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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Google Chrome OS


Shink
2009-07-08, 09:29:34
Wie schon länger erwartet kommt Google nun mit einem Betriebssystem für PCs:
http://googleblog.blogspot.com/2009/07/introducing-google-chrome-os.html

Zielplattform sind erstmal Netbooks, verwendet wird der Linux-Kernel und ein neues "Windowing System" (ich nehme mal an statt dem X-Server). Wie Google Chrome soll das Produkt Open Source werden. Fertig werden solls schon 2010.

Klingt für mich eigentlich ganz vernünftig: Bei Netbooks findet sich sicher ein HW-Partner der das vorinstalliert und die Hardwareunterschiede sind überschaubar. Der X-Server ist mE für Desktop-Systeme nicht grad perfekt. Der Linux-Kernel ist kompatibel, modular und performant und braucht sich nicht wirklich vor Windows, MacOSX, Solaris o.ä. verstecken.

Und schließlich gibt es mit Google jemanden der in der Lage ist benutzerfreundliche Oberflächen zu zimmern. Wer Google mehr misstraut als MS wird hoffentlich mit der Open Source-Natur des Produkts beschwichtigt.

Ganon
2009-07-08, 09:33:27
Nunja, dass alle Anwendungen browserbasiert sein sollen, begeistert mich jetzt nicht so wirklich.

Shink
2009-07-08, 09:45:05
Nunja, dass alle Anwendungen browserbasiert sein sollen, begeistert mich jetzt nicht so wirklich.
Naja; browserbasiert ungleich online. Das Entwickeln von Gears-Anwendungen ist zwar noch nicht jedermanns Sache aber soo schlecht sind GMail und Konsorten dann auch wieder nicht.

Davon abgesehen: Was soll man denn bei Google sonst behaupten?:biggrin:

SavageX
2009-07-08, 09:51:13
neues "Windowing System" (ich nehme mal an statt dem X-Server).


Könnte auch einfach nur ein neuer Fenster-Manager sein.


Der X-Server ist mE für Desktop-Systeme nicht grad perfekt.


Perfekt ist nichts, aber inwiefern siehst Du gerade den X-Server als einen Schwachpunkt? Was für Probleme übliche Linux-Desktops mit KDE oder Gnome auch immer haben - selten ist es der X-Server "an sich", der sich da blöd anstellt (eher schon manche Treiber, aber auf die wird Google nicht verzichten können).

Gast
2009-07-08, 09:52:43
Die Frage ist nur warum man sich ein OS installieren soll, um dann zu 99% zum Rest inkompatibel zu sein. Webanwendungen kann man ja auch auf anderen Plattformen ausführen. Deswegen wird sich der Einsatz wenn überhaupt auf Netbooks beschränken. Bei Google bin ich aber recht skeptisch. Die versuchen immer recht viel, aber können letztendlich recht wenig. Selbst die Nachfrage nach Android hängt ja schon stark den Erwartungen hinterher.

Botcruscher
2009-07-08, 10:00:35
Und schließlich gibt es mit Google jemanden der in der Lage ist benutzerfreundliche Oberflächen zu zimmern. Wer Google mehr misstraut als MS wird hoffentlich mit der Open Source-Natur des Produkts beschwichtigt.

Wenn man Chrome sieht nicht wirklich. So wie man Google kennt wird die normale Version schön das Werbeprofil zum Mutterschiff senden.

Ganon
2009-07-08, 10:04:10
Naja; browserbasiert ungleich online.

Sicher. Aber hast du dir z.B. mal VMWare Server 2.0 installiert? Das ist das absolute Grauen einer Web-Applikation.

Außerdem ist das entwickeln von Webanwendungen mit momentanten Mitteln einfach noch um ein vielfaches komplizierter, als bei "normalen" Anwendungen, was hauptsächlich daran liegt, dass die ganzen Webstandards nie für Anwendungen gedacht waren und sind und man es hinterher "reingequetscht" und umgangen hat.

Benedikt
2009-07-08, 10:08:49
Wenn man Chrome sieht nicht wirklich. So wie man Google kennt wird die normale Version schön das Werbeprofil zum Mutterschiff senden.
Was bei Chrome ja mal ausgemachter Blödsinn ist. Da wird überhaupt nichts Werberelevantes nach hause telefoniert. Und wer paranoid ist, dem sei SRWare iron empfohlen. ;)

Shink
2009-07-08, 10:13:06
Könnte auch einfach nur ein neuer Fenster-Manager sein.
Natürlich. Wäre aber dann nicht viel mehr als eine neue Linux-Distro. Aber Android basiert doch auch nicht auf X11, oder?

Perfekt ist nichts, aber inwiefern siehst Du gerade den X-Server als einen Schwachpunkt? Was für Probleme übliche Linux-Desktops mit KDE oder Gnome auch immer haben - selten ist es der X-Server "an sich", der sich da blöd anstellt (eher schon manche Treiber, aber auf die wird Google nicht verzichten können).
Klar, der X-Server ist ein stabiles, mächtiges Teil. Ich finde das Konzept aber doch ein bisschen als Overkill für ein Netbook-OS.

Die Frage ist nur warum man sich ein OS installieren soll, um dann zu 99% zum Rest inkompatibel zu sein. Webanwendungen kann man ja auch auf anderen Plattformen ausführen.
Ich denke Hauptaugenmerk sind ohnehin Geräte auf denen ein OS vorinstalliert ist. Aber wenn es schnell bootet und komfortabel ist kann man das ja auch auf dem PC installieren.

Wer sich das installiert und dann etwas vermisst kann sich immer noch den X-Server im Nachhinein installieren und starten wenn er mal mehr tun will als Webanwendungen starten.

_Gast
2009-07-08, 10:15:30
Was bei Chrome ja mal ausgemachter Blödsinn ist. Da wird überhaupt nichts Werberelevantes nach hause telefoniert.Google führt in seinen Datenschutzbestimmungen diverse Informationen auf, die von Chrome an Google gesendet werden. Jede Installation erhält mindestens eine eindeutige Identifikationsnummer, die bei der Installation, bei der ersten Verwendung und bei jeder automatischen Aktualisierungsprüfung mit weiteren grundlegenden Informationen zur Browser-Installation an Google gesendet wird.Quelle: Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Google_Chrome)

Shink
2009-07-08, 10:17:49
Sicher. Aber hast du dir z.B. mal VMWare Server 2.0 installiert? Das ist das absolute Grauen einer Web-Applikation.

