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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mondprogramm der Amerikaner auf der Kippe


Chemiker
2009-08-27, 19:15:43
Die Kosten sind zu hoch, man such nach anderen Optionen. Zumindest laut SPON:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,645257,00.html

Welch Überraschung...

Angeblich gibt es drei Optionen.
Shuttles fliegen bis 2015 weiter, dann mittels kommerzieller Anbieter Versorgung der ISS, 2020 dann ein Schwerlastransporter auf Shuttletechnologie basierend für Mondflüge.
Shuttleflüge nur noch bis 2011, dann kommerzielle Anbieter, abgespeckte Variante von Ares V.
Die Erfoschung eines Asteroiden statt der Mondlandung.

Pläne für den Mars sollen erst einmal beerdigt werden.

Tja, die bemannte Raumfahrt lässt sich offenbar schlecht verkaufen...

MRM
2009-08-27, 19:45:31
Das neue Mondprogramm war doch eher ein Prestigeobjekt vom Vorgängerpresidenten Bush, mich hat eher gewundert, daß Obama das Programm nicht sofort gecancelt hat ... aberwitzige Staatsverschuldung aber zum Mond fliegen wollen.

basti333
2009-08-27, 19:46:48
naja, ist ja zum großteil nur prestige, richtige forschung findet woanders statt.

Avalox
2009-08-27, 20:06:52
Versorgung der ISS, 2020 dann ein Schwerlastransporter auf Shuttletechnologie basierend für Mondflüge.


Buzz Aldrin rennt nun schon seit Jahren bei der NASA umher und erzählt, dass ein paar NASA Ings. eine sensationelle Rakete auf Shuttle Technologie basierend konstruiert haben und Ares gar nicht nötig ist..

Aber leider, war diese Meinung bisher nicht so opportun und man wollte die Industrie lieber mehr entwickeln lassen, vielleicht hört der neue NASA Direktor ja nun mal näher hin.

Das System heißt Jupiter Direct und kann bis zu 90t Lasten in den niedrigen Orbit befördern.

http://en.wikipedia.org/wiki/Jupiter_%28rocket_family%29

Chemiker
2009-08-27, 23:37:33
Buzz Aldrin rennt nun schon seit Jahren bei der NASA umher und erzählt, dass ein paar NASA Ings. eine sensationelle Rakete auf Shuttle Technologie basierend konstruiert haben und Ares gar nicht nötig ist..

Aber leider, war diese Meinung bisher nicht so opportun und man wollte die Industrie lieber mehr entwickeln lassen, vielleicht hört der neue NASA Direktor ja nun mal näher hin.

Das System heißt Jupiter Direct und kann bis zu 90t Lasten in den niedrigen Orbit befördern.

http://en.wikipedia.org/wiki/Jupiter_%28rocket_family%29
Liest sich sehr gut. Wenn das alles wirklich so stimmt, wäre es wahrlich ziemlich dämlich auf Ares, statt auf Jupiter zu setzen. Geringere Investitionskosten, höhere Nutzlast und Sicherheit, weniger technische Probleme. Aber üblicherweise setzen sich ja die technisch ausgereifteren Systeme nicht durch.

John.S
2009-08-30, 22:29:02
Liest sich sehr gut. Wenn das alles wirklich so stimmt, wäre es wahrlich ziemlich dämlich auf Ares, statt auf Jupiter zu setzen. Geringere Investitionskosten, höhere Nutzlast und Sicherheit, weniger technische Probleme. Aber üblicherweise setzen sich ja die technisch ausgereifteren Systeme nicht durch.

Aber nicht stärker als die Ares V, die kann in den LEO 188t tragen oder 71t in einen Mondorbit. Das ist mehr als das Doppelte von der Jupiter-246.

Avalox
2009-10-03, 20:19:09
Hier der Test des Ares 1 Motors. Gut und interessant gemacht.

http://www.youtube.com/watch?v=uGaL8EFYDds

Spasstiger
2009-10-03, 21:20:12
Hier der Test des Ares 1 Motors. Gut und interessant gemacht.

http://www.youtube.com/watch?v=uGaL8EFYDds
Hab ich das richtig gehört, 30.000 Pfund bzw. 13,6 Tonnen CO2 werden bei so einem Start/Test freigesetzt? Ein durchschnittliches Auto müsste über 50.000 km weit fahren, um auf denselben Ausstoß zu kommen.
Andererseits kommt so eine Rakete ja deutlich weiter als 50.000 km, die Effizienz ist also besser als beim Auto.
Trotzdem eine beeindruckende Ressourcen-Vernichtung, ist bestimmt auch nicht ganz billig.

