Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angst vor psychischen Diagnose
Hallo Forum!
Ich (Stundent in Krise, da ich mit dem Studium nicht vorankomme und kaum produktiv lernen kann) war heute bei einem Psychiater, um kurz über mich zu reden. Er hat nach einer halben Stunde eine Überweisung ausgestellt. Unter Diagnose stand folgendes:
- Susp. PSST
- (ein unleserliches Wort, da scheint schfr. zu stehen, aber bin mir nicht sicher) + Psychose?
Jetzt soll ich mit diesem Schein in ein Center gehen, wo ich eingehend untersucht werde. Gegoogelt habe ich unter Schizophrener Psychose einige Punkte, die mir Sorgen machen (Halluzinazionen z.B. hören solche Leute kommentierende, wertende Stimmen). Das macht mir Sorgen. Gehören zum Beispiel innerliche "Streitgespräche" mit Leuten dazu, die mich z.B. beschämt haben, dazu? Sowas habe ich recht oft.
Ich habe große Angst dort hin zu gehen, da ich befürchte, eventuell dort eingesperrt zu werden. Ich weiß nicht was ich tun soll. Mein Leben scheint sich dramatisch zu verändern. Bitte um Euren Rat.
DanMan
2009-06-17, 20:03:33
1. Ich glaube nicht, dass das hier ein geeigneter Ort ist, um auf dein Problem eine Antwort zu bekommen.
2. Glaube ich nicht, dass die dich einsperren dürfen, so lange du nicht für dich oder deine Umwelt eine Gefahr darstellst.
3. Muss der Psychotherapeut dich SWIW sogar zu einem Arzt schicken, um eine körperliche Ursache auszuschließen.
FASTBACK
2009-06-17, 20:14:21
tja, ob du hier die richtigen antworten auf deine probleme bekommst glaub ich mal nicht.
setz dich selber nicht so unter druck, ja ich weis sowas ist leichter gesagt als getan.
ich hatte auch schonmal das vergnügen mich beim psychater vorzustellen, leider war das gespräch sehr einseitig und die diagnose mehr als an den haaren herbei gezogen.
deswegen war es auch das einzigste mal....
ernesto.che
2009-06-17, 20:25:16
Lass dich nicht verrückt machen. Theoretisch, rein theoretisch, ist es auch nicht auszuschließen das der Fachmann dir eine Überweisung mit einer Diagnose gegeben hat, die zur Folge hat, dass die Krankenkasse die Kosten übernimmt.
Folge wäre, dass die Kasse zahlt und etwas ausgeschlossen werden kann.
Bleib so locker wie es geht und lass nicht die Sorge vor einer möglichen Diagnose, eigentlich ist es eher Angst, die Oberhand gewinnen und deinen Alltag und Nacht bestimmen.
NiCoSt
2009-06-17, 20:37:19
Hallo Forum!
Ich (Stundent in Krise, da ich mit dem Studium nicht vorankomme und kaum produktiv lernen kann) war heute bei einem Psychiater, um kurz über mich zu reden. Er hat nach einer halben Stunde eine Überweisung ausgestellt. Unter Diagnose stand folgendes:
- Susp. PSST
- (ein unleserliches Wort, da scheint schfr. zu stehen, aber bin mir nicht sicher) + Psychose?
Jetzt soll ich mit diesem Schein in ein Center gehen, wo ich eingehend untersucht werde. Gegoogelt habe ich unter Schizophrener Psychose einige Punkte, die mir Sorgen machen (Halluzinazionen z.B. hören solche Leute kommentierende, wertende Stimmen). Das macht mir Sorgen. Gehören zum Beispiel innerliche "Streitgespräche" mit Leuten dazu, die mich z.B. beschämt haben, dazu? Sowas habe ich recht oft.
Ich habe große Angst dort hin zu gehen, da ich befürchte, eventuell dort eingesperrt zu werden. Ich weiß nicht was ich tun soll. Mein Leben scheint sich dramatisch zu verändern. Bitte um Euren Rat.
ich glaube auch das du dich eher verrückt machst so wie das klingt. Hey, ist ist sommer, geh mal n bissl raus. Was du da beschreibst ist völlig normales, gesundes Verhalten. ein funktionierendes Unterbewusstsein ist lebhaft und sehr wichtig für das wohlbefinden, also mach dir mal keine sorgen. wenn du ernsthaft erkrankt bist/wärst, würdest du das schon merken und ein qualifizierter arzt feststellen. Auch gegen viele früher praktisch unheilbare psychische krankheiten gibts heute viele behandlungsmöglichkeiten, aber ich glaube nicht das es bei dir so ist...
doublehead
2009-06-17, 20:39:08
Gehören zum Beispiel innerliche "Streitgespräche" mit Leuten dazu, die mich z.B. beschämt haben, dazu? Sowas habe ich recht oft.
