ein Witz sein! Deutsches (un)Recht ist wirklich lächerlich, das Urteil zeigt wie lächerlich die deutsche Justiz ist.


Finde ich nun gar nicht. Etwa das hatte ich in der Situation erwartet.

Hellspinder
2010-08-26, 14:54:19
Es ist kein Mord, aber auch keine Körperverletzung. Eigentlich müsste man dafür erst eine eigene Definition schaffen.

Im Endeffekt ist es das Rauben von ca. 1/3 Lebenszeit, von der Lebensqualität mal abgesehen. Sozusagen Mord auf Raten.

2 Jahre auf Bewährung finde ich auch lächerlich. Das ist im Endeffekt garkeine Strafe. Die muss nur alle paar Wochen mal zum Bew. Helfer rennen und bescheid sagen wies so läuft im Leben. Das ist ein Witz. Ich finde Bewährung macht generell nur Sinn als Abschreckung bei Wiederholungsgefährdeten Deliquenten. Bei ihr besteht ja wohl kaum gefahr das sie in der Zeit ne Kneipenschlägerei anzettelt und in Bau wandert.

Fakt ist das sie einem Mann das Leben versaut hat.

Das ist kein Mord nein, manchmal ist es sogar weit schlimmer als das.

Edit :

Was ist eigentlich mit Schmerzensgeld ?!

Watson007
2010-08-26, 14:58:57
2 Jahre konkret ins Gefängnis ohne Bewährung, das fände ich angemessen.

Unioner86
2010-08-26, 15:15:08
2 Jahre konkret ins Gefängnis ohne Bewährung, das fände ich angemessen.

100 % Zustimmung!
Das Urteil ist wirklich ein schlechter Witz und eine nochmalige Verletztung des Opfers.Das STGB sollte dringend überarbeitet werden.Gerade wenn "neue" Straftatbestände in der heutigen Zeit dazukommen!

ux-3
2010-08-26, 15:17:01
Es ist kein Mord, aber auch keine Körperverletzung. Eigentlich müsste man dafür erst eine eigene Definition schaffen.

Gibt es. Nennt sich Krankheit. Man nennt sie eine Überträgerin.

Im Endeffekt ist es das Rauben von ca. 1/3 Lebenszeit, von der Lebensqualität mal abgesehen. Sozusagen Mord auf Raten.

Nur macht dies das Virus und sie erwirbt keinen Besitz.

Ich finde Bewährung macht generell nur Sinn als Abschreckung bei Wiederholungsgefährdeten Deliquenten. Bei ihr besteht ja wohl kaum gefahr das sie in der Zeit ne Kneipenschlägerei anzettelt und in Bau wandert.

Na, da hat die Justiz deine Vorgabe berücksichtigt! Nur scheinst du das nicht bemerkt zu haben.

Fakt ist das sie einem Mann das Leben versaut hat.

Gut, dass ihr das nicht passiert ist... :freak:

Was ist eigentlich mit Schmerzensgeld ?!

Das könnte evtl. klappen, wenn sie Kohle hat. Vielleicht könnte sie sonst ihren Anspruch abtreten?



Das Urteil ist wirklich ein schlechter Witz und eine nochmalige Verletztung des Opfers.

Welches Opfer meinst du?

pr0g4m1ng
2010-08-26, 15:39:11
[...]

Fakt ist das sie einem Mann das Leben versaut hat.

Das ist kein Mord nein, manchmal ist es sogar weit schlimmer als das.

Edit :

Was ist eigentlich mit Schmerzensgeld ?!

Schlimmer als Mord? Geht's Dir noch gut? Es kann nichts Schlimmeres geben, denn wenn ein Mensch getötet wird bleibt ihm nichts (nur postmortale Persönlichkeitsrechte und ein paar Gesetze zum Schutze seines Leichnams).

Man muss einfach immer genau differenzieren. Selbst wenn jemand zum Krüppel geschlagen wird, danach Tetraplegie oder gar Wachkoma hat, hat er noch mehr vom Leben als ein Toter. Natürlich kann man sagen "für mich wäre das schlimmer als der Tod" (ich persönlich z.B.) aber erstens kann man das letztendlich erst wissen wenn man in der Situation ist und zweitens ändert das nichts daran, dass es sich um vollkommen verschiedene Tatbestände handelt.
Würde man jeden Räuber und jeden Vergewaltiger wie einen Mörder bestrafen hätten wir rundum ein Rechtssystem wie in den USA: Es lohnt sich u.U. nicht Zeugen am Leben zu lassen weil du dank einiger vorherigen Verurteilungen wegen schwerem Raub eh lebenslänglich bekommst.

Außerdem kann man kann heutzutage als HIV-Positiver alt werden und hat keine allzu großen Einschränkungen (im Vergleich zu anderen schweren Krankheiten jedenfalls).

Aber insgesamt gebe ich allen die das Urteil als zu lasch ansehen Recht.

Wenn es keine nicht durch die Presse kommunizierten entlastenden Details gibt hätte eine (kurze) Haftstrafe drin sein sollen. Gerade weil die gute Frau für viele junge Menschen wohl auch eine gewisse Vorbildfunktion hat.
Bei dem Urteil hat sicher auch ihr problematischer früherer und ihr aktueller Hintergrund als Alleinerziehende mit herein gespielt.

Was mich allerdings am meisten (in juristischer und zwischenmenschlicher Hinsicht) stört ist die Ansicht der Deutschen Aidshilfe: "Wenn die Verhütung vor allem Frauen und HIV-Positiven einseitig zugeschrieben wird, setzen wir die gemeinsame Verantwortung zweier Menschen außer Kraft."

Erstmal eine Anmerkung:
Es ist dem Gericht vollkommen Schnurz ob Männlein oder Weiblein. Dass Fräulein Benaissa eine Nadja und kein Niko ist hat ihr wahrscheinlich (erfahrungsgemäß) eher genutzt als geschadet. Dass man das ganze Thema (nach X Fällen wo Männer die ähnlich handelten zu weitaus höheren Strafen verurteilt wurden) jetzt von den feministischen Seite aufrollt ist einfach unangebracht. Hat da jemand Verfolgungswahn?

Die juristische Seite:
Als wissentlich HIV-Postiver hat man ein überlegenes Wissen, die Einwilligung des anderen in Geschlechtsverkehr ohne Kondom ist damit nicht wirksam.

Auf der zwischenmenschlichen Seite kommt hinzu, dass zwar jeder auf seine Gesundheit achten und bei einem Sexuellen Kontakt mit Unbekannten entsprechende Vorsatzmaßnahmen treffen sollte, doch eine Aufklärung des Partners über übertragbare Krankheiten (oder zumindest das Bestehen auf die Verwendung eines Kondoms) sollte doch drin sein.
Wie soll man sich das vorstellen, wenn der HIV-Positive keinerlei Aufklärungspflichten hat? Sex nur mit Gummi? Auch in festen Beziehungen? Will da jemand die menschliche Rasse ausrotten? ;D

Da hätte ich ja noch persönlich mehr für die harte Gegenauffassung über: Dezentes Tattoo auf auf dem Oberarm oder einer ähnlich dezenten (oder noch dezenteren) Stelle.

Was für ein Arschloch muss man sein, um in einer Beziehung auf die direkte Frage ob man HIV-positiv ist mit nein zu antworten und den anderen der Gefahr einer Infektion auszusetzen?

ux-3
2010-08-26, 16:01:11
Was für ein Arschloch muss man sein, um in einer Beziehung auf die direkte Frage ob man HIV-positiv ist mit nein zu antworten und den anderen der Gefahr einer Infektion auszusetzen?


Da ich die ganze Klatschpresse nicht lese: Hat es diese Frage denn gegeben?

urbi
2010-08-26, 16:37:35
So haben wir es heute gehört und im Ticker (N24 oder NTV glaube ich) gelesen.

Andre
2010-08-26, 16:42:17
Ich finde es auch richtig, dass man für Steuerhinterziehung länger in den Knast kommt, als wenn man jemanden bewusst mit HIV infiziert hat. Ich liebe die deutsche Gesetzgebung.

Komisch auch, dass ein unbekannter Mann, der keinen Promi-Bonus und keine braunen Rehaugen hat, zu 8 Jahren ohne Bewährung verurteil wurde:

http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/aids/article/543425/partner-hiv-angesteckt-urteile.html

Ich liebe Deutscheland...

ux-3
2010-08-26, 16:59:42
Komisch auch, dass ein unbekannter Mann, der keinen Promi-Bonus und keine braunen Rehaugen hat, zu 8 Jahren ohne Bewährung verurteil wurde.

