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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pechstein gedopt -> 2 Jahre Sperre


mapel110
2009-07-03, 23:16:37
Nur wegen Indizen verurteilt. O_o Da kann man gespannt sein, was da am Ende noch rauskommt. Der Fall geht vor die Gerichte.
Die hat ja in ihrer Karriere alles gewonnen, auch schon für die DDR. Und bei ihr ist all die Jahre nie was nachgewiesen worden. Irgendwie riecht das danach, dass man krampfhaft versucht, den Sport wieder spannender zu machen.

Hucke
2009-07-03, 23:37:42
Ich persönlich glaub ja nicht, dass irgend ein erfolgreicher Leistungssportler ohne Doping auskommt. Grad bei Sachen in denen Muskelmasse und Ausdauer eine große Rolle spielen.

Ronny145
2009-07-03, 23:54:15
Man sollte sich mal die auf einmal so starken Zeiten dieses Jahr von Pechstein ansehen. Wen wundert es da noch? Und gerade auch im Eisschnellauf spielt die Ausdauer eine sehr große Rolle.

Trap
2009-07-03, 23:55:11
Nur wegen Indizen verurteilt. [...]
Die hat ja in ihrer Karriere alles gewonnen, auch schon für die DDR.
Das allein reicht doch schon um zu wissen, dass sie gedopt hat/wurde.

Nachweisen können oder wollen ist halt meist das Problem.

ZÜNDELholz
2009-07-04, 00:20:18
Das allein reicht doch schon um zu wissen, dass sie gedopt hat/wurde.



Gedopt?? Seitdem ich Westzahnpasta nehme , laufe ich irgendwie "leichtfüssiger".

@Topic
Die Polizeihauptmeisterin lebenslang vom Sport sperren und zum staatlicher Fördergelderzurückzahlen verdonnern.

Kudd3l
2009-07-04, 00:22:42
Das allein reicht doch schon um zu wissen, dass sie gedopt hat/wurde.

Nachweisen können oder wollen ist halt meist das Problem.

Naja, dann kannste die Friesinger auch direkt sperren und unsere Biathlon Damen, Schwimmerin Britta Steffen, u.s.w..

The Heel
2009-07-04, 01:33:38
im profisport wird nun mal gedopt. weiß nicht wieso jetzt wegen einer athletin bei der es rauskommt so ein aufstand gemacht wird.

Metalmaniac
2009-07-04, 07:06:21
im profisport wird nun mal gedopt. weiß nicht wieso jetzt wegen einer athletin bei der es rauskommt so ein aufstand gemacht wird.

Kann ich Dir genau sagen zumindest was mich betrifft. Mit den Sportlern aus unserem Lande ist man irgendwie immer vertrauter als mit ausländischen. Zudem meint man sie zu kennen weil sie hierzulande halt öfters im TV u.a. auch privat zu sehen sind und meist sehr sympathisch und das Thema Doping betreffend glaubwürdig rüberkommen. Und deshalb bin ich immer äußerst geschockt wenn es mal wieder einen der "unsrigen" trifft. Zumal es ja erwiesenermaßen gerade hierzulande besonders schwer ist nicht entdeckt zu werden, weil unsere Dopingjäger anerkanntermaßen die aufdringlichsten sind und auch die Tests am umfangreichsten duchgeführt werden. Da kann man praktisch kaum unentdeckt bleiben.

Mumins
2009-07-04, 07:15:32
im profisport wird nun mal gedopt. weiß nicht wieso jetzt wegen einer athletin bei der es rauskommt so ein aufstand gemacht wird.

Moment, rausgekommen ist gar nichts. Eine Sperre wegen eines auffälligen Wertes zu geben ist schon starker Tobak. Zumal es Experten gibt, die sagen das kann auch wo anders herkommen bzw. die Analyse beweise nichts.

schwuppi
2009-07-04, 12:21:26
Für den DOSB gilt im Dopingfall der Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein die Unschuldsvermutung. Das gab das Präsidium am Samstag in einer Pressemitteilung bekannt.

http://www.focus.de/sport/wintersport/eisschnelllauf-fuer-dosb-gilt-im-fall-pechstein-unschuldsvermutung_aid_414042.html

JonSnow
2009-07-04, 13:14:06
Aha, hier gibts also noch eine Unschuldsvmutung von offizieller Seite.

Tomi
2009-07-04, 13:25:03
na mal abwarten. Erinnert frappierend an die Skiläuferin Sachenbacher bei Winterolympia 2006 in Turin, da gab es seitens des dt. Verbandes auch starke Bemühungen, eine "Anomalie" herbeizureden. Die Blutwerte damals ließen ebenfalls sowohl eine Anomalie wie Blutdoping zu.

Speznaz
2009-07-04, 23:33:47
mal was anderes bezüglich generell doping:
wie sieht das aus bei den athleten der sportfördergrupep der BW? diese leute sind ja immernoch soldaten und doping dürfte doch mit sicherheit gegen das ein oder andere soldatengesetz verstoßen. vor allem im hinblick darauf, dass doping ja oftmals mit gesundheitlichen risiken verbunden ist.
wenn nun jemand aus der sportfördergruppe des dopings übehrführt wird, muss er/sie dann dennoch nur mit sperre rechnen? und wie sieht es bei der (bundes)polizei (wo frau pechstein ja mitglied ist) aus mit derartigen bestimmungen?



und:
wo ich gerade das aktuelle sportstudio sehe:
frau pechstein wurde angeboten das alles unter den tisch fallen zu lassen wenn sie zurücktritt.
böse zungen könnten ja jetzt behaupten, dass mehr wettbewerb gewollt ist und frau pechstein dies (durch ihre dominanz) zerstört hätte.

Andre
2009-07-04, 23:43:18
Pechstein ist schon lange nicht mehr dominant, also was soll das bringen?
Schau die mal die Tschechin auf 5000 Meter an, dann weisst du was dominant ist.

Speznaz
2009-07-04, 23:46:14
naja, sie soll doch vor kurzem erst wieder beeindruckende zeiten hingelegt haben, oder?
über welche distanz weiß ich nicht.

Ronny145
2009-07-04, 23:53:02
Ich glaube der keine Wort. Der eine Professor meinte ja, dass solche Werte über dem Grenzwert (welcher schon sehr hoch ist) nicht möglich wären. Den genauen Wortlaut hab ich mir jetzt nicht gemerkt. Die sehr guten Zeit Anfang des Jahres passen doch da gut zusammen. Die war seit Jahren nicht so schnell. Da wurde imo künstlich nachgeholfen. Natürlich bestreitet Doping jeder Sportler, ist doch immer die gleiche Masche. Ist nur der Unterschied hier, dass es quasi keinen direkten Befund auf Dopingmittel gab.

Dominiert hat Pechsetin wie gesagt überhaupt nicht mehr.

mictasm
2009-07-05, 00:19:33
Genial ist ja ihre Erklärung, es würde keine positiven Proben von ihr geben, deshalb wäre sie unschuldig... Genau wegen der Unauffälligkeit in Proben ist diese Überwachung der Blutwerte doch eingeführt worden. O_o

Ronny145
2009-07-05, 00:33:54
Ich finde es schon skurril, dass Pechstein nach dem Rennen gleich ihr Asthma-Spray inhaliert. Die Radsportler sieht man auch nicht gleich nach dem Rennen am Asthma-Spray hängen.

Wenn man es genau nimmt ist das auch Doping, wenn auch legal in ihrem Fall. Aber wenn sie dann sagt, sie habe nie gedopt, stimmt doch dann nicht.

Tindal Gelb
2009-07-05, 01:04:45
Wir konnten ja bei den Radfahrern erfahren, wie hemmungslos gelogen wird, treudoof glotzen sie in die Kamera, beteuern wortgewaltig ihre Unschuld, und dann werden sie überführt.

Ich glaube der Pechstein auch nicht.

Kudd3l
2009-07-05, 01:16:21
Das Problem ist einfach das man den Sportlern die Unschuldbeteuerungen nicht mehr abnimmt, dafür gab es einfach schon zuviele skurille Fälle und Ausreden.
Zahnpasta Baumann, bei Mühlegg war es schwarze Magie, oder Hexerei, u.v.m., egal ob Radfahrer, wo auch immer, letztendlich waren sie alle gedopt und haben es alle abgestritten.
Momentan ist Pechstein in der Bringschuld, sie muss jetzt beweisen das es sich um eine Anomalie handelt, auch wenn die Beweislast derzeit nur auf Indizien beruht.
Fakt ist, ihr Wert ist astronomisch hoch und deutet massiv auf Doping hin, dazu kommt auch noch die Terminierung, die hohen Werte waren wohl kurz vor einem wichtigen Wettkampf, was zusätzlich belastet.
Dazu hat sie gelogen, was wohl daran lag, dass sich sich auf einen Kuhhandel mit dem Weltverband eingelassen hat, was zwar unter den Umständen verständlich ist, aber ihre Glaubwürdigkeit weiter belastet.
Theoretisch gibt es noch die Option einer Anomalie, Erkrankung, die einen Wissenschaftler halten es für unmöglich und sind sich sicher das es Doping war, andere räumen zumindest ein, dass es theoretisch sein könnte.
Man hat aber für solche Fälle die Beweislast umgekehrt, mit den Blutpässen, so das der Athlet derartig extreme Anomalien erklären muss.

Es ist natürlich von aussen sehr schwer sich ein Urteil darüber zu bilden, dafür fehlt einem das wissenschaftliche Wissen, selbst wenn ein Wissenschaftler wie heute im Sport Studio Erklärungen macht, ist das auch nur eine Meinung.
Trotzdem halte ich Doping für extrem wahrscheinlich bei Pechstein, die Indizien sind erdrückend, dazu ist man einfach wie Eingangs schon erwähnt zu abgefuckt was Unschuldsbeteuerungen angeht, es ist halt bitter für die Athleten, aber wenn 20 überführt werden die es abgestritten ahben, glaubt man dem, oder der NR.21 nicht mehr, auch wenn es eine Chance gibt, dass die Person unschuldig ist.

Das man jetzt auf Indizien beruhend, über den Blutpass agieren kann, halte ich für den richtigen Schritt, auch wenn dabei eventuell jemand unter die Räder kommt der unschuldig ist.
Die Sportler wissen worauf sie sich einlassen und es ist in meinen Augen der einzige Schritt im Anti Doping kampf wieder etwas aufzuschliessen, ganz verhindern wird man das auch damit nicht können, weil auch die Sportler ihre wissenschaftlichen Berater haben und auch dort wird es wieder Wege geben unauffällig zu bleiben trotz Blutpas u.v.m., trotzdem wird es deutlich erschwert, vorrausgesetzt die Dichte der Blutabnahmen ist sehr sehr hoch.

Meine Prognose, Pechstein wird die Anomalie nicht erklären können, es felsenfest abstreiten und wird versuchen die Verurteilung auf Basis von Indizien gerichtlich anzufechten.
Was anderes bleibt ihr auch kaum übrig, da für sie sehr viel mehr auf dem Spiel steht als nur eine 2-jährige Sperre, ich denke in ihrer Situation würde wohl kaum einer von uns anders handeln.

Metalmaniac
2009-07-05, 05:13:24
... ich denke in ihrer Situation würde wohl kaum einer von uns anders handeln.

Doch, nicht dopen.:wink:

Hier ein neues Interview: http://www.bild.de/BILD/sport/mehr-sport/2009/07/05/claudia-pechstein/doping-affaere-luegnerin-oder-nur-opfer.html

Trap
2009-07-05, 08:59:01
Doch, nicht dopen.:wink:
Damit kann man aber nicht in Claudia Pechsteins Situation kommen, zumindest was die Erfolge angeht.

Oid
2009-07-05, 09:15:44
Tjoa, man möchte ihr glauben, aber das fällt natürlich schwer bei den ganzen Lügen, die man sich schon von Sportlern anhören musste. Und viele ehemalige Dopingsünder berichten ja davon, dass sie sich im Laufe der Zeit ein riesiges Lügenkonstrukt aufgebaut haben... Lügen also zur Tagesordnung gehörte.

Anders herum glaubt einem (sauberen) Sportler, dem irgendwas angehängt wurde, natürlich auch niemand mehr, was die eigentliche Sauerei an dem ganzen ist :(.

Mark3Dfx
2009-07-05, 09:22:51
Sie ist wohl nicht zum ersten Mal mit einem zu hohen Retikulozytenwert "aufgefallen".

Pechstein entschuldigt sich für «Kuhhandel» mit der ISU
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/668300

"..Sie habe die Öffentlichkeit und ihre Fans belogen. Sie habe sich bei der Mehrkampf-WM im Februar auf einen «Kuhhandel» mit dem Eislauf-Weltverband ISU eingelassen. Als man bei ihr erhöhte Retikulozytenwerte gemessen habe, habe man ihr vorgeschlagen, sich krankzumelden, dann werde man die Öffentlichkeit nicht informieren...."