Die_Allianz
2009-10-03, 21:35:17
Motor darf sich das nennen? Das ist doch nur ein Feststoffbooster, der einmal angesteckt unkontrolliert abbrennt, oder? Also eine große Wunderkerze; ein Motor ist das für mich nicht.

Wie stehts jetzt eigenlich um das ganze Programm? Ist da schon irgendwas entschieden?

Spasstiger
2009-10-03, 22:02:50
Motor darf sich das nennen? Das ist doch nur ein Feststoffbooster, der einmal angesteckt unkontrolliert abbrennt, oder? Also eine große Wunderkerze; ein Motor ist das für mich nicht.
Was läuft denn da bitte unkontrollierter ab als in einem Verbrennungsmotor im Auto? Deine Wertschätzung für Raketentechnologie scheint nicht besonders groß zu sein. Komisch, dass Raketentechnologie immer noch zu einer Schlüsseltechnologie gehört, die überhaupt nur von wenigen Ländern in dem Maße beherrscht wird, dass man damit den Weltraum erreichen kann.
Das Apollo-Programm wurde auch erst möglich, weil man sozusagen in letzter Minute doch auf die Technologie von Wernherr von Braun zurückgegriffen hat. Die Eigenentwicklungen der Amerikaner taugten nix.

ux-3
2009-10-03, 22:35:23
Naja, die wollten auch wegen des H3 auf den Mond. Und vielleicht ist aufgefallen: Nicht nur die Amis haben den Mond im Visir.

Die_Allianz
2009-10-03, 23:09:07
Was läuft denn da bitte unkontrollierter ab als in einem Verbrennungsmotor im Auto? Deine Wertschätzung für Raketentechnologie scheint nicht besonders groß zu sein.

Einen Verbrennungsmotor kann man durch Regelung der Kraftstoff- und Luftmenge steuern und sogar stoppen.
Die Verbrennung bei einem Feststoffbooster lässt sich meines Wissens nach nicht stoppen, und der Schubkraft-Zeit verlauf ist soweit ich weiß nur von der Geometrie des Brennstoffs abhängig. Also ist der Schub, der geliefert wird ab dem Zündzeitpunkt vorbestimmt, und kann nicht nach Bedarf geregelt/geändert werden.

Und meine Wertschätzung für Raketentechnologie ist entgegen deiner Behauptung sehr groß. Ich habe schon sehr viel Zeit damit verbracht, mir Wissen zum Apollo-Projekt und vor allem zur Technik anzueigenen. Ich habe höchsten Respekt vor der unglaublichen Leistung der ersten Mondlandung, die aus heutiger Zeit für manche einfach unverstellbar ist!

Fusion_Power
2009-10-12, 23:16:47
Das heutzutage immer alles "zu teuer" ist, find ich immer wieder lustig. Hilft es eventuell die NASA damit zu motivieren, indem man sagt: "IHR HABT DAS SCHON VOR 40 JAHREN GESCHAFFT"?
Wenn die das Damals, quaisi nur mit Tesa-Band, Rechenschieber und viel Spucke geschafft haben zu einer Zeit, als Computer weniger Rechenleistung hatten als heute ein simpler Taschenrechner, dann wundert es schon, dass es nun immer gleich so große Anstrengungen braucht.

Aber seit dem deutschen "Cargo Lifter" Debakel wundert mich eigentlich nix mehr, überflüssig zu erwähnen, wann die ersten Riesen-Luftschiffe schon erfolgreich flogen... :D

Ich drück der NASA trotzdem die Daumen, denn ne Mondlandung LIVE im TV zu sehn, DA würd ich glatt mal wieder den TV anmachen. :)

Fritzchen
2009-10-13, 16:03:00
Hab ich das richtig gehört, 30.000 Pfund bzw. 13,6 Tonnen CO2 werden bei so einem Start/Test freigesetzt? Ein durchschnittliches Auto müsste über 50.000 km weit fahren, um auf denselben Ausstoß zu kommen.
Andererseits kommt so eine Rakete ja deutlich weiter als 50.000 km, die Effizienz ist also besser als beim Auto.
Trotzdem eine beeindruckende Ressourcen-Vernichtung, ist bestimmt auch nicht ganz billig.

