PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Mutter ist gestorben ...


Lenon
2009-06-18, 07:51:39
... und ich komme nicht damit klar.

Ich bin 33 Jahre alt bin verheiratet und habe 2 Kinder (4 Jahre und 9 Monate).

Am Freitag ist meine Mutter ins Krankenhaus eingeliefert worden mit der Diagnose vom Artzt "schwerer Magen Darm Infekt".

Im Krankenhaus stellte sich dann schnell heraus, das es kein Magen Darm Infekt ist. Meine Mutter wurde dann sofort auf die Intensivstation verlegt.

Dort wurde dann eine Blutvergiftung (Sepsis) infolge von Nierenversagen festgestellt. Am Sonntag konnte ich noch mit Ihr reden und ich habe einfach nicht geschnallt, daß sie sich verabschieden wollte. Sie sagte, daß sie froh sei, mich noch einmal zu sehen und ich wiegelte ab.
Sie bat mich dafür zu sorgen, daß meine 4 jährige Tochter Ihre Oma nicht vergisst.
Zu diesem Zeitpunkt waren Ihre Augen schon gelb und Ihre Stimme sehr kehlig. Ich habe Ihre Situation nicht als lebensbedrohlig eingestuft ... niemand sprach davon.
Sonntag abend wurde sie ins künstliches Koma gelegt. Danach ging es rapide abwärts. Leber entzündet, Blutgerinnungsstörung, übersäuertes Blut und der Blutdruck lag bei 56 zu 30.
Durch die zugeführten Medikamente war sie sehr aufgedunsen ... kaum zu erkennen.
Am Montag um20.19h hörte Ihr Herz auf zu schlagen (zwischenzeitlich kam eine Lungenentzündung dazu).

Ich stand an Ihrem Bett und konnte dieses Bild meiner toten Mutter nicht begreifen. Ich bekam Heulkrämpfe und Zitteranfälle.
Sie war immer der Mittelpunkt der Familie ... allesdrehte sich um sie. Es war sehr heftig sie geschlagen im Bett zu sehen.

Nun sollte ich mich eigentlich um meinen Vater, meine Frau und meine Kinder kümmern aber ich komme mit mir selber nicht einmal klar. Wie aus dem nichts bekomme ich Heulkrämpfe und Zitteranfälle - auch gerade eben wieder :(

Wie soll man damit nur umgehen ???

(R)evolutionconcept
2009-06-18, 09:13:12
Mein herzliches Beileid. ;(

Da gibt es keinen richtigen Weg wie man damit umgeht. Jeder trauert anders.
Lass es einfach zu und dir Zeit. Du hast deine Mutter verloren, du musst nicht stark sein. Das wird wohl niemand von dir verlangen.
Lass einfach alles raus und such dir Halt bei deiner Familie.

MegaManX4
2009-06-18, 09:20:52
Das ist immer schrecklich.

Die richtigen Worte für sowas zu finden sind nicht leicht, bzw. gibt es sie gar nicht.

Das einzige was ich Dir sagen kann, ist, das es vorbei geht. Mit der Zeit wird es Tag für Tag besser werden. Glaub mir.

urpils
2009-06-18, 09:26:27
Trauer ist etwas sehr wichtiges und normales. Jeder Mensch durchlebt dies aber anders. Auch diese "Schuldgefühle" deiner Familie gegenüber gehören dazu. Du musst nun niemandem etwas beweisen - und du tust das, was du für richtig hälst und was du kannst. Mehr verlang niemand und mehr ist auch nicht gut.
Es wird noch eine ganze Weile sehr weh tun und vor allem ist das noch sehr neu... du wirst diese Pulswellenartigen Heulkrämpfe wohl noch eine ganze Weile ertragen müssen - das ist sehr häufig und auch normal.

Du hast mein aufrichtiges und herzliches Beileid - und das einzige was ich sagen kann, was vielleicht in irgendeiner Richtung hilft ist folgendes:
Der Tod der Eltern/Mutter ist ein Vorgang, der in der Natur häufig zwangsläufig vorkommt (ganz im Gegensatz zum Tod der eigenen Kinder zum Beispiel). Die Menschheit hätte nicht lange überlegt, wenn die Natur die menschliche Psyche nicht so aufgebaut hätte, dass sie damit umgehen kann. Es dauert vielleicht und es ist ein langer und schmerzhafter Prozess - aber es wird besser werden.

ich wünsche alles Gute! durchhalten und die Trauer zulassen..

