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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Selbstvertrauen aufbauen - Wie?


TS Gast
2009-09-12, 11:13:30
Ich bin hier registriert, ziehe es aber bei dem intimen Thema vor noch etwas anonymer aufzutreten als sonst.

Ich will euch die vielen kleinen und grossen Dinge ersparen an denen ich im Alltag erkenne dass es um mein Selbstvertrauen nicht so toll bestellt ist, das hier soll kein Heulthread werden!

Deshalb ganz allgemein: Wenn man Muskeln aufbauen will muss man einfach nur mehrmals die Woche für eine Stunde fleißig trainieren und es zeigen sich Ergebnisse. Aber wie-womit-wodurch trainiert man sein Selbstvertrauen?

Wer einen guten Buchtip zu dem Thema hat, auch daran wäre ich interessiert.

Grüße

Morale
2009-09-12, 11:51:23
Rausgehen, Frauen anmachen/wildfremde Leute ansprechen, mit denen ins Gespräch kommen

Wären erstmal zwei Sachen

GBWolf
2009-09-12, 12:06:13
Rausgehen, Frauen anmachen/wildfremde Leute ansprechen, mit denen ins Gespräch kommen

Wären erstmal zwei Sachen


O_o warum sollte man das tun? ;D

Morale
2009-09-12, 12:09:40
O_o warum sollte man das tun? ;D
Selbstvertrauen aufbauen - Wie?
Dachte darum gehts hier.

Gut er kann sich jetzt in seinem Kämmerlein einsperren und sich einreden das er der geilste ist aber da wird vermutlich nicht viel bringen ^^

Und lesen, naja, darüber lesen wie man Muskeln aufbaut hat zumindest mir keinen Monsterbizeps beschert :freak:

Edith:
Fragt sich natürlich in welchem bereich der TE Selbstvertrauen aufbauen will. Interagieren mit anderen menschen (dazu wäre dann mein Tipp zu zählen) oder Handgemenge/Prügeleinen (bzw. die kurze Zeit davor)

Macas
2009-09-12, 12:11:54
1. Monsterbizeps aufbauen
2. Boxverein aufsuchen
3. Einigen Leuten mal gehörig auf's Maul hauen

EDIT: ggf. auch mal den Psychologen aufsuchen und nicht verheilte Wunden mit ihm besprechen! ;)

Panasonic
2009-09-12, 12:27:55
Ich bin hier registriert, ziehe es aber bei dem intimen Thema vor noch etwas anonymer aufzutreten als sonst.

Ich will euch die vielen kleinen und grossen Dinge ersparen an denen ich im Alltag erkenne dass es um mein Selbstvertrauen nicht so toll bestellt ist, das hier soll kein Heulthread werden!

Deshalb ganz allgemein: Wenn man Muskeln aufbauen will muss man einfach nur mehrmals die Woche für eine Stunde fleißig trainieren und es zeigen sich Ergebnisse. Aber wie-womit-wodurch trainiert man sein Selbstvertrauen?

Wer einen guten Buchtip zu dem Thema hat, auch daran wäre ich interessiert.

Grüße
Ich glaube nicht, dass man das lernen oder üben kann. Der Grundstein wird in früher Kindheit gelegt.

Morale
2009-09-12, 12:30:57
Ich glaube nicht, dass man das lernen oder üben kann. Der Grundstein wird in früher Kindheit gelegt.
Also wer als Kind schüchtern war bleibt für sein Leben lang schüchtern.
Quatsch. :wink:

Freakazoid
2009-09-12, 12:32:36
Ich glaube nicht, dass man das lernen oder üben kann. Der Grundstein wird in früher Kindheit gelegt.

Interessante These, hab ich so noch nie ao betrachtet. Bin ja grundsätzlich der Meinung, dass man alles lernen/trainieren kann, aber Sozialisierung spielt dabei eine große Rolle.

raschomon
2009-09-12, 12:38:54
Weniger Quatsch als Du vermutest. Ich glaube ja nicht an das Heiligtum der Gene, aber es gibt eine wissenschaftliche Schule die steif und fest behauptet, daß sogar ein selbstsicheres/zurückhaltendes Auftreten jedenfalls teilweise genetisch determiniert ist. Du willst in der Öffentlichkeit wildfremde Personen ansprechen? - Hast Du persönlich das schon getan? Kennst Du Personen die das mit Erfolg (Reduzieren der eigenen Schüchternheit) getan haben? Die Taktik einfach unverkrampft auf Fremde zuzugehen - eigentlich können das nur Vorschulkinder, die nicht mehr fremdeln - ist ein uralter Rat derjenigen Psychoonkel, die (De-)Konditionierung für das Maß aller Dinge in der Psychotherapie halten. In einer Gesellschaft in der die allermeisten Menschen eine Heidenangst um den Erhalt ihres Status haben - die sogar noch beständig wächst, was sie automatisch sehr mißtrauisch werden läßt, ist das Vorgehen illusorisch. Du willst doch auch Fortschritte für den TS sehen, oder willst Du ihn bewußt auf einen sozialen/individualpsychologischen Kamikaze-Trip schicken?

Ich bleibe bei meinen Zweifeln an der These von der offensiven Ansprache.

Panasonic
2009-09-12, 12:39:28
Also wer als Kind schüchtern war bleibt für sein Leben lang schüchtern.
Quatsch. :wink:
Schüchternheit als Indikator für mangelndes Selbstbewusstsein? Darauf würde ich mich aber nicht verlassen.

Morale
2009-09-12, 12:47:58
Du willst doch auch Fortschritte für den TS sehen, oder willst Du ihn bewußt auf einen sozialen/individualpsychologischen Kamikaze-Trip schicken?

Ich bleibe bei meinen Zweifeln an der These von der offensiven Ansprache.
Ich weiß ja nicht wie weit sein mangelndes Selbstbewusstsein reicht.
Wenn er ein totales Wrack ist was beim ansprechen auf der Straße schon zusammenzuckt wäre mein Tipp natürlich für die Tonne ;)

Schüchternheit als Indikator für mangelndes Selbstbewusstsein? Darauf würde ich mich aber nicht verlassen.
Kommt natürlich auf die Stärke das mangelnden Selbstbewusstsein an.

Monger
2009-09-12, 12:48:20
Vielleicht sollten wir mal kurz klären, was du mit Selbstbewusstsein meinst... denn umgangssprachlich bedeutet Selbstbewusstsein eher "Mut".

Selbstbewusstsein heißt: sich seiner selbst "bewusst zu sein". Sprich: was bist du eigentlich für ein Mensch? Wie würdest du dich charakterisieren? Es geht darum, sich selbst kennenzulernen.

Quasi als positiver Nebeneffekt fällt dabei meist auch ab, dass du dir deiner Wirkung auf andere bewusster wirst, und sie auch gezielter einsetzen kannst.


Ich finde, was dabei tatsächlich sehr hilft, ist Bewerbungen zu schreiben. Je öfter man das macht, desto besser kann man die eigenen Wesenszüge auf wenige Worte runterdestillieren. Jetzt ist natürlich die berufliche Seite nicht alles... aber im Grunde gibt es für den privaten Bereich was ähnliches. Nennt sich dann Kontaktbörse à la FriendScout24 - funktioniert aber im Prinzip schon mit Facebook.
Das ist eigentlich das einzig positive was ich aus diesen Partnerbörsen mitgenommen habe: dir wird langsam klar, wie konkret du dich von anderen Menschen unterscheidest. Was sind deine Ansprüche, deine Tabus? Was ist dir wichtig im Leben?
Je besser du das weißt, desto besser bist du dir deiner selbst bewusst.

Ich glaube ja nicht an das Heiligtum der Gene, aber es gibt eine wissenschaftliche Schule die steif und fest behauptet, daß sogar ein selbstsicheres/zurückhaltendes Auftreten jedenfalls teilweise genetisch determiniert ist.
Klar, Introvertiertheit und Extrovertiertheit sind zwei ziemlich unterschiedliche Persönlichkeitsprofile. Es wäre auch unklug, einen zurückhaltenden Menschen zum Partyhengst zu erziehen - damit gehen nunmal nicht nur die Nachteile, sondern auch die Vorteile einer in sich gewandten Persönlichkeit flöten.

Panasonic
2009-09-12, 12:50:37
Kommt natürlich auf die Stärke das mangelnden Selbstbewusstsein an.Gerade agressive, laute Menschen haben oft ein wenig ausgeprägtes Selbstbewusstsein, hingegen stille Menschen, die z. B. auf einer Party ruhig in der Ecke stehen und früh nach Hause gehen, genau das Gegenteil sein können.

Selbstbewusstsein ist nichts, wie ich finde, was man bei fremden Menschen in kurzer Zeit richtig einschätzen kann. Abgesehen von einigen Ausnahmen.

Morale
2009-09-12, 12:56:14
Gerade agressive, laute Menschen haben oft ein wenig ausgeprägtes Selbstbewusstsein, hingegen stille Menschen, die z. B. auf einer Party ruhig in der Ecke stehen und früh nach Hause gehen, genau das Gegenteil sein können.

Selbstbewusstsein ist nichts, wie ich finde, was man bei fremden Menschen in kurzer Zeit richtig einschätzen kann.
Kann dir da nur zustimmen ;)

xiao didi *
2009-09-12, 13:00:31
Die Taktik einfach unverkrampft auf Fremde zuzugehen ist ein uralter Rat derjenigen Psychoonkel, die (De-)Konditionierung für das Maß aller Dinge in der Psychotherapie halten. Ich habe Zweifel.
Mangelndes Selbstbewusstsein lässt sich, wenn man gewisse Dinge einmal ausblendet, darauf reduzieren, wie sehr man sich von den eigenen Gedanken und Gefühlen, die man selbst nicht steuern kann, beeinflussen lässt. Shame Attacking Exercises setzen genau da an und zeigen einem, dass man Dinge auch mit Ängsten und Befürchtungen tun kann.

Ein möglicher Weg zu mehr Selbstvertrauen und damit einem erweiterten Handlungsspielraum kann also sein, einfach mal ungewöhnliche Dinge zu tun und dabei auf seine Gedanken zu achten.
Man sollte allerdings mit kleinen Dingen anfangen (den Maßstab setzt dabei jeder selbst!). Für mich wäre so etwas wie mit zwei unterschiedlichen Socken in die Disco gehen ein Anfang. Man kann sich dann steigern bis zu Sachen wie laut in der Bahn die nächste Station ausrufen. In beide Richtungen.