VOODOO-KING
2009-07-05, 09:54:53
Ich glaube der keine Wort. Der eine Professor meinte ja, dass solche Werte über dem Grenzwert (welcher schon sehr hoch ist) nicht möglich wären.

Der Wert lag nochmals um 1.1% über den maximalem Grenzwert, was ja sehr auffällig ist. Ich hab das aktuelle Sportstudio zusammen mit nem Kumpel (Mediziner, Oberarzt) angeschaut, er glaubt der Pechstein kein Wort!

Wieso hat Pechstein von sich aus keine Blutnachkontrollen veranlasst? Wer wirklich Angst um seine Gesundheit hat, der würde nicht so reagieren wie Pechstein...

Metalmaniac
2009-07-05, 14:48:46
Irgendwie bin ich bei so viel theoretischer (noch ist es ja nicht Fakt) Niedertracht regelmäßig erschüttert. Wieso geht sie jetzt so offensiv an die Öffentlichkeit und läßt kein Mikrofon, kein Interview aus um ihre Unschuld zu bezeugen, mit allem Drum und Dran. Wenn ich erwischt würde (wobei ich Stein und Bein schwören würde sowas wie Doping niemals zu machen), machte ich einen Bogen um jegliche Presse und würde untertauchen. Wenn überhaupt, würde ich alles zugeben, weil es ja eh keinen Zweck hat. Aber was die gute Frau Pechstein macht ist im Falle einer einwandfrei erwiesenen späteren Schuldfrage oberpeinlich und macht die Sache im Grunde schlimmer als sie so schon ist. Manchmal möchte man schreien bei so einer Frechheit.

P.S.: Wobei ich auch immer noch hoffe, daß alles gut für sie und damit für den deutschen Sport allgemein ausgeht.

Pinoccio
2009-07-05, 17:58:35
Der Wert lag nochmals um 1.1% über den maximalem GrenzwertISU-Beschluß, Seite 5:
[...] it [C.P.s Blut] showed an abnormal reticulocytes value of 3.5 %, which is 1.1 % point above the upper normal limit applied by the ISU.
http://isu.sportcentric.net/db//files/serve.php?id=1477 (pdf)
Generell empfehle ich dazu die mit sehr vielen Quellen angereicherten Beiträge von Jens Weinreich. (http://jensweinreich.de/?cat=1590)

Daraus ein Fundtsück, ein Interview mit CP in der Welt (http://www.welt.de/sport/article4057735/Pechstein-ist-von-Olympia-Start-2010-ueberzeugt.html) vom
WELT ONLINE: Haben Sie mit Ihrem Trainer Joachim Franke über Doping gesprochen?
Pechstein: Natürlich. Immer, wenn mal wieder ein aktueller Höhepunkt da war. Aber wir hatten selbst mit Doping nichts zu tun.
WELT ONLINE: Haben Sie mit Franke über seine Arbeit in der DDR gesprochen: Dass er 1975 in der geheimen Forschungsgruppe „zusätzliche Leistungsreserven” über Doping mitgearbeitet hat?
Pechstein: Darüber habe ich mit ihm nicht gesprochen. Mich interessiert nicht, was er in der Vergangenheit gemacht hat. Für mich ist er ein sehr guter Trainer, der mich von 1992 bis 2007 sehr gut betreut hat. Das hatte nichts mit Doping zu tun.

Meine Meinung: Da ist in den letzten Wochen so viel bewusst und vorsätzlich gelogen worden seitens der Athletin und ihres Managementes und auch von Seiten des deutschen Verbandes*, denen würde ich garnichts mehr glauben. (Vielleicht noch ein Geständnis :wink:)
* Erinnert sich noch wer, wie die geifernd gegen Hollands Ex-Spitzenläuferin Ria Visser vorgehen wollten, weil die von einem Dopingfall auf deutscher Seite sprach? Widerliches Schmierentheater, bezahlt von unseren Steuergeldern.

P.S.: Wobei ich auch immer noch hoffe, daß alles gut für sie und damit für den deutschen Sport allgemein ausgeht.Zu hoffen, daß sie nicht gedopt hat (und auch hoffentlich trotzdem keine bedrohliche Krankheit hat) ist das eine. Aber wie, bitte schön, soll ein Verband, der jetzt schon soviel vorsätzlich gelogen hat, da unbeschadet rauskommen?

mfg

Ronny145
2009-07-05, 18:15:34
Pechstein schon länger im Visier der Fahnder (http://www.spiegel.de/sport/wintersport/0,1518,634387,00.html)

So wurde auch bei der Tour de France verfahren. Dort waren auch 20 Fahrer laut Bericht länger im Visier gewesen, weil sie anormale Blutwerte aufwiesen und so ins Raster gerieten. Darunter fiel auch Stefan Schumacher. Diese Fahrer wurden sehr häufig getestet.


Und wenn man weiß, dass man eine weiße Weste hat, so lässt man sich doch nicht auf so einen "Kuhhandel" ein und lügt drauf los. Das ist mehr oder weniger ein Schuldeingeständnis.

Das Auge
2009-07-05, 18:37:30
Uuuuh, how shocking. Eine Profisportlerin war gedopt, na sowas.

Da sowieso in _ausnahmslos jedem_ Leistungssport gedopt wird, sollte man endlich Doping komplett freigeben, statt dieser elendigen Heuchelei von wegen "sauberem Sport" usw. Ein Witz.

Metalmaniac
2009-07-05, 20:41:02
Uuuuh, how shocking. Eine Profisportlerin war gedopt, na sowas.

Da sowieso in _ausnahmslos jedem_ Leistungssport gedopt wird, sollte man endlich Doping komplett freigeben, statt dieser elendigen Heuchelei von wegen "sauberem Sport" usw. Ein Witz.

Und wer bezahlt dann die Spätfolgen? Wir, die Steuer- und Krankenkassenbeitragszahler für all die sabbernden, krebsgeschwürbehafteten Ex-Sportler.:mad:

Spasstiger
2009-07-05, 20:55:29
Da sowieso in _ausnahmslos jedem_ Leistungssport gedopt wird, sollte man endlich Doping komplett freigeben, statt dieser elendigen Heuchelei von wegen "sauberem Sport" usw.
Das wäre das absolut falsche Zeichen. Sport soll für körperliches Wohlbefinden und eine gesunde Lebenseinstellung stehen und nicht für Doping und Aufputschmittel mit Spätfolgen.

Ronny145
2009-07-05, 21:10:20
Vor allem würde es dann auch nicht fair zugehen. Es würde ein Wettrüsten geben, wer besser dopt. Aber es kann ja nicht jeder effektiv gleich gedopt sein. Die Grenzwerte würden noch viel deutlicher überschritten werden und irgendwann wirds dann auch gefährlich für den Sportler. Aber da es um Geld geht, wäre das vielen sicherlich nebensächlich.

Oid
2009-07-05, 21:14:28
Wenn man Doping offiziell zulässt, dauerts ned lang bis die Athleten reihenweise tot umfallen...

Pinoccio
2009-07-05, 21:16:00
all die sabbernden, krebsgeschwürbehafteten Ex-Sportler.:mad:Etwas mehr Respekt gegenüber den DDR-Zwangsdoping-Opfern bitte.
(Ich weiß, die hast du nicht gemeint ... Mir fiel da bloß gerade Andreas Krieger (http://de.wikipedia.org/wiki/Heidi_Krieger) ein, der sich mit seiner Haltung durchaus meinen Respekt verdient hat.)

mfg

Das Auge
2009-07-05, 23:12:16
Vor allem würde es dann auch nicht fair zugehen. Es würde ein Wettrüsten geben, wer besser dopt.

Also genau wie jetzt auch, ich sehe da keinen Unterschied.

Wenn man Doping offiziell zulässt, dauerts ned lang bis die Athleten reihenweise tot umfallen...

Ja und? Entweder steigert das die Einschaltquoten und damit Sponsorengelder, oder die Masse wendet sich endlich angewidert von diesen Zuchtmenschen ab.

Oid
2009-07-05, 23:17:54
Och Auge, lass doch mal Sonne in dein Herz :)

Ronny145
2009-07-06, 16:29:29
Also genau wie jetzt auch, ich sehe da keinen Unterschied.



Genau deswegen machts auch keinen Sinn Doping legal zu ermöglichen. Gesundheitlich hätte das dann Nachteile.

Megamember
2009-07-06, 16:45:37
Ja echt super wenn man als angehender Profisportler dazu gezwungen wird sich mit Dopingmitteln vollzupumpen um mitzuhalten. Klasse Idee Auge. Und nach der karriere soll man sich den Gnadenschuss geben weil der Körper völlig verheizt ist oder wie?

_Gast
2009-07-06, 16:57:00
Ja echt super wenn man als angehender Profisportler dazu gezwungen wird sich mit Dopingmitteln vollzupumpen um mitzuhalten.Gezwungen? Welcher Sportler wurde jemals gezwungen, Doping zu benutzen?

Das Auge
2009-07-06, 16:57:51
Ja echt super wenn man als angehender Profisportler dazu gezwungen wird sich mit Dopingmitteln vollzupumpen um mitzuhalten. Klasse Idee Auge. Und nach der karriere soll man sich den Gnadenschuss geben weil der Körper völlig verheizt ist oder wie?

Nochmal ganz langsam zum mitschreiben: Genau so ist es heute auch schon. Wer im Profisport ganz vorne dabei sein will muß eben dopen, das merken die Nachwuchsjunkies, äh Athleten, auch schon sehr früh und machen den Zirkus trotzdem mit, weil sie total auf Leistung geeicht sind und für die eine Welt zusammenbrechen würde, wenn die plötzlich nicht mehr zeigen dürfen wie toll sie im Kreis laufen können o.ä.
Warum also dann noch heucheln? Sollen die sich doch vollpumpen bis Oberkante Unterlippe, machen sie doch jetzt auch. Du würdest dich wundern wie präzise, zielgerichtet und nicht nachweisbar man im Sport dopen kann. Wenn die Komponente Nachweispbarkeit wegfällt erleben wir eine völlig neue Ära des Sports, ich finde das toll.

Ajax
2009-07-06, 17:08:36
Ach, dass erinner tmich wieder an Insulin-Doping. Kaum nachweisbar und leicht beschaffbar. Nachweisen kann man es meist erst, wenn der Athlet mal zuviel nimmt und das Ganze fatal endet. :usad:

Dr.Doom
2009-07-06, 17:18:09
Gezwungen? Welcher Sportler wurde jemals gezwungen, Doping zu benutzen?Mit vorgehaltener Pistole vielleicht nicht, aber mit dem Spruch "Wenn du oben dabei sein willst, dann musst du dopen.".

Legales Doping ist nicht gut.
Der optimale Fall bei Wettkämpfen ist ja, dass der gewinnt, der am effektivsten trainiert hat, die beste Strategie gewählt hat etc.
Mich würde es NICHT interessieren, wer das beste Medikament eingeworfen hat... Wenn sowas mal irgendwann Gang und Gäbe wird, dann ist das einerseits schade um den Sendeplatz im TV, die Spritkosten für die Fahrt an den Tunierort und letztendlich natürlich um die armen Schweine, die den Dreck einwerfen müssen, damit sie irgendwas reissen können.

Doping - nix gut!

The Heel
2009-07-06, 17:22:24
... Wenn sowas mal irgendwann Gang und Gäbe wird, ...

sry, aber das ist gang und gäbe. du wirst imho fast keinen olympiasieger finden, der nicht gedopt hat.

Oli_Immerschoen
2009-07-06, 17:22:55
Es gibt so viele Infos, Theorien und Aussagen in den Medien, dass es schwer ist, da noch durch zu blicken. Für mich haben sich nach meiner persönlichen Einschätzung drei Dinge als "die Wahrheit" ergeben:

1. Nahmhafte Mediziner versichern in den Medien glaubwürdig, dass jede andere Option - also Krankheit, Anomalie -, die solche Blutwerte erzeugt hätte, es gleichzeitig absolut unmöglich gemacht hätte, Leistungssport auf diesem Niveau zu betreiben.

2. Pechstein hat sich auf ein Abkommen eingelassen, das darauf abgezielt hat, die Sache nicht an die Öffentlichkeit kommen zu lassen. In meinen Augen ein absoluter Vertuschungs-Versuch.

3. Die Werte sind pünktlich zu den wichtigen Wettkämpfen rapide angestiegen.

Nach meiner Einschätzung sitzt dort eine sympathische Sportlerin, die um ihren Ruf und ihre materielle Zukunft kämpft. Gleichwohl ist sie nach meiner Meinung sowas von offensichtlich "schuldig", offensichtlicher geht's gar nicht mehr.

