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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brauchen wir ein neues Spiele-Paradigma


Baalzamon
2009-08-19, 11:23:57
David Cage: Spiele sind noch immer so primitiv wie Pornos (http://www.heise.de/newsticker/David-Cage-Spiele-sind-noch-immer-so-primitiv-wie-Pornos--/meldung/143713)

Endlich mal jemand der es auf den Punkt bringt. Fahrenheit fand ich damals überraschend gut, wenn nicht sogar wegweisend, was Storyaufbau und Erzählstruktur anging.

Irgendwann muss sich doch mal ein neues Paradigma in Bezug auf Story und Charkterentwicklung bei Computerspielen durchsetzen. Ich hatte eigentlich schon nach Fahrenheit damit gerechnet, das sich etwas in der Spielelandschaft tut, leider ist der Effekt ausgeblieben.

Blacksoul
2009-08-19, 11:27:27
David Cage: Spiele sind noch immer so primitiv wie Pornos (http://www.heise.de/newsticker/David-Cage-Spiele-sind-noch-immer-so-primitiv-wie-Pornos--/meldung/143713)

Endlich mal jemand der es auf den Punkt bringt. Fahrenheit fand ich damals überraschend gut, wenn nicht sogar wegweisend, was Storyaufbau und Erzählstruktur anging.

Irgendwann muss sich doch mal ein neues Paradigma in Bezug auf Story und Charkterentwicklung bei Computerspielen durchsetzen. Ich hatte eigentlich schon nach Fahrenheit damit gerechnet, das sich etwas in der Spielelandschaft tut, leider ist der Effekt ausgeblieben.

Fahrenheit/Indigo Prophecy hat sich leider zu schlecht verkauft, um von anderen in der Industrie als wegweisend anerkannt zu werden. Heavy Rain wird von mir jedenfalls beim Launch gekauft. Einen Termin gibt es noch nicht, oder?


t.b.d

Iceman346
2009-08-19, 11:33:15
Und ich frag mich immer wieder was man an Fahrenheit finden konnte. Das war ein glorifizierter interaktiver Film mit einem Spielanteil von unter 10% und einer Story die von spannend in "Was hat der Autor geraucht?" abdriftete.

Ich hoffe inständig, dass sich niemand ein Beispiel an Fahrenheit nimmt. Da war ich echt froh, dass "Spiel" damals als Testmuster kostenlos bekommen zu haben.

Ein älterer Blogeintrag der mir sehr aus der Seele spricht was das Spiel angeht:
http://www.polyneux.de/archiv/76-lieber-david-cage.html

Baalzamon
2009-08-19, 12:01:47
Ich kann sofort verstehen, wenn jemand das Gameplay von Fahrenheit nicht besonders ansprechend fand. So ist das halt mit verschiedenen Geschmäckern. Zumal Fahrenheit schon als interaktiver Film an den Start gegangen ist und nicht als Point&Click Adventure oder Ego-Shooter. Man kriegt was draufsteht.

Aber das ist garnicht der massgebliche Punkt den ich anbringen wolte. Vielmehr geht es mir um Storytelling und wie man diese Story rüberbringt. Und in dieser Disziplin ist Fahrenheit imho ganz weit vorne mit dabei.

Ich fand gerade die Sachen gut, die du bemängelst: Das die Story sich ins irreale bewegt, fand ich gerade gut. Eine 'simple' Mordgeschichte hätte mich bei weitem nicht so fasziniert.

Die Actioneinlagen fand ich auch unglaublich gut gelungen, da man tatsächlich dem Geschehen auf dem Bildschirm ohne Probleme folgen konnte, die auszuführenden Bewegungen auch zu den Bewegungen der Spielfigur gepasst haben und die Sequenzen mit der Zeit auch immer schwieriger wurden. Gegen Ende waren das mMn richtig gut choreagraphierte Action Einlagen die Spass gemacht haben zu spielen und zuzugucken.

Sicherlich beschränkte sich das 'spielen' des Action Teils auf das drücken der richtigen Richtung im richtigen Moment. Aber damit kann ich gut leben, wenn es nicht ewigen Wiederholungen der immer gleichen Animationen ausartet und der Film dabei gut gemacht ist. Bei Fahrenheit war jede Sequenz einzigartig. Vergleiche damit mal neuere Spiele mit 'Quck-Time-Events' wo immer und immer wieder dieselben Muster mit denselben Animationen runtergespult werden.

Avalox
2009-08-19, 12:05:37
Und ich frag mich immer wieder was man an Fahrenheit finden konnte. Das war ein glorifizierter interaktiver Film mit einem Spielanteil von unter 10% und einer Story die von spannend in "Was hat der Autor geraucht?" abdriftete.


Ich habe Fahrenheit ganz oben auf die Liste der besten Spiele aller Zeiten zu stehen. Was heißt hier Spielanteil? Unterhaltungsfaktor ist der entscheidende Punkt.

Iceman346
2009-08-19, 12:16:13
Aber das ist garnicht der massgebliche Punkt den ich anbringen wolte. Vielmehr geht es mir um Storytelling und wie man diese Story rüberbringt. Und in dieser Disziplin ist Fahrenheit imho ganz weit vorne mit dabei.

IMO nicht. Die Story war einerseits völlig verworren und andererseits wurde auch nicht darauf geachtet dem Spieler genug Infos zu geben. Ich hab beim Durchspielen beispielsweise durch meine Gesprächsentscheidungen den "Auftritt" der "Cyberspacemonster" fast völlig verpasst und war dann etwas überrascht als die auch noch irgendwie dazu kamen und so behandelt wurden als würde man das alles schon wissen.

Ich fand gerade die Sachen gut, die du bemängelst: Das die Story sich ins irreale bewegt, fand ich gerade gut. Eine 'simple' Mordgeschichte hätte mich bei weitem nicht so fasziniert.

Hey, ich bin großer Fan von Akte X, ich hab absolut nichts gegen Storys die sich von der Realität entfernen aber Fahrenheit war ein absoluter Mischmasch von allem möglichen übernatürlichen was dem Autor grad so eingefallen ist.

Sicherlich beschränkte sich das 'spielen' des Action Teils auf das drücken der richtigen Richtung im richtigen Moment. Aber damit kann ich gut leben, wenn es nicht ewigen Wiederholungen der immer gleichen Animationen ausartet und der Film dabei gut gemacht ist. Bei Fahrenheit war jede Sequenz einzigartig. Vergleiche damit mal neuere Spiele mit 'Quck-Time-Events' wo immer und immer wieder dieselben Muster mit denselben Animationen runtergespult werden.

Im Endeffekt liefen die Actioneinlagen bei Fahrenheit auch immer gleich ab wenn du sie mehrmals spieltest. Waren auch nur längere Quicktimeevents wo man 2 Tasten gleichzeitig anstatt nur einer Taste drücken musste ;)

Ich habe Fahrenheit ganz oben auf die Liste der besten Spiele aller Zeiten zu stehen. Was heißt hier Spielanteil? Unterhaltungsfaktor ist der entscheidende Punkt.