Erfolg natürlich nicht garantiert.

T101
2009-09-12, 13:03:08
Geringes Selbstbewußtsein/Selbstvertrauen/Selbstwertgefühl (gibt da j akeine genaue Definition) kann mMn viele Auswirkungen haben. Die einen sind schüchtern, andere versuchen es durch arrogantes, dominates Verhalten zu überspielen, wieder andere sind übergenau und wollen alles immer richtig machen usw.
Schüchternheit ist mMn aber immer auf geringes Selbstwertgefühl zurückzuführen. Und man kann daran arbeiten. Allerdings ändert sich nichts von heute auf morgen.
Gutes Buch darüber ist "Die sechs Säulen des Selbstwertgefühls", allerdings sehr theoretisch. In der Praxis hilft nur, das zu tun was man eigentlich tun will, sich aber bis jetzt nicht getraut hat.

Panasonic
2009-09-12, 13:17:45
Für mich wäre so etwas wie mit zwei unterschiedlichen Socken in die Disco gehen ein Anfang.
Das wird ganz bestimmt helfen... :freak:

Ich kann dem Threadstarter nur den Tipp geben, in regelmäßigen Abständen die Gedanken auf sich selbst zu richten, mal in sich zu gehen und eine kleine Revision durchzuführen:

- Fühle ich mich gerade wohl?
- Bin ich gerne dort, wo ich gerade bin?
- Ist das Gespräch gerade interessant?
- Will ich was von meinem Date? Und wenn ja, was?
- ...

Beispiel Date: Ich habe mich neulich mit einer hochkomplizierten Frau verabdredet. Die ist komplizierter als alle Frauen, die ich bisher getroffen habe. Während des Treffens habe ich mich mehrfach mal kurz selbst gefragt, was ich jetzt genau will. Und wie es mir gerade eigentlich geht. Und dann versucht, mich entspechend zu verhalten.

Ergebnis:

a) Nervt sie mich und ich wäre lieber zu Hause am zocken, dann würde ich mich (im Einklang mit meinem Selbstbewusstsein) höflich verabschieden und gehen.

b) Wenn ich Ihr gerne zuhöre, weil sie z. B. so eine schöne Stimme hat und gerne plappert, dann würde ich es mir gemütlich machen und lächelnd einfach zuhören.

c) Es kann aber auch sein, dass ich gerne das Heft in die Hand nehmen würde und mich selbst aktiv einbringe.

Das sind alles verschiedene Handlungsmöglichkeiten, die alle aus dem eigenen Selbstbewusstsein resultieren können. Für Außenstehende mag das völlig verborgen bleiben. Der sagt nix und lächelt nur, der hat kein Selbstbewusstsein. Dabei kann dieses Verhalten genau das sein, was aus einem existenten und vor allem wahrgebommenen Selbstbewusstsein resultiert.

TS Gast
2009-09-12, 23:31:51
Rausgehen, Frauen anmachen/wildfremde Leute ansprechen, mit denen ins Gespräch kommen

Wären erstmal zwei SachenIn der Praxis hilft nur, das zu tun was man eigentlich tun will, sich aber bis jetzt nicht getraut hat.Für beides fehlt mir leider das Selbstvertrauen... :rolleyes:

Und lesen, naja, darüber lesen wie man Muskeln aufbaut hat zumindest mir keinen Monsterbizeps beschert :freak:Dachte auch eher an so etwas wie eine Anleitung, etwa wie ein Kochbuch :D


Vielleicht sollten wir mal kurz klären, was du mit Selbstbewusstsein meinst... denn umgangssprachlich bedeutet Selbstbewusstsein eher "Mut".Ich meine Selbstvertrauen, Vertrauen in mich selbst. Zu wissen das das was man gerade vor hat oder tut das Richtige ist. Zu sich selbst und seinen Entscheidungen zu stehen und diese zu vertreten anstatt sich von jedem kleinsten Widerwort total verunsichern zu lassen. Jemand anderem auch mal die Stirn zu bieten. Sich hin zu stellen und zu denken, seht her, das bin ich! Love it or leave it! Sich selbst als jemand Wertvollen anzusehen -- ja, es hat auch viel mit Schüchternheit zu tun, zumindest in meinem Fall ist der Übergang fließend. Wobei Schüchternheit natürlich auf mangelndem Selbstvertrauen basiert, aber nicht umgekehrt. Mangelndes Selbstvertrauen kann sich in vielen Charaktereigenschaften äußern, Schüchternheit ist nur eine Variante.


Mangelndes Selbstbewusstsein lässt sich, wenn man gewisse Dinge einmal ausblendet, darauf reduzieren, wie sehr man sich von den eigenen Gedanken und Gefühlen, die man selbst nicht steuern kann, beeinflussen lässt. Shame Attacking Exercises setzen genau da an und zeigen einem, dass man Dinge auch mit Ängsten und Befürchtungen tun kann.Shame Attacking Exercises? Wie geht das?

Ein möglicher Weg zu mehr Selbstvertrauen und damit einem erweiterten Handlungsspielraum kann also sein, einfach mal ungewöhnliche Dinge zu tun und dabei auf seine Gedanken zu achten.
Man sollte allerdings mit kleinen Dingen anfangen (den Maßstab setzt dabei jeder selbst!). Für mich wäre so etwas wie mit zwei unterschiedlichen Socken in die Disco gehen ein Anfang. Man kann sich dann steigern bis zu Sachen wie laut in der Bahn die nächste Station ausrufen. In beide Richtungen.

Erfolg natürlich nicht garantiert.*gg* Bevor ich das mit den Socken mache und mich selbst damit lächerlich (abgesehen davon das es bei der Beleuchtung meiner Stammdisco ohnehin keinem auffallen würde...) würde ich eher mal einen Hut anziehen. Aber um damit wie selbstverständlich aufzutreten fehlt mir das Selbstvertrauen... :(

Grüße

Kolos
2009-09-13, 00:00:48
Deshalb ganz allgemein: Wenn man Muskeln aufbauen will muss man einfach nur mehrmals die Woche für eine Stunde fleißig trainieren und es zeigen sich Ergebnisse. Aber wie-womit-wodurch trainiert man sein Selbstvertrauen?

Mit der Praxis.

KinGGoliAth
2009-09-13, 00:41:50
Ich bin hier registriert, ziehe es aber bei dem intimen Thema vor noch etwas anonymer aufzutreten als sonst.

Ich will euch die vielen kleinen und grossen Dinge ersparen an denen ich im Alltag erkenne dass es um mein Selbstvertrauen nicht so toll bestellt ist, das hier soll kein Heulthread werden!

Deshalb ganz allgemein: Wenn man Muskeln aufbauen will muss man einfach nur mehrmals die Woche für eine Stunde fleißig trainieren und es zeigen sich Ergebnisse. Aber wie-womit-wodurch trainiert man sein Selbstvertrauen?

Wer einen guten Buchtip zu dem Thema hat, auch daran wäre ich interessiert.

Grüße

kurz:
indem du das tust, was du sonst meidest und fürchtest.
es ist genau so einfach (und hart) wie genial.

wenn du die situationen konsequent vermeidest wirst du sie nie meistern.

nichts motiviert und stärkt dein selbstvertrauen mehr als sachen durchzustehen, die du eigentlich fürchtest und nie freiwillig tun würdest.

wie immer gilt aber auch hier: klein anfangen und langsam steigern wenn sich die erfolge einstellen. von heute auf morgen wird man kein womanizer, meister-rethoriker oder seine spinnenangst los.

wie schon henry ford sagte:
Wer immer nur das tut, was er schon kann, wird immer nur das sein, was er schon ist.

Controller Khan
2009-09-13, 00:48:49
Ein Patentrezept/<< Wie werde ich selbstbewusst in 24 Lektionen !>> gibts nicht.

Das Leben ist nunmal so :biggrin: kurz und grausam, aber mit der Zeit man lernt, einfach nur zu leben.

@Threadstarter

Am Ende musst Du mit Dir selbst leben können.
Alle anderen Menschen können/werden Dich verlassen.:cool:

Jeder wird da seinen eigene Weg finden müssen. Die Meisten machen sich nicht mal auf den Weg.
Jeder wird seinen Weg schildern, ob es dein Weg sein wird, wissen wir alle nicht.

Wichtig ist imo, auf sein Selbstbild zu scheissen und einfach zu leben.

master_blaster
2009-09-13, 01:51:39
Also auf jeden Fall bringt es nichts, Selbsttherapie durch irgendwelche ausgeflippten Aktionen herbeiführen zu wollen. Wenn man einfach so Wildfremde Leute anquatsch oder in Der U-Bahn anfängt, rumzuschreien, stößt man genz schnell auf Ablehnung und komische Blicke, was einem eher Selbstvertruen rauben wird.
Und seien wir doch ehrlich: Peinlich ist das allemal.
Du solltest einfach den normalen Anforderungen des Lebens nicht aus dem Weg gehen, sondern sie in Angriff nehmen. Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben.

PHuV
2009-09-13, 02:58:20
Ich glaube nicht, dass man das lernen oder üben kann.

Glauben heißt nicht wissen. Natürlich kann man das Lernen. Man kann (fast) alles lernen, wenn man den Willen und die ehrliche, aufopfernde Bereitschaft dazu hat, und wenn man das Glück hat, einen guten Mentor zu treffen.

Der Grundstein wird in früher Kindheit gelegt.

Korrekt. Wer das mitbekommt, hat natürlich eine gute Ausgangsgrundlage, nicht mehr, nicht weniger. Was die Person daraus dann macht, ist wieder eine andere Sache. Die Praxis (das Leben selbst) zeigt dann eigentlich, was Sache ist.

@Threadsteller

Das Bücherlesen alleine wird Dich nicht weiterbringen. So wie es manche hier gesagt haben, ist schon die richtige Richtung:

nach Monger: Was verstehst Du unter Selbstvertrauen, was willst Du eigentlich konkret erreichen bzw. aufbauen?

nach KinGGoliAth: Nichts vermeiden, klein anfangen, und sich steigern. Genau die richtige Taktik, aber wie sieht dann die Anwendung aus.

und diverse andere: Einfach die Situationen leben und testen und probieren.