Zur Doping-Problematik an sich: Ich denke, es ist ganz schwer für junge Sportler, darauf zu verzichten. Da ist eine(r) talentiert und vermutlich auf regionaler Ebene erfolgreich. Und hat die Aussichten auf Weltniveau. Und denn kommt jemand und sagt: "Du kannst das haben. Aber Du musst dafür verbotene Dopingmittel nehmen." Es warten Ruhm, Erfolg, Popularität, Reichtum ..und die anderen machen's doch auch. Also, was soll's, sind ja nur ein paar kleine Spritzen.

Dass man da leicht rein gerät, halte ich für nachvollziehbar. Aber einige werden dann erwischt und müssen die Konsequenzen tragen. Eigentlich warte ich nur auf das tränenreiche Geständnis von der Pechstein. Was anderes bleibt der auch gar nicht übrig, außer sie will so "enden" wie Jan Ullrich, der wohl komplett in einem Parallel-Universum zu denken scheint.

Pinoccio
2009-07-06, 17:24:55
Gezwungen? Welcher Sportler wurde jemals gezwungen, Doping zu benutzen?In der DDR sind viele erfolgreiche Sportler ohne ihr Wissen gedopt worden. Einige, die es wussten, aber nicht wollten sind gemaßregelt worden, nicht durch "sportliche" Niederlagen, sondern durch Rausschmiß und Schikane.
Ein Großteil der Trainer, die. z. T. auch verurteilt wurden, arbietet übrigens noch als Trainer. Hier.

sOT: WDR 5 an Marco Pantani, (http://radioprogramm.ard.de/viewEvent.php?id=28479574112), Montag 6.9 ab 20.05.

mfg

Meat Lover
2009-07-06, 17:26:23
Ach, dass erinner tmich wieder an Insulin-Doping. Kaum nachweisbar und leicht beschaffbar. Nachweisen kann man es meist erst, wenn der Athlet mal zuviel nimmt und das Ganze fatal endet. :usad:

http://www.dass-das.de/ :usad:

Das Auge
2009-07-06, 17:33:14
Zur Doping-Problematik an sich: Ich denke, es ist ganz schwer für junge Sportler, darauf zu verzichten. Da ist eine(r) talentiert und vermutlich auf regionaler Ebene erfolgreich. Und hat die Aussichten auf Weltniveau. Und denn kommt jemand und sagt: "Du kannst das haben. Aber Du musst dafür verbotene Dopingmittel nehmen." Es warten Ruhm, Erfolg, Popularität, Reichtum ..und die anderen machen's doch auch. Also, was soll's, sind ja nur ein paar kleine Spritzen.

Das ist ja das Problem: Du kannst talentiert sein wie du willst, ohne Doping wirds für internationale Wettkämpfe _nie_ reichen.
Also gibts nur 2 Möglichkeiten: Man verzichtet und betreibt seinen Sport als Hobby oder eben man dopt.

Wie gesagt, das ist nicht nur in der Leichtathletik so, sondern in _jedem_ Leistungssport...auch Fußball & Co...

Tindal Gelb
2009-07-06, 23:15:00
Das einzige, was wohl hülfe, wäre ein totaler Medienboykott sämtlicher Sportveranstaltungen, in denen Sportler tielnehmen, die auffällig sind.
Natürlich sollten diese Blutprofile weiterhin abgenommen und ausgewertet werden, darüberhinaus auch in andere Sportarten vermehrt Anwendung finden. Dopingvorwürfe im Tennis, Fußball, Eishockey gibt es seit Jahrzehnten, ich weiß nicht, ob dem jemals systematisch nachgegangen wurde.

Allerdings muß auch der Zuschauer mitziehen und diese Veranstaltungen meiden. Im Ernstfall auch die Bundesliga, obwohl er die auch sonst meiden könnte.

Metalmaniac
2009-07-06, 23:49:19
Erstmal vorab, ich bin auch gegen die Zulassung von Doping allgemein. Dennoch sollte man nun auch nicht den Anschein erwecken, daß man gedopt dann nicht mehr trainieren muß etc.. Man muß genauso, wenn nicht härter (weil man bei bestimmten Substanzen ja auch keine Schmerzen empfindet) trainieren und auch das Laufen, Springen, Radeln u.s.w. geht natürlich auch nicht von allein. Die jeweiligen Sportler sind trotzdem noch bewundernswert ob ihrer Leistungen, Dopen steigert halt nur die sowieso schon antrainierte Leistungsfähigkeit noch um eine gewisse Größenordnung, welche natürlich je nach Sportart unterschiedlich ausfällt. Bei Ausdauersport eher mehr, bei Schnellkraftsport wohl eher weniger.

Popeljoe
2009-07-06, 23:55:20
Es gibt so viele Infos, Theorien und Aussagen in den Medien, dass es schwer ist, da noch durch zu blicken. Für mich haben sich nach meiner persönlichen Einschätzung drei Dinge als "die Wahrheit" ergeben:

1. Nahmhafte Mediziner versichern in den Medien glaubwürdig, dass jede andere Option - also Krankheit, Anomalie -, die solche Blutwerte erzeugt hätte, es gleichzeitig absolut unmöglich gemacht hätte, Leistungssport auf diesem Niveau zu betreiben.

2. Pechstein hat sich auf ein Abkommen eingelassen, das darauf abgezielt hat, die Sache nicht an die Öffentlichkeit kommen zu lassen. In meinen Augen ein absoluter Vertuschungs-Versuch.

3. Die Werte sind pünktlich zu den wichtigen Wettkämpfen rapide angestiegen.

Nach meiner Einschätzung sitzt dort eine sympathische Sportlerin, die um ihren Ruf und ihre materielle Zukunft kämpft. Gleichwohl ist sie nach meiner Meinung sowas von offensichtlich "schuldig", offensichtlicher geht's gar nicht mehr.

Zur Doping-Problematik an sich: Ich denke, es ist ganz schwer für junge Sportler, darauf zu verzichten. Da ist eine(r) talentiert und vermutlich auf regionaler Ebene erfolgreich. Und hat die Aussichten auf Weltniveau. Und denn kommt jemand und sagt: "Du kannst das haben. Aber Du musst dafür verbotene Dopingmittel nehmen." Es warten Ruhm, Erfolg, Popularität, Reichtum ..und die anderen machen's doch auch. Also, was soll's, sind ja nur ein paar kleine Spritzen.

Dass man da leicht rein gerät, halte ich für nachvollziehbar. Aber einige werden dann erwischt und müssen die Konsequenzen tragen. Eigentlich warte ich nur auf das tränenreiche Geständnis von der Pechstein. Was anderes bleibt der auch gar nicht übrig, außer sie will so "enden" wie Jan Ullrich, der wohl komplett in einem Parallel-Universum zu denken scheint.
Schöne Zusammenfassung der Fakten.
So Leid es mir tut, aber hier gilt einfach: Pech gehabt!
Alles was jetzt noch an Vorträgen kommt wird ähnlich viel Gehalt haben, wie diese Aussage (http://www.youtube.com/watch?v=PCn-C6AkLm0) vor laufenden Kameras!

Demogod
2009-07-07, 00:14:22
Durch die Einlagerung mehrerer Proben wird man die Doper früher oder später eh alle drankriegen.

mapel110
2009-07-07, 00:57:26
Durch die Einlagerung mehrerer Proben wird man die Doper früher oder später eh alle drankriegen.
Nur wenn man sie drankriegen will. Es scheitert ja schon an der Zulassung der Dopingtestverfahren.

_Gast
2009-07-07, 08:45:16
Mit vorgehaltener Pistole vielleicht nicht, aber mit dem Spruch "Wenn du oben dabei sein willst, dann musst du dopen.".Also würdest du auch Drogen nehmen, nur weil deine "Freunde" damit drohen, dich sonst auszuschließen?

Man ist immer Herr seines eigenes Willens! Wer so egoman ist, dass er unter allen Umständen mit der Weltspitze mithalten will, der dopt nicht, weil er gezwungen wird.In der DDR sind viele erfolgreiche Sportler ohne ihr Wissen gedopt worden. Einige, die es wussten, aber nicht wollten sind gemaßregelt worden, nicht durch "sportliche" Niederlagen, sondern durch Rausschmiß und Schikane.Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Zwang und Unwissenheit! Aber du hast ja selbst schon gesehen, dass es sogar in der DDR möglich war, das Doping zu verweigern. Natürlich hatte das Konsequenzen, so wie jede Handlung im Leben. Die Frage, ob man dopt oder nicht ist also keineswegs auf externen Zwang zurückzuführen, sondern ist und bleibt eine freiwillige Entscheidung jedes Einzelnen.

Mark3Dfx
2009-07-07, 09:27:45
Das einzige, was wohl hülfe, wäre ein totaler Medienboykott sämtlicher Sportveranstaltungen, in denen Sportler tielnehmen, die auffällig sind.

Tour de Dope wieder live in ARD/ZDF
http://www.infosat.de/Meldungen/?msgID=53900

"...Sollten neue Doper erwischt werden,
wird die Berichterstattung dennoch fortgesetzt.
„Es gibt kein Ausstiegsszenario“, versicherte Bonnaire...."

Noch Fragen, Kienzle ;D

BlackZed
2009-07-07, 11:52:00
Pechstein hat doch 2 absolut glaubhafte Fürsprecher:

Jan Ulrich und Katrin Krabbe ;D

www.bild.de/...pechstein/jan-ullrich-und-katrin-krabbe-glauben-an-doping-unschuld.html (http://www.bild.de/...pechstein/jan-ullrich-und-katrin-krabbe-glauben-an-doping-unschuld.html)

Pinoccio
2009-07-07, 13:02:54
Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Zwang und Unwissenheit! Aber du hast ja selbst schon gesehen, dass es sogar in der DDR möglich war, das Doping zu verweigern. Natürlich hatte das Konsequenzen, so wie jede Handlung im Leben. Die Frage, ob man dopt oder nicht ist also keineswegs auf externen Zwang zurückzuführen, sondern ist und bleibt eine freiwillige Entscheidung jedes Einzelnen.Ich weiß, daß man auch inder DDR sich dem staatlichen Doping entziehen konnte, wenn man bereit war, die Konsequenzen zu tragem (http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1999/1109/none/0015/index.html). Ich würde das aber durchaus Zwang nennen.

mfg

Megamember
2009-07-07, 13:45:57
Nochmal ganz langsam zum mitschreiben: Genau so ist es heute auch schon. Wer im Profisport ganz vorne dabei sein will muß eben dopen, das merken die Nachwuchsjunkies, äh Athleten, auch schon sehr früh und machen den Zirkus trotzdem mit, weil sie total auf Leistung geeicht sind und für die eine Welt zusammenbrechen würde, wenn die plötzlich nicht mehr zeigen dürfen wie toll sie im Kreis laufen können o.ä.
Warum also dann noch heucheln? Sollen die sich doch vollpumpen bis Oberkante Unterlippe, machen sie doch jetzt auch. Du würdest dich wundern wie präzise, zielgerichtet und nicht nachweisbar man im Sport dopen kann. Wenn die Komponente Nachweispbarkeit wegfällt erleben wir eine völlig neue Ära des Sports, ich finde das toll.

Na klasse, dann gewinnt derjenige mit dem meisten Geld der sich das beste, neuste Dopingmittel besorgen kann.

_Gast
2009-07-07, 14:00:26
Ich weiß, daß man auch inder DDR sich dem staatlichen Doping entziehen konnte, wenn man bereit war, die Konsequenzen zu tragem (http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1999/1109/none/0015/index.html). Ich würde das aber durchaus Zwang nennen.Das ist natürlich Ansichtssache und die Grenzen sind fließend. Aber zunächst ist man ausschließlich sich selbst gegenüber verantwortlich. Selbst im Dritten Reich konnte man den Kriegsdienst verweigern. Dafür wurde man in ein Konzentrationslager geschickt oder später dann gleich erschossen. Dennoch gab es eine Reihe von Menschen, die lieber im KZ vegetierten als andere Menschen zu töten.

Das Unrecht in der der DDR darf man keinesfalls kleinreden, aber im Vergleich dazu ist die Nichtzulassung zu einem Studium oder die Verweigerung einer Reise eine Kleinigkeit. Die freiwillige Auswahl des kleineres Übels würde ich jedenfalls nicht als Zwang bezeichnen. Um gegen seine Überzeugung und seinen eigenen Willen zu handeln, bedarf es schon etwas mehr.Na klasse, dann gewinnt derjenige mit dem meisten Geld der sich das beste, neuste Dopingmittel besorgen kann.Und? Warum nicht? Es ist doch anzunehmen, dass im Leistungssport weltweit und ausdauernd gedopt wird. Selbst immer strengere Kontrollen konnten das bisher nicht verhindern und werden das in Zukunft vermutlich auch nicht können.

