Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Privatschulen - wer kennt sich aus


(R)evolutionconcept
2009-09-22, 11:06:51
Hallo,

bei uns steht die Überlegung im Raum die Kinder in Privatschulen unterrichten zu lassen. Nun habe ich mich mal umgesehen und bemerkt, dass es sehr verschiedene Ausrichtungen dieser gibt (Montessori usw.)
Sind diese Schulen trotzdem genauso anerkannt wie eine staatliche Schule?
Also wenn sie dann von der Grundschule in die Oberstufe wechseln, und danach auch natürlich von einer privaten Oberstufe ein Zeugnis bekommen?
Hat jemand vielleicht seine Kinder bzw. sein Kind in einer Privatschule und kennt sich da schon ein bisschen aus?

(R)evolutionconcept
2009-09-22, 11:29:59
Also die Sache mit der staatlichen Anerkennung hab ich jetzt schon gefunden.
Dennoch würde mich alles drum herum bzw. Erfahrungen interessieren. :smile:

Deathcrush
2009-09-22, 11:58:23
Also bei uns hat die FEBB (freie EV Bekenntnisschule) einen sehr guten Ruf und Schüler werden wohl in Betrieben mit einem Abschluss von der FEBB "bevorzugt" behandelt. Wenn sich also einer mit einem Hauptschulabschluss von der FEBB bewirbt, sollen ihm wohl gleiche Chancen eingeräumt werden, wie jemandem von einer staatlichen Schule mit einem Realschulabschluss. Mit einem Hauptschulabschluss in Bremen von einer staatlichen Schule hat man so gut wie keine Chancen.

ToxiC 1l
2009-09-22, 15:42:05
also bei uns im bereich gibt es recht viele berufskollege mit gymnasialer oberstufe, die sehr oft von kirchen oder Stiftungen geführt werden. die schulen haben einen recht guten ruf, es wird allerdings auch viel von den schülern verlangt (bezahlt sich aber nachher aus).
von den schulen nehmen außerdem recht viele schüler und schülerinnen an wettbewerben teil und erreichen dort recht gute ergebnisse.
durch geldgewinne und förderpreise werden die schulen immer wieder ausgerüstet und auf den neusten stand gebracht.

Detritus
2009-09-22, 15:51:53
Meine Beiden sind auf der Waldorfschule. Da das Waldorf-Abitur in Bayern nicht anerkannt wird, haben die Kinder die Möglichkeit, sich ab der 12 Klasse auf das reguläre staatliche Abitur vorzubereiten.
Ansonsten steht es ihnen frei, nach der 9. den Quali abzulegen und nach der 10. die mittlere Reife zu erlangen. Auch das sind wieder staatliche Prüfungen.

Imo steht die Qualität der Schule nicht dadurch fest, welche Unterrichtsform gewählt wird. Es gibt hier auch eine Montissorischule seit 5 Jahren, von der ich nur Schlechtes höre. Und die hiesigen staatlichen Schulen dürften auch okay sein.

Macht einfach mal Beratungsgespräche. Und bewerbt Euch rechtzeitig; an der Schule meiner Kinder werden von 200 Bewerbern nur 40 genommen. Das passiert im Februar/März; Schulstart ist dann Mitte September.

Migrator
2009-09-22, 18:05:54
In meiner Zeit wechselte eine Waldorfschülerin auf unser Gymnasium. Sie hat meines Wissens allerdings die 11. Klasse wiederholt, weil es von der Stoffmenge nicht vergleichbar war. Wie das heute aussieht kann ich nicht sagen.

Djon
2009-09-22, 18:31:04
Hallo!

Ich habe heute mich mit meinem Arbeitskollegen über die Waldorfschule unterhalten. Er meine zu mir, dass seine Cousine, die auf einer Waldorfschule war, jetzt mit unserer Ellbogengesellschaft nicht klar kommt. Die Schule war an sich ganz ok, aber was passiert wenn man dann draußen ist?

Mfg Djon

Xanatos
2009-09-22, 18:33:30
Ich kenne jemanden, der auf der Waldorfschule war, und mit unserer "Ellbogengesellschaft" klar kommt. Und jetzt?

janky
2009-09-22, 18:36:55
Bin selbst auf einer Privatschule in kirchlicher Trägerschaft im derzeitigen Abiturjahrgang.

Kann trotz deutlich erhöhtem Lernaufwand auch unterstreichen, dass man auf das folgende Leben (Studium, Beruf, Wertevermittlung) deutlich besser vorbereitet wird. Zudem werden Schüler meiner Schule gegenüber anderen besonders bei Dualen Studiengängen/Ausbildungen recht deutlich bevorzugt.

Djon
2009-09-22, 18:46:43
Hallo!

Es war bloß ein Negativbeispiel.

Mfg Djon

derpinguin
2009-09-22, 20:50:43
von der Grundschule in die Oberstufe wechseln?

Hochbegabt? Abi mit 12? :|

IVI
2009-09-22, 20:58:35
eh alles rein hypothetischer natur, denn das jobcenter wird euch keine privatschule bezahlen. außerdem: selbst wenn das geld da wäre ... naja, wie sage ich es schonend? hmm, ok: die eltern werden auch überprüft. tjo, K.O.

(R)evolutionconcept
2009-09-22, 21:08:17
Hochbegabt? Abi mit 12? :|

Oberstufe = Sekundarstufe ...

eh alles rein hypothetischer natur, denn das jobcenter wird euch keine privatschule bezahlen. außerdem: selbst wenn das geld da wäre ... naja, wie sage ich es schonend? hmm, ok: die eltern werden auch überprüft. tjo, K.O.

Hast du kein eigenes Leben?
Lass mal deine Verleumdungen/Lügen/Gehringespinste stecken, wenn du so rein gar keine Ahnung hast.


edit: Den Anderen: Danke. :)

derpinguin
2009-09-22, 21:10:18
Oberstufe = Sekundarstufe II...
Oberstufe = Klasse 11-13

(R)evolutionconcept
2009-09-22, 21:42:31
Oberstufe = Klasse 11-13

Hm, mein Fehler. :D Aber weiß ja jeder was gemeint war.

EPIC_FAIL
2009-09-22, 23:07:53
Habe mein Abitur auf einer katholischen Privatschule gemacht.

Die Anforderungen waren etwas höher als bei staatlichen Schulen in der Gegend. Die Förderung im Musikunterricht war ziemlich gut, und auch andere Sparten wurden sehr gut gefördert (Jugend forscht etc...).
Einen Druck gläubig zu sein gab es nicht , im Religionsunterricht wurden auch Meinungen die gegen die katholische Lehre waren geduldet. Es gab natürlich die Pflicht den Gottesdienst zu besuchen, auch wenn man anderer Konfession war. Die Kommunion durften diese Personen natürlich nicht mitmachen ;)

Unterricht wurde während meiner Zeit quasi wie an staatlichen Schulen, aber soweit ich das gehört hab seit 1-2 Jahren für die neuen Sextaner nach dem
http://de.wikipedia.org/wiki/Marchtaler_Plan

_Gast
2009-09-23, 10:25:08
Ich kenne jemanden, der auf der Waldorfschule war, und mit unserer "Ellbogengesellschaft" klar kommt. Und jetzt?Das Problem der Waldorfschüler ist eher, dass viele Arbeitgeber Vorurteile gegen Waldorfschüler haben und sie bei Bewerbungen zeitig aussortieren.

Ganon
2009-09-23, 10:41:27
Das Problem der Waldorfschüler ist eher, dass viele Arbeitgeber Vorurteile gegen Waldorfschüler haben und sie bei Bewerbungen zeitig aussortieren.

Es gibt aber auch einige Absolventen die den Vorurteilen absolut gerecht werden ;)

Aber es kommen ja auch aus staatlichen Schulen nicht unbedingt Musterschüler. ;)

Pauke
2009-09-23, 11:27:44
Das Problem der Waldorfschüler ist eher, dass viele Arbeitgeber Vorurteile gegen Waldorfschüler haben und sie bei Bewerbungen zeitig aussortieren.

Hallo,

ja die allgemeine Meinung zu Waldorfschulen ist recht voreingenommen.

Gruß

Detritus
2009-09-23, 13:50:34
ja die allgemeine Meinung zu Waldorfschulen ist recht voreingenommen.
Leider. Denn wer die Schule meiner Kidz sieht, ist meist begeistert mit welcher Freude die Schüler sich dort aufhalten. Und was sie alles lernen!

Zum Thema Leistung: Meine 5. Klässlerin sitzt nun täglich 2-3Std. an den Hausaufgaben. Und die sind nicht ohne!
Allerdings, wie immer, ist das alles extrem abhängig von den Lehrern. Ehrlich gesagt, hätten meine andere als Klassenlehrer wären sie schon längst von der Schule herunter. Dazu muss erwähnt werden, dass die Kinder von der 1. bis zur 8. Klasse den gleichen Klassenlehrer haben. Deswegen sind auch Klassenstärken >35 kein Problem.

Aber evo wollte ja nicht nur die Waldorfschule diskutieren...

(R)evolutionconcept
2009-09-23, 13:54:34
Leider. Denn wer die Schule meiner Kidz sieht, ist meist begeistert mit welcher Freude die Schüler sich dort aufhalten. Und was sie alles lernen!

Zum Thema Leistung: Meine 5. Klässlerin sitzt nun täglich 2-3Std. an den Hausaufgaben. Und die sind nicht ohne!
Allerdings, wie immer, ist das alles extrem abhängig von den Lehrern. Ehrlich gesagt, hätten meine andere als Klassenlehrer wären sie schon längst von der Schule herunter. Dazu muss erwähnt werden, dass die Kinder von der 1. bis zur 8. Klasse den gleichen Klassenlehrer haben. Deswegen sind auch Klassenstärken >35 kein Problem.

Aber evo wollte ja nicht nur die Waldorfschule diskutieren...

Ich denke auch eine Waldorfschule wird es nicht werden.

Detritus
2009-09-23, 18:35:49
Ich denke auch eine Waldorfschule wird es nicht werden.Ehrlich gesagt hätte mich das auch gewundert... :biggrin:

Bedenkt aber die finanzielle Lage. Manche Schulen geben dahingehend Unterstützung bei klammen Verhältnissen und lassen Vielverdiener mehr berappen.
Zumindest bei unserer Schule sind alle Kinder nach dem dritten auch kostenfrei... da müsst Ihr wohl nochmal ran. :freak:

(R)evolutionconcept
2009-09-23, 19:02:15
Ehrlich gesagt hätte mich das auch gewundert... :biggrin:

Bedenkt aber die finanzielle Lage. Manche Schulen geben dahingehend Unterstützung bei klammen Verhältnissen und lassen Vielverdiener mehr berappen.
Zumindest bei unserer Schule sind alle Kinder nach dem dritten auch kostenfrei... da müsst Ihr wohl nochmal ran. :freak:

Glaub mir mal, wenn das ein Problem darstellen würde, würde ich mir um das Thema gar keine Gedanken machen. Ich dachte ja sowas kann sich ja kein Normal-Sterblicher leisten, aber ich war erstaunt, dass das gar nicht so teuer ist.

Lawmachine79
2009-09-23, 19:16:25
Ich würde sie auf ein konservatives Internat schicken, da bekommen sie noch Tugenden wie Zivilcourage, Fleiß, Disziplin, Ehrlichkeit, Respekt vor Erwachsenen und Anstand anerzogen. Sie lernen dort ethische Werte und Normen, für die in unserer Spaßgesellschaft kein Platz mehr ist, das wird sie, wenn sie erwachsen ist positiv von ihren Mitmenschen abheben. Meiner Meinung nach ist jede noch so hohe Intelligenz und Leistungsbereitschaft nichts wert, wenn kein ehrenwerter Mensch dahinter steckt.
Wenn ein Internat zu teuer ist, würde ich meine Kinder auf jeden Fall in eine stark christlich orientierte private Schule schicken - ich bin zwar Atheist, aber auch dort lernen sie die richtigen Werte. Achte aber darauf, daß nicht zuviel Schöngeisterei (deshalb würde ich sie auch nicht auf eine Waldorfschule schicken, die Kinder sollen auch lernen, mit Druck umzugehen) betrieben wird, Kunst und Musik sind nett für die Allgemeinbildung, Kernkompetenzen werden aber in Mathematik, Deutsch und den Fremdsprachen vermittelt! An christlichen Schulen wird man nicht zum Gutmenschen, aber zum guten Menschen.

fdk
2009-09-23, 19:50:21
Äh ja schon klar^^.
Meine kleinen Schwestern besuchen auch ein von Jesuiten (:redface:) geleitetes Internat/Gymnasium. Mittlerweile sind auch beide ganz begeistert (8. und 5.) und ich neidisch das ich 2. Klasse abbekommen hab (Real, Wirtschaftsgymnasium) weil ich in der Grundschule ein Generation fail Dreierkind war.

Angebot schnell ausm Kopf:
- Klasse Auswahlmöglichkeiten schon ab der 5. Klasse: Sprachklasse, Musikklasse, etc.
- In der Oberstufe dann Option auf Europaklasse, Austausch rund um die Welt, Chinesisch etc. als Fremdsprache.
- Gute Atmosphäre: Mobber fliegen bei der ersten Wiederholung, es wird Wert auf Umgangsformen gelegt.
- Samstagsschule, dafür kein Nachmittagsunterricht
- Extrem gute Ausstattung: Bibliothek, Schwimmbad, Konzertsaal und und und.
- Widerliches Essen ;) ... betrifft aber mangels Mittagsschule nur die Internatsschüler.

Das ganze ist in einem ehemaligen Kloster untergebracht und in top Zustand (Stuckdecken statt Asbest sozusagen). Kostet auch nicht die Welt da ja ~90% vom Staat getragen werden. Anspruch ist recht deutlich über dem normalen Gym-Niveau, besonders jetzt im g8. Abschluss ist ganz normales g8-Abi.

Pauke
2009-09-23, 19:51:38
Ich würde sie auf ein konservatives Internat schicken, da bekommen sie noch Tugenden wie Zivilcourage, Fleiß, Disziplin, Ehrlichkeit, Respekt vor Erwachsenen und Anstand anerzogen. Sie lernen dort ethische Werte und Normen, für die in unserer Spaßgesellschaft kein Platz mehr ist, das wird sie, wenn sie erwachsen ist positiv von ihren Mitmenschen abheben. Meiner Meinung nach ist jede noch so hohe Intelligenz und Leistungsbereitschaft nichts wert, wenn kein ehrenwerter Mensch dahinter steckt.
Wenn ein Internat zu teuer ist, würde ich meine Kinder auf jeden Fall in eine stark christlich orientierte private Schule schicken - ich bin zwar Atheist, aber auch dort lernen sie die richtigen Werte. Achte aber darauf, daß nicht zuviel Schöngeisterei (deshalb würde ich sie auch nicht auf eine Waldorfschule schicken, die Kinder sollen auch lernen, mit Druck umzugehen) betrieben wird, Kunst und Musik sind nett für die Allgemeinbildung, Kernkompetenzen werden aber in Mathematik, Deutsch und den Fremdsprachen vermittelt! An christlichen Schulen wird man nicht zum Gutmenschen, aber zum guten Menschen.

Hallo,

die sogenannten Tugenden sollte eigentlich das Elternhaus vermitteln und erst in zweiter "Linie" die Schulen. Wer dies dennoch erwartet wird stark entäuscht werden.

Gruß

tetra
2009-09-23, 20:03:06
Ich habe an einem Gymnasium in Trägerschaft einer evangelischen Stiftung mein Abi (ganz normales Zentralabi) gemacht und kann von da nur Gutes berichten. Ich selbst bin Atheist, konnte dort aber gut leben.
Für die 7.-10. Klasse gab es verpflichtende Gottesdienste meißtens einmal pro Woche, für 11.-13. freiwillig, der überwiegende Teil der Gottesdienste übers Jahr wurde von Schulklassen gestaltet. Verpflichtender Religionsunterricht mit einem wirklich hohen Niveau (nicht nur christliche Themen). Zu wichtigen Terminen Gottesdienste (Anfang und Ende des Jahres, Abizeugnistag...)
Soviel zu den harten Fakten, die sonstige Stimmung war aber das eigentlich geniale an der Schule. Ein starker Zusammenhalt, überwiegend top motivierte Lehrer mit gutem Unterricht, viele außerschulische Aktionen mit Lehrern... sehr wenig Gewalt bzw. keine Gewalt in der Schule spürbar. Dabei aber wirklich kein Larifari Unterricht, sondern eher erhöhte Ansprüche gegenüber x-beliebigen staatlichen Schulen. Naja wirklich zum schwärmen, besonders wenn man zurückblickt :)

Meine jüngeren Geschwister gehen auf eine ev. Grundschule des gleichen Trägers und sind nach einem schlimmen Exkurs in der 1.-2. Klasse auf einer anderen freien Schule nun endlich in guten Händen. Auch dort ganz normaler Unterricht mit Noten, aber überdurchschnittlich gute Lehrer die Akzente setzen wollen und es auch tun.

Preislich ist die ganze Nummer auch bezahlbar, man muss nur einen Platz ergattern (z.B. mit Geschwisterkindern). Die kirchlichen Schulen sind extrem begehrt.

Mordred
2009-09-23, 20:06:34
Das kriegen die wenigsten Eltern hin also muss da anderswo eingegriffen werden.

(R)evolutionconcept
2009-09-23, 20:14:29
Ich würde sie auf ein konservatives Internat schicken, da bekommen sie noch Tugenden wie Zivilcourage, Fleiß, Disziplin, Ehrlichkeit, Respekt vor Erwachsenen und Anstand anerzogen. Sie lernen dort ethische Werte und Normen, für die in unserer Spaßgesellschaft kein Platz mehr ist, das wird sie, wenn sie erwachsen ist positiv von ihren Mitmenschen abheben. Meiner Meinung nach ist jede noch so hohe Intelligenz und Leistungsbereitschaft nichts wert, wenn kein ehrenwerter Mensch dahinter steckt.
Wenn ein Internat zu teuer ist, würde ich meine Kinder auf jeden Fall in eine stark christlich orientierte private Schule schicken - ich bin zwar Atheist, aber auch dort lernen sie die richtigen Werte. Achte aber darauf, daß nicht zuviel Schöngeisterei (deshalb würde ich sie auch nicht auf eine Waldorfschule schicken, die Kinder sollen auch lernen, mit Druck umzugehen) betrieben wird, Kunst und Musik sind nett für die Allgemeinbildung, Kernkompetenzen werden aber in Mathematik, Deutsch und den Fremdsprachen vermittelt! An christlichen Schulen wird man nicht zum Gutmenschen, aber zum guten Menschen.

Na, ich hoffe doch schwer das ich es schaffe meinen Kinder solche werte und Tugenden zu vermitteln. Aber sicherlich ging es nicht zuletzt darum, als ich an eine Privatschule gedacht habe.

Gauron Kampeck
2009-09-23, 20:24:58
Immer bedenken, dass neben den Schulgebüren auch Klassenfahrten auf privaten Schulen recht teuer werden können. Ich war auf einem katholischen Gymnasium und es gab in der Mittelstufe eine Skifreizeit sowie in der Oberstufe eine Studienfahrt, die beide mit mehreren hundert Euro zu Buche schlugen. Die Schulgebüren waren dagegen mit ca. 15 Euro pro Semester eher moderat. Ansonsten kann ich nur Gutes von Schulen in christlicher Trägerschaft berichten.

Hallo,
die sogenannten Tugenden sollte eigentlich das Elternhaus vermitteln und erst in zweiter "Linie" die Schulen. Wer dies dennoch erwartet wird stark entäuscht werden.