Was ist Selbstvertrauen? Das Vertrauen in sich selbst zu haben, in den Dingen, was man tut. Es geht um das sichere Verstehen, das Begreifen, die Erkenntnis um Dinge, wie sie sind und was sie nicht sind! Wenn wir die Dinge verstehen und Begreifen, so werden wir sicherer, weil wir uns der Situation gewachsen fühlen. Wenn wir die Dinge nicht verstehen, nicht beherrschen können, uns nicht beherrschen können, entgleitet uns das alles, und wir verlieren die Kontrollen, wir werden unsicher, weil wir die Handlungen nicht mehr einschätzen können, vorausschauen können etc. Und dann bekommen wir das, was wir am meisten fürchten: Angst!

Du überlegst heute auch nicht mehr, wie Du schreibst, ließt. Hier hast Du Selbstvertrauen, weil Du das Handwerkzeug dazu beherrscht: Sprachbeherrschung, Syntax, Grammatik, Semantik, hart und unbewußt über lange Jahre gelernt. Wie läufst Du, wie fährst Du Fahrrad etc.? Über all diese Dinge müssen die meisten nicht nachdenken, sie tun es einfach. Genau hier setzt Selbstvertrauen an: Beherrsche das Handwerkzeug für das, was Du tun willst. Erst wenn Du Dein Handwerkszeug, sprich die Methoden und Werkzeuge beherrscht, und Du die Wechselwirkung, die Beziehungen, die Prinzipien, die eine Tätigkeit umreißen, verstehst, kannst Du sicher werden. Du lernst, die Dinge abzuschätzen, die richtigen Methoden und Werkzeuge zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen. Selbst wenn Du mal daneben liegst, hast Du dann gelernt, mit der Situation derart um zu gehen, so daß Du neu anfangen kannst, oder sogenannte Workarounds schaffst, neue Wege suchst, kreativ bist, improvisierst. Daß alles kann aber nur funktionieren, wenn Du sicher bist: Sprich, Du hast Dein Handwerkszeug gelernt, kannst Deine Werkzeuge richtig anwenden. Sicher sein heißt nicht automatisch, daß Du alles beherrscht. Sicher sein bedeutet auch, sehr gut über Deine Grenzen und Schwächen Bescheid zu wissen. Stärke liegt nicht unbedingt über seine Fähigkeiten und Stärken zu Wissen. Stärke kann auch sein, besonders gut über seine Schwächen und Fehler zu wissen. Erst wenn Du Deine Grenzen kennst, kannst Du auch eine Vision entwickeln, wie Du sie gegebenenfalls überwinden kannst.

Wie schafft man das alles? Im Prinzip ganz einfach:


Lerne Dich selbst sehr genau kennen. Dazu kann ein Trainer, eine Psychotherapie oder irgend ein Selbsterfahrungstrip helfen. Lernen Deine Stärken kennen, lerne Deine Schwächen kennen. Vieles davon wird Dir sicher weh tun, weil Dir Deine Selbsttäuschung, Dein Weltbild genommen wird. Hab aber davor keine Angst, genau so lernst Du, wer Du wirklich bist.
Erweitere Deine Wahrnehmung, Deinen Geist und Deinen Horizont. Sicherheit kommt hauptsächlich dadurch, wenn Du über die Dinge Bescheid weißt. Viel Unsicherheit entsteht dadurch, daß wir einfach nicht wissen, und deshalb eine Angst entwickeln, eine falsche Entscheidung zu treffen.
Lerne andere genau kennen, lerne Situationen und Dingen genau kennen. Erst wenn Du die Dinge verstehst, die Menschen, deren Motive, deren Bedürfnisse begreifst, kannst Du eine adäquate Lösung erarbeiten. Ohne das wirst Du zwar versuchen, gewisse Dinge zu ändern oder zu beeinflußen, es wird aber nicht funktionieren, weil Du nicht weiß, wann Du den Heben im richtigen Moment an die richtige Stelle setzen mußt.
Lerne, verstehe, begreife und wende es dann tagtäglich an. Nur wenn Du Dein Wissen durch Anwendung überprüfst, hast Du die Gewissheit, ob etwas funktioniert oder nicht. Wissen ohne Anwendung ist einfach nur totes Wissen, oft wertlos und unbrauchbar. Nur wenn man das Wissen gebrauchen kann, wenn es nützlich wird, dann hat es eine Bedeutung. Du kannst es überprüfen, anwenden, modifizieren, ändern etc. Aber das geht halt nur, wenn man es gebraucht.
Hab keine Angst, falsche Entscheidungen zu treffen. Tue es einfach, und dann lerne, ob die Entscheidung richtig war oder nicht. Wenn sie nicht richtig war, und sobald Du merkst, daß Du Dich geirrt hast, tue alles, wirklich alles, um diese Entscheidung zu korrigieren. Hadere nicht über diese Entscheidung, sondern freue Dich darüber, daß Du wieder etwas neues gelernt hast: wie etwas nicht funktioniert.
Wenn Du was nicht weißt, lerne es. Wenn Du was nicht kannst, übe es.
Wenn Du nicht weißt, dann lerne, zu fragen und die richtigen Fragen zu stellen.
Wenn Du nicht mehr weiter weißt, gehe zu einem Experten, zu einem Profi, der genau Dir hier weiterhelfen kann. Scheue keine Mühen, kein Geld und keine Zeit, den das bekommst Du später wieder mehrfach zurück. Es gibt nichts bescheuertes, seine Ressourcen zu verschwenden, und immer zu meinen, alles selbst billig und günstig machen zu können. Genau das führt oft zu unbefriedigenden suboptimalen faulen Kompromissen und Lösungen, was Dein Lebensglück verhindert. Deshalb, gib lieber Geld für einen Experten aus, der Dir in kurzer Zeit das lehren kann, wofür Du selbst vielleicht Jahre brauchst.


Wenn Du das so anwendest, wird das, was die meisten als Selbstvertrauen bezeichnen, von ganz alleine kommen, egal auf welchem Gebiet. Du siehst, um das Lernen und Üben kommst Du nicht herum. Aber dann überlege mal, wie lange und mühsam Du Lesen, Schreiben, Rechnen, Denken, Laufen usw. gelernt hast. Wir vergessen oft, wie umfangreich wir das geübt haben, und dadurch wirkt es hinterher immer selbstverständlich. Nichts ist selbstverständlich. Entweder, man tut gewisse Dinge, oder man tut sie nicht. Als Baby sind wir beim den ersten Gehversuchen sicher oft auf den Po gefallen, und der hat uns weh getan. Trotzdem sind wir immer wieder aufgestanden. Warum? Und warum nicht?

Lawmachine79
2009-09-13, 14:26:57
wildfremde Leute ansprechen
LoL - "Na - auch hier?"

(R)evolutionconcept
2009-09-13, 14:36:30
LoL - "Na - auch hier?"


Hehe....ja, damit blamiert man sich wohl eher nur, und erreicht das genaue Gegenteil vom gewollten.

Ausserdem ist so ein Tip genauso gewinnbringend für einen schüchteren Menschen, wie einem Menschen mit Panik vor Spinnen zu sagen, er soll einfach mal eine Spinen über seine Hand krabbeln lassen.

Hier mal ein Artikel dazu von Fachleuten:


EGONET.de
Ausgabe 01/2000
Selbstbewußtsein (I)
Zwischen innerer Power und Minderwertigkeitskomplexen

Innere Stärke, natürliche Autorität und ein gesundes Selbstwertgefühl, wer möchte das nicht? Der Weg zu diesem Ziel ist steinig und von Selbstzweifeln und Versagensängsten begleitet. Was Selbstbewußtsein ist, wie es entsteht und wie Mängel zustande kommen, erklärt Ihnen EGONet im ersten Teil unseres Beitrags

Eine Reihe ähnlicher Begriffe bezeichnen jene zentrale Eigenschaft des Charakters, die über die Stärke der Persönlichkeit und den Grad an innerer Freiheit entscheidet:

* Selbstsicherheit oder selbstsicheres Auftreten nennt man eher die äußeren Aspekte, bezieht sich also vorrangig auf das Verhalten. Gegenbegriffe sind selbstunsicheres Verhalten, Schüchternheit und ähnliches.
* Als Selbstvertrauen oder (innere) Souveränität bezeichnet man das subjektive Empfinden, das hinter dem sichtbaren Auftreten steht.
* Charisma oder Aussstrahlung nennt man die Wirkung des Selbstbewußtseins auf andere (siehe dazu unseren Beitrag in der EGONet-Sommerausgabe).
* Selbstbewußtsein heißt schließlich das Ergebnis des eigenen Nachdenkens über die eigene Selbstsicherheit und das dahinter stehende Selbstvertrauen ein.

Selbstbewußtsein heißt nicht, perfekt sein und sich gekonnt inszenieren. Sondern sich mit seinen Stärken und Schwächen so akzeptieren, wie man ist, seine Stärken einzusetzen, um seine Ziele zu erreichen und seine Schwächen und äußere Schwierigkeiten als Herausforderungen, nicht aber als unübersteigbare Grenzen zu betrachten. Wer ein starkes Selbstbewußtsein hat, wird nur wenig von Selbstzweifeln geplagt, sondern hat eine positive Meinung von sich.

Nur eine Minderheit von etwa zehn Prozent besitzt ein annähernd unerschütterliches Selbstvertrauen. Bei den meisten sind Eigenschaften, die sich an sich akzeptieren, mit Charakterzügen gekoppelt, die sie als ärgerliche Bürde empfinden. Das drückt sich aus in Sätzen wie:

* "Ach, könnte ich nur so diszipliniert essen wie meine Freundin."
* "Wenn ich mehr Durchhaltevermögen und einen stärkeren Willen hätte!"
* "Ich würde auch gern Klavier spielen können, aber meine Eltern ..."

Selbstbewußtsein hat möglicherweise eine angeborene Grundlage. Manche Kinder sind von Natur aktiver in der Erkundung ihrer Umwelt als andere. Das Entscheidende ist jedoch der Erziehungsstil, den man in der frühen Kindheit erlebt. Bis zum siebten Lebensjahr ist meist entschieden, ob ein Kind später selbstbewußt oder eher schüchtern sein wird. Entscheidend dafür ist, wie Eltern und andere Erwachsene auf das Kind einwirken. Bevorzugen Lob und Ermutigung oder Tadel und Verbote?