Was ist daran komisch? Laut Artikel liegen dort niedere Motive vor: "Viel Spaß mit HIV".

Fetza
2010-08-26, 17:00:14
Ist das so schwer? Deiner Definition zufolge ist die Angeklagte doch ein Mordopfer:

Nein, denn die angeklagte wurde (das nehme ich natürlich nur an) von jemandem mit hiv infiziert, der wohl nicht wusste das er positiv ist. Sollte sie wissentlich gepozzt worden sein, gilt das natürlich auch für sie. Nur wurde sie in jedem fall auch zum täter.

Nochmal, es geht um das wissentliche infizieren eines anderen menschen.

Gibt es. Nennt sich Krankheit. Man nennt sie eine Überträgerin.

Sie ist nicht nur eine überträgerin, wie ich oben bereits erwähnte, sondern sie hat dem opfer wissentlich das virus übertragen, damit hat sie im wissentlich schwer geschadet, eine todesfolge steht eventuell aus. Auch hier bleibt die frage, ob sie das eventuell erreichen wollte.

Nur macht dies das Virus und sie erwirbt keinen Besitz.

Wenn ich dich mit einem hammer erschlage, matscht auch der hammer deinen schädel zu brei, ich aber schlage dich damit. Ist jetzt der hammer schuld?

Gut, dass ihr das nicht passiert ist... :freak:

Es ist ihr passiert, nur vielleicht völlig unabsichtlich. Sie hingegen hat es absichtlich getan.

pr0g4m1ng
2010-08-26, 17:03:52
Was ist daran komisch? Laut Artikel liegen dort niedere Motive vor: "Viel Spaß mit HIV".

2007 hat auch ein schwarzer Mann AFAIK 5Jahre bekommen. 2000 bekam ein Afro-Amerikaner 10.

Das Problem ist, dass die Fälle halt nicht wirklich vergleichbar sind. Ich denke schon, dass Benaissa einen gewissen Bonus dafür bekommen hat eine junge Frau zu sein (ist vor Gericht eigentlich Standard - aber das ist ein anderes Thema) aber vor allem auch für ihre harte Jugend und weil sie alleinerziehend ist.
2 Jahre auf Bewährung sind auch nicht so der Pappenstiel. Vorbestrafte stellt man nicht gerne ein.

Was du aber vergisst ist, dass der Fälle anders liegen. Der von dir zitierte hatte wohl sogar Vorsatz (siehe SMS) und hatte wohl auch mehr Sexpartner und auch mehr angesteckt. Genau das trifft auch auf die von mir zitierten Fälle zu (der mit 10 Jahren hatte glaube ich auch eine vergewaltigt)!

IMO ist Benaissa zu gut dabei weg gekommen, aber mehr als eine kurze Haftstrafe wäre nicht angebracht gewesen. Im Falle einer erneuten Verurteilung muss es allerdings krachen.

Watson007
2010-08-26, 17:11:31
die Aids-Hilfe kritisiert das Urteil sogar als zu hart:

http://www.focus.de/panorama/boulevard/nadja-benaissa-aids-hilfe-kritisiert-urteil-gegen-no-angels-saengerin_aid_545666.html

ux-3
2010-08-26, 17:12:34
Nein, denn die angeklagte wurde (das nehme ich natürlich nur an) von jemandem mit hiv infiziert, der wohl nicht wusste das er positiv ist.

In deiner Textpassage war Wissen nicht notwendig.


Sie ist nicht nur eine überträgerin, wie ich oben bereits erwähnte, sondern sie hat dem opfer wissentlich das virus übertragen

Das hat sie nicht. Sie hat ihn nur einem höheren Risiko ausgesetzt, als er einzugehen hoffte - wie beim russischen Roulette. Pro Schuß ist das Risiko ja eher gering.

damit hat sie im wissentlich schwer geschadet, eine todesfolge steht eventuell aus.

Da sie nicht wußte, ob sie ihn infiziert, hat sie ihn wissentlich nur gefährdet.

Auch hier bleibt die frage, ob sie das eventuell erreichen wollte.

Vielleicht will sie die Weltherrschaft - du wirst es beweisen müssen.

Wenn ich dich mit einem hammer erschlage, matscht auch der hammer deinen schädel zu brei, ich aber schlage dich damit. Ist jetzt der hammer schuld?

Du entscheidest dich, mich zu erschlagen. Du nimmst den Hammer mit Absicht in die Hand. Es ist dein Ziel, mich zu töten. Du möchtest nicht endlich mal nen Hammer in der Hand halten, du willst mich töten. Du machst etwas anderes, als alle anderen Hammerwerfer, bei denen nichts passiert. Oder willst du sagen, sie hätte sich absichtlich infiziert, um damit andere infizieren zu können?

Es ist ihr passiert, nur vielleicht völlig unabsichtlich. Sie hingegen hat es absichtlich getan.

Der Nachweis der Absicht wurde nicht geführt.

ux-3
2010-08-26, 17:15:41
Ich denke schon, dass Benaissa einen gewissen Bonus dafür bekommen hat eine junge Frau zu sein (ist vor Gericht eigentlich Standard - aber das ist ein anderes Thema) aber vor allem auch für ihre harte Jugend und weil sie alleinerziehend ist.


Äh - die war damals noch blutjung, evtl. noch nicht mal 18. Da kann noch Jugendstrafrecht angewendet/angewand (?) worden sein.


Und noch was: Die Ansteckungsgefahr scheint ja für Hetero-Frauen größer zu sein als für Hetero-Männer. Folglich setzen Männer Frauen einem größeren Risiko aus als umgekehrt. Hat das Einfluss auf die Urteile?

cartman5214
2010-08-26, 17:24:44
Ich finde es auch richtig, dass man für Steuerhinterziehung länger in den Knast kommt, als wenn man jemanden bewusst mit HIV infiziert hat. Ich liebe die deutsche Gesetzgebung.

Komisch auch, dass ein unbekannter Mann, der keinen Promi-Bonus und keine braunen Rehaugen hat, zu 8 Jahren ohne Bewährung verurteil wurde:

http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/aids/article/543425/partner-hiv-angesteckt-urteile.html

Ich liebe Deutscheland...

1xAnstecken=2Jahre, 4xAnstecken=8Jahre. Aber ja, wenig ist es schon...

Rolsch
2010-08-26, 17:31:21
Laut Urteilsbegründung hat sie es aus Eigennutz verschwiegen und sogar vorsätzlich gemacht.

Moralisch ist für mich sowas näher am Mord als an der Körperverletzung aber der Zeitgeist sieht es scheinbar anders. Aber eine Haftstrafe würde niemanden helfen und bestraft ist sie ja durch die Krankheit auch schon. Aber liebe Staatsanwaltschaft, dann hätte man sie auch nicht in einer Disco verhaften müssen.

onkel2003
2010-08-26, 17:34:49
Was ist eigentlich mit Schmerzensgeld ?!

das wird ihn nicht viel bringen da sie in privat insolvenz ist.

in privatinsolvenz sind aber glaub ich zahlungen aufgrund von straftaten ausgeschlossen von daher könnte er eventuell doch was bekommen.



Gut, dass ihr das nicht passiert ist... :freak:


sie hat ihr hiv anders bekommen sie streitet zwar eine prostitution ab, doch jeder wird es sich denken können wo sie es weg hat, ich sag einfach mal auf der stasse wohnen, drogen abhängig kein geld wie es weiter ging dürfte klar sein.

ux-3
2010-08-26, 17:37:51
Moralisch ist für mich sowas näher am Mord als an der Körperverletzung aber der Zeitgeist sieht es scheinbar anders.

Das ist doch Quatsch: Der "Zeitgeist" wäre dafür, die Schlampe zuzunähen um dem Ziel "Free my Willy" näherzukommen.

Surrogat
2010-08-26, 17:39:32
Ich finde es auch richtig, dass man für Steuerhinterziehung länger in den Knast kommt, als wenn man jemanden bewusst mit HIV infiziert hat. Ich liebe die deutsche Gesetzgebung.

Komisch auch, dass ein unbekannter Mann, der keinen Promi-Bonus und keine braunen Rehaugen hat, zu 8 Jahren ohne Bewährung verurteil wurde:

http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/aids/article/543425/partner-hiv-angesteckt-urteile.html

Ich liebe Deutscheland...

yep da kann man nur noch den Kopf schütteln, aber vor dem Gesetz sind ja alle gleich, gelle :ulol:

Und der blöde Spon würde ihr am liebsten noch ne medaille anhängen, so einseitig sehen die das...