Ein Auto muss auch nicht auf 22000 km/h beschleunigt werden. Das ist die Fluchtgeschwindigkeit der Erde.

mictasm
2009-10-13, 16:27:49
Aber seit dem deutschen "Cargo Lifter" Debakel wundert mich eigentlich nix mehr, überflüssig zu erwähnen, wann die ersten Riesen-Luftschiffe schon erfolgreich flogen... :D


Hmm, vielleicht in einer Zeit, in der das Thema Kostendeckung oder Sicherheit eher eine kleinere Rolle spielte? Ein richtig toller Vergleich, er trifft aber eher auf China zu und nicht auf die Nasa in den USA.

Predator2187
2009-10-13, 19:07:39
Hab ich das richtig gehört, 30.000 Pfund bzw. 13,6 Tonnen CO2 werden bei so einem Start/Test freigesetzt? Ein durchschnittliches Auto müsste über 50.000 km weit fahren, um auf denselben Ausstoß zu kommen.
Andererseits kommt so eine Rakete ja deutlich weiter als 50.000 km, die Effizienz ist also besser als beim Auto.
Trotzdem eine beeindruckende Ressourcen-Vernichtung, ist bestimmt auch nicht ganz billig.

Nope, 30.000 Pfund CO2 wurden beim Einsatz des etwas größeren Feuerlöschers in die Rakete geblasen :)

Geächteter
2009-10-13, 19:32:28
Nope, 30.000 Pfund CO2 wurden beim Einsatz des etwas größeren Feuerlöschers in die Rakete geblasen :)
Jupp, beim Abbrand der Rakete dürfte wahrscheinlich so gut wie kein CO2 enstanden sein, sondern Chlor, Sauerstoff, Stickstoff, Wasser
http://de.wikipedia.org/wiki/Ammoniumperchlorat
Dürften davon über 500 Tonnen in 1.23 min durchgejagt worden sein. Bei der Herstellung des Ammoniumperchlorats + Aluminium könnte aber wohl gut CO2 produziert worden sein. :cool:

Tigerchen
2009-10-14, 18:11:45
Naja, die wollten auch wegen des H3 auf den Mond. Und vielleicht ist aufgefallen: Nicht nur die Amis haben den Mond im Visir.
Geht immer wieder unter. Kennt halt keiner.

Chemiker
2009-10-14, 20:05:24
Wobei der Abbau von 3He teurer sein wird als wenn man auf der Erde aus zehn Platinbarren ein Milligramm 3He herstellen würde (kann man natürlich nicht, nur als Preisvergleich).

ux-3
2009-10-14, 20:36:44
Wie groß sind die Barren? Quelle?

Chemiker
2009-10-14, 20:56:45
Das war jetzt einfach mal grob geschätzt in den Raum geworfen. Die Apollomissionen haben ja schon in den 60er/70er Jahren Milliarden US Dollar gekostet. Und da hat man wie viel kg Gestein runtergebracht? 382 kg?
Ja, mit dem Weltraumaufzug mag man die Kosten erheblich drücken können. Aber es ist nicht einmal gesagt, dass das technisch möglich ist, ganz zu schweigen von den Kosten, falls es machbar sein sollte.
Fragt sich jetzt nur wie viel 3He wert ist.
Prinzipiell würde die Ausbeutung der Ressourcen des Alls, wie z. B. Mond und Asteroiden Sinn ergeben. Fragt sich eben, ob sich das lohnt.

Wurschtler
2009-10-14, 21:12:54
Naja, die wollten auch wegen des H3 auf den Mond.

Was ist H3?

mictasm
2009-10-14, 21:14:38
Das war jetzt einfach mal grob geschätzt in den Raum geworfen. Die Apollomissionen haben ja schon in den 60er/70er Jahren Milliarden US Dollar gekostet. Und da hat man wie viel kg Gestein runtergebracht? 382 kg?
Ja, mit dem Weltraumaufzug mag man die Kosten erheblich drücken können. Aber es ist nicht einmal gesagt, dass das technisch möglich ist, ganz zu schweigen von den Kosten, falls es machbar sein sollte.
Fragt sich jetzt nur wie viel 3He wert ist.
Prinzipiell würde die Ausbeutung der Ressourcen des Alls, wie z. B. Mond und Asteroiden Sinn ergeben. Fragt sich eben, ob sich das lohnt.
Der Aufzug ist auf absehbare Zeit technisch nicht möglich, es sei denn man findet ein Material, welches als Seil die nötige Belastung aushalten kann.

Und bevor man über Helium3-Abbau auf dem Mond nachdenkt, sollte doch erstmal die Kernfusion als Kraftwerk funktionieren. Oder gibts da schon was?

ux-3
2009-10-14, 21:24:11
Und bevor man über Helium3-Abbau auf dem Mond nachdenkt, sollte doch erstmal die Kernfusion als Kraftwerk funktionieren. Oder gibts da schon was?