Santini
2009-06-18, 09:33:33
das tut mir sehr Leid für dich,kann mir kaum was schlimmeres vorstellen ;(

Das wünscht man wirklich keinem, auch wenn irgendwann halt der Tag kommt an dem die Eltern bzw ein Elternteil nicht mehr da ist.

Der Schmerz wird nie komplett weggehen aber deutlich kleiner werden.

Versuch dich wenn der erst Schock vorbei ist, an sie und die schönen Zeiten mit ihr zu errinnern.

kopf hoch :)

EL_Mariachi
2009-06-18, 09:39:57
Nur die Zeit kann solche Wunden heilen...
Kopf hoch! Das Leben geht weiter!

.

cessy000
2009-06-18, 09:55:46
Tut mir sehr, sehr Leid,
aber bitte denk auch an deine Familie und versuch es zu verarbeiten.

Die brauchen dich !

(R)evolutionconcept
2009-06-18, 10:01:34
Tut mir sehr, sehr Leid,
aber bitte denk auch an deine Familie und versuch es zu verarbeiten.

Die brauchen dich !

Vor allem braucht er seine Familie!
Nun muss seine Familie für ihn da sein und nicht er für sie. Er hat den schlimmsten Verlust erlitten.

Zwergi
2009-06-18, 10:06:07
Mein aufrichtiges Beileid.
Heul nur, wenn du magst, das ist nicht verwerflich. Du musst jetzt nicht den Starken für die anderen machen. Das geht auch nicht, bzw ist ungesund. Trauert gemeinsam, der ganzen Familie gehts schlecht und Todesfälle gehören leider zum Familienleben dazu :(

Quasi, MMn gibts da keine gegenseitigen "Daseins-Ansprüche". Die Familie trauert gemeinsam, ohne "Quittung" :)

Fritte
2009-06-18, 10:09:48
Wie soll man damit nur umgehen ???

Erstmal mein Beileid!

Falls du Bedenken haben solltest, auch Männer dürfen weinen und ihren gefühlen freien Lauf lassen, also tus einfach, es wird dir helfen.

(R)evolutionconcept
2009-06-18, 10:11:08
Mein aufrichtiges Beileid.
Heul nur, wenn du magst, das ist nicht verwerflich. Du musst jetzt nicht den Starken für die anderen machen. Das geht auch nicht, bzw ist ungesund. Trauert gemeinsam, der ganzen Familie gehts schlecht und Todesfälle gehören leider zum Familienleben dazu :(

Quasi, MMn gibts da keine gegenseitigen "Daseins-Ansprüche". Die Familie trauert gemeinsam, ohne "Quittung" :)

Ja sicherlich, aber ich finde er braucht jetzt nicht für die anderen stark sein.
Er sollte in seiner Familie Halt finden, und sich nicht selbst dazu zwingen stark sein zu müssen.

doublehead
2009-06-18, 10:14:25
Herzliches Beileid !

Verdränge nichts, lass alles raus. Und wenn Du heulen musst, dann musst Du eben heulen. Markier bloss nicht den Starken. Und sprich mit Deiner Familie darüber, das ist für alle eine schlimme Situation.

Alles Gute !

Cyphermaster
2009-06-18, 10:19:04
Ich habe noch meine Eltern, aber mittlerweile keine Großeltern mehr. Sowas trifft einen in jedem Fall - aber ich glaube, hier liegt viel daran, daß der Threadstarter sich mit der Sache an sich nicht wirklich beschäftigt hat bzw. beschäftigen wollte. Ohne das Bewußtsein, daß auch Mütter sterblich sind, und daß der Mittelpunkt in der Familie damit irgendwann nicht mehr derselbe sein würde, ist das wie ein Schockzustand. Besonders, wenn man so einen "Fels in der Brandung" plötzlich nicht mehr vital und schier von der Zeit unbeeindruckt vor sich hat, sondern ihn krank und schwächlich vor Augen sieht. Ein wenig stürzen die Grundfesten der Welt ein, wenn sich als unveränderlich Begriffenes plötzlich doch ändert.