Und für mich steht Fahrenheit ganz oben auf der Liste der größten Enttäuschungen überhaupt. Das Spiel hat nämlich so toll angefangen, der Einstieg im Restaurang war klasse und dort hatte man auch noch den Eindruck, dass die Entscheidungen die man trifft wirklich Wert haben. Danach gings leider extrem steil bergab.

Aber zum Glück ist das hier ja nen Forum und hier darf jeder seine Meinung zur Diskussion stellen ;)

Baalzamon
2009-08-19, 13:19:23
[...] aber Fahrenheit war ein absoluter Mischmasch von allem möglichen übernatürlichen was dem Autor grad so eingefallen ist.

Ich würde es als gelunges Crossover bnezeichnen. ;)

Im Endeffekt liefen die Actioneinlagen bei Fahrenheit auch immer gleich ab wenn du sie mehrmals spieltest. Waren auch nur längere Quicktimeevents wo man 2 Tasten gleichzeitig anstatt nur einer Taste drücken musste ;)

Das fette ist aber doch der springende Punkt! Bei anderen Spielen wiederholen sich die Aktionen im selben Spiel innerhalb weniger Minuten/Stunden. Bei Fahrenheit ausschliesslich wenn man das Spiel nochmal von Anfang beginnt.
Und zum Glück is das nen gamescom und kein Fahrenheit-Thread.

;) Peter Molyneux stellt Fable 3 mit Theater und Trailer vor (http://www.golem.de/0908/69168.html) €: Jetzt auch bei Heise (http://www.heise.de/newsticker/Fable-3-kann-Kanzler--/meldung/143733). Sehr schön. Teil zwei habe ich zwar dank fehlender Hardware nicht gespielt, aber der Ansatz hört sich interessant an.

Spasstiger
2009-08-19, 13:49:58
Also ich muss sagen, dass ich Fahrenheit recht schnell langweilig fand. Es hat mir spielerisch keinen Kick gegeben. Da schaue ich lieber einen gut gemachten Film an.

Huhamamba
2009-08-19, 15:21:30
Und ich frag mich immer wieder was man an Fahrenheit finden konnte. Das war ein glorifizierter interaktiver Film mit einem Spielanteil von unter 10% und einer Story die von spannend in "Was hat der Autor geraucht?" abdriftete.

Ich hoffe inständig, dass sich niemand ein Beispiel an Fahrenheit nimmt. Da war ich echt froh, dass "Spiel" damals als Testmuster kostenlos bekommen zu haben.

Ein älterer Blogeintrag der mir sehr aus der Seele spricht was das Spiel angeht:
http://www.polyneux.de/archiv/76-lieber-david-cage.html
*signed* und der Blog ist wirklich klasse, spricht mir auch aus der Seele. :)

Dass ausgerechnet der Typ sich über primitive Spiele auslässt ist jawohl glatter Hohn, nachdem Fahrenheit bestenfalls eine belanglose Ansammlung nerviger Minispiele war. Das Archiv unter dem Polizeirevier (Stichwort im Takt atmen) hat endgültig den Vogel abgeschossen. :rolleyes:

Wer wissen will, wie Heavy Rain wird: http://www.gametrailers.com/video/angry-video-screwattack/52921

Avalox
2009-08-19, 15:44:23
Also ich muss sagen, dass ich Fahrenheit recht schnell langweilig fand. Es hat mir spielerisch keinen Kick gegeben. Da schaue ich lieber einen gut gemachten Film an.

Ich fand die Charaktere ungeheuer stark, sensationelle Atmosphäre, in einer tollen Geschichte. -Wie so langsam die Welt unter Schnee und Eis lag.- Sehr progressiv. Es ist das letzt erschienene PC Spiel, welches ich als herausragend bezeichnen würde. Kommt mit Deus Ex ganz nach oben in die Liste meiner lieblings PC Spiele.

Baalzamon
2009-08-19, 16:00:20
Vielliecht kann ein Mod das Thema splitten? In sowas wie 'Brauchen wir ein neues Spiele-Pardigma' oder so ähnlich? Langsam wirds doch arg Offtopic, aber das Thema scheint mir interessant zu sein. :)

[...]Dass ausgerechnet der Typ sich über primitive Spiele auslässt ist jawohl glatter Hohn, nachdem Fahrenheit bestenfalls eine belanglose Ansammlung nerviger Minispiele war. Das Archiv unter dem Polizeirevier (Stichwort im Takt atmen) hat endgültig den Vogel abgeschossen. :rolleyes:
[...]
Ich sehe beim besten Willen keine 'belanglose Ansammlung von nervigen Mini-Spielchen'. Ganz im Gegenteil. Die Atemübungen mit Clara(?) empfand ich durchaus atmosphärisch und gaben dem Charakter Tiefe.

Aber nopchmal, das ist ja eigentlich garnicht der Punkt. Sicherlich kann man am Gameplay von Fahrenheit einiges kritisieren, da es einiges anders macht (ein Schelm wer dabei an die ganzen Innovationschreien denkt, die, sobald mal was wirklich innovatives kommt, zurückschrecken und lieber klassiches Gameplay wollen ;D). Jeder nach seinem Geschmack.

Der Punkt ist doch der, das Fahrenheit den Spieler als Erwachsenen Spieler ernst nimmt, und Probleme thematisiert. Ich kenne kein anderes Spiel das zB so erwachsen mit dem Thema Beziehungen und Sex umgeht. In dieser Hinsicht macht Fahrenheit mMn eigentlich alles richtig und hebt sich doch sehr erfreulich von dem Einheitsbrei anderer Spiele ab.

Iceman346
2009-08-19, 16:11:40
Das fette ist aber doch der springende Punkt! Bei anderen Spielen wiederholen sich die Aktionen im selben Spiel innerhalb weniger Minuten/Stunden. Bei Fahrenheit ausschliesslich wenn man das Spiel nochmal von Anfang beginnt.

Kann ich jetzt nicht so nachvollziehen, auch bei anderen Spielen werden Quick Time Events immer wieder mit anderen Szenen untermalt, klar wenn man 5mal ins gleiche Loch springt sieht man 5mal die gleiche Sequenz, aber ansonsten doch eher nicht.

Ist bei Fahrenheit im Endeffekt auch nicht anders, an der Mechanik ändert sich nichts, nur der Film im Hintergrund. Im Endeffekt "spielt" man nen längeres Quick Time Event.


Aber nopchmal, das ist ja eigentlich garnicht der Punkt. Sicherlich kann man am Gameplay von Fahrenheit einiges kritisieren, da es einiges anders macht (ein Schelm wer dabei an die ganzen Innovationschreien denkt, die, sobald mal was wirklich innovatives kommt, zurückschrecken und lieber klassiches Gameplay wollen ;D). Jeder nach seinem Geschmack.

