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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SSD vs. SATA@RAID0


Blase
2009-09-02, 09:50:36
Moin Moin!

Es scheint für mich so, als wären SSDs für alle diejenigen erste Wahl, wenn es um Performance geht. Die absolute Größe und den günstigsten Preis können sie natürlich (noch?) nicht liefern - hier greift man halt zu "normalen" SATA HDDs.
Nun stellt sich für mich aber die Frage, ob aktuelle SSDs auch schneller sind, als z.B. zwei SATA Platten im RAID0. Auch wenn es möglicherweise nicht viel bringt, aber ich hatte schon fast immer in meinem PC ein RAID0 am Start - aktuell zwei 200GB SATA Platten im RAID0. Nun liebäugel ich mit der Anschaffung eines neuen PCs. Die Frage nach den Festplatten beschäftigt mich auch, grade in Hinblick auf SSDs. Eigentlich hatte ich mir gedacht, die meiner Meinung nach vom Preis/Leistung her "günstigen" 1.5 TB Platten von Seagate (die mit 7200rpm) einzubauen - zwei Stück im RAID0. Die Performance aktueller Platten ist doch so schlecht auch nicht und im RAID0 schon mal garnicht. Wäre eine solche Konstellation einer SSD von der Performance her dennoch unterlegen? So deutlich, dass das sogar "spürbar" und nicht nur "messbar" ist? Gibt es aktuelle Tests bezüglich dieses Vergleiches?
Was ist eure generelle Meinung zum Thema SSD vs. SATA@RAID0?

Und um an dieser Stelle ein passendes Thema aufzugreifen - ich habe hier in den Foren eine Problematik aufgeschnappt, die ich aber wohl nicht mehr ganz richtig zusammen bekomme. HDDs größer als 2 TB können vom MBR oder Windows nicht mehr korrekt angesprochen werden? Sie werden nicht erkannt und können nicht genutzt werden? Würde das auch für zwei HDDs á 1.5 TB im RAID0 gelten?

MfG Blase

boxleitnerb
2009-09-02, 10:03:42
Das kann man so gar nicht vergleichen. Für SSDs spricht die viel geringere Zugriffszeit, sequentielle Transferraten, wie sie Stärke eines Raid0 sind, spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Dazu hat Raid0 den gravierenden Nachteil der doppelten Ausfallwahrscheinlichkeit. Ein Raid0 bringt nur in besonderen Fällen wirklichen Nutzen. Wenn schon, dann doch bitte ein Raid0+1, wofür du aber 4 Platten brauchst.

Ich würde auf eine SSD als System- und Programmplatte setzen und die HDD einzeln als reinen Datenspeicher benutzen, auch mit 5400 UPM, da schön leise und nicht wirklich relevant, wie schnell das ist.

Von Platten/Arrays >2TB kann Windows nicht booten imho, Stichwort GPT Partition, das sollte man bedenken. Die Platten ansprechen kann man aber mit einer GUID Partitionstabelle, jedoch nicht mit XP soweit ich weiß. Such mal nach "GPT" und GUID im Netz, da gibts genug Anleitungen und Infos dazu. Fällt natürlich weg, wenn du kleinere Volumes als 2TB erstellst.

StefanV
2009-09-02, 10:14:05
Wenn AID-0, dann SSDs, bei HDDs bringts nicht, aufgrund der sehr langen Zugriffszeit.

boxleitnerb
2009-09-02, 10:16:31
Selbst bei SSDs würd ich es nicht machen, Stichwort TRIM. Zumindest noch nicht. Dazu glaube ich kaum, dass man einen Unterschied im tagtäglichen Betrieb merken würde.
Da kann mich jetzt gerne jemand mit SSD-RAID eines besseren belehren :)
Bei den Intels würde es vielleicht Sinn machen bei 70MB/s Schreibrate...aber auch nicht in allen Anwendungsfällen.

Blase
2009-09-02, 11:18:32
Für SSDs spricht die viel geringere Zugriffszeit, sequentielle Transferraten, wie sie Stärke eines Raid0 sind, spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Dazu hat Raid0 den gravierenden Nachteil der doppelten Ausfallwahrscheinlichkeit. Ein Raid0 bringt nur in besonderen Fällen wirklichen Nutzen. Wenn schon, dann doch bitte ein Raid0+1, wofür du aber 4 Platten brauchst.