Man fühlt sich sehr verloren, total hilflos und vor allem auch verwirrt. So ein "Wie soll es nur weitergehen?"-Gefühl; man hatte ja noch nie so weit gedacht. Ich denke ebenfalls, man muß sich deswegen in seiner Trauer damit auseinandersetzen. Eine neue "Ordnung" im Leben für sich finden. Solange man nicht die Stärke in sich selbst wiedergefunden hat, hilft es nicht, Stärke spielen oder erzwingen zu wollen. Überspielte Trauer bricht sich irgendwann ihren Weg, wie eben in diesem Zittern und den Heulkrämpfen.

@Threadstarter: Mein Beileid.

INDEX75
2009-06-18, 10:19:33
Mein tiefstes Beileid.

Ich musste wirklich schlucken als ich das eben las, denn auch ich weiß wie es ist einen geliebten Menschen viel zu früh zu verlieren. Meine Mutter, Mittelpunkt der ganzen Familie, starb ebenfalls vor einigen Jahren - an Krebs. Der Anblick meiner toten Mutter aber auch meines trauernden Vaters, den ich zu diesem Zeitpunkt das erste Mal in meinen Leben weinen sah, brach mir das Herz.

Ich war damals 29. Nach ihrem Tod schien es für mich nichts mehr zu geben…. Kein Glück, keine Lebenslust, keine Zukunft. Zu Anfang dachte ich das der Schmerz niemals vergehen würde. Doch durch meine Familie und meine Freunde kam ich darüber hinweg. Es braucht aber Zeit. Es ist wie eine Art "tiefgründige Erfahrung" in Deinem Leben bei der Du bereit und willens sein musst sie zu verarbeiten. Auch Dir wird die Familie und Deine Freunde die nötige Kraft dazu geben. Und denke daran das Du nun selbst eine Familie hast die Dich liebt und braucht. Zeige Deine Trauer, zeige aber auch das Du es schafft damit umzugehen und dadurch noch immer für Deine Familie da bist.

Zwergi
2009-06-18, 10:25:40
Ja sicherlich, aber ich finde er braucht jetzt nicht für die anderen stark sein.
Er sollte in seiner Familie Halt finden, und sich nicht selbst dazu zwingen stark sein zu müssen.

Aso, gut, dann hast du auch nur das anders formuliert, was ich meine :)

Radeonfreak
2009-06-18, 10:54:42
Mein aufrichtigstes Beileid.

wie die anderen schon geschrieben haben, versuch nicht stark zu sein sondern suche Halt bei deiner Familie.
Man muss da gemeinsam durch, alleine frisst es einen auf.

Rooter
2009-06-18, 11:27:39
... und ich komme nicht damit klar.Es ist doch erst drei Tage her, da muss man auch noch nicht damit klar kommen. ;(

MfG
Rooter

Gammaray
2009-06-18, 11:27:41
Was ein ganz wichtiger Punkt: Rede daüber, egal mit wem...

Nedo
2009-06-18, 11:51:07
Mein allergrößtes Beileid!

Ich kann mir nicht vorstellen wie sich diese Situation anfühlt. Lass alles raus. Rede darüber, versuch es irgendwie zu verarbeiten.

Die Zeit wird die Wunden heilen, aber lass dir Zeit...

Rest in peace...

atlantic
2009-06-18, 13:12:33
Du warst bei ihr. Sie hat sich von dir verabschiedet, auch, wenn du das zu dem Zeitpunkt nicht realisiert hast. Und sie hat dir gesagt, was sie sich von dir wünscht. Das du dafür sorgen sollst, das deine Tochter ihre Oma nicht vergißt. Versuch, ihr diesen letzten Wunsch zu erfüllen, und gib deiner Trauer einen Ort. Für viele ist das das Grab des geliebten Menschen. Aber es kann auch etwas ganz anderes sein. Die Beschäftigung mit dem Vergangenen, oder ein Erinnerungsstück, oder eben das Streben im Sinne der Erfüllung eines letzten Wunsches. Der Weg ist nie kurz. Und nie leicht. Nicht umsonst nennt man die Verarbeitung eines solchen Verlusts Trauer"arbeit".