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,713897,00.html

Zitat: Einer Strafe durch die Justiz hätte es nicht mehr bedurft

Schon klar, ich renn mit ner potentiell tödlichen krankheit rum und stecke bewusst Leute an aber das ist OK, eine wirklich schöne Botschaft an die heutige Jugend, echt perfekt :uup:

ux-3
2010-08-26, 17:40:38
sie hat ihr hiv anders bekommen sie streitet zwar eine prostitution ab, doch jeder wird es sich denken können wo sie es weg hat, ich sag einfach mal auf der stasse wohnen, drogen abhängig kein geld wie es weiter ging dürfte klar sein.


Warum hat es sich dann nicht jeder gedacht? Also doch selbst schuld?

Das Spektakel um den Fall Benaissa suggeriert nun, dass es unter Umständen besser ist, wenn niemand um eine HIV-Infektion weiß: der Betroffene nicht, seine Sexualpartner nicht und die Staatsanwalt schon gar nicht.

Auch die Tatsache, dass der leichtfertige Partner, der mehr an sein Vergnügen denn an seine Gesundheit denkt, von der Justiz als "Opfer" behandelt wird, ist ein bedenkliches Signal, denn Verantwortung tragen beide, für sich und den anderen gleichermaßen.

Ich finde, das trifft das Problem.

Rolsch
2010-08-26, 17:46:52
Das ist doch Quatsch: Der "Zeitgeist" wäre dafür, die Schlampe zuzunähen um dem Ziel "Free my Willy" näherzukommen.
Ich habe aber eher den Eindruck der Zeitgeist ist: "Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Selber Schuld wenn der Kerl nicht aufpasst".

onkel2003
2010-08-26, 17:47:40
Warum hat es sich dann nicht jeder gedacht? Also doch selbst schuld?



Ich finde, dass trifft das Problem.

natürlich ist er selber schuld das er es hat.
man ist immer selber schuld wenn man es drauf anlegt.

denoch hätte sie es nicht machen dürfen da sie es wusste.

Geächteter
2010-08-26, 17:54:02
Schon klar, ich renn mit ner potentiell tödlichen krankheit rum und stecke bewusst Leute an aber das ist OK, eine wirklich schöne Botschaft an die heutige Jugend, echt perfekt :uup:
Wobei die heutige Jugend zum Großteil eh keine Zucht, Ordung und Disziplin mehr kennt. Ist ja nicht so wie bei einem Messerstecher, der Leute bei kleinsten Remplern absticht oder weil sie dumm durch die Wäsche gucken. Es gehören bei dem Fall immer 2 Einwilligungen dazu.
Und mit Tüte drüber lässt sich die potentielle Seuchengefahr stark dämmen. Viele schleppen ja schon irgendeinen Hepatitisvirus mit sich rum - Tribut der ungezügelten Rumvögelei.
Ich kann auch nicht klagen, wenn ich mit dem Motorrad in eine unübersichtliche Kurve mit Schmackes reinfahre und dort ein Auto steht und es mich zerfetzt.
Der Staat hat nicht unendlich Kapazitäten bei den Gefängnissen, außerdem ist es schweineteuer. Und ob ne potentielle lange Gefängnisstrafe infizierte Jugendliche oder Erwachsenen abschrecken würde - was hat derjenige noch zu verlieren? Viele wollen trotz HIV unbedingt weitervögeln, mit Offenbarungen wird der Erfolg eingeschränkt sein, trotzdem werden die meisten die Klappe halten, selbst wenn es lebenslänglich gäbe.

ux-3
2010-08-26, 17:54:31
Ich habe aber eher den Eindruck der Zeitgeist ist: "Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Selber Schuld wenn der Kerl nicht aufpasst".

Das erste ist aber kein Zeitgeist: Jeder ist für sich selbst verantwortlich.

Du möchtest vermutlich noch ein "nur" einfügen?

Und ja, sicher trifft einen eine Mitschuld, wenn man ohne Kondom eine offensichtliche drogenabhängigehurenschlampe :freak: poppt.

Partner
2010-08-26, 17:55:55
Das Urteil ist einfach absolut grotesk! Schon alleine der Vergleich zu deutlich höheren Strafen bei Steuerdelikten offenbart die Absurdität.

Wird ein Mann von einer Ehefrau über Aussage gegen Aussage der Vergewaltigung beschuldigt, landet der erst mal ein paar Monate im Knast alleine des Verdachts wegen.

Wird hingegen das Leben eines Menschen bewusst physisch und psychisch grundlegend (von einem Popluder) zerstört, gibt es lächerliche zwei Jahre Bewährungsstrafe.

Einfach krank diese absurde Rechtsauffassng!

Surrogat
2010-08-26, 18:02:28
(von einem Popluder)

sehr schöne Zweideutigkeit :D

ux-3
2010-08-26, 18:02:58
Das Urteil ist einfach absolut grotesk! Schon alleine der Vergleich zu deutlich höheren Strafen bei Steuerdelikten offenbart die Absurdität.

Wird ein Mann von einer Ehefrau über Aussage gegen Aussage der Vergewaltigung beschuldigt, landet der erst mal ein paar Monate im Knast alleine des Verdachts wegen.

Wird hingegen das Leben eines Menschen bewusst physisch und psychisch grundlegend (von einem Popluder) zerstört, gibt es lächerliche zwei Jahre Bewährungsstrafe.

Einfach krank diese absurde Rechtsauffassng!


Ich kanns einfach nicht begreifen. Wie kommt ihr dazu zu erwarten, dass jemand, den ihr alle für die schlimmste Hure und Schlampe haltet, nur euch ohne Kondom fickt? Nur saubere Freier hatte? Und nun an eurer Dummheit allein Schuld ist?

Schon alleine der Vergleich zu deutlich höheren Strafen bei Steuerdelikten offenbart die Absurdität

Du hast die Grundlagen des deutschen Rechtes offenbar nicht verstanden.

Partner
2010-08-26, 18:09:44
Das Spektakel um den Fall Benaissa suggeriert nun, dass es unter Umständen besser ist, wenn niemand um eine HIV-Infektion weiß: der Betroffene nicht, seine Sexualpartner nicht und die Staatsanwalt schon gar nicht.

Auch die Tatsache, dass der leichtfertige Partner, der mehr an sein Vergnügen denn an seine Gesundheit denkt, von der Justiz als "Opfer" behandelt wird, ist ein bedenkliches Signal, denn Verantwortung tragen beide, für sich und den anderen gleichermaßen.
Ich finde, das trifft das Problem.
So eine kranke DUMMSCHWÄTZEREI!
Den gleichen Blödsinn könnte man zu Pädophilie sagen!

"Das Spektakel um den Fall Vergewaltigung XYZ zeigt das es besser ist wenn niemand bescheid weiß.

Dass das Mädchen leichtfertig in deutlich sexuell aufreizender Kleidung durch die Gegend marschiert und nicht an die Gefahren denkt, aber dennoch als Opfer behandelt wird, ist ein bedenkliches Signal!"

Ich kann nicht genug fressen wie ich kotzen möchte bei soviel DUMMHEIT!

zerwi
2010-08-26, 18:15:04
Ich kanns einfach nicht begreifen. Wie kommt ihr dazu zu erwarten, das jemand, den ihr alle für die schlimmste Hure und Schlampe haltet, nur euch ohne Kondom fickt? Nur saubere Freier hatte? Und nun an eurer Dummheit allein Schuld ist?



Du hast die Grundlagen des deutschen Rechtes offenbar nicht verstanden.

deine Argumentation geht in Richtung "Sie hatte doch einen kurzen Rock an - braucht sich also über die Vergewaltigung nicht wundern"

Absolut widerlich.

MiamiNice
2010-08-26, 18:18:26
Ich hätte die Alte gerne bis an Ihr Lebensende hinter Gittern gesehen. Finde das Urteil viel zu lasch. Sie hat absichtlich und wissentlich einen anderem Menschen geschadet, das ist das letzte was es gibt auf dieser Welt für mich. Wäre bei mir nicht unter 10 Jahren Haft aus dem Gerichtssaal gegangen.

Surrogat
2010-08-26, 18:25:53
Wäre bei mir nicht unter 10 Jahren Haft aus dem Gerichtssaal gegangen.