Badehandtuchprinzip! :freak:

mictasm
2009-10-14, 21:30:01
Badehandtuchprinzip! :freak:
Das erkläre doch bitte mal, in dem Wissen um die Kosten für einen möglichen Abbau und ungeklärte technische Probleme.

Chemiker
2009-10-14, 21:42:37
IIRC sollen allein Kohlenstoffnanoröhren eine hinreichend hohe Zugfestigkeit aufweisen. Ein Bündel kilometerlanger Röhrchen herzustellen wäre schon eine kleine Herausforderung... ;D

3H ist Tritium. 1 Proton, 2 Neutronen. Gemeint war wohl 3He, also 2 Protonen, ein Neutron. Fusionskraftwerke werden funktionieren. Aber da wird auch viel verschleppt. Wenn man bedenkt wie lange es gedauert hat bis es für ITER endlich mal den Baubeschluss gab, bzw. den Standort...
Schon erstaunlich, dass man für eine so zukunftsweisende Technik doch eher wenig Geld übrig hat.

John.S
2009-10-14, 22:55:58
IIRC sollen allein Kohlenstoffnanoröhren eine hinreichend hohe Zugfestigkeit aufweisen. Ein Bündel kilometerlanger Röhrchen herzustellen wäre schon eine kleine Herausforderung... ;D

3H ist Tritium. 1 Proton, 2 Neutronen. Gemeint war wohl 3He, also 2 Protonen, ein Neutron. Fusionskraftwerke werden funktionieren. Aber da wird auch viel verschleppt. Wenn man bedenkt wie lange es gedauert hat bis es für ITER endlich mal den Baubeschluss gab, bzw. den Standort...
Schon erstaunlich, dass man für eine so zukunftsweisende Technik doch eher wenig Geld übrig hat.

Ja, wenn man bedenkt, dass die GEZ alleine nur für Deutschland über 7 Mia (!) € kassiert hat aber für eine Technologie die das Hauptproblem der Menschheit überhaupt lösen, könnte , da streitet man sich.:freak: Irgendwie total bescheuert, auf gut Deutsch gesagt.

Zum Helium 3: Das braucht man nicht zwingend für einen Fusionsreaktor. Funktioniert auch ohne, jedoch werden dan viele thermische Neutronen frei, die das Reaktormaterial radioaktiv werden lassen. Jedoch nur für etwa 100 Jahre.


Und bevor man über Helium3-Abbau auf dem Mond nachdenkt, sollte doch erstmal die Kernfusion als Kraftwerk funktionieren. Oder gibts da schon was?

Wie oben geschrieben, ist He3 nicht zwingend notwendig. Für das Funktionieren eines Reaktors spricht auch im Prinzip gar nichts, es fehlt einfach nur das nötige Wissen und vorallem das Geld. Man braucht zum Beispiel damit der Fusionsreaktor eine positive Energiebilanz erreichen kann, ein bestimmtes Mindestvolumen welches beim ITER erstmalig verwirklicht wird.

kevsti
2009-10-14, 23:46:24
Auch wenn wir leicht vom Thema ausrutschen, eine kleine Frage die hoffentlich einfach beantwortet werden kann ohne eine Diskussion zu entfachen:

Um welchen Faktor ist ein Fusionskraftwerk gegen über ein Kernkraftwerk effizienter?
Also wie viel mal mehr (oder weniger?) Strom Produziert theo. ein solches Kraftwerk mehr?
Bzw. wie ist die Bilanz in Sachen Preis/Strom gegenüber Kernkraftwerk?

Bei Wikipedia finde ich leider nur mehr Vorteile bezüglich Sicherheit und Ressourcenabdeckung.

John.S
2009-10-15, 08:30:18
Die sekundäre Funktionsweise ist bei einem Fusionskraftwerk exakt die selbe wie bei einem normalen AKW: Ein Medium wird aufgeheizt und das treibt eine Turbine an. Ergo wird der Wirkungsgrad etwa im selben Bereich liegen.

Der riesige Vorteil wären wie gesagt die praktisch unbegrenzten Energievorräte die kein CO2 ausstossen und, dass kaum radioaktives Material entsteht.

Chemiker
2009-10-15, 09:51:23
Was der Strom kosten wird, das werden wir erst genau wissen, wenn die ersten Kraftwerke laufen. Er dürfte nicht allzu teuer sein.