Jeder weiß, daß Kinder um das dritte Lebensjahr eine "Trotzphase" durchmachen. Sie beginnen sich von der totalen Abhängigkeit von der Mutter zu lösen und eigene Schritt zu wagen. Mutter und Vater sind stolz, wenn ihr kleiner Liebling die ersten Worte spricht, die ersten Schritte geht und allmählich fähig wird, selbständig aus der Tasse zu trinken und aufs Töpfchen zu gehen. Zum Kummer der Eltern bringt die sich entwickelnde Selbständigkeit der Kleinen auch unangenehme Nebenwirkungen mit sich. Die Kinder wollen unbedingt alles selber tun. Sie widersetzen sich zunehmend den Anordnungen der Eltern. Will die Mutter geradeaus gehen, reißt das Kind sich los und läuft zu der Wiese gegenüber, auf der es etwas Interessantes entdeckt hat. Oder es bleibt einfach stehen, ohne ersichtlichen Grund (für die Mutter). Manche schreien und setzen sich auf den Boden. Manchmal tun sie genau das, was die Mutter ihnen verboten hat - und zwar genau deshalb, weil es ihnen verboten wurde.

Jetzt hängt alles davon ab, wie die Eltern auf diese Bestrebungen reagieren. Viele Erwachsene reagieren allergisch, manchmal auch hilflos, auf den wachsenden Widerstand ihrer Kinder. Da hat man nun monatelang eigene Interessen zurückgestellt, hat auf Kneipen- und Theaterabende verzichtet, im Kino war man schon lange nicht mehr, die Freunde kennt man nur noch von ihrer Telefonstimme her – statt Dankbarkeit zeigen die Kleinen jedoch Unwillen und Trotz. Wie selten sind die Momente, da einem der Sohn oder die Tochter mit leuchtenden Kinderaugen entgegenkommt! Viel häufiger sind Schmollen, Geschrei und stures Unverständnis für die Anordnungen der Eltern, die doch nur das Beste wollen. Tolerante Mütter und Väter trösten sich mit der Feststellung aus Erziehungsratgebern, daß die Kleinen es noch nicht besser wissen können und die Trotzphase vorübergehen wird. Sie hoffen, daß ihre Sprößlinge im Laufe der Zeit "vernünftig werden". Dennoch mischt sich Neid in ihre Nachsicht, wenn sie bei Freunden "gut erzogene" Kinder erleben: Kinder, die nur dann das Wort an Erwachsene richten, wenn sie dazu aufgefordert werden; Kinder, die nicht über Tische und Bänke gehen, wenn der Besuch da ist, sondern die ganze Zeit still auf ihren Plätzen sitzen und schweigend geradeaus schauen, während die Erwachsenen ungeniert über die Vorzüge und Schwächen ihrer Kinder reden, als handele es sich um den neuesten CD-Spieler und nicht um kleine Persönlichkeiten; Kinder, die ohne Quengelei brav zu Bett gehen, wenn die Eltern sagen, daß es zwanzig Uhr ist, und dort nicht einmal mehr miteinander flüstern, sondern sofort einschlafen.

Sogar die aufgeklärtesten Eltern bevorzugen "brave" Kinder. Die Tatsache, daß diejenigen, die schon in den ersten Lebensjahren durch widerspruchslose Folgsamkeit auffallen, sich auch später mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Duckmäusertum und Passivität auszeichnen werden, tritt nur selten ins Bewußtsein. Selbst Eltern, die über diese Zusammenhänge Bescheid wissen, neigen dazu, sie zu verdrängen, denn artige Kinder sind pflegeleicht, bequem und vor allem vorzeigbar. Sie sind ein vorzügliches Mittel, um Freunde und Verwandte neidisch zu machen. Wer folgsame Kinder hat, gilt als fähiger Erzieher und wird von anderen um Rat gefragt. Dabei vergessen wir nur allzu leicht, daß Kindern, die ihren Eltern keinen Widerstand entgegensetzen, eine wichtige soziale Erfahrung fehlt, die sie im späteren Leben dringend benötigen, um sich in unserer Wettbewerbsgesellschaft durchzusetzen. Um unabhängig zu werden, um ihre eigenen Interessen herauszufinden und zu realisieren, müssen sie erst einmal lernen, sich gegen die Personen in ihrer Umgebung zu behaupten. Und das sind zunächst die Eltern, die Geschwister, die Großeltern und eventuell die Erzieher aus der Kindertagesstätte. Soll sich ein Kind später erfolgreich gegen Konkurrenten, den Chef oder auch nur dominante Persönlichkeiten aus dem Freundeskreis zur Wehr setzen können, muß es seine eigene Widerstandsfähigkeit erproben dürfen.

Wenn Kinder erleben, daß Widerspruch, Streit und Geschrei mit Hausarrest, Entzug der elterlichen Gunst oder gar Schlägen bestraft werden, gewöhnen sie sich daran, den offenen Konflikt zu umgehen. Auch als Erwachsene werden sie weiter dazu neigen, Konfrontationen auszuweichen und sich im gleichen Moment zu ärgern, daß sie es nicht wie glücklichere Zeitgenossen schaffen, ihre Wünsche durchzusetzen.

Wir tragen alle solche Bürden aus der eigenen Kindheit. Subjektiv, das heißt in unserem Bewußtsein, zeigen sich die Folgen in mehreren Formen:

1. Als Hemmungen. Der eine traut sich nicht, fremde Menschen anzusprechen und in ein Gespräch zu verwickeln. Der andere ist zu höflich, seinem Nachbarn, der ihn zum wiederholten Male bittet, seine Blumen, Haustiere oder Kinder zu beaufsichtigen, ein klares Nein entgegenzusetzen. Der dritte fühlt sich zu einer Person des anderen Geschlechts hingezogen, wagt es aber nicht, ihr seine Gefühle zu gestehen. Kaum einer von ihnen kann sich erinnern, wie die Eltern ihn bestraften, als er sich in ihr Gespräch einmischte oder als er auf einige ihrer Forderungen mit einem trotzigen "Nein" reagierte. Auch deren abweisende Reaktion auf plötzliche Gefühlsausbrüche ist längst vergessen. Nur in unserem Ausweichen vor vergleichbaren Situationen ist ihr damaliges Verhalten noch gegenwärtig.
1. Als Scheu vor dem Risiko. Die wenigsten von uns haben in ihrem Leben die Bekanntschaft wirklicher Gefahren gemacht. Kaum jemand hat tatsächlich einmal sein Leben riskiert. Dennoch rechnen wir mit allen möglichen und unmöglichen Katastrophen und versuchen, Vorkehrungen zu treffen. Eine große Geschäftsbranche, das Versicherungswesen, lebt von unserem Bedürfnis nach Sicherheit. Wenn wir in unserem Haus Alarmanlagen sowie einbruchsichere Fenster und Türen installieren, verringern wir das Risiko, ausgeraubt zu werden, auf ein Minimum. Ob unsere Furcht allerdings berechtigt war, ob ohne diese teuren Anlagen jemals ein Spitzbube durch unser Fenster gestiegen wäre, werden wir nie erfahren. Aber während wir bei der Sicherung unserer Häuser und Autos auf Statistiken und die Bestimmungen der Versicherungsgesellschaften verweisen können, sind wir bei dem Umgang mit anderen Menschen auf Vermutungen angewiesen. Wer sich scheut, seinen Mitmenschen offen die Meinung zu sagen, wird nie erfahren, ob sie zornig, betroffen oder gar dankbar reagieren. Und er wird nie lernen, erfolgreich und fair zugleich zu kämpfen.
1. Als Minderwertigkeitskomplexe. Jede Bestrafung ist ein Schlag gegen die Selbstsicherheit des Kindes. Am Anfang tritt das Kind seinen Mitmenschen mit unbefangener Neugier gegenüber. Es stellt viele Fragen und äußert seine Wünsche, ohne sich vorher zu überlegen, ob es ein Recht dazu hat oder nicht. Die Eltern greifen in den Erkundungsdrang der Kinder durch Beschränkungen ein: "Sei nicht so vorlaut!" – "Das tut man nicht!" – "Störe Vati nicht!" Kinder merken an diesen Antworten, daß sie nicht voll akzeptiert werden. Sie verinnerlichen das Gefühl, unzulänglich zu sein. Schon Alfred Adler, einer der prominentesten Schüler Sigmund Freuds, wußte, daß wir Menschen dazu neigen, die entstehenden Selbstzweifel zu kompensieren – entweder indem wir auf einem Spezialgebiet überdurchschnittliche Fähigkeiten erwerben oder durch beruflichen Aufstieg oder eine politische Karriere Unsicherheit in unserem Selbstwertgefühl zu kaschieren suchen. Auch die Flucht in die Neurose kann ein Weg sein, mit Minderwertigkeitskomplexen fertig zu werden.

Wenn es auch möglich ist, Kindern die offene Äußerung von Widerspruch abzuerziehen, so bleiben ihnen viele Wege, ihn indirekt zu artikulieren. Wer schon einmal beobachtet hat, wie Kinder, die sich unbeobachtet glauben, plötzliche Wutanfälle an Puppen oder Plastikautos auslassen, bekommt einen Einblick in die Abgründe, die in der kindlichen Seele lauern. Andere lernen, ihre Wünschen mit Quengelei, Schmollen und Weinerlichkeit durchzusetzen. Auch allgemeine Interesselosigkeit in der Schule oder leichte Anfälligkeit für Krankheiten trotz einer normalen Konstitution können Alarmzeichen sein.

Die Psychologie hat nachgewiesen, daß Kinder, die Verbote und Gebote nicht widerspruchslos hinnehmen, sondern das Risiko des Selbstausprobierens auf sich nehmen, sich auch im späteren Leben erfolgreicher durchsetzen. In einer Untersuchung der Berliner Humboldt-Universität, an der einer unserer Autoren beteiligt warm konnte dieser Zusammenhang anhand der Lebensläufe der befragten Personen bestätigt werden. Wir befragten ehemalige DDR-Bürger, die in ihrem Leben einem hohen Anpassungsdruck an vorgegebene Karrieremuster ausgesetzt waren. Trotz gesellschaftlicher Zwänge hatten von unseren Befragten diejenigen eine bessere Position erreicht und einen verantwortungsvolleren Beruf ausgeübt, die eine konfliktreichere Kindheit erlebt und unorthodoxe Lebensläufe eingeschlagen hatten. Umgekehrt fanden wir: Wer eine durchschnittliche Kindheit ohne Höhen und Tiefen durchlebt hatte, war im späteren Leben in untergeordneten Positionen geblieben und beklagte nicht selten, daß sich seine Lebenspläne nicht verwirklicht hätten.