Das wäre nur passiert wenn sie ihm auch noch seine Brieftasche geklaut hätte, da es aber nicht um geld sondern nur um ein (oder mehrere) leben ging, ist es klar das es nur bewährung gibt

Denk ich an Deutschland....

Partner
2010-08-26, 18:26:33
Ich kanns einfach nicht begreifen. Wie kommt ihr dazu zu erwarten, das jemand, den ihr alle für die schlimmste Hure und Schlampe haltet, nur euch ohne Kondom fickt? Nur saubere Freier hatte? Und nun an eurer Dummheit allein Schuld ist?Wie kann man nur so bescheuert sein und zwischen der freiwilligen Prävention einer extrem seltenen Krankheit und einer WISSENTLICH hochwahrscheinlichen Ansteckung nicht eindeutig unterscheiden?!

Du hast die Grundlagen des deutschen Rechtes offenbar nicht verstanden.Wovon zum Geier sprichst du?!

pr0g4m1ng
2010-08-26, 18:31:55
So eine kranke DUMMSCHWÄTZEREI!
Den gleichen Blödsinn könnte man zu Pädophilie sagen!

"Das Spektakel um den Fall Vergewaltigung XYZ zeigt das es besser ist wenn niemand bescheid weiß.

Dass das Mädchen leichtfertig in deutlich sexuell aufreizender Kleidung durch die Gegend marschiert und nicht an die Gefahren denkt, aber dennoch als Opfer behandelt wird, ist ein bedenkliches Signal!"

Ich kann nicht genug fressen wie ich kotzen möchte bei soviel DUMMHEIT!

Schau Dir einfach an, wer den Artikel verfasst hat. Die Frau ist alles andere als unumstritten und um sich selbst "Gerichtsreporterin" zu schimpfen braucht man leider kein abgeschlossenes Jura-Studium. Hauptsache mal wieder schön in den Äther gerülpst. :freak:

Was mich wirklich interessieren würde ist jetzt ob es stimmt, dass Benaissa auf Nachfrage des Opfers ihre Krankheit wider besseren Wissens verneint hat. So haben mein Bruder und ich das heute Mittag im Ticker eines deutschen Nachrichtensenders gelesen, aber eine Pressemitteilung vom AG Darmstadt finde ich nicht.

ux-3
2010-08-26, 19:57:03
So eine kranke DUMMSCHWÄTZEREI!
Den gleichen Blödsinn könnte man zu Pädophilie sagen!

Du kommst sofort zur Sachebene. Tolle Analyse.

"Das Spektakel um den Fall Vergewaltigung XYZ zeigt das es besser ist wenn niemand bescheid weiß.

Du machst auch rasch klar, wenn du was nicht verstehst.

Dass das Mädchen leichtfertig in deutlich sexuell aufreizender Kleidung durch die Gegend marschiert und nicht an die Gefahren denkt, aber dennoch als Opfer behandelt wird, ist ein bedenkliches Signal!"

Du willst etwas mitteilen?

Ich kann nicht genug fressen wie ich kotzen möchte bei soviel DUMMHEIT!

Für Bulimie gibt es hier andere Threads.

ux-3
2010-08-26, 20:02:22
Wovon zum Geier sprichst du?!

Dass im Stafrecht nicht die Höhe des Schadens für die Strafe ausschlaggebend ist sondern die Schwere der Tat.



deine Argumentation geht in Richtung "Sie hatte doch einen kurzen Rock an - braucht sich also über die Vergewaltigung nicht wundern"


Nein, die Argumentation geht in eine andere Richtung: Wenn ich erkenne, dass sie nicht einmal in der Lage ist, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, wie kann ich dann erwarten, dass sie in der Lage ist, die Verantwortung für andere zu übernehmen.


Absolut widerlich.

Zur Sicherheit gleich die Moralkeule!

Partner
2010-08-26, 20:12:40
Du kommst sofort zur Sachebene. Tolle Analyse.



Du machst auch rasch klar, wenn du was nicht verstehst.



Du willst etwas mitteilen?



Für Bulimie gibt es hier andere Threads.Du kannst es nicht offensichtlicher machen dass du keinerlei Argumente für deine absurde Rechtsauffassung hast!

Dass im Stafrecht nicht die Höhe des Schadens für die Strafe ausschlaggebend ist sondern die Schwere der Tat.JA EBEN!
Das physische und psychisches Leben eines Menschen in grundlegenden Aspekten mit einer wissentlichen HIV-Ansteckung kaputt zu machen hat inwiefern eine geringer Tatschwere im Vergleich zu einer Vergewaltigung oder Steuerhinterziehung?!

ux-3
2010-08-26, 20:23:47
Du kannst es nicht offensichtlicher machen dass du keinerlei Argumente für deine absurde Rechtsauffassung hast!

Gegen die geballte Ladung deiner Argumente komme ich ja eh nicht an.

Das physische und psychisches Leben eines Menschen in grundlegenden Aspekten mit einer wissentlichen HIV-Ansteckung kaputt zu machen hat inwiefern eine geringer Tatschwere im Vergleich zu einer Vergewaltigung oder Steuerhinterziehung?!

Du begreifst den Unterschied zwischen der Schwere der Tat und der Höhe des Schadens nicht. Wenn dir aus Versehen ein Blumentopf auf dem Balkon aus der Hand fällt, unten ein Kind trifft und *Grausames Schicksal deiner Wahl* eintritt, dann wirst du wohl kaum im Gefängnis landen, auch wenn du fahrlässig ein Kind getötet hast. Für den umgekehrten Fall verweise ich auf das gescheiterte Zugattentat: Nur Sachschäden durch Verzögerungen, kein Personenschaden. Dennoch eine sehr schwere Tat, denn es zählt die Absicht, Hunderte zu töten.

Oid
2010-08-26, 20:43:33
Rein vom Bauchgefühl her kommt mir die Strafe auch etwas lasch vor. Zitat Simpsons: "Ich bitte Sie, wir stecken doch keine Prominenten ins Gefängnis" :D

Hoffentlich darf sie ordentlich an den Mann blechen, der aber wiederum halt auch ned ganz unschuldig an seiner Situation ist.

Mich würde interessieren, ob es ein Urteil gegen einen Mann bei ähnlichem Sachverhalt gibt (Mann hat wissentlich die Infektion verschwiegen, aber zeigt sich geständig und bereut seine Tat)

Partner
2010-08-26, 20:49:19
Gegen die geballte Ladung deiner Argumente komme ich ja eh nicht an.



Du begreifst den Unterschied zwischen der Schwere der Tat und der Höhe des Schadens nicht. Wenn dir aus Versehen ein Blumentopf auf dem Balkon aus der Hand fällt, unten ein Kind trifft und *Grausames Schicksal deiner Wahl* eintritt, dann wirst du wohl kaum im Gefängnis landen, auch wenn du fahrlässig ein Kind getötet hast. Für den umgekehrten Fall verweise ich auf das gescheiterte Zugattentat: Nur Sachschäden durch Verzögerungen, kein Personenschaden. Dennoch eine sehr schwere Tat, denn es zählt die Absicht, Hunderte zu töten.Sag mal meinst du das du hier mit einem Kind redest oder was?

Der Punkt ist dass die werte Fräulein WISSENTLICH mindestens einen Mann mit HIV infiziert hat. Da ist eben nicht einfach nur ein Blumentopf mit HIV vom Balkon gefallen du Nase!

ux-3
2010-08-26, 20:55:31
Sag mal meinst du das du hier mit einem Kind redest oder was?

Der Punkt ist dass die werte Fräulein WISSENTLICH mindestens einen Mann mit HIV infiziert hat. Da ist eben nicht einfach nur ein Blumentopf mit HIV vom Balkon gefallen du Nase!


Nein, Kinder begreifen schneller.

Partner
2010-08-26, 21:03:19
Rein vom Bauchgefühl her kommt mir die Strafe auch etwas lasch vor. Zitat Simpsons: "Ich bitte Sie, wir stecken doch keine Prominenten ins Gefängnis" :D

Hoffentlich darf sie ordentlich an den Mann blechen, der aber wiederum halt auch ned ganz unschuldig an seiner Situation ist.

Mich würde interessieren, ob es ein Urteil gegen einen Mann bei ähnlichem Sachverhalt gibt (Mann hat wissentlich die Infektion verschwiegen, aber zeigt sich geständig und bereut seine Tat)Wenn der Täter ein (schwuler) Mann ist, gibt es dafür Freiheitsentzug: http://www.ondamaris.de/?p=17012

Aber die Täterin in diesem Fall war ja wie die sympathische Frau Gisela Friedrichsen meint so mitreißend in ihrer Eröffnungsrede.