Innerliche Streitgespräche sind noch lange keine Schizophrenie. So etwas habe ich auch manchmal. Da übernehmen dann mein es, ich und über-ich die Gestalt von mir bekannten Personen, und argumentieren eben unterschiedlich. Nur wenn Du tatsächlich Stimmen in deinem Kopf hörst und diese nicht abschalten kannst, dann würde ich mir Gedanken machen.
Ansonsten : bleib locker, nimm alle Therapieangebote erstmal an. Die werden dich ganz bestimmt nicht einfach so wegsperren. Ich kenne solche diffusen Ängste, da ich diese im Vorfeld meiner Psychotherapie auch hatte. Rückblickend waren sie aber total unbegründet und meine Therapie hat meine Lebensqualität enorm verbessert.
Ich hab auch Angst, da es ein großes Krankenhaus ist, wo einige meiner Studienkollegen sind. Leider ist die Stelle genau dort und ich weiß nicht, ob sie mich dort sehen, oder zufällig jemand dort einen Praktikumsplatz hat. Wenn es irgendwo in der Stadt wäre, hätte ich weniger Hemmungen.
raschomon
2009-06-17, 20:49:09
... Das macht mir Sorgen. Gehören zum Beispiel innerliche "Streitgespräche" mit Leuten dazu, die mich z.B. beschämt haben, dazu? Sowas habe ich recht oft ...
Also wenn das ein Indiz für eine ausgewachsene Psychose bzw. Schizophrenie wäre, so hätten wir hierzulande schon mal runde 40 Mio. Psychotiker. Das halte ich für recht gewöhnlich. Ein Boxsack oder ein Sport, der Dich in kurzer Zeit so richtig auspowern kann, könnte sich als "kleine" Lösung anbieten.
Insofern würde ich das Ganze auch wesentlich niedriger hängen und den Termin so entspannt als möglich angehen. Hast Du Dir über die tatsächlichen Gründe (auch die versteckten) für Deine akademische Anriebsschwäche schon Gedanken gemacht? Falsches Fach, die Uni nicht der richtige Ort für Dich (soll Dich intellektuell nicht abwerten, aber es gibt einfach genügend Menschen, denen die spezifische Atmosphäre dort überhaupt nicht zusagt)?
Gruß und viel Glück
1. Ich glaube nicht, dass das hier ein geeigneter Ort ist, um auf dein Problem eine Antwort zu bekommen.
...
Sag das nicht. Es gibt hier Leute, die das DSM-IV (http://de.wikipedia.org/wiki/DSM-IV) aus dem Eff-Eff zitieren können.
nggalai
2009-06-17, 21:04:50
Moin,
nö, „innere Streitgespräche“ gehen diagnostisch noch nicht als psychotisch durch. Und erst recht nicht als schizophren. Da gehört dann z. B. dazu, daß Dich die „Stimmen“ runtermachen oder anstiften, Dich Deinem eigenen „Willen“ entgegen anders zu verhalten.
Wir wissen natürlich nicht, was Du dem Psychiater erzählt hast. Oder wie die Anamnese ausgesehen hat. Aber ein Freiheitsentzug / Einweisung braucht schon ziemlich viel, wie z. B. Selbstmord- oder Amok-Drohungen oder aggressives Verhalten in der Öffentlichkeit incl. Polizeibericht.
Ich würd mir da nicht zu viele Gedanken machen. Die Überschreibung hat er wegen der Krankenkasse gemacht (gesetzlich versichert?), nehme ich mal an.
Cheers,
-Sascha
Naja um ehrlich zu sein, habe ich eine kriminelle Handlung unter bestimmten Bedingungen in Aussicht gestellt :(
PSST steht für Persönlichkeitsstörung.
{655321}-Hades
2009-06-18, 11:04:32
Jaja, die Psychiatrie als Schauermärchen. Keine Sorge, ohne psychiatrisches Gutachten und richterlichen Beschluss kannst du da nicht gegen deinen Willen festgehalten werden, und der wird nicht ohne weiteres ausgestellt, soviel hat man aus der Praxis des 3. Reichs gelernt. Ich habe mal einen Freund mit psychotischem Schub in die geschlossene Psychiatrie gebracht, und obwohl der schon hochgradig fernab jedweder Vernunft war, musste er noch sein persönliches Einverständnis geben. Sie hätten in ggf. wohl trotzdem dort behalten, aber dann hätte eben noch ein richterlicher Beschluss gefehlt. Wurde medikamentiert, blieb 5 Tage da und wurde in die ambulante Therapie entlassen.