Nun kann man natürlich den Wettlauf der Doper und deren Jäger endlos fortsetzen, aber es erscheint mir vernünftig, auch radikale Ansätze zu überdenken. Warum nicht alle leistungsfördernden Mittel freigeben? Es müsste nur so sein, dass die Sportler angeben müssen, was sie genommen haben und für Folgeschäden würde nicht die Gemeinschaft aufkommen, sondern die Sportler müssten dafür (z. B. über eine noch zu schaffende Versicherung) selbst aufkommen.

Genauso könnte man durch Abschaffung aller Regeln den Straßenverkehr revolutionieren, ebenso wie man durch die Legalisierung aller Drogen die Beschaffungskriminalität von einem auf den anderen Tag abschaffen könnte. Warum nicht auch mal alternative Wege gehen, auch wenn sie dem einen oder anderen auf den ersten Blich zu radikal erscheinen?

Das Auge
2009-07-07, 14:16:23
Na klasse, dann gewinnt derjenige mit dem meisten Geld der sich das beste, neuste Dopingmittel besorgen kann.

Genau wie jetzt auch. Ich weiß nicht was du willst, mit allen deinen Kommentaren bestätigst du nur meine Aussage. Oder du lebst immer noch in Wolkenkuckucksheim im schönen Lielblichknuffeltal und glaubst daß die erwischten Dopingsünder die Ausnahme darstellen :ulol:

mapel110
2009-07-07, 14:38:32
Tour de Dope wieder live in ARD/ZDF
http://www.infosat.de/Meldungen/?msgID=53900

"...Sollten neue Doper erwischt werden,
wird die Berichterstattung dennoch fortgesetzt.
„Es gibt kein Ausstiegsszenario“, versicherte Bonnaire...."

Noch Fragen, Kienzle ;D
Wahrscheinlich haben sie den Preis für die Übertragung soweit drücken können, dass sie nun zusichern mussten, alles zu übertragen. :uponder:

Dr.Doom
2009-07-07, 15:12:19
sry, aber das ist gang und gäbe. du wirst imho fast keinen olympiasieger finden, der nicht gedopt hat.Das glaube ich nicht.
Und ich meinte mit der Phrase "wenn's wirklich hochoffiziell legal wird".


Nein, Doping nix gut.
Und Doping-Tests sind eh alle getürkt. Da steckt soviel Geld im Sport, da wird gemogelt, damit alles so bleibt wie es ist. Ein paar "arme" Leute werden zwischendurch mal geopfert, damit es so aussieht, als würde es die Ausnahme sein, dass gedopt wird.
Ausserdem wird das Geteste, wenn's denn mal halbwegs seriös passiert, noch viel zu Lasch gehandhabt. Da hat mal jemand keine Zeit, getestet zu werden usw... jaja, wer nicht in den Becher vor der Veranstaltung pinkelt oder sich anders testen lässt, der darf nicht mitmachen. Basta.
Wem das nicht passt, der kann sich ja dafür einsetzen, dass eine paralell laufende Doping-League gegründet wird, wo's dann kein Gesetz gibt und geschluckt und gespritzt werden darf, bis die Leuts verrecken an dem Müll.
Ich guck' dann aber nur die klinisch geprüften Sportler an, nicht die Veranstaltungen der Pharmalympics.

SentinelBorg
2009-07-07, 15:37:52
Doping usw. alles freigeben. Wäre doch interessant zu sehen, was für Werte dann da drin sind. Wenn es sie tötet, Pech gehabt, wenn es sie verkrüppelt, wird ihre Behandlung von einer Extra-Versicherung bezahlt in die alle Profisportler einzahlen müssen. Zudem spart man dann ja massiv bei den ganzen Kontrollen ein.

Birdman
2009-07-07, 18:53:27
Doping usw. alles freigeben. Wäre doch interessant zu sehen, was für Werte dann da drin sind.
hmm? was würde das zu heute ändern?
Müsste man ja trotzdem und genauso Richtlinien haben was erlaubt ist und was nicht.
Sonst passiert dann sowas dass es z.B. den "Frauensport" gar nicht mehr gibt, da rund um den Globus nur noch haarige Biester mit Testosteron-Höchstwerten in der Szene vertreten sind - ob dies dann gebürtige Männer waren oder nicht spielt ja keine Rolle.

Auch könnte es dann in zukunft neben medikamentösen Mittelchen auch mechanische geben - quasi die Leistungssteigernde Protese für gesunde Menschen.
Irgendwann sind wir dann beim 6. Mio Dollar Mann und paar Jahre später gibts nur noch Robot Wars.

Pinoccio
2009-07-08, 13:21:04
Fakten, Fakten, Fakten! (http://jensweinreich.de/?p=4210) Lesebefehl!

mfg

peppschmier
2009-07-09, 09:32:31
So gehen die Amerikaner übrigens mit Doping um:
http://www.sport1.de/de/ussport/ussport_nfl/newspage_124995.html

Ich behaupte mal, dass in der NFL, NHL, NBA usw alle irgendwas zu sich nehmen... ;)

PacmanX100
2009-08-06, 12:53:53
Es gab ja heute eine Pressekonferenz und so wie das geklungen hat, scheinen die Werte alles andere als stichfest zu sein.
Es wurde dann auch aufgeführt, das es wohl große Abweichungen geben kann, was an verschiedenen Proben (verschiedener Personen?) vorgeführt wurde.

Aus Anwaltssicht scheint einiges schon sehr schlüssig zu sein, offenbar war sich selbst die Gegenseite nicht besonders sicher und wollte weitere Tests durchführen. Das hätte aber ewig gedauert und daher wären die Vorbereitungen für folgende Events gefährdet.

Irgendwann war dann noch die Rede davon, das sie sich aus eigenen Stücken fast dauerhaften Proben unterziehen würde, sofern dieses Angebot angenommen wird (damit die Vorbereitungen weiter laufen könnten).

Es ist schwer zu sagen, was jetzt Sache ist, aber wenn sie wirklich schon 336 mal in ihrer Karriere getestet wurde und bisher nie was auffälliges gefunden wurde, dann scheint es schon ein wenig merkwürdig, das sich das so ganz plötzlich geändert haben soll.
In anderen Worten müsste man, wenn die Beweise nicht stichfest sind, einen Freispruch erreichen können, was offenbar jetzt das Ziel ist.

Turiz
2009-08-06, 13:23:45
.... aber wenn sie wirklich schon 336 mal in ihrer Karriere getestet wurde und bisher nie was auffälliges gefunden wurde, dann scheint es schon ein wenig merkwürdig, das sich das so ganz plötzlich geändert haben soll......
Das sagt überhaupt nichts aus. Bernhard Kohl hat selbst gesagt, dass er oft negativ getestet wurde, während er schon gedopt hat.

Mumins
2009-08-06, 17:11:39
Das sagt überhaupt nichts aus. Bernhard Kohl hat selbst gesagt, dass er oft negativ getestet wurde, während er schon gedopt hat.

Klar, weil EPO ja nicht sofort wirkt bzw. Zusatzmittel genommen werden um zu verschleiern.

Ronny145
2009-08-06, 18:49:28
Es ist schwer zu sagen, was jetzt Sache ist, aber wenn sie wirklich schon 336 mal in ihrer Karriere getestet wurde und bisher nie was auffälliges gefunden wurde, dann scheint es schon ein wenig merkwürdig, das sich das so ganz plötzlich geändert haben soll.



Die Regeln haben sich geändert. Wie man hier im Thread sehen konnte lag sie auch früher schon mehrmals über dem Grenzwert, nur konnte sie damals nicht belangt werden ohne positiven Befund. Ein negativer Test alleine ist ja leider nur bedingt aussagekräftig.

@Mumins

Oder weil die neuen Generationen von EPO wie CERA nicht nachgewiesen werden konnten. Wahrscheinlich auch wie viele andere Dopingpräparate. Und Blutdoping mit Eigenblut ist ja so weit ich weiß gar nicht nachweisbar.

Gipsel
2009-10-29, 18:59:18
So, jetzt krame ich mal noch diesen alten Thread aus. Die Verhandlung vor dem CAS hat jetzt ja stattgefunden, wir müssen nur noch eine gute Woche auf das Ergebnis warten. Haben sich Eure Ansichten eigentlich inzwischen geändert?

Auf ein paar Sachen möchte ich aber nochmal eingehen.
Der Wert lag nochmals um 1.1% über den maximalem Grenzwert, was ja sehr auffällig ist. Ich hab das aktuelle Sportstudio zusammen mit nem Kumpel (Mediziner, Oberarzt) angeschaut, er glaubt der Pechstein kein Wort!
Offensichtlich weißt Du nicht, wozu der 2,4% Wert mal eingeführt wurde. Nicht als absoluter Grenzwert, oberhalb dessen eine Sperre erfolgt (dazu ist er nicht geeignet), sondern lediglich um ein Screening von Athleten durchzuführen, wobei Urinproben für Zielkontrollen auf EPO (und verwandte Substanzen) durchgeführt wird. Er begründet also nur einen Verdacht, der eigentlich durch weitere Werte gestützt werden muß. Und genau daran hapert es in diesem Fall, es gibt einfach keine weiteren Indizien (zum Beispiel andere Blutparameter, die außerhalb der Norm liegen). Die zur Verurteilung nötige Indizienkette existiert also streng genommen gar nicht.

Von formalen Fragen mal ganz abgesehen, die ISU kann zum Beispiel nicht einmal belegen, wie die (für Retis nicht ganz unwichtige) Kalibrierung der Geräte erfolgt ist. Dies ist bei WADA-akkreditierten Laboren Standard, dummerweise hat die ISU allerdings nur für Weltmeisterschaften solche akkreditierten Labore genutzt. Der WADA-Code sagt aber aus, daß die ISU in der Beweispflicht für die Korrektheit der erhobenen Werte ist. Wie soll das ohne Kalibrierprotokolle gehen? Also schon aus rein formalen Gründen gehört der ISU der Arsch versohlt.

Und dann muß ich Deinem Kumpel leider bescheinigen, daß er wohl keine Ahnung von den durchaus bei normalen gesunden Personen auftretenden Reti-Werten hat, wohlgemerkt ohne das eine Krankheit vorliegt. Dazu kommen noch die vielen möglichen Fehlerquellen bei einer Reti-Messung (zwischen verschiedenen Laboren!). Die pechsteinschen Werte werden nämlich durchaus von einem beträchtlichen Anteil der ganz normalen Bevölkerung erreicht (wahrscheinlich 5-10%, größere Studien dazu stehen noch aus), so denn unter ähnlichen Bedingungen gemessen wird. Und ja, das kann man nachlesen. Dafür spricht ja auch, daß die ISU im Verfahren zugegeben hat, daß auch 12 andere Eischnellläufer mit Werten über 3% gemessen wurden. 2,4% haben dann aller Wahrscheinlichkeit nach wohl über 100 Läufer überschritten. Das Profil Pechsteins ist also selbst aus ISU Sicht nicht so außergewöhnlich. Ich würde es sogar eher andersrum sehen. Daß bei Pechstein nie Werte unter 1% auftauchen und ihr Durchschnittswert die Jahre über immer konstant bei ~2% lag, spricht sogar eher dafür, daß sie natürlich ein leicht erhöhtes Niveau hat (was aber wie erwähnt nicht soo ungewöhnlich ist), da bei EPO- oder Eigenblutdoping die Werte öfter mal in den Keller sacken würden. Kleiner Tipp, man besorge sich mal die Blutprofile von bekannt dopenden Radprofis und vergleiche wie sich dort die Werte über die Jahre geändert haben. Da kann man nämlich z.B. sehen, wann von EPO- zu Eigenblutdoping gewechselt wurde ;).

Wieso hat Pechstein von sich aus keine Blutnachkontrollen veranlasst? Wer wirklich Angst um seine Gesundheit hat, der würde nicht so reagieren wie Pechstein...Hat sie doch!
Ganz aktuell gibt es ein Interview mit einem der beteiligten Ärzte in der Zeit (http://www.zeit.de/sport/2009-10/pechstein-doping-gutachten).
Es gibt so viele Infos, Theorien und Aussagen in den Medien, dass es schwer ist, da noch durch zu blicken. Für mich haben sich nach meiner persönlichen Einschätzung drei Dinge als "die Wahrheit" ergeben:

1. Nahmhafte Mediziner versichern in den Medien glaubwürdig, dass jede andere Option - also Krankheit, Anomalie -, die solche Blutwerte erzeugt hätte, es gleichzeitig absolut unmöglich gemacht hätte, Leistungssport auf diesem Niveau zu betreiben.
Es gibt genauso gut auch gegensätzliche Meinungen, die bloß nicht ganz so breit getreten werden. Und ihre Blutwerte liegen durchaus noch nicht im krankhaften Bereich (Reti-Werte von über 5% sind ein deutliches Zeichen einer schwereren Erkrankung oder eben EPO-Doping, aber ein Schnitt von 2% nicht), eine Leistungsbeeinträchtigung ist eigentlich nicht zu erwarten, zumal sich wahrscheinlich der Körper darauf seit der Kindheit angepaßt hat.