Partner
2010-08-26, 21:12:21
Nein, Kinder begreifen schneller.Jaja, wir haben alle begriffen das es für dich kein großes Übel ist wenn jemand mit direkten Vorsatz das Leben eines anderen Menschen grundlegend physisch und psychisch schädigt und sogar einen vorzeitigen Tod bewirkt.

Einfach nur krank eine solche Rechtsauffassungen! In vielen (wenn nicht sogar den meißten) anderen westlich entwickelten Ländern bekommen Täter für so etwas duzende Jahre oder gar lebenslänglich Freiheitsentzug.

ux-3
2010-08-26, 21:20:52
In vielen (wenn nicht sogar den meißten) anderen westlich entwickelten Ländern bekommen Täter für so etwas duzende Jahre oder gar lebenslänglich Freiheitsentzug.

Es würde sicher die Diskussion fördern, wenn du einfach mal konkrete Fälle im westlichen entwickelten Ausland nennen würdest, die deine gesunde Rechtsauffassung belegen. Dann könnte man die Fälle vergleichen.

Partner
2010-08-26, 21:25:36
Es würde sicher die Diskussion fördern, wenn du einfach mal konkrete Fälle im westlichen entwickelten Ausland nennen würdest, die deine gesunde Rechtsauffassung belegen. Dann könnte man die Fälle vergleichen.http://en.wikipedia.org/wiki/Criminal_transmission_of_HIV

ux-3
2010-08-26, 22:10:14
Von einem vergleichbaren Fall geht ein interessanter Link aus:
http://www.avert.org/criminal-transmission.htm

Sarah Jane Porter; June 200616: Sarah Jane Porter was a woman from London in the UK who was charged with Grievous Bodily Harm through the reckless transmission of HIV. Her case is a good example of some of the reasons why many AIDS organisations are against the criminalisation of reckless HIV transmission.

Firstly, her accuser, a former boyfriend, was not the man who made the original complaint to the police - he remains HIV negative – but someone the police tracked down in the course of their investigations, and persuaded to file charges. These investigations lasted over a year, and involved Sarah’s home being raided and her medical records being seized. Some have accused the Metropolitan Police Force of wasting police time in trying to secure a conviction, and Sarah’s legal team have made an official complaint about the conduct of police officers in the case.

The psychologist in the case told the court that Sarah was in complete denial about her HIV infection because she was convinced that she would be rejected by her friends and lovers if she disclosed her status. She was terrified of the stigma attached to HIV. However, on being found guilty, she was not offered counselling, but was imprisoned for 32 months, separating her from her young son. She also faced deep hostility from much of the tabloid press, who labelled her “pure evil” and an “AIDS avenger”, so perpetuating the stigma and idea of ‘blame’ that caused Miss Porter not to disclose her status in the first place.

Finally, no mention was made of the fact that her lovers also failed to use condoms when having sex with Miss Porter – which it was of course their equal responsibility to do.


Dieser Fall hier ist zwar nicht vergleichbar, wird dir aber vielleicht besser gefallen:

Willie Campbell; May 2008.17 The HIV positive 42 year-old Texan was sentenced to 35 years in prison for harassing a public servant with a 'deadly weapon' after he spat in the face of a police officer who was arresting him for public intoxication in 2006. None of the three officers who arrested him became infected with HIV, in line with the fact that contact with saliva, tears or sweat has never been shown to transmit HIV. Campbell must serve half his sentence before being eligible for parole.

Campbell’s case was highlighted by South African judge, Edwin Cameron, in his speech on criminal transmission at the International AIDS Conference in 2008.

"[I]t stuns the mind that someone who has actually not harmed anyone, who has not actually damaged any property (or otherwise spoiled the world) could be locked away in these circumstances for 35 years. The inference that his HIV status played a pivotal role in sending him away for so long is unavoidable. In short: the man was punished not for what he did, but for the virus he carried."


Und hier noch was in Farbe:

Jaja, wir haben alle begriffen das es für dich kein großes Übel ist wenn jemand mit direkten Vorsatz das Leben eines anderen Menschen grundlegend physisch und psychisch schädigt und sogar einen vorzeitigen Tod bewirkt.

United Kingdom
Cases successfully prosecuted in England and Wales have been under Section 20 of the Offences Against the Person Act (OAPA) 1861, with the charge being ‘recklessly inflicting grievous bodily harm’. This carries a maximum five-year sentence. It must be proved that:

The defendant did in fact infect their partner.
The defendant was aware of the risk of transmission. In theory they may not have had a positive test, but they will have ‘known’ they were infected.
The complainant did not explicitly give informed consent to sex with an individual they knew had HIV.
The defendant did not take steps to protect their partner – consistent condom use is a defence.

No one has been prosecuted for intentional grievous harm (Section 18, OAPA). This is because the burden of proof is very high – sex would be an ineffective way of transmitting HIV if someone was intent on doing so.


Falls England zu denen mit dem guten Rechtsverständnis gehören sollte: Die interpretieren das -so wie ich- auch nicht als Tötung mit direktem Vorsatz. Ich bin mir allerdings aufgrund deiner hier zitierten Unterstellung nicht sicher, ob man das bei gesundem Rechtsempfinden unterscheiden muss.

Partner
2010-08-26, 22:52:25
Von einem vergleichbaren Fall geht ein interessanter Link aus:
http://www.avert.org/criminal-transmission.htmToll, die Meinung einer AIDS-Wohltätigkeitsorganisation.
Jeder soll also alltäglich die gleichen Verpflichtungen tragen wie ein HIV-Infizierter. WAS FÜR DUMME IDIOTEN!

Dieser Fall hier ist zwar nicht vergleichbar, wird dir aber vielleicht besser gefallen:Na klar. Und ich wette du unterstellst mir auch das ich ein Verfechter der Todesstrafe bin.


Und hier noch was in Farbe:


Falls England zu denen mit dem guten Rechtsverständnis gehören sollte: Die interpretieren das -so wie ich- auch nicht als Tötung mit direktem Vorsatz. Ich bin mir allerdings aufgrund deiner hier zitierten Unterstellung nicht sicher, ob man das bei gesundem Rechtsempfinden unterscheiden muss.Direkter Vorsatz heißt nach dem Strafrecht dass die Tat wissentlich begangen wurde. Das Ergebnis der Tat muss dabei keine Absicht gewesen sein.
Mit "intentional grievous harm" ist dort vorsätzliche Körperverletzung ersten Grades nach deutschem Strafrecht gemeint.

Aber "Kinder begreifen schneller", was?

ux-3
2010-08-27, 00:21:00
Toll, die Meinung einer AIDS-Wohltätigkeitsorganisation.

Ich bin deinem Link gefolgt... ;)
Deine Antwort setzt sich wieder auf hohem Niveau mit der Sache auseinander.

Und ich wette du unterstellst mir auch das ich ein Verfechter der Todesstrafe bin.

Im Unterstellen kann ich dich nicht einholen. Und auch hier keine Sacheinlassung.

Direkter Vorsatz heißt nach dem Strafrecht dass die Tat wissentlich begangen wurde. Das Ergebnis der Tat muss dabei keine Absicht gewesen sein.
Mit "intentional grievous harm" ist dort vorsätzliche Körperverletzung ersten Grades nach deutschem Strafrecht gemeint.


Hier eine Differenzierung:

Deutsches Strafrecht [Bearbeiten]
Im Strafrecht ist der Vorsatz zwingendes Tatbestandsmerkmal (§ 15 StGB) der Verwirklichung einer Straftat. Sofern nichts anderes bestimmt ist, bedarf es daher immer des Vorsatzes (außer bei den explizit genannten Fahrlässigkeitsdelikten, beispielsweise § 222, § 229, § 306d StGB). Ist kein bestimmter Grad des Vorsatzes gefordert (z.B. „absichtlich“) genügt immer die schwächste Vorsatzform des dolus eventualis (bedingter Vorsatz).