Falls sie dich da behalten wollen, dann nur deshalb, weil sie eine stationäre Behandlung für notwendig halten. Wenn du die nicht willst, kannst du schlicht "Nein" sagen und es wird dich niemand daran hindern, zu gehen, es sei denn, du hast Gewalttaten oder deinen Selbstmord angekündigt. Oder bist nicht mehr zurechnungsfähig.
Was die innerlichen Streitgespräche angeht gebe ich raschomon recht, das alleine macht noch lange keine Schizophrenie. Wenn du allerdings wirklich Stimmen HÖREN solltest (denn beim "Stimmen hören" werden tatsächlich die akustischen Hirnareale aktiviert), ist das ein klassisches Symptom. Aber selbst dann würde ich mir keine Sorgen machen, denn erstens muss es dann noch lange keine Schizophrenie sein, und selbst wenn: Falls du rechtzeitig behandelt wirst und deinen Lebenswandel anpasst, ist ein Leben mit Schizophrenie durchaus möglich. Habe einige Fälle im Freundes-, Bekannten- und Familienkreis und nur bei einer Person hat die Krankheit so ziemlich das ganze Leben versaut. Der Rest ist die meiste Zeit unauffällig, bekommt dann einen Schub, wird 2-4 Wochen stark medikamentiert und hat dann wieder ein paar Jahre Ruhe. Aber das sind eh ungebackene Brötchen.
Also, hin da und keine Sorgen machen. Wenn dir etwas intransparent vorkommt: Fragen hilft.
Zwergi
2009-06-18, 11:32:07
Btw: Eine Psychiatrie ist auch nichts anderes als ein Krankenhaus. Lass dir keinen Blödsinn erzählen von tagelangem Einsperren oder Elektroschocks die an Folter grenzen. Sowas wird schon lange nicht mehr praktiziert.
wenn du ernsthaft erkrankt bist/wärst, würdest du das schon merken
falsch vor allem nicht bei einer ps
Falls sie dich da behalten wollen, dann nur deshalb, weil sie eine stationäre Behandlung für notwendig halten. Wenn du die nicht willst, kannst du schlicht "Nein" sagen und es wird dich niemand daran hindern, zu gehen, es sei denn, du hast Gewalttaten oder deinen Selbstmord angekündigt. Oder bist nicht mehr zurechnungsfähig.
Du widersprichst dir in 2 Sätzen. Einerseits kann man sich weigern, andererseits steht Notwendigkeit über Willen desjenigen. Also ziemlicher Bullshit, dieser Kommentar.
Thanatos
2009-06-21, 11:14:11
Warum widerspricht er sich?
Bis zu einem gewissen Grade kann der potentielle Patient der geschlossenen Anstalt noch selbst entscheiden, ob er sich — wohlgemerkt auf die unverbindliche! — Empfehlung des Arztes hin, in die geschlossene Anstalt begibt. Hierbei kann er frei entscheiden, da es der Arzt nur für empfehlenswert und hält und die betreffende Person zwecks einer genaueren Diagnose gerne beobachten würde, hierdurch herrscht allerdings keinerlei Zwang.
Stellt die Person allerdings eine Gefahr für sich oder andere Person der Gesellschaft dar, oder ist so stark in ihrem Verhalten gestört, dass sie nicht mehr angemessen über ihre eigenen Handlungen reflektieren kann, also auch nicht angemessen über den Eintritt in eine geschlossene Anstalt, dann obliegt dieser Person nicht mehr die Entscheidungsfreiheit und kann zwangsweise eingewiesen werden.
Ob man dann der betreffenden Person noch einen genügend klaren Willen attestiert wird wohl hierbei der der Arzt beurteilen.
Es ist nun einmal ein „analoger“ Vorgang, weshalb es nicht 0=gesund=frei und 1=verhaltensgestört=Einweisung, dazwischen gibt es immer noch genügend Abstufungen an „Gestörtheit“, welche allerdings nicht zu einer zwanghaften Einweisung führen.
{655321}-Hades
2009-06-21, 13:45:06
Du widersprichst dir in 2 Sätzen. Einerseits kann man sich weigern, andererseits steht Notwendigkeit über Willen desjenigen. Also ziemlicher Bullshit, dieser Kommentar.
Bist du Scientologe oder kannst du nicht lesen?
