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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verstärker für Kopfhörer an X-Fi


Gast
2009-07-11, 17:00:11
Hallo.

Brauche einen Verstärker für meinen AKG 601 an einer X-Fi. Ist sowas hier brauchbar: http://www.thomann.de/de/behringer_ha400.htm oder ist dieses Ding überhaupt nicht dafür geeignet?

Wenn es nicht passt, welchen Verstärker soll ich dann nehmen?

Danke.

Spasstiger
2009-07-11, 17:32:11
Eigentlich müsste die X-Fi noch für den AKG 601 ausreichen nach meinen Messungen an meiner X-Fi Xtreme Music und den Angaben zur Impedanz und Empfindlichkeit seitens AKG. Es reicht zwar nicht ganz, um den maximalen Schalldruckpegel zu erreichen, den der Kopfhörer aufspielen kann, aber es reicht, um den Dynamikumfang einer CD wiedergeben zu können. Mit dem maximalen Schalldruckpegel willst du eh nicht arbeiten, sonst hast du schon nach einer halben Stunden Gehörschädigungen.

Siegfried
2009-07-11, 18:53:33
kopfhoererverstaerker haben wenig mit der lautstaerke zu tun...
die dienen der klangverbesserung

lilgefo~
2009-07-11, 19:04:24
Das teil was du da verlinkt hast kannste dir sparen. KHV fangen ab 200-250€ an.

Spasstiger
2009-07-11, 19:08:44
kopfhoererverstaerker haben wenig mit der lautstaerke zu tun...
die dienen der klangverbesserung
Wenn ein Kopfhörerverstärker bei einer analogen Signalkette pegeltechnisch nicht notwendig ist, sollte man ihn auch weglassen, da er das Signal zunächstmal verschlechtert (fügt Rauschen hinzu, verschlechtert die Linearität). Ein KHV hat nur den Vorteil, dass man die Line-Level-Quelle nicht übersteuern muss, um bei hochohmigen Kopfhörern auf den gewünschten Pegel/Dynamikumfang zu kommen. Die X-Fi liefert bis ca. 1 Volt ein nahezu unverzerrtes Signal, auf vollem Pegel gehts auch bis 2,3 Volt hoch. Den Innenwiderstand der X-Fi hab ich mit rund 18 Ohm ermittelt.

/EDIT: Es kann natürlich sein, dass der KHV einen geringeren Ausgangswiderstand als die Soundkarte hat und dadurch die Impulstreue verbessert. Gute Impulstreue bedeutet, dass die Lautsprechermembran wenig unerwünscht nachschwingt. Dazu muss sich ein magnetisches Gegenfeld aufbauen können, was einen großen Strom erfordert, der wiederum durch ein großes Verhältnis aus dem Widerstand des Lautsprechers und dem Innenwiderstand (= Ausgangswiderstand) des Verstärkers erreicht wird. Aus diesem Grund sind die Referenzkopfhörer auch immer recht hochohmig. Allerdings dürfte das Problem des Nachschwingens eher große Subwoofer betreffen und weniger einen Kopfhörer.

Gast
2009-07-11, 21:19:57
Danke für die ausführlichen Erklärungen Spasstiger. Hab mir das Teil von oben jetzt mal bestellt. Ich erzähl dann mal ob es mehr Rauschen gibt.

Döner-Ente
2009-07-11, 22:12:27
Habe den B-Tech 928 (http://www.elv.de/Stereo-Kopfhörerverstärker-BT-928/x.aspx/cid_74/detail_10/detail2_8616) zwischen der X-Fi und meinem AKG 272.

Siegfried
2009-07-12, 01:13:14
Habe den B-Tech 928 (http://www.elv.de/Stereo-Kopfhörerverstärker-BT-928/x.aspx/cid_74/detail_10/detail2_8616) zwischen der X-Fi und meinem AKG 272.
mit dem b-tech ists aber so ne sache
per default ist der absoluter muell der den klang nur verschlechtert
entfernt man die klangregelung (geht ganz leicht) ist er ploetzlich sehr brauchbar
tauscht man noch die ganzen bauteile gegen bessere kann er mit kopfhoererverstaerkern fuer mehrere hundert euro mithalten