Der Vorsatz ist nach dem Umkehrschluss aus § 16 Abs. 1 StGB die Kenntnis sämtlicher Tatumstände, die zum gesetzlichen Tatbestand gehören, also der Tatbestandsmerkmale. Der hM genügt die bloße Kenntnis der Tatbestandsmerkmale jedoch nicht, da zum einen grammatikalisch der Wille in der Begriffsbedeutung des Wortes „Vorsatz“ mitschwingt und zum anderen stets ein Wille vorhanden sein muss, wenn jemand eine Tat in Kenntnis der Tatbestandsmerkmale begeht.[1] Aus diesem Grund lautet die Kurzformel für die Beschreibung des Vorsatzes: Wissen und Wollen der Tatbestandsverwirklichung.

Der Vorsatz muss die wesentlichen Elemente des eingetretenen Kausalverlaufs umfassen, zumindest in bedingter Form (atypischer Kausalverlauf, objektive Zurechnung). Zur Abgrenzung wird der Dolus-Begriff (Vorsatz) in drei Stufen eingeteilt:

Dolus directus 1. Grades („Absicht“): Die Absicht ist der zielgerichtete Wille, den tatbestandlichen Erfolg herbeizuführen.
Dolus directus 2. Grades („direkter Vorsatz“, „Wissentlichkeit“): Der Täter muss den Erfolg durch wissentliches Handeln herbeiführen. Dabei ist es nicht notwendig, dass der Erfolg das angestrebte Ziel (siehe Absicht) darstellt.
Dolus eventualis („Eventual- oder bedingter Vorsatz“): Nach der Auffassung des Bundesgerichtshofs ist der bedingte Vorsatz gegeben, wenn der Täter „den Taterfolg für möglich gehalten und billigend in Kauf genommen hat“. Der Eventualvorsatz ist grundsätzlich ausreichend, um Vorsatz für eine Tat zu begründen.
Für den Vorsatz gilt – wie für die übrigen Tatbestandsmerkmale – das Simultanitätsprinzip. Das bedeutet, dass der Vorsatz bei Tatbegehung vorliegen muss, vgl. § 16 iVm. § 8 StGB. Der Täter muss demnach Kenntnis der vergangenen, und gegenwärtigen Tatbestandsmerkmale und Voraussicht vom künftigen Verlauf von Tathandlung und Taterfolg haben. Ein nur vor der Tat (lat. dolus antecedens) oder nach der Tat (lat. dolus subsequens) vorliegender Vorsatz genügt für die Annahme einer Vorsatztat nicht. Genauso wenig ist der sogenannte dolus generalis, nach dem es ausreichend sein soll, dass zu irgendeinem Zeitpunkt der Tatbegehung Vorsatz vorlag, ein Fall des Vorsatzes.


Nach den mir vorliegenden Informationen sehe ich hier einen Dolus eventualis. Die Frau kann die Infektion des Mannes nicht erzwingen bzw. bemerken, die Chance einer Infektion ist vorhanden aber gering. Sie wusste nach der erfolgten Tat nicht, dass sie sie begangen hat. Sie hat aber „den Taterfolg für möglich gehalten und billigend in Kauf genommen".

Du hast aber insofern recht, dass ich Tötung mit Absicht hätte schreiben müssen. Ich sehe es aber auch nicht -wie du mir unterstellst- als Tötung mit direktem Vorsatz.

Aber "Kinder begreifen schneller", was?

Meine Aussage über die beiden Situationen bezüglich Schaden und Schwere der Tat hast du ja anscheinend immer noch nicht begriffen oder hältst ihn gar für einen direkten Vergleich. Das war der Kontext.

Lawmachine79
2010-08-27, 00:33:38
Nach den mir vorliegenden Informationen sehe ich hier einen Dolus eventualis. Die Frau kann die Infektion des Mannes nicht erzwingen, bemerken, die Chance einer Infektion ist vorhanden aber gering. Sie wusste nach der erfolgten Tat nicht, dass sie sie begangen hat. Sie hat aber „den Taterfolg für möglich gehalten und billigend in Kauf genommen".
Du hast aber insofern recht, das ich Tötung mit Absicht hätte schreiben müssen. Ich sehe es aber auch nicht -wie du mir unterstellst- als Tötung mit direktem Vorsatz.
Meine Aussage über die beiden Situationen bezüglich Schaden und schwere der Tat hast du ja anscheinend immer noch nicht begriffen oder hältst ihn gar für einen direkten Vergleich. Das war der Kontext.
Es ist im Leben kein Dolus Eventualis. Fahrlässigkeit und Vorsatz grenzen sich auf der "Wollensseite" ab (es wird zwischen einem "Wissenselement" und einem "Wollenselement" differenziert; auf der Seite des "Wissenselements" lässt sich Vorsatz nur unzureichend von Fahrlässigkeit abgrenzen).
Wenn sie die Infektion ihres Partners BILLIGEND in Kauf genommen hat, also, "na und - wenn schon; ich will zwar nicht daß er sich ansteckt, aber der Sex ist mir wichtiger" war es bedingter Vorsatz.
Wenn sie jedoch glaubhaft machen kann, daß sie ernsthaft darin vertraut hat, daß KEINE Ansteckung erfolgt, also "ich bin zwar HIV-positiv, es ist aber total unwahrscheinlich, daß was passiert", ist es bewusste Fahrlässigkeit.
Alles dreht sich darum, ob sie glaubhaft machen kann, ob sie ernsthaft in die Nichtansteckung vertraut hat. Die Ansteckungswahrscheinlichkeit beim Sex mit einer HIV-positiven Frau für den Mann liegt bei 0,05%. Das ist 1:2000. Das ist EXTREM unwahrscheinlich. Russisch Roulette mit einem Revolver, wo 2000 Schuss reinpassen, stelle ich mir als laaaaangweilig vor.

Nachtrag: ich heisse auf keinen Fall gut was die Olle gemacht hat. Aber es IST eben unwahrscheinlich sich mit HIV zu infizieren. Das Maß unserer Sensilbilisierung für AIDS deckt sich mit Sicherheit nicht mit der tatsächlichen Gefahr - wenn man nicht in Afrika wohnt.

ux-3
2010-08-27, 00:57:48
Es ist im Leben kein Dolus Eventualis. Fahrlässigkeit und Vorsatz grenzen sich auf der "Wollensseite" ab (es wird zwischen einem "Wissenselement" und einem "Wollenselement" differenziert; auf der Seite des "Wissenselements" lässt sich Vorsatz nur unzureichend von Fahrlässigkeit abgrenzen).
Wenn sie die Infektion ihres Partners BILLIGEND in Kauf genommen hat, also, "na und - wenn schon; ich will zwar nicht daß er sich ansteckt, aber der Sex ist mir wichtiger" war es bedingter Vorsatz.
Wenn sie jedoch glaubhaft machen kann, daß sie ernsthaft darin vertraut hat, daß KEINE Ansteckung erfolgt, also "ich bin zwar HIV-positiv, es ist aber total unwahrscheinlich, daß was passiert", ist es bewusste Fahrlässigkeit.
Alles dreht sich darum, ob sie glaubhaft machen kann, ob sie ernsthaft in die Nichtansteckung vertraut hat. Die Ansteckungswahrscheinlichkeit beim Sex mit einer HIV-positiven Frau für den Mann liegt bei 0,05%. Das ist 1:2000. Das ist EXTREM unwahrscheinlich. Russisch Roulette mit einem Revolver, wo 2000 Schuss reinpassen, stelle ich mir als laaaaangweilig vor.

Nachtrag: ich heisse auf keinen Fall gut was die Olle gemacht hat. Aber es IST eben unwahrscheinlich sich mit HIV zu infizieren. Das Maß unserer Sensilbilisierung für AIDS deckt sich mit Sicherheit nicht mit der tatsächlichen Gefahr - wenn man nicht in Afrika wohnt.

Was genau willst du sagen? Warum kann es deiner Meinung nach kein Dolus Eventualis sein?

Du schreibst ja:
Wenn sie die Infektion ihres Partners BILLIGEND in Kauf genommen hat, also, "na und - wenn schon; ich will zwar nicht daß er sich ansteckt, aber der Sex ist mir wichtiger" war es bedingter Vorsatz.
Und das ist -laut meiner Quelle - der Dolus eventualis.

Diese Logik greift meines Erachtens auch, wenn jemand einerseits Angst hat, HIV zu haben, aber andererseits auf ein Kondom verzichtet. Ich sehe da nicht wirklich einen echten Unterschied. Risiko ist Risiko.

Edit: Ich halte die von dir angegebenen Risiken für zu gering. Oder die in Prozessen landenden Fälle gehen auf heftigere Praktiken zurück.