Es ist aber von Vorteil, wenn sich beides ergänzt.

raschomon
2009-09-23, 20:49:51
Wenn ich mich nicht irre, dann lebt die TS in Berlin, mithin dem am stärksten entkonfessionalisierten Bundesland in Deutschland. Gut, in Brandenburg, MV und SAH wird es auch nicht viel besser aussehen. Es wird sich schon recht schwierig ausnehmen eine solche Schule überhaupt erst zu finden. Konfessionelle (Privat-)Schulen - eigentlich stimmt der Begriff Privatschule hier nicht so ganz - sind im Regelfall versteckt subventioniert, deshalb ist das "Schulgeld" eher human bemessen, nicht zuletzt deshalb sind sie ja auch recht beliebt und haben vermutlich oft genug lange Wartelisten - das will alles bedacht werden. Die sog. internationalen Schulen werden von den Kosten her jenseits von Gut und Böse sein, das ist mehr was für die Berliner Politiker- und Lobbyistenhautevolée und die Diplomaten aus aller Herren Länder. Meine unerhebliche Meinung zum Threadthema: Schnapsidee! - Dann lieber "staatlich" beschulen lassen und als Mutter oder Vater rege Anteil nehmen am Schulleben der Kurzen, Engagement im Elternrat usw.

evo, wo liegt eigentlich das Problem bezüglich der ganz normalen Schule, seid ihr in Berlin eigentlich bei der Einschulung an Euren Bezirk gebunden?

------------------

... Rum-ta-ta, Rum-ta-ta, Rum-ta Rum-ta Rum-ta-ta ...

:rolleyes:

Wenn ich diese Deine Beiträge lese, meine ich immer wie von ferne Musik zu hören - wahlweise Radetzkymarsch, Wacht am Rhein, Argonnerwald. :)

Was hältst Du eigentlich von Kadettenanstalten? - Könnte ich mir übrigens unter Deiner Leitung sehr gut vorstellen.

Naja, sie lebt in Berlin, mithin sollte man die Gründe dafür wohl eher im PoWi diskutieren. Übrigens sträuben sich auch Politiker der Linken und der Grünen, ihre Kinder in Berlin in öffentliche Schulen zu schicken ...

Na klar könnten wir das, wäre als Thema auch durchaus ergiebig, aber Du traust Dich ja nicht! :(

Lawmachine79
2009-09-23, 20:54:15
evo, wo liegt eigentlich das Problem bezüglich der ganz normalen Schule, seid ihr in Berlin eigentlich bei der Einschulung an Euren Bezirk gebunden?
Naja, sie lebt in Berlin, mithin sollte man die Gründe dafür wohl eher im PoWi diskutieren. Übrigens sträuben sich auch Politiker der Linken und der Grünen, ihre Kinder in Berlin in öffentliche Schulen zu schicken.
Hallo,

die sogenannten Tugenden sollte eigentlich das Elternhaus vermitteln und erst in zweiter "Linie" die Schulen. Wer dies dennoch erwartet wird stark entäuscht werden.

Gruß
Die Eltern sind nicht die einzigen Einflussfaktoren auf das Kind, an Privatschulen erwarte ich bessere und integere Lehrer, außerdem keine "Problemkinder".

Äh ja schon klar^^.
Meine kleinen Schwestern besuchen auch ein von Jesuiten (:redface:) geleitetes Internat/Gymnasium. Mittlerweile sind auch beide ganz begeistert (8. und 5.) und ich neidisch das ich 2. Klasse abbekommen hab (Real, Wirtschaftsgymnasium) weil ich in der Grundschule ein Generation fail Dreierkind war.

Angebot schnell ausm Kopf:
- Klasse Auswahlmöglichkeiten schon ab der 5. Klasse: Sprachklasse, Musikklasse, etc.
- In der Oberstufe dann Option auf Europaklasse, Austausch rund um die Welt, Chinesisch etc. als Fremdsprache.
- Gute Atmosphäre: Mobber fliegen bei der ersten Wiederholung, es wird Wert auf Umgangsformen gelegt.
- Samstagsschule, dafür kein Nachmittagsunterricht
- Extrem gute Ausstattung: Bibliothek, Schwimmbad, Konzertsaal und und und.
- Widerliches Essen ;) ... betrifft aber mangels Mittagsschule nur die Internatsschüler.

Das ganze ist in einem ehemaligen Kloster untergebracht und in top Zustand (Stuckdecken statt Asbest sozusagen). Kostet auch nicht die Welt da ja ~90% vom Staat getragen werden. Anspruch ist recht deutlich über dem normalen Gym-Niveau, besonders jetzt im g8. Abschluss ist ganz normales g8-Abi.
Sowas meine ich. Sehr schön. Ok, das mit der Musikklasse halte ich für übertrieben, da mache ich mir immer Sorgen, daß Dinge wie Mathematik auf der Strecke bleiben.

(R)evolutionconcept
2009-09-23, 20:58:30
Wenn ich mich nicht irre, dann lebt die TS in Berlin, mithin dem am stärksten entkonfessionalisierten Bundesland in Deutschland. Gut, in Brandenburg, MV und SAH wird es auch nicht viel besser aussehen. Es wird sich schon recht schwierig ausnehmen eine solche Schule überhaupt erst zu finden. Konfessionelle (Privat-)Schulen - eigentlich stimmt der Begriff Privatschule hier nicht so ganz - sind im Regelfall versteckt subventioniert, deshalb ist das "Schulgeld" eher human bemessen, nicht zuletzt deshalb sind sie ja auch recht beliebt und haben vermutlich oft genug lange Wartelisten - das will alles bedacht werden. Die sog. internationalen Schulen werden von den Kosten her jenseits von Gut und Böse sein, das ist mehr was für die Berliner Politiker- und Lobbyistenhautevolée und die Diplomaten aus aller Herren Länder. Meine unerhebliche Meinung zum Threadthema: Schnapsidee! - Dann lieber "staatlich" beschulen lassen und als Mutter oder Vater rege Anteil nehmen am Schulleben der Kurzen, Engagement im Elternrat usw.

evo, wo liegt eigentlich das Problem bezüglich der ganz normalen Schule, seid ihr in Berlin eigentlich bei der Einschulung an Euren Bezirk gebunden?

Das Problem sind die sozialen Kontakte an den Schulen hier. Lauter kleine Assi Kinder, deren Anblick einen ganz wehmütig macht. Ich will etwas anderes für meine Kinder. Und ich will Lehrer , die ihren Job nicht nur des Geldes wegen machen. Und ich will nicht, dass die Lehrer sich erstmal damit aufhalten müssen, den Kindern deutsch beizubringen. Auch das ist nicht unüblich.

Finden wir noch eine Wohnung in unserer begehrten Wohngegend vor Einschulung vom Großen, dann ist auch eine Privatschule nicht nötig, denn die Schulen dort sind klasse.

Weyoun
2009-09-23, 21:03:03
Na, ich hoffe doch schwer das ich es schaffe meinen Kinder solche werte und Tugenden zu vermitteln. Aber sicherlich ging es nicht zuletzt darum, als ich an eine Privatschule gedacht habe.

Das ist mal ein Punkt:

Bevor du deine Kids auf die Schule schickst, solltest du dich fragen wie sie hinterher rauskommen, wenn sie ihren Abschluss haben. Mit anderen Worten: Überlege dir mal für dich, was du deinen Kindern mitgeben möchtest:
Dass sie mit Stress klarkommen? (Gut für Karriere etc.)
Sozial sind?
Möglichst viele Fremdsprachen?
So etwas wie Ehrgeiz entwickeln?

Desweiteren solltest du auch schauen, was sich für ein Milieu an den Schulen rumtreibt. Denn nichts prägt einen so sehr wie das Umfeld. Wenn das Kinder aus der Unterschicht sind mit wasserstoffblond gefärbten Haaren, Markenklamotten, neuste Handys, "ey alter" - Sprache, etc., dann wirst du erwarten müssen, dass deine Kinder sich deine Kinder an dieses soziale Umfeld anpassen werden. Nicht zuletzt, wenn sie keine Aussenseiter werden wollen und Kontakte mit diesen Kindern knüpfen möchten. Diese Schüler werden auch die Freunde deines Kindes.

Bischen extrem, aber ich wollte verdeutlichen, dass das Umfeld im Sinne des Gruppenzwangs / Zugehörigkeitsgefühles äußerst prägend auf deine Kinder sein kann. Hoffe es ist klar geworden, was ich meine.

(R)evolutionconcept
2009-09-23, 21:06:11
Das ist mal ein Punkt:

Bevor du deine Kids auf die Schule schickst, solltest du dich fragen wie sie hinterher rauskommen, wenn sie ihren Abschluss haben. Mit anderen Worten: Überlege dir mal für dich, was du deinen Kindern mitgeben möchtest:
Dass sie mit Stress klarkommen? (Gut für Karriere etc.)
Sozial sind?
Möglichst viele Fremdsprachen?
So etwas wie Ehrgeiz entwickeln?

Desweiteren solltest du auch schauen, was sich für ein Milieu an den Schulen rumtreibt. Denn nichts prägt einen so sehr wie das Umfeld. Wenn das Kinder aus der Unterschicht sind mit wasserstoffblond gefärbten Haaren, Markenklamotten, neuste Handys, "ey alter" - Sprache, etc., dann wirst du erwarten müssen, dass deine Kinder sich deine Kinder an dieses soziale Umfeld anpassen werden. Nicht zuletzt, wenn sie keine Aussenseiter werden wollen und Kontakte mit diesen Kindern knüpfen möchten. Diese Schüler werden auch die Freunde deines Kindes.

Bischen extrem, aber ich wollte verdeutlichen, dass das Umfeld im Sinne des Gruppenzwangs / Zugehörigkeitsgefühles äußerst prägend auf deine Kinder sein kann. Hoffe es ist klar geworden, was ich meine.

Eben deswegen sollen sie ja an keine staatliche Schule. Denn hier trifft man sehr viel auf solche Kinder.

Lawmachine79
2009-09-23, 21:12:46
Wenn ich mich nicht irre, dann lebt die TS in Berlin, mithin dem am stärksten entkonfessionalisierten Bundesland in Deutschland. Gut, in Brandenburg, MV und SAH wird es auch nicht viel besser aussehen. Es wird sich schon recht schwierig ausnehmen eine solche Schule überhaupt erst zu finden. Konfessionelle (Privat-)Schulen - eigentlich stimmt der Begriff Privatschule hier nicht so ganz - sind im Regelfall versteckt subventioniert, deshalb ist das "Schulgeld" eher human bemessen, nicht zuletzt deshalb sind sie ja auch recht beliebt und haben vermutlich oft genug lange Wartelisten - das will alles bedacht werden. Die sog. internationalen Schulen werden von den Kosten her jenseits von Gut und Böse sein, das ist mehr was für die Berliner Politiker- und Lobbyistenhautevolée und die Diplomaten aus aller Herren Länder. Meine unerhebliche Meinung zum Threadthema: Schnapsidee! - Dann lieber "staatlich" beschulen lassen und als Mutter oder Vater rege Anteil nehmen am Schulleben der Kurzen, Engagement im Elternrat usw.

evo, wo liegt eigentlich das Problem bezüglich der ganz normalen Schule, seid ihr in Berlin eigentlich bei der Einschulung an Euren Bezirk gebunden?

------------------



:rolleyes:

Wenn ich diese Deine Beiträge lese, meine ich immer wie von ferne Musik zu hören - wahlweise Radetzkymarsch, Wacht am Rhein, Argonnerwald. :)

Was hältst Du eigentlich von Kadettenanstalten? - Könnte ich mir übrigens unter Deiner Leitung sehr gut vorstellen.



Na klar könnten wir das, wäre als Thema auch durchaus ergiebig, aber Du traust Dich ja nicht! :(
Also zum einen bevorzuge ich Preußens Gloria und den Marsch der Finnischen Reiterei, zum Anderen befürchte ich bei einer Kadettenanstalt, daß da die Kindheit und die Unbekümmertheit auf der Strecke bleibt. Nur weil Werte und Tugenden beim Militär gefragt sind, heisst es nicht, daß man Werte und Tugenden nicht ohne Militär lernen kann.
Btw, das wäre nicht ergiebig (es gibt doch schon genügend "Rütli-Threads") und das mit dem "Trauen" habe ich Dir ja erläutert ;).



Desweiteren solltest du auch schauen, was sich für ein Milieu an den Schulen rumtreibt. Denn nichts prägt einen so sehr wie das Umfeld. Wenn das Kinder aus der Unterschicht sind mit wasserstoffblond gefärbten Haaren, Markenklamotten, neuste Handys, "ey alter" - Sprache, etc., dann wirst du erwarten müssen, dass deine Kinder sich deine Kinder an dieses soziale Umfeld anpassen werden. Nicht zuletzt, wenn sie keine Aussenseiter werden wollen und Kontakte mit diesen Kindern knüpfen möchten. Diese Schüler werden auch die Freunde deines Kindes.

So, das ist der Punkt und das von Dir dargelegte Szenario ist noch die harmlose Variante. Ich wünsche mir von meinen Kindern, daß sie Assis nur zu Gesicht bekommen, wenn sie ausnahmsweise mal einen Nachmittagstalkshow gucken dürfen - das nächste mal, daß sie einen Assi sehen sollen, ist 25 Jahre später vom Richterstuhl aus :D.
Eben deswegen sollen sie ja an keine staatliche Schule. Denn hier trifft man sehr viel auf solche Kinder.
Sehr gute Einstellung.

Schuhu
2009-09-23, 21:16:25
Eben deswegen sollen sie ja an keine staatliche Schule. Denn hier trifft man sehr viel auf solche Kinder.

Das halte ich für Verallgemeinerung, vorallem in den weiterführenden Schulen wo sich diese "Probleme" entwickeln schwankt das von Schulform zu Schulform.
Was ich damit sagen will ist, dass du auf Gymnasien von staatlicher Seite auch normale Kinder finden wirst.

Ps: Das klingt für mich alles etwas übervorischtig :confused:, ich weiß man will das Beste aber dafür direkt Privatschule mit Abschluss als anerkannter Streber? naja...

ux-3
2009-09-23, 21:16:33
Die Eltern sind nicht die einzigen Einflussfaktoren auf das Kind, an Privatschulen erwarte ich bessere und integere Lehrer, ...

Weswegen?

(R)evolutionconcept
2009-09-23, 21:36:40
Das halte ich für Verallgemeinerung, vorallem in den weiterführenden Schulen wo sich diese "Probleme" entwickeln schwankt das von Schulform zu Schulform.
Was ich damit sagen will ist, dass du auf Gymnasien von staatlicher Seite auch normale Kinder finden wirst.

Ps: Das klingt für mich alles etwas übervorischtig :confused:, ich weiß man will das Beste aber dafür direkt Privatschule mit Abschluss als anerkannter Streber? naja...

In den Schulen in der Gegend zeichnet sich aber ein ziemlich deutliches Bild ab.

Zumal der Zusatzstoff den viele Privatschulen hier bieten, und sehr zusagen. Z.b Handwerken, Englisch ab der ersten Klasse, PC ab der 3.ten Klasse und solche Dinge.
Was nach der Grundschule sein wird, wird dann eh nochmal neu entschieden je nach weiterführender Schule.
Streber? Diesen Begriff gibt es doch nur in der Schule. Genau vor sowas will ich meine Kinder ja beschützen, sie sollen sich in der Schule Mühe geben dürfen ohne als Strber bezeichnet zu werden.
Im Grundschulalter wissen Kinder noch nicht was von der Schule abhängt, also muss man da als Elternteil die nötigen Grundsteine legen.
Ich habe einen ganz einfachen Wunsch für meine Kinder, sie sollen sich später den Beruf aussuchen können, den sie ausüben wollen, und nicht den den ihn die Noten vorgeben. Das da noch andere Faktoren eine Rolle spielen ist klar, aber warum nicht auf die Einfluss nehmen, auf die man kann. ;)

Lawmachine79
2009-09-23, 21:52:34
Weswegen?
Weil ausgelesen werden kann.



Ps: Das klingt für mich alles etwas übervorischtig :confused:, ich weiß man will das Beste aber dafür direkt Privatschule mit Abschluss als anerkannter Streber? naja...
Was ist das höherwertige Gut - daß man das bestmögliche für sein Kind tut - oder sicherstellt, daß es nicht als "Streber" dasteht? Schreib doch mal eine Bewerbung mit einem Hauptschulabschluß, kannst ja handschriftlich aufs Zeugnis schreiben "aber ich war kein Streber" - so kriegt man bestimmt jeden Job. Wenn man sich nach der Schulzeit eine Existenz aufbauen will, kann man sich mit Sicherheit ganz viel davon kaufen, kein Streber gewesen zu sein.

IVI
2009-09-23, 22:37:06
Und ich will Lehrer , die ihren Job nicht nur des Geldes wegen machen.

geeenau, diese reichen staatllichen lehrer sind wirklich ein schlimmes pack, die verdienen sich eine goldene nase und machen nix. pff, schlafen ein paar semester an der uni, bekommen dann die liebsten und besten kinder in der referendariatszeit und ab dann wird sowieso nur noch geld gescheffelt.

Und ich will nicht, dass die Lehrer sich erstmal damit aufhalten müssen, den Kindern deutsch beizubringen.
da antworte ich direkt mal mit zwo kleinen zitaten von dir (obwohl es natürlich hunderte gibt, du hängst ja den ganzen tag am PC, wie man aus deinem post-verhalten ja super sehen kann)

Na, ich hoffe doch schwer das ich es schaffe meinen Kinder solche werte und Tugenden zu vermitteln.+
Oberstufe = Sekundarstufe II...= hat wohl nicht geklappt.


übrigens: was für verleumdungen? ich habe nur geschrieben, dass sich privatschulen auch die eltern ansehen und ihr daher ganz miese chancen habt. du kannst jetzt natürlich dein übliches "ich-bin-die-tollste-mutter-der-welt"gesülze schreiben, deinen hauptschulabschluss als lüge darstellen und sagen, dein mann würde als maler gut verdienen, aber ich lache mich da weiterhin nur schlapp drüber. mit deinem unwissen kann man eine ganze galaxie füllen, aber hey, kannst ja gern nochmal hier nachfragen, ob man fürs 3. kind auch erstausstattungsgeld bekommt, dann kringeln sich vll. noch mehr außer mir vor lachen und erkennen, was hinter deiner fassade bittere realität ist.

Zumal der Zusatzstoff den viele Privatschulen hier bieten, und sehr zusagen. Z.b Handwerken, Englisch ab der ersten Klasse, PC ab der 3.ten Klasse und solche Dinge.finde ich lustig, denn meine beiden haben english seit der 1., computer-"arbeit" und werken ebenso, und es handelt(e) sich um popelige grundschulen, die zudem nicht in nobelvierteln stehen.



Ich würde sie auf ein konservatives Internat schicken, da bekommen sie noch Tugenden wie Zivilcourage, Fleiß, Disziplin, Ehrlichkeit, Respekt vor Erwachsenen und Anstand anerzogen.
genau, die konservativen, die seit äonen für den satus-quo-erhält kämpfen, die sich auf religion, engstirnigkeit, unterdrückung, lügen, vertuschen und bekriegen einlassen ... hrr, jupp, davon braucht die pöhse spaßgesellschaft auf jeden fall noch mehr. ja! wir brauchen mehr stoibers, mehr meisners, mehr sträuße und mehr bushs! yes sir! stillgestanden und weggetreten! aber vorher nicht vergessen, das hirn auszumachen!


au backe, warIQ79 und evolutionaryFAIL in einem thread ... puh, jetzt brauche ich erstmal ein kaltes bier. aber da ich kein biertrinker bin, genieße ich 'nen schönen alten lagavulin. ha!

Döner-Ente
2009-09-23, 22:39:01
Das Problem sind oft nicht die "Assikinder" (an kaum einer Schule kommt man um die herum), sondern die Art und Weise, wie von Seiten der Lehrerschaft mit denen umgegangen wird.
Teilweise hat man den Eindruck, dass nur sich danebenbenehmende Kinder pädagogischer Mühen wert sind, die anderen benehmen sich ja so auch gut, um die muss man sich ja nicht kümmern....
Hier den Fokus richtig zu setzen, wird für Lehrer aber auch zunehmends schwerer....denn natürlich sind die unerzogenen Assis ja keine unerzogenen Assis, sondern verkannte Genies, die nur auf Grund von intelektueller Unterforderung den Unterricht stören und ihre Mitschüler verprügeln..:D.

ux-3
2009-09-23, 22:50:06
Weil ausgelesen werden kann.