Nicht immer ist anders auch besser. Fahrenheit hat halt das übliche Gameplay von Adventures (Gegenstände einsammeln, Rätsel lösen) durch Quick Time Events ersetzt. Das ist im Endeffekt eine Deevolution des Genres, genau das was viele PC Spieler gern den Konsolentiteln vorwerfen.

Der Punkt ist doch der, das Fahrenheit den Spieler als Erwachsenen Spieler ernst nimmt, und Probleme thematisiert. Ich kenne kein anderes Spiel das zB so erwachsen mit dem Thema Beziehungen und Sex umgeht. In dieser Hinsicht macht Fahrenheit mMn eigentlich alles richtig und hebt sich doch sehr erfreulich von dem Einheitsbrei anderer Spiele ab.

Das nehm ich dem Spiel halt irgendwie nicht so richtig ab. Das wäre in etwa so als würde man Alone in the Dark von Uwe Boll zuschreiben eine tiefe Charakterstudie über XYZ zu sein ;)
IMO sind da Spiele wie Baldur's Gate 2 oder Planescape Torment deutlich tiefgehender und erwachsener.

Baalzamon
2009-08-19, 16:37:53
Kann ich jetzt nicht so nachvollziehen, auch bei anderen Spielen werden Quick Time Events immer wieder mit anderen Szenen untermalt, klar wenn man 5mal ins gleiche Loch springt sieht man 5mal die gleiche Sequenz, aber ansonsten doch eher nicht.

Ist bei Fahrenheit im Endeffekt auch nicht anders, an der Mechanik ändert sich nichts, nur der Film im Hintergrund. Im Endeffekt "spielt" man nen längeres Quick Time Event.

Ich meine damit, dass (in den meisten Fällen) Quick-Time-Events bei (Boss-)Kämpfen verwendet werden. D.h. man macht eigentlich immer dasselbe bei demselben Gegner. Zusätzlich drückt man üblicherweise Buttons und nicht die Analog-Sticks.

In Fahrenheit wird jede Actionsequenz genau einmal(!) gespielt. Es gibt keine Wiederholungen, da es nicht dieselben Gegner gibt. Dadurch das man die Analog-Sticks betätigt bekommt man mehr das Gefühl die Figur in den Sequenzen wirklich zu steuern.

Das ist ein mMn ein grundlegender Faktor für das Spielgefühl.

Nicht immer ist anders auch besser. Fahrenheit hat halt das übliche Gameplay von Adventures (Gegenstände einsammeln, Rätsel lösen) durch Quick Time Events ersetzt. Das ist im Endeffekt eine Deevolution des Genres, genau das was viele PC Spieler gern den Konsolentiteln vorwerfen.

Nun, ich würde Fahrenheit nicht als einen Rückschritt des Adventures sehen, sondern als eine Evolution von sowas wie Dragons Lair oder Space Ace. Eben ein interaktiver Film, kein Adventure.

Das nehm ich dem Spiel halt irgendwie nicht so richtig ab. Das wäre in etwa so als würde man Alone in the Dark von Uwe Boll zuschreiben eine tiefe Charakterstudie über XYZ zu sein ;)
IMO sind da Spiele wie Baldur's Gate 2 oder Planescape Torment deutlich tiefgehender und erwachsener.
Ich empfinde den Uwe Boll Vergleich als unfair. Fahrenheit hat starke atmosphärische Momente, eine Charakterentwicklung und setzt sich mit diesen Themen auseinander ohne es mit dem Holzhammer zu prügeln.

Ich wollte auch niemals behaupten das Fahrenheit das einzige Spiel (in dieser Beziehung) dieser Art ist. The Witcher würde mir da jetzt auch noch gerade einfallen. Das sind 4 Spiele unter wieviel hunderten die seit Planescape: Torment rausgekommen sind? Wenn man sich anstrengt findet man bestimmt auch noch ein paar mehr. Im Vergleich zu der Gesamtzahl lächerlich wenige.

Sind wir doch mal ehrlich: Die Spiele wo man kein Testosteronmonster oder leichtbekleidete Frau mit riesen Hupen ist, kann man doch an zwei Händen abzählen. Der Markt produziert für die pubertierende Jugend, mit etwas Glück noch für die junggegebliebenen Mittzwanziger.

Grösstenteils geht es um Allmachtsphantasien und 'meiner ist grösser/schneller/toller als deiner'. 'Echte' Geschichten sucht man meist vergebens.

ShadowXX
2009-08-19, 21:52:47
Ich meine damit, dass (in den meisten Fällen) Quick-Time-Events bei (Boss-)Kämpfen verwendet werden. D.h. man macht eigentlich immer dasselbe bei demselben Gegner. Zusätzlich drückt man üblicherweise Buttons und nicht die Analog-Sticks.

In Fahrenheit wird jede Actionsequenz genau einmal(!) gespielt. Es gibt keine Wiederholungen, da es nicht dieselben Gegner gibt. Dadurch das man die Analog-Sticks betätigt bekommt man mehr das Gefühl die Figur in den Sequenzen wirklich zu steuern.

Das ist ein mMn ein grundlegender Faktor für das Spielgefühl.

Ähmmm...kann es sein das du ein anderes Fahrenheit als wir hast?

Bei Fahrenheit gibt es genau 2 verschiedene Minispielchen in denen man immer das gleiche machen muss (und das unendlich lange), was bitte unterschiedet das vom 08/15 Endgegner?
Und auch bei Fahrenheit machst du immer das gleiche beim gleichen "Gegner" (bzw. Aktionsequenz)....und auch bei jedem anderen beliebigen Spiel bekämpfst du jeden "Endgegner" nur ein mal.

Nun, ich würde Fahrenheit nicht als einen Rückschritt des Adventures sehen, sondern als eine Evolution von sowas wie Dragons Lair oder Space Ace. Eben ein interaktiver Film, kein Adventure.

Wenn du natürlich wirklich Dragons Lair oder Space Ace als innovation bzw. als forstschritt ansiehst, kann ich natürlich verstehen das due Fahrenheit toll findest, da das tatsächlich DL Deluxe ist.

Allerdings sehen die fast alle Reviewer und Gamer DL und SA eher am unteren Ende der Spielpassskala.....und das IMHO zurecht (aber immerhin hatte die beim erscheinen Top Grafik).

Ich empfinde den Uwe Boll Vergleich als unfair. Fahrenheit hat starke atmosphärische Momente, eine Charakterentwicklung und setzt sich mit diesen Themen auseinander ohne es mit dem Holzhammer zu prügeln.

Sorry...aber wo hat Fahrenheit eine Charakterentwicklung? Und atmosphärische Momente gibts nur ganz am Anfang.

Sind wir doch mal ehrlich: Die Spiele wo man kein Testosteronmonster oder leichtbekleidete Frau mit riesen Hupen ist, kann man doch an zwei Händen abzählen. Der Markt produziert für die pubertierende Jugend, mit etwas Glück noch für die junggegebliebenen Mittzwanziger.

Dann guckst du nicht Richtig.
Es gibt massenweise Games wo man kein Testosteronmonster oder eine leicht bekleidete Frau ist.

