Hardwaredefekt?

[F-OO]

Hallo 3DCenter Gemeinschaft, ich habe eine Frage auf dem Herzen,
die eventuell schnell und einfach von klugen Köpfen beantwortet werden kann.

Also, mein System, uralt AthlonXP, nforce2(onboard lan), Geforce7,
lief Jahre ohne nennenswerte Probleme. Doch seit kurzem nahmen die Bluescreens "zu".
Es war so schlimm geworden, dass ich der Meinung war Windows(XP) neu zu installieren.
Doch da ging es weiter. Schon bei der Installation, quasi noch vor dem Auswählen
der Partition, kam schon der erste Bluescreen.
Ich glaube das ging so acht mal, bis ich schnell genug war um weiter zu kommen
und das OS zu installieren.
So weit so gut.
Doch jetzt ist es so, bei jedem zweiten Start des PC kommt beim laden von Windows
ein Bluescreen. Abhilfe schafft hier nur der abgesicherte Modus, wo ich dann sämtliche
Nvidiatreiber (alle Mainboard Allinone 5.1 NF2 und Grafikkartentreiber 186.08)
löschen und so Windows wieder starten kann.

Dieses Spiel ermüdet mich langsam.

Hintergrund meiner Überlegung ist, wie es angefangen hat.
Vor einem Monat häuften sich die Fehlermeldung mit Nv4_disp.dll (egal ob beim Spielen oder
im idle Modus von Windows - Treiber war 186.08 dann 186.18),
nach einem Neustart waren dann überall kleine Punkte und der Bildschirm flimmerte.
Nur ein Ausschalten für ein paar Minuten half - gegen die Punkte und das Flimmern.
Weiter machte psched.sys Probleme, was sich aber mit dem Deinstallieren des QoS-Paketplaners
beheben lies. Ach ja und USBport.sys kam auch immer und immer wieder.

Nun meine Frage: Ist hier die Grafikkarte, das Mainboard oder beides defekt ?

Es ist nichts übertaktet, der RAM läuft langsamer als er kann, die Temperatur der Grafikkarte
und der CPU beträgt bei Volllast 50-55C°. Das Netzteil max 35C° wenn es zu sehr verstaubt ist.

[Cubitus]

Hi

Könnte am RAM oder an der HDD liegen.

http://www.ultimatebootcd.com/

Mal die runterladen und einmal memtest86+ ausführen
und ein HD-Tool (je nach Festplattenhersteller) mal starten.

[anddill]

Ich würde auf Alterung tippen. Im Gegensatz zu 386ern von 1990 laufen gerade rund 5 Jahre alte PCs nur noch selten fehlerfrei. Die Elkos im Netzteil, auf dem Mainboard und den Grafikkarten sind meist nur für einen Lebensdauer von 5000-10000 Stunden bei 85°C ausgelegt. Bei den üblichen 60-70°C in so einem PC halten sie dann 2-4 Jahre Dauerbetrieb.
Die Hersteller gehen jetzt erst so langsam das Dilemma an und verwenden Solid-Kondensatoren oder digitale Spannungswandler, die ohne Elkos auskommen. Mal schauen, ob heutige PCs in 10 Jahren noch funktionieren.

[F-OO]

So ich habe es heruntergeladen, installiert und wollte es probieren.
Doch stellt sich mir jetzt die Frage löscht das Programm HUTIL Daten
auf der Festplatte ?

Ich kenne mich damit nicht so aus, deswegen die dumme Frage...

[F-OO]

Oha, Alterung ?

Ich wusste gar nicht, dass die Industrie so bösartig ist und das (2-4 Jahre)
am Ende wissend in Kauf genommen hat.

Da ich aber dennoch gerne Gewissheit hätte, wie könnte man solche
Hardwarefehler überprüfen ?
Memtest und HDtools mal ausgenommen.

[Gast]

Das Mainbaord muss repariert oder ausgetauscht werden.
HUTIL bietet auch Tests an bei denen Daten auf der Platte teilweise überschrieben werden.
Die Industrie ist nicht bösartig sondern arbeit im Rahmen der Spielregeln unseres Wirtschaftssystems.
Ohne Wachstum erfolgt der Kollaps und deshalb dürfen die Produkte nur kurzfristig nutzbar sein.
Alles ist auf Umsatzsteigerungen ausgerichtet damit das unvermeidliche hinausgezögert werden kann.

[F-OO]

Ja, Gast, das ist wohl richtig.
Ich war nur etwas ungehalten mit meiner Äusserung.
Es ist ja klar, nichts ist für die Ewigkeit, es wäre für die Wirtschaft so
wie wir sie kennen wohl auch der Todesstoß.

Ich werde mich am Montag oder Dienstag mal mit einem mir bekannten
Elektronikguru in Verbindung setzen und ihn fragen ob er die Kondensatoren
überprüfen bzw. auch austauschen kann (Hauptplatine, Grafikkarte u.s.w.).