Tränen sind etwas erleichterndes. Sie sind die Möglichkeit, Gefühle auszudrücken, für die es keine passenden Worte gibt. Wenn du ihren letzten Wunsch beherzigst, dann wird sie nie wirklich fort sein. Wie heißt es doch...wenn jemand stirbt, den man im Herzen liebt, dann ist er nicht wirklich tot. Er ist uns nur vorausgegangen.

Ich wünsche dir viel Kraft in dieser schweren Zeit. Eins zeigt uns so ein Verlust immer wieder aufs Deutlichste. Man sollte jeden Tag mit denen bewußt genießen, die uns wichtig sind.

Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.
A. Saint-Exepury

Gast
2009-06-18, 13:41:36
Erstmal Herzliches Beileid ...

ich kann dich sehr gut verstehen.
Mein Vater ist vor 8 Monaten gestorben und ich habe es heute noch nicht verkraftet und es tut wahnsinnig weh,
mein Vater war krank, er hatte Lungenprobleme,er lag im Koma, war dann wieder hellwach, konnte aber nicht reden da er einen Luftröhrenschnitt hatte, er musste noch ein paar kleine kilos abnehmen um auf die Liste für eine Spenderlunge zu bekommen,was er mit viel Kraft schaffte,obwohl das wahnsinnig schwer war denn sport konnte er keinen machen da er keine Luft bekam, er hatte große Probleme zu atmen ,er hing dann schon an eine Atemmaschine.Jedenfalls kam er dann ins Krankenhaus weil er wieder totale Atemnot hatte sie legten ihn ins Koma,das ging alles zu schnell einen Tag vor seinen 53 Geburtstag holten die Ärzte ihn aus dem Koma zurück, alle freuten sich..die Hoffnung war groß das er nun endlich eine Spenderlunge bekommt,alle Voraussetzungen waren nun da.

Am Wochenende Ihn noch besucht, er konnte ja nicht reden,wir kommunizierten über ein Blatt papier .. ich fuhr nach Hause ,ich wohne 150 km weiter weg .Abends rief mich die Lebensgefährtin meines Vaters an mit der Nachricht das mein Vati endlich eine Spenderlunge bekommt ... Juchuuu dachten wir alle ,er hat gekämpft und nun wird er belohnt er kann endlich wieder richtig leben ..
Die op ist gelaufen und wir dachten es wird alles gut aber was war.. ? alles wurde schlechter sein Zustand war katastrophal, seine werte gingen runter er hatte überall wasser im körper war total aufgeschwämmt ,die neue lunge wurde nicht angenommen,sie haben ja auch netterweise nur eine lungenhälfte neu gemacht und die andere die nur 30 prozent funktion hatte haben sie drin gelassen,klasse sag ich da nur , wir wurden oft angerufen wir sollten kommen und uns verabschieden,er würde die Nacht nicht überleben....doch als wir da waren hieß es dann,hey kein problem alles okay wieder..Einige Tage später Anruf von der Lebensgefährtin die von den Ärzten angerufen wurde wenn ich meinen Vater noch mal sehen möchte soll ich doch ins Krankenhaus kommen und mich verabschieden,sie stellen dann die Maschinen ab.. Bumm was für ein Schlag ins Gesicht.Ich ,mit nen baby und meinen mann mitten in der nacht nach Leipzig gefahren mit den gedanken das kann nicht sein die können doch nicht einfach meinen Vater das Leben nehmen andere liegen monatelang im koma da stellt auch keiner die maschinen ab , warum bei meinen Vater ? Ich bin kein Arzt aber ich fand das nicht alles als Hoffnungslos ich bin der Meinung die ärzte hatten meinen Vater noch ein wenig Zeit geben müßen er hätte sie bestimmt wieder stabilisiert,stattdessen musste ich zusehen wie man mir meinen Vater nahm ... ich ging raus aus dem zimmer und ich wußte, jetzt wird mein vater sterben sie holten mich dann wieder rein weil ich meinen vater noch mal sehen wollte ihn drücken wollte... ich war die einzigste die von der rießengroßen familie da war, in den augenblick als er starb hielt ich quasi seine hand,nur ich alleine war da keine zig geschwister die er hatte noch seine mutter noch seine lebensgefährtin oder sonst wer niemand war da nur ich ! Auch wenn viele sagen ich hätte das nicht tun sollen ihn so zu sehen wo er tod war, für mich war es wichtig weil ich nie die hoffnung aufgegeben hatte und an ihn geglaubt habe. Ich habe meine Meinung zu diesen Ärtzen gebildet und eins weiß ich, in dem Kh werde ich mich nie behandeln lassen,never, denn es gab einige unstimmigkeiten was die sache mit meinen vater anging.Auch die Leiche wurde nicht sofort freigegeben irgendwas stimmte da nicht ...