Und wenn deine Aussage stimmen würde, dann würde ich als 40zigjähriger ja gar keine Spiele mehr Kaufen können, aber ich kaufe pro Monat 3-4 Games.

Grösstenteils geht es um Allmachtsphantasien und 'meiner ist grösser/schneller/toller als deiner'. 'Echte' Geschichten sucht man meist vergebens.
Und auch hier: a.) mit die besten Geschichten drehen sich um Allmachtsphantasien (und mal ehrlich, den armen loser von Nebenan will doch auch keine im SPiel spielen) und b.) was bitte ist da bei Fahrenheit anders (da wird man zum Schluss auch zum Superman und rettet die Welt).

doublehead
2009-08-20, 00:12:48
Der Punkt ist doch der, das Fahrenheit den Spieler als Erwachsenen Spieler ernst nimmt, und Probleme thematisiert.
Ich fühlte mich eher verarscht als ernst genommen. Simple Reaktionstests a la Senso sind auch keinesfalls innovativ, sondern einfach nur nervig.
Was Fahrenheit gut macht ist die Inszenierung. Anfangs fand ich die Story auch noch spannend, aber nach hinten wird es dann doch eher enttäuschend. Und das sage ich als jemand, der auf fantastische Mysterygeschichten steht.

Ich würde sogar so weit gehen und Fahrenheit den Status eines Spiels absprechen. Es ist zumindest kein ernstzunehmendes Spiel. Ich habe nichts gegen komplexe Stories, im Gegenteil, aber das alleine macht kein gutes Spiel aus. Und das was man zu spielen hat ist nun einmal recht dürftig. Mehr als billige Reaktionstests werden einem doch gar nicht abverlangt.

Die innovativen Ansätze mit den verschiedenen Entscheidungsmöglichkeiten sind faszinierend und definitiv ausbaufähig, aber dazu muss sich unbedingt auch spielerische Tiefe gesellen, sonst ist es kein gutes Spiel, sondern lediglich ein 'interactive movie'.

Huhamamba
2009-08-20, 00:29:06
Die innovativen Ansätze mit den verschiedenen Entscheidungsmöglichkeiten sind faszinierend und definitiv ausbaufähig, aber dazu muss sich unbedingt auch spielerische Tiefe gesellen, sonst ist es kein gutes Spiel, sondern lediglich ein 'interactive movie'.
Die Entscheidungsmöglichkeiten sind genau genommen doch auch die pure Verarsche gewesen. Beim ersten Durchgang, gerade zu Beginn des Spiels, ist man noch begeistert von der vorgegaukelten Interaktivität der Story. Doch probiert man später die Alternativoptionen aus, fällt die ganze Fassade wie ein Kartenhaus in sich zusammen...


Wie in dem von Iceman346 verlinkten Blog so schön geschildert wird:
Dann wäre da die „mentale Verfassung“ – vermutlich gedacht als weiterer Layer, um dem Spiel mehr Tiefe zu geben. Aber auch dieses Element wirkt interessanter, als es wirklich ist. Die Stimmung meines Charakters ändert sich also durch bestimmte Aktionen? Und mit welchem Resultat? Ist sie auf dem Nullpunkt heißt es „Game Over“, ob ich mich jedoch angespannt oder neutral fühle ist für das Gameplay vollkommen egal. Zumal ich als unbedarfter Spieler kaum ahnen kann, wie sich eine bestimmte Aktion auf meine Stimmung auswirken wird. Schaue ich mir ein Bild an, geht sie in den Keller, weil ich mich dadurch an traurige Sachen erinnere. Wozu sollte ich mir dieses Bild also anschauen? Wozu steht es in meinem Zimmer? Doch nur, damit ich es NICHT anschaue, denn die nächste, auf jeden Fall eintretende Situation wird meine Laune nur noch weiter in den Keller ziehen. Also spiele ich jede Szene zweimal. Einmal, um zu sehen, welche Sachen unabsehbar meine Stimmung runterziehen, und ein zweites Mal, um genau das zu vermeiden. Ist ein bisschen blöd oder?

Kommen wir zum Kern des Spiels, der nichtlinearen Story. Das Handbuch verrät dazu: „Die Geschichte von Fahrenheit kann sich auf viele verschiedene Arten entfalten und zu Ende gehen. Die Entscheidungen, die Sie fällen […] lenken den Film über einen dieser zahlreichen Pfade.“

Wirklich?

Zugegeben, ich habe nicht ALLE Möglichkeiten ausprobiert, jedoch habe ich das Game zwei Mal doch extrem unterschiedlich gespielt und darauf geachtet, in storyrelevanten Momenten etwas komplett Gegensätzliches zu tun. Ergebnis: Gleiche Story, gleiches Ende, keine neuen Nebenstränge in der Story, nix. Es ist offensichtlich furzegal, ob ich den Mordschauplatz putze oder nicht. Es ist egal, ob ich das Taxi oder die U-Bahn nehme. Es ist egal, ob ich das ertrinkende Kind rette. Es ist egal, ob der unsägliche Klischee-Quoten-Cop Tyler seine Freundin verlässt oder nicht, seine Rolle ist eh ab der Sequenz beendet. Gebe ich der netten alten Dame das Kind? Egal. Rette ich meine Freunde aus dem Hangar? Oder die seltsame Tarotkartennummer? Egal wie oft ich mische, egal, welche Karten ich dann ziehe – es sind auf magische Weise immer die Gleichen! Mit dem immer gleichen Ergebnis für den folgenden Dialog! Jede Entscheidung hat in etwa die gleiche Relevanz für die Zukunft, als wenn ich jetzt kurz in der Nase popel – oder nicht.


:mad:

€: Da hat selbst ein Zombiemetzelspiel wie Dead Rising für die Xbox360 einen hundertmal interaktiveren Handlungsstrang...

Lyka
2009-08-20, 00:45:56
man merkt einfach, dass wir als Spieler keinen direkten Einfluss auf das Spieleuniversum haben...

sei es das hochgelobte Two Worlds, das bei gewissen Quests uns lediglich zeigte, dass andere Quests nicht mehr möglich waren

sei es mein absolut hochgeschätztes Oblivion: Super ich bin jetzt der Meister der Shivering Islands, der Dunklen Bruderschaft, aber degradiert mich auch dieses nicht zum reinen Befehlsempfänger.

Cubitus
2009-08-20, 00:54:12
Wobei Bethesda nun mit Fallout 3 imo Vieles richtig macht.
Erstmal sind die Quests bei Fallout 3 um einiges stimmiger, z.b der Übermenschliche Gambit, Ameisterin VS Mechanist. Oder auch das Level wo man in die Rolle eines kleinen Jungen mit Maske schlüpft und in einer amerikanischen Wohnsiedlung, die im Stil der Fünfziger gestaltet wurde, mordet.

Die ganzen DLC Quests sind auch nicht ohne! Sind ja noch Weitere in Planung..

