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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wolfenstein


_DrillSarge]I[
2009-09-15, 03:42:07
Keine Ahnung, kann nicht mehr pennen und hab das mal zusammengestückelt :D

Wolfenstein

Genau wie der Begründer eines ganzen Genres heißt auch der neuste Teil der Wolfenstein-Serie. Wie es sich heutzutage gehört, kommt der Titel natürlich in 3D-Grafik daher und verzichtet somit auf den Namenszusatz „3D“. Wieder gilt es mit B.J. Blazkowicz den Nazis das Handwerk zu legen. Diese planen, mit Hilfe geheimnisvoller Mächte aus der „Black Sun“ Dimension, den Sieg über die Alliierten Mächte.

Großartig auf die Handlung werde ich jetzt nicht eingehen, da diese sowieso nicht wirklich tiefgründig ist. Ansehen sollte man sich die Zwischensequenzen trotzdem, da diese teilweise sehr hübsch sind (viele sind aber nur leicht aufpoliertes Ingame-Grafikniveau) und auch allerlei obskure Nazi-Protagonisten zeigen. Hier hat man auch mitgedacht und die Zwischensequenzen lassen sich jederzeit pausieren oder abbrechen.

Grafik
Wolfenstein basiert auf der idtech 4 Engine, auch bekannt aus Doom 3 oder Quake 4. Diese wurde jedoch ziemlich überarbeitet, so dass sie jetzt im Singleplayer auf DirectX 9 setzt (der Multiplayermodus läuft weiterhin unter OpenGL) und dabei allerlei Shadereffekte zeigt. So gibt es jetzt Bloom-Effekte (echtes HDRR wird nicht angewandt) und auch, bspw. beim Zielen über Kimme&Korn, DoF. Bei Explosionen, Waffeneffekten und der gleichen sind vielfältige Verzerreffekte „zu bestaunen“. Als erstes idtech 4 basiertes Spiel setzt Wolfenstein auf Soft-Shadows. Jedoch ist dies kein (momentan weit verbreitetes) Shadow-Mapping, sondern, wie gehabt, Shadow-Volumes. Daher werfen auch Alphatest Objekte (wie bspw. Gitter oder Grasbüschel) keine Schatten.
Die Texturen sind allenfalls mäßig hoch aufgelöst, werden aber durch intensive Detailtexturierung aufgebauscht. Auffallend ist die Diskrepanz zwischen ansprechend scharf texturierten Objekten und groben Matschtapeten.
Der Polygoncount ist, gemessen an aktuellen Titeln, nicht wirklich hoch. Dies merkt man vor allem an den Leveln, welche meist eher grob ausmodelliert daher kommen. Besonders sticht dies bei manchen Aussenarealen ins Auge. Gerade Isenstadt, durch welches man sich immer wieder bewegen muss, ist kein grafischer Augenschmaus. Die Gegner sind dagegen recht detailreich und ordentlich animiert.
Meiner Meinung nach ist die Grafik von Wolfenstein technisch nicht mehr aktuell, wirkt jedoch recht stimmig. Will sagen, das „Nazi-Ambiente“ kommt gut rüber, zudem knallt es in den Kämpfen überall. Zwischendrin gibt es hier und da mal (auch gröbere) Durchhänger. Eins sei gesagt: Wer Topgrafik erwartet, wird enttäuscht.
Leider funktioniert momentan kein Anti-Aliasing (für Nvidia-Karten gibt es mittells nHancer eine inoffizielle Möglichkeit), was jedoch sehr zuträglich wäre, da es schon sehr grieselig wirkt.

Sound

Wolfenstein unterstützt Surround-Sound aller Arten, mittels der FMOD Sound-API.
Besonders hervorzuheben ist zuerst einmal der Soundtrack, der auch im Spiel in vielen Variationen abgespielt wird und nie eintönig wirkt. Auch die Waffeneffekte sind grö?tenteils gut gelungen, auch wenn mir persönlich gerade die MP40 und 43 etwas zu „flach“ klingen. Dafür haben andere Waffen deutlich mehr zu bieten, bspw. Das Kar98 oder auch (war ja klar) der Panzerschreck. Die etwas abgedrehteren Waffen, wie die Tesla-Gun, vermitteln auch den Eindruck, man habe es hier mit Strom zu tun :D.
Die Gegner sind immer gut ortbar und Explosionen etc. klingen je nach Entfernung oder der Räumlichkeit (Innen/Aussen) unterschiedlich.