3. Die Werte sind pünktlich zu den wichtigen Wettkämpfen rapide angestiegen.Statistisch gesehen waren die Werte bei "out-of-competition" Kontrollen häufiger über 2,4% (20% aller Kontrollen) als bei Wettkampfkontrollen (13,3% der Kontrollen). Das Argument kann man also sehr einfach als Lüge (oder sagen wir mal als sehr polemische Aussage) entlarven. Dazu muß man allerdings sagen, daß es nur 20 Trainingskontrollen gab, aber 75 Wettkampfkontrollen (eigentlich sollte es sogar Ergebnisse von ~120 Kontrollen geben, aber die restlichen Werte sind irgendwie verschwunden, auch die ISU kann nicht sagen, wo die geblieben sind). Es liegen also 4 von 20 out-of-competition-Kontrollen über 2,4%. Die Statistik kleiner Zahlen sagt, daß das praktisch nicht unterscheidbar ist (3/20 wären z.B. nur noch 15%). Da läßt sich also gar nicht ablesen.

Pinoccio
2009-11-25, 14:47:56
Der CAS hat geurteilt: die Sperre bleibt bestehen. Pechstein will allerdings dagegen weiter vorgehen.
SpOn (http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,663185,00.html), SZ (http://www.sueddeutsche.de/sport/233/495558/text/), FAZ (http://www.faz.net/s/Rub9CD731D06F17450CB39BE001000DD173/Doc~E0F32C5DD80DA4EC186EE22B909E2FFB1~ATpl~Ecommon~Scontent.html), PM ihrer Agentur, nachzulesen bei Jens Weinreich (http://jensweinreich.de/?p=5865)* bzw. direkt als PDF (http://jensweinreich.de/wp-content/uploads/2009/11/cp_pm_sperre.pdf).
Soweit die Fakten.

Naja, möglicherwiese leidet sie ja unter einer unauffindbaren Krankheit, hat komische Gene oder die Erdstrahlung erklärt schlüssig ihre Werte. Für mich wirkt ihre Reaktion und insbesondere auch die Wortwahl eher wie die eines bockigen trotzigen Kindes.
"Der gerichtliche Weg wird erst dann zu Ende sein, wenn die Gerechtigkeit gesiegt hat" (CP)
"Ganz gleich, wie sich die drei Richter die Entscheidung hingebogen haben." (ebenfalls CP)

* Gegen den aus Ihrem Umfeld mehrfach vorgegangen wurde (http://jensweinreich.de/?p=4588), um ihn einzuschüchtern.

mfg Sebastian

Mark3Dfx
2009-11-25, 14:49:30
Jedenfalls sammelt sie mit diesen Aktionen keine Pluspunkte
im Hauptverfahren.

Feuerrad
2009-11-25, 14:51:57
Jedenfalls sammelt sie mit diesen Aktionen keine Pluspunkte
im Hauptverfahren.

Sie tut das weil sie ein absolut reines Gewissen hat!

Gipsel
2009-11-25, 14:58:14
[..] Soweit die Fakten.Ich würde mal noch die Begründung des CAS abwarten. Vielleicht gibt es ja noch Überraschungen. Längst nicht alles ist ja aus der Verhandlung nach außen gedrungen (war nichtöffentlich).

Naja, möglicherwiese leidet sie ja unter einer unauffindbaren Krankheit, hat komische Gene oder die Erdstrahlung erklärt schlüssig ihre Werte. Für mich wirkt ihre Reaktion und insbesondere auch die Wortwahl eher wie die eines bockigen trotzigen Kindes.
"Der gerichtliche Weg wird erst dann zu Ende sein, wenn die Gerechtigkeit gesiegt hat" (CP)
"Ganz gleich, wie sich die drei Richter die Entscheidung hingebogen haben." (ebenfalls CP)
Nun für den Anfang kann ich Dir sagen, daß sehr wohl eine Abweichung in ihren Genen gefunden wurde. Und zwar gerade bei denen, die diese Werte regulieren. Interessant, nicht?

Und zu ihren Reaktionen muß ich sagen, daß die durchaus nachvollziehbar sind, falls sie unschuldig ist (was man meiner Meinung nach keineswegs ausschließen kann). Interessante Lektüre ist vielleicht die Einschätzung des Professors für Sportrecht der Uni Gießen zu dem Fall (http://www.n-tv.de/sport/Reicht-ein-Blutwert-aus-article605579.html):
Einfluss habe aber auch, wer in den Augen der CAS-Richter die Beweislast dafür trägt, dass die auffälligen Retikulozyten-Werte allein durch Blutdoping zustande gekommen sein können. Für Adolphsen ist der Nachweis Sache des Verbandes: "Und wenn der CAS das Problem so verortet, wie ich es für richtig halte und wie es auch die Pechstein-Anwälte vorgetragen haben, dann könnte die ISU mit dem Nachweis Schiffbruch erleiden." Das gilt vor allem dann, sollte der Eisschnelllauf-Verband in der Berufungsverhandlung vor dem CAS ähnlich argumentiert haben wie bei der Begründung seiner Dopingsperre. Die dort formulierte Aussage, für eine Sperre reiche allein die bloße Wahrscheinlichkeit, nennt Adolphsen "juristisch aberwitzig". Für die von Pechstein bei einem Freispruch angekündigte Schadenersatzklage gegen die ISU sieht er durchaus Anknüpfungspunkte: "Das Urteil der ISU ist inhaltlich so fehlerhaft, dass man sagen kann: Ihr habt schon deshalb juristisch fahrlässig gehandelt, weil ihr so ein schlechtes Urteil produziert habt."
So ganz aus der Luft gegriffen scheinen die Vorwürfe von Pechstein nicht zu sein, wenn ein unabhängiger Sportrechtsprofessor die Begründung für aberwitzig und das Urteil mit extremen handwerklichen Fehlern behaftet sieht. Hast Du das Urteil der ISU eigentlich mal gelesen? Also mir haben sich da auch die Haare gesträubt bei den hanebüchenen Konstruktionen. Aber jetzt sollte man mal die Begründung vom CAS abwarten. Zeit genug haben sie sich ja gelassen, um an der Begründung zu feilen :rolleyes:.
Jedenfalls sammelt sie mit diesen Aktionen keine Pluspunkte im Hauptverfahren.Das war das Hauptverfahren.

Mark3Dfx
2009-11-25, 15:02:15
Ah, nunja ein weiterer Fall Baumann.

Tark
2009-11-25, 15:04:59
Sie tut das weil sie ein absolut reines Gewissen hat!

Erich Mielke hat vor der Volkskammer auch gesagt: 'Ich liebe doch alle.. alle Menschen'.

Das habe ich ihm immer fest geglaubt.

Pinoccio
2009-11-25, 15:10:41
Ich würde mal noch die Begründung des CAS abwarten.Das Urteil (http://www.tas-cas.org/d2wfiles/document/3802/5048/0/FINAL%20AWARD%20PECHSTEIN.pdf), PM dazu (http://www.tas-cas.org/d2wfiles/document/3803/5048/0/2009.11.25%20PR.pdf).

mfg

Gipsel
2009-11-25, 15:22:17
Das Urteil (http://www.tas-cas.org/d2wfiles/document/3802/5048/0/FINAL%20AWARD%20PECHSTEIN.pdf), PM dazu (http://www.tas-cas.org/d2wfiles/document/3803/5048/0/2009.11.25%20PR.pdf).

mfg
Uhh, bin durch die 63 Seiten noch nicht durch, aber in der Kurzfassung sieht es so aus, als wenn sich das Urteil jetzt sogar nur auf den einen Wettkampf in Hamar Anfang Februar und die eine Probe danach bezieht. Das macht es ja eher noch fragwürdiger. Der Grund dafür ist, daß das dann der Reti-Wert schon ganz ähnlich einer positiven Dopingprobe gewertet wird, an die allerdings von seiten der WADA ganz andere Anforderungen beim Nachweis gestellt werden als bei einem Blutprofil.

Andre
2009-11-25, 15:49:08
Ich finde man muss hier schon ganz schön aufpassen. Mittlerweile scheint ja die Meinung zu sein, dass jeder Spitzensportler sowieso vollgepumpt ist und deswegen jeder Zweifel daran als neuer Baumann-Fall abgehakt wird. Der Fall Pechstein ist um Längen komplexer als die letzten Dopingfälle z.B. im Radsport. Pechstein moniert zurecht, dass der problematische Blutwert nicht nur umstritten, sondern höchst umstritten ist. Sowas ist schonmal eine ganz schlechte Basis für eine Sperre. Dann das hanebüchene ISU-Urteil, was von rechtskundlichen Menschen nahezu zerpflückt wurde. Und jetzt das CAS-Urteil, was eher darauf schließen lässt, dass man Angst um die Durchsetzung indirekter Dopinghinweise hat.
Ich finde es jedenfalls pervers, dass ein Sportler anhand von umstrittenen Blutwerten seines Einkommens und vor allem seiner Zukunft beraubt wird. Sportler leben nicht vom Sporteinkommen, sondern von Werbergeldern. Pechsteins Zukunft ist damit ruiniert. Und das auf Grund eines einzigen Wertes, dessen medizinische Bedeutung komplett ungewiss ist.
Die Sportbehörden gehen mir damit zu weit.

Pinoccio
2009-11-25, 15:58:55
Uhh, bin durch die 63 Seiten noch nicht durch, aber in der Kurzfassung sieht es so aus, als wenn sich das Urteil jetzt sogar nur auf den einen Wettkampf in Hamar Anfang Februar und die eine Probe danach bezieht.Das Urteil geht auf mehrere Blutproben ein, nicht nur auf die zwei von Hamar.

Ich finde es jedenfalls pervers, dass ein Sportler anhand von umstrittenen Blutwerten seines Einkommens und vor allem seiner Zukunft beraubt wird. Sportler leben nicht vom Sporteinkommen, sondern von Werbergeldern. Pechsteins Zukunft ist damit ruiniert.Sie kannte die Regularien (der ISU) und hat sich ihnen freiwillig unterworfen. Nach diesen Regularien ist sie gesperrt worden, was der CAS jetzt bestätigt hat.
Und so umstritten sind die Werte auch nicht, auch wenn Pechstein bzw. die ihn ihrem Auftrag Handelnden dies glauben machen wollen.

mfg

blackbox
2009-11-25, 16:15:43
Es bestehen erhebliche Zweifel an ihrer "Schuld".
Und wenn auch nur ein Stück Zweifel besteht, dann kann und darf man niemanden verurteilen.
Ich denke, sie wird auf jeden Fall vor einem ordentlichen Gericht ziehen und versuchen, ihren Ruf wieder herzustellen.

Mein Eindruck ist der, dass man hier ein Exempel statuieren will. Und ich befürchte, das wird voll nach hinten los gehen und der ganze Antidopingkampf gerät dadurch in Mitleidenschaft.

Gipsel
2009-11-25, 16:28:16
Ein Schmankerl aus dem Urteil (Punkt 172):
Prof. Kuipers testified at the hearing that out of all %retics values obtained by the ISU from all skaters in the last decade (approximately 970 men and 680 women) the average value of female athletes is within the range of 0.47% - 2.31%.
Da sage ich doch mal 0.47% sind ein klares Indiz für Eigen- oder Fremdblutdoping (da gehen die Reti-Werte runter) und der Durchschnittswert von 2.31% bei einer Athletin ist ja wohl der Brüller. Der von Pechstein liegt nämlich nur bei ~2.0% im Schnitt.

Andre
2009-11-25, 16:50:03
Sie kannte die Regularien (der ISU) und hat sich ihnen freiwillig unterworfen. Nach diesen Regularien ist sie gesperrt worden, was der CAS jetzt bestätigt hat.

Also bitte, was ist das denn für ein Schwachsinn? Die Regularien für den indirekten Dopingnachweis gibt es erst seit kurzem und sind medizinisch nicht immer gesichert. Deswegen wurden diese Wert auch nur als Indizien gewertet. Jetzt nehmen wir mal an, dass Pechstein sauber ist und die Grenzwerte falsch. Findest du so einen Kollateralschaden angemessen?
Natürlich hat sie sich den Regularien unterworfen, wenn sie sauber ist.

Und so umstritten sind die Werte auch nicht, auch wenn Pechstein bzw. die ihn ihrem Auftrag Handelnden dies glauben machen wollen.

Und du hast die Kenntnisse uns das auch darzulegen?