Lyka
2009-08-20, 00:56:52
Danke für die Information, Fallout 3 steht eh schon länger auf meiner Liste der Erwerbungen. Da ich Teil 1 und 2 schön gefunden habe, reizt mich die menschliche (auch moralisch schlechte) Eingebung von der Seite.

Erzählkunst im Computerspieluniversum gibt uns die Möglichkeit, uns mehr als in anderen Medien in eine Situation hineinzuversetzen.

(y) :)

Cubitus
2009-08-20, 01:12:35
Keine Ursache =)

Wobei ja Fallout 3 eigl ein Oblivion im Mad Max Gewandt ist.
Das Wandern durchs Ödland macht auch Spaß, aber es ist eben alles kaputt und dreckig..

Und ja man kann dort ein richtiger Fiesling sein wenn man möchte,
z.b gleich nachdem Austritt aus der Vault eine komplette Stadt in die Luft sprengen, wehrlose Omis erschießen, oder Kinder an Söldner verkaufen :freak:

Was ich noch zu Fahrenheit sagen möchte,
Das Spiel fesselte mich bis zum merkwürdigen Ende an den Screen.

Leider ist das so ein Spiel was man nur einmal spielt und danach nie wieder.

Zudem sind Interaktive Film-Spiele ja nix neues.
Wer eine wirklich abgedrehte und brutale Sci-Fi Story zoggen möchte,
dem kann ich nur Phantasmagoria 2 via Dos Emu oder Win98 ans Herz legen.

Das Spiel wird z.b noch auf Area Basar oder Rote Beere gehandelt, da es indiziert ist,
soweit ich weiß gab es noch einen Directors Cut der bundesweit beschlagnahmt wurde :freak:

Lyka
2009-08-20, 01:21:45
noch eine Frage: Gerade bei Rollenspielen bezieht sich ja das Verhalten meiner Person auf die Zukuft. Ich habe zwar schon gelesen, dass sich mein Verhalten (bei einer Bomben"entschärfung"^^) auf den Bezug eines Hotel-Raums bezieht... wie siehts mit dem "mehr" aus...?

klar würde ich mich auch freuen :D, ein direkter Einfluss der Spielfigur auf eine Welt wird doch nich gegeben, oder?

Cubitus
2009-08-20, 01:52:12
Also wenn du die Bombe entschärfst bekommst du ein Haus in der Stadt die du hättest in die Luft sprengen sollen.

Den anderen Strang habe ich nicht verfolgt, denke mal falls man die Stadt in die Luft sprengt bekommt man ein Arpartment im Tenn Penny Tower (dem Hotel) und auch weitere Aufträge dort.

Im Prinzip gibt es einen Haupthandlungstrang der linear verläuft.
In diesem Strang kannst du entweder gutes Karma, schlechtes Karma oder ein Mix aus beidem erhalten, je nachdem wie du die verschiedenen Aufgaben löst.

Ein direkten Einfluss gibt es so gesehen nicht, du kannst je nach Karma bei verschiedenen NPCs Dialoge freischalten, meistens ist dabei auch das Talent Sprache nicht ganz unwichtig.

Du kannst wenn du eine Karawane überfällst z.b dann auch nicht mehr bei den anderen Karawanen händler kaufen, also bleibt dir nur noch der Überfall übrig.

Oder

Im Weiteren Spielverlauf wirst du, wenn du einer der Guten bist,
irgendwann gefragt ob du in die Bruderschaft der Peacekeeper eintreten willst.

Danach kannst du bei vielen Banditen einen Finger abschneiden und diesen dann bei den Peacekeepern abgeben, was dann wiederum Kronkorken einbringt.

Bei schlechtem Karma wirst du selbst zum Raider und überfällst Siedler oder Karawanen.

Die DLCs sind wieder ein Fall für sich.
Bei Operation Anocharge wird das Action RPG plötzlich zum fast reinen Ego-Shooter..
Point Lookout kommt imo einem Addon zum eigl Spiel am nächsten.

Lurelein
2009-08-20, 02:11:52
Ich wünsche mir mehr Spiele in Richtung Metal Gear Solid. Habe nie bei einer Spielereihe so bei der Story mitgefiebert und jeden Teil sehnlichst erwartet. Das sind allesamt einfach Top Spiele für mich die mich jedesmal gefesselt haben wie kein anderes!
Aber auch hier gehen die geschmäcker wieder weit auseinander, die einen verfluchen MGS und Hideo Kojima und die anderen lieben die Reihe und den Kopf dahinter :)

Mit Fahrenheit hingegen konnte ich nicht viel anfangen, nach ca. 2-3 Stunden habe ich aufgehört ...

Baalzamon
2009-08-20, 10:46:40
@ShadowXX:
Der Unterschied der Quick-Time-Events liegt darin, das sich die Gegner (üblicherweise) wiederholen, und damit auch die Event-Sequenzen. Bei Fahrenheit ist das nicht so. Und nochmal, alleine durch die andere Art der Steuerung, habe ich ein entscheidend anderes Spielgefühl.

Du müsstest dich doch eigentlich auch noch an die ersten Dragons Lair und Space Ace Automaten erinnern können. Natürlich war das damals eine Innovation, sowas gab es einfach vorher nicht. Das der Spielspass dabei ziemlich kurz kam, lag ja auch nicht zuletzt an den sehr geringen Interaktionmöglichkeiten und dem sehr sehr grossen Frustpotential, da man das Spiel nur durch ausprobieren lösen konnte, was im Allgemeinen doch sehr unbefriedigend ist.

Ich finde in Fahrenheit auch weiterhin jede Menge (auch am Ende) atmosphärische Momente (gerade Aufgrund der musikalischen Untermalung) wie zb die U-Bahn Station und Charaktergeschichten, wie die Geschichte rund um Lucas und seinen Bruder, die Entwicklung Carlas usw. Aber das ist ja alles auch sehr subjektiv. Manch einer findet auch Transformers (den Film) auch tiefsinnige Unterhaltung, ich sehe das anders. ;)


-------


Aber um es nochmal deutlich zu machen, darum geht es mir eigentlich garnicht. Es geht mir darum, das sich die Mechanismen nach denen die Geschichte in einem Spiel erzählt wird und wwie sich die Geschichte entwickelt im Laufe der letzten Jahre (Jahrzehnte) kaum noch geändert hat. Es gab einen riesigen Sprung auf der technologischen Seite mit dem aufkommen der 3D-Beschleuniger, aber die Evolution der Erzählmechanismen ist irgendwann steckengeblieben.