Lawmachine79
2010-08-27, 13:42:59
Was genau willst du sagen? Warum kann es deiner Meinung nach kein Dolus Eventualis sein?

Du schreibst ja:
"Zeug von Warmachine"
Und das ist -laut meiner Quelle - der Dolus eventualis.

Richtig. Sie hat es aber nicht billigend in Kauf genommen. Sie hat geglaubt, daß es nicht zu einer Infektion kommt. Deshalb kein Dolus Eventualis. Und aufgrund des geringen Ansteckungsrisikos ist ihre Annahme, daß nichts passiert, auch durchaus realistisch.


Diese Logik greift meines Erachtens auch, wenn jemand einerseits Angst hat, HIV zu haben, aber andererseits auf ein Kondom verzichtet. Ich sehe da nicht wirklich einen echten Unterschied. Risiko ist Risiko.
Nein - Risiko ist eben nicht Risiko. Risiko=Eintrittswahrscheinlichkeit x Zu erwartender Schaden - so die Definition (setze ich mal als Common Knowledge voraus). Der zu erwartende Schaden ist sehr hoch - die Eintrittswahrscheinlichkeit gering - so gering, daß man sich durchaus sagen kann: "Das wird schon gutgehen". 1:2000! Mal ein Gegenbeispiel: Russisch Roulette mit einem Revolver. 6 Schuss. 1:6! DAS ist billigende Inkaufnahme. Wenn es SO wahrscheinlich ist, daß etwas passiert und jemand DANN trotzdem handelt, dann hat er "drauf geschissen" und es somit billigend in Kauf genommen = Dolus Eventualis/bedingter Vorsatz.


Edit: Ich halte die von dir angegebenen Risiken für zu gering. Oder die in Prozessen landenden Fälle gehen auf heftigere Praktiken zurück.
Zugegeben, habe ich ergoogelt. Aber bei diesen Aidsfällen wird meist auf Fahrlässigkeit entschieden. Das lässt den Schluss zu, daß das Ansteckungsrisiko so gering ist, daß der Angeklagte jeweils glaubhaft machen kann, daß er wirklich damit gerechnet hat, daß nix passiert. Wie immer ist es Ermessenssache, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, die bewusste Fahrlässigkeit vom bedingten Vorsatz abgrenzt.

Schnaxel F.
2010-08-27, 14:04:45
Ein Sieg auch für den deutschen Elitarismus. Der Akademiker hat immer recht.

Die Infizierbarkeit liegt bei absolut unwahrscheinlich. Stochastik K13. Jeder ungebildete Depp würde Angst vor AIDS haben.

ux-3
2010-08-27, 15:01:44
Sie hat geglaubt, daß es nicht zu einer Infektion kommt. Deshalb kein Dolus Eventualis. Und aufgrund des geringen Ansteckungsrisikos ist ihre Annahme, daß nichts passiert, auch durchaus realistisch.

Dann habe ich dich doch richtig verstanden. Du bewertest ihre Tat weniger gravierend als ich. Unsere Bewertung unterscheidet sich aber nur aufgrund eines Details: Du akzeptierst ihre Behauptung, sie hätte aufgrund von externen Informationen das Infektionsrisiko für sehr gering gehalten. Ich hingegen würde ihr diese Ansicht ohne Nachweis nicht zugestehen. Zwei Dinge sprechen gegen diese Einschätzung. Zunächst einmal ist sie selbst erkrankt. Und zum anderen gibt es unserer Gesellschaft genug Informationen, dass das Risiko durchaus höher eingestuft wird.


Risiko=Eintrittswahrscheinlichkeit x Zu erwartender Schaden - so die Definition (setze ich mal als Common Knowledge voraus). Der zu erwartende Schaden ist sehr hoch - die Eintrittswahrscheinlichkeit gering - so gering, daß man sich durchaus sagen kann: "Das wird schon gutgehen".


Deinen eigenen Ausführungen zufolge hängt es ja vom "Glauben" der Täterin ab. Wenn du den aktuellen Fall als bewußte Fahrlässigkeit siehst, dann wird durch einen fehlenden HIV Test auch nicht mehr daraus.

Wenn wir von einer höheren Risikobewertung ausgehen, gilt für den ungetesteten Täter mit einem begründeten Verdacht auf Infektion dann aber auch: "Das Risiko einer Weitergabe wird für möglich gehalten und billigend in Kauf genommen". Denn diese Person befürchtet ja, es selbst zu haben und muss daher die Möglichkeit einer Weitergabe auch berücksichtigen.

Damit könnte es für etliche der hier noch nach Teer und Federn schreienden eng werden. Denn einige "westlich geprägte" Länder drehen den Spieß an diesem Punkt um.

Das lässt den Schluss zu, daß das Ansteckungsrisiko so gering ist, daß der Angeklagte jeweils glaubhaft machen kann, daß er wirklich damit gerechnet hat, daß nix passiert. Wie immer ist es Ermessenssache, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, die bewusste Fahrlässigkeit vom bedingten Vorsatz abgrenzt.

Die vor Gericht landenen Fälle allein sind noch kein Indiz für Fehler in den Zahlen. Schließlich könnten gleichzeitig zweitausend andere Paare kopulieren, ohne dass was geschieht und daher hört man von ihnen nichts. Das würde bedeuten, dass der Nebenkläger eben einfach nur großes Pech gehabt hat. Das würde aber auch bedeuten, dass die Beklagte nur einen ihrer Partner infiziert haben sollte. Wenn deine Zahlen stimmen, dann sollte nur etwa einer von tausend weiblichen Fällen mehr als ein Opfer involvieren. Zumindest, wenn keine Praktiken verwendet wurden, die das Infektionsrisikon stark erhöhen.

Die weiter oben verlinkten Fälle geben bezüglich Frauen jedoch kaum Informationen her.

Lawmachine79
2010-08-27, 17:58:39
Dann habe ich dich doch richtig verstanden. Du bewertest ihre Tat weniger gravierend als ich. Unsere Bewertung unterscheidet sich aber nur aufgrund eines Details: Du akzeptierst ihre Behauptung, sie hätte aufgrund von externen Informationen das Infektionsrisiko für sehr gering gehalten. Ich hingegen würde ihr diese Ansicht ohne Nachweis nicht zugestehen. Zwei Dinge sprechen gegen diese Einschätzung. Zunächst einmal ist sie selbst erkrankt. Und zum anderen gibt es unserer Gesellschaft genug Informationen, dass das Risiko durchaus höher eingestuft wird.
Wieso muss sie nachweisen, daß sie geglaubt hat, daß sie die Ansteckungsgefahr tatsächlich für so niedrige gehalten hat, wie sie tatsächlich ist. Du unterstellst ja damit, daß sie dachte: "Das Risiko ist bestimmt bei 50:50" während es in Wirklichkeit bei 1:2000 (nicht wieder an der Zahl klammern, es geht darum, warum sie glaubhaft machen muss, daß sie das tatsächliche Risiko richtig eingeschätztz hat) liegt. Daß sie selbst erkrankt ist, schließt nicht die Einsicht aus, daß man selbst eben Pech hatte und diese eine Person von 2000 ist. Weiterhin führst Du aus, daß unsere Gesellschaft genug Informationen "hat", die das Risiko höher einstufen. Die der Gesellschaft allgemein verfügbarer Information gaukelt in der Tat ein höheres Ansteckungsrisiko vor. Das schliesst jedoch nicht aus, daß sich jemand selbst kundig macht, wie hoch die Ansteckungsgefahr WIRKLICH ist. Davon ist sogar auszugehen, wenn diese Person weiß, daß sie selbst mit HIV infiziert ist.





Deinen eigenen Ausführungen zufolge hängt es ja vom "Glauben" der Täterin ab. Wenn du den aktuellen Fall als bewußte Fahrlässigkeit siehst, dann wird durch einen fehlenden HIV Test auch nicht mehr daraus.
Wenn wir von einer höheren Risikobewertung ausgehen, gilt für den ungetesteten Täter mit einem begründeten Verdacht auf Infektion dann aber auch: "Das Risiko einer Weitergabe wird für möglich gehalten und billigend in Kauf genommen". Denn diese Person befürchtet ja, es selbst zu haben und muss daher die Möglichkeit einer Weitergabe auch berücksichtigen.
Damit könnte es für etliche der hier noch nach Teer und Federn schreienden eng werden. Denn einige "westlich geprägte" Länder drehen den Spieß an diesem Punkt um.
Ich stelle nicht allein auf den Glauben ab - das würde jeder Schutzbehauptung Tür und Tor öffnen. Er muss diesen Glauben auch glaubhaft machen können. Er muss überzeugend darlegen daß und warum er zu der Einschätzung gekommen ist, daß das tatsächliche Risiko so gering ist, daß es extrem unwahrscheinlich ist, daß es zu einer Ansteckung kommt. Es ist beinahe doppelt so wahrscheinlich 4 mal hintereinander eine 6 zu würfeln. Oder für die Diablozocker: es ist genauso wahrscheinlich, wie bei Mephisto auf Hölle mit 400% MF einen Herold von Zakarum zu finden ;). Und diese geringe Wahrscheinlichkeit herauszufinden ist nicht schwer.