Trotz der frühkindlichen Prägung ist mangelndes Selbstbewußtsein kein unkorrigierbares Schicksal. Die Ängste und Konfliktvermeidungsstrategien wurden erlernt – und das bedeutet, sie können auch wieder verlernt und durch sicheres Verhalten ersetzt werden. Ein solches Selbstlernprogramm stellen wir in der nächsten Ausgabe vor.

Zum weiter lesen: Ein Lernprogramm für mehr Vertrauen in sich selbst (http://egonet.de/ego/0200/art3.htm)

Viel Glück, meiner Meinung nach ist da eh nicht viel zu machen.

Macas
2009-09-13, 16:50:11
Viel Glück, meiner Meinung nach ist da eh nicht viel zu machen.

Doch, ist es! Man muss sich nur mal entsprechend disziplinieren und das Problem angehen!
Das ist das was viele Leute nicht können oder sich nicht trauen: das Problem angehen!
Wenn man erstmal die "Therapie" angefangen hat und das ganze eine gewisse Zeit durchhält,
stellt sich nach ein paar Monaten der Gewöhnungseffekt ein, die neuen Muster werden im Gehirn eingebrannt.

Der erste Schritt ist der schwerste, viele Leute schaffen es einfach nicht alte Muster zu druchbrechen...

Panasonic
2009-09-13, 17:36:19
Viel Glück, meiner Meinung nach ist da eh nicht viel zu machen.Richtig, so sieht es leider aus.

Macas
2009-09-13, 17:48:13
Richtig, so sieht es leider aus.

Man muss nicht zu jedem Thema eine Meinung haben, vorallem dann nicht wenn man keine Ahnung hat!
Also zeige gefälligst etwas Demut und ziehe dich aus diesem Thread zurück!

Panasonic
2009-09-13, 18:00:54
Man muss nicht zu jedem Thema eine Meinung haben, vorallem dann nicht wenn man keine Ahnung hat!
Also zeige gefälligst etwas Demut und ziehe dich aus diesem Thread zurück!
Man kann auch einfach mal andere sprechen lassen, auch wenn man ihre Meinung nicht teilt. Für wen hälst Du Dich eigentlich?

Freakazoid
2009-09-13, 18:21:49
LoL - "Na - auch hier?"

Lacht nicht, der ist garnicht schlecht (selbst schon gemacht). Aussage ist total überbewertet, wieso Mühe geben und vorgeben irgendwas Reden zu wollen. Wichtiger ist, wie man sich anstellt.

PET
2009-09-13, 18:39:06
Seine persönlichen Ängste überwinden, das ist der Schlüssel meiner Meinung nach.
Das kann man nicht üben das muss man einfach tun.
Wenn man vor etwas Angst hat und kann sich selbst nicht überwinden wird man auch weiterhin Angst davor haben, auch mit fremder Hilfe.

Keine Ahnung warum die Menschen so mit Ängsten vollgestopft sind in der heutigen Zeit, aber wenn man einmal gesehen hat wie das einen Menschen mit Selbstvertrauen erfüllt, wenn er seine eigenen Ängste bzw. Grenzen überschreitet, fragt man sich schon was daran so schwer sein soll.
Man versteht es erst wenn man selbst einmal an so eine persönliche Grenze geführt wird, egal in welchem Lebensbereich.

Der zweite Punkt ist, man muss auch scheitern können ohne daran zu zerbrechen, viele Menschen fallen in eine tiefes Loch wenn ihre Erwartungen an sich selbst nicht so erfüllt werden wie sie sich das erhofft haben, aus dem sie allein nur schwer wieder heraus kommen.
Sicherlich hängt das auch mit gesellschaftlichem Druck zusammen, Scheitern ist eine Form von Schwäche(zumindest hier in Schland), von Unzulänglichkeiten usw. usf.
Es ist aber nicht das Scheitern selbst was die Schwäche ausmacht sondern die Entscheidung wie man damit umgeht, das verstehen viele Menschen einfach nicht oder schlicht falsch.



So schlimm finde ich den Vorschlag nicht, sich vermeintlich "peinlichen" Situationen auszusetzen, so lernt man wenigstens damit besser umzugehen und nicht nach jedem Witz auf eigene Kosten direkt in wöchtenliche Heulkrämpfe auszubrechen, sondern vielleicht mal über sich selbst lachen zu können und die Dinge weniger wichtig zu nehmen als sonst.

Wenn hier jemand behauptet es sei gesellschaftlich "peinlich" fremde Menschen anzusprechen, ja dann frag ich mich wie peinlich der Beruf eines Verkäufers denn sein muss oder jemandem aus dem Vertrieb.
Die haben täglich mit fremden Menschen zu tun und irgendwie hängt da die Peinlichkeit sehr stark vom eigenen Auftreten, wie auch von der Reaktion der Fremden ab.

Kolos
2009-09-13, 18:41:34
Viel Glück, meiner Meinung nach ist da eh nicht viel zu machen.
Woher kommt solch Pessimismus eigentlich? Enttäuschungen im eigenen Leben?

(R)evolutionconcept
2009-09-13, 19:04:27
Woher kommt solch Pessimismus eigentlich? Enttäuschungen im eigenen Leben?


Diese Aussage beruht auf meiner eigenen Erfahrung.

Macas
2009-09-13, 19:12:08
Diese Aussage beruht auf meiner eigenen Erfahrung.

Zum Glück nur deine Erfahrung ;)
Ein Mensch, eine Stimme... völlig unbedeutend!

Panasonic
2009-09-13, 19:15:11
Zum Glück nur deine Erfahrung ;)
Ein Mensch, eine Stimme... völlig unbedeutend!
Woher willst Du wissen, wie das gemeint ist? Ich kenne einige Leute, die kein Selbstbewusstsein haben. Seit Jahren und Jahrzehnten. Und bei keinem hat sich jemals etwas positiv verändert.

Das sind auch meine Erfahrungen - aber die betreffen deutlich mehr als nur einen Menschen.

Gast
2009-09-13, 19:29:32
Woher willst Du wissen, wie das gemeint ist? Ich kenne einige Leute, die kein Selbstbewusstsein haben. Seit Jahren und Jahrzehnten. Und bei keinem hat sich jemals etwas positiv verändert.

Das sind auch meine Erfahrungen - aber die betreffen deutlich mehr als nur einen Menschen.

Die Frage ist ob diese Menschen jemals aktiv etwas unternommen haben daran was zu ändern!?

Daredevil
2009-09-13, 19:34:50
----

(R)evolutionconcept
2009-09-13, 19:36:15
Woher willst Du wissen, wie das gemeint ist? Ich kenne einige Leute, die kein Selbstbewusstsein haben. Seit Jahren und Jahrzehnten. Und bei keinem hat sich jemals etwas positiv verändert.

Das sind auch meine Erfahrungen - aber die betreffen deutlich mehr als nur einen Menschen.


Richtig...und zweitens: Eine Mensch , eine Stimme unbedeutend? Demnach dürfte niemand zur Wahl gehen. Klar gibt es dort ja auch andere die die gleiche Partei wählen (Meinung teilen), aber gibt es hier doch genauso.

sChRaNzA
2009-09-13, 19:44:01
Richtig, so sieht es leider aus.

Ich war in meiner Jugend ein graues Schaf, sobald es mit der BW anfing MUSSTE das anders werden. Ein Vorgesetzter ohne Selbstbewusstsein ist ein ''Opfer'' für Alles und Jeden.

''SO'' siehts nun wirklich nicht aus. :cool:

Panasonic
2009-09-13, 20:15:28
Ich war in meiner Jugend ein graues Schaf, sobald es mit der BW anfing MUSSTE das anders werden. Ein Vorgesetzter ohne Selbstbewusstsein ist ein ''Opfer'' für Alles und Jeden.

''SO'' siehts nun wirklich nicht aus. :cool:
Selbstbewusstsein als Ausbilder bei der Bundeswehr? Sicher nett, aber kein must-to-have. Gerade dort hat man doch klare Regeln und wenig Individualität. Es reicht locker aus, einfach laut zu sein und ein wenig Talent in der Schauspielerei zu haben. Mit echtem Selbstbewusstsein hat das nichts zu tun.

sChRaNzA
2009-09-13, 20:18:02
Selbstbewusstsein als Ausbilder bei der Bundeswehr? Sicher nett, aber kein must-to-have. Gerade dort hat man doch klare Regeln und wenig Individualität. Es reicht locker aus, einfach laut zu sein und ein wenig Talent in der Schauspielerei zu haben. Mit echtem Selbstbewusstsein hat das nichts zu tun.

Ich rede nicht von Grundausbildern. Da sind oft die Rekruten eh ''springfreudig'' aus ''Angst'' oder ''Freude''.

Ich rede vom ''normalen'' Dienst, in dem dir jeder Untergebene und auch Vorgesetzter auf der Nase rumtanzen kann wenn er weiß wie und du das auch zulässt.

(R)evolutionconcept
2009-09-13, 20:23:22
Woher willst Du wissen, wie das gemeint ist? Ich kenne einige Leute, die kein Selbstbewusstsein haben. Seit Jahren und Jahrzehnten. Und bei keinem hat sich jemals etwas positiv verändert.

Das sind auch meine Erfahrungen - aber die betreffen deutlich mehr als nur einen Menschen.


Naja, man ist aber auch nicht Gefangener seiner Gene. Ein von Kindesbein an schüchterner zurückhaltender Mensch wird nie ein Partylöwe werden, aber man kann ihn als Elternteil Brücken bauen um das Beste aus sich raus zu holen.
Wer aber als Erwachsener (noch) an solchen Defiziten leidet, hat es deutlich schwerer und die Schlucht ist da schon teilweise zu groß, um noch ne Brücke zu bauen.

raschomon
2009-09-13, 22:29:58
Ich rede nicht von Grundausbildern. Da sind oft die Rekruten eh ''springfreudig'' aus ''Angst'' oder ''Freude''.

Ich rede vom ''normalen'' Dienst, in dem dir jeder Untergebene und auch Vorgesetzter auf der Nase rumtanzen kann wenn er weiß wie und du das auch zulässt.