Sorry, wenn ich jetzt erneut nachfrage, aber weshalb kann eine Privatschule auslesen? Ich würde jetzt annehmen, der Arbeitgeber mit dem besten Angebot kann sich seine Arbeitskräfte aussuchen.

Inwiefern ist denn das Jobangebot einer Privatschule besser als das Angebot des Staates?

Lawmachine79
2009-09-23, 22:52:32
Sorry, wenn ich jetzt erneut nachfrage, aber weshalb kann eine Privatschule auslesen? Ich würde jetzt annehmen, der Arbeitgeber mit dem besten Angebot kann sich seine Arbeitskräfte aussuchen.

Inwiefern ist denn das Jobangebot einer Privatschule besser als das Angebot des Staates?
Eine Privatschule sucht sich ihrer Lehrer aus und wird sie auch los, wenn sie ihren Job nicht ordentlich machen.

genau, die konservativen, die seit äonen für den satus-quo-erhält kämpfen, die sich auf religion, engstirnigkeit, unterdrückung, lügen, vertuschen und bekriegen einlassen ... hrr, jupp, davon braucht die pöhse spaßgesellschaft auf jeden fall noch mehr. ja! wir brauchen mehr stoibers, mehr meisners, mehr sträuße und mehr bushs! yes sir! stillgestanden und weggetreten! aber vorher nicht vergessen, das hirn auszumachen!


au backe, warIQ79 und evolutionaryFAIL in einem thread ... puh, jetzt brauche ich erstmal ein kaltes bier. aber da ich kein biertrinker bin, genieße ich 'nen schönen alten lagavulin. ha!
Bis "Religion" gehe ich ja noch mit. Konservative sind meist in der Tat religiös. Ich bin Atheist, finde es aber nicht falsch, religiös zu sein - ich bin mir auch ziemlich sicher, daß Du nicht in der Lage bist, verständlich darzulegen, wieso es falsch ist, religiös zu sein. Die Dinge, die danach aufgezählt werden, findet man bei jedweder Coleur, dafür braucht man nicht konservativ sein. Und glaub mir, an Privatschulen bleibt das Gehirn länger eingeschaltet. Wahrscheinlich kannst Du mir auch nicht sagen, was an Deinem Post darauf hinweist, daß Dein Gehirn länger angeschaltet ist als meins und ob es besser funktioniert. Bis zu diesem Post war das auch ein Gedankenaustausch, eine ernste Diskussion. Vielleicht besteht Dein nächstes Posting ja nicht aus beleidigendem Gepöbel - ein Angriff auf meinen IQ ist wesentlich wirksamer, wenn man sich wenigstens Mühe gibt zu argumentieren, auch andere Beteiligte des Threads nicht anpöbelt und wenigstens minimal auf Rechtschreibung und Ausdruck achtet.

ux-3
2009-09-23, 23:01:10
Eine Privatschule sucht sich ihrer Lehrer aus und wird sie auch los, wenn sie ihren Job nicht ordentlich machen.

Den letzten Teil kann ich so nachvollziehen, den ersten nicht. Der erste Teil würde erfordern, dass die Privatschule beim Einstellen der Lehrer tatsächlich eine echte Wahl hat. Dafür müsste sie aber ein besseres Angebot als die staatliche Konkurenz haben. Sonst werden die Leute mit der besten Qualifizierung woanders arbeiten, und die Privatschule bekommt die zweite Wahl.

Lawmachine79
2009-09-23, 23:02:35
Dafür müsste sie aber ein besseres Angebot als die staatliche Konkurenz haben.
Davon gehe ich aus.

ux-3
2009-09-23, 23:12:57
Davon gehe ich aus.


Ich hab mal eben gegoogled, weil ich das anders in Erinnerung habe:
Auch an Privatschulen, von denen es in Deutschland rund 4600 gibt, sind die Lehrkräfte keine Beamten. "Sie verdienen auch hier meistens zehn bis 20 Prozent weniger als ihre Kollegen an staatlichen Schulen und haben eine etwas höhere Anzahl an Unterrichtsstunden", sagt Martin Kunze, Pressesprecher des Bundesverbands Deutscher Privatschulen (VDP). Es gebe aber auch private Schulen, die mehr zahlten als staatliche.


aus
http://inhalt.monster.de/14274_de-de_p1.asp

Simon Moon
2009-09-23, 23:58:35
Ich würde sie auf ein konservatives Internat schicken, (...)
Wenn ein Internat zu teuer ist, würde ich meine Kinder auf jeden Fall in eine stark christlich orientierte private Schule schicken(...)

Konservativ ist ganz gut, auch ein Internat kann ich aus eigener Erfahrung nur befürworten - allerdings bestimmt kein konservativ christliches. Klar, wer auf durch Gott begründete Dogmen steht, den mag dies ansprechen, jeder klar denkende Mensch hört in solchen Fällen aber lieber "weil es eben so ist!".
Zudem sind christliche Internate, welche harrsch geführt werden, eher Erziehungsanstalten, denn Schulen. Das ergibt sich allein daraus, dass sie oft relativ günstig sind (ggü. atheistischen Institutionen) und viele Eltern dort ihre Problemkinder abladen wollen. Daneben gibt es dann noch einige verwirrte Christenkinder, die sich in solche Internate verirrern. Der Normalo ist dann stark in der Minderzahl und passt sich zwangsläufig an die Szenerie an.
Also entweder ein liberal geführtes, christliches Internat, in dem dem Spross auf zivilisierte Weise was beigebracht wird. Dort ist dann meist die Ausstattung der Schule ausgezeichnet, so das einem motivierten Schüler keine Steine in den Weg gelegt werden. Diese Methode würde ich empfehlen, wenn man dem Kind mehr ermöglichen will.
Oder ein konservatives, atheistisches Internat. Dort werden dann, sofern es notwendig ist, die richtigen Werte vermittelt ohne dabei einen religiösen Hintergrund miteinzubringen. Ausserdem sehen diese Leute erfahrungsgemäss auch eher, wie die Jugendlichen die Grenzen überschreiten, als die oft leicht weltfremden Mönche in christlichen Internaten. Für die ist es wichtig, dass man in ihrer Anwesenheit anständig ist, was hinter ihrem Rücken passiert, kümmert die nicht.

So zumindest meine Erfahrungen aus drei Internaten.

derpinguin
2009-09-24, 01:03:27
Oberstufe = Sek. II
war von mir. srykthx.

MarcWessels
2009-09-24, 02:57:29
Das Problem sind die sozialen Kontakte an den Schulen hier. Lauter kleine Assi Kinder, Asi= Asozialer; Assi = Kumpel

Simon Moon
2009-09-24, 04:37:54
übrigens: was für verleumdungen? ich habe nur geschrieben, dass sich privatschulen auch die eltern ansehen und ihr daher ganz miese chancen habt. du kannst jetzt natürlich dein übliches "ich-bin-die-tollste-mutter-der-welt"gesülze schreiben, deinen hauptschulabschluss als lüge darstellen und sagen, dein mann würde als maler gut verdienen, aber ich lache mich da weiterhin nur schlapp drüber. mit deinem unwissen kann man eine ganze galaxie füllen,


Naja, sie fragt wenigstens nach - du trollst hier nur rum und erzählst Bullshit auf tiefstem Niveau. Nenn mir doch eine Schule, die auf den Schulabschluss der Eltern oder auf deren Berufe schaut. :freak:

So und nun stell deine Unwissen hier weiter zur Schau...

huha
2009-09-24, 04:52:55
Für bestimmte Eigenschaften braucht man keinen Migrationshintergrund, gleichwohl dieser auch bestimmte Eigenschaften nicht automatisch mit sich bringt. Bei Grundschulen ist auch eine leistungsbezogene Aufnahmeprüfung nicht sinnvoll, da die Schüler noch keine schulische Bildung genossen haben. Wie will man also selektieren, um eben das zu verhindern, weshalb die Autorin über Privatschulen nachdenkt? Richtig, indem man sich die Personen anschaut, die die Kinder in ihrem bisherigen Leben maßgebend geprägt haben, die Eltern.

Eine soziale Selektion--und nichts anderes fordert die Autorin ja von der angedachten zukünftigen Schule ihrer Kinder--läßt sich über zwei Wege erreichen: Einerseits mit hohen Kosten für die Schule, die die Autorin allerdings nicht zu zahlen bereit ist (nennen wir es mal Modell A), andererseits mit der Auswahl über die Berufe und Lebensläufe der Eltern, ggf. mit Elterngespräch (Modell B). Eine weitere Möglichkeit wäre keine Selektion (Warteliste, Losverfahren etc.) bei gleichzeitig geringem Schulgeld (Modell C).

Modell A garantiert, daß nur Kinder aufgenommen werden, deren Eltern sich die teure Schule leisten können. Die soziale Selektion hat also funktioniert. Leider fällt das für die Autorin weg, da sie durchblicken läßt, daß sie auf Privatschulen kam, als sie sah, daß es nicht so teuer ist wie gedacht. Dieses Modell bedingt aber vergleichsweise hohe Kosten für die Selektion.
Modell B garantiert, daß Kinder aufgenommen werden, deren Eltern aus bestimmten Berufs- und damit einhergehend Gesellschaftsfeldern stammen. Man kann dies so oder so sehen; die soziale Selektion ist weitaus schwächer als bei Modell A, dafür kriegt man aber wohl auch nicht so viele Kinder von Eltern, die meinen, sie könnten sich alles leisten. Die soziale Selektion ist hier auch gut funktionsfähig, da Kinder bestimmter Gruppen wirkungsvoll ferngehalten werden.
Modell C hat als Vorteil lediglich die beschränkte Platzanzahl zu bieten, da das geringe Schulgeld allen erlaubt, ihre Kinder dorthin zu schicken. Sozial gefiltert wird also lediglich die Gruppe derjenigen, denen dies nicht bekannt ist, was eine ausgesprochen schwache Filterung darstellt. Kurz: Auf dieser Schule werden sich potentiell mehr Leute des Schlages tummeln, den die Autorin nicht mag.

-huha

Simon Moon
2009-09-24, 05:16:07
Eine soziale Selektion--und nichts anderes fordert die Autorin ja von der angedachten zukünftigen Schule ihrer Kinder--läßt sich über zwei Wege erreichen: Einerseits mit hohen Kosten für die Schule, die die Autorin allerdings nicht zu zahlen bereit ist (nennen wir es mal Modell A), andererseits mit der Auswahl über die Berufe und Lebensläufe der Eltern, ggf. mit Elterngespräch (Modell B). Eine weitere Möglichkeit wäre keine Selektion (Warteliste, Losverfahren etc.) bei gleichzeitig geringem Schulgeld (Modell C).


So extrem teuer muss eine Privatschule bzw. ein Internat nun auch wieder nicht sein (~ ab 18'000€ p.a. gibts schon sehr angesehene Schulen in der Schweiz). Eine normale Familie des Mittelstands kann sich das durchaus leisten. Zudem bieten viele dieser Schulen Stipendien bzw. Vergünstigungen für finanziell Schwächer gestellte Familien an.
Dazu kommt, dass es auch in Privatschulen und Internaten Aufnahmeprüfungen geben kann - wie soll man auch sonst die Stipendientauglichkeit eines Schülers ermitteln?

Und zu guter letzt kommt in Privatschulen noch die fehlende Schulpflicht dazu: Niemand ist gezwungen, in die Privatschule zu gehen, er kann genauso gut eine öffentliche besuchen. Es ist also gar keine totale Selektion von Anfang an notwendig - Schüler die sich nicht an die Regeln halten, fliegen einfach. Punkt.

atlantic
2009-09-24, 09:50:18
Evo, mal ne Frage...


wie sieht eure Nachbarschaft aus? Euer soziales Umfeld? Sozialer Brennpunkt?

Wenns dramatisch beschissen ist, ok. Aber wenns nur darum geht, den Kids eine rosarote Schulwelt zu bescheren, dann haben sie später, in der Zeit danach, die Probleme, die sie sonst schon in der Schulzeit meistern lernen müssten.

Ich war auf stinknormalen Schulen, meine Jungs waren auf stinknormalen Schulen. Und haben dabei fürs Leben gelernt. Im positiven wie negativen. Sie haben gelernt, das Ausländer Freunde sein können, und Deutsche Arschlöcher.

Das nur zum sozialen Aspekt. Ich wollte immer, das sie anderen Menschen vorurteilsfrei entgegenstehen. Sich erst ihre Meinung bilden durch den Umgang mit ihnen. Das geht aber nur, wenn man sie die Erfahrungen selber machen läßt und sie nicht prophylaktisch in eine rosa Kuschelwelt packt. Die geht dann nämlich umso schneller kaputt, wenn sie nach der Schule ins normale Leben entlassen werden.

Und klar hätten wir uns sowas wie Privatschule leisten können. Aber ich hab nie gewollt, das sie sich allein aufgrund der Tatsache, das Mutter sie gut behütet wissen will, für "anders" halten.

Und wenn ich sie mir nun anschaue, muß ich sagen, mein Gedanke war nicht verkehrt.

Wir leben aber auch nicht im Frankfurter Bahnhofsviertel. Vielleicht hätte ich dann anders entschieden. Du findest trotzdem alle Facetten von Menschen hier.

Popeljoe
2009-09-24, 09:51:09
Modell B greift doch sowieso schon bei der Aufteilung in Klasse 4.
Allerdings denke ich, dass ein Kind, das bei der Einschulung kein Deutsch spricht, nichts auf der Schule zu suchen hat. Deutsch sollte das absolute Mindestmaß sein.

(R)evolutionconcept
2009-09-24, 10:28:58
Evo, mal ne Frage...


wie sieht eure Nachbarschaft aus? Euer soziales Umfeld? Sozialer Brennpunkt?

Wenns dramatisch beschissen ist, ok. Aber wenns nur darum geht, den Kids eine rosarote Schulwelt zu bescheren, dann haben sie später, in der Zeit danach, die Probleme, die sie sonst schon in der Schulzeit meistern lernen müssten.

Ich war auf stinknormalen Schulen, meine Jungs waren auf stinknormalen Schulen. Und haben dabei fürs Leben gelernt. Im positiven wie negativen. Sie haben gelernt, das Ausländer Freunde sein können, und Deutsche Arschlöcher.

Das nur zum sozialen Aspekt. Ich wollte immer, das sie anderen Menschen vorurteilsfrei entgegenstehen. Sich erst ihre Meinung bilden durch den Umgang mit ihnen. Das geht aber nur, wenn man sie die Erfahrungen selber machen läßt und sie nicht prophylaktisch in eine rosa Kuschelwelt packt. Die geht dann nämlich umso schneller kaputt, wenn sie nach der Schule ins normale Leben entlassen werden.

Und klar hätten wir uns sowas wie Privatschule leisten können. Aber ich hab nie gewollt, das sie sich allein aufgrund der Tatsache, das Mutter sie gut behütet wissen will, für "anders" halten.

Und wenn ich sie mir nun anschaue, muß ich sagen, mein Gedanke war nicht verkehrt.

Wir leben aber auch nicht im Frankfurter Bahnhofsviertel. Vielleicht hätte ich dann anders entschieden. Du findest trotzdem alle Facetten von Menschen hier.

Das würde jetzt ganz schön ausufern, aber ja. Es ist nun kein sozialer Brennpunkt, aber die Kinder verbieten sich hier gegenseitig ganz schnell selbst das Kind sein.
Ich bin hier ja selbst zur Schule gegangen. Hab diese gut hinter mich gebracht, hab meine mittlere Reife gemacht, hab meine Ausbildung gut hinter mich gebracht. Es war soweit alles in Ordnung.
Aber das Bild hat sich ganz schön gewandelt, die Kinder hier sind keine Kinder mehr. Da ist es schon in der Grundschule uncool auf den Spielplatz zu gehen.
Es passt einfach nicht zu dem, was ich für meine Kinder will.

Aber wie gesagt, klappt der Umzug vorher noch, wird eine staatliche Schule voll reichen. Es geht nicht um die staatliche Schule an sich, sondern um diese die hier in der Gegend sind.

Modell B greift doch sowieso schon bei der Aufteilung in Klasse 4.
Allerdings denke ich, dass ein Kind, das bei der Einschulung kein Deutsch spricht, nichts auf der Schule zu suchen hat. Deutsch sollte das absolute Mindestmaß sein.

Sollte es, ist es aber nicht. Ich habe mich letztens mit einer Grundschullehrerin unterhalten die nach neukölln versetzt wurde. Ihre Aufgabe in der ersten Klasse sind oft den Kindern zeigen wie man Schuhe zubindet und ihnen deutsch beibringen. Und wie sowas die ganze Klasse in Mitleidenschaft zieht, kannst du dir ja vorstellen.

Wolfram
2009-09-24, 10:49:56
Eine Privatschule sucht sich ihrer Lehrer aus und wird sie auch los, wenn sie ihren Job nicht ordentlich machen.

Staatliche Schulen suchen sich ihre Lehrer ebenfalls aus. Da darfst Du Dich auch bewerben und vorstellen.

Nur die Verbeamtung ist da tatsächlich ein Problem. Es gibt auch (jüngere) Lehrer, die das genau so sehen. Nur: Wenn Du die Wahl hast, als Angestellter 400€ im Monat weniger zu verdienen, läßt Du Dich natürlich auch verbeamten.

Finden wir noch eine Wohnung in unserer begehrten Wohngegend vor Einschulung vom Großen, dann ist auch eine Privatschule nicht nötig, denn die Schulen dort sind klasse.
Umzug ist sicher die beste Lösung. Leider verschärft das nebenbei die Lage in Problemvierteln: Wer Kinder bekommt, zieht weg, spätestens, wenn sie in die Schule kommen. Ist hier in der Dortmunder Nordstadt genau so. Aber wer will schon sein eigenes Kind der innerstädtischen Strukturverbesserung opfern?

Ganon
2009-09-24, 10:53:13
In ein ländliches Gebiet ziehen ist btw. auch nicht immer eine gute Lösung. Wimmelt da nur so von Nazis ;)

Nur so als Randbemerkung, weiß ja nicht wo das Umzugziel ist.

Migrator
2009-09-24, 10:59:53
Staatliche Schulen suchen sich ihre Lehrer ebenfalls aus. Da darfst Du Dich auch bewerben und vorstellen.

Nur die Verbeamtung ist da tatsächlich ein Problem. Es gibt auch (jüngere) Lehrer, die das genau so sehen. Nur: Wenn Du die Wahl hast, als Angestellter 400€ im Monat weniger zu verdienen, läßt Du Dich natürlich auch verbeamten.

Umzug ist sicher die beste Lösung. Leider verschärft das nebenbei die Lage in Problemvierteln: Wer Kinder bekommt, zieht weg, spätestens, wenn sie in die Schule kommen. Ist hier in der Dortmunder Nordstadt genau so. Aber wer will schon sein eigenes Kind der innerstädtischen Strukturverbesserung opfern?

Warum stellt eigentlich jeder beim Lehrerberuf den Satz der Berufung so in den Mittelpunkt. Bei anderen Berufen hört man davon gar nichts, aber der Lehrer soll sich mit aller Macht in seinem Beruf einfinden und völlig aufgehen, die Schüler begeistern, gleichzeitig die Erziehung übernehmen und daneben wird er bezüglich seines Beamtenstatuses kritisiert. Manche sollten sich erst einmal an die eigene Nase fassen und mal schauen ob sie in ihrem Beruf auch ihre Berufung gefunden haben.
Meine Güte, natürlich will ich Lehrer werden weil ich gerne unterrichte, aber der Beamtenstatus macht mich genauso an. Diese Sicherheit ist ein gutes Gefühl und die will auch auskosten.

Ganon
2009-09-24, 11:18:58
Meine Güte, natürlich will ich Lehrer werden weil ich gerne unterrichte, aber der Beamtenstatus macht mich genauso an. Diese Sicherheit ist ein gutes Gefühl und die will auch auskosten.