Die vor Gericht landenen Fälle allein sind noch kein Indiz für Fehler in den Zahlen. Schließlich könnten gleichzeitig zweitausend andere Paare kopulieren, ohne dass was geschieht und daher hört man von ihnen nichts. Das würde bedeuten, dass der Nebenkläger eben einfach nur großes Pech gehabt hat. Das würde aber auch bedeuten, dass die Beklagte nur einen ihrer Partner infiziert haben sollte. Wenn deine Zahlen stimmen, dann sollte nur etwa einer von tausend weiblichen Fällen mehr als ein Opfer involvieren. Zumindest, wenn keine Praktiken verwendet wurden, die das Infektionsrisikon stark erhöhen.
Die weiter oben verlinkten Fälle geben bezüglich Frauen jedoch kaum Informationen her.
AIDS wird hauptsächlich durch Analverkehr und durch Drogensüchtige übertragen. Bei Analverkehr ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit 1% bei Drogensüchtigen gehen die Zahlen auseinander. Viele Fragen sich, warum AIDS dann dennoch so weit verbreitet wird. Das liegt vor allem daran, daß Kinder von HIV-positiven Müttern ebenfalls HIV-positiv sein können, die Wahrscheinlichkeit ohne Therapie liegt bei 15%, bekommt die Mutter Retrovir oder wie das ganze Zeug heisst, ist es nur noch knapp unter einem Prozent. Und man darf nicht vergessen, wie oft eine HIV-Infektion sehr lange unentdeckt bleibt und wie lange man mit der Krankheit leben kann und so die "Gelegenheit" hat, sie zu verbreiten - das Ansteckungsrisiko an sich verglichen mit anderen Krankheiten ist sehr gering.

ux-3
2010-08-27, 18:37:30
Wieso muss sie nachweisen, daß sie geglaubt hat, daß sie die Ansteckungsgefahr tatsächlich für so niedrige gehalten hat, wie sie tatsächlich ist.

Das muss sie meines Erachtens nicht: Sollten deine Zahlen stimmen, so kann ich mich deiner Einschätzung durchaus anschließen. Die hier schon verlinkte amerikanische Studie legt jedoch auch ein höheres Ansteckungsrisiko nahe.

Letztlich - das hatten wir aber auch schon geklärt - ist die "kritische" Höhe des Ansteckungsrisikos für einen Wechsel von Fahrlässigkeit zu bedingtem Vorsatz eine sehr subjektive Entscheidung. 0,1 % ? 1% ? 10 % ?

Ich stelle nicht allein auf den Glauben ab - das würde jeder Schutzbehauptung Tür und Tor öffnen. Er muss diesen Glauben auch glaubhaft machen können.

Und da wirds schwierig. Im Netz findest du alles. Bei der Suche nach der Urteilsbegründung (leider nicht gefunden) bin ich auf eine gerade erstellte Strafanzeige gegen den sachverständigen Arzt gestoßen. Im Sinne von: Es gibt kein HIV usw. Das druckt man sich aus, findet noch 20 weitere dieser Seiten und kann argumentieren: "Das sagen die alle. Natürlich glaub ich das. Ich hab nie ein Kondom benutzt, hab nie Angst gehabt. Alles Lüge." Und wie hebelst du das als Staatsanwalt aus? Du müsstest jetzt zeigen, ob es sich um eine überzeugte Verschwörungstheoretikerin handelt, oder ob es eine Schutzbehauptung ist. Mir gefällt das nicht.

Lawmachine79
2010-08-27, 18:40:14
Und wie hebelst du das als Staatsanwalt aus? Du müsstest jetzt zeigen, ob es sich um eine überzeugte Verschwörungstheoretikerin handelt, oder ob es eine Schutzbehauptung ist. Mir gefällt das nicht.
Das mag eine Schwäche sein, der Staatsanwalt trägt nun einmal die Beweislast. Dem wird aber u.a. dadurch Rechnung getragen, daß der Staatsanwalt Herr des Verfahrens ist, er hat viel weitreichendere Möglichkeiten zur Beweissicherung als der Rechtsanwalt, er kann auf die Polizei zurückgreifen. Die Schwäche ist im System angelegt, das System nennt sich Rechtsstaat. Aber er bringt dafür sehr viele positive Errungenschaften mit sich, so daß ich mit DIESER Schwäche leben kann und muss. Die Beweislast führt vielleicht dazu, daß es "böse" Menschen gibt, die hier und da mal mit einer Schutzbehauptung davonkommen. Mir ist das lieber, als ein System zu schaffen, wo zwar niemand mit einer Schutzbehauptung durchkommt, umgekehrt aber sehr viele Unschuldige hinter Gittern sitzen.

ux-3
2010-08-27, 19:38:38
Es bleibt die Möglichkeit (welche von einigen Staaten wohl derzeit in Recht umgesetzt wird), klare Vorgaben zu machen, welches Verhalten von HIV Trägern in der Situation als Mindestschutz zu beachten ist - unabhängig von deren eigener Risikoeinschätzung. Sowas machen wir ja auch, z.B. mit Alkohol am Steuer. Bei einem Delikt mit Trunkenheit am Steuer wird der Fahrer auch nicht auf seine Einschätzung der Fahrtüchtigkeit zurückgreifen können.

Lawmachine79
2010-08-27, 20:35:37
Es bleibt die Möglichkeit (welche von einigen Staaten wohl derzeit in Recht umgesetzt wird), klare Vorgaben zu machen, welches Verhalten von HIV Trägern in der Situation als Mindestschutz zu beachten ist - unabhängig von deren eigener Risikoeinschätzung. Sowas machen wir ja auch, z.B. mit Alkohol am Steuer. Bei einem Delikt mit Trunkenheit am Steuer wird der Fahrer auch nicht auf seine Einschätzung der Fahrtüchtigkeit zurückgreifen können.
Ja, das wäre möglich, dann wären alle Unklarheiten beseitigt.

schokofan
2010-08-28, 13:22:21
Ich hatte das schon ein paar Seiten vorher geschrieben, aber diese 1% Ansteckungswahrscheinlichkeit bei Analverkehr ist ein Idealwert. Bei hoher Viruslast und/oder weiteren Geschlechtskrankheiten kann dieser Wert sich so weit erhöhen daß eine Infektion fast sicher ist. Andersrum kann eine Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze und das Fehlen von weiteren Geschlechtskrankheiten eine Infektion im Prinzip unmöglich machen. Zumindest gibt es wohl tatsächlich HIV-Positive die dies so handhaben ohne ihre negativen Partner anzustecken. Allerdings sollte der negative Partner schon über das Vorhandensein einer Infektion informiert werden.

pr0g4m1ng
2010-09-28, 02:12:41
Push!

Ich habe gerade (bei Bild.de ;D) gelesen, dass Nadja Benaissa jetzt ihre Biographie rausbringt und demnächst dann auch eine neue CD. Kann man natürlich denken was man will. Ich will ihr nicht unterstellen, dass sie jemanden absichtlich mit HIV infiziert hat um ihre eingeschlafene Karriere zu pushen, aber trotzdem finde ich es geschmacklos jetzt Kapital aus der Sache zu schlagen.

demklon
2010-09-30, 18:49:15
jo, jetzt in dieser Sache noch Geld zu machen, aber ok, sie hat eh nichts mehr zu verlieren. nur noch ihr Leben. :rolleyes:

was pushen ? nur weil sie mal bei den No Angels war, eh scheiss mucke.

Ferengie
2010-10-05, 00:12:04
Zur Zeit bei Beckmann....Mein Gott, Sie ist ja total das Opfer gewesen...auch keine Frage nach Moral oder Bedauern usw. Tolle Sendung, wenn man labern kann und dazu seinen Anwalt dabei hat, bietet Beckmann eine schöne Plattform.