Schön wäre es schon, wenn dann die Probleme der Vergangenheit angehören.

Auf jeden Fall werde ich dann HUTIL nicht benutzen, wenn es was
überschreibt.

[anddill]

Das lohnt nicht. Einen neuen Satz Elkos besorgen kostet mindestens 20€, und fürs Wechseln mußt Du noch mindestens 2-3 Stunden veranschlagen (diese Multilayer-Platinen mit bleifreiem Lot sind die Hölle!).

Schau Dir mal das an, erkennst Du da was wieder?:
http://images.google.de/images?client=opera&rls=de&q=geplatzte%20elkos&sourceid=opera&oe=utf-8&um=1&ie=UTF-8&sa=N&hl=de&tab=wi

[F-OO]

Naja schaun wir mal was er will, wenn es denn geht.
Ich trenne mich nämlich nur ungern von doch eigentlich funktionierenden
Dingen.

Nun, ich habe nach defekten Kondensatoren gesucht.
Aber geplatzte konnte ich keine ausfindig machen. Ob manche eventuell
nicht mehr die benötigte Kapazität besitzen, weiß ich natürlich nicht.
Ich habe kein geeignetes Prüfgerät zur Hand.

Bei der Grafikkarte war ich nicht in der Lage, da ich dort erst den riesigen
Kühler demontieren müsste (habe keine Wärmeleitpaste für die Montage).
Daher mache ich das dann Anfang nächster Woche.

[Gast]

Der ESR der Elkos muss gemessen werden.
Die Kapazität ist bei defekten Elektrolytkondensatoren offtmals noch Gut.
Dazu gibt es spezielle Meßgeräte welche eine Beurteilung im eingebauten Zustand erlauben.
Vorher kann schon mit einem geeignetten Scope ein Beurteilung der Funktionstüchtigkeit erfolgen.
Auf jeden Fall ist der Aufwand grenzwertig und wenn es nicht spezielle Gründe für die Rettung einer alten Platine gibt dann ist die Anschaffung neuer Hardware immer vorzuziehen.
So billig wie in jetzt war der Krempel noch nie.

[F-OO]

So ich habe mit dem guten Mann gesprochen, doch er meinte es wird wohl kaum etwas sein,
wenn die Kondensatoren keine Spur von Beschädigung aufweisen.
Auf jeden Fall würde er mir sein Entlötgerät zur Verfügung stellen.

Doch bevor ich wirklich diesen Schritt gehen sollte, wäre noch eine Vermutung.
Das Netzteil.

Mit dem Programm CPUID Hardware Monitor kann man ja Temperaturen und Spannungen sehen.
Das Problem ist nur ich weiß nicht was bei den Spannungen stehen muss.
Aber eines ist mir aufgefallen, nämlich das auf der +12V Leitung nur 11.25V - 11.31V
sind. Die anderen Werte stimmen fast überein.
Es kam mir also der Gedanke, da die Grafikkarte ja auch einen extra Anschluss
hat und von den 12V gespeist wird, dass hier vielleicht das Problem liegt.

Doch der Bluescreen der jetzt immer kommt zeigt die Ressourcen der Systemplatine,
gleich dreimal die gleichen Adressen 0x00000000 & 0x00000007.
Also nicht wie sonst üblich Nv4_disp.dll.

Könnte es somit also an einem zu alten Netzteil liegen ?

[anddill]

Klar. Es könnte generell knapp dimensioniert sein, und wenn dann noch Alterung dazukommt, gibts genau die beschriebenen Fehler.
Übrigens, daß ein Elko nicht aufgeplatzt ist, heißt noch lange nicht, daß er noch die geforderten Parameter hat. Viele trocknen einfach still vor sich hin, und verlieren kontinuierlich Kapazität.

[HeldImZelt]

Ich würde es aber nicht voreilig pauschalisieren. Ich kenne genug Rechner, die weit älter sind als dein System. Nimm erstmal Memtest und lass es durchlaufen. Es wird sehr wahrscheinlich anschlagen, wodurch du schon mal ein Testkriterium hast. Danach ersetzt du die Rams testweise durch andere und testest erneut.

[F-OO]

Das so ein Teil austrocknen kann, habe ich auch schon mal gehört.
Verstehe nur nicht das dies keine Spuren hinterlässt,
denn irgendwo muss es doch entweichen, oder nicht ?

Vor zwei Tagen wollte ich den PC anschalten, doch er ging nach einer
halben oder spätestens nach zwei Sekunden wieder aus.
Das Spiel ging ungefähr zehn mal so, dann ging und blieb er an.

Also sollte ich es wohl doch erst mal mit einem neuen Netzteil versuchen ?
Das derzeitige Gerät (sieben Jahre alt, Levicom) hat folgende Werte:
450Watt; 12V 15A; 5V 30A; 3,3V 28A; -5V 0,3A; -12V 0,8A.
5V & 3,3V 210W, 12V & 5V & 3,3V 330W.