Gipsel
2009-11-25, 17:12:23
Das Urteil geht auf mehrere Blutproben ein, nicht nur auf die zwei von Hamar.Ja, eingehen tut es schon darauf, aber eben nur sozusagen für die Einordnung. Der Schuldspruch selber bezieht sich explizit nur auf die Proben von Hamar und die eine danach. Das ist übrigens in Punkt 210 des Urteils aufgeführt.

Wovon ich doch einigermaßen überrascht bin, ist die große Diskrepanz der Einschätzung des Gutachtens von Prof. Dame durch den CAS und seinen eigenen öffentlichen Aussagen dazu. Die Pechstein-Seite hat ja erklärt, daß das Dame-Gutachten gar nicht zugelassen wurde. Das Urteil selber bestätigt das teilweise, da offensichtlich nur kleine Teile des eingereichten Materials zugelassen wurden. Die Begründung des Gerichts dafür bezieht sich auf die Mitteilung des CAS an die Parteien, daß bis 8 Tage vor der Verhandlung weiteres Material, welches aus Untersuchungen Pechsteins herrührt, eingereicht werden kann. Angeblich stammten aber große Teile des eingereichten Materials nicht direkt aus Untersuchungen Pechsteins. Umso verwunderlicher ist es da, daß Dame in Interview von solchen Untersuchungen spricht (die laut Pechstein nicht zugelasen wurden), das CAS sich aber nur auf eine viel allgemeinere Studie Dames bezieht, die eben gerade nicht konkret mit Pechstein zu tun hatte. Das verwirrt mich schon etwas.

(del)
2009-11-25, 17:16:48
Ein Schmankerl aus dem Urteil (Punkt 172):

Da sage ich doch mal 0.47% sind ein klares Indiz für Eigen- oder Fremdblutdoping (da gehen die Reti-Werte runter) und der Durchschnittswert von 2.31% bei einer Athletin ist ja wohl der Brüller. Der von Pechstein liegt nämlich nur bei ~2.0% im Schnitt.
Nach meinen Informationen lag ihr Wert im Betrachtungszeitraum u.A. bei weit über 3. Also alles andere als "normal".

Dennoch bin ich von ihrer Unschuld überzeugt, da nackte Zahlen für mich kein Schuldbeweis darstellen. Hier wird ohne Rücksicht auf demokratische Justizgrundregeln die Brechstange durch die Tür getrieben und die gute Pechstein war halt die Dumme, die dahinter stehen musste.

Gipsel
2009-11-25, 17:39:02
Nach meinen Informationen lag ihr Wert im Betrachtungszeitraum u.A. bei weit über 3. Also alles andere als "normal".
Nö, nicht im Durchschnitt (nur die Extremwerte). Da liegt der langjährig bei ziemlich genau 2,0%. Selbst im Urteil wird für die 14 Monate oder so im übriggebliebenem Anklagezeitraum ein Durchschnitt von 2,1% für Pechstein aufgeführt. Und laut ISU liegt eine andere Eisschnellläuferin bei 2,31% im Durchschnitt, also klar über Pechstein. Dazu paßt ja auch, daß Kuipers laut der Pechstein-Seite (das Urteil führt das nicht auf) im Verfahren ausgesagt hat, daß neben Pechstein auch noch 12 andere (Proben?, Athleten?) über 3% gemessen wurden. Über diesem ominösen Wert von 2,4% lagen angeblich sogar über 500. Die hohen Werte scheinen also nicht so absolut außergewöhnlich zu sein, wie und die ISU (und jetzt der CAS) sagt.

Dafür spricht übrigens auch die Doktorarbeit des jetzigen Chefs der EPO- und Blutanalytik des Dopinglabors Kreischa, die er vor ein paar Jahren angefertigt hat. Bei seiner Untersuchung der Reti-Werte von Sportstudentinnen der Sporthochschule Köln über ein ganzes Jahr (10 Proben im Jahr pro Probandin, entspricht ziemlich genau der durchschnittlichen Kontrolldichte Pechsteins) kommen sogar ~10% der gesunden Frauen mindestens einmal auf Reti-Werte um 3% und drüber. Wenn er da nicht Bockmist gebaut hat, fragt man sich schon, wie da Einiges zusammenpaßt.

Und wenn man sich mal anschaut, wie stark die Reti-Werte zwischen verschiedenen Messungen der gleichen Probe (selbst auf dem gleichen Gerätetyp) schwanken können, wird das schon sehr schnell sehr eng da überzeugend irgendwas nachzuweisen. Selbst der Hersteller der Advias gibt schon 2%+-0.5% als Fehlergrenzen (5% aller Meßwerte liegen noch außerhalb dieses Bereichs) an. Rechne dann mal noch hinzu, daß solche Geräte nie absolut perfekt kalibiriert sind (praktisch unmöglich bei unterschiedlichen Laboren) und dann ist die eine oder andere 3%-Messung selbst bei absolut konstanten "echten" 2% praktisch so gut wie sicher, wenn man mehr als eine Handvoll Proben nimmt.

Dazu kommen dann noch alle möglichen Gründe für echte Schwankungen (die Gutachter der ISU selbst sagen, daß die Werte natürlich locker mal um 0,5% hoch oder runter gehen können) und mögliche Fehler bei der Handhabung der Proben selber. Das CAS hat das zwar ausgeschlossen hat, aber nach der Beschreibung der Prozedur im Urteil (Proben werden direkt aus dem gekühlten Container in die Maschine eingeführt), glaube ich da noch nicht so wirklich dran (soweit ich weiß, müssen die Proben eigentlich vor der Analyse auf Raumtemperatur aufgewärmt werden, k.A. ob die Advia das selber macht).

Überhaupt nicht verstehen kann ich, daß der CAS kein Sterbenswörtchen zu anderen Parametern gesagt hat, die ebenfalls auf EPO-Doping (oder mit verwandten Substanzen, daß ist es ja, worauf es hinausläuft) hinweisen sollten, und das sogar auffälliger als die immer zitierte bloße Retikulozytenzahl. Aus den Meßprotokollen (die zumindest teilweise vorliegen) sind diese Werte ersichtlich. Da hätte ich mir ein wenig mehr Aufklärungsarbeit erwartet. Wie die Retis hochgehen sollen, aber der hochfluoreszierende Anteil derselben normal bleibt unter EPO-Gabe, muß mir nämlich erstmal einer erklären. Der reagiert nämlich allgemein empfindlicher.

Daß Pechstein (allerdings wie andere auch) allgemein ein gegenüber dem Durchschnitt erhöhten Reti-Wert aufweist, ist ja unstrittig. Die Frage ist doch, kann man daraus irgendwas ableiten und wenn ja wie? Reichen wirklich hohe Reti-Werte an einem Wochenende und ein(verhältnismäßig) niedriger Wert 11 Tage später als einziges Indiz für einen Dopingnachweis vor dem Hintergrund der durchschnittlich hohen Werte bei Pechstein?

Und das blendet ja noch eine ganze Reihe verfahrenstechnischer Fragen aus. Das Urteil unternimmt z.B. einige Mühe um zu begründen, warum die von der WADA vorgegebenen Standards für Labore und Tests (die die ISU unstrittig nicht eingehalten hat) keine Rolle spielen. Dummerweise liegt hier die Beweislast, daß das die Werte nicht beeinträchtigt, eigentlich auf ISU-Seite, der sie mit Aussagen (!) der Verantwortlichen in den Laboren nachzukommen versucht. Eigentlich gehört sowas zum Zeitpunkt der Tests protokolliert und nicht im Zweifelsfall Jahre später durch eine Zeugenaussage bestätigt (der Laborant kann sich 2 Jahre später bestimmt nicht mehr dran erinnern, was er genau gemacht hat und der Laborchef weiß das sowieso nicht).

(del)
2009-11-25, 18:27:24
Nö.
Doch.
(nur die Extremwerte)Von etwas anderem war nie die Rede.

Gipsel
2009-11-25, 18:37:54
Doch.
Von etwas anderem war nie die Rede.
Lies mal das Zitat aus dem Urteil oben, auf das Du geantwortet hast! :rolleyes:

Die ISU hat eindeutig gesagt, daß weibliche Athleten in der Datenbank Durchschnittswerte zwischen 0,47% und 2,31% aufweisen. Der Durchschnittswert von Pechstein liegt bei 2,0% (seit 2000) bzw. 2,1% (Anklagezeitraum). Es gibt also mindestens eine Athletin mit noch höheren Werten im Schnitt als Pechstein. Allein durch die Meßschwankungen müssen bei einem Durchschnitt von 2,31% auch 3%-Werte dabei sein, wie die ISU ja sogar zugegeben hat (außer Pechstein selber wurden noch 12 weitere Athleten mit über 3% vermessen).

Wie wenig das im Einzelfall eigentlich aussagt, insbesondere wenn man die Grafiken betrachtet, in denen die Reti-Werte in einem Diagramm aufgetragen werden, verdeutlicht man wohl mal am besten, wenn man so ein Diagramm einfach mal mitsamt den Fehlerbalken darstellt. Die Reti-Messung ist wie schon erwähnt ja mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, die sich allerdings aus Vergleichen verschiedener Labore mit identischen Proben bestimmen lassen (in Deutschland ist z.B. jedes Labor verpflichtet, einmal im Jahr daran teilzunehmen).

Für diejenigen, die sich damit nicht so auskennen, der Fehlerbalken an jedem Meßwert kennzeichnet den Bereich, in dem sich mit 95% Wahrscheinlichkeit der "wahre Wert" befindet. Mit 5% Wahrscheinlichkeit liegt er aber immer noch außerhalb. Dies sollte bei den ~100 von Pechstein bekannten Werten also auf etwa 5 Werte zutreffen. Achja, und noch eine Bemerkung dazu, hier wurde die Wurzel aus den Reti-Werten aufgetragen, da diese gemäß der überwiegenden Meinung in der wissenschaftlichen Literatur zu diesem Thema aussagekräftiger ist, als der Reti-Wert selber. Die Fehlerbalken berücksichtigen dies natürlich.

http://139.30.40.11/reti.png

Na, sieht da irgendwer was anderes als Rauschen? Und die Fehlerbalken berücksichtigen wie gesagt nur die Meßunsicherheiten. Die durchaus vorhandenen natürlichen Schwankungen diese Wertes kommen wohlgemerkt noch dazu.

Das einzige, was meiner Meinung nach sicher feststellbar ist, ist daß sich die Kontrolldichte erhöht hat, es also in späteren Jahren wesentlich mehr Messungen gibt, so daß die Schwankungsbreite besser mit Werten ausgefüllt wird.

Tomi
2009-12-08, 10:30:51
Pechstein darf beim Weltcup in Salt Lake City am kommenden WE starten und sich so eventuell noch für Olympia qualifizieren. Hat ein Schweizer Bundesgericht entschieden.

http://www.sport1.de/de/wintersport/win_eisschnelllauf/newspage_182613.html

Popeljoe
2009-12-08, 10:52:27
Wenn C. Pechstein damit durchkommt, dann kann man den indirekten Nachweis des Dopings vergessen.
Das ist doch dermassen verlogen, oder glaubt Jemand ernsthaft an eine genetisch bedingte Ursache, die nur im Wettkampf zu auffälligen Blutwerten führt? :rolleyes:

@Gipsel: wie willst du denn die Schwankungen erklären?
Außerdem: um einen Vergleich anzustellen, kannst du nicht Pechsteins eigene Ergebnisse heranziehen, sondern dazu wäre es schon nötig eine repräsentative, saubere Gruppe heranzuziehen. Das es Sportlerinnen mit noch höheren Werten gibt heißt für mich nur, dass diese ebenso gesperrt werden sollten und nicht, dass C. Pechstein unschuldig ist.
MMn könntest du auch einen durchschnittlichen Hormonwert bei Bodybuildern (ich weiß: Vorurteil ole' ;)) nehmen, dass es da sicherlich auch weitere Ausreisser nach oben geben wird, ist klar.
Aber wenn du den Durchschnittswert bei den BB mit einem normal trainierten Menschen vergleichst, sind die Abweichungen sicherlich immens.

Was die gemessenen 3% aus der Untersuchung des Profs angeht: :ulol: fällt für mich unter epic fail. Grade Profs sind vor so Etwas nicht gefeit!