Zwergi
2009-06-21, 13:51:33
So wie es aussieht, beides :usad:
Scheiß drauf. Du hast ja trotzdem recht, hades.
ernesto.che
2009-06-21, 13:54:10
Es muss ja kein L. Ron sein, vielleicht wurde er auch nur lobotomiert.
{655321}-Hades
2009-06-21, 14:06:16
Es muss ja kein L. Ron sein, vielleicht wurde er auch nur lobotomiert.
Die Lobotomie war mit Abstand eine der grausamsten Praktiken, die je in der Psychiatrie zur Anwendung kamen. Aber Psychiatrien arbeiten heute nicht mehr mit solchen Methoden. Ohne Zweifel war eine Irrenanstalt der letzte Ort, an dem man sich aufhalten wollte. Aber im letzten Jahrhundert ist viel passiert. Psychiatrie ist ohne Zweifel immer noch ein Machtinstrument und man sollte nicht alles als gegeben hinnehmen, was Psychiater von sich geben. Aber in erster Linie tut sie inzwischen einen guten Dienst an Menschen, denen anderweitig nicht mehr geholfen werden kann. Elektroschocks gibt es nur noch bei entsprechender Indikation (z.B. Katatonie) und fixiert wird auch nur in absoluten Zwangssituationen. Psychotische Menschen können ungeheuer stark werden. Gesprächstherapie und ggf. Psychopharmaka sind heute das Mittel der Wahl, die meisten Horrorszenarien, die früher durchaus stattgefunden haben, gibt es heute nicht mehr.
Abgesehen davon, was hier überall schon steht, sind die Psychiatrien momentan so dermaßen überlaufen, dass wirklich nur die Härtefälle eingewiesen werden.
Eine Persönlichkeitsstörung muss nicht immer gleich auch einen absoluten Lebenswandel beinhalten. Sich vorher schon zu viel Angst zu machen ist ein Stück weit normal, aber man sollte sich nicht verrückt machen. Dort werden, genauso wie in einem Krankenhaus auch, Untersuchungen durchgeführt die dann in einer Diagnose enden können. Dann folgt die medikamentöse Einstellung mit eventueller Gesprächstherapie und fertig.
Angst, dass einen irgendwelche Leute in dem Kh kennen könnten ist, meines Erachtens, fehl am Platz, denn wenn Du eine psychische Erkrankung haben solltest, müsstest Du eh nachdenken, wie Du mit der Diagnose anderen gegenüber umgehst. Versteckst Du es Deinen Freunden gegenüber kann das ziemlich arg nach hinten losgehen. Aber das wird erst dann brisant, wenn es eine Diagnose geben sollte.
Bedenke, dass noch nicht einmal sicher ist, ob Du eine Diagnose erhalten wirst. Eine Überweisung zur Untersuchung impliziert nicht gleich eine schwere Erkrankung.
Schiller
2009-06-21, 15:01:08
Kannte bis dato die Lobotomie nicht. Hab mir das mal bei Wikipedia gerade reingezogen. Fazit: krank. Man fragt sich, wer in dem Fall die Geistesgestörten waren. Die Patienten oder die "Ärzte"?
Rooter
2009-06-21, 15:49:05
Die Lobotomie war mit Abstand eine der grausamsten Praktiken, die je in der Psychiatrie zur Anwendung kamen.Ja, vor allem die transorbitale Methode nach Freeman. :O
MfG
Rooter
Die Lobotomie war mit Abstand eine der grausamsten Praktiken, die je in der Psychiatrie zur Anwendung kamen. Aber Psychiatrien arbeiten heute nicht mehr mit solchen Methoden. Ohne Zweifel war eine Irrenanstalt der letzte Ort, an dem man sich aufhalten wollte. Aber im letzten Jahrhundert ist viel passiert. Psychiatrie ist ohne Zweifel immer noch ein Machtinstrument und man sollte nicht alles als gegeben hinnehmen, was Psychiater von sich geben. Aber in erster Linie tut sie inzwischen einen guten Dienst an Menschen, denen anderweitig nicht mehr geholfen werden kann. Elektroschocks gibt es nur noch bei entsprechender Indikation (z.B. Katatonie) und fixiert wird auch nur in absoluten Zwangssituationen. Psychotische Menschen können ungeheuer stark werden. Gesprächstherapie und ggf. Psychopharmaka sind heute das Mittel der Wahl, die meisten Horrorszenarien, die früher durchaus stattgefunden haben, gibt es heute nicht mehr.
So wie du hier Werbung für den Laden mit Zwergi und J. macht, könnte man meinen, ihr wäret selbst Arzt und Pfleger im Dr.Mengele-Loverzzz-Kluppp.