Quasi unbegrenztes "Brennmaterial", prinzipbedingte Sicherheit, keine wirklich problematischen Abfälle. Wenn die Dinger laufen wären wir schon verdammt nah an einer optimalen unerschöpflichen Energiequelle dran.

ux-3
2009-10-15, 10:42:57
Naja, die Mondoberfläche enthält genug He3, mit dem eine saubere Fusion weitgehend möglich wäre. Die normale Fusion würde auf Wasserstoffbasis laufen, deutlich dreckiger sein.

kevsti
2009-10-15, 16:28:08
Die sekundäre Funktionsweise ist bei einem Fusionskraftwerk exakt die selbe wie bei einem normalen AKW: Ein Medium wird aufgeheizt und das treibt eine Turbine an. Ergo wird der Wirkungsgrad etwa im selben Bereich liegen.

Der riesige Vorteil wären wie gesagt die praktisch unbegrenzten Energievorräte die kein CO2 ausstossen und, dass kaum radioaktives Material entsteht.

Okay aber der Wirkungsgrad sagt ja nichts über den erzeugten Strom bzw. der dafür eingesetzten Ressourcen bzw. deren Preis

@Chemiker

Deine Antwort bringt mich da schon etwas weiter, aber warum kann man noch nicht theo. so eine Kosten/Strom Bilanz aufstellen? Man müsste doch wissen wie viel Geld (in Form von Ressourcen, Betrieb, Steuern, Transporte, Mitarbeiter etc..) in ein Kernkraftwerk gesteckt wird und wie viel in ein Fusionskraftwerk gesteckt werden müsste.

Anders gefragt, würde eine flächendeckende Nutzung von Fusionskraftwerken die Energieprobleme der Welt lösen? bzw. viel mehr so günstig und halbswegs sauber sein, dass theo. die ganze Welt so viel Strom wie die USA verbrauchen kann?

desert
2009-10-15, 16:51:50
Anders gefragt, würde eine flächendeckende Nutzung von Fusionskraftwerken die Energieprobleme der Welt lösen? bzw. viel mehr so günstig und halbswegs sauber sein, dass theo. die ganze Welt so viel Strom wie die USA verbrauchen kann?


Das Energieproblem wäre gelöst weil du grob gesagt unerschöpfliche Rohstoffquellen hast. Was nicht auf uran,kohle oder Öl zutrifft.

Das Ding wäre total sauber, keine Radioaktivität, kein co2, Nichts was an dreck anfällt. Das einzige was verstrahlt wäre, sind die Reaktorwände, was aber auch nicht wirklich das problem ist, weil es sich relativ einfach abschirmen lässt

Das ding arbeitet nach e=mc2 und in einem Liter wasser steckt eine gewaltige menge energie. Afaik langt eine Badewanne voll wasser für den gesamten jahresverbrauch Strom einer Person.

kevsti
2009-10-15, 17:11:50
Also könnte man rein theo. in vielleicht 50 Jahren eine Stromflatrate für "50euro" im Monat besitzen
und so viel verbrauchen wie man will?
Dann könnte man ja damit auch die ganze Wohnung heizen und noch viel mehr...

Irgendwie geht die Rechnung nicht auf, so viel Energie kann doch gar nicht in ein paar Liter Wasser sein?

Kann es sein, dass noch andere Kriterien dabei beachtet werden müssen, wie z.B. andere benötigte Ressourcen oder Energie für die Verarbeitung? Wobei diese ja dann auch genug da wäre.

Muss doch irgendwo ein Haken haben, biss auf dem dass die ganze Sache noch Jahrzehnte aus sich waren lässt?

btw. evtl. wäre es besser den Thread zu splitten

desert
2009-10-15, 18:00:36
Also könnte man rein theo. in vielleicht 50 Jahren eine Stromflatrate für "50euro" im Monat besitzen
und so viel verbrauchen wie man will?
Dann könnte man ja damit auch die ganze Wohnung heizen und noch viel mehr...

Irgendwie geht die Rechnung nicht auf, so viel Energie kann doch gar nicht in ein paar Liter Wasser sein?

Kann es sein, dass noch andere Kriterien dabei beachtet werden müssen, wie z.B. andere benötigte Ressourcen oder Energie für die Verarbeitung? Wobei diese ja dann auch genug da wäre.