Hattest du noch nie einen schlechten Lehrer? Lehrer die weder auf Fragen von Schülern eingehen können, noch Hintergrundwissen haben? Lehrer die ohne ihr Buch nichts wissen? Lehrer die "nach Nase" benoten?

Migrator
2009-09-24, 11:19:39
So extrem teuer muss eine Privatschule bzw. ein Internat nun auch wieder nicht sein (~ ab 18'000€ p.a. gibts schon sehr angesehene Schulen in der Schweiz). Eine normale Familie des Mittelstands kann sich das durchaus leisten. Zudem bieten viele dieser Schulen Stipendien bzw. Vergünstigungen für finanziell Schwächer gestellte Familien an.
Dazu kommt, dass es auch in Privatschulen und Internaten Aufnahmeprüfungen geben kann - wie soll man auch sonst die Stipendientauglichkeit eines Schülers ermitteln?

Und zu guter letzt kommt in Privatschulen noch die fehlende Schulpflicht dazu: Niemand ist gezwungen, in die Privatschule zu gehen, er kann genauso gut eine öffentliche besuchen. Es ist also gar keine totale Selektion von Anfang an notwendig - Schüler die sich nicht an die Regeln halten, fliegen einfach. Punkt.

Das ist schon ein schwieriger Interpretationspunkt. Nehmen wir mal diese Untersuchung.
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.339720.de/09-38-1.pdf

[...] In Deutschland ist es primär nicht das Einkommen, das entscheidend ist, ob ein Kind eine Privatschule besucht oder nicht, sondern es sind die berufliche Stellung und die Bildung der Eltern.[...]

[...] Es könnte sein, dass die Schulen eher Kinder aus bildungsnahen Elternhäusern aufnehmen. Es könnte aber auch sein, dass Eltern aus bildungsfernen Schichten sich gar nicht so sehr für Privatschulen interessieren. Doch diese beiden Effekte können wir nicht in unseren Analysen unterscheiden.[...]

Einerseits könnte man durchaus postulieren, dass Privatschulen sich ihre Schüler vorwiegend aus bildungsnahen Schichten aussuchen. Ganz von der Hand zu weisen kann man dieses Argument sicher nicht. Geht der Trend, wie diese Untersuchung aufzeigt, zu einer stärkeren Segregation im Bildungssystem werden sich von selbst Automatismen einfügen, welche bei der Wahl der Kinder weiterhin bildungsnahe Schichten bevorzugen. Es ist aus einer solchen Sicht rational anzunehmen, dass Kinder aus einer Familie, deren Eltern eine höhere Schulbildung besitzen auch besser mit den Bildungsthemen beschäftigen werden und somit dem Ideal der jeweiligen Privatschule Rechnung tragen.

Ich habe nichts gegen Privatschulen (auch wenn ich meine Kinder sicher nicht dorthin schicken würde) und ich kann nachvollziehen dass manche Eltern sich sagen, dass ihre Kinder das Beste an möglicher Bildungschancen bekommen sollen und sie diese auf einer Privatschule am ehesten realisiert sehen. Allerdings gefällt mir der Trend zur Segregation überhaupt nicht. Das bedeutet nämlich im Umkehrschluss, dass der Teufelskreis einer "schlechten öffentlichen Bildung" sich verschärft und immer mehr bildungsnahe Kinder diese Institution verlassen.
Kurz gesagt: Das öffentliche Schulsystem darf sich völlig mit den Integrationsfehlern auseinandersetzen, während "bürgerliche" Kinder in einer wohlbehüteten Bildungsathmosphäre aufwachsen. Das dieser Schuss gesellschaftlich nach Hinten gehen wird, kann wohl jeder nachvollziehen.

Migrator
2009-09-24, 11:24:11
Hattest du noch nie einen schlechten Lehrer? Lehrer die weder auf Fragen von Schülern eingehen können, noch Hintergrundwissen haben? Lehrer die ohne ihr Buch nichts wissen? Lehrer die "nach Nase" benoten?

Natürlich hatte ich auch schlechte Lehrer. Genauso gibts in der Wirtschaft Mitarbeiter die das tun, was ihr Job verlangt und keinen Deut mehr. Genauso gibts Mitarbeiter, die wissen dass sie es etwas schleifen lassen können, ohne dass ihre Arbeitskollegen zum Chef rennen; eher wird sowas von gutmütigen Arbeitskollegen gedeckt.
Mich kotzt nur diese Doppelmoral an; der Lehrer hat eine Berufung, die anderen Leute einen Beruf...

GBL
2009-09-24, 11:49:26
Kurz gesagt: Das öffentliche Schulsystem darf sich völlig mit den Integrationsfehlern auseinandersetzen, während "bürgerliche" Kinder in einer wohlbehüteten Bildungsathmosphäre aufwachsen. Das dieser Schuss gesellschaftlich nach Hinten gehen wird, kann wohl jeder nachvollziehen.

Tja, aber das kann man nicht den Eltern zum Vorwurf machen. Ich würde mein Kind auch lieber auf eine Privatschule gehen lassen, jedenfalls sofern die umliegenden staatlichen Schulen nicht meinen Kriterien entsprechen.

Ich wohne nicht in einem sozialen Brennpunkt, aber mein Kind würde ich nicht auf eine dieser Rütlischulen schicken, in der 70% Ausländer oder Ausweisdeutsche unterrichtet werden, die noch dazu nichtmal alle deutsch sprechen.

Da wird dannn von den Eltern (nicht nur deutschen, auch nicht-arabisch-russisch-türkischen) eben mit den Füßen abgestimmt.

Wenn die Regierung / entsprechende Behörden es eben über Jahrzehnte versäumen, dieser Entwicklung gegenzusteuern, ist es das gute Recht jedes Vaters, sein Kind vor diesem Spießrutenlauf zu bewahren.

ux-3
2009-09-24, 12:42:30
Worauf ich hinauswollte, ist die m.E. falsche Vorstellung, dass an einer Privatschule die besseren Lehrer sind. Der Vorteil der Privatschule liegt in den Elternhäusern. Dieser Vorteil bedingt es, dass die Qualität des Personals nicht mehr so wichtig ist.

Migrator
2009-09-24, 12:45:53
Tja, aber das kann man nicht den Eltern zum Vorwurf machen. Ich würde mein Kind auch lieber auf eine Privatschule gehen lassen, jedenfalls sofern die umliegenden staatlichen Schulen nicht meinen Kriterien entsprechen.

Ich wohne nicht in einem sozialen Brennpunkt, aber mein Kind würde ich nicht auf eine dieser Rütlischulen schicken, in der 70% Ausländer oder Ausweisdeutsche unterrichtet werden, die noch dazu nichtmal alle deutsch sprechen.

Da wird dannn von den Eltern (nicht nur deutschen, auch nicht-arabisch-russisch-türkischen) eben mit den Füßen abgestimmt.

.

puh, Jesus is the Standard und dann eine so nette unterschwellig rassistische Behauptung. So klingt es als ob es ein Problem ist, dass eine Schule 70% Ausländer hat, unabhängig von Sprachkompetenz.
Ach und nett natürlich wieder die Übernahme des NPD-Zitats von Ausweisdeutschen :freak:

Darüberhinaus ist die Wahrscheinlichkeit, dass wenn du in einem sozialen Brennpunkt wohnst, du wohl kaum das Geld besitzt dir eine Privatschule für deine Kinder zu leisten. Somit fällt diese Argumentation flach. Alle anderen, die in diesem Brennpunkt leben und Geld mit nicht so legalen Mitteln erwerben, interessieren sich eher weniger für Bildung.

huha
2009-09-24, 15:13:10
So extrem teuer muss eine Privatschule bzw. ein Internat nun auch wieder nicht sein (~ ab 18'000€ p.a. gibts schon sehr angesehene Schulen in der Schweiz). Eine normale Familie des Mittelstands kann sich das durchaus leisten.

Du meinst Mittelschicht (Mittelstand ist Unternehmen vorbehalten). In Deutschland liegt das Durchschnittseinkommen im Westen bei etwa 43'000 Euro p.A. brutto [1]. Da kann man sich eine Ausgabe von 18'000 Euro p.A. zwar leisten, es ist allerdings nicht "mal eben so" bezahlt, für mehrere Kinder erst recht nicht.
Die soziale Selektion über eine hohe Schulgebühr funktioniert daher absolut prächtig, da selbst Durchschnittsverdiener schon sehr stark planen und zurückstecken müßten, um diese Kosten bezahlen zu können.

Zudem bieten viele dieser Schulen Stipendien bzw. Vergünstigungen für finanziell Schwächer gestellte Familien an.

Dann wird man sich aber doch sicher vorher mal die Familie anschauen und bewerten, ob die zu den Leuten paßt, die bereits auf der Schule sind. Privatschulen sind nicht Hollywood, da braucht man keinen Quotenproletarier.

Dazu kommt, dass es auch in Privatschulen und Internaten Aufnahmeprüfungen geben kann - wie soll man auch sonst die Stipendientauglichkeit eines Schülers ermitteln?

Eh... hier geht's um Grundschulen?

Und zu guter letzt kommt in Privatschulen noch die fehlende Schulpflicht dazu: Niemand ist gezwungen, in die Privatschule zu gehen, er kann genauso gut eine öffentliche besuchen. Es ist also gar keine totale Selektion von Anfang an notwendig - Schüler die sich nicht an die Regeln halten, fliegen einfach. Punkt.

Es gibt Möglichkeiten, verhaltensauffällige Schüler in Sonderschulen zu unterrichten, in denen das abgefangen und zu sinnvoller Energie umgewandelt wird. Das ist also kein Argument.

Modell B greift doch sowieso schon bei der Aufteilung in Klasse 4.

Hier geht's mitunter darum, daß gewisse Personen nicht wahrhaben wollen, daß eine Privatschule nicht jeden nimmt; es findet eine Selektion statt, da sonst gerade die Leute, die man nicht haben will, auch auf die Privatschule kommen. Nun gilt eben nur festzustellen, ob die Threaderstellerin mit zu diesen Leuten gehört und davon nichts wissen will oder eben nicht.

Übrigens!
Deutschland ist insbesondere bezüglich der privaten Bildungsausgaben relativ schlecht dran[2]:

http://img132.imageshack.us/img132/8313/s01g.png

Man betrachte einfach einmal andere Länder und stelle fest, daß beispielsweise Korea einen ziemlich hohen privat finanzierten Anteil an der Bildung hat. Selbst die OECD mutmaßt, daß dies mit ein Grund für das sehr gute Abschneiden bei PISA etc. ist.

Warum stellt eigentlich jeder beim Lehrerberuf den Satz der Berufung so in den Mittelpunkt. Bei anderen Berufen hört man davon gar nichts, aber der Lehrer soll sich mit aller Macht in seinem Beruf einfinden und völlig aufgehen, die Schüler begeistern, gleichzeitig die Erziehung übernehmen und daneben wird er bezüglich seines Beamtenstatuses kritisiert.

Als Lehrer muß man sich seiner Position bewußt werden. Mit großer Macht kommt große Verantwortung, und als Lehrer hat man sehr gute Möglichkeiten, Kindern ihre komplette Zukunft zu verbauen--und die können sich nicht einmal dagegen wehren. Du bist als Lehrer dem Großteil deiner Schüler während deren gesamter Schullaufbahn intellektuell überlegen; solltest du es nicht sein, ist der Zusammenhalt im Kollegium absolut ausreichend, um deine Aktionen zu rechtfertigen.
Man kann sich nicht einerseits über asoziale Eltern aufregen, die ihre Kinder den ganzen Tag vor die Glotze packen und andererseits der Meinung sein, man kann als verbeamteter Lehrer sein Leben gemütlich ohne viel Arbeit verbringen. Wenn du das willst, dann geh zum Finanzamt, aber bitte bleib einer Schule fern!
Die Verantwortung, die du gegenüber der Zukunft deiner Schüler hast, ist riesig; dafür ist der Lehrerberuf eigentlich zu schlecht bezahlt, dennoch mußt du dich dieser Verantwortung stellen. Schlechte Lehrer tun das üblicherweise nicht und sind dennoch nicht von der Schule zu kriegen, auch wenn sie die allergrößten Arschlöcher sind.

Manche sollten sich erst einmal an die eigene Nase fassen und mal schauen ob sie in ihrem Beruf auch ihre Berufung gefunden haben.

Als Verkäufer, Programmierer etc. hat man zwar auch Verantwortung, aber keine, die große irreparable Schäden verursachen kann und nicht von anderen Personen mitgetragen wird. Als Lehrer hast du in sehr weiten Grenzen die Freiheit, was du tun und lassen willst. Es ist für einen Schüler nahezu unmöglich, sich gegen ungerechte und schlechte Lehrer zur Wehr zu setzen; wenn dein Programm scheiße ist, beschwert sich der Kunde und es wird korrigiert; wenn du dem Kunden die falsche Wurst einpackst, wird er sich beschweren; kommt das häufiger vor, fliegst du.

Meine Güte, natürlich will ich Lehrer werden weil ich gerne unterrichte, aber der Beamtenstatus macht mich genauso an. Diese Sicherheit ist ein gutes Gefühl und die will auch auskosten.

Viele Lehrer werden heute nur noch angestellt. Würdest du dann weiterhin Lehrer werden wollen, wenn es nur diese Möglichkeit gäbe? (Nebenbei: Was unterrichtest du?)

-huha


[1] http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/VerdiensteArbeitskosten/Aktuell,templateId=renderPrint.psml
[2] http://www.oecd.org/dataoecd/23/46/41284038.pdf

raschomon
2009-09-24, 15:15:43
So extrem teuer muss eine Privatschule bzw. ein Internat nun auch wieder nicht sein (~ ab 18'000€ p.a. gibts schon sehr angesehene Schulen in der Schweiz). Eine normale Familie des Mittelstands kann sich das durchaus leisten. Zudem bieten viele dieser Schulen Stipendien bzw. Vergünstigungen für finanziell Schwächer gestellte Familien an.
Dazu kommt, dass es auch in Privatschulen und Internaten Aufnahmeprüfungen geben kann - wie soll man auch sonst die Stipendientauglichkeit eines Schülers ermitteln?

Und zu guter letzt kommt in Privatschulen noch die fehlende Schulpflicht dazu: Niemand ist gezwungen, in die Privatschule zu gehen, er kann genauso gut eine öffentliche besuchen. Es ist also gar keine totale Selektion von Anfang an notwendig - Schüler die sich nicht an die Regeln halten, fliegen einfach. Punkt.

:eek:

Wie geil ist das denn!? - Es geht doch einfach nichts über das Toblerone-Paradies, in dem normale Mittelstandsfamilien einfach mal so € 18.000,- aus dem frei verfügbaren Haushaltseinkommen erübrigen können. Ich habe für mich gerade mal überschlagen, wie hoch dann das Brutto-Familieneinkommen für eine mindestens dreiköpfige Familie aussehen muß - nicht schlecht, Herr Specht!

Simon, Ihr solltet Euch mit Händen und Füßen gegen eine Aufteilung unter der Federführung von Gaddafi wehren. Denn wenn Ihr zu uns kommt, dann ist erstmal Schmalhans als Chocolatier angesagt. Der Mittelschicht in Deutschland zugehörig zu sein, das heißt im Regelfall deutlich weniger als € 18.000,- im Jahr frei verfügbares Haushaltseinkommen (nach Abzug aller unvermeidlichen Fixkosten für die Lebenshaltung) - für alle Familienmitglieder zusammen wohlgemerkt!

Die Anzahl von Familien(vorständen) im 3DCF, die sich elitäre Überspanntheiten wie den Besuch ihrer Sprößlinge von "Privatschulen" erlauben können, ist aber doch beeindruckend. Nicht vergessen, die Zeiten in denen mit dem Begriff Privatschule Namen wie Salem oder die Odenwaldschule assoziiert wurden, sind gerade mal ein paar Jahre her. Das waren immer Oberschicht-Refugien. Wenn das jetzt ohne Einbruch bei den Standards und den Preisen in der Breite normal wird, dann fordere ich: rauf mit den Steuern, aber so richtig, denn es scheint eindeutig zu viel Geld in der Klasse der deutschen happy few(?, ;)) in Umlauf zu sein.

(R)evolutionconcept
2009-09-24, 15:45:00
Simons Beispiel bezog sich doch auf die Schweiz. Da gelten doch ganz andere Massstäbe.
Wenn ich höre was da z.b. ein kitaplatz kostet, das kann man einfach nicht vergleichen.

@Huha: Nun gilt eben nur festzustellen, ob die Threaderstellerin mit zu diesen Leuten gehört und davon nichts wissen will oder eben nicht.

Nein, darum geht es hier nicht. Worum es geht steht im Eröffnungspost, alles andere lass mal schön meine Sorge sein. :rolleyes:

Migrator
2009-09-24, 15:55:38
Als Lehrer muß man sich seiner Position bewußt werden. Mit großer Macht kommt große Verantwortung, und als Lehrer hat man sehr gute Möglichkeiten, Kindern ihre komplette Zukunft zu verbauen--und die können sich nicht einmal dagegen wehren. Du bist als Lehrer dem Großteil deiner Schüler während deren gesamter Schullaufbahn intellektuell überlegen; solltest du es nicht sein, ist der Zusammenhalt im Kollegium absolut ausreichend, um deine Aktionen zu rechtfertigen.
Man kann sich nicht einerseits über asoziale Eltern aufregen, die ihre Kinder den ganzen Tag vor die Glotze packen und andererseits der Meinung sein, man kann als verbeamteter Lehrer sein Leben gemütlich ohne viel Arbeit verbringen. Wenn du das willst, dann geh zum Finanzamt, aber bitte bleib einer Schule fern!
Die Verantwortung, die du gegenüber der Zukunft deiner Schüler hast, ist riesig; dafür ist der Lehrerberuf eigentlich zu schlecht bezahlt, dennoch mußt du dich dieser Verantwortung stellen. Schlechte Lehrer tun das üblicherweise nicht und sind dennoch nicht von der Schule zu kriegen, auch wenn sie die allergrößten Arschlöcher sind.


Zunächst einmal ist deine Intention, dass Lehrer grundsätzlich faul sind absoluter Humbug. Ich weiß zwar nicht in welcher Welt du gelebt hast oder woher du diesen Schwachfug herbekommst, aber Pauschalisierung in der Form ist echt klasse huha. Ich hatte während meiner Lehre von 8 Lehrern einen, der wirklich keinen Bock hatte. (War kurz vor seiner Pension)
Lehrersein bedeutet heute nicht mehr lediglich Wissensvermittlung, sondern Erziehung im allgemeinen Sinne; was zuhause nicht getan wird, soll/muss der Lehrkörper nachholen in einem Klassenverbund welcher höchst vielfältig ausgestaltet ist. Gesellschaftliches Integrationsversagen wirkt sich unmittelbar auch auf das Bildungssystem aus und da bekommen die Lehrer die volle Breitseite ab.
Ganz ehrlich; ich will Lehrer sein weil ich Wissen vermitteln und Schüler auf eine vernünftige Basis bringen will und nicht die Hälfte meiner Zeit damit vergeuden, Dinge zu tun welche schon viel früher hätten beigebracht werden müssen.
Gehst du in eine Klasse von Kfz-Mechanikern und machst Deutschunterricht, kannst du froh sein, wenn du mal einen korrekt ausformulierten fehlerfreien Satz abgegeben bekommst. Die Anforderungen was bspw. Englisch angeht um einen Hauptschulabschluss zu erlangen sind ein Witz.

Ganz ehrlich huha, einen Job durchzuführen verlangt Motivation. Menschen von etwas zu begeistern verlangt auch ein Mindestmaß an Lern- und Interessensbereitschaft auf der anderen Seite des Pultes. Ganz ehrlich, stell dich mal in eine Klasse von Wirtschaftsschülern und behandle Zeitungsartikel die sich mit aktuellen Wirtschafts- und Politikgeschehen auseinandersetzen. Das ist manchmal demotivierender als manche es sich vorstellen. Lehrer sind auch nur Menschen; manche nutzen dass System sicherlich aus. Aber da gibts in der Wirtschaft noch ganz andere Kaliber.