Worauf gilt es bei einem Neuen zu achten ?
Sind gewisse Hersteller zu meiden/beachten ?

[anddill]

Das ist auf der 12V-Leitung mächtig knapp, und wenn Deine namenlose GF7 einen riesigen Kühler und einen eigenen Stromanschluss hat, dann deutet das darauf hin, daß sie ordentlich Strom zieht.
Ein heutiges Netzteil hat auf der 12V-Leitung mindestens doppelt soviel Leistung wie Dein altes. Suchst Du Ersatz für Dein jetziges System, kannst Du praktisch jedes nehmen. Aber ich behaupte mal, daß das Netzteil nicht das letzte an Deinem PC ist, was dieses Jahr kaputt geht. Daher wäre es schon sinnvoll, was solides zu kaufen, was auch noch etwas Reserven hat.
Aber dazu solltest Du vielleicht mal in die Kaufberatung schauen, da gibt es jede Menge Threads zu dem Thema.

[F-OO]

Nun HeldImZelt ich habe Memtest noch mal fast zwei Stunden laufen lassen
aber es kam zu keinerlei Fehlern.

Nur musste ich nach dem Test den PC erst mal wieder ausschalten,
weil nach dem Start von Windows die Grafikausgabe wieder total
daneben war: überall Punkte und Bild weg und wieder da u.s.w.

Die namenlose GF7 nennt sich Gainward Bliss 7800GS+ und
hat einen Kühler der einen zweiten Slot belegt.
Eine Fage habe ich hier noch, die Graifkkarte hat einen sechspoligen,
viereckigen Anschluss.
Kann es sein, dass das ein PCI Express Standardanschluss ist ?

[anddill]

Ja.

[F-OO]

Ok, vielen Dank.
Vielen Dank an alle Helfenden.

Ich werde zu gegebener Zeit berichten, ob es
die Wurzel allen Übels war oder nicht.

[F-OO]

Um das Thema zu beenden:
Das Netzteil und das MB waren mehr oder weniger defekt,
auch wenn äußerlich keine Spuren zu finden waren.
Zusammen haben mich beide also in den Wahnsinn getrieben.
Doch die Probleme sind verschwunden seit Netzteil & MB ausgetauscht sind.


Damit zeigt sich mal wieder, wie kurz die Lebensdauer elektronischer Bauteile doch
sein kann.

[anderer Gast]

Um das Thema zu beenden:
die Probleme sind verschwunden seit Netzteil & MB ausgetauscht sind.

Schön das es geklappt hat! - Ich hätte dir sonst noch den Austausch der CMOS-Batterie und ein Downgrade auf die Forceware 182.50 empfohlen, da es ab dieser Version aufwärts Probleme mit meiner 8er Geforce gab.

Ansonsten würde es mich mal interessieren, was für ein Netzteil du in deinem PC hattest bzw. wie dein PC überhaupt ausgestattet war. Möglicherweise war dein Netzteil auf Dauer überfordert? Ich frage deswegen, weil im 3DCF im Moment ein Usertest zu den neuen Cougar-Netzteilen stattfindet. Dort hat sich herausgestellt, daß die Netzeile von HEC/Cougar wohl nicht ATX-konform sind und bereits ab Werk recht merkwürdige Ripples und Spikes produzieren. In diesem Zusammenhang hat jemand die Frage gestellt, inwieweit PC-Hardware durch schlechten Strom einer beschleunigten Alterung unterworfen ist bzw. instabil wird. Mit 11.25V - 11.31V war deine PSU ja auch nur knapp außerhalb der ATX-Spec (+/- 5% bei +12V -> 11.4V min).


mfg

[F-OO]

Ja ich finde es auch schön, das endlich Ruhe einkehrte.

Nun wie ist er ausgestattet ?

Prozessor :Athlon XP 3200+
Mainboard:K7NF2-RAID
RAM:2GB DDR PC3200
Grafikkarte:Gainward Bliss 7800 GS+ 512 AGP
Soundkarte:SB Live 24bit
Netzteil:Levicom 450W
Sonstiges: PX-810SA , PhysX PCI, WinTV PVR 2600, IEEE 1394 Erweiterungskarte

Zu dem Netzteil kann ich keine genaueren Angaben machen, da es wie
geschrieben schon ziemlich alt war und auch auf dem Gerät selber nichts
weiter steht außer : Levicom 450Watt

Was den 12Volt Output betrifft, er war quasi ständig so tief.
Wie weit er zum Beispiel in Spielen gefallen ist, weiß ich leider nicht.
Vielleicht hat hier die GF7 einfach zu viel Strom gezogen?
Davor war eine Radeon 9700 installiert, welche zum Schluss ihres "Lebens"
auch wie die GF zur Problemzeit dann nach kurzer Zeit hin und wieder
einfach nur kleine Punkte auf den Schirm zauberte
und nur ein Ausschalten half.

Vielleicht hat ja wirklich das Netzteil die Hardware beschädigt.
Es ist halt doof, wenn man am falschen Ende spart !