Sprachausgabe

Hier gibt es bei diesem Spiel einen Extrabschnitt für die verbalen Ergüsse der Gegner. Die Wehrmachtssoldaten sprechen größtenteils in Englisch. Aber mit einem Akzent, der so klingt wie man es von einem deutschen englisch-Anfänger in der Unterstufe erwarten würde. Eingestreute deutsche Sprachfetzen wie „Schnell! Schnell!“ oder „Nein“ sind auch öfters zu hören. Zudem gibt es ab und zu belauschbare Gespräche zwischen den Soldaten, also nicht gleich alle abschießen! Alles in Allem ist die Sprachausgabe schon erheiternd, besonders für Deutschsprachige.
Tipp: Auf Plakate achten!

Steuerung/Bedienung

Die Bedienung verhält sich wie in jedem anderen Shooter auch. Den Entwicklern sind hier aber einige Schnitzer unterlaufen. Bei der Maussteuerung gibt es z.B. Unterschiedliche Empfindlichkeiten bei vertikaler bzw. horizontaler Mausbewegung. Den typische PC-Shooter Spieler dürfte dies Befremdlich vorkommen, lässt sich aber mit einem einfachen eingriff in die Config beheben (siehe unten). Nicht abschaltbare Meldungen (bspw. beim Klettern von Leitern oder Nachladen) nerven, da man selbst nach X Spielstunden ein „Press R to reload“ eingeblendet bekommt. Darunter fällt auch der Kompass, der immer zu sehen ist und sich nicht über das Menü abschalten lässt und viele Spieler dürfte auch das starke Wackeln beim Rennen/Laufen irritieren. Positiv ist das „Logbuch“, welches alle Missionen oder auch gefundene Geheimakten und besondere Orte anzeigt.

Waffen

In Wolfenstein gibt es die zu erwartenden 2. Weltkrieg Waffen, die sich auch so verhalten, wie man es aus anderen Shootern kennt. Neben diesen stehen auch einige besondere Waffen zur Verfügung. Zum Beispiel die Particle Cannon, die die Gegner einfach mit einem Strahl vaporisiert oder die Tesla Gun, mit der man gleich mehrere Gegner grillen kann.
Alle Waffen lassen sich mit Upgrades (z.B. ein größeres Magazin, mehr Durchschlagskraft) versehen, welche man gegen Bares (das verdient man sich durch Missionen oder gefundenes Gold) auf dem Schwarzmarkt erwerben kann.
Ich finde die Waffen durchaus gut ausbalanciert und keins der Upgrades ist übermächtig, jedoch finde ich gerade den Schalldämpfer als nutzlos. Zudem fehlt mir persönlich eine Schrotflinte.

Veil

Neben Waffen findet man zu Beginn des Spiels ein Amulett, mit dem man bestimmte Spezialfähigkeiten nutzen kann. Dieses Amulett ist zum Teil (Zwischen/Endgegner) spielentscheidend und hilft besonders auf den höheren Schwierigkeitsgraden ungemein. Das Amulett kennt 4 Fähigkeiten: die Erste ist einfach der „Übergang“ in die „Black Sun“ Zwischenwelt. Die gesamte Umgebung färbt sich grün, man läuft schneller und kann bestimmte Wege nutzen, die vorher nicht ersichtlich sind. Eine weitere Fähigkeit ist die Schadensverstärkung. Da gibt’s nicht viel zu erklären, man macht einfach mehr Schaden und kann auch Gegner hinter Schutzschilden erwischen. Die nächste ist die Zeitverlangsamung, ähnlich Bullettime aus Max Payne. Auch die letzte Fähigkeit ist schnell erklärt: ein Schutzschild.
Alle Veil-Fähigkeiten lassen sich ausbauen. So kann man bspw. Bei der Zeitverlangsamung eine Schockwelle erwerben, welche die Gegner einfrieren lässt. Selbstverständlich ist der Energievorrat an Veilenergie begrenzt und lässt sich an bestimmten Punkten im Level wieder aufladen.