Gipsel
2009-12-08, 12:47:20
Wenn C. Pechstein damit durchkommt, dann kann man den indirekten Nachweis des Dopings vergessen.
Nö, kann man nicht. Nur die Daten sollten schon ordentlich erhoben und aussagekräftig sein. Daß die ISU sich jetzt den Fall ausgesucht hat, ist wohl nur mit Inkompetenz zu erklären.
Das ist doch dermassen verlogen, oder glaubt Jemand ernsthaft an eine genetisch bedingte Ursache, die nur im Wettkampf zu auffälligen Blutwerten führt? :rolleyes:
Das ist eine Urban Legend. Pechstein war bei out-of-competition Kontrollen genau so oft über 2,4% wie bei Wettkämpfen.
@Gipsel: wie willst du denn die Schwankungen erklären?
Die Schwankungen sind aus der Kombination von (bei Retis ziemlich großen) Meßunsicherheiten beim Vergleich der Werte zwischen verschiedenen Laboren und den natürlich vorkommenden Schwankungen des Wertes einwandfrei zu erklären. Die Grafik oben zeigt ja nur die Meßunsicherheiten. Und schon durch die kann man eine horizontale Linie ziehen, die fast immer innerhalb der Fehlerbalken bleibt.

Vielleicht auch ganz interessant, die ISU hat das Profil eines ausdrücklich unverdächtigen Athleten zum Vergleich veröffentlicht. Dummerweise enthält das sogar größere Schwankungen, als bei Pechstein für die Verurteilung nötig war. Kommt man da nicht ins Grübeln?
Außerdem: um einen Vergleich anzustellen, kannst du nicht Pechsteins eigene Ergebnisse heranziehen, sondern dazu wäre es schon nötig eine repräsentative, saubere Gruppe heranzuziehen. Das es Sportlerinnen mit noch höheren Werten gibt heißt für mich nur, dass diese ebenso gesperrt werden sollten und nicht, dass C. Pechstein unschuldig ist.Nun, wenn Du in die gerade verabschiedeten Richtlinien für den biologischen Paß schaust, oder besser noch die Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Journalen dazu, dann wirst Du feststellen, daß sogar der Vergleich mit eigenen Werten besser ist. Denn jeder der beteiligten Wissenschaftler behauptet, daß die Abweichungen solcher Blutwerte zwischen verschiedenen Menschen normalerweise größer sind, als die zwischen verschiedenen Messungen an einer Person. Selbst im Urteil des CAS wurde mit den Schwankungen gegenüber dem Durchschnittswert von Pechstein argumentiert.
Wie der Durchschnittswert von Pechstein zustande kommt, ist die einzige Frage, die eigentlich aus meiner Sicht offen ist. Allerdings muß man da anerkennen, daß der über die Jahre eigentlich praktisch konstant war und auch bei den wenigen Messungen im Sommer, außerhalb des Trainings keine auffälligen Abweichungen gibt. Dies ist zum Beispiel im Gegensatz zu (blut-)dopenden Radprofis, wo sich die Profile über die Jahre zum Teil signifikant geändert haben. Es gibt schon Experten, die auch die weiteren erhobenen Werte außer den Retis (die sich auch ändern müßten) angesehen haben und sagen, daß Doping als Erklärung nicht paßt.

Der hohe Durchschnittswert liegt schon an der oberen Grenze der natürlichen Verteilung, aber irgendwer muß diese Werte ja auch haben ;). Es gibt allerdings auch Untersuchungen, daß doch bei einem signifikanten Anteil normaler Frauen vergleichbare Werte wie bei Pechstein auftreten können. Außerdem gibt es auch noch die Möglichkeit einer ansonsten unauffälligen Anomalität. Wenn die ohne weitere Symptome (außer erhöhten Retis) einhergeht, dürfte die Medizin darüber bis jetzt auch noch nicht so viel wissen ;)

Was die gemessenen 3% aus der Untersuchung des Profs angeht: :ulol: fällt für mich unter epic fail. Grade Profs sind vor so Etwas nicht gefeit!
Welche 3%? Welcher Prof? Vor was war der nicht gefeit?

Ronny145
2009-12-08, 12:52:15
Das ist eine Urban Legend. Pechstein war bei out-of-competition Kontrollen genau so oft über 2,4% wie bei Wettkämpfen.



Hast du ein Link dazu?

Pinoccio
2009-12-08, 12:55:43
Hast du ein Link dazu?Sämtliche Reti-Werte aller 95 von der ISU gesammelten Tests (http://jensweinreich.de/?p=4210).

mfg

Popeljoe
2009-12-08, 13:14:41
Urban legend hin oder her, aber Meßunsicherheiten zwischen Laboren kann man auch mitteln und als Unsicherheit einbeziehen in die Berechnungen.
Außerdem: die von dir geposteten Werte stammen aus dem Zeitraum 99 bis 2007.
Wer kann denn garantieren, dass die gute Frau dort nicht bereits in einem Programm für systematisches Doping eingebunden gewesen ist?
Immerhin war sie zu Beginn des Untersuchungszeitraumes bereits 27 und seit fast 10 Jahren im Profigeschäft.

Gipsel
2009-12-08, 13:29:27
Urban legend hin oder her, aber Meßunsicherheiten zwischen Laboren kann man auch mitteln und als Unsicherheit einbeziehen in die Berechnungen.
Dann schau mal in das Urteil des CAS ;)
Da wurden die Meßunsicherheiten komplett unberücksichtigt gelassen. und man hat lediglich die Hamar-Werte und die 11 Tage danach (aus einem anderen Labor) mit Pechsteins Mittelwert verglichen. Das war's.
Außerdem: die von dir geposteten Werte stammen aus dem Zeitraum 99 bis 2007.
Nope. In der Grafik sind die bekannten Werte bis April 2009 drin (also sogar noch ein klein wenig weiter als in der oben verlinkten Tabelle).
Wer kann denn garantieren, dass die gute Frau dort nicht bereits in einem Programm für systematisches Doping eingebunden gewesen ist?
Ähm, das gilt es für die ISU zu beweisen, meinst Du nicht?
Weil die erhobenen Werte nicht wirklich für Doping sprechen, soll Pechstein nachweisen, daß sie nicht in ein Programm zum systematischen Doping eingebunden war? Was ist denn das für eine Logik?
Und wie schon erwähnt waren bei den Radprofis in dem Zeitraum Veränderungen im Blutprofil erkennbar (Umstellung von EPO-Doping auf Eigenblutdoping). Der Vorteil der Blutprofile soll ja auch sein, daß man Doping ohne Rückgriff auf Populationsdaten allein anhand der Werte eines Athleten feststellen kann.

Mumins
2010-03-14, 15:49:26
Man hat hier wohl eine große Karriere zerstört ohne Belege zu haben. Mehrere Hämatologen veröffentlichen demnächst eine Untersuchung, dass bei Pechstein ein Gendefekt vorliegt. Das zeigen ihre Blutanalysen angeblich zu 100%. Quelle Videotext ZDF.

schwuppi
2010-03-14, 17:02:21
Ich bin der Meinung dass es auch gar nicht um mehr ging als ihre Karriere zu zerstören bzw. sie von Olympia fernzuhalten. Leider hat das ja geklappt.

Ronny145
2010-03-15, 16:32:44
http://www.spiegel.de/sport/wintersport/0,1518,683599,00.html


Da scheint es ja doch große Zweifel zu geben. Mal sehen wie das weitergeht.

looking glass
2010-03-15, 16:37:09
Interessant wird die Frage, ob da ein dickere Zivilklage von Pechstein kommen könnte, zwecks Schadenersatz.

ngl
2010-03-15, 16:54:42
Durch den Mist haben alle Antidoping Agenturen eindeutig Schaden genommen, da nun selbst die Schuldigen sich immer auf diesen Präzedenzfall berufen können und man als unbeteiligter ebend diesen immer im Hinterkopf haben wird.
Hätte man nicht einfach das Ganze so lange hinter Vorhängen führen können bis man Gewissheit hatte? Wär sie Schuldig gewesen hätte man ihr Olympia im nachhinein auch noch aberkennen können.

_Gast
2010-03-15, 17:04:47
Nichts für ungut, aber wir sprechen hier von einer fast 40-jährigen Frau und die Olympiasiegerin über ihre Paradestrecke könnte ihre Tochter sein. Ihr letzter Erfolg (unabhängig von ihrer Sperre) liegt schon lange zurück. Es ist natürlich nicht in Ordnung wie mit ihr verfahren wurde, sollten sich die Angaben bestätigen, aber zu glauben, man hätte ihr den Olympiasieg gestohlen, geht dann doch etwas zu weit.

Oid
2010-03-15, 17:06:19
Hab mir schon irgndwie gedacht, als sie so extrem verzweifelt gegen die Sperre vorging, sie entweder ziemlich dreist ist, oder sich tatsächlich nichts vorzuwerfen hat. Zweiteres erschien mir auch vor dieser Neuigkeit wahrscheinlicher.

Aber das haben wir den Dopern zu verdanken, dass man auch zu unrecht beschuldigten Sportlern kein Wort mehr glaubt.

Ronny145
2010-03-15, 17:07:52
Nichts für ungut, aber wir sprechen hier von einer fast 40-jährigen Frau und die Olympiasiegerin über ihre Paradestrecke könnte ihre Tochter sein. Ihr letzter Erfolg (unabhängig von ihrer Sperre) liegt schon lange zurück. Es ist natürlich nicht in Ordnung wie mit ihr verfahren wurde, sollten sich die Angaben bestätigen, aber zu glauben, man hätte ihr den Olympiasieg gestohlen, geht dann doch etwas zu weit.


Zumindest im Team hätte sie Chancen auf Gold gehabt und Bronze wäre im Einzel vielleicht drin gewesen. So kann man nicht argumentieren.

_Gast
2010-03-15, 17:09:37
Aber das haben wir den Dopern zu verdanken, dass man auch zu unrecht beschuldigten Sportlern kein Wort mehr glaubt.Das ist glaube ich das Hauptproblem. Diesen Makel wird sie, ob zu Recht oder Unrecht, bis zum Lebensende nicht mehr los.

Es ist aber auch schwierig für einen Normalsterblichen da noch durchzublicken, wenn man beispielsweise sieht, wie viele Spitzensportler Asthma haben und deswegen Medikament nehmen müssen.

Mumins
2010-03-15, 17:14:19
Nichts für ungut, aber wir sprechen hier von einer fast 40-jährigen Frau und die Olympiasiegerin über ihre Paradestrecke könnte ihre Tochter sein. Ihr letzter Erfolg (unabhängig von ihrer Sperre) liegt schon lange zurück. Es ist natürlich nicht in Ordnung wie mit ihr verfahren wurde, sollten sich die Angaben bestätigen, aber zu glauben, man hätte ihr den Olympiasieg gestohlen, geht dann doch etwas zu weit.

Sie wurde gerade 38. Gold im Mehrkampf 2009 bei der Euro ist so lange nicht her. Sie hätte die 6. goldene im Team holen können. Der finanzielle Schaden ist enorm und dafür werden die Verantwortlichen hoffentlich bluten.

looking glass
2010-03-15, 19:27:21
Bei ihr sind doch einige Werber abgesprungen, allein daraus ergibt sich für mich ein Schadensersatzanspruch (auch für die Zukunft, den so schnell wird sie keine Sponsoren mehr bekommen, oder Beraterverträge) + der ramponierte Ruf + das verhinderte Training mit den anderen + der verhinderte Olympiaeinsatz (dabei ist es egal, ob sie da was gerissen hätte). Und ich zähle noch nicht mal die ganzen Anwalts- und Ärztekosten mit rein, die ihr entstanden sind (auch passiv z.b. weil sie durch den Sportbund nicht mehr getragen wurde, eigene Begleiter bezahlen musste usw.).

Da kommt einiges zusammen und all das würde ich eisenhart einfordern, zu allererst eine "Pechstein hat nicht gedopt" Entschuldigung (offizielle Pressemitteilung, ganzseitige anzeigen in den üblichen Blättern usw.).

_Gast
2010-03-16, 11:39:00
Da kommt einiges zusammen und all das würde ich eisenhart einfordern, zu allererst eine "Pechstein hat nicht gedopt" Entschuldigung (offizielle Pressemitteilung, ganzseitige anzeigen in den üblichen Blättern usw.).Aber wieso? Zahlreiche Experten sind nach wie vor davon überzeugt, dass die gemessenen Werte nur durch Blutdoping zu Stande gekommen sein können.Ist der Befund der Professoren jetzt ein versuchter Freispruch für die Sportlerin? Ehninger hatte vor einem halben Jahr gesagt, die Blutwerte ließen nur zwei Möglichkeiten zu: Entweder habe Pechstein eine Krankheit, oder sie habe gedopt. Jetzt scheint nach Auskunft der Mediziner festzustehen: Beide Möglichkeiten bestehen weiter. Doping und Krankheit - auch das ist nicht ausgeschlossen.

Kein Wunder also, dass die Gegenseite den Befund ganz anders interpretiert als Pechstein. Die Erkenntnisse der Mediziner erbrächten letztlich keinen Beweis, dass die Sportlerin nicht gedopt habe, argumentiert sie.

Der Pharmakologe Fritz Sörgel hat sich zum Sprecher der Skeptiker aufgeschwungen. Seine Argumentation ist auch die der Dopingfahnder: "Es kann gut sein, dass Pechstein diese Anomalie hat. Aber was ihren Dopingfall betrifft, ist dadurch überhaupt nichts geklärt."