Ja, Lehrer haben eine große Verantwortung; um dieser gerecht zu werden sind ihnen aber gehörig viele Ketten gelegt. Viel zu kleine Klassenzimmer/zu große Klassenteiler, viel zu niedrige Anforderungen in manchen Bereichen, kaum Möglichkeit der Autoritätsdurchsetzung eines Lehrers. Aber von jemandem, der anscheinend Unterricht nur von der einen Seite des Pultes erfahren hat, müssen sich Lehrer sicher nicht an den Kopf werfen lassen, dass man sich dann besser im Finanzamt nach einem Beamtenjob umsehen soll.




Viele Lehrer werden heute nur noch angestellt. Würdest du dann weiterhin Lehrer werden wollen, wenn es nur diese Möglichkeit gäbe? (Nebenbei: Was unterrichtest du?)

-huha


Ich werde Diplom-Wirtschaftspädagoge sein (nächstes Jahr). Ich unterrichte folglich an Berufsschulen/Beruflichen Gymnasien.
Btw. in BW werden Lehrer verbeamtet. Zu Beginn auf Probe, dann auf Lebenszeit. Und ich sage offen heraus, dass mir der Beamtenstatus ein wichtiger Punkt in meiner Berufswahl ist. Die Sicherheit, meine Familie zu versorgen ist mir über allem anderen wichtig.

Gandharva
2009-09-24, 16:19:04
So extrem teuer muss eine Privatschule bzw. ein Internat nun auch wieder nicht sein (~ ab 18'000€ p.a. gibts schon sehr angesehene Schulen in der Schweiz). Eine normale Familie des Mittelstands kann sich das durchaus leisten.

Über 50% der deutschen schaffen es derzeit nicht, mehr als 200€ pro Monat zur Seite zu legen. 18k Euro pro Kind und pro Jahr Schulgeld abzudrücken ist in D wohl maximal 15 bis 20 Prozent der Gesellschaft verbehalten. Wenn überhaupt...

(del)
2009-09-24, 17:15:03
Finden wir noch eine Wohnung in unserer begehrten Wohngegend vor Einschulung vom Großen, dann ist auch eine Privatschule nicht nötig, denn die Schulen dort sind klasse.
Was ist denn die begehrte Wohngegend?

raschomon
2009-09-24, 17:22:55
Über 50% der deutschen schaffen es derzeit nicht, mehr als 200€ pro Monat zur Seite zu legen. 18k Euro pro Kind und pro Jahr Schulgeld abzudrücken ist in D wohl maximal 15 bis 20 Prozent der Gesellschaft verbehalten. Wenn überhaupt...

Gandhi, ich korrigiere Dich nur ungern, aber meintest Du vielleicht 1,5 bis 2 Prozent, das käme nämlich eher hin.

Gandharva
2009-09-24, 18:11:32
Gandhi, ich korrigiere Dich nur ungern, aber meintest Du vielleicht 1,5 bis 2 Prozent, das käme nämlich eher hin.
Nach ein bisschen Recherche muss ich sagen du liegst da schon wesentlich näher an der Realität als ich. Sind wohl so ~5% die sich sowas ohne größere Probleme leisten können. :frown:

Lawmachine79
2009-09-24, 18:13:19
Ich war auf stinknormalen Schulen, meine Jungs waren auf stinknormalen Schulen. Und haben dabei fürs Leben gelernt. Im positiven wie negativen. Sie haben gelernt, das Ausländer Freunde sein können, und Deutsche Arschlöcher.


Also was mein Gymnasium anging, war es okay, aber schon zu meiner Zeit war der Zustand in der Grundschule untragbar. Damit meine ich, daß Du wahrscheinlich zu anderen Zeiten und Deine Kinder in einer anderen Wohngegend aufgewachsen sind. Ich habe übrigens gelernt, daß Deutsche Freunde und Ausländer Arschlöcher sein können - betont wird immer nur die von Dir dargelegte Betrachtungsweise und wenn sich niemand entblödet, den ersten Teil dieses Satzes zu zitieren und zu kommentieren, sind wir vielleicht ein Schritt weiter.
Ich würde beileibe nicht wollen, daß meine Kinder in einer rosaroten heilen Welt aufwachsen. Aber es gibt nicht mehr viel Grauzone zwischen der rosaroten heilen Welt und dem "wo Evo ihre Kinder nicht hinschicken will". Und wenn ich die Wahl zwischen Himmel und Hölle habe und es kein Mittelding gibt, entscheide ich mich für den Himmel - auch wenn sich die Kinder dann vorwerfen lassen müssen, nie die wirkliche Welt "da draußen" gesehen zu haben.
:eek:

Wie geil ist das denn!? - Es geht doch einfach nichts über das Toblerone-Paradies, in dem normale Mittelstandsfamilien einfach mal so € 18.000,- aus dem frei verfügbaren Haushaltseinkommen erübrigen können. Ich habe für mich gerade mal überschlagen, wie hoch dann das Brutto-Familieneinkommen für eine mindestens dreiköpfige Familie aussehen muß - nicht schlecht, Herr Specht!

Simon, Ihr solltet Euch mit Händen und Füßen gegen eine Aufteilung unter der Federführung von Gaddafi wehren. Denn wenn Ihr zu uns kommt, dann ist erstmal Schmalhans als Chocolatier angesagt. Der Mittelschicht in Deutschland zugehörig zu sein, das heißt im Regelfall deutlich weniger als € 18.000,- im Jahr frei verfügbares Haushaltseinkommen (nach Abzug aller unvermeidlichen Fixkosten für die Lebenshaltung) - für alle Familienmitglieder zusammen wohlgemerkt!

Die Anzahl von Familien(vorständen) im 3DCF, die sich elitäre Überspanntheiten wie den Besuch ihrer Sprößlinge von "Privatschulen" erlauben können, ist aber doch beeindruckend. Nicht vergessen, die Zeiten in denen mit dem Begriff Privatschule Namen wie Salem oder die Odenwaldschule assoziiert wurden, sind gerade mal ein paar Jahre her. Das waren immer Oberschicht-Refugien. Wenn das jetzt ohne Einbruch bei den Standards und den Preisen in der Breite normal wird, dann fordere ich: rauf mit den Steuern, aber so richtig, denn es scheint eindeutig zu viel Geld in der Klasse der deutschen happy few(?, ;)) in Umlauf zu sein.
Naja - so unrecht hast Du ja nicht - andererseits ist das in jeder Beamtenfamilie möglich - auch in Deinem (in meinem übrigens auch) Selbstverständnis ist wohl die beinahe zwanghafte Notwendigkeit zum Eigenheim verankert. Wenn man daran spart (es also weglässt) sind die 18.000€ durchaus drin. Ich weiß auch nicht, wieso das ein Grund sein soll, die Steuern zu heben - wenn ich nicht die Aussicht hätte, irgendwann 18.000€ frei verfügbar zu haben, wäre ich nach der 9.Klasse abgegangen und Lagergehilfe geworden.

daflow
2009-09-24, 18:17:01
btw. vielleicht ein ganz interessanter Aritkel (wenn auch nich nigelnagelneu)
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/karriere/mit-diesen-kosten-muessen-sie-rechnen;1027181
2006 war man zumindest mit durchschnittlich 100€ monatlich bei staatlich geförderten Privatschulen dabei... klar nach oben gibts keine Grenzen.

Lawmachine79
2009-09-24, 18:29:51
Warum stellt eigentlich jeder beim Lehrerberuf den Satz der Berufung so in den Mittelpunkt. Bei anderen Berufen hört man davon gar nichts, aber der Lehrer soll sich mit aller Macht in seinem Beruf einfinden und völlig aufgehen, die Schüler begeistern, gleichzeitig die Erziehung übernehmen und daneben wird er bezüglich seines Beamtenstatuses kritisiert. Manche sollten sich erst einmal an die eigene Nase fassen und mal schauen ob sie in ihrem Beruf auch ihre Berufung gefunden haben.
Meine Güte, natürlich will ich Lehrer werden weil ich gerne unterrichte, aber der Beamtenstatus macht mich genauso an. Diese Sicherheit ist ein gutes Gefühl und die will auch auskosten.
Weil Lehrer keine Tütenpackergehilfen sind, deren Fehlverhalten zur Folge hat, daß ein Yoghurt hinfällt. Lehrer sind wesentliche Multiplikatoren auf junge Menschen. Guck mal wieviel Schüler ein Lehrer pro Jahr "durchschleust" - meiner Meinung nach geht damit eine immense Verantwortung einher, der man mit einem "Ich-mach-hier-nur-meinen-Job-was-wollt-Ihr-denn-von-mir"-Denken nicht gerecht wird. Schlechter und Mittelmäßiger Unterricht verfolgt Schüler bis tief ins Studium hinein. DIE Lehrer, von denen ich wirklich was gelernt habe, von diesen Lehrern profitiere ich noch heute, über 10 Jahre später, mitten im Leben stehend. Auch die Dinge, die ich nicht gelernt habe, verfolgen mich bis heute - mit 25 mußte man mir 15-mal erklären wie eine Polynomdivision funktioniert - eigentlich hätte es gereicht, wenn mir das in der 12.Klasse kein lustloser Rotzlappen mürrisch erläutert hätte. Den Argumenationsstil hingegen und die Struktur von Problemlösungen, die ich im Erdkunde-LK von einem Spitzenlehrer gelernt habe, wende ich auch heute noch auf nahezu jeden Sachverhalt an. Ein Kumpel, übrigens auch hier im Forum registriert, hatte immer relativ gute Noten in Mathe - und an der Universität dennoch Schwierigkeiten mit "Mathe für Ökonomen" und "Statistik" - nicht weil die Universität so hart ist, sondern weil die Schulen so scheiße sind. In der 10 hatte ich einen guten Mathelehrer - und eine 1. In der 11.1 bin ich auf eine 4 gesackt - anderer Lehrer. Klar waren meine Klausuren scheiße und zurecht nur mit 4 bewertet - schließlich habe ich im Unterricht nicht mehr zugehört und nur noch Mist mit Fluffy80 gebaut (der saß neben mir :D). Ein guter, strenger Lehrer hätte das verhindert und ich hätte mein Niveau vielleicht halten können. An der Uni ist jeder seines eigenen Glückes Schmied, man ist volljährig und da kann man Eigeninitiative erwarten. Bis zum Abitur aber (schließlich ist erst das die "Reifeprüfung") ist es der gottverdammte Job eines jeden Lehrers, die Bildung zum Schüler zu bringen und nicht umgekehrt.

Migrator
2009-09-24, 18:43:00
Falsch. Die Schulpflicht hört nach der 9. Klasse auf Warmachine. Ergo kann man ab diesem Zeitpunkt auch Eigeninitiative erwarten. Das war die Devise der guten Lehrer bei uns am Gymnasium und bei denen hat es auch wunderbar geklappt. Auch in der Schule ist man seines Glückes Schmied.
Darüberhinaus ist man auch in der Oberstufe volljährig; somit hinkt dein Uni-Argument gewaltig.
Deine Idee, dass der Lehrer hier den Schülern alles vorkauen muss ist völlig am Ziel einer vernünftigen Bildung vorbeigeschossen.

Mal im Ernst; wenn jemand in der Oberstufe keinen Bock mehr hat, oder halt so wie du nicht mehr zuhört ist mir das ehrlich gesagt schnuppe. Sofern mein Unterricht als auch diejenigen die sich idT für die Sachverhalte interessieren nicht gestört werden, ist es mir ehrlich gesagt schnuppe ob du zuhörst. Die Konsequenz war halt deine 4 in den Klausuren.
Mein Ziel kann es nicht sein, mich damit aufzuhalten, Leuten die keine Lust haben ständig auf die Füße zu treten. Ich würde damit mehr Zeit vergeuden als ich überhaupt hätte um den Stoff durchzubekommen.

Ich bleibe dabei; Oberstufe ist die Zeit in der man einerseits aus der Pubertät draußen ist und man sich andererseits auch entscheiden muss ob man einigermaßen den Schulstoff durcharbeitet.

Lawmachine79
2009-09-24, 18:57:51
Mein Ziel kann es nicht sein, mich damit aufzuhalten, Leuten die keine Lust haben ständig auf die Füße zu treten. Ich würde damit mehr Zeit vergeuden als ich überhaupt hätte um den Stoff durchzubekommen.

Ich bleibe dabei; Oberstufe ist die Zeit in der man einerseits aus der Pubertät draußen ist und man sich andererseits auch entscheiden muss ob man einigermaßen den Schulstoff durcharbeitet.
Ich hatte Lust - aber nicht bei dem Lehrer - für Besoldungsgruppe A14 kann ich Engagement erwarten. 3.500€ netto sind zuviel für 4x45 Minuten am Tag etwas vorlesen und dann wieder nach Hause fahren.
Lust am Lernen hat auch nichts mit Pubertät zu tun. Und Du sollst Deinen Stoff nicht "durchbekommen" sondern "vermitteln". Wenn wir mit der Einstellung Soldaten ausbilden würden, könnten wir die Marke vorm Abflug nach AFG schon abbrechen. Glücklicherweise gibt es bei uns Dienstaufsicht, die solche Entwicklungen im Keime erstickt. Es gibt keinerlei sachlichen Grund, warum es bei Lehrern keine Dienstaufsicht gibt. Nicht daß wir uns hier falsch verstehen - ich habe großen Respekt vor dem Lehrerberuf und bin auch einsichtig, was die gute Bezahlung angeht - ich erwarte aber, daß der Beruf anständig und mit Hingabe gemacht wird.

Wolfram
2009-09-24, 19:19:42
Warum stellt eigentlich jeder beim Lehrerberuf den Satz der Berufung so in den Mittelpunkt. Bei anderen Berufen hört man davon gar nichts, aber der Lehrer soll sich mit aller Macht in seinem Beruf einfinden und völlig aufgehen, die Schüler begeistern, gleichzeitig die Erziehung übernehmen und daneben wird er bezüglich seines Beamtenstatuses kritisiert. Manche sollten sich erst einmal an die eigene Nase fassen und mal schauen ob sie in ihrem Beruf auch ihre Berufung gefunden haben.
Meine Güte, natürlich will ich Lehrer werden weil ich gerne unterrichte, aber der Beamtenstatus macht mich genauso an. Diese Sicherheit ist ein gutes Gefühl und die will auch auskosten.
Das kann ich verstehen. Nur: Stell Dir vor, Du hast schon im Referendariat mitbekommen, wie der eine oder andere demotivierte ältere Kollege die Arbeit in der Schule blockieren kann- das kann Dich schon dazu bringen, Deine Haltung zum Beamtenstatus an sich zu überdenken. So ging es meiner besten Freundin (Förderschullehrerin). Die ist jetzt auch verbeamtet, aber an sich strikt dagegen. Die Sicherheit ist ihr gleichgültig, sie hätte aber natürlich nicht freilwillig auf das Geld verzichtet. Die schlechtere Bezahlung von angestellten Lehrern finde ich auch nicht zu rechtfertigen.

Wenn jemand irgendwann keine Lust mehr auf den Job hat, dann soll er aufhören. Daß man Lehrer, die es nicht mehr bringen, nicht entlassen kann, finde ich genauso unsinnig wie, sagen wir, die Besetzung von Schulleiterposten nach Parteibuch.

Daß die Schulen mit Dingen wie Erziehungsaufgaben überfordert werden, steht auf einem anderen Blatt. Man kann aber IMO nicht den einen Blödsinn gegen den anderen aufrechnen.

Gast
2009-09-24, 19:20:29
Ich hatte Lust - aber nicht bei dem Lehrer - für Besoldungsgruppe A14 kann ich Engagement erwarten. 3.500€ netto sind zuviel für 4x45 Minuten am Tag etwas vorlesen und dann wieder nach Hause fahren.
Lust am Lernen hat auch nichts mit Pubertät zu tun. Und Du sollst Deinen Stoff nicht "durchbekommen" sondern "vermitteln". Wenn wir mit der Einstellung Soldaten ausbilden würden, könnten wir die Marke vorm Abflug nach AFG schon abbrechen. Glücklicherweise gibt es bei uns Dienstaufsicht, die solche Entwicklungen im Keime erstickt. Es gibt keinerlei sachlichen Grund, warum es bei Lehrern keine Dienstaufsicht gibt. Nicht daß wir uns hier falsch verstehen - ich habe großen Respekt vor dem Lehrerberuf und bin auch einsichtig, was die gute Bezahlung angeht - ich erwarte aber, daß der Beruf anständig und mit Hingabe gemacht wird.

Lernfähig bist du scheinbar immer noch nicht und schmeißt nach wie vor mit Zahlen um dich herum: http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=7514642#post7514642

Lawmachine79
2009-09-24, 20:12:26
Lernfähig bist du scheinbar immer noch nicht und schmeißt nach wie vor mit Zahlen um dich herum: http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=7514642#post7514642
Die Lehrerin von der ich geredet habe, war Oberstudienrätin - also A14 und war 55 Jahre alt (damals wurde noch nach Alter und nicht nach Dienstzeit bezahlt). Die lag mit Sicherheit bei 3.500€. Kannst Du im BBesG nachschlagen.
http://dbb.de/dbb-beamtenbund-2006/dbb-pdf/besoldungstabelle_nrw_0309.pdf
Dürfte bei 4.600 brutto liegen.

ux-3
2009-09-24, 20:42:19
Das hier angesprochene Problem hat keine simple Lösung. Der Lehrer, der Kind A nicht motivieren kann ist ein Gott für Kind B. Meine eigenen Kinder reichen bereits für diese Erkenntnis aus. Nur weil ihr persönlich mit einem Lehrer prima klar kommt, kann ein anderes Kind mit genau der Art, die euch so gut gefällt, überhaupt nicht klar kommen. Glaubt ihr, es gibt den/die Universaltypen/ie bei dem das ganze 3Dcenter in Extase verfällt?

Wenn wir nur die Leute an die Schulen lassen, mit denen alle zufrieden sind, werden wir nur sehr wenige Schulen haben. Schon heute fällt der Unterricht bei meinen Kindern ständig aus, weil offenbar niemand in diesem Land so gut verdienen möchte, so viel Freizeit haben will etc. Scheinbar mag sich keiner mehr als Jesus ans Kreuz nageln lassen.

Migrator
2009-09-24, 20:50:38
Das kann ich verstehen. Nur: Stell Dir vor, Du hast schon im Referendariat mitbekommen, wie der eine oder andere demotivierte ältere Kollege die Arbeit in der Schule blockieren kann- das kann Dich schon dazu bringen, Deine Haltung zum Beamtenstatus an sich zu überdenken. So ging es meiner besten Freundin (Förderschullehrerin). Die ist jetzt auch verbeamtet, aber an sich strikt dagegen. Die Sicherheit ist ihr gleichgültig, sie hätte aber natürlich nicht freilwillig auf das Geld verzichtet. Die schlechtere Bezahlung von angestellten Lehrern finde ich auch nicht zu rechtfertigen.

Wenn jemand irgendwann keine Lust mehr auf den Job hat, dann soll er aufhören. Daß man Lehrer, die es nicht mehr bringen, nicht entlassen kann, finde ich genauso unsinnig wie, sagen wir, die Besetzung von Schulleiterposten nach Parteibuch.

Daß die Schulen mit Dingen wie Erziehungsaufgaben überfordert werden, steht auf einem anderen Blatt. Man kann aber IMO nicht den einen Blödsinn gegen den anderen aufrechnen.