Muss doch irgendwo ein Haken haben, biss auf dem dass die ganze Sache noch Jahrzehnte aus sich waren lässt?

btw. evtl. wäre es besser den Thread zu splitten

Naja der betrieb würde geld kosten, errichtung usw. Ferner braucht man noch litum und tritium. Aber das reicht für die nächsten paar tausen jahre.

habe das man von einer anderen seite geklaut:

...Ein Kilogramm Materie kann man sich noch gut vorstellen, 1 Liter Wasser beispielsweise hat genau diese Masse. Schwieriger wird es nun, wenn wir uns an die in ihr gespeicherte Energie wagen. Und jetzt kommt ein Satz, den kann man auf sich wirken lassen: Ein Kilogramm Materie birgt mit E=mc² soviel Energie in sich, wie bei der Verbrennung von 3 Millionen Tonnen Braunkohle frei wird. 3 Millionen Tonnen Kohle, das entspricht einem Kohleberg von der Größe der Cheopspyramide oder einem Güterzug mit einer Länge von über 700 Kilometern...

Flyinglosi
2009-10-15, 18:30:10
hm...nehmen wir mal an es würde gelingen Energie aus Kernfusion zu gewinnen. Würde das aktuelle Problem der Erderwärmung durch den Treibhauseffekt dann nicht durch die vermutliche extreme Umwandlung von Kernenergie in Wärme abgelöst werden. (Ich nehme mal an ab dem Zeitpunkt würde der Energieverbrauch erheblich ansteigen, da einfach die Möglichkeiten dafür gegeben wären)

Hab ehrlich gesagt gerade kein Gefühl dafür wieviel Wärme unser Planet bei gleichbleibender Temperatur abstrahlen kann.

mfg Stephan

ux-3
2009-10-15, 18:48:33
Ein Kilogramm Materie birgt mit E=mc² soviel Energie in sich, wie bei der Verbrennung von 3 Millionen Tonnen Braunkohle frei wird. 3 Millionen Tonnen Kohle, das entspricht einem Kohleberg von der Größe der Cheopspyramide oder einem Güterzug mit einer Länge von über 700 Kilometern...


Mag sein, aber bei Kernfusion wandelst du diese Energie bei weitem nicht um. Vergleiche einfach He4 mit 4 H und der Massendefekt entspricht in % dem Anteil an der Cheopspyramide Braunkohle. (ca. 0,7%)


Hab ehrlich gesagt gerade kein Gefühl dafür wieviel Wärme unser Planet bei gleichbleibender Temperatur abstrahlen kann.

Als die größte Energiequelle liefert die Sonne pro Jahr eine Energiemenge von etwa 3,9 · 1024 J, das entspricht 1,08 · 1018 kWh, auf die Erdoberfläche. Diese Energiemenge entspricht etwa dem 10.000-fachen des Weltprimärenergiebedarfs

Das strahlt die Erde auch fast alles wieder ab.

Chemiker
2009-10-18, 10:30:34
Klar, wenn die Kernfusion schließlich im großen Stil zur Stromerzeugung genutzt wird, dürfte der Strom recht günstig werden und der Preis dürfte konstant bleiben.

Lithium ist eine schlechte Quelle, da auch nur recht begrenzt vorhanden.

Man sollte sich auf 1H und 2H beschränken.
Man kann sicherlich abschätzen was der Strom dann mal kosten könnte. Aber da spielt eben viel rein. Man weiss ja noch nicht einmal sicher, wie so ein Kraftwerk genau aussehen würde. Man kann ja meist nicht einmal genau planen, was der Bau z. B. einer Brücke kosten wird.

Wir könnten sehr viel Energie freisetzen ohne, dass es Probleme gibt. Die Energie wird, wie schon geschrieben in den Weltraum abgestrahlt. Das Problem ist ja eben, dass diese zurückgestrahlte Energie in der Atmosphäre von CO2, Methan, Wasser und anderen Treibhausgasen absorbiert wird und somit in der Atmosphäre verbleibt und diese aufheizt.

Wie auch immer: Ich glaube nicht, dass man in den nächsten Dekaden 3He auf dem Mond abbauen wird. Falls man das macht, würde ich das auch eher mit Maschinen, denn Menschen durchführen. Auf dem Mond könnte man noch gut fernsteuern.
Aber das große Problem bei allen Robotern ist die Energieversorgung.

Avalox
2009-10-27, 11:15:58
Heute soll der erste Testflug der Ares 1 stattfinden.

http://www.spiegel.de/video/video-1028576.html


Die kleine für Personentransporte vorgesehene Ares 1 besteht ja aus vielen weiterentwickelten Komponenten des Shuttle (Booster, Tank, usw.).

Klein ist dabei etwas untertrieben, selbst die kleinste Ares Rakete ist ja immer noch deutlich leistungsfähiger als z.B. die dickste Ariane Rakete.

desperado2000
2009-10-27, 14:21:31
um wieviel uhr starten sie ? Hab das gefunden

possible liftoff time to 9:24 a.m. EDT.

aber weiss nicht um wieviel uhr das in deutschland sein wird
http://www.nasa.gov/mission_pages/constellation/ares/flighttests/aresIx/index.html.