Wenn ein Kopfhörerverstärker bei einer analogen Signalkette pegeltechnisch nicht notwendig ist, sollte man ihn auch weglassen, da er das Signal zunächstmal verschlechtert (fügt Rauschen hinzu, verschlechtert die Linearität). Ein KHV hat nur den Vorteil, dass man die Line-Level-Quelle nicht übersteuern muss, um bei hochohmigen Kopfhörern auf den gewünschten Pegel/Dynamikumfang zu kommen. Die X-Fi liefert bis ca. 1 Volt ein nahezu unverzerrtes Signal, auf vollem Pegel gehts auch bis 2,3 Volt hoch. Den Innenwiderstand der X-Fi hab ich mit rund 18 Ohm ermittelt.

/EDIT: Es kann natürlich sein, dass der KHV einen geringeren Ausgangswiderstand als die Soundkarte hat und dadurch die Impulstreue verbessert. Gute Impulstreue bedeutet, dass die Lautsprechermembran wenig unerwünscht nachschwingt. Dazu muss sich ein magnetisches Gegenfeld aufbauen können, was einen großen Strom erfordert, der wiederum durch ein großes Verhältnis aus dem Widerstand des Lautsprechers und dem Innenwiderstand (= Ausgangswiderstand) des Verstärkers erreicht wird. Aus diesem Grund sind die Referenzkopfhörer auch immer recht hochohmig. Allerdings dürfte das Problem des Nachschwingens eher große Subwoofer betreffen und weniger einen Kopfhörer.
naja ich weis jetzt nicht wieviel genau 1v bei der x-fi ist
aber erfahrungsgemaes verbessert ein guter khv den klang immer deutlich
und das auch wenn die x-fi lautstaerke relativ leise eingestellt ist
der klang ist einfach kraeftiger praeziser und detailierter bei jeder lautstaerke
deutlich hoerbarer unterschied

das waren jedenfalls meine erfahrungen mit nem gemoddetem b-tech und ein paar anderen kopfhoererverstaerkern um 500 euro
das behringer-teil von thomann wird den klang wohl nicht unbedingt verbessern denke ich...

Gast
2009-07-12, 02:44:13
Die X-Fi liefert bis ca. 1 Volt ein nahezu unverzerrtes Signal

Hmm, wann liefert die X-Fi 1 Volt? Schon ab 50% Lautstärke?

Spasstiger
2009-07-12, 10:54:30
Hmm, wann liefert die X-Fi 1 Volt? Schon ab 50% Lautstärke?
Das weiß ich nicht mehr. Die Spannung verhält sich auf jeden Fall nicht linear zur eingestellten Lautstärke.

naja ich weis jetzt nicht wieviel genau 1v bei der x-fi ist
aber erfahrungsgemaes verbessert ein guter khv den klang immer deutlich
und das auch wenn die x-fi lautstaerke relativ leise eingestellt ist
der klang ist einfach kraeftiger praeziser und detailierter bei jeder lautstaerke
deutlich hoerbarer unterschied
Bei einem AKG 601 (120 Ohm, 101 db/V) sollte die X-Fi jedenfall gerade noch genug Saft liefern, um mit ~100 dB(A) Lautstärke verzerrungsfrei aufspielen zu können. Und 100 dB(A) ist schon viel zu laut für längeres Musikhören.
Wie ich jetzt gelesen habe, ist der Ausgangswiderstand eines Verstärkers anscheinend nicht wirklich kritisch für die Impulstreue eines Kopfhörers und die KHVs haben oft sogar deutlich größere Ausgangswiderstände als die 18 Ohm, die ich bei der X-Fi gemessen/errechnet habe. Angeblich sollen Dämpfungsfaktoren (Verhältnis aus Widerstand des Kopfhörers zu Ausgangswiderstand des Verstärkers) im Bereich von 1 sogar optimal für Kopfhörer sein. Bei großen Lautsprechern und vor allem Subwoofern strebt man ja eher große Dämpfungsfaktoren über 20 an.
Ich sehe schon, dass ich mit meiner Schaltungstheorie beim Thema Kopfhörer und Kopfhörerverstärker nicht wirklich weiterkomme. Die Erfahrungswerte scheinen nicht mit der Theorie zusammenzulaufen.