Ich widerspreche ja nicht dass es Lehrer gibt die das System ausnutzen. Ich weiß auch, dass gerade an diesem Punkt das System eine enorme Schwachstelle hat, aber ich wehre mich gegen diesen Punkt deshalb so enorm, weil es bei weitem nicht so viele Lehrer sind wie viele hier an die Wand malen.
Warmachine selber hat nur von einem Lehrer geredet während seiner Schulzeit. Es gibt immer Mißbrauch in allen Berufsebenen; da machen Lehrer keine Ausnahme. Aber sie sind immer das Lieblingsziel der Leute, weil man entweder mit ihnen als Schüler zu tun hatte und dann wenn man selber Vater/Mutter ist.
Diese Beschuldigung dem Lehrerberuf ist genauso unsinnig wie die Beschuldigung dass Arbeitslose in der Mehrheit Sozialschmarotzer sind. Es wird nicht differenziert; es wird pauschalisiert und das enorm.
Ich stelle mich doch auch nicht hier hin und stelle Warmachines Job bei der Bundeswehr in Frage. Ich habe keine Ahnung was er für seinen Job alles machen muss, was die gesellschaftliche Funktion ist und welche Verantwortung er zu tragen hat; darum kann ich mir auch kein Urteil darüber bilden.

Lehrer sind wie die Wirtschaft; alle wollen mitreden und glauben sie haben viel Ahnung von der Materie. Aber wenn man ein bißchen tiefer gräbt stößt man halt schnell an seine (Kenntnis-)Grenzen.

Migrator
2009-09-24, 20:52:09
Das hier angesprochene Problem hat keine simple Lösung. Der Lehrer, der Kind A nicht motivieren kann ist ein Gott für Kind B. Meine eigenen Kinder reichen bereits für diese Erkenntnis aus. Nur weil ihr persönlich mit einem Lehrer prima klar kommt, kann ein anderes Kind mit genau der Art, die euch so gut gefällt, überhaupt nicht klar kommen. Glaubt ihr, es gibt den/die Universaltypen/ie bei dem das ganze 3Dcenter in Extase verfällt?

Wenn wir nur die Leute an die Schulen lassen, mit denen alle zufrieden sind, werden wir nur sehr wenige Schulen haben. Schon heute fällt der Unterricht bei meinen Kindern ständig aus, weil offenbar niemand in diesem Land so gut verdienen möchte, so viel Freizeit haben will etc. Scheinbar mag sich keiner mehr als Jesus ans Kreuz nageln lassen.

Genau diesen Punkt kann mir nämlich keiner beantworten, der den Lehrerjob dahingehend kritisiert. Wenn es wirklich so toll ist warum wird man nicht selber Lehrer?

Lawmachine79
2009-09-24, 21:04:50
Ich stelle mich doch auch nicht hier hin und stelle Warmachines Job bei der Bundeswehr in Frage. Ich habe keine Ahnung was er für seinen Job alles machen muss, was die gesellschaftliche Funktion ist und welche Verantwortung er zu tragen hat; darum kann ich mir auch kein Urteil darüber bilden.


Ich stelle Deinen Job nicht in Frage, ich erwarte nur, daß Du ihn mit Hingabe machst. Mir würde auch nie einfallen, die gesellschaftliche Funktion und die Verantwortung eines Lehrers geringzuschätzen - mir geht es nur darum, daß eben auch jemand überprüfen können muss, ob und welche Standards da eingehalten werden und der, wenn das nicht ordentlich gemacht wird (diese Leute gibt es in meiner Berufsgruppe genauso wie in Deiner) Maßnahmen dagegen ergriffen werden können.

ux-3
2009-09-24, 21:15:34
Aber der Witz ist doch der, dass die Rahmenbedingungen von anderen gemacht werden. An der Schule meiner Kinder wird die Arbeitszeit der Lehrer laufend erhöht, weil niemand nachkommt. Gleichzeitig drückt die Landesregierung eine (Spar-) Reform nach der anderen durch und die Lehrer und Kinder müssen das irgendwie ausbaden.

Migrator
2009-09-24, 21:16:05
@warmachine
Die Frage ist nur woran kann man die Effektivität von Unterricht festhalten. Da gehen die Meinungen weit auseinander. Bildung lässt sich nicht einfach mit Kennzahlen messen. Zu groß ist der Faktor Mensch (Lehrer und Schüler) in diesem Bereich.

Migrator
2009-09-24, 21:18:05
Aber der Witz ist doch der, dass die Rahmenbedingungen von anderen gemacht werden. An der Schule meiner Kinder wird die Arbeitszeit der Lehrer laufend erhöht, weil niemand nachkommt. Gleichzeitig drückt die Landesregierung eine (Spar-) Reform nach der anderen durch und die Lehrer und Kinder müssen das irgendwie ausbaden.
Das Problem ist ja, dass man nicht sagen kann wieviel Zeit der außerschulische Arbeitsprozess mit sich bringt. Klausuren korrigieren, Unterricht vorbereiten, Elterngespräche, Elternabende usw. Der Lehrerjob ist einfach nicht derart messbar wie ein Job wo man mit der Stechuhr seine Zeiten absteckt.

Lawmachine79
2009-09-24, 22:12:33
@warmachine
Die Frage ist nur woran kann man die Effektivität von Unterricht festhalten. Da gehen die Meinungen weit auseinander. Bildung lässt sich nicht einfach mit Kennzahlen messen. Zu groß ist der Faktor Mensch (Lehrer und Schüler) in diesem Bereich.
Nun, es geht nicht darum, Controlling in einem weiteren Bereich zu etablieren, wo er keinen Sinn macht. Das von Dir angesprochene Problem hast Du in jeder anderen Berufsgruppe - nicht nur bei den Lehrern. Es geht auch nicht darum, daß ein Lehrer einem anderen sagt, was er im Unterricht anders machen soll; jeder hat seinen eigenen Stil und das ist auch gut so. Es geht darum, die zu identifizieren, die unwillig und demotiviert sind und dem Abhilfe zu schaffen. Man kann Qualität im Unterricht kaum - oder gar nicht - messbar machen. Man kann aber schon feststellen, wer seinem Lehrauftrag im eigentlichen Sinne noch gerecht wird oder nicht. Also ich habe noch nie erlebt, daß ein Lehrer in kontrolliert wurde. Wieso sollte gerade der Lehrerberuf dort eine Ausnahme bilden? Es kann doch nicht sein, daß jahrelang niemand überprüft wie Lehrer X sich denn so macht. Auf welcher Grundlage wird dann eigentlich gefördert? Ich kann mir kaum vorstellen, daß gewürfelt wird, wer A15/16 wird.

Das Problem ist ja, dass man nicht sagen kann wieviel Zeit der außerschulische Arbeitsprozess mit sich bringt. Klausuren korrigieren, Unterricht vorbereiten, Elterngespräche, Elternabende usw. Der Lehrerjob ist einfach nicht derart messbar wie ein Job wo man mit der Stechuhr seine Zeiten absteckt.
Ein weiterer Grund, warum ich Begeisterung und Hingabe erwarte. Der Lehrerberuf unterliegt in einem hohen Maße Dinge wie Eigenverantwortung und Selbstdisziplin. Ein Lehrer, der mit Begeisterung bei der Sache ist, schwächt das Problem der fehlenden Kontrolle ab - er kann, weil er will, was er muss. Wer mit Begeisterung bei der Sache ist, kontrolliert Klausuren gewissenhafter, zieht den Unterricht nicht einfach aus der Schublade sondern hinterfragt ihn und sich selbst kritisch und engagiert sich mehr in der Arbeit mit den Eltern. Lehrer ist kein 40h/Woche-Beruf, wenn man ihn so ausführt, wie es gedacht ist. Insbesondere Gesellschafts- und Sprachwissenschaften in der Oberstufe müssen vom Korrekturaufwand ja wahre Zeittöter sein (will Naturwissenschaften nicht abwerten, geht nur darum, daß in NW Fehler einfacher erkennbar, messbar und zuordnungsfähig sind).

(del)
2009-09-24, 23:24:27
Wenn jemand irgendwann keine Lust mehr auf den Job hat, dann soll er aufhören. Daß man Lehrer, die es nicht mehr bringen, nicht entlassen kann, finde ich genauso unsinnig wie, sagen wir, die Besetzung von Schulleiterposten nach Parteibuch.
Das halte ich für einen gewaltigen Mythos. Beamte sind auch kündbar. Es macht sich nur kein Vorgesetzter die Mühe, diesen Aufwand mit Begründung und Nachweis zu betreiben um ein grobes Fehlverhalten/Arbeitsverweigerung nachzuweisen. Der Papierkram, der als Rattenschwanz dann hintendran hängt, ist nunmal nicht ohne. Da ist es bequemer, die Sache auszusitzen, eine Mahnung auszusprechen oder, wenn halt doch nichts hilft *sigh*, den Betroffenen strafzuversetzen.

Es handelt sich also nicht um ein Fehler im System, sondern um ein Mentalitätsproblem im Deutschen Beamtenwesen, insbesondere im gehobenen Dienst und ganz speziell an pädagogischen Einrichtungen wie den staatl. Schulen, in denen man ganz 68er-like durch Kuscheltherapie und Du-Du-Du Probleme zu lösen sucht, statt in gravierenden Fällen hart durchzugreifen - in allen Bereichen.

kmf
2009-09-24, 23:51:06
Das halte ich für einen gewaltigen Mythos. Beamte sind auch kündbar. Es macht sich nur kein Vorgesetzter die Mühe, diesen Aufwand mit Begründung und Nachweis zu betreiben um ein grobes Fehlverhalten/Arbeitsverweigerung nachzuweisen. Der Papierkram, der als Rattenschwanz dann hintendran hängt, ist nunmal nicht ohne. Da ist es bequemer, die Sache auszusitzen, eine Mahnung auszusprechen oder, wenn halt doch nichts hilft *sigh*, den Betroffenen strafzuversetzen.

Es handelt sich also nicht um ein Fehler im System, sondern um ein Mentalitätsproblem im Deutschen Beamtenwesen, insbesondere im gehobenen Dienst und ganz speziell an pädagogischen Einrichtungen wie den staatl. Schulen, in denen man ganz 68er-like durch Kuscheltherapie und Du-Du-Du Probleme zu lösen sucht, statt in gravierenden Fällen hart durchzugreifen - in allen Bereichen.Aber derart auf viele, viele Jahre eingefahrene Sitten, werden sich nie ändern. Auch nicht durch jungen motivierten Nachwuchs. Ich ärgere mich übrigens auch, dass ich damals nicht die Pädagogik-Schiene eingeschlagen hab, wie mein Prof mir empfohlen hat, sondern in die Wirtschaft bin.

Philipus II
2009-09-24, 23:54:58
Es gibt, so meine Schulerfahrung, etwa 20% unfähige oder faule Lehrer an den Schulen.
Und die bringt man halt einfach nicht weg, wenn sie mal drin sind...

ux-3
2009-09-25, 07:29:10
Und wie schon gesagt: Fragst du Schüler nach diesen 20%, bekommst du keine deckungsgleichen Antworten! Aber nur weil die kleine Prinzessin den rauhen Ton von Lehrer X nicht mag, muss das nicht auch für den Jungen vom Nachbarn gelten und der Herr X sollte durchaus Lehrer bleiben. Die Schnittmenge, die wirklich von allen genannt wird, liegt dann nur etwa bei 5-10%. Und ja, da wäre es dann wohl wirklich wünschenswert, man könnte dort leichter handeln.


Aber diese Quote ist durchaus repräsentativ für alle Jobs.

Simon Moon
2009-09-25, 11:26:14
[...] Es könnte sein, dass die Schulen eher Kinder aus bildungsnahen Elternhäusern aufnehmen. Es könnte aber auch sein, dass Eltern aus bildungsfernen Schichten sich gar nicht so sehr für Privatschulen interessieren. Doch diese beiden Effekte können wir nicht in unseren Analysen unterscheiden.[...]

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass die Privatschulen "Bildungsferne Elternhäuser" nicht benachteiligen, sofern die Leistungen der Kinder stimmen. Einerseits wäre der Reputationsschaden für eine Privatschule enorm, würde sie einen Schüler einzig wegen seiner Herkunft ausschliessen, andererseits ist es ihnen auch ziemlich egal woher der Schüler nun kommt, solange das Schulgeld bezahlt wird und in die Schule passt.
Dass bildungsferne Elternhäuser eher weniger auf Privatschulen schickt, liegt also an Ihnen und bestimmt nicht an den Privatschulen.


Dann wird man sich aber doch sicher vorher mal die Familie anschauen und bewerten, ob die zu den Leuten paßt, die bereits auf der Schule sind.
Natürlich gibt es ein Gespräch mit der Schulleitung und es wird geprüft, ob die Eltern zahlen können und für höhere Schulen eine Leistungsprüfung, aber ein überprüfen der sozialen Strukturen innerhalb der Familien hab ich noch nie erlebt.
Die Motivation der Schüler, sich an die Klasse anzupassen, ist in Privatschulen per se höher - denn auch den Schülern ist bewusst, dass ihre Eltern dafür etwas bezahlen.
Eh... hier geht's um Grundschulen?
Jo, privatschulen können auch schon früher mit der Förderung anfangen. Ab welcher Klasse es dort genau Stipendien gibt, weiss ich nun aber nicht.
Es gibt Möglichkeiten, verhaltensauffällige Schüler in Sonderschulen zu unterrichten, in denen das abgefangen und zu sinnvoller Energie umgewandelt wird. Das ist also kein Argument.
Klar gibt es das, aber dafür braucht es doch eher viel. Zudem ist diese Grenze bei Privatschulen in aller Regel höher angesetzt, Schüler fliegen also wesentlich schneller und können sich weniger erlauben. Es ist also sehr wohl ein Argument.
Hier geht's mitunter darum, daß gewisse Personen nicht wahrhaben wollen, daß eine Privatschule nicht jeden nimmt;
Ja, ich weiss, dass es bei euch in Deutschland kurioserweise staatlich geförderte gratis Privatschulen gibt, die sind für mich allerdings kein Massstab. Eine Privatschule kostet eben, da es nicht gratis ist, die Schüler zu beherbergen, ernähren und unterrichten. Dafür sind dann 18'000€ p.a. garnicht mehr soviel. Diese Selektion über den Geldbeutel ergibt sich also schon durch die hohen Kosten eines Internats und das diese Privatschulen nicht jeden nehmen ist einfach eine Behauptung.

Wir hatten bspw. mal einen Schüler, der quasi als Strafe ins Internat gesteckt wurde und nach etwa 2 Wochen abhaute. Da fand keine Selektion statt, ausser die der Eltern, in welche Schule sie in steckten.

Ganz allgemein solltest du dir Bewusst sein, dass die "goldene Zeit" der Internate rum ist und wesentlich weniger Eltern ihre Kinder in ein solches schicken als noch vor 30 - 40 Jahren. Die Internatshäuser verkraften das wohl meist, sind aber alles andere als auf Rosen gebetet und auf die finanziellen Mittel der Elternhäuser angewiesen. Es ist daher völlig irrational anzunehmen, diese Institute würden dann noch eine grossartige Selektion vornehmen, solange das Schulgeld bezahlt werden kann. Zudem gibt es auch diverse Ausrichtungen der Schulen - so gibt es nicht wenige Eltern, die ihr Kind lieber in eine Klosterschule schicken, als das es auf eine Sonderschule kommt.

Simon Moon
2009-09-25, 11:36:37
:eek:

Wie geil ist das denn!? - Es geht doch einfach nichts über das Toblerone-Paradies, in dem normale Mittelstandsfamilien einfach mal so € 18.000,- aus dem frei verfügbaren Haushaltseinkommen erübrigen können. Ich habe für mich gerade mal überschlagen, wie hoch dann das Brutto-Familieneinkommen für eine mindestens dreiköpfige Familie aussehen muß - nicht schlecht, Herr Specht!

Naja, du kannst natürlich auch die Kosten mal überschlagen die ein Internat hat. Rechnen wir mal normal 13 Wochen Schulferien, so ist das Kind 39 Wochen im Internat. Nun rechne ich pro Tag mal 10€ für Verpflegung, also 3 warme Mahlzeiten, macht schonmal 3'900€. Dann kommt noch die Unterkunft hinzu - die ist allerdings 12 Monate besetzt und kann wenn der Schüler in den Ferien ist nicht unbedingt anderweitig genutzt werden. Rechne ich also noch 300€ (in der Schweiz eher günstig) für die Unterkunft pro Monat ein, sind wir schon bei 7500€ nur für Unterkunft und Verpflegung. Dann rechne ich noch mit einem Vollzeitlehrer pro Klasse zu 18 Schüler der monatl. Lohnkosten von vll. 6000€ verursacht (für die schweiz imo normal, ansonsten könnte er auch auf einer staatlichen schule unterrichten), macht also 12*6000/18 = 4000€ pro Schüler - sind wir schon auf 11500€. Allerdings muss man auch noch die Schulräume zur Verfügung stellen, braucht einen Hauswart, benötigt Schulbücher etc. pp. Da erscheinen die 18'000€ dann in einem ganz anderen Licht.

Pinoccio
2009-09-25, 12:09:17
Ihre Aufgabe in der ersten Klasse sind oft den Kindern zeigen wie man Schuhe zubindet und ihnen deutsch beibringen. Und wie sowas die ganze Klasse in Mitleidenschaft zieht, kannst du dir ja vorstellen.Es gibt auch Gegenden mit Ausländeranteilen unter 5%, mit ersten Klassen ganz ohne Ausländer (bzw. Deutschen, bei denen beide Elternteile Ausländer waren), da muß die Lehrerin ganz genauso Schuhe binden oder den Kindern erklären, was eine Schere ist und was man damit (nicht) macht.
Das ganze auf die bösen Ausländer zu schieben hilft dir vielleicht, dich besser zu fühlen, bringt aber deinem Kind nichts.
Falsch. Die Schulpflicht hört nach der 9. Klasse auf Warmachine.Nein. Schulpflicht ist Ländersache. Es gibt Bundesänder mit 9 Jahren Schulpflicht, andere haben eine Schulpflicht bis 18 etc.Aber der Witz ist doch der, dass die Rahmenbedingungen von anderen gemacht werden. An der Schule meiner Kinder wird die Arbeitszeit der Lehrer laufend erhöht, weil niemand nachkommt. Gleichzeitig drückt die Landesregierung eine (Spar-) Reform nach der anderen durch und die Lehrer und Kinder müssen das irgendwie ausbaden.Ich kenne eine Schule, wo schon das Gesundheitsamt kam wegen der dreckigen Toiletten. Kein Wunder bei 4 Stunden je Woche, die eine Reinigungskraft für das gesamte Gebäude hat. Für mehr gibt es kein Geld ...
Wenn Schwarz-gelb die Steuern senkt, wird das mit Sicherheit besser! :freak:

Da erscheinen die 18'000€ dann in einem ganz anderen Licht.18k€ sind den Kosten, die ein Internat hat womöglich angemessen. Praktisch ändert das aber nichts, daß damit 95% der deutschen Haushalte (http://de.statista.com/statistik/diagramm/studie/102684/umfrage/hoehe-des-moeglichen-monatlichen-sparbetrages-in-euro/) dieses Geld nicht haben. (von Berlin ganz zu schweigen ... (http://de.statista.com/statistik/diagramm/studie/102684/filter/102729/fcode/1,3/umfrage/hoehe-des-moeglichen-monatlichen-sparbetrages-in-euro/))

mfg

Gast
2009-09-25, 12:15:34
Naja, du kannst natürlich auch die Kosten mal überschlagen die ein Internat hat. Rechnen wir mal normal 13 Wochen Schulferien, so ist das Kind 39 Wochen im Internat. Nun rechne ich pro Tag mal 10€ für Verpflegung, also 3 warme Mahlzeiten, macht schonmal 3'900€. Dann kommt noch die Unterkunft hinzu - die ist allerdings 12 Monate besetzt und kann wenn der Schüler in den Ferien ist nicht unbedingt anderweitig genutzt werden. Rechne ich also noch 300€ (in der Schweiz eher günstig) für die Unterkunft pro Monat ein, sind wir schon bei 7500€ nur für Unterkunft und Verpflegung. Dann rechne ich noch mit einem Vollzeitlehrer pro Klasse zu 18 Schüler der monatl. Lohnkosten von vll. 6000€ verursacht (für die schweiz imo normal, ansonsten könnte er auch auf einer staatlichen schule unterrichten), macht also 12*6000/18 = 4000€ pro Schüler - sind wir schon auf 11500€. Allerdings muss man auch noch die Schulräume zur Verfügung stellen, braucht einen Hauswart, benötigt Schulbücher etc. pp. Da erscheinen die 18'000€ dann in einem ganz anderen Licht.