Außerdem ist das entwickeln von Webanwendungen mit momentanten Mitteln einfach noch um ein vielfaches komplizierter, als bei "normalen" Anwendungen, was hauptsächlich daran liegt, dass die ganzen Webstandards nie für Anwendungen gedacht waren und sind und man es hinterher "reingequetscht" und umgangen hat.
Ich weiß.
Aber wer soll uns schon zeigen dass es auch anders ginge wenn nicht die böse Datenkrake? Ich sag nur GWT.

Googles Web-Anwendungen find ich eigentlich nicht schlechter als manche Fat Clients. Was nicht so toll ist ist die Desktop-Integration - was mit einem eigen dafür gebauten OS vermutlich anders ist.

RBG
2009-07-08, 14:07:19
Ich finde die Idee mit Google Chrome OS schon interessant, weil es ja gerade auf Web basierte Anwendungen ausgerichtet ist. Das ergänzt doch hervorragend Googles bisherige Produktpolitik.

Man stelle sich nur vor: ein Netbook oder Nettop mit einem ARM Cortex oder Intel Atom auf dem sich das Chrome OS befindet mit Zugang zu Google Apps (mit Google Mail, Google Talk, Google Kalender und Google Text & Tabellen) und Google Earth. Da ist auf einem sehr günstigen Gerät bereits fast alles vorhanden was ein Privatanwender braucht. Die Software von Google ist kostenlos und die Hardware sehr günstig. Wahrscheinlich reicht sogar ein kleiner Flashspeicher, wenn der größte Teil der Software auf den Servern von Google laufen sollte. Vielleicht bauen sie ja noch eine gute Multi-Touch Steuerung mit ein?

Theoretisch könnten sogar Mobilfunkunternehmen diese Geräte subventioniert anbieten, wie sie es bei Handys tun.

Vom Geschäftsmodell und der Idee her finde ich das sehr interessant. Ob es was taugt muss man dann 2010 sehen. Lustig ist, dass Googles Chrome OS dann direkt gegen Windows 7 und Mac OS 10.6 antreten wird.
Ich denke das wird ein interessantes Jahr.

Coda
2009-07-08, 14:25:29
Nunja, dass alle Anwendungen browserbasiert sein sollen, begeistert mich jetzt nicht so wirklich.
Macht der Palm Pre auch schon so. Das ist gar nicht so blöde.

Gespannt bin ich auch was X11 angeht. Das Problem ist halt, dass es für andere Dinge keine entsprechenden Treiber gibt - außer man entwickelt irgendwie kompatibel zu deren Schnittstellen.

Gast
2009-07-08, 14:33:38
Macht der Palm Pre auch schon so. Das ist gar nicht so blöde.


Und warum ist das nicht so blöde bzw. welche Vorteile hat man davon?

Coda
2009-07-08, 14:37:44
1. Es ist eine Scriptsprache, d.h. man braucht nicht zu kompilieren und es läuft auf allen Platformen
2. Es gibt viel mehr Leute die mit HTML/JavaScript umgehen können als mit einer "richtigen" Programmiersprache.
3. Es ist sehr einfach damit schnell eine GUI zusammenzuklicken.

Hardcore-Sachen kann man dann natürlich immer noch mit Native-Code machen.

Gast
2009-07-08, 14:40:22
1. Es ist eine Scriptsprache, d.h. man braucht nicht zu kompilieren und es läuft auf allen Platformen

Im Beispiel Palm bin ich mir nicht so sicher, ob das überall läuft. Ich glaube das geht über eine normale lokale Web-Anwendung hinaus und erlaubt auch auf spezifische Dinge vom Palm zuzugreifen.

Coda
2009-07-08, 14:47:35
Platform = Prozessorarchitektur.

Gast
2009-07-08, 14:51:23
1. Es ist eine Scriptsprache, d.h. man braucht nicht zu kompilieren und es läuft auf allen Platformen
2. Es gibt viel mehr Leute die mit HTML/JavaScript umgehen können als mit einer "richtigen" Programmiersprache.
3. Es ist sehr einfach damit schnell eine GUI zusammenzuklicken.


Das kann man aber auch mit anderen Technologien. Wenn man die Wahfreiheit hat, ist das natürlich okay.

Du hast sicherlich Recht, dass viele Leute HTML/Javascript können. Aber deswegen ist dieser Kram trotzdem nicht besser als andere Alternativtechnologien.

Auf der anderen Seite ist es äußerst fraglich, ob die ganzen mittelmäßigen Webentwickler überhaupt in der Lage sein werden, richtige Anwendungen zu entwickeln oder ob die Masse nicht über billige Widgets hinauskommt.
Bevor man auf die ganzen Nichtskönner vertraut, glaube ich eher, dass die richtigen Entwickler sich KnowHow entsprechender RIA Frameworks ihrer bisherigen Softwarehersteller aneignen werden.

Und GUI's kann man ja wohl mit einem entsprechenden Builder schon seit eh und je problemlos zusammenklicken. Ansonsten halte ich dieses CSS/HTML Gefrickel für wesentlich komplizierter als ein ordentliches herkömmliches Framework. Selbst wenn ich eine GUI nur im Code entwickle, halte ich das immer noch für einfacher als dieser HTML/CSS Krampft.

DR.ZEISSLER
2009-07-08, 18:20:52
wo wollen die m$ angreifen ?
a) desktop-arbeitsumgebung
b) desktop-spieleumgebung ?

soll das ein unix-derivat mit directX-support sein ?
vor jahren gab es mal die 1.april ente, dass m$ sein dx paket auf linux/mac portiert haben soll.
vielleicht gibt es diese meldung noch ein mal, nur nicht am 1. april

Tiamat
2009-07-08, 18:35:51
Sehr gut, als her damit.
Ich denke, dass sich Chrome OS nicht mit OS X und Windows vergleichen lässt, weil´s einfach ein total verschiedener Ansatz ist. Genau der macht das nämlich erfolgsversprechend.
Desweiteren nach Ubuntu also bereits das zweite OS für die kommenden ARM Netbooks ;)

Coda
2009-07-08, 18:55:42
Das kann man aber auch mit anderen Technologien. Wenn man die Wahfreiheit hat, ist das natürlich okay.
Google will eben den Desktop mit dem Web zusammenführen. Da ist die Idee naheliegend für alles HTML/Javascript homogen zu verwenden.