Ich würde auf eine SSD als System- und Programmplatte setzen und die HDD einzeln als reinen Datenspeicher benutzen, auch mit 5400 UPM, da schön leise und nicht wirklich relevant, wie schnell das ist.

Von Platten/Arrays >2TB kann Windows nicht booten imho, Stichwort GPT Partition, das sollte man bedenken. Die Platten ansprechen kann man aber mit einer GUID Partitionstabelle, jedoch nicht mit XP soweit ich weiß. Such mal nach "GPT" und GUID im Netz, da gibts genug Anleitungen und Infos dazu. Fällt natürlich weg, wenn du kleinere Volumes als 2TB erstellst.

Du sagst also, ich vergleiche Äpfel mit Birnen?! Ist denn die Zugriffszeit "wichtiger" als die Transferraten? Anwendungsgebiet ist ein "Home-PC" mit 70 Prozent Spielanteil. Wo genau spielt dann eine SSD ihre Vorteile aus in dieser Konstellation?
Die Nachteile bezüglich Ausfallwahrscheinlichkeit +100 Prozent sind mir klar. Habe allerdings noch keine schlechten Erfahrungen in immerhin über 10 Jahren und vier verschiedenen Systemen gemacht. Und WENN es mal doch schief geht, setzte ich das System neu auf und habe mein Backup parat - das wäre zwar ärgerlich, aber nicht tragisch.

Die Problematik mit HDDs > 2GB habe ich also nicht, wenn ich zwei HDDs á 1.5TB nehme und im RAID0 laufen lasse?

Die SSD als System- und Programmpartition einzusetzen ist leicht gesagt. Sehe ich ja prinzipiell genauso, aber in der Größenordnung, welche ich dann für die "Programme" (wozu ich auch Spiele zähle) bräuchte, zahle ich mich dumm und dämlich für eine SSD - sofern es eine solche Größenordnung überhaupt bereits gibt. Zum Vergleich, meine "Spiele-Partition" faßt aktuell 250 GB und ist voll! Dazu noch System - und ich brauche ja mehr... :wink:

MfG Blase

DrPeacemaker
2009-09-02, 11:31:40
Also ich habe eine OCZ Vertex 30GB drinnen. Es ist ein reiner Surf- und Spielerechner. Ein Raid System hatte ich nie.

Die Ladezeiten sind bei BF2 (speziell AIX Mod) sind fantastisch. Ich bin immer erster auf dem Server und bekomme (zumindest auf AIX Server, fast nie Spawntime;)) immer ein Fluggerät.

Leseraten liegen bei ca. 185 MB/s und Zugriffszeiten bei max. 0,1 ms.

Ein Raid mag minimal (Samsung F1, WD AAKS, WD Velo..) bessere Leseraten haben, ABER die Zugriffszeiten sind um mindestens den Faktor 100 höher.

Raid verliert was Zugriffszeit angeht. Bei der Datenübertragung etwa gleich auf. Es hat aber mehr Platz.


Ich hatte zum Testen eine Solidata K5 da, das war übel, meine OCZ sah aus wie ein Tattergreis gegen die. 250 MB/s Leserate und 190 MB/s Schreibrate, allerdings war es eine mit SLC Chips drauf.

boxleitnerb
2009-09-02, 11:39:55
Natürlich ist die Zugriffszeit sehr wichtig. Und es ist ja nicht so, dass man mit den SSDs einen Kompromiss eingehen müsste - sie sind in beiden Bereichen spitze. Es spielt beides je nach Szenario mehr oder weniger zusammen, aber gerade die geringe Zugriffszeit ist DAS Argument für SSDs. Niemand kauft sich eine SSD, weil sie mit 250MB/sec lesen kann, denn das ist nicht so wichtig. Wenn nur große Dateien am Stück geladen würden, wäre dem nicht so, aber schau dir doch mal an, wieviele Dateien (und in welcher Größe) auf deiner Platte liegen.