Wenn ich sage das der Markt für Jugendliche produziert, dann heisst das ja nicht, das man als Spieler der älteren Generation keine Spiele mehr findet die einem Spass machen. Zum einen gibt es jede Menge Spiele, die garkeine Geschichte brauchen um zu funktionieren, bzw. keinen Avatar. Auf der anderen Seite kann ich auch als Erwachsener zB einen Kinderfilm schauen. Aber imho verhält es sich doch so, das sich die Interessen verschieben und man mit Mitte 30 andere Ziele hat und andere Aspekte bestimmter Themen interessant findet. Um es platt zu formulieren: Als Teenager ist es geil wenn in einem Horrorfilm tüchtig Blut fliesst und möglichst viel rumsplattert. Da hat man Spass dabei. Irgendwann verfliegt diese 'Blutgeilheit' und Splatter ist meist nur noch unfreiwillig komisch oder abstossend. Stattdessen rücken 'tiefschürfende' Themen in den Filmen in den Vordergrund, die Effekte sind nichtmehr Selbstzweck sondern werden als Mittel gesehen eine bestimmte Stimmung auszudrücken. Ich hoffe mit dieser Analogie kann ich verständlich machen wohin ich mit meinen Gedanken will.

Und an dieser Stelle ist auch Fahrenheit einen Schritt weiter. Ja sicher, hier wird der Held am Ende quasi allmächtig. Aber es findet eine Auseinandersetzung und einen moralische Entscheidung am Ende statt. Wer viel Macht besitzt hat auch eine moralische Verantwortung und von deiner Entscheidung hängt das Schicksal der Welt ab (und zwar etwas mehr als nur: Gewinne ich rette ich Welt, verliere ich geht die Welt unter). Das ist kommt doch in fast jedem anderen Spiel zu kurz. Es ist eine intelligentere Art mit dem Thema umzugehen und das meine ich mit 'erwachsen'. Und das man auch gute Geschichten kann ohne 'Superhelden' erzählen kann, belegen hunderte von Filmen und Büchern.

Eine Geschichte spannend und immersiv zu präsentieren ist halt auch nicht ganz einfach. Ich finde ja, die besten Geschichten sind die, welche sich in deinem Kopf abspielen, da sie dort ihre Kraft voll entfalten können. Texas Chainsaw Massacre (das Original von Tobe Hooper) funktioniert unter anderem deswegen so gut, weil man nie irgendwas konkretes sieht. Das Grauen findet in der Vorstellung und durch die Implikationen statt. H.P. Lovecraft funktioniert deswegen so gut, weil er nur vage Andeutungen über das 'Unbeschreibliche' macht. Bücher haben es an dieser Stelle natürlich einfacher als bildgebende Medien, aber auch dort gibt es gute und schlechte Storyentwicklungen und Charakterisierungen. Man kann eine Person direkt charakterisieren (gross, dunkelhaarig, jähzornig) oder im Laufe der Geschichte über seine Taten und Worten. Direkte Charakterisierungen wirken auf mich immer platt und banal. Übersetzt man dies auf Spiele, so ist heutzutage fast alles eine direkte, flache Charakterisierung. Die Charaktere sind Stereotype, die Geschichte meistens eigentlich von vornherein klar und eine echte Auseinandersetzung mit ernsthaften Themen braucht man garnicht erst suchen. Hier wird mMn ein unglaubliches Potential nicht genutzt.

Um diese Potential nutzbar zu machen muss man die Geschichte aber anders erzählen. Computerspiele brauchen (durch die Interaktivität) eine andere Erzählstruktur als Filme oder Bücher. Charaktere brauchen Zeit damit der Spieler sie kennenlernen und sie sich entwickeln können. Geschichten müssten mal von der 0815 Storyline wegkommen und etwas bieten, was über eine rudimentäre Rechtfertigung für das 'Monsterkloppen' rauskommt.

sloth9
2009-08-22, 00:36:53
David Cage: Spiele sind noch immer so primitiv wie Pornos (http://www.heise.de/newsticker/David-Cage-Spiele-sind-noch-immer-so-primitiv-wie-Pornos--/meldung/143713)

Endlich mal jemand der es auf den Punkt bringt. Fahrenheit fand ich damals überraschend gut, wenn nicht sogar wegweisend, was Storyaufbau und Erzählstruktur anging.

Irgendwann muss sich doch mal ein neues Paradigma in Bezug auf Story und Charkterentwicklung bei Computerspielen durchsetzen. Ich hatte eigentlich schon nach Fahrenheit damit gerechnet, das sich etwas in der Spielelandschaft tut, leider ist der Effekt ausgeblieben.

Haha! Senso-Spielchen + B-Movie (Kameraführung!) sind also nicht extrem primtiv. Der Mann hat sowas von keinen Plan...

Lyka
2009-08-22, 00:40:11
mal die Frage an die Oblivion-Durchspieler: ist man gezwungen, irgendwann aufzuhören zu spielen? Ich habe den Hauptquest erfüllt und auch fast alle Nebenquests....

und für was? :|

(ein Spiel muss sich für mich wirklich lohnen, dass ich Erfüllung finde, wenn ich gewonnen habe, Oblivion gewinnt man nicht... Vorteile von meinem Herzogtum auf den Shivering Islands hab ich auch nicht soooo)

Mr.Magic
2009-08-22, 01:02:08
mal die Frage an die Oblivion-Durchspieler: ist man gezwungen, irgendwann aufzuhören zu spielen?

Hell No! Man spielt einfach solange man lustig ist.

Sir Winston
2009-08-22, 01:23:13
Was heißt hier "brauchen"? Ich hätte mit Sicherheit auch nichts gegen erzählerisch anspruchsvollere Spiele einzuwenden, aber ich mir fällt irgendwie kein Fall ein, in dem ein derartiger Versuch kommerziell wirklich erfolgreich war. Soll mir doch keiner erzählen, dass ausgerechnet im Bereich der PC- und Videospiele ein diesbezüglich anspruchsvolles zahlreiches und zahlungswilliges Publikum vorhanden wäre.
Und wenn es dann doch ein neues Paradigma geben sollte, dann hoffe ich mal inständig, dass es nicht so aussieht wie der spielerische Dünnpfiff "Fahrenheit"...

The Dude
2009-08-22, 04:43:20
David Cage: Spiele sind noch immer so primitiv wie Pornos (http://www.heise.de/newsticker/David-Cage-Spiele-sind-noch-immer-so-primitiv-wie-Pornos--/meldung/143713)

Endlich mal jemand der es auf den Punkt bringt. Fahrenheit fand ich damals überraschend gut, wenn nicht sogar wegweisend, was Storyaufbau und Erzählstruktur anging.

Irgendwann muss sich doch mal ein neues Paradigma in Bezug auf Story und Charkterentwicklung bei Computerspielen durchsetzen. Ich hatte eigentlich schon nach Fahrenheit damit gerechnet, das sich etwas in der Spielelandschaft tut, leider ist der Effekt ausgeblieben.


Hab mir gerade David Cage´s Statements durchgelesen. Ja, wir brauchen Spielfiguren die weder flach noch Karikatur sind. Ja, wir brauchen gute Stories. Was wir aber nicht brauchen sind Filme die man durch Quicktimeevents ein bißchen steuert (Fahrenheit). Der Mann vergißt, dass es beim Spielen zum Großteil um die Aktion geht. Ansonsten guck ich mir lieber einen Film an. Und natürlich geht es bei Games um die Technik. Quatsch was er zu diesem Thema gelabert hat. Den Film Wall-E den er angeführt hat, hätte ich niemals angeschaut wenn dieser in ner Amiga-Grafik dahergekommen wäre.

