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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Checkliste für Dachgeschossausbau


Scream
2009-06-08, 20:12:57
Ich habe vor das Dachgeschoss eines Hauses zu einer Wohnung auszubauen bzw. ausbauen zu lassen.
Zur Zeit ist es Lagerraum für viele Dinge. Nicht einmal Wände sind vorhanden.

Eine Checkliste mit Dingen die man beachten sollte wäre hilfreich. Oder eine Reihenfolge wie man die Dinge angehen sollte.

Es gibt doch sicher Handwerker unter euch die Erfahrung haben.

haifisch1896
2009-06-08, 20:25:20
Erstmal musst Du das Dach, soweit undicht, abdichten.
Dazu einen Mörtel (wie der genau heißt kP) und dann diese Dampfbremse, welche man meißt beim Dachdeckermarkt günstig bekommt.

Dann kommen die geplanten Wände. Da empfehle ich Ytong-Steine. Diese sind günstig, leicht und trotzdem ausreichend stabil.

Dann Strom und andere Kabel, der Fußboden, wozo Du wohl auf jeden Fall Ausgleichsmasse brauchst und dann die Verkleidung. Kommt also ganz auf Deine Wünsche an.

Am besten ist es jedenfalls, auf diese 20%-Wochen vom Hagebau zu warten. Die Filialleiter wissen meist, wann die nächsten sind und sagen es auch, wenn man entsprechend freundlich, aber natürlich auftritt.
Dann von einem günstigeren Laden als Hagebau normalerweise ist, Kostenvoranschlag machen lassen bzw. Angebot fotografieren oder schriftlich bestätigen lassen.
Damit zu Hagebau und dann in den Wochen die Sachen kaufen.
Das ergibt den Normalpreis des anderen Geschäfts -10% und dann nochmal die -20%. So habe ich ein großes Dachfenster von Velux für nur ~160€ bekommen.

aim
2009-06-08, 22:15:39
http://heimwerker.xella.de/galerie.html

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new_vision
2009-06-08, 22:32:10
Du solltest überlegen, in wie weit du die Dachflächen änderst. Dachgeschoß als Lagerraum hört sich für mich nach kleinen Lukenfenstern an. Wenn du 'ne Gaube oder größere Fenster einziehen/einsetzen willst, brauchst du 'ne Baugenehmigung mit allem was dazu gehört (Entwurf, Statik, etc.).
Ist als Boden Estrich vorhanden oder hast du Holzdielen? Wie eben ist der (Ausgleichsmassen nötig? stand ja schon weiter oben)?
Wie willst du das Dachgeschoß heizen? Diese Frage solltest du dir auch stellen, bevor du den Umbau startest, weil die entsprechenden Zuleitungen ja auch gelegt werden müssen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn du in ein fertig renoviertes Geschoß nachträglich was einziehen mußt. Gleiches gilt für Strom und Sanitär, wo sind Zähler- und Sicherungskästen?
Wenn du die Freiheit hast und es sich jetzt um einen großen Raum handelt (so hört es sich an) würde ich für den Innenausbau eher Rigipswände nehmen, da kannst du auch ohne viel Sauerei die Installationen vornehmen, einzig für die Küche würde ich was Solideres empfehlen. Küchenschränke an Rigips hänge ich persönlich sehr ungerne.

Scream
2009-06-08, 22:46:22
Das Dach wurde vor 8 Jahren komplett neu gemacht. Es wurden auch 3 Dachgauben mit jeweils Doppelfenstern eingesetzt.

Evtl. werde ich auf der Seite, auf der nur eine Dachgaube ist, noch ein Dachfenster einbauen.

skicu
2009-06-09, 10:00:59
Wenn du die Freiheit hast und es sich jetzt um einen großen Raum handelt (so hört es sich an) würde ich für den Innenausbau eher Rigipswände nehmen, da kannst du auch ohne viel Sauerei die Installationen vornehmen, einzig für die Küche würde ich was Solideres empfehlen. Küchenschränke an Rigips hänge ich persönlich sehr ungerne.
Rigipswände ja, aber ich schraube auf die Blechständer immer 12er oder 15er OSB auf und erst darauf die Rigipsplatten. Da kann man wenigstens auch mal schwere Schränke aufhängen.

Ansonsten: Mach dir vorher Gedanken um die Dämmung. Lass dich am besten von zwei verschiedenen Firmen / Bauberatern auf ein paar Ideen bringen. Da gibt es recht vielfältige Möglichkeiten.