Je nach Spiel kann sich die Ladezeit erheblich verkürzen, oft sind auch Nachladeruckler geringer bzw. ganz weg. Hauptanwendung bleibt aber - und das muss man ganz klar sagen - das System an sich, also Zeug installieren, Programme starten, Virenscan, entpacken usw usf.

Ja mit 2x1.5TB wirst du Probleme kriegen...wenn du nicht zwei Partitionen erstellst, die jeweils kleiner als 2TB sind.

Ich habe aktuell dasselbe Problem übrigens. Neuer Rechner steht an, wenn sich der G300 zeigt, Spiele habe ich momentan ca 100GB installiert. Ich würde eine 160er Intel holen, die ist noch erträglich teuer, die "langsamsten" Spiele (von den Ladezeiten her, evtl. bissle Recherche) draufpacken und bei Bedarf und bei fallenden Preisen später noch eine zweite 160er dazupacken.

Blase
2009-09-02, 12:07:15
Ja mit 2x1.5TB wirst du Probleme kriegen...wenn du nicht zwei Partitionen erstellst, die jeweils kleiner als 2TB sind.


Ich finde diesen blöden Beitrag nicht mehr - meine mich aber zu erinnern, dass es um die Plattengröße an sich ging und nicht um Partitionsgrößen. Sonst wären zukünftig ja auch Platten jenseits der 10TB kein Problem, sofern man die Partitionen kleiner 2 GB wählt. Imho lautete das in dem Beitrag aber anders.
Ich warte wie Du auch auf den G300 - dann ist der neue PC fällig. Gut, mit ein bischen "Pech" gehen da noch Monate ins Land und SSDs werden ja hoffentlich auch günstiger. Aber die hier angesprochenen grundsätzlichen Fragen bleiben ja. Kompromisse gehe ich bei SSDs imho in so fern ein, als das ich für einen meiner Meinung nach exorbitant hohen Preis vergleichsweise - aus heutiger Sicht - mickrige Plattengrößen angeboten bekomme. Deswegen meine Frage bezüglich RAID0, was die Schreib- und Leseperformance in einem gewissen Rahmen zumindest egalisieren sollte. Bliebe also die Zugriffszeit, welche bei SSDs um Faktor 100 höher ist. Die Frage ist, "merkt" Otto-Normal am heimischen PC diesen Unterschied? Werden durch die Zugriffszeit die Spiele und Spielstände schneller geladen? Nachladeruckler (Stichwort Gothic III) gehören der Vergangenheit an? Bootet Windows schneller?
Wie gesagt, es geht um den Anspruch von "Otto-Normal" in Form eines PC-Spielers.
Und das vonwegen nur einige Spiele (die "langsamen") auf die SSD aus Platzgründen packen ist gleich der nächste gewaltige Kompromiss. Wenn man von einigen speziellen Kandidaten (um beim Stichwort Gothic III zu bleiben) absieht, geht es doch in der Regel immer um neue, bzw. aktuelle und natürlich kommende Spiele, welche mit der best-möglichen Performance laufen sollen. Wenn ich aber dann platzbedingt nach kürzester Zeit schon am sortieren bin, welches Spiel ich runter nehmen müßte, um ein aktuelleres drauf zu machen..... da habe ich irgendwie überhaupt keine Lust zu.
Möglicherweise bin ich doch kein Kandidat für eine SSD...

MfG Blase

boxleitnerb
2009-09-02, 12:29:56
Also 1. ist es TB, nicht GB :)
Und es bezieht sich wirklich auf Partitionen, nicht auf die physikalische Größe der HDD.
Dann sind die Zugriffszeiten einer SSD kleiner als die einer HDD.

Die Zugriffszeit merkt man sehr wohl. Gibt doch genug Benches, auch hier im Forum, z.B. von Eggcake. Gerade wenn man mehrere Sachen auf einmal macht, stinkt die HDD einfach nur noch ab. Ladezeiten reagieren ganz unterschiedlich auf SSD. Kann ich persönlich nicht davon berichten, hab noch keine SSD, aber idR wirst du es schon merken. Gothic 3 ist ein Spezialfall, da hat hier einer mit einer Ramdisk nicht alle Nachladeruckler weggekriegt glaub ich. Kann mich aber auch irren.