Jedenfalls wollt ich dir nur damit sagen, lass deinen Gefühlen freien Lauf, trauere um deine Mutter denn das ist wichtig. zieh dich auch mal zurück wenn du das Gefühl hast alleine sein zu wollen .Du hast deine Kinder das ist auch sehr wichtig ,die brauchen dich auch !

Es tut mir wirklich sehr leid für dich ich weiß wie du dich fühlst, ich konnte nie trauern denn ich habe eine tochter die war damals erst 3 monate alt da verlor sie ihren opa, da konnte ich nicht trauern denn mein Baby brauchte mich sie war ja erst 3 monate,heute ist sie fast ein jahr alt, und es macht mich traurig das sie ihren opa nie sehen kann, aber zum glück kann ich ihr viel von ihm erzählen...Mein Vater war erst 53 und mußte sterben er hatte soviel Lebensmut und wollte leben er hat so gekämpft ..Ich weine heute noch weil ich das nie verkraftet habe und auch noch lange zeit nicht verkraften werde...

BrotherBerni
2009-06-18, 13:50:47
Auch von mir mein aufrichtiges Beileid!:frown:
Aber wie meine Vorredner schon geschrieben haben, Du hast Sie wenigstens noch gesehen bzw. gesprochen. Eine laute Trauer durch Weinen ist völlig in Ordnung. Jeder trauert anders!
Ich hab damals als meine Mutter innerhalb von drei Tagen an einer Lungenembolie gestorben war, leise getrauert, ohne viel nach außen zu zeigen.
Auch ein Weg, der aber bedeutend länger dauert.
Ich denk auch heute nach 16 Jahren(1993) immer noch an meine Mutter. Ist in meinen Augen auch völlig normal, und sie wird auch immer fehlen.

Berni

Johnny Rico
2009-06-19, 22:47:30
Mein Mitgefühl

Deine Reaktion ist normal, habe ich genau so auch bei mir erlebt.

Es wird bestimmt noch ein halbes Jahr dauern, bis die Zwischendurchtränen wegbleiben.
Nach 1-2 Jahren wird es noch besser, nach 5-7 Jahren ändert sich der Blick und nach 15Jahren ist man froh den Menschen gekannt, erlebt, geliebt zu haben, unabhängig davon, ob der Mensch nun plötzlich abgetreten ist, oder man drauf vorbereitet war.

Die Zeit heilt Wunden, das stimmt und auch die Erinnerung und die Liebe Deiner Mutter wirst Du immer in Dir tragen, denn sie ist ein Teil von Dir :)

Da Fre@k
2009-06-21, 18:37:38
Auch von mir mein aufrichtiges Beileid!

Ich war damals 23 Jahre alt, als mein geliebter Vater verstorben ist.
Leider musste er schon mit 47 Jahren gehen. Plötzliches Herzversagen.

Die ganzen Wochen vorher hatte er schon über Probleme geklagt.
Ich hatte ihm mehrmals gesagt, er solle doch zum Arzt gehen. Aber wie wir Männer eben so sind.
Als er dann doch zu einer Herzspezialistin gegangen ist (war an einem Donnerstag), hatte sie ihn direkt und ohne Umwege in die Uniklinik verwiesen.
Ich hatte in dieser Woche Spätschicht und meinen Vater in dieser Woche nicht mehr gesehen und gesprochen.