Ich würde mal abwarten wie das ganze sich entwickelt.

Coda
2009-07-08, 19:27:09
soll das ein unix-derivat mit directX-support sein ?
Nein.

Frucht-Tiger
2009-07-08, 19:32:38
wo wollen die m$ angreifen ?
a) desktop-arbeitsumgebung
b) desktop-spieleumgebung ?


ich denke eher auf:
c) normalo Heim-Pc

Alles halbe Jahr mal einen Brief schreiben und ansonsten surfen, mailen oder eine Runde ein Mini-Game spielen. Die Oberfläche ist dann wohl mit einem Handy vergleichbar, also einfach eine Seite mit Icons, für jede Anwendung ein Programm, bzw. hier halt Links auf Online-Angebote.

Ich denke das auch langsam die Zeit dafür reif ist, der PC wird mehr zum einfachen Werkzeug und ist nicht mehr die geheimnisvolle Wunderkiste die noch 5000 anderen Funktionen hat die kaum einer braucht.

darph
2009-07-08, 20:54:44
Die Frage ist nur warum man sich ein OS installieren soll, um dann zu 99% zum Rest inkompatibel zu sein.
Zielgruppe unzo.

Den Meisten reicht es aus, Emails zu schreiben, zu chatten und zu surfen.

Das Einzige, was man den Leuten beibringen muß ist, daß MS Office nicht unbedingt nötig ist, um Einkaufslisten zu führen.

Selbst wenn ich eine GUI nur im Code entwickle, halte ich das immer noch für einfacher als dieser HTML/CSS Krampft.
Ich denke, man kann davon ausgehen, daß Google auch gewisse Frameworks und APIs zur Verfügung stellt, um schnell Fenster und Buttons und andere Widgets zu programmieren. Wenn's wirklich browserbasiert ist, dann vermute ich mal, daß Fenster in dem Kontext nicht "neuen Tab im Browser" heißen wird.

Man wird sich dann halt davon verabschieden müssen, daß das ein vollwertiger PC ist, eher ein "Internet Device", à la iPhone. Aber auch das ist kein Problem: Was stöpselt der Durchschnittsuser an, außer USB-Stick?

Blacksoul
2009-07-08, 21:39:35
Switched On: With Google, this is not your father's OS war (engadget.com) (http://www.engadget.com/2009/07/08/switched-on-with-google-this-is-not-your-fathers-os-war/)


t.b.d

Schrotti
2009-07-08, 21:44:23
Noch mehr Müll um Google beim Daten sammeln zu helfen.

Mehr ist das nicht.

Gast
2009-07-08, 21:47:08
Den Meisten reicht es aus, Emails zu schreiben, zu chatten und zu surfen.


Selbst wenn wir mal von diesem minimalistischen Bild ausgehen, warum braucht man dafür dann ein neues OS, um Aufgaben zu erledigen, die auch schon ein 10-20 Jahre altes OS erledigen kann?

Die meisten billigen Rechner, die es bei Discounter zu kaufen gibt, sind doch schon hardwaretechnisch absolute Oberklasse. Selbst bei den Netbooks verschwinden langsam die Gerenzen. So kommt man automatisch wieder zu der Existenzfrage: Warum ein kastriertes, unterdimensioniertes OS, das die HW nicht mal im Ansatz ausnutzen kann?


Das Einzige, was man den Leuten beibringen muß ist, daß MS Office nicht unbedingt nötig ist, um Einkaufslisten zu führen.


Diese Behauptung geht doch vollkommen an der Realität vorbei. MS Office ist überhaupt nicht für den Heimgebrauch konzipiert, sondern wird in erster Linie in Unternehmen eingesetzt. Für den Heimgebrauch gibt es schon seit DOS Zeiten Works, wenn es denn von MS sein muss. Und der Rest verwendet doch sowieso sicher Open Office oder irgend etwas anderes kostenloses. Bleiben also nur die lieben Raubkopierer, die sowieso alles auf der Platte haben. Und diese werden sich in ihrer Freiheit sicher auch nicht einschränken lassen.

Blacksoul
2009-07-08, 21:59:13
Und es gibt bereits eine Reaktion von Microsoft.
why did Google announce Chrome OS this week? Well, of course, Microsoft has a big announcement coming on Monday (I'm embargoed).

Microsoft set to respond to Google OS next Monday? (neowin.net) (http://www.neowin.net/news/main/09/07/08/microsoft-set-to-respond-to-google-os-next-monday)


t.b.d

Benedikt
2009-07-08, 22:03:05
Selbst wenn wir mal von diesem minimalistischen Bild ausgehen, warum braucht man dafür dann ein neues OS, um Aufgaben zu erledigen, die auch schon ein 10-20 Jahre altes OS erledigen kann?

Die meisten billigen Rechner, die es bei Discounter zu kaufen gibt, sind doch schon hardwaretechnisch absolute Oberklasse. Selbst bei den Netbooks verschwinden langsam die Gerenzen. So kommt man automatisch wieder zu der Existenzfrage: Warum ein kastriertes, unterdimensioniertes OS, das die HW nicht mal im Ansatz ausnutzen kann?
<...>
Bleiben also nur die lieben Raubkopierer, die sowieso alles auf der Platte haben. Und diese werden sich in ihrer Freiheit sicher auch nicht einschränken lassen.
Ich muss sagen, das sind die zwei besten kritschen Argumente ggü. Chrome OS, die ich in diesem Thread gelesen habe.

anddill
2009-07-08, 22:22:30
...


Diese Behauptung geht doch vollkommen an der Realität vorbei. MS Office ist überhaupt nicht für den Heimgebrauch konzipiert, sondern wird in erster Linie in Unternehmen eingesetzt. Für den Heimgebrauch gibt es schon seit DOS Zeiten Works, wenn es denn von MS sein muss. Und der Rest verwendet doch sowieso sicher Open Office oder irgend etwas anderes kostenloses. ...