Anregung: Bin zur Zeit dabei, meine eigene Wohnung fertig zu machen - hatte anfangs auch einen riesigen, einzelnen Raum und hab nur das Badezimmer mit Rigipswänden (OSB und Fliesen, etc) abgetrennt. Der Rest eine schön große Ein-Zimmer-Wohnung - ist ziemlich cool, sofern man da alleine wohnt.

Wurschtler
2009-06-09, 10:14:42
Checkliste?

Wende dich doch einfach an den Handwerker deines Vertrauens. ;)
So einen Dachgeschoßausbau habe ich auch hinter mir.
Bzw. eigentlich ist es noch nicht ganz fertig, es gibt da noch ein paar Kleinigkeiten, die ich ewig schleifen lasse. :D

Achja und denk dran, dass wenn du schon lauter Wände durchziehst, auch viele Steckdosen einplanst. Davon kann man nie genug haben.
Auch solltest du Netzwerksteckdosen einplanen! (mit Leerrohren)
Die habe ich fast überall verteilt, damit ich kein WLAN brauche.
Ich wurde dafür zwar für verrückt erklärt, dass ich z.B. für meinen Kühlschrank einen Netzwerkanschluss vorgesehen habe, aber man weiß ja nie. ;)

Piffan
2009-06-09, 10:55:10
Wichtig ist erst mal die Klärung, welche Dinge man selbst macht bzw. welche von Handwerkern erledigt werden sollen. Die Antwort hängt nicht zuletzt von den finanziellen Mitteln ab.

Als nächstes muss man eine Bestandsaufnahme machen: Was ist schon vorhanden, was fehlt? Ist das Dach fertig isoliert, ist die Isolierung von innen schon verkleidet. (Rigips oder Panele)? Wie ist der Fußboden? Liegen schon Leitungen für Wasser, Heizung, Strom?

Wenn die Isolierung noch erstellt werden muss, können staatliche Fördermittel beansprucht werden? Allerdings sind dann strenge Auflagen zu beachten, über die man sich sonst bei einem Ausbau in Eigenregie wegsetzen könnte. Auch bedenken, ob die Immobilie irgendwann mal verkauft werden könnte. Da ist eine gute Isolierung ein wertsteigernde Element...

Ich habe meine Dachetage im Laufe von 2 Jahren ausgebaut. Unser Haus hat 2 Vollgeschosse, daher drängte es uns nicht sonderlich. Während des Ausbaus habe ich ständig im Internet diverse Seiten besucht und mich dabei zum "Fachmann" weitergebildet. Eines sollte klar sein: Der Ausbau verbraucht je nach den vorliegenden Verhältnissen weit mehr als 1000 Stunden. Wenn du helfende Freund hast, lass dich auf keinen Fall beirren in Dingen, bei denen zu es besser weißt. Manche Helfer sind "genial" und murksen, "kommt ja nicht so drauf an", " ich will hier ja nicht wohnen". Gerade Pfusch bei der Isolierung (schlampige Dampfsperre, auch von Handwerkern wird oft brutal gemurkst), stellen das gesamte Projekt in Frage und werden extrem teuer. Dito Fußbodenaufbau.......

Wenn du Zeit hast, nimm sie dir. :cool:

/dev/NULL
2009-06-09, 15:08:55
Erstmal musst Du das Dach, soweit undicht, abdichten.
Dazu einen Mörtel (wie der genau heißt kP) und dann diese Dampfbremse, welche man meißt beim Dachdeckermarkt günstig bekommt.


Jop.. aber so pauschal geht es ja nicht, oder?
Wenn noch keine Unterspannbahn im Dach verbaut ist: Unterspannbahn, dann dicke Dämmung (ggf Sparren aufdoppeln), dann Dampfbremse/Dampfsperre, suaber verkleben (siga Primur mechnisch fixiert), dann Unterkonstruktion/Installationsebene und Verkleidung drauf.. ob das jetzt Holz oder Gipskarton ist macht keinen großen Unterschied denke ich, aber die Dampfsperre muß sauber verklebt sein.. grade das würde ich von nem Fachmann erledigen lassen, allein wegen der Haftung bei versteckten Baumängeln)Welche Dämmung man nimmt ist persönliche Präferenz: Mineralwolle oder mit Zellulose oder Thermohanf, oder... lass Dich beraten, Energieberater die auch Architekten sind (am besten für niedrig-Energiehäuser) machen da vermutlich das die sinnvolle Vorschläge und lieber 5 cm mehr als weniger.. später mehr Dämmung nachrüsten wird richtig teuer.