Als meine Oma mich anrief, das er im Krankenhaus sei, habe ich direkt bei meiner Firma angerufen, das ich frei bräuchte.
Wir sind dann zu ihm ins Krankenhaus gefahren. Wir haben mit ihm gesprochen und noch Späße gemacht.
Das war das letzte Mal, das ihn lebend gesehen und gesprochen habe.

Tags drauf ist er auf Station gekommen. Allerdings hat was mit dem Telefon nicht gestimmt, sodas ich nicht telefonisch mit ihm sprechen konnte.
Der Besuch war für Sonntag ausgemacht, da ich selber keine Möglichkeit hatte ins Krankehaus zu kommen (kein Führerschein und halt die Spätschicht).

In der Nacht von Samstag von Sonntag so gegen 2.30Uhr ist er sanft im Schlaf gestorben.
Die Nachricht bekam ich Sonntag Morgens von meiner Oma.
Mittlerweile ist das 14 Jahre her.
Und es gibt auch heute noch Momente, wo mir die Tränen kommen, wenn ich an ihn denke.

Am traurigsten macht mich aber, das meine Freundin ihn nicht mehr kennenlernen durfte.

PrefoX
2009-06-21, 19:01:09
Auch ein herzliches Beileid von mir, hoffe du kannst irgendwann verkraften :(

Ich drück dir die Daumen.

Dimon
2009-06-21, 19:15:51
Mein Herzlichstes Beileid...

Ich Wünsche dir viel Kraft das du das verarbeitest, nur die Zeit heilt alles...

Bleib stark...

Lenon
2009-06-21, 23:53:35
Ich danke Euch für die tröstenden Worte.

Derzeit versteh ich mich selbst nicht. Ich weine kaum noch und bin seltsam ruhig - fühlt sich alles taub an.

Nur als heute meine Tochter ein Bild gemalt und Ihre Puppe angezogen hat und mir gab mit den Worten "Das ist für Oma, damit sie im Himmel etwas zu spielen hat" konnte ich mich nicht mehr halten. Das macht mich bald am meisten traurig. Das meine Mutter die Kinder nicht mehr aufwachsen sehen kann. Ich hoffe wir können meiner Tochter das ganze so leicht wie möglich machen.

Morgen Nachmittag ist die Trauerfeier - das wird noch mal ein starkes Stück "Arbeit".


Seltsamerweise scheint mir das schreiben hier ein wenig zu helfen.


Danke Euch noch einmal.

gruß

Radeonfreak
2009-06-22, 00:05:36
Meine Mutter ist vor einem halben Jahr ums Leben gekommen und bei Erinnerungen an Sie oder Gesprächen über sie kommen immer noch die Tränen.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft für Morgen.

liebe Grüße

Melanie

Hellspinder
2009-06-25, 06:22:36
Das hört sich jetzt furchtbar klischeehaft und kitschig an aber :

Nichts ! ist einfach "weg". Energie geht nicht verloren. Ich kann dir nicht versprechen das du sie in dieser Form jemals wiedersehen wirst, denn das weiß niemand. Aber sei dir bewusst, dass der Tod nicht das "Ende" ist. Denn jegliche Art von Energieform im Universum kennt kein "Ende". Es ist eine menschliche Illusion zu glauben, es gäbe einen Anfang und ein Ende. Das einzige was Energie tut, ist sich zu verändern und zu wandeln.

Wenn deine eigene Zeit gekommen ist, wirst du es erfahren -wie wir alle. Bis dahin, lebe in dem Gewissen, dass sie -in welcher Art und Form auch immer- weiter existiert. Denn dies ist so ziemlich das einzige, was wir mit Sicherheit sagen können.

Niemand weiß was der Tod ist, nicht einmal, ob er nicht das Größte ist unter allen Gütern. -Platon

Tu ihr kein Unrecht, indem du an Trauer verzweifelst. Es sind unsere Gedanken, die allem einen Sinn geben. Dein Gedenken an sie wiegt mehr, als jede Träne, die in Verzweiflung vergossen wurde.