Gegner/KI

An Gegnertypen findet man alles vom normalen Soldaten über zombifizierte SS-Typen bis hin zu einer riesigen Insektenartigen Kreatur. Manche Gegner schützen umliegende Soldaten mit einem Schild oder greifen getarnt an. Es gibt auch verschiedene Taktiken, neben „draufballern“ für bestimmte Feinde, so dass diese dann einfacher zu erledigen sind. Eins sei gesagt, alle Bossgegner bedürfen bestimmter, unterschiedlicher Herangehensweisen.
Ich finde, dass die normalen Soldaten viel zu schnell sterben. Im späteren Verlauf, mit ausgebauten Waffen, sterben diese wie die Fliegen und sind eigentlich nur in großen Mengen gefährlich.
Die KI ist nicht wirklich innovativ, aber sie funktioniert. Rennt man auf die Soldaten mit loderndem Flammenwerfer zu, versuchen sie auszuweichen und sie suchen auch so immer wieder Deckung. Sie reagieren auf den Spieler, was für eine Waffe dieser hat und besetzen auch gerne mal stationäre MGs. Sie agieren auch rudimentär in Gruppen. Schleichen funktioniert aber nicht so recht. Man kann sich zwar auf eine bestimmte Distanz heranpirschen, doch ab einem gewissen Abstand reagiert der Gegner IMMER, egal wie lautlos man vorher war.

Das Spiel

Kommen wir nun zum eigentlichen Teil. Ich versuche mal Spoiler und konkretes Vorgehen wegzulassen und nur mal das Ganze zu Umreissen.
Wolfenstein kommt etwas vom klassischen „Level für Level“ Ablauf ab und baut eine kleine Abart von „Open World“ ein und zwar Isenstadt. Diese Stadt ist zentraler Dreh- und Angelpunkt des Spieles. Man sucht dort mehrere Auftraggeber, meist Widerstandskämpfer, auf und erhält von ihnen Aufträge, die man abarbeiten kann. Das ganze Verläuft natürlich nicht vollkommen ungeordnet, sondern man hat meist nur die Wahl, ob nun zuerst Auftrag A und dann B oder umgekehrt. Also eher „Fake Open World“. Die Schauplätze reichen von einem Krankenhaus über eine Farm, bis zu irgendwelchen unterirdischen Anlagen. Meist läuft es so ab, dass man in einen Level kommt und etwas zerstören muss oder einen Oberboss besiegt. Danach kehrt man wieder zurück nach Isenstadt. Klingt erstmal langweilig macht aber trotzdem Spaß, da die Schauplätze sehr unterschiedlich sind.
So muss man über ein Flugfeld gelangen und kämpft sich erstmal durch normale Soldaten, dann überquert man eine Freifläche, kann sich dort am stationären Geschütz vergnügen, muss danach noch mit fliegenden Typen fertigwerden, die einen mit Raketen beharken und gelangt schließlich zum Levelboss, der sich nicht nur durch normales ballern besiegen lässt. Dabei sollte man auch nicht vergessen nach verstecktem Gold zu suchen oder Schreibtische nach Geheimdienstinfos, die einem weitere Upgrades freischalten.
Ausserdem machen die Nazis nicht nur mit verschiedenen Gegner einem das Leben schwer, sondern haben auch noch Generatoren aufgestellt, die das Veil blockieren oder haben Kraftfelder errichtet, für die man das blockierte Veil benötigt usw.. Bei anderen Aufträgen müssen erst MG-Nester gesäubert werden, damit die verbündeten Widerstandskämpfer vorrücken können. Nach bestimmten Missionen findet man Kristalle, welche das Veil auf die besagten, bis zu 4 Fähigkeiten erweitern. Man absolviert Jedoch nicht nur in extra Leveln Missionen, sondern auch in Isenstadt selbst. Da sind zB Funktürme zu zerstören oder man soll für einen Widerständler eine Kontaktperson ausfindig machen. Mit weiterem Spielverlauf kommt man auch in neue Regionen von Isenstadt in denen sich wieder andere Gegner befinde, neue Missionen etc..
Meiner Meinung nach, macht das ganze schon viel Spaß. Im Haus eines Generals begegnet man Soldaten in Schlafanzügen XD, kann mit einer Axt hantieren ;) oder sich im Krankenhaus dämliches Sieggelaber eines Nazi-Arztes anhören. Auch die abwechslungsreichen Schauplätze gefallen, die das gleiche „Grundgameplay“ immer wieder leicht variieren. Das alles ist mehr oder weniger ganz klassich gehalten, also drauf und los. Man muss nicht wirklich über bestimmte Sachen nachdenken, aber hier und da gibt es immer wieder kleinere Rätsel oder auch Geheimverstecke in den Leveln.