Den Start sollte man sich hier
http://www.nasa.gov/multimedia/nasatv/index.html
ansehen können

Edit : Ich glaube es dauert nicht mehr lang. Um 14:44 ?? soll der Start erfolgen.

Edit2 :Ein Schiff befindet sich im Zielgebiet: 15.00 bis 15.15 soll nun Start erfolgen.
Edit3 :in 2-3 Minuten startet die Rakete
Edit4 :Schon wieder verschoben...jetzt nervts aber :)

ux-3
2009-10-27, 15:02:46
Pöse Wolken!

Kinman
2009-10-27, 16:27:48
Tja, das wars für heute :(

Ares I-X Launch Scrubbed for Today

Today's launch attempt has been scrubbed due to weather. Launch Test Director Jeff Spaulding instructed the launch team to begin safing the vehicle and set up for a recycle of the countdown.

"We had some opportunities, but just couldn't get there," Spaulding said to the team. "Weather didn't cooperate."

Stand by for the date and time of the next launch attempt.

desperado2000
2009-10-27, 22:53:10
Ich dachte Mittwoch ab 14.00 MEZ wäre es möglich ?

The_Strip
2009-10-27, 23:51:17
Ich dachte Mittwoch ab 14.00 MEZ wäre es möglich ?Das Startfenster ist zwischen 13 und 17 Uhr MEZ geöffnet. Ab 10 Uhr MEZ beginnt die Liveübertragung.

Hier (http://www.nasa.gov/mission_pages/constellation/ares/flighttests/aresIx/launch_blog.html) gibt es noch einen Liveblog der NASA zum Start. War ganz praktisch, da ich heute keinen Ton einschalten konnte und schon dachte, ich verpasse den historischen Moment ;)

Kinman
2009-10-28, 12:36:50
Wenn ich richtig gerechnet habe, kann man jetzt frühestens um 14 Uhr mit dem Start rechnen...

Ich hab mal ein paar Bilder aus dem Stream gemacht..
35670

35671

35672

moelli
2009-10-28, 16:29:28
Jetzt geht's los. Start: 16:30 Uhr
Livestream:
http://playlist.yahoo.com/makeplaylist.dll?id=1368570

Predator2187
2009-10-28, 16:32:08
Jetzt geht's los. Start: 16:30 Uhr
Livestream:
http://playlist.yahoo.com/makeplaylist.dll?id=1368570

Yeah, danke :)
Gerade rechtzeitig zum Countdown reingeschaut :redface:

desperado2000
2009-10-28, 16:38:05
cnn hats live gebracht :) woah :) der bass war genial :)

Ontopic : Ein wunderschöner Start. Sollte sich die 2. Stufe so schnell "umdrehen" ? Ist ja ein Dummie aber trotzdem seltsam.

Kinman
2009-10-28, 16:42:01
Hätte nicht gedacht, dass das heute noch passiert :D

35676

Ares I-X a Success

The short mission of Ares I-X is complete! Kennedy Space Center Director Bob Cabana is congratulating the launch team and everyone involved in today's success. "I'm just so proud of each and every one of you," he said. "Outstanding job."

Finch
2009-11-01, 15:20:55
Ich finde diese Startbilder aus ein paar Kilometern entfernung immer sehr ergreifend. Wie eine kleine Hand die versucht in den Himmel zu greifen.

Kinman
2009-11-14, 09:54:55
Wasser auf dem Mond (http://www.nasa.gov/mission_pages/LCROSS/main/prelim_water_results.html)

Sicherlich nützlich für eine Mondbasis ;)

Chemiker
2009-11-14, 10:09:32
Allerdings nützlich. Nun hat man einen sehr guten Grund zum Mond zurückzukehren. :)

mAxmUrdErEr
2009-11-14, 11:17:19
The argument that the moon is a dry, desolate place no longer holds water.
Der Schreiber muss sich aber auch irgendwie getaugt haben bei der Zeile. :)

Chemiker
2009-11-14, 11:54:30
Getaugt?

Kann es gar nicht erwarten, dass man zumindest eine Sonde in den Krater schickt.

Dicker Igel
2010-03-14, 00:36:59
Wieviel müsste man denn in längerer Hinsicht von dem Zeug abbauen, damit die Kraftwerke laufen ?

Avalox
2010-03-14, 17:16:18
Wieviel müsste man denn in längerer Hinsicht von dem Zeug abbauen, damit die Kraftwerke laufen ?


40 Tonnen für den heutigen Energiebedarf der USA für 1 Jahr. Auf dem Mond wird ein Vorkommen von 1 Million Tonnen gerechnet.
Das Helium 3 des Mondes könnte den Energiebedarf der Erde auf heutigen Niveau für tausende Jahre decken.
Hat jedenfalls mal der Focus in einen Artikel geschrieben.

Es gibt schlicht die benötigten Fusionsreaktoren noch nicht. Wie immer in 50 Jahren...

Dicker Igel
2010-03-14, 17:24:38
Hmm, das könnte aber u.U. Auswirkungen auf die Mondphysik haben.
Auch eine "dichte" Besiedlung könnte sich auf die Fauna der Erde auswirken.

Irgendwie gefällt mir der Gedanke industriell Erz vom Mond abzubauen nicht, man sollte da nicht die selben Fehler machen wie auf der Erde.

Spasstiger
2010-03-14, 18:44:33
Hmm, das könnte aber u.U. Auswirkungen auf die Mondphysik haben.
Du weißt schon, was der Mond wiegt, oder? :freak:

drexsack
2010-03-14, 19:03:15
Hmm, das könnte aber u.U. Auswirkungen auf die Mondphysik haben.
Auch eine "dichte" Besiedlung könnte sich auf die Fauna der Erde auswirken.

Irgendwie gefällt mir der Gedanke industriell Erz vom Mond abzubauen nicht, man sollte da nicht die selben Fehler machen wie auf der Erde.

Dann lies mal "Limit" von Schätzing, da geht es mitunter genau um die Förderung auf dem Mond. Ganz interessant wenn auch stellenweise etwas langatmig.

Dicker Igel
2010-03-14, 19:17:28
Klingt interessant, danke *notiert* :)

Du weißt schon, was der Mond wiegt, oder? :freak:

Klar weiß ich das, nur wird dann Masse vom Trabanten zur Erde verlagert, laut Avalox's Post max. eine Million Tonnen. Um diese Masse zu fördern muss man aber auch Masse bewegen, etc etc pp ...

Spasstiger
2010-03-15, 01:15:14
Klar weiß ich das, nur wird dann Masse vom Trabanten zur Erde verlagert, laut Avalox's Post max. eine Million Tonnen. Um diese Masse zu fördern muss man aber auch Masse bewegen, etc etc pp ...
Der Mond hat eine Masse von rund 7*10^19 Tonnen. 10^6 Tonnen sind gar nichts dagegen. Das ist im Verhältnis wie eine Ameise zu einem Flugzeugträger.

Neomi
2010-03-15, 02:03:29
Das ist im Verhältnis wie eine Ameise zu einem Flugzeugträger.

Eine Ameise zu (je nach Art der Ameise) ca. 4 bis 7 voll beladenen Flugzeugträgern der Nimitz-Klasse, um genau zu sein. :D

Dicker Igel
2010-03-15, 03:40:59
Die Ameise ist Teil des Flugzeugträgers, der aber wohl nur einen sehr "schmalen Grat" zur Verfügung hat und keinen irdischen Ozean.
Mir geht es auch eher um den Gesamtaspekt, dieser Abbau würde ja sicher eine neue Ära einleiten.

Coda
2010-03-15, 05:02:33
Das der Mond durch etwas Bergbau seine "Physik verändert" ist mehr als absurd.

Dicker Igel
2010-03-15, 13:34:24
Ja, aber ich glaube wenn ein ständiger, funktionierender Verkehr entsteht, wird es nicht beim leichten Bergbau bleiben, es ist nur eine Frage der Zeit.

K-putt
2010-03-15, 14:41:13
naja , das dauert jahrhunderte bis da oben "richtiger" bergbau betrieben wird...
bis dahin hat der mensch schon ganz andere energie gewinnungs methoden erfunden ;)

fdk
2010-03-15, 15:00:24
Ich bezweifle das he3 eine positive Energiebilanz hat wenn man bedenkt was für Massen an "Erz" bewegt und verarbeitet werden müssten um auch nur an ein Kilo davon zu kommen (bei einem Vorkommen von 0.01 ppm im Regolith - zum Vergleich typisches Golderz enthält 0.5-5 ppm Gold). Abgesehen davon muss erstmal die h2/h3-Fusion im industriellen Maßstab nutzbar werden und das dauert noch 40/50 Jahre. Danach könnte man sich theoretisch an die Fusion mit he3 herantasten - aber wenn man sich die benötigten Temperaturen dafür ansieht wird das wieder ein gutes weilchen dauern.