Ne, schranza, da sitzt Du einem Mißverständnis auf. Die Uniform wirkt wie ein Korsett für die Psyche, sie strafft den Menschen automatisch - körperlich und psychisch -, Deine Autorität und mittelbar damit auch Dein Selbstbewußtsein läßt sich direkt von den Achselstücken ablesen. Deine Rekruten sehen die Uniform wenn sie vor Dir Haltung annehmen, nicht das innerlich mehr oder weniger sichere Individuum schranza. Es gibt einen institutionellen Überbau, der Dich allein durch seine Existenz, seine Regeln und Traditionen legitimiert. Was diese Situation in der BW mit der Lebenswirklichkeit des TS (bzw. jedes anderen x-beliebigen Zivilisten) zu tun hat, das erschließt sich mir jetzt nicht.

sChRaNzA
2009-09-13, 22:34:04
Nochmal, ich rede hier nicht über das Verhalten gegenüber Rekruten (die seh ich eh kaum). ;)

Eher über das, was MIR seit Eintritt in die BW aufgefallen ist. Das ich selber auch gegenüber Zivilisten (in Bars, Kneipen, Disco, wo auch immer - hier interessiert mein DG eh nicht) selbstbewusster wurde und bin.

Das man Selbstvertrauen also nicht ''lernen'' oder ''trainieren'' kann, stimmt nicht.

Panasonic
2009-09-14, 07:07:53
Nochmal, ich rede hier nicht über das Verhalten gegenüber Rekruten (die seh ich eh kaum). ;)

Eher über das, was MIR seit Eintritt in die BW aufgefallen ist. Das ich selber auch gegenüber Zivilisten (in Bars, Kneipen, Disco, wo auch immer - hier interessiert mein DG eh nicht) selbstbewusster wurde und bin.

Das man Selbstvertrauen also nicht ''lernen'' oder ''trainieren'' kann, stimmt nicht.
Ich glaube nicht, dass Du selbstbewusster geworden bist. Vermutlich hast Du nur ein paar Mechanismen gelernt, selbstbewusster zu wirken.

(R)evolutionconcept
2009-09-14, 15:38:48
Ich glaube nicht, dass Du selbstbewusster geworden bist. Vermutlich hast Du nur ein paar Mechanismen gelernt, selbstbewusster zu wirken.


Ich glaube schon das man Selbstbewusstsein erlernen kann. Ich bin nur der Meinung, das dies derartig viel Überwindung kostet, dass es kaum zu schaffen ist. Bzw. meine Erfahrung ist eben diese.
Lies dir mal die Artikel durch, die ich dazu gepostet haben. Wirklich interessant und aufschlussreich. Gewisse Grundlagen bekommt man bei der Geburt mit auf den Weg gegeben, was ich schon an meinen Kindern beobachten konnte, vieles ist anerzogen. Und hier kann man auch wieder neu lernen durch Erfahrungen.

Ich korregiere meine erste Aussage:
Viel Glück, meiner Meinung nach ist da eh nicht viel zu machen. Viel Glück, meiner Erfahrung nach ist es extrem schwer das zu schaffen.

sChRaNzA
2009-09-14, 16:24:33
Ich glaube nicht, dass Du selbstbewusster geworden bist. Vermutlich hast Du nur ein paar Mechanismen gelernt, selbstbewusster zu wirken.

Das weiß ich besser, glaub mir. ;)

PHuV
2009-09-14, 17:42:15
Selbstbewusstsein als Ausbilder bei der Bundeswehr? Sicher nett, aber kein must-to-have. Gerade dort hat man doch klare Regeln und wenig Individualität. Es reicht locker aus, einfach laut zu sein und ein wenig Talent in der Schauspielerei zu haben. Mit echtem Selbstbewusstsein hat das nichts zu tun.

Das habe ich in meiner BW-Zeit auch oft beobachtet. Wenn man denen die Kompetenz bzw. deren Wissen etwas angekratzt hat, sind die meisten schnell in sich zusammengefallen.

Ich glaube schon das man Selbstbewusstsein erlernen kann.

Das hört sich aber sehr seltsam an, so wie bei den ganzen Bibelfetischisten. ;)


Ich bin nur der Meinung, das dies derartig viel Überwindung kostet, dass es kaum zu schaffen ist. Bzw. meine Erfahrung ist eben diese.

Welche Überwindung? Wenn man ein Ziel hat, muß man doch gar nichts überwinden.

@Topic:
Mir stellt sich gerade die Frage, wie man es definiert, wenn einem so was wie Scham, Fehler machen, Anerkennung oder Ablehnung von anderen Menschen egal ist? Ist das Selbstvertrauen? Von den äußeren Anzeichen und Handlungen könnte man es durchaus so interpretieren.

Vielleicht ist auch die Frage falsch gestellt. Nicht: "Wie baue ich Selbstvertrauen auf?", sondern "Warum habe ich kein Selbstvertrauen? Wovor habe ich Angst?". Im Endeffekt ist doch das Grundproblem immer die Angst:


Fehler zu machen
sich blamieren
blöde dastehen
bei Fehlern fehlende Anerkennung von den Mitmenschen im Umfeld
nicht beachtet zu werden
nicht verstanden zu werden
vor Zurückweisung und Ablehnung
etc.


Meiner Meinung nach liegt viel vom mangelnden Selbstvertrauen darin, weil wir uns in unserem Handeln immer beobachtet fühlen und ständig nach links und rechts schielen. Man will es allen recht machen, möglichst nirgendwo anecken, weil man die Konsequenzen fürchtet. Wenn einem diese Konsequenzen egal sind, hat man dann automatisch "Selbstvertrauen"? Aus meiner Sicht gehen Selbstvertrauen mit "Selbstbewußtsein" an sich Hand in Hand. Wer sicher im Leben steht, und sich darüber bewußt ist, das nur er selbst den Grad seiner Stärke und Schwäche bestimmt, und nicht andere Menschen, hat schon hier viel erreicht. Mit einer Portion LMAA, und der gewissen Zielfokussierung, sein Lebensglück selbst zu bestimmen, ist das, was hier die meisten als Selbstvertrauen bezeichnen, vielleicht schon unbewußt und ohne viel Anstrengungen erreicht. Wer nicht angewiesen ist auf die permanente Bestätigung von anderen ist wohl ein gewaltiges Stück freier.

Ich wäre fast schon geneigt, mangelndes Selbstvertrauen mit Sklaventum gleichzusetzen. Man ist ein Sklave äußerer Umstände, die bestimmen, wie sein eigenes Leben läuft. Man unterwirft sich vielen Dingen, obwohl man eigentlich nicht will, aus Angst vor den Konsequenzen.

TS Gast
2009-09-14, 18:22:11
Wollte mich mal bedanken für die bisherigen Posts, insbesondere für Evos interessanten Link, PHuVs Analysen und Daredevils tolles Posting...Wieso ist es also so schwer Kontakt mit einem weiblichen Wesen aufzunehmen? Wenn man es doch "will?". Kein Mensch hat davor Angst seine Katze zu streicheln, sie anzuschauen und mit ihr zu schmusen, wieso ist das bei Frauen anders? Weil sie reagieren. Man hat doch einfach nur Angst vor Reaktionen. Die Angst das man etwas falsch macht ist hingegen total unbegründet wenn man einfach man selbst ist. Also geht man nun auf nem Festival zu wem hin, unterhält sich über Musik und welche Bands man toll findet. Irgendwann dreht sie sich dann genervt um und sagt "Ne, also sowas hör ich ja nun echt nicht...", was ist die erste Reaktion in einem selber? "Scheiße, du hast es mal wieder versaut, dabei war sie so süß.", obwohl man selber nichts falsch gemacht hat, wenn sie die Musik, die man selber nicht mag eben nicht hört hat se Pech, aber trotzdem macht man sich Vorwürfe wieso man nicht gemocht wird.... das trotz seiner scheinbaren Einfachheit wirklich den Nagel auf den Kopf trifft und über das ich erst einmal gehörig reflektieren muss. :uponder:

Grüße

(R)evolutionconcept
2009-09-14, 19:42:20
Das habe ich in meiner BW-Zeit auch oft beobachtet. Wenn man denen die Kompetenz bzw. deren Wissen etwas angekratzt hat, sind die meisten schnell in sich zusammengefallen.



Das hört sich aber sehr seltsam an, so wie bei den ganzen Bibelfetischisten. ;)



Welche Überwindung? Wenn man ein Ziel hat, muß man doch gar nichts überwinden.
.

Ich halte es mit dem Selbstvertrauen aufbauen so, wie es in dem Egonet Artikel beschrieben wird. Und da gibt es sehr viel zu überwinden. Die Vorschläge z.b. in dem Artikel bedeuten eine riesen große Überwindung.

Gast
2009-09-15, 14:21:50
ich hab ein ähnliches Problem, ich habe einen Tremor, wenn das jemandem etwas sagt. Mit meinem Selbstbewusstsein habe ich kein Problem mehr, aber ich zucke manchmal, wenn ich mich angeschaut werde. Allerdings nur im Sitzen.
Dachte vor 7 Jahren, das lag an meiner Schüchternheit - die hat sich aber extrem geändert, so dass ich mich eigentlich nicht mehr als schüchtern bezeichnen kann.

Bin ich psychich gestört? Bin 21, angefangen hat das mit 14.

PHuV
2009-09-15, 17:13:47
Ich halte es mit dem Selbstvertrauen aufbauen so, wie es in dem Egonet Artikel beschrieben wird. Und da gibt es sehr viel zu überwinden. Die Vorschläge z.b. in dem Artikel bedeuten eine riesen große Überwindung.

Du hast mich nicht ganz verstanden. ;) Es war eine Frage an Dich, was Du genau dann überwinden mußt (und was Du nicht beantworten mußt ;) ). Wenn man sich seiner Sache sicher ist, oder man einfach auf die Meinung anderer einen läßt, dann muß man sich nicht überwinden. Bei allen anderen Dingen ist es an sich immer nur eines (wenn man die Kette der Gedanken mal bis zu Ende spinnt), was übrig bleibt: Angst, siehe auch meine Gedanken hier (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=7532267&postcount=48).

Überwinden hat auch so etwas wie ein Hindernis, über das man drüber muß, und man eigentlich die Kraft eigentlich nicht hat. Das halte ich eigentlich für Kontraproduktiv für die Psyche. Wenn man es schafft, an den Kern der Ursache ranzukommen, dann kann auch erklärt werden, warum sich ein innerer Widerstand aufbaut (der dann das Überwinden erfordert). Dann fällt durch geschickte Formulierung für sich selbst das Hindernis schlagartig weg, und es muß gar nichts überwunden werden. Systematische Desensibilisierung (http://de.wikipedia.org/wiki/Systematische_Desensibilisierung) aus der Verhaltenstherapie arbeitet beispielsweise so. Es gibt einen Grund, warum die Angst erzeugt wird. Dabei muß der Angstauslöser keine rationalen oder logischen Gründe haben. Wenn man dann den Angstauslöser durch gute Argumente überzeugt, ist schon oft die halbe Miete erreicht.