Nein, die verwenden alle ein raubkopiertes MS-Office, selbst wenn man OpenOffice vorinstalliert.

ollix
2009-07-08, 22:41:41
Vor zwei bis drei Jahren evtl., aber in letzter Zeit sehe ich bei mir im Bekanntenkreis, daß eigentlich fast jeder OpenOffice verwendet. Und das sind nicht nur Nerds und Geeks, sondern auch nicht so IT-affine Personen wie Geschichts- und Sportlehrer, klassische Musiker und Theologen. OO hat meiner subjektiven Wahrnehmung nach im letzten Jahr massiv an Verbreitung gewonnen.

darph
2009-07-09, 00:15:59
Das Einzige, was man den Leuten beibringen muß ist, daß MS Office nicht unbedingt nötig ist, um Einkaufslisten zu führen.


Diese Behauptung geht doch vollkommen an der Realität vorbei. MS Office ist überhaupt nicht für den Heimgebrauch konzipiert, sondern wird in erster Linie in Unternehmen eingesetzt.
Äh, das ist doch genau meine Aussage. :rolleyes:

Trotzdem benutzen die Leute aber MS Office im Heimgebrauch, weil sie es von der Arbeit her kennen. Oder bei anderen gesehen haben. Die Leute sind der Meinung, sie müßten Word nutzen, "weil man halten eben Word benutzt". Das sie da mit einem Mähdrescher Schnittlauch schneiden, ist ihnen gar nicht bewußt. Beobachte mal: Wenn die Leute irgendwas digital notieren müssen, machen sie Word auf, nicht den Editor. Daß es das reine Textformat überhaupt gibt, ist ihnen gar nicht bewußt.

Was mich zu dem Punkt führt:

Warum ein kastriertes, unterdimensioniertes OS, das die HW nicht mal im Ansatz ausnutzen kann?
Simplicity, Usability und all die anderen tollen Buzzwords. Weil wir sie nicht ausnutzen müssen.

Daß das im Unternehmensbereich, wo man unter Umständen spezifische Software installiert haben muß (da geht's ja schon mit VPN los), nicht hin paßt, ist klar. Aber da du ja oben schon beim Office eine Marktsegmentierung angesprochen hast, verstehe ich nicht, warum das jetzt hier ein Problem sein soll. Es ist nicht kastriert und unterdimensioniert, es ist auf seine Aufgabe zugeschnitten.

Ich hab heute einem Doktoranden, Mitte 30, erklären dürfen, wie er unter Vista Verbindung mit einem (in diesem Fall sogar unverschüsselten) WLAN herstellen kann. Davon, daß man OpenVPN unter Vista nicht mit dem Doppelklick starte darph, will ich gar nicht reden. :rolleyes: In Anbetracht solcher Probleme bin durchaus für Kastrierung und Unterdimensionierung, wie du es nennst. Warum den Privatanwender mit sowas konfrontieren?

_DrillSarge]I[
2009-07-09, 00:19:59
warum die unwissenheit und die mangelnde bereitschaft sich damit zu beschäftigen noch fördern? :| ohne pc-kentnisse ist man demnächst ÜBERALL angeschissen. sorry, aber ich hab kein verständnis dafür, den leuten immer alles mundgerecht vorzukauen, nur weil sie einfach zu faul sind.

Schrotti
2009-07-09, 00:23:44
Bleiben also nur die lieben Raubkopierer, die sowieso alles auf der Platte haben.


Dagegen verwehre ich mich.

Mein Office 2003 habe ich gekauft!

drdope
2009-07-09, 00:39:19
I[;7404784']warum die unwissenheit und die mangelnde bereitschaft sich damit zu beschäftigen noch fördern? :| ohne pc-kentnisse ist man demnächst ÜBERALL angeschissen. sorry, aber ich hab kein verständnis dafür, den leuten immer alles mundgerecht vorzukauen, nur weil sie einfach zu faul sind.

Aber genau darum gehts doch, ein OS für Dummies...
Nix installieren müssen, keine lokalen Daten und deren Backup in Eigenverantwortung, keine Syncronisationsprobs zwischen verschiedenen Geräten und alle deine Daten liegen "sicher" bei Google... Don't be Evil... nee is klar...

Der Markt ist gesättigt, jetzt heißt es Leute zur Nuzung des Netzes zu animieren, die grad mal ihre Waschmaschine & Mikrowelle bedienen können und mit nem Handy, VCR etc. schon im Ansatz überfordert sind.

Der_Donnervogel
2009-07-09, 01:08:49
Die Leute sind der Meinung, sie müßten Word nutzen, "weil man halten eben Word benutzt". Das sie da mit einem Mähdrescher Schnittlauch schneiden, ist ihnen gar nicht bewußt. Beobachte mal: Wenn die Leute irgendwas digital notieren müssen, machen sie Word auf, nicht den Editor. Daß es das reine Textformat überhaupt gibt, ist ihnen gar nicht bewußt.Das stimmt vollkommen. Für viele ist Word das Allzweckwerkzeug schlechthin. Ich hab schon doc-Dateien bekommen, als ich Leute gebeten hab mir einen Screenshot zu schicken. Die haben dann einfach mit "Druck" das Bild gemacht und dann in Word eingefügt. :ugly:
I[;7404784']warum die unwissenheit und die mangelnde bereitschaft sich damit zu beschäftigen noch fördern? :| ohne pc-kentnisse ist man demnächst ÜBERALL angeschissen. sorry, aber ich hab kein verständnis dafür, den leuten immer alles mundgerecht vorzukauen, nur weil sie einfach zu faul sind."The Universal Law of Laziness" ist nun mal Fakt. Die Leute werden ganz sicher nicht damit anfangen sich dafür zu interessieren was dort im Hintergrund läuft und immer den Weg des geringsten Widerstands gehen. Insofern ist es für viele User sicher besser die Systeme so einfach wie möglich zu gestalten.

Frucht-Tiger
2009-07-09, 01:11:30
Als wäre Computer-Wissen der heilige Gral, ich will auch nicht Wissen wie ich meinen Auto-Motor zerlegen und wieder zusammenbauen kann, ich will einfach fahren. Im Grunde geht es doch um Kommunikation und warum solle die nicht so einfach sein wie möglich.