Selbstverständlich kombiniert ein wirklich gutes Spiel eine gute Story mit toller Technik und starken Charaktären. Wäre David Cage der Designer gewesen von Perlen wie Gothic2, Mass Effect, The Chronicles of Riddick, Mafia, Stalker, der GTA-Reihe, der Halo-Reihe, Falbe1/2, Mirrors Edge oder Morrowind dann wäre ich mit seinem Gelaber einverstanden gewesen. Aber er ist der Designer von Fahrenheit - einem Game welches zwar Storymäßig interessant war aber durch die dummen Quicktime-Events ein beschissenes Gameplay hatte und von mir nach zwei Stunden Spielzeit deinstalliert wurde - weshalb ich seine Statements als reine Werbung für sich selbst werten muss....lächerlich.

Und dann will er noch die Wii-Geschichte mit dem Rumhampelm vor dem TV lächerlich machen. Gehts noch? Wenn jemand sich das Wii-Equipment kauft um quasi Sport zu machen, dann ist das letzte was er brauchen kann Kreativität oder ne tolle Story. Anscheinend ist der Typ sauer, dass viele andere mit tollen Ideen ums Eck kommen. Denn Innovationen, tolle Charaktäre & gute Stories gibts in vielen Games....

JackBauer
2009-08-22, 06:04:19
was heisst noch immer, im Laufe der Jahre durch die Konsolierung^^ wurden die Spiele aufs nivau für 12 Jährige gedrückt

ich sag nur die Jahre von 1997-2004 waren alles andere als primitiv

Sir Winston
2009-08-22, 09:21:36
was heisst noch immer, im Laufe der Jahre durch die Konsolierung^^ wurden die Spiele aufs nivau für 12 Jährige gedrückt

ich sag nur die Jahre von 1997-2004 waren alles andere als primitiv

Hör doch auf - als ob da im Durchschnitt großartiges Storytelling betrieben worden wäre. Eigentlich fallen mir da auch nur die Adventures in ihrer Hochzeit und das eine oder andere RPG ein - genauso, wie es jetzt größtenteils eben immer noch ist. Oder war das jetzt ironisch gemeint?

Huhamamba
2009-08-22, 15:42:30
Da Fahrenheit ja überhaupt erst diese Diskussion losgetreten hat und Heavy Rain von den gleichen Machern ist, zieht euch mal diesen Developer Walkthrough rein!^^

http://www.consolewars.de/news/26176/heavy_rain_developer-walkthrough/

Finde das Gezeigte sehr genial und bin dadurch offen gestanden momentan auch ziemlich gehypt von dem Spiel (möglicher PS3-Kaufgrund :eek:). Aber die Demo zu Fahrenheit war auch ähnlich klasse insziniert und hat einem viele für den weiteren Verlauf gravierende Entscheidungsmöglichkeiten angedeutet (oder besser gesagt: vorgegaukelt). Aufgrund der Demo hab ich mir überhaupt erst das Spiel gekauft und war mit zunehmendem Spielverlauf immer mehr genervt, um nicht zu sagen ich hab mich von der Demo doch glatt verarscht gefühlt...

Wenn Heavy Rain das Niveau dieser Gameplay-Videos halten kann und die Entscheidungen, die ich dort und an anderen Stellen treffe auch wirklich Konsequenzen(!!!) für die späteren Spielabschnitte haben (und auch die Handlung nicht wie bei Fahrenheit ins Lächerliche abdriftet), dann wäre dieses Spiel eine ganz besondere Perle im sonst so trüben Masseneinheitsbrei der seelenlosen Spiele-Industrie. Ich hab da leider so meine Zweifel, dass die Entwickler ihre Visionen mit der letzten Entschlossenheit durchsetzen können, aber lasse mich sehr gerne vom Gegenteil überzeugen. :wink:

Watson007
2009-08-22, 15:50:43
ich finde bei Fahrenheit wäre es besser gewesen, wenn man das übernatürliche/paranormale weggelassen hätte und ein normaler Krimi präsentiert worden wäre. Die Story später in Fahrenheit ist einfach nur grosser Käse.

die action-sequenzen habe irgendwie auch nicht reingepasst....

Sir Winston
2009-08-22, 16:31:19
Wenn Heavy Rain das Niveau dieser Gameplay-Videos halten kann und die Entscheidungen, die ich dort und an anderen Stellen treffe auch wirklich Konsequenzen(!!!) für die späteren Spielabschnitte haben (und auch die Handlung nicht wie bei Fahrenheit ins Lächerliche abdriftet), dann wäre dieses Spiel eine ganz besondere Perle im sonst so trüben Masseneinheitsbrei der seelenlosen Spiele-Industrie.

Für mich sieht das nach wie vor eher nach einem interaktiven Film mit einem stark verzweigten Storybaum aus. Als Abwechslung macht mich so etwas durchaus auch an, aber das hier gefragte "neue Paradigma" sehe ich da (hoffentlich) nicht. Dafür ist das Gameplay dem gesehenen zufolge dann doch scheinbar viel zu simpel - da kann Cage labern, was er will...

MarcWessels
2009-08-24, 21:52:25
Dass ausgerechnet der Typ sich über primitive Spiele auslässt ist jawohl glatter Hohn, nachdem Fahrenheit bestenfalls eine belanglose Ansammlung nerviger Minispiele war. Das Archiv unter dem Polizeirevier (Stichwort im Takt atmen) hat endgültig den Vogel abgeschossen. :rolleyes:Häh? Hast Du nicht aufgepasst? :confused: Da war doch ein Sinn dahinter.

Controller Khan
2009-08-24, 22:46:46
Für mich sieht das nach wie vor eher nach einem interaktiven Film mit einem stark verzweigten Storybaum aus.

Erinnert mich an WC3 (Wing Commander 3)

Als Abwechslung macht mich so etwas durchaus auch an, aber das hier gefragte "neue Paradigma" sehe ich da (hoffentlich) nicht. Dafür ist das Gameplay dem gesehenen zufolge dann doch scheinbar viel zu simpel - da kann Cage labern, was er will...
Ein Spiel +interaktiven Film + kein Gameplay => Film.

Zatoichi
2009-08-25, 03:27:48
Fahrenheit ist ein gutes Beispiel dafür, wie man die Menge spalten kann. Es war sicher nicht perfekt, aber für mich ist es eines der besten Spiele überhaupt.

urpils
2009-08-25, 07:23:15
Fahrenheit war eins der wenigen Spiele in den letzten Jahren überhaupt, die mich vor dem PC (oder eine Spielkonsole) gezogen haben... Zurzeit kommt so unendlich viel Müll raus, der mich nichteinmal im Ansatz reizt.
Der Großteil der Neuerscheinungen lässt sich folgendermaßen beschreiben, ohne zu übertreiben:
- gleiches Konzept wie seit Jahren + bessere Grafik + 3 neue Ideen, die minimale Abwechslung bieten + großer Hype im Vorfeld

das will ich gar nicht... was ich will sind frische Ideen, die mich überraschen oder fesseln... entweder besseres Storytelling, ODER ganz neue Spielideen. (beides wäre toll).

