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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Batterietechnologieen für den Hausgebrauch?


Windi
2009-09-06, 18:50:48
Gibt es eigentlich die Möglichkeit selbst erzeugten Strom einigermaßen günstig zu speichern?
Damit meine ich, selbst erzeugter Strom (z.B. BHKW, Photovoltaikanlage oder Haus-Windkraftanlage) soll mindestens einen Tag lang gespeichert werden, um ihn dann am darauf folgendem Tag nutzen zu können. Also eine Batterie, die genug Strom speichern kann um einen ganzen Haushalt einen Tag lang zu versorgen.
Halt keine Pumpspeicherkraftwerke oder so etwas, sondern etwas was man sich in den Keller stellen kann.

Am besten wäre es wenn die Preise bekannt sind.
Noch besser um wieviel Cent sich die KWH Stunde verteuert wenn sie gespeichert wird, anstatt sie sofort zu verbrauchen.

Kampf-Sushi
2009-09-06, 18:58:29
Ich bin zwar kein Fachmann, aber hab mir sagen lassen dass sich das selbstverbrauchen schon nicht lohnt weil du mehr Geld fürs einspeisen bekommst als du fürs verbrauchen sparen würdest.

Macht, finde ich, auch mehr Sinn den Strom ins Netz zu speisen wo sich das Netz um Speicherung und Verteilung kümmert.

Fritzchen
2009-09-06, 19:01:14
Gibt es eigentlich die Möglichkeit selbst erzeugten Strom einigermaßen günstig zu speichern?
Damit meine ich, selbst erzeugter Strom (z.B. BHKW, Photovoltaikanlage oder Haus-Windkraftanlage) soll mindestens einen Tag lang gespeichert werden, um ihn dann am darauf folgendem Tag nutzen zu können. Also eine Batterie, die genug Strom speichern kann um einen ganzen Haushalt einen Tag lang zu versorgen.
Halt keine Pumpspeicherkraftwerke oder so etwas, sondern etwas was man sich in den Keller stellen kann.

Am besten wäre es wenn die Preise bekannt sind.
Noch besser um wieviel Cent sich die KWH Stunde verteuert wenn sie gespeichert wird, anstatt sie sofort zu verbrauchen.
Such mal nach Mini Wasserkraftwerken. Da wird so etwas benötigt und auch eingesetzt.
Vllt findest du etwas passendes. Sag Bescheid wenn du mehr weist. Das Thema hat mich auch die letzte Zeit ein wenig beschäftigt.
Ich bin zu faul mal richtig zu suchen.

Panasonic
2009-09-06, 19:05:43
Theoretisch geht das natürlich. Du brauchst einfach nur eine ausreichend dimensionierte USV. Nur sinnvoll ist das wohl eher nicht, wenn wir von einem "richtigen" Haus sprechen, also ab 8 KWh täglich.

anddill
2009-09-06, 19:09:58
Für Berghütten und sowas gibt es das. Allerdings wird da meist direkt auf 12V gesetzt, da das Wandeln zu hohe Verluste erzeugt.
Man arbeitet da ganz einfach mit ein paar großen zyklenfesten Bleibatterien. In einem Haus kommt es ja nicht so aufs Gewicht an.

Kannst Du ganz unspektakulär bei Conrad kaufen und ein Zimmer damit vollstellen:
http://www.conrad.de/goto.php?artikel=250389

huha
2009-09-06, 19:11:35
Strom, den niemand braucht, ins Netz zu speisen, wird auch nur in Deutschland so massiv subventioniert, daß es sich überhaupt lohnt.

-huha

AtTheDriveIn
2009-09-06, 19:12:24
Btw: Die Energie aus deiner Photovoltaikanlage wird nicht dazu verwendet die eigenen Verbraucher zu speisen, sondern zu einem festen Abnahmepreis ins öffentliche Netz eingespeist.

Fritzchen
2009-09-06, 19:20:08
Für Berghütten und sowas gibt es das. Allerdings wird da meist direkt auf 12V gesetzt, da das Wandeln zu hohe Verluste erzeugt.
Wobei man wohl auch mit diesen Verlusten beispielsweise Wasser erwärmen kann.
Oder setzen die auf Berghütten wirklich nur Geräte ein die auf 12V laufen?

huha
2009-09-06, 19:22:12
Wobei man wohl auch mit diesen Verlusten beispielsweise Wasser erwärmen kann.
Nein. Dafür sind die Leistungen nicht hoch genug und die Bauteile nicht dazu geeignet, um Wärmetauscher daran anbringen zu können; die Verluste sind "tot."

Oder setzen die auf Berghütten wirklich nur Geräte ein die auf 12V laufen?
Ja, hauptsächlich. Sicher gibt's ab und an auch Spannungswandler für Spezialgeräte, aber die meisten elektrischen Geräte laufen mit 12V. Das ist ja meist nur Beleuchtung. ;)

-huha

Windi
2009-09-06, 19:34:56
Meine Idee war:
Der Strompreis wird ja nur zu einem Teil von den Erzeugungskosten bestimmt. Der größere Teil des Strompreises sind ja eigentlich die "Transportkosten" und Gebühren der Stromanbieter.

Wenn ich jetzt ohne Subventionen Strom einspeisen möchte, bekomme ich dafür keine 10cent. Wenn ich dann aber Strom kaufen muss, bezahle ich dafür mindestens 20cent. Sollte es eine Möglichkeit geben Strom für 10cent pro KWH zu speichern, dann würde es bald sehr interressant werden den selbst produzierten Strom auch selbst zu verbrauchen.

Mir gehts nur darum was mit der heutigen Technologie möglich ist. Nur so aus Interresse.

Monger
2009-09-06, 19:55:10
Die Überlegung ist schon richtig - darauf lassen sich nur die Energieversorger nicht ein. Weil die müssen ja nunmal die Last kompensieren - wenn jetzt tausende von Haushalten ihren eigenen Strom erzeugen würden, müssten die Stromversorger trotzdem die Lücke füllen falls die Batterien dann irgendwo auf einen Schlag als Energiequelle aussetzen. Da sie bei einer Eigenversorgung nicht wissen wann sie das tun, müssten sie ständig Überkapazitäten in Reserve halten.

Deshalb ist - afaik - die Einspeisevergütung auch ein Zugeständnis an die Energieunternehmen, weil wir infrastrukturmäßig immer noch nicht soweit sind, Eigenversorgung und Fernversorgung unter einen Hut zu kriegen.

Technisch gesehen ist es machbar, und in ziemlich naher Zukunft auch lukrativ. Aktuell scheitert es eben eher an rechtlichen und strukturellen Problemen.

Gnafoo
2009-09-11, 22:32:34
Meine Eltern haben sich gerade erst eine Photovoltaikanlage aufs Dach gepackt. Soweit ich weiß kann man durchaus wählen, ob man den Strom direkt verbraucht, oder eben einspeist. Wenn man ihn selbst verbraucht wird ein spezieller Zähler eingebaut, der in beide Richtungen zählen kann. Am Tag z. B. rückwärts, wenn Strom eingespeist wird und nachts dann vorwärts, wenn man wieder aus dem Netz zieht. D. h. das Netz übernimmt dabei schon die Speicherfunktion.

Davon abgesehen bekommt man ja durch die Subventionierung im Moment mehr, wenn man den Strom direkt verkauft. Afair wird einem der Preis auch für ~20 Jahre garantiert, daher ist das durchaus sinnvoll. Auf der anderen Seite kann sich der Strompreis natürlich auch noch ändern.