Gammaray
2009-06-25, 07:37:15
Das hört sich jetzt furchtbar klischeehaft und kitschig an aber :

Nichts ! ist einfach "weg". Energie geht nicht verloren. Ich kann dir nicht versprechen das du sie in dieser Form jemals wiedersehen wirst, denn das weiß niemand. Aber sei dir bewusst, dass der Tod nicht das "Ende" ist. Denn jegliche Art von Energieform im Universum kennt kein "Ende". Es ist eine menschliche Illusion zu glauben, es gäbe einen Anfang und ein Ende. Das einzige was Energie tut, ist sich zu verändern und zu wandeln.

Wenn deine eigene Zeit gekommen ist, wirst du es erfahren -wie wir alle. Bis dahin, lebe in dem Gewissen, dass sie -in welcher Art und Form auch immer- weiter existiert. Denn dies ist so ziemlich das einzige, was wir mit Sicherheit sagen können.

Niemand weiß was der Tod ist, nicht einmal, ob er nicht das Größte ist unter allen Gütern. -Platon

Tu ihr kein Unrecht, indem du an Trauer verzweifelst. Es sind unsere Gedanken, die allem einen Sinn geben. Dein Gedenken an sie wiegt mehr, als jede Träne, die in Verzweiflung vergossen wurde.

Sorry, ist bestimmt gut gemeint...aber ich bin mir nicht so sicher ob das hier so sonderlich weiterhilft und angebracht ist....

Lenon
2009-06-25, 23:47:16
Hallo,

die Trauerfeier am Montag war schon hart - die Urnenbeisetzung heute war fast unerträglich. Erst hier wurde mir die Endgültigkeit bewußt.

Seltsamerweise sind es gerade entfernte Verwandte, die einem den meisten Trost spenden können und wollen.

Traurigerweise kommt meine 4 jährige Tochter nicht damit klar. Die beiden waren ein Herz und eine Seele. Sie spricht seither nurnoch das nötigste und ist beim Spielen übertrieben agressiv.

Meine Tochter war bei der Trauerfeier und bei der Beisetzung nicht anwesend. Ich hoffe, daß war die richtige Entscheidung.

Ich habe den Eindruck, als wäre sie auf Ihre Oma böse, da sie nicht mehr da ist.

Ich hoffe ich kann Ihr dabei vernünftig helfen ... sie hat Ihre geliebte Puppe mit den Worten "Die ist für Oma - damit sie etwas zum spielen hat im Himmel" verschenkt. Wir haben diese Puppe mit in den Sarg gelegt.
Das ganze ist wirklich schwer zu verdauen, aber ich hoffe die Zeit heilt diese Wunde.

Gruß

QUERSCHLÄGER
2009-06-29, 05:43:49
Traurigerweise kommt meine 4 jährige Tochter nicht damit klar.

[...]

Ich habe den Eindruck, als wäre sie auf Ihre Oma böse, da sie nicht mehr da ist.

Gruß

Da bist du jetzt gefragt. Zähl mal an der Hand ab, wie wenig Tage diese 4 Jahre ihres Alters sind. Das kann die gar nicht verarbeiten auf einen Schlag. Die erwähnt den Himmel und kapieren tut sie wahrscheinlich nicht, was das eigentlich bedeutet. Also ich hätte es jedenfalls mit 4 nicht gewußt, was da genau passiert. Ist jetzt nur bildlich: Manches Mal sieht man dann als Steppke im Spielzeugladen einen Playmobilkarton und schon ist die ganze Aufmerksamkeit woanders. Soll heißen: Auch das wird wieder.


Das ganze ist wirklich schwer zu verdauen, aber ich hoffe die Zeit heilt diese Wunde.

Gruß

Ja, das ist es. Muß jeder irgendwann durch, manch einer kürzer, manch einer länger. Meiner Erfahrung nach schlägt es nach Wochen dann irgendwann in diesen Frohsinn um. Kennt man ja, froh sein, sie gehabt zu haben, tolle Tage usw bla bla. Und dann spricht man auch irgendwann zu einem Stein und fühlt tatsächlich, als hätte man gerade etwas mitgeteilt. Und das ist dann der Punkt, wo das eigene Leben weitergehen sollte und auch muß. Im Idealfall. Wehmütigkeit verschwindet aber nicht immer ganz. Warum auch?