Was Portal für letzteres war, sind Fahrenheit und von mir aus auch noch Metal Gear Solid für den ersten Punkt.

Ernie
2009-08-25, 13:30:39
Wenn der Markt gute Storys verlangt, wird er sie auch bekommen. Viele gute Storygames haben sich eher mäßig verkauft:

Psychonauts
Mafia
Beyond Good & Evil
Fahrenheit

Games mit ebenfalls guter Story wie Fallout 3, Bioshock, Gears of War (vor allem der zweite Teil :-)), Call of Juarez, May Payne 1+2 hingegen wurden vom Publikum mehr oder weniger gekauft - aber das lag wohl vor allem am Setting, bzw. der Spielmechanik. Solange Games ohne nennenswerte Story mehr Gewinn abwerfen als Games mit teuer integrierter Story wird der Markt flächendeckend keine entsprechenden Spiele bekommen.

Aber letztendlich ist doch klar: Ein Porno braucht keine Story, gleiches gilt für Crysis und Call of Duty. Für ein Actionspiel ist eine Story wie in Max Payne nebst Präsentation völlig in Ordnung, wenn nicht sogar bemerkenswert gut.

gordon
2009-08-25, 13:54:21
Aber letztendlich ist doch klar: Ein Porno braucht keine Story, gleiches gilt für Crysis und Call of Duty

:biggrin: YMMD

habe gerade beim Mittagessen mit einem Kollegen über Crysis gesprochen, weil der das endlich zocken kann - inhaltlich habe ich das Gleiche gesagt, aber nicht so pointiert ...

Und Fahrenheit war für mich ein riesiger Blender, die Demo war so genial und dann kommen die im eigentlichen Spiel mit diesen QTE :eek:

Baalzamon
2013-11-04, 18:12:46
Inzwischen ist mit Beyond Two Souls ja der zweite Nachkomme von Fahrenheit geboren worden. Zusätztlich gibt es mit Telltales The Walking Dead und The Wolf Among Us zwei weitere Spiele(serien) die sich eine starke Erzählstruktur zu eigen gemacht haben.

Dann bin ich auf dieses Video von Total Biscuit (http://www.youtube.com/watch?v=6bvX4hzqcqc) gestossen, wo er sich genau zu diesem Thema äußert und ich habe mich an diesen Thread erinnert und mich entschlossen ihn wiederzubeleben.

Der Thread hat 4 Jahre geruht und sieht man von den oben genannten Spielen hat sich in der Hochglanz-Spielewelt wenig getan. Dafür gibt es zusehends Indie-Spiele (z.B. Limbo) die mit interessanten Erzählstrukturen und Spielmechaniken aufwarten könnnn und den Spieler so ganz anders einbinden, als es ein Max Payne oder Call of Duty tun.

Grey
2013-11-04, 18:21:10
Im AAA-Bereich hat sich nichts geändert.

Quanitc Dream ist auch nicht die eierlegende Wollmilchsau in Sachen Inhalt. Die haben ihren Fokus bewusst auf Interaktives Cinema gelegt, was ja auch völlig okay ist, aber nicht zwangsläufig *die* Zukunft.

Zumal deren Inhalt nach wie vor extrem kitschig ist.

Man muss halt weg vom Kitsch im AAA-Bereich, aber das sehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht, denn die Entwicklung ist die Gegenteilige und orientiert sich zu stark an der Filmindustrie.

Iceman346
2013-11-04, 18:59:31
Hah, mein Steckenpferd ;)

Ich habe Beyond und Wolf Among Us noch nicht gespielt, letzteres werd ich wohl wenn alle Folgen rausgekommen sind auf jeden Fall noch nachholen.

Mit Totalbiscuits Aussagen kann ich mich prinzipiell anfreunden. Wichtig ist für mich der Fokus auf Interaktivität, dass ist der Punkt den Spiele gegenüber Filmen als Vorteil haben, der Spieler muss Freiheiten bekommen, Entscheidungen treffen können, den Spielablauf beeinflussen können. Am besten so umfangreich, dass sich ganze Teile der Geschichte ändern.
Das wird für meinen Geschmack viel zu selten gemacht, unterschiedliche Enden in Spielen sind meistens lediglich Windowdressing, binäre Entscheidungen, minimale Auswirkungen.

Grade da sind die, von Totalbiscuit imo zu Unrecht gelobten, pseudointeraktiven Filme ala Walking Dead, Fahrenheit oder Heavy Rain enttäuschend. Diese reduzieren das Gameplay auf ein Minimum ohne dabei den Einfluss des Spielers anderweitig zu vergrößern. Das Endergebnis ist nicht so eintönig wie Dear Esther und grade Walking Dead ist imo einer der seltenen Fälle wo die erzählte Geschichte stark genug ist um auch in Film/Serienform zu überzeugen aber auch hier gehen wichtige Elemente eines Spieles verloren.

Krasser Gegensatz: The Stanley Parable. Auf den ersten Blick ist das Spiel quasi ein zweites Dear Esther, man läuft durch die Gegend und hört sich Erzählungen an. Aber dort sind Entscheidungen möglich, man kann als Spieler den Ablauf wie man die Welt erfasst stark beeinflussen. Auch hier beschränkt sich das Gameplay am Ende darauf W gedrückt zu halten, aber trotzdem werden zwei Spieler die das erste Mal hinein gehen zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein völlig unterschiedliches Erlebnis haben.

Das sollte in meinen Augen das Ziel sein, denn das ist die Stärke von interaktiven Medien. Zwei Spieler welche unterschiedlich spielen sollten auch möglichst stark divergierende Erlebnisse im Spiel haben. Im Idealfall so stark, dass lediglich der Einstieg gleich ist. Und das ist eine Qualität welche vor allem im RPG Genre geschätzt wird, darum bin ich großer Fan des Genres ;)

Cubitus
2013-11-04, 19:51:29
Inzwischen ist mit Beyond Two Souls ja der zweite Nachkomme von Fahrenheit geboren worden. Zusätztlich gibt es mit Telltales The Walking Dead und The Wolf Among Us zwei weitere Spiele(serien) die sich eine starke Erzählstruktur zu eigen gemacht haben.


Falsch der Dritte :)
Da gibt es noch ein geniales HeavyRain dazwischen ^^

Ein Paradigmen wechsel fand schon statt.
Beispiel Mobile Games, teilweise wirklich billiger Trash!
Freemium und was weiß ich aber die Leute wollen es..

Gibt aber Lichtblicke wie Outlast oder das genannte stanly Parabel..
In der Indy Szene ist ordentlich was los. Zum Glück.

Lyka
2013-11-04, 20:03:03
Indie-Spiele werden imho aber meistens auf JNR oder auf Knobelspiele gebaut (neben den künstlerischen), das ist ein wenig störend, da ich JNR nicht mag :|