Warum wird meine Mutti mit zich Funktionen belästigt die sie nie braucht, wenn sie eh nur 3(drei!!!) Programme nutzt. Ständig muss ich vorbei schauen und ihr dies und jenes nochmal zeigen, das liegt hauptsächlich am unglaublichen Overhead der Oberfläche.

drdope
2009-07-09, 01:24:15
Als wäre Computer-Wissen der heilige Gral, ich will auch nicht Wissen wie ich meinen Auto-Motor zerlegen und wieder zusammenbauen kann, ich will einfach fahren. Im Grunde geht es doch um Kommunikation und warum solle die nicht so einfach sein wie möglich.

Warum wird meine Mutti mit zich Funktionen belästigt die sie nie braucht, wenn sie eh nur 3(drei!!!) Programme nutzt.

Da stimme ich dir def. zu, aber Mutti hat halt auch mal nen Führerschein gemacht, der sie dazu berechtigt nen Auto zu bewegen (zwischen bewegen und fahren können ist ungefähr der gleiche Unterschied wie zwischen Computer benutzen und verstehen/administrieren können).

Der Unterschied ist aber:
Mit nem Auto im Straßenverkehr ist man Anonym, mit ChromeOS & GoogleApps kreiert Mutti (wahrscheinlich unbewußt) ein komplettes Persönlichkeitsprofil im Netz, das zufällig auch noch beim größten Suchmaschinenprovider weltweit liegt...

Mir würde das Bauchschmerzen verursachen.

Eggcake
2009-07-09, 01:26:45
Gibt's für sowas nicht schon Mac?

No offense, aber ist das nicht nach wie vor mehr oder weniger "Plug&Play" und extrem Dummiefreundlich? Ich muss zugeben ich hab mich ne Weile nicht mehr gross damit beschäftigt. Will nicht sagen mit Mac wären nicht komplexere Sachen möglich - ist ja genausogut geeignet, allgemein ist's doch extrem benutzerfreundlich?


Ausserdem: ich weiss nicht inwiefern sich das in der heutigen Zeit noch durchsetzen kann ("Dummiefreundliches OS"). Es mag sein, dass die heutigen älteren Semester noch Mühe haben, für die wäre ein solches OS sicherlich perfekt. Nur mittlerweile wächst so gut wie jeder mit dem PC auf und versteht die grundlegensten Dinge...aber ich lass mich überraschen...


Edit: @drdope:
Also mir verursachts schon jetzt immer mehr Bauchschmerzen, wenn ich mir das ganze vor Augen führe...

Edit2: Bzgl. MS Office als "Allheilmittel":

Wieso nicht? Natürlich ist es totaler Overkill auch kleine Notizen da reinzukritzeln. Aber nochmals: was spricht dagegen? Wieso sollte ich mich bemühen einen Editor herauszukramen, den ich fast nie brauche, wenn ich auch kurz Word öffnen kann? Ich sehe das Problem nicht ganz. Dass man drin Bilder speichert ist natürlich leicht idiotisch...
Dass man zu 95% auch mit weniger auskommt mag ja stimmen - nur wenn man dann diese 5% eben mal mehr bräuchte, ärgert man sich dumm und dämlich wenn man's nicht hat. Ich brauche Photoshop auch nicht wirklich - aber eben trotzdem ab und zu. Wenn ich mir vorstelle was ich alles tun müsste, wenn ich das Programm nicht hätte, um in diesen seltenen Fällen das gewünschte Resultat zu erzielen...ich weiss nicht ob's das wirklich wert wäre.

Blacksoul
2009-07-09, 02:59:58
Google nennt die ersten Unterstützer der Plattform.

Acer, Adobe, ASUS, Freescale, Hewlett-Packard, Lenovo, Qualcomm, and Texas Instruments -- according to the latest Chrome OS update from Google, you're looking at the company's initial ragtag team of co-conspirators for its entry into the operating system business.

Google names Chrome OS compatriots, Dell noticeably absent (engadget.com) (http://www.engadget.com/2009/07/08/google-names-chrome-os-compatriots-dell-noticeably-absent/)


t.b.d

Arcanoxer
2009-07-09, 03:26:25
wo wollen die m$ angreifen ?
a) desktop-arbeitsumgebung
b) desktop-spieleumgebung ?

Microsoft hat ja noch immer kein gescheiten ersatz für WindowsXP auf Netbooks.
Denn Windows 7 können/wollen sie nicht zum gleichen Preis gebundelt verramschen.

iDiot
2009-07-09, 08:23:02
Microsoft hat ja noch immer kein gescheiten ersatz für WindowsXP auf Netbooks.
Denn Windows 7 können/wollen sie nicht zum gleichen Preis gebundelt verramschen.

Netbooks sind a) ein recht kleiner Markt und b) Windows XP anscheinend ausreichend.

Wenn MS will, haben sie einen Konkurrenten - anscheinend sehen sie derzeit keinen Bedarf.

Tiamat
2009-07-09, 08:38:22
Meines Erachtens sind die Gründe viel wirtschaftlicher.
Ich denke es geht in erster Linie darum, Google´s Cloud Computing zu pushen und die werden wohl damit zig Millionen umsetzen und Steve Ballmer wird wieder n Ausraster kriegen, wie Google mal wieder vor MS gelandet ist ;D

Arcanoxer
2009-07-09, 08:51:44
Google benennt ChromeOS-Partner (http://www.golem.de/0907/68246.html)

Unter anderem Acer, Adobe, Asus, Freescale, Hewlett-Packard, Lenovo, Qualcomm und Texas Instruments arbeiten mit Google in Sachen ChromeOS zusammen

Gast
2009-07-09, 09:07:31
Trotzdem benutzen die Leute aber MS Office im Heimgebrauch, weil sie es von der Arbeit her kennen. Oder bei anderen gesehen haben.

MS Office kostet Geld!!! Wenn der Heimnutzer sich das kauft - was die Masse aber nicht macht - dann wird er wohl einen berechtigten Grund dafür haben. Ansonsten kann es sich ja bei deiner Zielgruppe nur um Raubkopierer handeln und die werden immer das beste verwenden, was sie in die Finger bekommen, egal ob sie da nur 1% davon nutzen.



Simplicity, Usability und all die anderen tollen Buzzwords. Weil wir sie nicht ausnutzen müssen.