Was mir nicht so gefällt, sind die 08/15 Soldatengegner, die man mit 2-3 Schuss plättet. Dafür gibt’s paar andere „normale“ Gegner, die auch ihre speziellen Taktiken haben. Das Nazi-Flair ist auch sehr eigen und macht Wolfenstein anders. Es ist nicht dieses typisch ernste 2.WK Historien-Dingens und auch nicht die „Ein Käfig voller Helden“ Idiotenmasche. Die Bossgener sind auch Klasse. Und natürlich Flammenwerfer, abgeschossene Gliedmaßen und Co (ja, nennt mich primitiv :P).

Die Physik ist auch ganz nett. Gerade mit der Leichenfaust oder Teslagun. Da fliegt alles rum :D. Aber auch hier hat man nicht zu Ende gedacht, bspw. Fahnen oder Lampen reagieren gar nicht auf irgendwelche Einflüsse.

Was nicht hätte sein müssen
Das HUD ist total beschissen. Da ist man am PC anderes gewohnt. Auch die nicht abschaltbaren „Tipps“ stören. Insgesamt wirkt es sehr konsolig und Autoheal ist auch nicht so meins.

Multiplayer

Konnte ich GAR NICHT testen, da es übel verbuggt ist. Man findet nix, wird gekickt oder hat komische Glitches wie halb im Boden laufen. Also: MIST. Auf Patch warten.

_DrillSarge]I[
2009-09-15, 03:44:38
achso: fix gegen die komische maussteuerung:
das in die config eintragen:
seta m_yaw "40.0"
seta m_pitch "-40.0"
(kann auch andere werte einstellen;die werte sollten gleich sein)

singleplayer empfehle ich die risk-mod. macht viel mehr spaß. man kann mehr gegenstände aufheben und als waffe nutzen, kompass weg, weniger rumgewackel beim laufen und anspruchsvollere gegner.
http://www.wolfmap.de/details.php?file_id=3380

MiamiNice
2009-09-16, 12:34:17
I[;7533333']achso: fix gegen die komische maussteuerung:
das in die config eintragen:

(kann auch andere werte einstellen;die werte sollten gleich sein)

singleplayer empfehle ich die risk-mod. macht viel mehr spaß. man kann mehr gegenstände aufheben und als waffe nutzen, kompass weg, weniger rumgewackel beim laufen und anspruchsvollere gegner.
http://www.wolfmap.de/details.php?file_id=3380

Nettes Review DrillSarge, aber auf den nicht vorhandenen Schwierigkeitsgrad hättest Du noch eingehen können. :)
Danke für den Mod, werde ich heute direkt mal antesten. Wenn es dadurch schwieriger wird, hab ich das Spiel doch nicht umsonst gekauft.

MfG


Edit: Nochmals Danke DrillSarge, Du hast mir das Spiel gerettet :) Die Mod kann ich nur empfehlen.

Features:
The focus of the mod is to make it more challenging and fun.
It seems as if the balance of the normal game was little changed from the console versions, and with the accuracy and reaction speed a mouse provides it's possible to slaughter normal soldiers very quickly.
By improving the AI reaction times, the amount of damage they can take and their accuracy combat is a lot better (IMHO).
The weapon upgrade system is also too lax in my opinion, making the standard rifles much too accurate and powerful too quickly.
By upping the price you have to budget/choose a lot more carefully.
Health regen - while it does up the pace and help promote taking risks, it devalues the more open/multiple route design of the hub map as every encounter can be tackled equally well.
By decreasing the health regen rate, and supporting health via health packs you'll have to make more drastic choices when you're health is low rather than just resulting in attrition until your health regens.
It's likely that these changes throw the balance off in some situations, but I hope for more interesting play for those who try it.