"...Kuckucksnest" auch gesehen?
Also in einer Beziehung kann ich Dich beruhigen, solange Du keine Gefahr für dich selbst oder andere darstellst, musst Du sogar darum kämpfen kurzfristig aufgenommen zu werden. Eingewiesen wird nur bei akuten Gefahren. Aber auch dann wird ein Gutachter vom Gericht bestellt, der die Einweisung auf seine Rechtmäßigkeit überprüft.
Wie sieht das eigentlich mit deinen Eltern usw. aus, die sollten auf jeden Fall mit einbezogen werden.
Ich habe das mit meiner Mutter seit 6 Monaten durch, nach mehreren schweren Krebsoperationen ( 10 Narkosen) , hat sie Wahnvorstellungen bekommen, sah Personen die mit Ihr sprachen und natürlich nichts gutes wollten. Trotzdem wurde Sie nicht eingewiesen.
Erst nachdem ich einen Notarzt gerufen hatte, wurde etwas unternommen. Der Notarzt sagte: falls Sie sich freiwillig in die Psychatrie begeben, können Sie kommen oder gehen wann Sie wollen. Muß ich sie aber einweisen, kommt man erstmal auf die geschlossene Abteilung (wobei dann nach ein paar Tagen ein Gutachter vom Gericht kommt) , sie stimmte dann der Behandlung zu.
Entlassen wurde Sie nach 4 Wochen, nur mit dem Diagnosebericht,ohne weitere Behandlungsempfehlungen, auch ohne Medikamente. Der Hausarzt war auch überfordert, so dass es wieder in einem Debakel endete.
Danach konnte ich Sie überreden, sich noch einmal in die Psychatrie zu begeben - diesmal wo anders - , dort hatte man das Gefühl, das man eher in einem Sanatorium war. Dort wurde Ihr auch sehr gut geholfen, so das ich Sie morgen wieder in ihre Wohnung holen kann.
Ich habe daraus gelernt, das Psychatrie nicht Psychatrie ist, man sollte sich vorher umschauen und Informieren.
Auf jeden Fall war die Krankheit meiner Mutter um Längen schlimmer, als es bei Dir der Fall zu sein scheint und auch dann war eine rigorose Einweisung so gut wie unmöglich.
Bei Dir vermute ich eher, das man Dich intensiv untersuchen möchte, eventuell mit CT um körperliche Krankheiten ausschliessen zu können. Dann wird es wohl zu Gesprächen kommen, entweder nur mit einem Arzt/Therapeuten oder Gesprächsgruppe...auf jeden Fall nichts, wo vor Du angst haben musst.
Ich muss auch sagen, bevor ich das jetzt durch hatte, waen meine Vorstellung einer Irrenanstalt auch eine ziemliche Horrorvorstellung. Da ich aber über Wochen fast täglich dort war und alles erlebt und gesehen habe - auch die schweren Fälle - , hat sich meine Meinung total verändert.
Ich rate Dir nur, nimm die Hilfe an. Scheiß auch drauf was andere dazu sagen oder wer Dich eventuell sieht, sowas kann Jeden treffen, aus heiterem Himmel.
Wenn Du dich nicht behandeln lässt und wirklich eine psychische Störung dahinter steckt (was ja noch garnicht feststeht) , könnte es auf Dauer schon problematisch für Dich werden.
Leider ist so, dass in meiner Umgebung absolut niemand weiß. Ab und zu wurde schon zu mir gesagt, ich wäre gestört. Das hat mich ziemlich verletzt.
Im Chat habe ich es alten Freunden mitgeteilt, aber die leben jetzt am anderen Ende der Welt. Ich kann es mir auch nicht vorstellen, es jemanden zu sagen, dafür sind meine Freundschaften einfach zu locker, was sicher an mir liegt.
{655321}-Hades
2009-06-21, 21:26:14
So wie du hier Werbung für den Laden mit Zwergi und J. macht, könnte man meinen, ihr wäret selbst Arzt und Pfleger im Dr.Mengele-Loverzzz-Kluppp.
"...Kuckucksnest" auch gesehen?
Jo. Habe ich. Erwähnte ich nicht gerade, dass Psychiatrie durchaus ein Machtinstrument ist und man deswegen mit Vorsicht genießen sollte, was einem erzählt wird? Hast du mal nachgesehen, wann "Einer flog übers Kuckucksnest" entstanden ist? Seitdem ist _so_ viel passiert. Und die USA sind eh nochmal ein Fall für sich. Da wurde schließlich auch noch bis in die 70er Jahre zwangssterilisiert. Aufgrund deiner polemischen Antwort sehe ich exakt zwei Möglichkeiten, wie deine Position gestrickt ist: 1. Scientology, 2. Verschwörungstheoretiker/Alternativ"mediziner".