Ich sehe da keinen Zusammenhang, denn weder das OS wird dadurch zwangsweise einfacher zu bedienen. Dann müsste ja folglich ein schlankes installiertes Linux die Benutzerfreundlichkeit schlecht hin sein.


Aber da du ja oben schon beim Office eine Marktsegmentierung angesprochen hast, verstehe ich nicht, warum das jetzt hier ein Problem sein soll.


Es ist kein Problem, wenn man sich das neu kauft, weil z.B. kein PC bisher vorhanden ist. Es steht aber schon so gut wie in allen Haushalten ein PC, die Leute haben sich daran gewöhnt und eingearbeitet. Ich bezweifel, dass die plötzlich alle auf Google OS umrüsten werden.


Ich hab heute einem Doktoranden, Mitte 30, erklären dürfen, wie er unter Vista Verbindung mit einem (in diesem Fall sogar unverschüsselten) WLAN herstellen kann. Davon, daß man OpenVPN unter Vista nicht mit dem Doppelklick starte darph, will ich gar nicht reden. :rolleyes: In Anbetracht solcher Probleme bin durchaus für Kastrierung und Unterdimensionierung, wie du es nennst. Warum den Privatanwender mit sowas konfrontieren?

Du tust ja gerade so als ob das neue Google OS die Benutzerfreundlichkeit schlechthin werden würde. Das weißt du doch nicht mal annähernd, selbst Android ist nicht gerade das benutzerfreundlichste Smartphone OS.
Nur weil ein OS vom Funktionsumfang kastriert ist, heißt das doch nicht im Umkehrschluss, dass die Bedienung kinderleicht wäre. Anders herum heißt es auch nicht, dass ein aktuelles OS mit vielen Funktionen schwer zu bedienen sein muss. Verbesserungen nach oben sind überall vorhanden, deswegen muss ich nicht aber gleich alles bestehende über den Haufen werfen.

Hydrogen_Snake
2009-07-09, 09:13:15
Und es gibt bereits eine Reaktion von Microsoft.


Microsoft set to respond to Google OS next Monday? (neowin.net) (http://www.neowin.net/news/main/09/07/08/microsoft-set-to-respond-to-google-os-next-monday)


t.b.d

ZuneOS ;) Oder diese DOCK Extension Sachen die sie sich haben patentieren lassen sind wahr. Also Windows Mobile 7(Oder was auch immer von denen kommt) kann vollständig als Arbeitsplattform genutzt werden, über ein Dock kann kann man Tastatur, Maus und Monitor anschließen!

Shink
2009-07-09, 09:25:52
soll das ein unix-derivat mit directX-support sein ?
Zu diesem Thema: Es gibt ja von Google ein 3D-Browser-Plugin.

Wenn der Browser der Client für alles ist kann das OS tatsächlich anders aussehen.

Aber wie gesagt: Wer mehr von seinem Unix-System will kann immer noch einen X-Server starten.


Ich sehe da keinen Zusammenhang, denn weder das OS wird dadurch zwangsweise einfacher zu bedienen. Dann müsste ja folglich ein schlankes installiertes Linux die Benutzerfreundlichkeit schlecht hin sein.
Die großen Open Source-Anwendungen sind zur Zeit leider zu einem Großteil zu heterogen um benutzerfreundlich zu sein. Google Apps, MS- oder MAC-Lösungen haben mehr Ähnlichkeiten in der Usability zueinander als der typische Open-Source-Stack Gnome-OOo-Gimp-Firefox.
Mir ist das egal, ich bin ein Geek und mache mein Geld mit dem PC. Aber IT ist nunmal für die meisten Leute nur ein Werkzeug.

mrt
2009-07-09, 13:29:47
Wenn es um die Desktopumgebung geht ist Gnome tatsächlich das einfachste was es derzeit gibt.

Hydrogen_Snake
2009-07-09, 13:32:43
case studies plz.

mrt
2009-07-09, 13:52:13
Such ich sobald ich Zeit hab, ich selbst hab aber mit vielen Personen diese Erfahrung gemacht. Davon ab, welche vollwertige Desktopumgebung hält sich so an die HCI Grundlagen? Guckst du: http://library.gnome.org/devel/hig-book/stable/ :D
Abgespeckte Interfaces sind natürlich noch einfacher, wie es wohl auch bei GoogleOS der Fall sein wird.

Blacksoul
2009-07-09, 14:03:10
Wäre nicht sehr verwunderlich.
Chrome OS may push Google CEO off Apple's board (neowin.net) (http://www.neowin.net/news/main/09/07/09/chrome-os-may-push-google-ceo-off-apples-board)

Welche Suchmaschine wohl dann die Standardeinstellung in Safari wird? Bing wirds sicherlich nicht sein. ;)


t.b.d

mbee
2009-07-09, 19:26:46
"Eigenes Betriebssystem" finde ich auch etwas übertrieben, die sollten es am besten "YALD" nennen: Yet Another Linux Distribution ;)

Gast
2009-07-09, 19:29:09
na gegen ein weiteres os hätte ich nix einzuwenden, egal ob es von google oder sonst wem kommt. aber der sinn der sache ist imho eher dass sie ihr cloud-computing (deine daten, deine programme, alles von dir liegt im internet) pushen wollen. und da sage ich: nur über meinen toten, kalten arsch!

sry, aber nicht mit mir!

mapel110
2009-07-09, 19:31:21
Nicht zu vergessen WERBUNG. Sieht jeder mal wieder den Schriftzug "Google" in den Anzeigen zu den Netbooks.

Coda
2009-07-09, 19:36:00
"Eigenes Betriebssystem" finde ich auch etwas übertrieben, die sollten es am besten "YALD" nennen: Yet Another Linux Distribution ;)
Das kommt ganz darauf an was sie wirklich tun. Niemand würde Mac OS X als "BSD-Distribution" bezeichnen, oder?

Wenn sie das komplette GUI neu schreiben (d.h. X11 in der Versenkung verschwinden lassen wo es hingehört) und andere Teile des Userspace anders machen als üblich, dann würde ich das nicht mehr als einfache "Linux-Distribution" bezeichnen.