Wir reden hier aber nicht zwingend von einem Internat, sondern einer herkömmlichen Privatschule, die ein Schüler von 8 bis 13 oder 15 Uhr etwa besucht.

Und die kosten keineswegs ein Jahresnettogehalt sondern eben je nach Ausrichtung, Träger etc pp. meist nicht mehr als 100 Eur im Monat.

Natürlich nach oben offen, aber eine Privatschule muss kein Luxus sein.

Migrator
2009-09-25, 12:16:30
Ich habe mich etwas unklar ausgedrückt. Es bezog sich auf WM Post, dass Lehrer gefälligst während der gesamten Schulzeit die Aufgabe haben sich vollends um SChüler (auch teilnahmsunwillige) sich bemühen muss.
Die Schulpflicht für Vollzeitschule geht bis zur 9./10 Klasse. Danach gilt die Pflicht dass man eine Ausbildung (und somit Teilzeitberufschule) besuchen muss, wenn man nicht weiter die Vollzeitschule besucht. Alles natürlich in Berücksichtigung dass man unter 18 Jahre ist.
Aber kann sein dass ein oder zwei Bundesländer besondere Regelungen haben. Ich beziehe mich immer auf BaWü.

Gast
2009-09-25, 14:24:48
Es gibt auch Gegenden mit Ausländeranteilen unter 5%, mit ersten Klassen ganz ohne Ausländer (bzw. Deutschen, bei denen beide Elternteile Ausländer waren), da muß die Lehrerin ganz genauso Schuhe binden oder den Kindern erklären, was eine Schere ist und was man damit (nicht) macht.
Das ganze auf die bösen Ausländer zu schieben hilft dir vielleicht, dich besser zu fühlen, bringt aber deinem Kind nichts.

Der Witz ist ja, dass die Threaderstellerin laut ihrer Homepage in Marzahn wohnt, einer Berlin-Ost-Plattenbausiedlung mit rund 3 % Ausländeranteil.

Lawmachine79
2009-09-25, 15:08:45
Der Witz ist ja, dass die Threaderstellerin laut ihrer Homepage in Marzahn wohnt, einer Berlin-Ost-Plattenbausiedlung mit rund 3 % Ausländeranteil.
Naja, wenn man Probleme mit Kevin anstatt mit Murat hat, macht es das nicht besser.

Simon Moon
2009-09-25, 16:44:33
Und die kosten keineswegs ein Jahresnettogehalt sondern eben je nach Ausrichtung, Träger etc pp. meist nicht mehr als 100 Eur im Monat.


Wobei natürlich schon bei 100€ die Eltern der Schützlinge ein gewisses Interesse an deren Förderung aufweisen und diese Wohl anhalten werden, im Unterricht anständig zu sein.

Aber "privat" können diese Schulen nicht sein, wie will man mit einem Umkostenbeitrag von 100€ auch die Infrastruktur einer Schule bezahlen?

daflow
2009-09-25, 17:16:20
Wobei natürlich schon bei 100€ die Eltern der Schützlinge ein gewisses Interesse an deren Förderung aufweisen und diese Wohl anhalten werden, im Unterricht anständig zu sein.

Aber "privat" können diese Schulen nicht sein, wie will man mit einem Umkostenbeitrag von 100€ auch die Infrastruktur einer Schule bezahlen?


Gucksu den von mir geposteten Artikel. Natürlich reichen die 100€/Schüler nicht um das ganze Ding zu finanzieren... Staat(Subventionen) und Kirche machens z.B. möglich

Simon Moon
2009-09-25, 17:59:47
Gucksu den von mir geposteten Artikel. Natürlich reichen die 100€/Schüler nicht um das ganze Ding zu finanzieren... Staat(Subventionen) und Kirche machens z.B. möglich

Was sich dann imo nicht mehr Privatschule nennen kann. Versteh nicht, wie der Staat sowas subventionieren kann...

MarcWessels
2009-09-25, 19:21:46
Was sich dann imo nicht mehr Privatschule nennen kann. Versteh nicht, wie der Staat sowas subventionieren kann...Da gebe ich Dir Recht. Bildung gehört meiner Meinung nach sowieso in staatliche Hand, aber wenn schon privat, dann bitte nicht nur beim Inhalt und beim Unterrichtsstil, sondern auch bei den Kosten!

(R)evolutionconcept
2009-09-25, 19:27:55
Was ist denn die begehrte Wohngegend?

Eichwalde, wenn dir das was sagen sollte.

Simon Moon
2009-09-25, 20:36:40
Evo: haben denn deine Kinder keine gangbaren öffentlichen Alternativen?
Wenn du 9 Jahre monatl. 500€ sparst, könntest du dein Kind für 3 Jahre auf ein schweizer Internat, mit entsprechender Reputation bspw. die Klosterschule Engelberg, schicken.

Imo sehe ich hier insgesamt einen grösseren Vorteil für deine Kinder in der Zukunft: Die "Lücken", welche innerhalb der regulären Schulzeit entstehen, werden in 3 Jahren locker aufgeholt. Im passenden Alter fördert ein Internatsaufenthalt das erwachsenwerden und erleichtert (nur erleichtern!) gewisse pubertäre Probleme. Zudem ist die Reputation gewisser Internate ungeschlagen.
Unter gewissen Umständen würd ich dann sogar einen Sprachaufenthalt (bspw. England) empfehlen - auch das erhöt die Chancen im Erwachsenenalter enorm.

mbee
2009-09-26, 16:48:13
Glaubst Du, das Eure Kinder aufgrund des sozialen Status (Herkunft/Wohngegend) nicht von vielen anderen geschnitten werden? Der "Schnösel"-Faktor ist auf solchen Schulen nämlich immer noch relativ hoch und das kann dann durchaus auch zu einem Riesenproblem werden...

Ich finde das ganze eh bedenklich: Man sollte hier die Anstrengungen wohl eher auf eine Verlegung des gesamten Umfelds, sprich Umzug, konzentrieren, wenn einem das nicht passt. Das mit der Privatschule scheint mir da ein wenig abstrus...

Gast
2009-09-26, 17:15:57
Evo: haben denn deine Kinder keine gangbaren öffentlichen Alternativen?
Wenn du 9 Jahre monatl. 500€ sparst, könntest du dein Kind für 3 Jahre auf ein schweizer Internat, mit entsprechender Reputation bspw. die Klosterschule Engelberg, schicken.

Imo sehe ich hier insgesamt einen grösseren Vorteil für deine Kinder in der Zukunft: Die "Lücken", welche innerhalb der regulären Schulzeit entstehen, werden in 3 Jahren locker aufgeholt. Im passenden Alter fördert ein Internatsaufenthalt das erwachsenwerden und erleichtert (nur erleichtern!) gewisse pubertäre Probleme. Zudem ist die Reputation gewisser Internate ungeschlagen.
Unter gewissen Umständen würd ich dann sogar einen Sprachaufenthalt (bspw. England) empfehlen - auch das erhöt die Chancen im Erwachsenenalter enorm.

Du warst offenbar selber auf einem solchen Internat. Kannst du kurz erklären, inwiefern das bisher deine Chancen im Erwachsenenalter enorm erhöht hat? Mit ein paar Beispielen kann man sich das dann vielleicht besser vorstellen.

Altes-Kamel
2009-09-26, 17:52:36
Also ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten.
War vom Kindergarten bis zur 9. Schulstufe in privaten katholischen Einrichtungen, und bin dann quasi gegangen worden.
Bin aus einem normalen Umfeld sprich Kleinbuergertum. ;)
Ich war spaetestens ab der Pubertaet der Ausgegrenzte.
A. weil die andren auf dem Berg wohnen (quasi das Reichenviertel bei uns), ich aber in nem Haus direkt in der Stadt.
B. man einfach ausgegrenzt wird, wenn man bei einer Geburtstagsparty kein ach so teures Geschenk mitbringt, und bei den eigenen Partys keine Animateurin dabei ist.
Wenn man dann auch noch ein bisschen Freidenker ist, und es einem nicht passt, was da im Religionsunterricht verzapft wird, ist es auf einmal ein uebler Interessenskonflikt. Man sollte auch bedenken das einen die Privaten ruckzuck absaegen koennen. Hatte 1 Jahr neue Lehrer mit denen ich nicht klar gekommen bin, dazu mit 15 andere Sachen im Kopf als Altgriechisch und Latein und schon war ich weg von der Schule.
Bin dann auf eine oeffentliche HTL (Quasi ein technisches Gymnasium in Österreich) und konnte dort ohne Lernaufwand und große Probleme heuer meine Matura (Abitur auf piefk.) mit relativ gutem Schnitt machen.

Fuer Kinder find ich es halt suboptimal, erstens wird man auf einer privaten Schule entfremdet von den andren Kindern in dem eigenen Umfeld, wenn man nicht im Villenviertel wohnt und, wenn man dann doch auf eine oeffentliche Schule weitergeht, muss man sich erstmal beweisen vor den andren, und hat immer wieder mit Vorurteilen zu kaempfen.

Edit: Achja Schulgeld war bei uns immer 100€ pro Monat. Da kommt bei 2 Kindern im Jahr doch eine kleine Summe zusammen.
Auch ohne die Skikurse und Bergwochen.

Philipus II
2009-09-26, 17:53:56
Der Schnöselfaktor kommt stark auf die Schule an, da gibts alles zwischen völlig easy und "WAS? Ihr habt nur 2 Porsche und einen 7er BMW als Fortbewegungsmittel? Keinen Privatjet?"

(del)
2009-09-26, 18:47:07
Eichwalde, wenn dir das was sagen sollte.
Ne, so adhoc sagt mir das gar nichts. Aber ich vermute, dass das im Speckgürtel liegen wird.

Simon Moon
2009-09-26, 19:42:20
Du warst offenbar selber auf einem solchen Internat. Kannst du kurz erklären, inwiefern das bisher deine Chancen im Erwachsenenalter enorm erhöht hat? Mit ein paar Beispielen kann man sich das dann vielleicht besser vorstellen.

Naja, es bringt schon Vorteile mit sich, wenn man seine Leistungen nicht nur mit Schulzeugnissen, sondern auch mit Diplomen bezeugen kann. Zudem gibt es in Internaten Verbindungen, welche einem Kontakte für das spätere Berufsleben einbringen. Ganz davon abgesehen, dass es wesentliche Eigenschaften des Erwachsenseins fördert, wenn man auf sich selber angewiesen ist. Dabei ist das im Ggs. zu einer eigenen Wohnung immer noch gewährt, dass man sich anständig ernährt, die Hausaufgaben macht und zur Schule geht (imo alles Gefahren eines frühzeitigen Auszugs).

Ausserdem hab ich insbesondere im kleinsten Internat das ich besuchte, etwas kennengelernt, dass ich bisher noch nicht so kannte: Gegenseitigen Ansporn zu guten Noten. Gehörte es bis anhin eigentlich zum guten Tenor, möglichst um einen genügenden Schnitt rumzupendeln - ganz minimalistisch um nicht als Streber durchzugehen eben - entbrannte dort ein regelrechter Wettstreit wer denn nun die besten Note hatte. Dabei war im Endeffekt nicht wichtig, wer die beste Note hatte - aber wer faul war und schlechte Noten hatte, erntete dafür häme. Wer jedoch Hilfe suchte, hatte zu jeder Zeit einen Schüler, der ihm helfen konnte.

Achja und zu guter letzt: Es gibt nichts geileres als leicht angetrunken, mit einem Rucksack voll klimpernder Flaschen und der ganzen Klasse im Schlepptau, am Lehrer vorbei zu schwanken, in der Hoffnung er riecht die Pesca Frizz Fahne nicht X-D

(R)evolutionconcept
2009-09-26, 21:01:32
Ne, so adhoc sagt mir das gar nichts. Aber ich vermute, dass das im Speckgürtel liegen wird.

Da vermutest du richtig. ;)

raschomon
2009-09-30, 22:07:42
Haste was, dann wirste was. (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,651468,00.html)

Paßt gut zum Thema und wird nicht nur die TS interessieren.

ux-3
2009-10-01, 07:19:53
Ausserdem hab ich insbesondere im kleinsten Internat das ich besuchte, etwas kennengelernt, dass ich bisher noch nicht so kannte: Gegenseitigen Ansporn zu guten Noten. Gehörte es bis anhin eigentlich zum guten Tenor, möglichst um einen genügenden Schnitt rumzupendeln - ganz minimalistisch um nicht als Streber durchzugehen eben - entbrannte dort ein regelrechter Wettstreit wer denn nun die besten Note hatte. Dabei war im Endeffekt nicht wichtig, wer die beste Note hatte - aber wer faul war und schlechte Noten hatte, erntete dafür häme. Wer jedoch Hilfe suchte, hatte zu jeder Zeit einen Schüler, der ihm helfen konnte.



In vielen Ecken der Welt ist das sozialer Standard! :)

Gast
2009-10-01, 22:28:03
In vielen Ecken der Welt ist das sozialer Standard! :)Richtig. Auch bei mir war das damals so. Nachdem ich im ersten Halbjahr (HBFS) einen Schnitt von 1,0 im berufsbildenden Bereich hingelegt hatte und trotzdem keinerlei Merkmale des Stereotyps "Streber" aufwies (eher das extreme Gegenteil), war fast die gesamte Klasse (übrigens >50 % Ausländer) ebenso von der Vereinbarkeit von "Coolness" (^^) und guter Noten überzeugt und es entstand ein regelrechter (immer fairer) Wettkampf um die Klassifizierung als Jahrgangsbester und auch geholfen hat man sich gegenseitig in enormem Umfang. Ich wurde es dann zwar letztenendes nicht, aber die Situation zeigt deutlich, dass es dafuer kein Internat braucht.

-tk|doc-
2009-10-02, 12:10:01
Zu dem Thema Privatschulen allgemein habe ich gerade ein Buch gelesen, welches ich empfehlen kann.
Gestatten: Elite. Auf den Spuren der Mächtigen von morgen - Julia Friedrichs

ciao phil

Major J
2009-10-02, 12:50:55
Förderung ist genauso wichtig wie die Grundlage (Intelligenz, Fähigkeiten in bestimmten Gebieten). Wie sieht es denn mit letzterem aus? Wenn ein Kind technisch und mathematisch viel drauf hat, kannst du dir die Elite-Schulen sparen, denn es wird später mit einem erfolgreichen technischem/naturwissenschaftlichen Studium die gleichen Chancen haben, wie jemand der auf einer Eliteschule war. Denn bei einem Diplom (später sicher Master) schaut dann niemand mehr, auf welcher Schule der jenige war.
Es ist natürlich nicht möglich so weit in die Zukunft zu schauen, aber man sollte Kinder fördern OHNE sie zu beeinflussen. Dazu gehört es die Fähigkeiten des Kindes zu ergründen. Also - wie ist da der Stand? :)

Ich weiß leider auch, wie groß der Unterschied von einer Schule zur anderen sein kann, denn ich war auf 5 Schulen
(Grundschule (war ganz ok) -> Gymnasium (war auch zufrieden mit der Lernumgebung) -> Realschule 1 (schreckliche Umstände deshalb Wechsel) -> Realschule 2 (wieder besser) -> Technisches Gymnasium (beste Entscheidung bisher))
Gerade bin ich im Hauptstudium Diplom Elektrotechnik und ich muss sagen, dass mir mein Schulwissen viel weniger gebracht hat, als meine genetisch mitgegebenen Fähigkeiten wie mathematisches/physikalisches und logisches Verständnis. Ich bin sicherlich kein Superbrain, aber es hat sich schon im Kindergarten abgezeichnet das ich eben das gut bringe.
Meine Mutter hat Russisch studiert und mein Vater ist Schlosser - also es war kein "meine Eltern sind Zahnarzt, also werde ich das auch"-Weg.

Es lohnt sich also solch eine Schule nur, wenn die Förderung dort VIEL besser ist als an einer staatlichen Schule. Aus einem Kind mit wenig Intelligenz wirst du kein Genie machen können, genauso wenig wie ein Genie nicht automatisch verdummt an einer normalen Schule.

(R)evolutionconcept
2009-10-02, 13:12:41
Förderung ist genauso wichtig wie die Grundlage (Intelligenz, Fähigkeiten in bestimmten Gebieten). Wie sieht es denn mit letzterem aus? Wenn ein Kind technisch und mathematisch viel drauf hat, kannst du dir die Elite-Schulen sparen, denn es wird später mit einem erfolgreichen technischem/naturwissenschaftlichen Studium die gleichen Chancen haben, wie jemand der auf einer Eliteschule war. Denn bei einem Diplom (später sicher Master) schaut dann niemand mehr, auf welcher Schule der jenige war.
Es ist natürlich nicht möglich so weit in die Zukunft zu schauen, aber man sollte Kinder fördern OHNE sie zu beeinflussen. Dazu gehört es die Fähigkeiten des Kindes zu ergründen. Also - wie ist da der Stand? :)

Ich weiß leider auch, wie groß der Unterschied von einer Schule zur anderen sein kann, denn ich war auf 5 Schulen
(Grundschule (war ganz ok) -> Gymnasium (war auch zufrieden mit der Lernumgebung) -> Realschule 1 (schreckliche Umstände deshalb Wechsel) -> Realschule 2 (wieder besser) -> Technisches Gymnasium (beste Entscheidung bisher))
Gerade bin ich im Hauptstudium Diplom Elektrotechnik und ich muss sagen, dass mir mein Schulwissen viel weniger gebracht hat, als meine genetisch mitgegebenen Fähigkeiten wie mathematisches/physikalisches und logisches Verständnis. Ich bin sicherlich kein Superbrain, aber es hat sich schon im Kindergarten abgezeichnet das ich eben das gut bringe.
Meine Mutter hat Russisch studiert und mein Vater ist Schlosser - also es war kein "meine Eltern sind Zahnarzt, also werde ich das auch"-Weg.

Es lohnt sich also solch eine Schule nur, wenn die Förderung dort VIEL besser ist als an einer staatlichen Schule. Aus einem Kind mit wenig Intelligenz wirst du kein Genie machen können, genauso wenig wie ein Genie nicht automatisch verdummt an einer normalen Schule.

Ja, da hast du sicher Recht. Was mir Bauchschmerzen macht ist soziale Umfeld. Ich mach mir Sorgen , dass diese vielleicht negativ abfärbt.

Bisher fallen meine beiden Großen durchweg positiv auf. Kinderarzt, Kitaerzieher alle hellauf begeistert von den Fähigkeiten/Fertigkeiten der Beiden. Die staatliche Kita in der Kinder gehen ist klasse, aber wie sind die Schulen und vor allem die Mitschüler?
Von daher würde schon zutreffen was du sagst, aber wie stark ist der Einfluss Anderer? *grübel*

Major J
2009-10-02, 13:33:45
Das stimmt. Ich bin an meiner Realschule 1 (s.o.) garnicht klargekommen. Würde meinen, meine Eltern haben mich sehr gut erzogen, und dann kam ich in eine Klasse in der geklaut wurde, es gab Körperliche Gewalt, Mobbing etc. Tätlich angegriffen wurde ich zwar nicht, auch wenn ich der neue war - das lag wohl daran, dass ich stets der Größte war und auch ziemlich sportlich. Aber deshalb habe ich nochmal gewechselt und es war wie zwei verschiedene Welten. Neue Schule, neue Leute, gleicher Abschluss -> kam wieder gut mit allen klar.

Da kann man wirklich keine pauschale Aussage machen. Es gibt Kinder, welche sich diese Art dann annehmen und selbst so werden, oder sie werden die Außenseiter. Deine Sorge ist berechtigt, denn Kinder sind leider oftmals leicht beeinflussbar - besonders bei schlechten Dingen

Es kam in den letzten Jahren hinzu, dass viele Eltern ihre Kinder auf das Gymnasium schicken, auch wenn einige der Kinder garnicht die Vorraussetzungen haben. Eben, weil ihre Kinder nicht ins "Assi"-Milieu geraten sollen. Das drückt natürlich die ganze Klasse, denn es wird sich meißt am langsamsten/schlechtesten Orientiert mit den Anforderungen.
Dann später im Studium wird plötzlich nicht mehr gewartet und dann beginnt das große Erwachen - oft zu spät.