Es sind mit Sicherheit eine Menge Menschen in Behandlung wegen "Störungen", die keine sind. Der Grad zwischen Charakter und Neurose ist ebenfalls so schmal, dass eben lediglich das Kriterium des Leidensdrucks bestimmt, ob jemand nun krank ist oder nicht. Was normal zu sein hat und was nicht ist Gegenstand des Diskurses und keinesfalls absolute Wahrheit. Aber es gibt da eine Tatsache, um die man nicht drum herum kann: Menschen in akuten psychotischen Zuständen sind gefährlich für sich und andere (auch wenn andere Gesellschaften Verwendung für solche Menschen hatten und sich sogar ganz bewußt "Irre" geschaffen haben). Denen kann inzwischen geholfen werden. Es gibt inzwischen sehr brauchbare Medikamente, die Aufenthalte in Kliniken überflüssig und ein normales Leben möglich machen. Die Nebenwirkungen sind immer noch schlimm, aber es sind Meilensteine gelegt worden. Mengele-Methoden gibt es nicht mehr. Und ich werde bestimmt nicht leugnen, dass es sie gab.
Hast du mal eine Psychiatrie von innen gesehen? Als Besucher oder Insasse? Als Behandelnder ja offensichtlich nicht. Wie machst du dir denn ein Bild von der Institution? Scientology-Flyer und Geistheilerseminare?
Und nein, ich bin weder Arzt, noch Pfleger. Ich habe lediglich ein ausgesprägtes privates Interesse an Psychopathologie und Psychoanalyse.
Zwergi
2009-06-21, 21:59:22
So wie du hier Werbung für den Laden mit Zwergi und J. macht, könnte man meinen, ihr wäret selbst Arzt und Pfleger im Dr.Mengele-Loverzzz-Kluppp.
An diesem Satz erkennt man, wie...naja...doof UND reaktionär du bist.
Mengele hatte überhaupt nichts mit Psychiartrie zu tun und mMn gingen seine Gräultaten mit heftigem Abstand weit über Eletroschocks, Fixierungen und Lobotomien hinaus. Ein wenig recherchieren hätte dir diese Info gegeben und uns diesen dämlichen Post vielleicht sogar erspart, aber da stirbt die Hoffnung wohl zuletzt. Es findet sich ja immer ein Hardliner, der bei Psychiartrie an Anstalten aus den 30er Jahren in wasweißichwo denkt und der Meinung ist, seit dem hätte sie NIE irgendwas auf dem Gebiet weiterentwickelt.
Werbung machen ;D Ich habe nur versucht dem TS nahezulegen, dass eine solche Klinik eben keine legale Folteranstalt ist, was auch der Wahrheit entspricht, da ich eine solche schon mehrfach besucht habe, auch die geschlossene Abteilung.
Zuletzt, großes Kino was du hier abziehst. Der TS, sowieso verunsichert, wahrscheinlich dahingehend auch krank, ist nun noch verunsicherter als zuvor, aber hauptsache du hast hier den großen Schwall Nonsens reingehauen - da hat sich heut wieder einer mit ner großen Schüssel Ruhm bekleckert.
So wie du hier Werbung für den Laden mit Zwergi und J. macht, könnte man meinen, ihr wäret selbst Arzt und Pfleger im Dr.Mengele-Loverzzz-Kluppp.
"...Kuckucksnest" auch gesehen?
Schon einmal darüber nachgedacht, dass die Psychiatrie auch helfen kann? Es muss nicht immer böse sein, was dort gemacht wird und wie dort behandelt wird. Aber da Du ja ein so ausgeprägtes Meinungsbild über diesen Berufszweig hast, ist eigentlich jede Diskussion mit Dir über dieses Thema unsinnig. Denn egal mit welchen Beweisen oder Tatsachenberichten Hades, Zwergie oder ich irgendetwas untermauern wöllten, würdest Du mit Macht nach einem Gegenargument suchen. Aber dieser Platz hier ist dafür nicht der richtige. Du solltest erwägen einen Thread extra zu diesem Thema anzulegen, denn zu dem Topic hier steht Deine Meinung in keiner Relation. Versunsicherung des TS ist das Einzige, was Du damit erreichst und das ist meines Erachtens schwerwiegend genug.