Klar, bei dem €/GB Preis muss man momentan Kompromisse eingehen, keine Frage. Da überlege ich mir aber auch, ob ich 250GB an Spielen brauche bzw. ob ich überhaupt die Zeit habe, das alles zu spielen.

Ein Raid0 würde ich heutzutage überhaupt nicht mehr aufsetzen. Früher wo wir bei 50MB/sec rumgedümpelt sind, war das vielleicht noch eine Option, aber heute limitiert in den seltensten Fällen die sequentielle Lese/Schreibrate.
Wenn Dateien fragmentiert sind oder du Dateien von unterschiedlichen Bereichen der Platte liest, vergehen im schlimmsten Fall ca. 15ms, bis der Lesekopf sie erreicht hat. Wenn die Datei sehr klein ist, ist das ein Batzen ggü. der Zeitspanne zum eigentlichen Lesen.

Blase
2009-09-02, 13:48:26
Habe das Thema gefunden.

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=460652&page=4

Zitat von Gast
Die 2-TiB-Begrenzung des MBR gilt doch pro Partition, wenn ich mich nicht irre. Wo wäre das Problem einfach mehrere Partitionen < 2 TiB zu erstellen? Aber auch das würde das Problem nicht lösen, sondern lediglich ein wenig hinauszögern.

Der User Birdman hat dazu folgendes geschrieben:

Nee, nicht pro partition - pro physical volume.
Denn der MBR definiert ja schlussendlich die Partitionen.

Einer von euch hat jetzt unrecht :wink:

Also 250GB mit (Spiel-) Installationen voll zu machen ist nicht sonderlich schwer und da der Trend nach immer mehr Installationsplatz wohl auch munter weiter geht, scheint ein Ende hier nicht in Sicht - bzw. reicht der Platz absolut für immer weniger Spiele.
Ich werde mir mal in Ruhe die Benches ansehen - bin aber mehr daran interessiert, wie Benutzer die "gefühlten" Werte schildern beim "täglichen Arbeiten". Ein Vorsprung alleine auf dem Papier wäre imho zu teuer erkauft...

MfG Blase

boxleitnerb
2009-09-02, 15:26:50
Deshalb haben wir ja auch einen SSD-Thread hier im Forum, wo man nachlesen kann :)

Hier
http://www.microsoft.com/whdc/device/storage/GPT_FAQ.mspx
wird verwirrenderweise sowohl von GPT disks als auch von Partitionen gesprochen.

Edit: Hab nochmal nachgelesen: GUID braucht man sowohl für Platten als auch für Partitionen, die größer als 2TB sind.

Achiim
2009-09-10, 10:58:45
Zum Thema praktischer Nutzen einer SSD hat die PCGH in der vergangenen Ausgabe einen Test veröffentlicht indem explizit auf einem identischem System der zeitliche Vorteil aufgezeigt wurde.Ich meine mich an bis zu 4-6 sec. Zeitersparnis beim Laden eines Spielstandes und bis zu 10 sec. Zeitersparnis beim booten erinnern zu können.
Wie gesagt alles nachzulesen in der PCGH-Ausgabe 09/2009 im SSD Artikel.

Eggcake
2009-09-10, 15:39:56
Schau mal im SSD-Thread vorbei ( http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=358203 ). Alternativ kannst du auch meinen Test in der Signatur betrachten. Ist zwar kein RAID.

Wie einige schon sagten: Zugriffszeit! Hohe seq. Transferraten mögen toll sein, doch wird man davon vor allem beim Kopieren was spüren.
Zudem: mal abgesehen von der niedrigen seq. Schreibrate der Intel sind alle anständigen SSDs im seq. lesen auch schneller als ein RAID0 und wenn's Richtung kleine Dateigrössen geht oder noch besser Random sieht auch ein RAID0 kein Land mehr - da kannst du noch so hohe Transferraten haben, 8-15ms musst du trotzdem nach jeden gelesenen 4k warten.