Wie gesagt, ich stelle in der Praxis oft fest, daß man gar nicht überwinden muß, wenn man bereit ist, die selbst aufgestellten Hürden einfach fallen zu lassen. Aber um diese zu erkennen und zu verstehen, ist eine tiefgreifende Analyse von Fachleuten wichtig.

(R)evolutionconcept
2009-09-15, 20:18:39
Du hast mich nicht ganz verstanden. ;) Es war eine Frage an Dich, was Du genau dann überwinden mußt (und was Du nicht beantworten mußt ;) ). Wenn man sich seiner Sache sicher ist, oder man einfach auf die Meinung anderer einen läßt, dann muß man sich nicht überwinden. Bei allen anderen Dingen ist es an sich immer nur eines (wenn man die Kette der Gedanken mal bis zu Ende spinnt), was übrig bleibt: Angst, siehe auch meine Gedanken hier (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=7532267&postcount=48).

Überwinden hat auch so etwas wie ein Hindernis, über das man drüber muß, und man eigentlich die Kraft eigentlich nicht hat. Das halte ich eigentlich für Kontraproduktiv für die Psyche. Wenn man es schafft, an den Kern der Ursache ranzukommen, dann kann auch erklärt werden, warum sich ein innerer Widerstand aufbaut (der dann das Überwinden erfordert). Dann fällt durch geschickte Formulierung für sich selbst das Hindernis schlagartig weg, und es muß gar nichts überwunden werden. Systematische Desensibilisierung (http://de.wikipedia.org/wiki/Systematische_Desensibilisierung) aus der Verhaltenstherapie arbeitet beispielsweise so. Es gibt einen Grund, warum die Angst erzeugt wird. Dabei muß der Angstauslöser keine rationalen oder logischen Gründe haben. Wenn man dann den Angstauslöser durch gute Argumente überzeugt, ist schon oft die halbe Miete erreicht.

Wie gesagt, ich stelle in der Praxis oft fest, daß man gar nicht überwinden muß, wenn man bereit ist, die selbst aufgestellten Hürden einfach fallen zu lassen. Aber um diese zu erkennen und zu verstehen, ist eine tiefgreifende Analyse von Fachleuten wichtig.

Ein Mensch der eine panische Angst vor Spinnen hat lässt sich durch Logik überzeugen? Nein.

Ein Mensch der Angst vor Zurückweisung hat, der nicht auf fremde zugehen kann, dem wird die Einsicht, dass ihm keiner den Kpf abreißt, wenn er ihn anspricht, herzlich wenig nützen.
Warum sollte es sonst für viele so schwierig sein auf das andere Geschlecht zuzugehen? Jeder weiß, mehr als ein korb wird man sich da nicht einfangen.Es passiert eigentlich überhaupt nicghts schlimmes, dennoch schaffen es viele nicht diesen Schritt zu gehen.

Ein Schüler der vor die Klasse soll um einen Aufsatz vorzutragen, wird die Angst nicht genommen, nur weil er weiß das es höchsten ein bisschen Gelächter geben könnte, aber schnell keine Rede mehr Wert ist. Manche kassieren trotzdem lieber eine 6 als nach vorn zu gehen.

Logik ist bei solch emotionalen Ängsten kaum etwas wert.

PHuV
2009-09-15, 21:13:08
Ein Mensch der eine panische Angst vor Spinnen hat lässt sich durch Logik überzeugen? Nein.

Wollen wir es heute wieder unbedingt besser wissen, wa? :rolleyes: Was glaubst Du wohl, warum die systematische Desensibilisierung funktioniert?

Logik ist bei solch emotionalen Ängsten kaum etwas wert.

Doch, wenn man sie einzusetzen weiß. Bei den meisten versagt sie, weil sie die Logik an den falschen Stellen ansetzt. Aber da Du es ja eh besser weißt...

Nimm doch mal ein prominentes Beispiel, Goethe und seinen Höhenangst (www.aeronautic.de/grafik/hoehenangst.pdf). Bei ihm hat es funktioniert, warum soll es bei anderen nicht funktionieren?

aoe_forever
2009-09-15, 22:55:05
Wollen wir es heute wieder unbedingt besser wissen, wa? :rolleyes: Was glaubst Du wohl, warum die systematische Desensibilisierung funktioniert?

Das mag funktionieren; es funktioniert aber nicht durch Logik (also Nachdenken) sondern durch "Erfahrung" im körperlichen Sinn. Und dann auch nur nach und nach...

PHuV
2009-09-15, 23:59:35
Das mag funktionieren; es funktioniert aber nicht durch Logik (also Nachdenken) sondern durch "Erfahrung" im körperlichen Sinn. Und dann auch nur nach und nach...

Nicht nur. Nur durch das rationelle Denken wird einem klar, das die Angst unbegründet ist, sonst kann man gar nicht den ersten Schritt tun. Die Rationalität und Logik bringt dann einem dazu, sich der Erfahrung im körperlichen Sinn zu stellen. Wenn man sich nicht darüber klar ist, rein von geistigen her, sprich sich bereit dafür macht, bringt die Konfrontation bzw. das sich stellen, überhaupt nichts. Der Schritt, es zu tun, muß also schon vorher schon rationell beschlossen und begründet worden sein, und das geht ja nur mit Logik und Verstand.

(R)evolutionconcept
2009-09-16, 08:30:54
Wollen wir es heute wieder unbedingt besser wissen, wa? :rolleyes: Was glaubst Du wohl, warum die systematische Desensibilisierung funktioniert?



Doch, wenn man sie einzusetzen weiß. Bei den meisten versagt sie, weil sie die Logik an den falschen Stellen ansetzt. Aber da Du es ja eh besser weißt...

Nimm doch mal ein prominentes Beispiel, Goethe und seinen Höhenangst (www.aeronautic.de/grafik/hoehenangst.pdf). Bei ihm hat es funktioniert, warum soll es bei anderen nicht funktionieren?

Das hat doch überhaupt nichts mit besser wissen zu tun.
Ich habe z.b. diese abartige Panik vor Spinnen. Einmal hab ich fast den Wagen zu Schrott gefahren, weil ich bemerkt habe, dass es sich ne Spinne im Auto gemütlich gemacht hat.
Die Logik begleitet mich dabei. Ich weiß, dass Spinnen völlig ungefährlich und sogar recht nützlich sind, ich weiß das ich sie mit nur einem Finger zerquetschen könnte, ich weiß das rein gar nichts dabei wäre, sie mir über die Hand krabbeln zu lassen. Und ich würde diese Panik gern los werden, weil ich ländlicher leben will....unzwar ohne fast jeden Tag ein Herzkasper zu bekommen, weil so ne Spinne irgendwo sitzt. Aber die Logik und das wissen allein reciht nicht. Es kostest ein Haufen Überwindung (wo wir wieder beim Thema wären), und ich .z.b. kann mich nicht überwinden.
Logik allein bringt hier gar nichts. Die Überwindung muss immer statt finden, auch bei dem fremde Leute ansprechen.
Ich weiß, dass du denkst alles ganz genau zu wissen, aufgrund deines Berufes, aber steck erstmal selbst auf der anderen Seite, dann weißt du wie wertvoll deine tollen Theorien sind. ;)

revold
2009-09-16, 11:34:07
ich hab ein ähnliches Problem, ich habe einen Tremor, wenn das jemandem etwas sagt. Mit meinem Selbstbewusstsein habe ich kein Problem mehr, aber ich zucke manchmal, wenn ich mich angeschaut werde. Allerdings nur im Sitzen.
Dachte vor 7 Jahren, das lag an meiner Schüchternheit - die hat sich aber extrem geändert, so dass ich mich eigentlich nicht mehr als schüchtern bezeichnen kann.

Bin ich psychich gestört? Bin 21, angefangen hat das mit 14.

du solltest was sinnvolles aus dem zucken machen. sollte das also wieder passieren so stelle dich einfach hin und tanze ein paar minuten. kein schwein interessiert sich dann noch für das zucken. im übrigen zucken muskeln, die verkrampfen, danke da mal drüber nach.

Schuhu
2009-09-16, 14:17:12
du solltest was sinnvolles aus dem zucken machen. sollte das also wieder passieren so stelle dich einfach hin und tanze ein paar minuten. kein schwein interessiert sich dann noch für das zucken. im übrigen zucken muskeln, die verkrampfen, danke da mal drüber nach.

Soll er in der U-bahn ein breakdance hinlegen? Oder wie stellst du dir das vor?

revold
2009-09-16, 14:19:48
Soll er in der U-bahn ein breakdance hinlegen? Oder wie stellst du dir das vor?

wie stark sein zucken wirklich ausgeprägt ist kann ich nur vermuten. allerdings kann er damit ja noch geld verdienen.

PHuV
2009-09-16, 16:13:04
@evo

Ist Dir schon mal selbst aufgefallen, daß Du sehr "negativ" besetzt bist? Alles stellst Du in Frage, weil Du mit Deinem Horizont Deine subjektive Erfahrung in den Vordergrund stellst. Alles verneinst Du, weil Du mit Deinen "Komplexen" nicht zurechtkommst, nichts soll und kann bei Dir funktionieren usw. An allen Methoden mäkelst Du rum und beurteilst sie, als ob Du vom Fach wärst. Eine positive Bejahung bzw. Lebenseinstellung scheint Dir fremd zu sein, weil Du vieles immer nur negativ siehst. Deine armen Kinder, wie erziehst Du sie überhaupt? Bevor Du es jetzt wieder falsch auffaßt und hochgehst wie ein HB-Männchen, es ist lediglich als Frage gedacht, und nicht als Kritik Deiner Person.

Die Verhaltenstherapie ist nicht auf meinem Mist gewachsen, ich wende sie lediglich an, und ich weiß, daß sie funktioniert. Man muß sich halt auf die Dinge einlassen, und es mal probieren. Immer nur zu jammern funktioniert nicht. Und nochmals, Du weißt doch anscheinend gar nicht, welche Art von Logik ich meine. Das was Du als Logik bezeichnest, ist nicht alles. Es gibt dazu noch ein paar Komponenten mehr. Das es funktioniert, habe ich ja bereits mit einem Beispiel belegt, und davon gibt es viele.

Wenn man nur von der Froschperspektive schaut, wundert es mich nicht, wenn so vieles unüberwindbar scheint.