Amarok
2009-06-21, 23:22:22
So wie du hier Werbung für den Laden mit Zwergi und J. macht, könnte man meinen, ihr wäret selbst Arzt und Pfleger im Dr.Mengele-Loverzzz-Kluppp.
"...Kuckucksnest" auch gesehen?
Wieso maßt dir an so zu urteilen? Es geht hier nciht um Werbung, es geht im Information was und wie in einer modernen Psychiatrie vorgegangen wird. Eine Zwangsbehandlung ist heutzutage die Ausnahme, nur bei akuter Fremd- oder Selbstgefährdung.
Zu einer psychischen und/oder psychiatrischen Erkrankung gibt es einen anderen Zugang als zu somatischen, aber auch hier kann sehr vielen Menschen geholfen werden, leider nicht immer, aber das ist in der Medizin auch bei anderen Erkrankungen üblich.
Und ich wiederhole hier eine Bitte: Verunsichere nicht durch unqualifizierte Aussagen Menschen die hier ihre Fragen stellen.
Leider ist so, dass in meiner Umgebung absolut niemand weiß. Ab und zu wurde schon zu mir gesagt, ich wäre gestört. Das hat mich ziemlich verletzt.
Im Chat habe ich es alten Freunden mitgeteilt, aber die leben jetzt am anderen Ende der Welt. Ich kann es mir auch nicht vorstellen, es jemanden zu sagen, dafür sind meine Freundschaften einfach zu locker, was sicher an mir liegt.
Mir hat man auch schon öfter gesagt, das ich gestört bin, das hat wohl jeder irgendwann mal gehört. Daraus würde ich mir nichts machen. Vielleicht solltest Du doch mal versuchen mit deinen nahen Angehörigen zu reden und deine Probleme zu schildern. Halte ich für wichtig.
Gut ist, das Du die Sache schon selbst in die Hand genommen hast und professionelle Hilfe suchst. Mach Dir nicht so viel Sorgen und Ängste, noch steht doch überhaupt nicht fest, ob und wie Du krank bist.
Wie schon gesagt, Psychatrie hört sich böse an, ist es aber nicht. Natürlich gibt es unter den Psychatrien qualitative Unterschiede, lieget aber eher an den Gesundheitsreformen und das Krankenhäuser Gewinne machen müssen.
Ich habe das so erlebt (bin der Gast mit der Mutter) ...die privatisierte Psychatrie war weniger hilfreich - um es mal milde zu sagen - das städtische Klinikum (Psychatriecentrum) war um Längen besser. Bezogen auf die Ausstattung/Hilfeangebote und Personal.
Aber, wie schon gesagt, noch ist bei Dir überhaupt nicht raus, ob Du stationär behandelt werden musst. Ohne Hilfe wirst Du da wohl nicht raus kommen, also nimm die Hilfsangebote an. Am Anfang ist immer das Gespräch, da erfährst Du mehr und kannst dann selbst - hoffentlich richtig - entscheiden.
Viel Glück.
Hallo,
da ich schon seit einiger Zeit in eurem Forum unterwegs bin und vor allem sehr schätze wie in diesem Bereich der Wille zu helfen besteht möchte ich meine Situation und meine Gedanken dazu in diesem Thread einmal unterbringen.
Sollte der Topicersteller damit nicht einverstanden sein kann man den Thread ja vielleicht splitten o.ä.
Zu meinem Fall:
Ich frage mich schon seit längerer Zeit ob ich psychiatrische Hilfe in Anspruch nehmen soll. Ich höre keine Stimmen oder sonstiges, ich funktioniere im Alltag ohne das jemandem anscheinend etwas auffällt, Freunde, Familie, alles wie gehabt, da kann ich mich nicht beklagen, in dieser Hinsicht stehen mir alle Türen offen - aber mein Leben wird immer düsterer, es steckt kaum noch ein Lebenswille in mir. Warum das so ist kann ich nicht sagen, lange Zeit habe ich Gedacht es wäre vielleicht der Beruf oder meine Einsamkeit in Bezug auf einen Lebenspartner. Ich weiß es nicht, aber nach vielen Jahren, ich sprech hier nicht von einem kurzen "down" sein weil irgendwas ärgerliches passiert ist, und ein paar Experimenten (vor allem Berufstechnisch) hege ich den Verdacht das es doch etwas anderes ist.