Zwei Wahrheiten.
...
Zwei Meinungen, zwei Wahrheiten.

Keine Wahrheit. Quelle: spiegel.de (http://www.spiegel.de/sport/wintersport/0,1518,683634,00.html)

Welche Experten haben jetzt Recht?

The Heel
2010-03-16, 11:52:06
franke hat sich auch dagegen geäußert:

Weiß ihr Körper wann Wettkämpfe sind? (http://www.faz.net/s/Rub987B0DA694D74356A1FA6C5C40084A07/Doc~E53BB2E70AD5648DEB706944DC042E01F~ATpl~Ecommon~Scontent.html)

ich kann mir zu dem fall keine wirkliche meinung bilden momentan. rein vom gefühl glaube ich aber nicht, dass sie nicht gedopt hat. eisschnellauf ist wie die leichtathletik sehr anfällig für doping.

mekakic
2010-03-16, 13:13:32
Ich finde es überhaupt nicht gut, wenn Verurteilungen auf Indizienlage allein passieren und schlimmer, dann eine Krankheit gefunden wird, die eine Erklärung darstellt und für den berechtigen Zweifel an der Indizienverurteilung sorgt, dann aber argumentiert wird, dass es kein Beweis ist, dass sie nicht gedopt hat. Die Tendenz zur Umkehrung der Unschuldsvermutung im Dopingkampf (und überall anders auch) finde ich deutlich störender und dem Sport schädlicher als das Doping selbst.

DrumDub
2010-03-16, 13:16:00
Ich finde es überhaupt nicht gut, wenn Verurteilungen auf Indizienlage allein passieren und schlimmer, dann eine Krankheit gefunden wird, die eine Erklärung darstellt und für den berechtigen Zweifel an der Indizienverurteilung sorgt, dann aber argumentiert wird, dass es kein Beweis ist, dass sie nicht gedopt hat. Die Tendenz zur Umkehrung der Unschuldsvermutung im Dopingkampf (und überall anders auch) finde ich deutlich störender und dem Sport schädlicher als das Doping selbst. genau darum geht es.

looking glass
2010-03-16, 14:48:20
Jupp, sie sehen ein Schattenriss aber nicht das Objekt was den Schatten wirft und auf dieser Basis haben sie sich ein Urteil erlaubt - das die jetzt mit, nur weil etwas da ist, heißt das noch lange nicht, das sie nichts genommen hat, kommen, ist schon arg (die wissen wohl auch, falls ihnen dieses Urteil um die Ohren fliegt, können sie Zahlemann & Söhne machen + das da noch sehr viel mehr kommen könnten).

Gipsel
2010-03-16, 19:16:02
Aber wieso? Zahlreiche Experten sind nach wie vor davon überzeugt, dass die gemessenen Werte nur durch Blutdoping zu Stande gekommen sein können. Quelle: spiegel.de (http://www.spiegel.de/sport/wintersport/0,1518,683634,00.html)

Welche Experten haben jetzt Recht?
Zahlreiche? Franke und Sörgel sind doch inzwischen die einzigen, die zudem noch ganz klar unsachlich (wenn überhaupt) argumentieren. Jeder Hämatologe oder Anti-Dopingforscher, der sich eingehend mit dem Thema Pechstein auseinandergesetzt hat, sagte auch schon vor der gestrigen Pressekonferenz, daß es keinen Beweis für Doping gibt. Und die Liste ist inzwischen ziemlich lang und international. Sie umfaßt die Anti-Doping-Verantwortlichen anderer Sportverbände genauso wie Leute, die an den WADA-Richtlinien des biologischen Passes mitgearbeitet haben.
Was sich gestern geändert hat ist doch lediglich, daß jetzt die Existenz der Alternativerklärung der Werte durch diese Anomalie ziemlich eindeutig bewiesen ist. Vorher gab es nur starke Verdachtsmomente darauf und ein Blutbild, daß zu keiner Dopingmethode gepaßt hat. Auch deswegen war schon das CAS-Urteil haarsträubend (zudem hat die ISU sowas bei der Datenauswertung geschlampt, da graut es jeden Naturwissenschaftler).
franke hat sich auch dagegen geäußert:

Weiß ihr Körper wann Wettkämpfe sind? (http://www.faz.net/s/Rub987B0DA694D74356A1FA6C5C40084A07/Doc~E53BB2E70AD5648DEB706944DC042E01F~ATpl~Ecommon~Scontent.html)Franke braucht man nicht mehr ernst zu nehmen. Wenn Du eine Seite vorher hier im Thread schaust (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=7704695#post7704695), wirst Du sehen, daß diese Behauptung schon vor ein paar Monaten widerlegt wurde, sie stimmt einfach nicht. Punkt.
Auch auf der Pressekonferenz wurde eine Grafik gezeigt, in dem die Blutwerte Pechsteins bei unangemeldeten Trainingskontrollen (auch im Sommer!), bei Weltcups und die Werte bei wichtigen Meisterschaften wie EM/WM oder Olympia verglichen wurden. Da sollte auch für den letzten Idioten wie Franke klar geworden sein, daß die Werte immer gleich aussahen, sprich, zu Wettkampfzeiten nicht anders wie im Training und es gibt auch keine Unterschiede zwischen Weltcups und WM/Olympia.

Das Franke nach eigener Aussage nach der gestrigen PK nur noch satirisch auf Fragen zu Pechstein antworten will und kann, ist ja wohl auch ein Zeichen, daß er keine sachlichen Argumente mehr hat. :rolleyes:

The Heel
2010-03-16, 19:34:28
wer sich einlesen will (schau selber grad drüber): http://jensweinreich.de/
da gibts die infos aus der pk von pechstein.

mapel110
2010-09-13, 20:44:37
http://www.focus.de/sport/wintersport/olympiasiegerin-pechstein-erleidet-nervenzusammenbruch_aid_551050.html
Nervenzusammenbruch und in psychologischer Behandlung. Hat unbezahlten Urlaub nicht bekommen.

Hm, Polizistin und Hochleistungssportlerin, da muss man sowieso Nerven aus Stahl haben für beides. Kein Wunder, dass man da mal Kollabieren kann.

John.S
2010-09-21, 19:47:22
Niedlich, wie es immer noch naive Leute gibt, die meinen der Profisport sei nicht voll mit Doping.;D

Henry
2010-09-22, 16:12:56
offenbar ist jetzt ne positive Dopingprobe einer unsere TT-EURO-Helden aufgetaucht.:freak:

Schuhu
2010-09-22, 18:19:32
Bin ja dafür das sie einfach erlauben und dem Teamquacksalber, der das Beste aus seinem Objekt rausgeholt hat die Medallie bekommt. :freak:

Exxtreme
2010-09-22, 19:02:51
Bin ja dafür das sie einfach erlauben und dem Teamquacksalber, der das Beste aus seinem Objekt rausgeholt hat die Medallie bekommt. :freak:
Die dopen sich zu Tode wenn man das erlaubt.

mapel110
2010-09-22, 19:50:42
Die dopen sich zu Tode wenn man das erlaubt.
und auch ohne Doping fallen manche um. Hier in Gegend ist jetzt ein 22-jähriger Handballspieler beim Training einfach so tot umgekippt. Herzstillstand.

The Heel
2010-09-22, 20:24:42
offenbar ist jetzt ne positive Dopingprobe einer unsere TT-EURO-Helden aufgetaucht.:freak:

blödsinn, es wird nur im radsport gedopt :rolleyes:

wobei clenuterol nicht unbedingt für tt-spieler geeignet ist?!

Henry
2010-09-22, 21:08:46
blödsinn, es wird nur im radsport gedopt :rolleyes:

wobei clenuterol nicht unbedingt für tt-spieler geeignet ist?!
also die wirkung ist wie bei so vielen dingen, die auf der dopingliste stehen, nicht unumstritten.
ich vermute mal als TT-spieler würde man vor allem den erhöhten/leichteren fettabbau im auge haben.

The Heel
2010-09-23, 13:13:36
naja, aber da gibts doch eigentlich bessere/effektivere mittel?!

an der story von den "verseuchten" lebensmitteln könnte schon was dran sein. vllt irgendein sportgetränk oder sowas in der art in china gekauft und getrunken.

Tomi
2011-03-09, 17:14:08
Pechstein läuft ja nu wieder und hoppla...offensichtlich sorgt die schlechte Luft in Deutschland dafür, dass immer mehr Menschen (bevorzugt scheinbar Sportler) an "Blutanomalien" "leiden". :D

http://www.br-online.de/sport/wintersport/claudia-pechstein-blutanomalien-doping-ID1299681801795.xml

Im Rahmen der Doping-Affäre um Claudia Pechstein sind offenbar weitere deutsche Spitzensportler mit Blutanomalien aufgetaucht. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks wurden an der Uniklinik Ulm auch bei anderen Athleten abnormale Blutwerte diagnostiziert.

Bei zwei weiteren Eisschnellläuferinnen, diversen Ausdauerathleten und Fußballern wurden bei der Blutanalyse im Uniklinikum Ulm ähnliche Phänomene wie bei Pechstein festgestellt.

Rechnet man die Stichproben und Treffer hoch müssten ja etwa 75 Millionen Deutsche Blutanomalien haben.

Gipsel
2011-03-09, 17:37:49
Lies doch am besten die schon im Jahre 2009 von mir vorgebrachten Argumente. Die gelten nämlich immer noch ;)
Und ganz allgemein, leichte Anomalien, die keine Beschwerden verursachen, sind deutlich häufiger als man oft denkt.

Übrigens ganz überzeugend scheint bei Pechstein der Blick durch ein sogenanntes Phasenkontrasmikroskop zu sein (was besonders empfindlich auf Formveränderungen ist). Mal so zur Demonstration:

Blut von Claudia Pechstein:
http://gipsel.dyndns.org:8000/dsl_usb1/Pechstein_RB.jpg

Blut von Prof. Eber:
http://gipsel.dyndns.org:8000/dsl_usb1/Eber_RB.jpg

Hmm. Sieht schon irgendwie anders aus, oder?

Im Übrigen ist der verlinkte Beitrag vom BR unterstes Informationsniveau. Zitat:
Indirekt bestätigte die Ärztin [Prof. Kohne] damit, dass die Blutanomalie bei Pechstein tatsächlich vererbt sein könnte, was Hämatologen der Sportlerin bereits bescheinigt hatten.
Besagte und zitierte Ärztin gehört zu diesen Hämatologen. Die beiden Bilder oben kommen aus einem gemeinsamen Gutachten von Prof. Eber und Prof. Kohne, in der gerade das festgestellt wurde. Ein wenig informieren sollten sich Journalisten schon, bevor sie einen Beitrag schreiben. :rolleyes:

Und vollends absurd wird es ja, wenn man mal den medizinischen Gutachter, den die ISU (also der Internationale Eisschnelllaufverband selber) als Experte für solche Erkrankungen bestellt hat, zu eben diesem Gutachten der Prof. Eber und Kohne, die Pechstein zweifelsfrei eine erbliche Anomalität (ihr Vater hat das gleiche Blutbild) bescheinigt, befragt:
“I am happy that you had the opportunity to examine Claudia Pechstein and her family.
……I am pleased to understand that your final diagnosis is “mild subclinical form of hereditary stomatocytosis”. Actually I reached the very same conclusion based on clinical history, longitudinal individual profile of the haematological parameters and results of special tests performed in various institutions. To be sure of the diagnosis, I do not need to recheck CP in Milan since you have done a splendid job performing also the ektacytometry study that we are not able to do in our laboratory. I have already drawn my conclusion ( which is superimposable to yours ) in my Expert Opinion sent to ISU and I think that I have really nothing to add to what already written, and there is no need in my opinion for any further certificate.”
Der ISU eigener Gutachter hat also der ISU geschrieben, daß Pechstein eine Anomalie hat. Und geschlußfolgert hat er das nicht nur aus den Untersuchungsergebnissen nach der Sperre, sondern auch aus den Blutwerten, die die ISU über die Jahre gemessen hat ("longitudinal individual profile of the haematological parameters", das einzige "Beweismittel" für ihre Verurteilung) :freak:

Achja, und falls sich einer fragt, was das hereditär bzw. hereditary heißt, das bedeutet schlicht "erblich bedingt", um den Bogen zum Beitrag des Bayrischen Rundfunks wieder zu schließen.

Tomi
2012-01-30, 08:09:17
Und weiter gehts..Pechstein wieder auf einer Liste eines Dopingarztes, diesmal aber in Begleitung von 27 weiteren Sportlern, die allerdings nicht alle Deutsche sind. Der Radsportler mit Selbstanzeige ist Jakob Steigmiller.

http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,812111,00.html