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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nebenkosten beim Hausbau?


Ash-Zayr
2009-07-29, 20:46:20
Hallo
Ich brauche mal angewandte Lebenshilfe von den Häuslebauern hier in dieser komplexen Thematik.
Meine Freundin und ich erwägen, uns von so einem Hausanbieter ein 120m² Haus bauen zu lassen. Die Preise, die diese Anbieter angeben, sind das reine Haus - in Standardvariante.
Ok, die Kosten, die tatsächlich mit dem Haus zusammenhängen, wenn man Extras abweichend vom Standard möchte, kann man im Beratungsgespräch mit denen ermitteln und durchrechnen...z.B. Kamin hier, andere Fliesen dort, Eckbadewanne, usw.

Was ist aber mit diesen ominösen "Nebenkosten", die mit einem Hausbau zusammenhängen? Die sind nicht Bestandteil des Kaufpreises....ebenso wie ein Grundstück.

Was fällt da alles an, und was davon ist fix? Gibt es Abweichungen je nach Bundesland, Stadt, BRD-weit, oder welche Kosten sind bezogen auf Fläche des Grundstücks?

Notar
Grunderwerbssteuer
Anschlüsse (was verbirgt sich hier hinter? Gas-Wasser-Scheisse an die Kanalisation und die Waserwerke? Auch ans E-Netz, Telefon-Netz?)

Was ist mit Erdreich? Muss man da selbst für Entsorgung sorgen?

Kann man pauschal sagen, was alle diese Nebekosten ausmachen?

Ash-Zayr

Philipus II
2009-07-30, 00:14:12
Frag doch einfach bei den zuständigen Stellen:
Telekom
Stromversorger
Gasversorger
Notar
Gemeinde
Einen groben Anhaltspunkt kann dir eventuell auch der Anbieter des Hauses geben.

Armaq
2009-07-30, 09:13:21
Grundbuch nicht vergessen (gemessen am Gesamtpreis klein, aber möchte bezahlt werden).

dreas
2009-07-30, 10:09:35
Man kann über den Daumen sagen das die Gesamtinvestition 3-5 Prozent Nebenkosten erzeugt.
Wichtig ist die Anbindung der Medien im Vorfeld zu prüfen. Wenn das etwaige Grundstück z.B. sehr weit weg von nutzbaren Wasser/Abwassereinbindungen liegt erhöhen sich die Kosten deutlich. Fix kalkulierbar sind Notar und Grundbucheintrag etc. Ich würde noch empfehlen einen externen fachmänischen Gutachter anzuheuern um den Baufortschritt und gegebenenfalls Mängel zu überprüfen. Diese Kosten sind es auf jeden Fall wert. Eventuell kennst du ja auch jemanden in deinem Bekanntenkreis. Sämtlichen Baufortschritt mit der Digicam festhalten. Gerade auch was so Dämmung und Feuchtigkeitsschutz betrifft.

mfg dreas

barracuda
2009-08-01, 01:34:24
Was ist mit Erdreich? Muss man da selbst für Entsorgung sorgen?
Ja oder nein, je nachdem ob der Baggerunternehmer irgendwo ein Loch zum Auffüllen hat oder nicht.

Kann man pauschal sagen, was alle diese Nebekosten ausmachen?
Nein. Das kommt auf die jeweiligen Gegebenheiten an, wieviele Meter Wasser-/Abwasser-/Gasleitung auf dem Grundstück verlegt werden müssen. Die genauen Anschlussgebühren erfährst du beim jeweiligen örtlichen Versorger nachdem du das Grundstück erworben hast und die genaue Bauplanung vorliegt. Die Versorger berechnen idR einen Netzbaukostenzuschuss abhängig von der "Stärke" des Anschlusses, z. B. beim Wasser der Querschnitt der Anschlussleitung und beim Strom nach der erforderlichen Anschlussleistung.

Trüffelsucher
2009-08-02, 11:46:32
Die Nebenkosten sollte man unbedingt durchrechnen und einplanen.
Hat schon so manchem das finanzielle Genick gebrochen.
Nicht vergessen die späteren Außenanlagen (Garten, Rasen, Einfahrt, Terasse, Garage usw.).

mischi
2009-08-03, 08:40:56
Einige Nebenkosten wurden ja schon genannt. Mir fällt noch ein:
- Kosten für Bodengutachten ( umbedingt machen!! ). Gerade wenn das Gutachten ergibt, dass ihr mit weisser Wanne bauen müßt darauf bestehen, dass alle anfallenden Kosten hierfür vorher bekannt sind bzw. im Vertrag enthalten sind.
- Leistungsbeschreibung genau lesen:
- Sind alle Bodenbeläge und Malerarbeiten im Preis enthalten? Wenn nein, Angebote hierfür einholen. Auf den Dachüberstand achten, der bekommt in der Regel nur einen Grundierungsanstrich. Den Schlußanstrich muß man dann selbst machen ( lassen ).
- Wer bezahlt den Baustrom?
- Wer bezahlt den Bauzaun?
- Wer bezahlt das Dixieklo?
- Wer bezahlt den Energieaufwand für die Bautrocknung? Bei uns wurde mit einem Heizstab mehrere Wochen geheizt, weil die Wärmepumpe noch nicht lief. In Folge hatten wir 2000€ Baustromkosten.
- Habt Ihr genug Platz auf eurem Grundstück, um den Bodenaushub zu lagern? Auf jeden Fall Angebot einholen, was der Abtransport kostet. Die Bauträger übernehmen die Kosten in der Regel nicht.
- Das Verfüllen der Baugrub mit Füllsand geht in der Regel ebenfalls auf Eure Kappe.

Ich könnte glaube ich einen Roman schreiben zu unserem Hausbau. Also wenn noch Fragen offen sind, jederzeit gerne!