Es ist mir wichtig zu betonen das ich durchaus immer noch Glücksmomente empfinde, das auch nicht unbedingt selten, es kann aber von jetzt auf gleich kommen das meine Lust am Leben schlagartig erlischt - das endete bisher in 2 Selbstmordversuchen, verteilt auf die letzten 2 Jahre. Der erste weniger ernsthaft , der zweite durchaus geplant, ging aber schief. Meine größte Hemmschwelle war immer die Sorge wie meine Eltern damit umgehen könnten,
persönliche Angst vor dem Tod ist bei mir eigentlich garnicht mehr vorhanden.
Bevor hier jemand in wilde Aktivität verfällt und die roten Alarmglocken angehen - ich denke ich kann behaupten nach dem ernsthaft geplanten, ernsthaft durchgeführten und dennoch missglückten Versuch wirklich nachgedacht zu haben. Meine persönliche Einstellung zum Leben hat sich dadurch nicht verändert, leider, aber es steht für mich einfach fest das ich das meinen Eltern nicht antuen kann. Da ist nicht mehr, aber auch nicht weniger - ich kann nicht wirklich sagen wer ich bin oder was ich will, meistens will ich einfach nur alleine sein und bloß keine Verpflichtung für irgendwas haben.
Was meint ihr ? Soll ich mit meinen Eltern darüber sprechen ? Freunde möchte ich damit nicht belasten, es erscheint mir nicht richtig. Mein Vater litt vor vielen Jahren selbst an schweren Depressionen und hat sie erfolgreich überwunden, wäre er der richtige Ansprechpartner um über meinen verloreren Lebenswillen zu reden ? Was ist mit mir los ? Bin ich nun irgendwie krank im Sinne einer Krankheit, mein Verstand erlaubt es mir irgendwie nicht die Thematik aus diesem Blickwinkel zu betrachten. Schnupfen ? Nasenspray ! Depressiv ? Psychopharmaka ! Ist es wirklich so ?
Ich weiß es einfach nicht
Thowe
2009-07-06, 10:40:12
Ohne deutlich mehr Details ist das schwierig zu sagen, es schaut aber ein wenig danach aus, als sehntest du dich nach Veränderungen und diese passieren nicht, so dass der Wunsch als solches die Hoffnungen schürt und das Nichterfüllen eben die Rückschläge sind, die die Hoffnungen langsam, aber stetig ersticken.
Oftmals ist es einfach eine Frage, für was man lebt und entdeckt man hier keine Antwort, muss man nicht unter schwere Depressionen leiden um sich mies zu fühlen, und ja, natürlich somit den Grundstein für echte/massive Depressionen zu legen. Gefühle und Gedanken haben einen erheblichen Einfluss auf das Gemüt, wer "sinnlos" denkt, wird auch überall eine Bestätigung dafür finden. Es gibt keine definierten "Sinnigkeiten", nur den Weg, all das Schöne und Gute überall um sich herum zu sehen und sich daran zu erfreuen.
Ein wenig das hier: http://www.youtube.com/watch?v=3sqeG1Kq6Hk :D
Die "üblichen Tipps" zum abmildern des Ganzen wären, treibe eine Ausdauersportart, suche dir ein Hobby außerhalb des Gewohnten, malen, fotografie etc., all das kann neuen Sinn ergeben.
Reden mit der Familie ist in meinen Augen immer nur dann sinnig, wenn diese selbst gefestigt genug ist. Ansonsten bleibt immer noch die professionelle Hilfe.
DanMan
2009-07-06, 19:28:46
Suizidabsichten sind ein klarer Grund für professionelle Hilfe. Damit meine ich, dass du keine Hemmungen haben solltest diese in Anspruch zu nehmen.
Wie Thowe schon schrub kommt es auf dein Verhältnis zu deinen Verwandten an, ob du dich ihnen anvertrauen kannst / sollst. Im Zweifelsfall würd ich direkt zum Profi gehen.
doublehead
2009-07-06, 20:14:07
Suizidabsichten sind ein klarer Grund für professionelle Hilfe. Damit meine ich, dass du keine Hemmungen haben solltest diese in Anspruch zu nehmen.
Absolut, dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Ich litt auch lange Zeit an einer schweren Depression, und Suizid erschien mir eine gute Option. Eine 18-monatige Gesprächstherapie hat bei mir ein kleines Wunder gewirkt. Mir geht es seidem wieder gut, ich habe unglaublich viel über mich und die Ursachen meiner Depression gelernt, und ich lebe wieder Dinge aus die ich für mich innerlich als "aus und vorbei" abgehakt hatte.
Ich kann jeden nur ermutigen, sich professionelle Hilfe zu holen. Vorher hatte ich auch diese "Kuckucksnest"-Horrorvision im Hinterkopf, das hat sich aber als absolut unbegründet herausgestellt.
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