Ansonsten wie schon von anderen gesagt: Cat5e/Cat6 Kabel ggf Leerrohre genug Steckdosen und vor allem auch genug Sicherungen - ich hab im Dachboden ~25 Steckdosen und nur eine (alte) 16A Sicherung.. da ist es immer Glückspiel wenn man den Staubsauger anmacht.

Ich würde vermutlich in so einem Fall nen Architekten fragen, nen Orttermin mit 2 Stunden reden kostet keine 150€, der kann die wichtigsten Sachen umreissen und bei Bedarf und Beauftragung das ganze managen. Nachdem ich schon ein paar mal Probleme mit Pfusch am Bau(Haus) hatte wäre mir das persönlich wohl das Geld wert. (das sind dann aber mehr als 150€) auch kann man da sicher Eigenleistung planen/ausführen. Der Berät auch was geht (Fußboden) und was nicht (Elektrik)

Piffan
2009-06-09, 18:44:21
Ob man Gipskarton wählt oder Holz, macht durchaus einen Unterschied. Rigips ist zwar extrem leicht zu verarbeiten (Teppichmesser zum Anreißen, dann über Kante brechen, mit Surform- Feile etc), aber an die Wand kann man nicht eben mal ne Garderobe oder einen Hängeschrank schrauben.
Daher der Rat eines Vorredners: Es kann durchaus klug sein, erst ne OSB Platte(moderne Form der Spanplatte, extrem belastbar und auch gegen Nässe relativ tolerant) zu verarbeiten und dann erst darüber ne dünne Rigipsplatte zu schrauben. Der Vorteil ist die leichtere Gestaltung der Oberfläche; Tapeten oder Farben sind dort kein Problem und Fugen gibts bei Rigips eh nicht, wenn man sauber arbeitet und mit dem Richtigen Spachtel und Fleiß nacharbeitet. Ne ordentliche Rigips- Wand ist im Vergleich zu Putz oder OSB geradezu perfekt.

Apropo Rigips: Die Platten sind schon recht schwer, und wenn man 50 Stück über schmale Treppen transportiert hat, ist man fix und alle. Daher prüfen, ob man manche Materialien nicht von draußen über einen Lastenaufzug durchs Fenster befördern kann....

Nicht vergessen, den Werkzeugpark zu prüfen oder durch Leihgaben aufzustocken. Meine Favoriten: Elektro- Fuchschwanz für dicke Hölzer und Balken, Stichsäge für Feinarbeit im Rigips und für OSB, Akkuschrauber mit Wumms, mehrere Bohrmaschinen (zum Behelfsmäßigen Schrauben, wenn Akkus leer sind, zum Anschmischen von Mörtel, Fliesenkleber oder Gips, für die Lochsäge zum Installieren von Hohlraumdosen, Schwingschleifer, Bandschleifer, Elektrohobel, Kreissäge....Für Elektro unbedingt einen Entmanteler kaufen, damit macht das Strippenziehen sogar Spaß.
Die Werkzeuge für die Klempnerei habe ich mir geliehen und mir auch gleich das Löten beibringen lassen....

Beim Fliesenlegen brauchts imho die größte Ausdauer, ich habe mich damit 2 Wochen befasst und am Ende brachte es mir den größen Stolz; wenn man gewisse Tricks kennt und mit Profilen arbeitet, sieht es professionell aus und man spart nebenbei wirklich viel Geld.

brutzi
2009-06-11, 14:09:30
Mein Tipp: hol dir keinen Rat in einem Computerforum!:|
Das ist oft lieb gemeint, aber nicht immer richtig. :wink:


Erst einmal musst du dir sicher sein, was du willst. Dann brauchst du ein klares Konzept für Baukonstruktion und Technik. Was bleibt erhalten, was wird abgebrochen und wie sieht der Neuaufbau aus? Muss man noch an die Gebäudehülle ran (z.B. Abdichtung, WD)? Was kostet der Spass? Wie bekomme ich das neue Material in den Dachraum? Reichen meine handwerklichen Fähigkeiten dafür aus? Ziehe ich das wirklich durch?

Wenn du die Fragen und wahrscheinlich noch viele mehr beantworten kannst, dann kannst du dich an den Ausbau machen.:biggrin: