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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zagg Z·buds iPhone Headphones/Earbuds


darph
2009-08-29, 17:54:25
Seit gefühlten Ewigkeiten schon besitze ich die Creative EP 630 In-Ear-Kopfhörer. Auch wenn ich im Großen und Ganzen recht zufrieden mit ihnen war, so fand ich den Baß doch immer etwas sehr betont. Seitdem ich Laufe habe ich außerdem das Problem, daß mir regelmäßig die Stöpsel aus der Ohrmuschen rutschen, wodurch sich das Klangerlebnis mangels Abdichtung des Ohrkanals natürlich massiv verschlechtert.

Ersatz mußte her und nach einiger Recherche fiel meine Entscheidung auf die Zagg Z·buds. Diese habe ich jetzt rund zwei Wochen im Einsatz und will meine Gedanken dazu hier niederschreiben.


Zunächst, ein Bild.

http://picdump.darph.net/wp-content/uploads/2009/08/zBuddiagram.jpg



Die Z·buds gibt's im deutschen InvisibleShield-Shop (http://www.schutzfolien-shop.com/_py-ZAGG-Audio/c-111-0-0-0-0-0/?plentyID=2f674eecbb5928965fad85d565382b1b) (das sind die mit den Schutzfolien aus Hubschrauberrotorblattbeschichtung1) für's iPhone) für rund 80 Euro; oder alternativ ohne Mikrophon für rund 50 Euro. Ich beziehe mich im Folgenden auf die Version mit Mikrophon.

Holy Crap!

Jup. Leider nicht ganz billig. Die Z·buds sind allerdings auch die ersten Kopfhörer seit Jahren, die auch nur in Ansatz Innovation auf den Markt bringen - und damit meine ich nicht das rein optische Design.

Der Aufbau!

Ich fange unten an: Der Stecker mit drei Isolationsringen ist minimal dicker als ein normaler Stecker. Er paßt immer noch in normale 3,5 mm Klinkenbuchsen, hält dort aber bombenfest – es ist gar kein Problem, das Gerät am Kopfhörerkabel baumeln zu lassen. Ich würd's vielleicht nicht unbedingt riskieren lassen, aber erste Tests über der Matratze bestätigen: Das hält. Für den Notfall also nicht verkehrt: Da hat jemand mitgedacht.

Die Kabelummantelung ist nicht nur einfaches Gummi, sondern mit gewobenen Kunststoff-Fasern versehen. Gibt's in verschiedenen Farben, ich war langweilig und habe schwarz gekauft (rot war nicht verfügbar). Nicht nur fühlt sich das wertiger an, es trägt auch entscheidend zum beworbenen Nicht-Verknuddeln der Kabel bei. Dieses Produktvideo (http://www.youtube.com/v/t0NWhhyPCi8&hl=en&color1=0x5d1719&color2=0xcd311b&border=1&rel=0) veranschaulicht das ganz gut: Ja, es funktioniert genau so. Das ist auch notwendig, denn mit einer Gesamtlänge von nicht ganz 150 cm ist das Kabel nicht wirklich kurz.

Nach 60 cm kommt der Lautstärkeregler. Es ist wirklich unendlich praktisch, einen eigenen Lautstärkeregler am Kopfhörer zu haben: Endlich muß man nicht mehr den iPod aus der Tasche kramen, um die lärmenenden Kinder im Bus zu übertönen. Der Lautstärkeregler macht einen soliden Eindruck, fühlt sich aber zugegebenermaßen ein wenig nach billigem Plastik an. Daß das auch besser geht, zeigt das nächste Element:

Zwei Centimeter weiter folgt die Weiche, ein kleines Rohr, wohl aus Aluminium (und damit ungleich wertiger, weil eben nicht aus Plastik), auf welches der Schriftzug Z·buds aufgedruckt ist. An einem Ende befindet sich eine kleine Schlaufe, wie man sie von Kompaktkameratragegurten oder Handyaccessoires kennt. Die Idee dahinter ist, daß man diese Schlaufe am Hemdknopf (o. Ä.) befestigen kann, damit das lange Kabel nicht mehr frei am Körper herumbaumelt. Praktisch. Wer das nicht mag, kann den Kopf abdrehen und die Schlaufe ohne Schäden entfernen. Hier hat wirklich jemand mitgedacht.

Das andere Ende des Röhrchens verlassen ab hier zwei Kabel, eines für jeden Ohrhörer – und zwar für die nächsten 76 Centimeter! Die beiden Einzelkabel sind jeweils so dick, wie das Sammelkabel vorher. Diese Länge würde bei jedem anderen Kopfhörer zu ganz wildem Gewusel führen. Dem schaffen drei schwarze Plastikringe (warum kein Metall?) Abhilfe, die sich über die gesamte Länge des zweikabeligen Teils beliebig verteilen lassen.

Zieht man den oberen Ring weit nach oben, so ergibt sich ein dickes, angenehm fallendes Kabel, das dann aber auch relativ schwer wird. Darum hat sich Zagg die "Hangin' tight"-Methode einfallen lassen (siehe Bild oben): Man steckt den Kopf durch die Schlaufe der ersten beiden Ringe, zieht etwas zu und trägt die Ohrhörer nun lässig um den Hals. Das kommt nicht nur gut, wenn man die Kabel unter dem Hemd versteckelt, es entlastet auch den Zug auf die Ohren, da das Gewicht der Kabel nun auf dem Nacken hängt, wo es nicht stört. Da hat, wieder, jemand mitgedacht. Die Z·buds fallen mir nicht mehr aus den Ohren - auch wegen der Aufsätze, doch dazu gleich.

Relativ nah am linken Ohrhörer, nämlich nur 9 cm davon entfernt, hängt das Mikrophon mit Gesprächsannahmeknopf. Dadurch, daß es nun relativ hoch hängt, reibt es nicht mehr an der Kleidung und vermindert so Störgeräusche während des Telephonats. Daß dies der linke Ohrhörer ist, ist auch nur durch das Mikro ersichtlich, sie sind nämlich nicht entsprechend beschriftet – aber das nur am Rande.

Obwohl die Z·buds eigentlich als iPhone-Headset beworben werden, funktioniert der Gesprächsannahmeknopf auch bei meinem htc Touch HD ohne Probleme. Bei meinem iPod (nano, sollte aber auch bei allen anderen funktionieren) fungiert der Knopf als Pause-Button. An neueren MacBooks (http://picdump.darph.net/wp-content/uploads/2009/08/aa0fd00f25090608.jpg), also jenen mit kombiniertem Kopfhörer-Mikrophon-Anschluß, sollte der Knopf auch iTunes pausieren können. Bei meinem älteren, wo es noch zwei getrennt Buchsen sind, ist das leider nicht der Fall. Auch das Mikrophon ist aus Plastik, wie auch schon der Lautstärkeregler. Die Gesprächsqualität ist okay, also wirklich nicht schlecht.

Die Ohrhörer sind wieder aus Metall und ähnlich klein wie die Creative. Zagg liefert 6 verschiedene Aufsätze mit: Weiße Silikonmanschetten in drei Größen, diese sind ähnlich wie die von Creative, allerdings fühlen sich die Manschetten von Zagg deutlich angenehmer an: Das Gummi ist etwas dicker, aber auch weicher. Außerdem Schaumstoff-Konen in zwei Größen, die man zusammendrückt und sich in's Ohr stopft, wo sie sich dann wieder ausdehnen und sich dem Ohrkanal anpassen. Sie bietet die beste Geräuschisolation, ich persönlich empfand sie aber als unangenehm zu tragen. Vielleicht ist mein Ohr einfach zu klein. Als dritten Aufsatz liegen zwei höhere Knubbel mit drei übereinander liegenden Lamellen bei. Auch die waren nichts für mich, ich bin mit den mittleren Silikon-Knubbeln vollends zufrieden. Trotzdem ist es schön, hier eine recht große Auswahl verschiedener Größen und Materialien zu haben - da sollte sich für jedes Ohr etwas finden lassen. Sollten die Aufsätze mal verloren gehen (die Schaumstoffkonen sind mir gerne mal im Ohr stecken geblieben, die Silikonteile sitzen aber bombenfest), kann man sie bei Zagg auch nachbestellen (http://www.zagg.com/accessories/zagg-ear-bud-replacements.php). Das ist zumindest gut zu wissen.


Jaja, alles schön, aber das interessiert mich doch gar nicht!

Okay, nun zum wichtigen Teil: Wie klingen sie? Geil. Die Audioqualität läßt sich mit "hervorragend" hinreichend beschreiben. Bässe und Höhen sind deutlich zu vernehmen, ohne zu stark zu wirken. Gerade im Vergleich zu den oben genannten Creative In-Ear ist der deutlich dezentere Bass eine wahre Wohltat für's Ohr. Wenn man Videochat mit jemandem betreibt, der das eingebaute Mikrophon seines Laptops benutzt und diese dann beherzt in die Tasten haut, dann lernt man das als Gesprächspartner so richtig zu schätzen. Ich bin wahrlich begeistert, muß aber dazu sagen, daß das hier mein subjektiver Eindruck ist (auch wenn mir andere Reviews (http://www.google.de/search?hl=de&q=zbuds%20review&btnG=Google-Suche&ie=UTF-8&oe=UTF-8&meta=) in dieser Hinsicht zustimmen).

Mit den für mich passenden Aufsätzen kann ich die Kopfhörer ohne Probleme mehrere Stunden eingesetzt lassen, ohne daß sie unangenehm werden. Der Tragekomfort ist meiner Meinung nach sehr hoch – aber das muß schlußendlich jeder mit sich selbst ausmachen.

Ja, aber achtzig Euro!

Ja, nun. Teuer sind sie. Und dafür enthalten sie für meinen Geschmack etwas viel Plastik. Andererseits klingen sie genial, sie fühlen sich insgesamt sehr hochwertig an und der Trick mit den Ringen ist Gold wert. Ich kann sie bequem unter dem Hemd verstecken und wenn ich sie nicht brauche, baumeln die Stöpsel gut versteckt unter dem Kragen von der Schulter. Die beiden Kontrolleinheiten sind eine wahre Bereicherung und sehr bequem.

Alles in Allem waren sie mir das Geld wert und ich bin nach zwei Wochen immer noch begeistert. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Der Kleber der den Kabelschutz mit dem Klinkenstecker verbindet, hält nicht mehr. Nichts, was man nicht mit ein wenig Sekundenkleber fix(ier)en könnte, aber … annoying.

Bleibt also zu hoffen, daß dieses kleine Manko der einzige bleibt. Führt aber immer noch zum Punktabzug. Einen weiteren Punktabzug gibt's für das Plastik.

Bleiben also acht von zehn Gumminoppen. Ich bin zufrieden. Ich nutze die Kopfhörer quasi ständig - sie wechseln dabei vom Mac zum Telephon zum iPod. Für mich im Moment die besten mobilen Kopfhörer unter 100 Euro.




Produktseite. (http://www.zagg.com/audio/zbuds-iphone-earbuds.php)



Fragen? Kommentare?







1) Hangman, anyone?

mekakic
2009-08-31, 15:19:08
Schöner Test!

Werde mir das Modell dann wohl auch holen. Habe momentan nur einen iPod, werde aber aufs iPhone umsteigen und kann mir dann schon mal das Modell mit Micro holen. Allerdings empfand ich die meisten Inear-Kopfhörer bisher unangenehm. Mal gucken wie die sitzen werden - das ist eigentlich meine größte Sorge.

mekakic
2009-09-07, 08:13:16
Habe es mir bestellt. Mir dem Gutschein ("5O36MD") (http://iszene.com/thread-40467.html) bekommt man es 20% billiger - spart also rund 16€.

mofhou
2009-09-10, 17:49:12
Ich hatte mir auch mal überlegt die Z-Buds zu kaufen, hab aber davon abgelassen. Weil einem Bekannten die Dinger in 2 Monaten 4mal kaputt gegangen sind, ich hoffe mal, euch ergeht es besser.

Bezüglich dem Preis:
Zumindestens die Version ohne Mic gibt es in den USA überall für <40$. ;)

darph
2009-11-08, 09:55:46
Wackelkontakt am T-Stück.

Mal schauen, was Support sagt.

darph
2009-12-10, 13:10:23
So, Ersatzteil bekommen.

Zagg hat das Design ziemlich umgeworphen. Werd da bei Gelegenheit mal die neuen Buds beurteilen.