Android wird ja auch nicht als "Linux" bezeichnet

bluey
2009-07-09, 20:10:42
Hoffentlich nutzen sie wirklich eine Alternative zum X-Server (vllt. DirectFB aufbauend). Dann könnte ich mir vorstellen, dass es einen wirklichen Boost für die Desktopentwicklung von Linux geben wird, da ich mir 100% sicher bin das sofort es Anstrengungen geben wird um GTK und QT darüber zu portieren. Falls es zutrifft, werde ich auf alle Fälle erstmal darüber ordentlich Lachen, da es echt traurig, dass sich eine Alternative zum X-Server nur dann durchsetzt wenn sie von Google kommt.

Zu "Linux" an sich. Das Wort Linux ist vor allem eine Marke, welches ein Synonym für den Linux Kernel + GNU Tools darstellt. Nur weil Google sich entscheidet einen Linux Kernel zu verwenden, heisst es noch lange nicht, dass man die Marke pflegen will.

mbee
2009-07-09, 22:56:48
Das kommt ganz darauf an was sie wirklich tun. Niemand würde Mac OS X als "BSD-Distribution" bezeichnen, oder?
Aber auch nur, weil der Kernel nur teilweise von BSD stammt und ne ganze Menge "angeflanscht" wurde ;) Wenn man das nicht so eng sieht, könnte man OS X in Tat noch als "BSD-Derivat" bezeichnen.

Wenn sie das komplette GUI neu schreiben (d.h. X11 in der Versenkung verschwinden lassen wo es hingehört) und andere Teile des Userspace anders machen als üblich, dann würde ich das nicht mehr als einfache "Linux-Distribution" bezeichnen.

Würde ich dann auch nicht, allerdings hab' ich da so meine Zweifel, was das betrifft. Schön wär's auf jeden Fall.

mrt
2009-07-09, 23:28:02
Was gibts am X11 Protokoll auszusetzen?

Coda
2009-07-09, 23:31:18
Es ist im Desktopbetrieb völlig unnötiger Ballast, d.h. es verlangsamt einfach die komplette GUI.

Irgendwie gibt es einen Post von einem Apple-Mitarbeiter warum sie nicht einfach X11 für Mac OS X verwendet haben. Sehr interessant zu lesen.

bluey
2009-07-09, 23:33:48
Was gibts am X11 Protokoll auszusetzen?

Außerdem stammt das ursprüngliche X11 vom MIT aus dem Jahre 1987. Ich kann mir nicht vorstellen, dass X11 heute modern, leicht zu warten und nicht voller Balast der letzten 2 Jahrzehnte ist. --> Entwicklungsbremse

mrt
2009-07-09, 23:40:23
Die Codebasis ist nicht wirklich brauschend, was aber nicht an den Altlasten liegt, die sind nicht soooo das Problem. Für die desktoprelevanten Einsatzfälle gibt es EXA und DRI.
Apple ist übrigens eine ganz andere Geschichte, da passt das ganze Konzept hinter X11 nicht zum Firmenkonzept.

Coda
2009-07-09, 23:40:57
Es ist ja auch nicht so als müsse man X11 völlig aufgeben. Man kann das durchaus auch auf ein anderes System aufbauen. Der cygwin-x.org-Server läuft ja auch unter Windows.

Gast
2009-07-09, 23:42:16
Werden die Netzwerkfähigkeiten von X11 eigentlich (noch) genutzt? Habe den Eindruck, dass da VNC & Co eher genutzt wird...

mrt
2009-07-09, 23:45:09
Es ist ja auch nicht so als müsse man X11 völlig aufgeben. Man kann das durchaus auch auf ein anderes System aufbauen. Der cygwin-x.org-Server läuft ja auch unter Windows.
Aktuell wird ja umgebaut, zB wird der Xserver in nicht allzu ferner Zukunft mit beschränkten Nutzerrechten laufen und nicht mehr als root. Komplett von Null anfangen wäre irrsinn!

Gast, das wird noch eingesetzt.

Ganon
2009-07-09, 23:52:32
Gast, das wird noch eingesetzt.

Aber wohl auch nur von Puristen ;)

Das X11 Protokoll ist so dermaßen langsam, da schläft man ein. Damals bei 640x480 mag das ja alles noch gegangen sein, aber bei höheren Auflösungen kann man die Zeilen während des Aufbaus mitzählen ;)

Ganon
2009-07-10, 00:08:37
Es gab ja auch schon mehrere Versuche X11 mal "aufzuräumen". Aber alle Projekte sind gescheitert, weil keiner den Umstieg wagte und somit die Projekte einschliefen.

Ich erinnere mich z.B. noch an das Y Window System. Das hatte afaik schon 3D-Hardware Draw-Support und die ganzen Transparenz und Compiz-ähnlichen Möglichkeiten, da haben sich die X11-Nutzer gerade gefreut, dass XFree endlich animierte Mauszeiger unterstützt ;)

Novell hatte ja auch schon versucht X11 zu modernisieren, aber die Masse meinte dann doch lieber es weiter in X.org reinzupflanschen und somit andere Implementierungen abzuwürgen.

Jetzt passt man lieber für jede "Beschleunigungsidee" alle Treiber an, bzw. tut es nicht und keiner kann es nutzen. ;) Die, die es nutzen, merken dann manchmal, dass es mit der "neuen Beschleunigung" deutlich langsamer wird (meine Erfahrung)...

Also man patcht, flickt, passt ein Treiber dafür an, das war's dann auch, erfindet was neues, passt Treiber wieder an, passt den Kernel an, usw. usw. All die Arbeit anstatt das "Übel" mal an der Wurzel anzupacken und es ein mal grundlegend "Neu" zu machen.

_DrillSarge]I[
2009-07-10, 00:26:44
die aussage finde ich ganz passend:

An OS isn't a feature-stripped online productivity app. It takes years of partnership building to build a broad and deep ecosystem around it. To wit, it took Microsoft over five years and two ridiculously underwhelming releases until Windows 3.0 finally hit something approaching critical mass. For any OS to succeed in this day and age, the list of stakeholders who must be satisfied is long: [...]