/EDIT: Aber mich würd jetzt schon interessieren, wie man einen guten KHV konstruiert und wie im Vergleich dazu die üblichen Line-Level-Ausgänge beschaltet sind. Als angehender Dipl. Ing. E-Technik kann dieses Wissen vielleicht schonmal nützlich sein. ;)

dllfreak2001
2009-07-12, 13:01:39
Ich sehe das so wie Spasstiger, so ein Kopfhörerverstärker bietet erstmal keinen klanglichen Vorteil, ist in meinen Augen eher eine Verschlechterung.

Die Lautstärle wird normalerweise logarithmisch geregelt...

LOCHFRASS
2009-07-12, 13:21:27
Hmm, wann liefert die X-Fi 1 Volt? Schon ab 50% Lautstärke?

Der DAC liefert laut Datenblatt ca. 1,6 V bei Vollaussteuerung, fuer 1 V muesstest du den Mixer demnach fast voll aufreissen, vorausgesetzt die Lautstaerkeregelung ist logarithmisch und 100% im Mixer entsprechen Vollaussteuerung.

Wie ich jetzt gelesen habe, ist der Ausgangswiderstand eines Verstärkers anscheinend nicht wirklich kritisch für die Impulstreue eines Kopfhörers und die KHVs haben oft sogar deutlich größere Ausgangswiderstände als die 18 Ohm, die ich bei der X-Fi gemessen/errechnet habe. Angeblich sollen Dämpfungsfaktoren (Verhältnis aus Widerstand des Kopfhörers zu Ausgangswiderstand des Verstärkers) im Bereich von 1 sogar optimal für Kopfhörer sein. Bei großen Lautsprechern und vor allem Subwoofern strebt man ja eher große Dämpfungsfaktoren über 20 an.

Kommt wohl darauf an, auf welchen Innenwiderstand des Verstaerkers der Entwickler den KH optimiert hat. Wenn man den (dynamischen) KH bzw. Lautsprecher an einer Stromquelle betreibt hat man prinzipiell eine Ueberhoehung auf der Resonanzfrequenz (elektrische Daempfung faellt weg -> Qts = Qms) sowie ansteigenden Pegel im Hochton durch die Schwingspuleninduktivitaet.


/EDIT: Aber mich würd jetzt schon interessieren, wie man einen guten KHV konstruiert und wie im Vergleich dazu die üblichen Line-Level-Ausgänge beschaltet sind. Als angehender Dipl. Ing. E-Technik kann dieses Wissen vielleicht schonmal nützlich sein. ;)

Ich glaube darueber kann man ewig diskutieren. ;) IMHO waere es interessant, einen KHV mit einstellbarem Innenwiderstand zu bauen, mit geringerer elektrischer Daempfung sinken auch die nichtlineraen Verzerrungen. -> http://www.essex.ac.uk/csee/research/audio_lab/malcolmspubdocs/J12%20Distortion%20reduction%20MC%20current%20drive.pdf

Ich sehe das so wie Spasstiger, so ein Kopfhörerverstärker bietet erstmal keinen klanglichen Vorteil, ist in meinen Augen eher eine Verschlechterung.

Wenn man den KH an einem Verstaerker betreibt verringert sich moeglicherweise der Klirr, da die Last an der Ausgangsstufe der Soundkarte sinkt und diese dann - je nach Schaltung und Eingangswiderstand des Verstaerkers - in Klasse A laeuft. Zudem muss man sich nicht mehr mit der Lautstaerkeregelung per Software rumaergern.

Spasstiger
2009-07-12, 13:29:05
Der DAC liefert laut Datenblatt ca. 1,6 V bei Vollaussteuerung
Ich hab bei 400-Hz-Sinus 2,3 Volt gemessen.

LOCHFRASS
2009-07-12, 13:46:26
Ich hab bei 400-Hz-Sinus 2,3 Volt gemessen.

Ich haette Effektivspannung schreiben sollen. :)

Spasstiger
2009-07-12, 16:46:49
Ich haette Effektivspannung schreiben sollen. :)
Ich denke, dass ich auch die Effektivspannung gemessen habe. Zumindest habe ich noch nicht gehört, dass ein Multimeter bei Wechselspannungsmessungen standardmäßig die maximale Spannung anzeigt. Schnell genug sollte das verwendete Multimeter auch gewesen sein, da es laut Datenblatt bis zu 10 MHz verarbeiten kann.