Motivation ist übrigens auch eine hervorragende Möglichkeit, Selbstvertrauen aufzubauen, siehe auch aktuelle Gehirn&Geist 10/2009 (http://www.gehirn-und-geist.de/artikel/1001493).

(R)evolutionconcept
2009-09-16, 16:35:42
@evo

Ist Dir schon mal selbst aufgefallen, daß Du sehr "negativ" besetzt bist? Alles stellst Du in Frage, weil Du mit Deinem Horizont Deine subjektive Erfahrung in den Vordergrund stellst. Alles verneinst Du, weil Du mit Deinen "Komplexen" nicht zurechtkommst, nichts soll und kann bei Dir funktionieren usw. An allen Methoden mäkelst Du rum und beurteilst sie, als ob Du vom Fach wärst. Eine positive Bejahung bzw. Lebenseinstellung scheint Dir fremd zu sein, weil Du vieles immer nur negativ siehst. Deine armen Kinder, wie erziehst Du sie überhaupt? Bevor Du es jetzt wieder falsch auffaßt und hochgehst wie ein HB-Männchen, es ist lediglich als Frage gedacht, und nicht als Kritik Deiner Person.

Die Verhaltenstherapie ist nicht auf meinem Mist gewachsen, ich wende sie lediglich an, und ich weiß, daß sie funktioniert. Man muß sich halt auf die Dinge einlassen, und es mal probieren. Immer nur zu jammern funktioniert nicht. Und nochmals, Du weißt doch anscheinend gar nicht, welche Art von Logik ich meine. Das was Du als Logik bezeichnest, ist nicht alles. Es gibt dazu noch ein paar Komponenten mehr. Das es funktioniert, habe ich ja bereits mit einem Beispiel belegt, und davon gibt es viele.

Wenn man nur von der Froschperspektive schaut, wundert es mich nicht, wenn so vieles unüberwindbar scheint.

Motivation ist übrigens auch eine hervorragende Möglichkeit, Selbstvertrauen aufzubauen, siehe auch aktuelle Gehirn&Geist 09/2009 (http://www.gehirn-und-geist.de/artikel/1001493).

Ich weiß nicht was das jetzt mit meinder Person zu tun hat. Ich bin sogar ein sehr postiiv gestimmter Mensch.
Ich sage ja nicht, dass es nicht klappen kann. Ich sage du stellst es zu leicht dar. Sicherlich wird es viele geben, die das ohne große Überwindung schaffen...die haben aber auch nicht so große Defizite.
Meine ursprüngliche Bemerkung war, dass es sehr wohl Überwindung kostet, und das viele diese Überwindung nicht schaffen. Und du sagtest es koste keine Überwindung, wenn man die richtige Logik dahinter gefunden hat.

Du musst nicht immer alles gleich als Kritik an deiner Arbeit sehen. Du kannst ja auch einfach mal akzeptieren, dass es Menschen gibt die nicht mit dir übereinstimmen , oder eben nur bedingt.

Es gibt für vieles viele Beispiele, aber eben nicht nur positive.
Du musst einfach mal davon abkommen, dass deine Sichtweise die einzig richtige ist. Und das dir nicht jeder aus der Hand frisst, nur weil du dich freiberuflich damit beschäftigst.
Nimm einfach hin, dass es auch andere Meinungen gibt, auch wenn sie nur auf Erfahrungen einer einzelnen Person beruhen. Du musst nicht immer gleich auf die persönliche Ebene rutschen, bleib einfach mal sachlich.

Ich akzetier deine Meinung auch, ich teile sie nur nicht. :wink:

PHuV
2009-09-16, 17:50:32
Ich weiß nicht was das jetzt mit meinder Person zu tun hat. Ich bin sogar ein sehr postiiv gestimmter Mensch.

Davon merkt man aber leider nicht viel.

Ich sage ja nicht, dass es nicht klappen kann. Ich sage du stellst es zu leicht dar.

Ob es leicht oder nicht leicht ist, ist bei jedem Menschen anders, davon habe ich auch nicht gesprochen. Hinterher sagen natürlich alle, daß es leicht war. ;) Der Prozess dahin wird natürlich subjektiv anders erlebt (so wie das Abspecken dieses Mal mir schwergefallen ist ;)). Das Prinzip dahinter ist einfach, und von mehr sprach ich nicht.

Sicherlich wird es viele geben, die das ohne große Überwindung schaffen...die haben aber auch nicht so große Defizite.

Nochmals, was mußt Du überwinden, daß ist doch die Kernfrage? Ist es eine Angst, oder ist es eine vorgeschobene Angst, ist es eine abgeleitete Angst, usw. Das mit den Defiziten möchte ich mal nicht beurteilen. Und noch eine Frage, die oft überhaupt nicht gestellt wird. Warum ist überhaupt etwas da, was überwunden werden muß, bzw. warum sieht man selbst eine Hürde, die man überwinden muß? Glaube mir einfach mal, das habe ich schon oft genug erlebt, daß sich die Menschen die Grenzen selbst auferlegt haben. Viele haben sich sogar die Grenzen und Hürden nur eingebildet und vorgeschoben, um vom eigentlichen Problem abzulenken. Es ist immer wieder das gleiche Spiel: die Überwindung ist abhängig von dem, was wir uns vorstellen und einbilden. Wenn man sich mal, per rationellem Nachdenken, mal klar macht, daß die Einbildung nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, können die meisten Menschen sofort diese fallen lassen, und dann gibt es nichts mehr, was man "überwinden" muß. Die ganze Psychotherapie funktioniert eben über die Verarbeitung von Erlebnissen mit Hilfe der Ratio.


Meine ursprüngliche Bemerkung war, dass es sehr wohl Überwindung kostet, und das viele diese Überwindung nicht schaffen. Und du sagtest es koste keine Überwindung, wenn man die richtige Logik dahinter gefunden hat.

Korrekt, siehe oben. Und das zeigen auch zig Studien, Bücher, Personen...

Du musst nicht immer alles gleich als Kritik an deiner Arbeit sehen. Du kannst ja auch einfach mal akzeptieren, dass es Menschen gibt die nicht mit dir übereinstimmen , oder eben nur bedingt.

Hier geht/ging es doch nicht um meine Arbeit. Hier geht es um Methoden und Techniken in der Psychologie, die seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt werden, und die sich einfach bewährt haben. Das zu kritisieren wäre genau so, wie wenn man bezweifelt, daß Benzin mit höherer Oktanzahl die Motorleistung beeinflußt. Es ist schlichtweg eine Tatsache, an der man nicht rütteln kann (außer man heißt evo ;) ).


Es gibt für vieles viele Beispiele, aber eben nicht nur positive.


Richtig, aber warum hältst Du immer nur an den negativen Punkten fest?


Du musst einfach mal davon abkommen, dass deine Sichtweise die einzig richtige ist. Und das dir nicht jeder aus der Hand frisst, nur weil du dich freiberuflich damit beschäftigst.

Darum geht es doch gar nicht. Du ziehst es wieder auf eine persönliche Ebene, die hier gar nichts verloren hat. Eine Methode funktioniert, oder sie funktioniert nicht, oder nur teilweise, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind. Was ist den daran so schwer? :rolleyes: Ob es jemanden leicht fällt, ist wieder eine ganz andere Frage.


Nimm einfach hin, dass es auch andere Meinungen gibt, auch wenn sie nur auf Erfahrungen einer einzelnen Person beruhen. Du musst nicht immer gleich auf die persönliche Ebene rutschen, bleib einfach mal sachlich.

Du kannst anderer Meinung sein so viel Du willst, in allen Dingen, natürlich. Aber es gibt Grenzen, und die liegen darin, die nun mal die Wirklichkeit widerspiegeln. Du kannst eine andere Meinung zu Schwerkraft haben als die Physik, die Realität wird Dich aber schnell einholen, wenn Du fällst.

Das Weltbild und seine eigene Realität bestimmt doch jeder selbst. Und ob etwas schwer ist oder nicht, ist ebenfalls von seiner Erwartungshaltung abhängig. Man kann sich vieles einbilden, und man kann es auch, ohne viel Gedöns und Mühe, diese Dinge fallen lassen.

Menschen können sich nicht vorstellen, andere zu töten. In Rage,Suff,Umnebelung/Krieg funktioniert das plötzlich ganz schnell. Das vermeidliche Überwinden ist an so viele Dinge bzw. Bedingungen gekoppelt, fällt eine weg, schon ist die selbst geschaffene Grenze nicht mehr da. Dann sind die Menschen plötzlich zu angeblich unglaublichen Dingen fähig. Was glaubst Du, zu was Du in der Lage bist, wenn Deine Kinder in Gefahr sind. Da würdest Du ganz schnell jede Spinne wegfegen, um sie zu retten. ;)

Spinnenphobie ist übrigens ganz hervorragend mit Verhaltenstherapie heilbar.

Ich weiß nicht was das jetzt mit meinder Person zu tun hat. Ich bin sogar ein sehr postiiv gestimmter Mensch.
Ich sage ja nicht, dass es nicht klappen kann. Ich sage du stellst es zu leicht dar. Sicherlich wird es viele geben, die das ohne große Überwindung schaffen...die haben aber auch nicht so große Defizite.
Meine ursprüngliche Bemerkung war, dass es sehr wohl Überwindung kostet, und das viele diese Überwindung nicht schaffen. Und du sagtest es koste keine Überwindung, wenn man die richtige Logik dahinter gefunden hat.

Du musst nicht immer alles gleich als Kritik an deiner Arbeit sehen. Du kannst ja auch einfach mal akzeptieren, dass es Menschen gibt die nicht mit dir übereinstimmen , oder eben nur bedingt.

Es gibt für vieles viele Beispiele, aber eben nicht nur positive.
Du musst einfach mal davon abkommen, dass deine Sichtweise die einzig richtige ist. Und das dir nicht jeder aus der Hand frisst, nur weil du dich freiberuflich damit beschäftigst.
Nimm einfach hin, dass es auch andere Meinungen gibt, auch wenn sie nur auf Erfahrungen einer einzelnen Person beruhen. Du musst nicht immer gleich auf die persönliche Ebene rutschen, bleib einfach mal sachlich.

[QUOTE=evolutionconcept 2.0;7536678]Ich akzetier deine Meinung auch, ich teile sie nur nicht. :wink:

Meine Meinung spielt doch hier keine Rolle, Du verstehst die Methodik nicht, willst sie aber kritisieren.