Whatever happens, Google's just forced Microsoft's hand, which can only be a good thing for us all. But it would be a mistake to assume that Google's Midas Touch with search and online advertising will automatically extend to its OS, as well. This is one fight that's only just beginning, and it's far from clear who will remain standing when the dust settles.
http://www.betanews.com/article/Google-Chrome-OS-Too-little-too-early/1247156757

Shink
2009-07-10, 11:17:27
Gerüchteküche liefert erste Berichte über die derzeitige Version des OS:
http://www.netbux.de/betriebssysteme/google-chrome-os-angeblich-erster-screenshot/

Blacksoul
2009-07-10, 11:32:12
Gerüchteküche liefert erste Berichte über die derzeitige Version des OS:
http://www.netbux.de/betriebssysteme/google-chrome-os-angeblich-erster-screenshot/


Zu spät abgeschrieben.
Google Chrome OS Screenshots Are Fake, Just Like We Thought (gizmodo.com) (http://gizmodo.com/5311329/google-chrome-os-screenshots-are-fake-just-like-we-thought)


t.b.d

_DrillSarge]I[
2009-11-19, 21:22:42
BITTESCHÖN:
http://sites.google.com/a/chromium.org/dev/chromium-os/building-chromium-os/getting-the-chromium-os-source-code

http://www.youtube.com/watch?v=hJ57xzo287U&feature=channel

Gast
2009-11-19, 22:25:33
Edit2: Bzgl. MS Office als "Allheilmittel":

Wieso nicht? Natürlich ist es totaler Overkill auch kleine Notizen da reinzukritzeln. Aber nochmals: was spricht dagegen? Wieso sollte ich mich bemühen einen Editor herauszukramen, den ich fast nie brauche, wenn ich auch kurz Word öffnen kann? Ich sehe das Problem nicht ganz. Dass man drin Bilder speichert ist natürlich leicht idiotisch...Ganz einfach: Es nervt einfach unglaublich, wenn dir jemand simplen einfachen Text in einem Word-Dokument schickt. Das ist einfach unnötig. Nicht jeder kann oder will das öffnen. Speicher man einfach in einem Textfile, ist das Lesen unter allen denkbaren Konfigurationen kein Problem.

Und inwiefern hast du Mühe einen Editor rauszukramen? Unter Windows öffnest du ihn einfach mit Windows-Taste und notepad eingeben, gibt bestimmt noch nen einfacheren Shortcut. Das ist auch nicht mehr Aufwand als Word aufzumachen. Du kannst dir ja auch ne Verknüpfung auf den Desktop ziehen.

Wenn jemand will, dass ich seinen Mist lese, soll er es nicht in proprietäre Formate stecken, die nur mit unnötigem Aufwand zu lesen sind. Für simplen Plaintext schränkt man die Anzahl der Leute, die das Lesen können und wollen, viel zu stark ein. Eine Textdatei kann jeder ohne Probleme lesen. Bei aufwändigeren Dokumenten haben wir auch einen Standard und der heißt ODF. Das wird auch in MS-Produkten unterstützt.

Zu ChromeOS: Gibt es Möglichkeiten, die in der "Cloud" abgelegten Daten zu verschlüsseln? Mir wäre nicht wohl dabei, wenn meine Daten im Klartext auf irgendwelchen Webservern fernab meiner Kontrolle liegen.

Coda
2009-11-19, 22:59:33
Zu ChromeOS: Gibt es Möglichkeiten, die in der "Cloud" abgelegten Daten zu verschlüsseln?
Du hättest doch sowieso keine Möglichkeit zu überprüfen ob das auch wirklich gemacht wird.

Gast
2009-11-20, 00:42:22
Du hättest doch sowieso keine Möglichkeit zu überprüfen ob das auch wirklich gemacht wird.Auch wieder wahr. Ich muss mir das ganze Konzept dahinter wohl mal genauer ansehen.

Coda
2009-11-20, 01:26:16
Du hast schon recht. Theoretisch hätte Google unbeschränkt Zugriff auf deine Daten.

Deshalb bin ich da auch ziemlich kritisch.

(del)
2009-11-20, 03:49:20
Edit2: Bzgl. MS Office als "Allheilmittel":

Wieso nicht? Natürlich ist es totaler Overkill auch kleine Notizen da reinzukritzeln. Aber nochmals: was spricht dagegen? Wieso sollte ich mich bemühen einen Editor herauszukramen, den ich fast nie brauche, wenn ich auch kurz Word öffnen kann?Also daß man den/einen Editor nicht auch kurz starten kann halte ich für ein Gerücht.
Nie brauche... Hast du die ganzen Readmes echt auf Word gelinkt? :)

ChromeOS. Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich das NIE benutzen werde. Es sei denn jemand schreibt eine Version ähnlich SRWare/Iron. Sonst auf keinen Fall. Schon prinzipiell nicht.

Coda
2009-11-20, 04:01:26
Iron ist ein Placebo. Firefox ist auch nicht gesprächiger als Chrome. Reiner Mythos.

Auch ist allein die Überlegung schon Quatsch bei Chrome OS. Das ist prinzipiel darauf ausgelegt deine Daten in der Cloud zu speichern, eine "Iron"-Version würde also einfach ein leerer Browser sein.

honoka
2009-11-20, 09:41:23
Hier kann man sich ein VMWare Image mit Chrome OS runterladen: http://gdgt.com/google/chrome-os/download/

Shink
2009-11-20, 10:26:06
Puh... ein pures Cloud OS ist natürlich naheliegend (heutzutage sind schon verdammt viele scharf auf Webanwendungen) aber dass so etwas von Google schon so bald kommt find ich doch sehr mutig.
Ich könnte mich prinzipiell schon damit anfreunden aber ob man tatsächlich auskommt damit?

Benedikt
2009-11-20, 11:15:06
Puh... ein pures Cloud OS ist natürlich naheliegend (heutzutage sind schon verdammt viele scharf auf Webanwendungen) aber dass so etwas von Google schon so bald kommt find ich doch sehr mutig.
Ich könnte mich prinzipiell schon damit anfreunden aber ob man tatsächlich auskommt damit?
Was heißt auskommen? Ein Windows-Killer (wobei's orf.at wieder mal den Vogel bei der Schlagzeile rausgehauen hat) ist Chrome OS sicherlich nicht. Zum Surfen, am Netbook? Klar doch. Die Schwergewichte kann es aber nicht ersetzen.

Mark
2009-11-20, 11:29:09
Wäre doch ganz ok für Internetcafés