Ab hier ist es rein persönlich:
IMO sollte man seinen Kindern nicht vorenthalten, dass die Welt rauh und gemein ist. Ich halte deshalb nix von Walddorf etc. ala "keiner zwingt die Kinder zu etwas, sie können selbst entscheiden wann sie lernen wollen". Das klappt solang sie behütet sind, aber im wirklichen Leben bringt einem das garnichts.
Zwischen totaler Selbstbestimmung und radikaler kalter Dusche gibt es schließlich noch ein paar Stufen und der goldene Mittelweg lässt sich da auch auf einem normalen Gymnasium finden, wenn deine Kinder wirklich die Vorraussetzungen erfüllen.

Kolos
2009-10-03, 22:04:03
[...]Gerade bin ich im Hauptstudium Diplom Elektrotechnik und ich muss sagen, dass mir mein Schulwissen viel weniger gebracht hat, als meine genetisch mitgegebenen Fähigkeiten wie mathematisches/physikalisches und logisches Verständnis. Ich bin sicherlich kein Superbrain, aber es hat sich schon im Kindergarten abgezeichnet das ich eben das gut bringe.
[...]

Es lohnt sich also solch eine Schule nur, wenn die Förderung dort VIEL besser ist als an einer staatlichen Schule. Aus einem Kind mit wenig Intelligenz wirst du kein Genie machen können, genauso wenig wie ein Genie nicht automatisch verdummt an einer normalen Schule.
Ach ihr mit eurem Genen und der "Intelligenz"... Ich wäre vorsichtiger mit solchen Äußerungen.


Die staatliche Kita in der Kinder gehen ist klasse, aber wie sind die Schulen und vor allem die Mitschüler?
Von daher würde schon zutreffen was du sagst, aber wie stark ist der Einfluss Anderer? *grübel*
Nicht dass ich es nicht toll fände, wie du dich um deine Kinder sorgst, du musst dir nicht den Kopf darüber zerbrechen. :)

Znarf
2009-10-05, 17:01:08
Geiler Thread :freak:

ich hätte auch noch eine These: Lehramt - der bestbezahlte Halbtagsjob!

Ich mache gerade mein 1. Staatsexamen - Gymnasium BaWü.
Migrator schlägt sich meiner Ansicht nach prima und argumentiert vernünftig, er wird aber nicht gewinnen können - die meisten Leute haben nämlich schon einen Standpunkt, abrücken verboten!

Meine Meinung:

1. Es gibt faule Lehrer, in der freien Wirtschaft gibt es faule Arbeiter, faule Manager, faule Arbeitslose, faule Ärzte. -> manche Menschen sind faul, andere nicht

2. Für Bildung wird zu wenig Geld ausgegeben (aufgrund meiner Erfahrungen an den Schulen - als Lehrkraft sowie als Schüler.)
Besonders unverständlich und unlogisch ist der zu geringe Bildungsaufwand (finanziell) weil Deutschland doch mittlerweile kein Industrieland im eigentlichen Sinne, sondern eine Wissensnation ist. Wenn an der Bildung gespart wird, dann schrumpft der oft ausgerufene "Wissensvorsprung" zwischen "uns" und den Niedriglohnländern bzw. den Least-developed-Countries und was sind wir dann. N Land voll Bleichgesichter, die nix auf die Reihe kriegen und dafür den 6-fachen Lohn der Taiwanesen wollen.
Zudem haben wir gewisse Umweltstandards und keine Kinderarbeiter, wie soll man da noch anständige Produkte zu nem günstigen Preis produzieren bzw. konstruieren. ;D

3.Das Beamtentum ist günstiger als wie alle Lehrer anstellen, ergo beste wo gibt. Zudem dürfen die nichtmal streiken und müssen alle Anordnungen von "oben" einfach nur abnicken. 13. Jahresgehalt und so :biggrin:

4. Die meisten Leute, die über Lehrer schimpfen berufen sich ausschließlich auf Erfahrungen aus ihrer eigenen Schulzeit. Wer mehr als 10 Stunden Unterricht in einer normalen Klasse gehalten hat, der weiß ob er mit dem Beruf glücklich werden kann oder nicht. Wer nur des Geldes willen, oder wegen der angeblich so tollen Arbeitszeit Lehrer "wird" oder "bleibt" und das bis 67 durchhält - Hut ab. Entweder endet das mit einer mehr oder weniger schweren Depression oder sonstigen psychischen Erkrankung oder einem ausgeprägten Alltagsfrust.

5x4h kurz was vorlesen und dann wieder heimfahren ist übrigens nicht. Zumindest nicht wenn man 3,5netto verdienen will. Die Arbeitszeiten und die Bezahlung sind übrigens auf den Seiten der Regierungspräsidien oder Landratsämtern ganz offen ersichtlich. Dreifünf netto sind heftig, aber umgerechnet auf die von Warmachine beschworene RIESIGE Verantwortung doch ok. Vor allem nach 25 Dienstjahren.

5. Auch wenn ich noch kein Lehrer bin, sieht man an meinem Text gut: Viele Lehrer jammern gerne und man muss aufpassen, dass man nicht selbst auch anfängt. Gerade als junge, motivierter Kollege. Deshalb akzeptiere ich, dass ich einen anständig bezahlten, sicheren Job haben werde (sofern man ne Stelle bekommt, ist nicht SO unkompliziert wie sich das anhört mit mal kurz Lehrer werden ;D )
Und dann tue ich mein Menschenmöglichstes, um ein Multiplikator im besten Sinne zu sein, das viele Geld auch tatsächlich "zu verdienen" und dabei mich selbst nicht vorzeitig zu verschleissen. (Weil das den Staat und den Steuerzahler im Endeffekt richtig Geld kostet)

Grüße Znarf

Gast
2009-10-05, 17:58:29
Bin hier im Forum eigentlich registriert und selber Lehrer - habe mich aber abgemeldet, weil ich mit solchen Äußerungen im Netz lieber vorsichtig umgehe.

Ich kann dir persönlich nur von jeglichen Waldorf, Montessori oder freien aktiven Schulen abraten.

Mögen die Methoden noch so kompetent, die Ziele noch so ergeizig sein - die Kinder werden einfach nicht auf den späteren Berufsalltag vorbereitet oder auf gewisse Abschlussprüfungen (die leider einheitlich vorgegeben sind).

Ich war selber Refrendar an einer freien aktiven Realschule und die Kinder werden dort gewiss zu selbstständigen und bewussten Menschen erzogen, leider wird ihnen dann zwangsweise im letzten Schuljahr alles Wissen "eingeprügelt", welches sie für die Abschlussprüfungen (NRW) können müssen. Dabei ist der Lerneffekt natürlich null, da es in der kurzen Zeit wirklich nurs um auswendig lernen geht. Dann erhalten die meisten Schüler auch ihren Abschluss, stehen im anschließenden Berufsleben (Berufsschule, Einstellungstest) oder auf weiterführenden Schulen aber alleine, da grundlegendes Wissen fehlt oder die starren (Lern-)Methoden, die dort verlangt werden nicht geleistet werden können.

Alle anderen Privatschulen (kirchliche Träger usw) bereiten im allgemeinen besser auf das spätere Leben vor, auch wenn da natürlich die Qualität der Lehre immer von der Schule ansich abhängt.

So long,..

Lawmachine79
2009-10-05, 19:15:28
Ach ihr mit eurem Genen und der "Intelligenz"... Ich wäre vorsichtiger mit solchen Äußerungen.



Was soll ihm denn passieren?
Geiler Thread :freak:

ich hätte auch noch eine These: Lehramt - der bestbezahlte Halbtagsjob!

Ich mache gerade mein 1. Staatsexamen - Gymnasium BaWü.
Migrator schlägt sich meiner Ansicht nach prima und argumentiert vernünftig, er wird aber nicht gewinnen können - die meisten Leute haben nämlich schon einen Standpunkt, abrücken verboten!

Meine Meinung:

1. Es gibt faule Lehrer, in der freien Wirtschaft gibt es faule Arbeiter, faule Manager, faule Arbeitslose, faule Ärzte. -> manche Menschen sind faul, andere nicht

2. Für Bildung wird zu wenig Geld ausgegeben (aufgrund meiner Erfahrungen an den Schulen - als Lehrkraft sowie als Schüler.)
Besonders unverständlich und unlogisch ist der zu geringe Bildungsaufwand (finanziell) weil Deutschland doch mittlerweile kein Industrieland im eigentlichen Sinne, sondern eine Wissensnation ist. Wenn an der Bildung gespart wird, dann schrumpft der oft ausgerufene "Wissensvorsprung" zwischen "uns" und den Niedriglohnländern bzw. den Least-developed-Countries und was sind wir dann. N Land voll Bleichgesichter, die nix auf die Reihe kriegen und dafür den 6-fachen Lohn der Taiwanesen wollen.
Zudem haben wir gewisse Umweltstandards und keine Kinderarbeiter, wie soll man da noch anständige Produkte zu nem günstigen Preis produzieren bzw. konstruieren. ;D

3.Das Beamtentum ist günstiger als wie alle Lehrer anstellen, ergo beste wo gibt. Zudem dürfen die nichtmal streiken und müssen alle Anordnungen von "oben" einfach nur abnicken. 13. Jahresgehalt und so :biggrin:

4. Die meisten Leute, die über Lehrer schimpfen berufen sich ausschließlich auf Erfahrungen aus ihrer eigenen Schulzeit. Wer mehr als 10 Stunden Unterricht in einer normalen Klasse gehalten hat, der weiß ob er mit dem Beruf glücklich werden kann oder nicht. Wer nur des Geldes willen, oder wegen der angeblich so tollen Arbeitszeit Lehrer "wird" oder "bleibt" und das bis 67 durchhält - Hut ab. Entweder endet das mit einer mehr oder weniger schweren Depression oder sonstigen psychischen Erkrankung oder einem ausgeprägten Alltagsfrust.

5x4h kurz was vorlesen und dann wieder heimfahren ist übrigens nicht. Zumindest nicht wenn man 3,5netto verdienen will. Die Arbeitszeiten und die Bezahlung sind übrigens auf den Seiten der Regierungspräsidien oder Landratsämtern ganz offen ersichtlich. Dreifünf netto sind heftig, aber umgerechnet auf die von Warmachine beschworene RIESIGE Verantwortung doch ok. Vor allem nach 25 Dienstjahren.

5. Auch wenn ich noch kein Lehrer bin, sieht man an meinem Text gut: Viele Lehrer jammern gerne und man muss aufpassen, dass man nicht selbst auch anfängt. Gerade als junge, motivierter Kollege. Deshalb akzeptiere ich, dass ich einen anständig bezahlten, sicheren Job haben werde (sofern man ne Stelle bekommt, ist nicht SO unkompliziert wie sich das anhört mit mal kurz Lehrer werden ;D )
Und dann tue ich mein Menschenmöglichstes, um ein Multiplikator im besten Sinne zu sein, das viele Geld auch tatsächlich "zu verdienen" und dabei mich selbst nicht vorzeitig zu verschleissen. (Weil das den Staat und den Steuerzahler im Endeffekt richtig Geld kostet)

Grüße Znarf
Wie gesagt, ich finde die 3.5k völlig in Ordnung - mir geht nur gegen den Strich, daß es keine Qualitätskontrolle und keine Möglichkeit gibt, schwarze Schafe loszuwerden. Das ist der Punkt bei 1). Was faule Leute angeht - in der freien Wirtschaft gibt es die Angst um die Existenz, bei der Bundeswehr Befehl und Gehorsam - was hat man im Bildungswesen für eine Handhabe? Keine.

Detritus
2009-10-06, 21:03:40
Ich kann dir persönlich nur von jeglichen Waldorf, Montessori oder freien aktiven Schulen abraten.

Mögen die Methoden noch so kompetent, die Ziele noch so ergeizig sein - die Kinder werden einfach nicht auf den späteren Berufsalltag vorbereitet oder auf gewisse Abschlussprüfungen (die leider einheitlich vorgegeben sind).

Ich wurde auf einem staatlichen Gymnasium nicht wirklich auf den Berufsalltag vorbereitet. Und, im Gegensatz zu den vielen, die danach studieren, habe ich ein Lehre gemacht. Dort erst habe ich den Berufsalltag zu meistern gelernt. Selbstdisziplin hilft dabei, und das kann auch an anderen Schulen vermittelt und gefordert werden.

Mal davon abgesehen, dass ich den Berufsalltag in der freien Wirtschaft sicherlich anders erlebe (und in Frage stelle) als ein auf Lebenszeit verbeamteter Lehrer.


Wie gesagt, ich finde die 3.5k völlig in Ordnung - mir geht nur gegen den Strich, daß es keine Qualitätskontrolle und keine Möglichkeit gibt, schwarze Schafe loszuwerden. Das ist der Punkt bei 1). Was faule Leute angeht - in der freien Wirtschaft gibt es die Angst um die Existenz, bei der Bundeswehr Befehl und Gehorsam - was hat man im Bildungswesen für eine Handhabe? Keine.Richtig. Da kann man Briefe schreiben, beim Direktor antanzen aber wirklich etwas gegen inkompetente Lehrer unternehmen kann man schwer.

Wolfram
2009-10-06, 21:07:13
Ich wurde auf einem staatlichen Gymnasium nicht wirklich auf den Berufsalltag vorbereitet. Und, im Gegensatz zu den vielen, die danach studieren, habe ich ein Lehre gemacht. Dort erst habe ich den Berufsalltag zu meistern gelernt. Selbstdisziplin hilft dabei, und das kann auch an anderen Schulen vermittelt und gefordert werden.
Das Gymnasium soll aber auch gar nicht auf den Beruf vorbereiten, sondern auf das Studium.

mbee
2009-10-06, 21:19:41
So war es einmal (leider). Das allerdings ist ja mittlerweile schon quasi "pervertiert" worden: Die Anzahl an Abiturienten, die eine Ausbildung beginnen steigt, was in der gesellschaftlichen "Abwertung" der anderen beiden Abschlüsse begründet ist und drei mal darfst Du raten, wen die Unternehmen zumeist in einem solchen Fall bevorzugen.

Wolfram
2009-10-06, 21:30:11
So war es einmal (leider). Das allerdings ist ja mittlerweile schon quasi "pervertiert" worden: Die Anzahl an Abiturienten, die eine Ausbildung beginnen steigt, was in der gesellschaftlichen "Abwertung" der anderen beiden Abschlüsse begründet ist und drei mal darfst Du raten, wen die Unternehmen zumeist in einem solchen Fall bevorzugen.
Ja, sicher. Nur wertet das auch das Abitur ab. IMO sollte man das dreigliedrige Schulsystem daher von oben herab reformieren und die Anforderungen am Gymnasium deutlich erhöhen. Anders bekommt man die Hauptschule nicht wieder auf die Beine.

Detritus
2009-10-06, 21:39:51
Das Gymnasium soll aber auch gar nicht auf den Beruf vorbereiten, sondern auf das Studium.Und was kommt nach dem Studium? Wird man während des Studiums auf das Arbeitsleben vorbereitet? Hilft hierbei ein 4-wöchiges Praktikum, bei dem man alles gibt ohne zu wissen, dass einem nach dem Studium die nächsten Jahrzehnte ebensoviel abverlangt wird?


Ja, sicher. Nur wertet das auch das Abitur ab. IMO sollte man das dreigliedrige Schulsystem daher von oben herab reformieren und die Anforderungen am Gymnasium deutlich erhöhen. Anders bekommt man die Hauptschule nicht wieder auf die Beine.Nein, das Abitur sollte imo nicht abgewertet werden. Vielmehr sollten Haupt- und Realschule und die daraus resultierenden Jobmöglichkeiten aufgewertet werden.
Es kann doch nicht angehen, dass man ein Studium braucht um einen Job zu ergattern mit dem eine Familie adäquat ernähren kann.

Wolfram
2009-10-06, 21:54:40
Und was kommt nach dem Studium? Wird man während des Studiums auf das Arbeitsleben vorbereitet? Hilft hierbei ein 4-wöchiges Praktikum, bei dem man alles gibt ohne zu wissen, dass einem nach dem Studium die nächsten Jahrzehnte ebensoviel abverlangt wird?
Man wird nicht auf das Arbeitsleben vorbereitet. Die Realschule ist eine berufsvorbereitende Schule, das Gymnasium nicht. Vom Studenten wird Selbständigkeit erwartet, das gilt schlüssigerweise auch für den Übergang ins Berufsleben. Das ist immer ein Schock.

Nein, das Abitur sollte imo nicht abgewertet werden. Vielmehr sollten Haupt- und Realschule und die daraus resultierenden Jobmöglichkeiten aufgewertet werden.
Es kann doch nicht angehen, dass man ein Studium braucht um einen Job zu ergattern mit dem eine Familie adäquat ernähren kann.
Äh... gerade das hab ich doch sagen wollen. Das Abitur verschärfen, dadurch aufwerten, dadurch höhere Anforderungen an den andern Schulformen ermöglichen und diese damit ebenfalls aufwerten- aus Sicht der Wirtschaft, jedenfalls.

Detritus
2009-10-07, 06:17:51
Äh... gerade das hab ich doch sagen wollen. Das Abitur verschärfen, dadurch aufwerten, dadurch höhere Anforderungen an den andern Schulformen ermöglichen und diese damit ebenfalls aufwerten- aus Sicht der Wirtschaft, jedenfalls.Und was soll mit den Schülern geschehen, die den erhöhten Anforderungen einer Hauptschule wieder nicht gewachsen sind? Dürfen die dann alle auf eine Sonderschule bis zur 7. Klasse und dann gleich in Hartz IV hineinrutschen?
Sinnvoller wäre es doch, das Ansehen eines Hauptschulabschlusses seitens der Gesellschaft und des Staates zu erhöhen. Da wurde in den letzten Jahrzehnten viel kaputt gemacht.

Migrator
2009-10-07, 09:26:07
Und was kommt nach dem Studium? Wird man während des Studiums auf das Arbeitsleben vorbereitet? Hilft hierbei ein 4-wöchiges Praktikum, bei dem man alles gibt ohne zu wissen, dass einem nach dem Studium die nächsten Jahrzehnte ebensoviel abverlangt wird?

Die Uni bereitet dich auf ein akademisches Leben vor. Die FH soll dich eigentlich auf den Beruf vorbereitet. Verglichen mit mir, hat mein bester Kolleg wesentlich längere Pflichtpraktikas. So das unterliegende Verständnis der Hochschulteilung. Nach dem Bachelor gilt das allerdings nicht mehr primär. Wir haben ja jetzt auch einen "berufsorientierten" VWL-Studiengang implementiert.


Nein, das Abitur sollte imo nicht abgewertet werden. Vielmehr sollten Haupt- und Realschule und die daraus resultierenden Jobmöglichkeiten aufgewertet werden.
Es kann doch nicht angehen, dass man ein Studium braucht um einen Job zu ergattern mit dem eine Familie adäquat ernähren kann.

Da beisst sich der Fuchs aber selbst in den Schwanz. Die Anforderungen der Hauptschule sind wirklich nicht toll. Es ist daher schon zu fragen, warum häufig die Schüler nach Abgang nicht in der Lage sind, wenigstens ansatzweise korrektes deutsch zu schreiben oder einfach mal aus dem Stehgreif 10% von einer Zahl zu sagen.
Als Arbeitgeber hätte ich da auch bedenken ggü. der Einstellung dieser Bewerbergruppe.
Ich habe Abitur gemacht und bin danach in die Ausbildung. Es gibt speziell für Abiturienten zugeschnittene Ausbildungen.
Hauptschulabsolventen würde ich eher in den handwerklichen Beruf zuordnen (korrigiert mich wenn ich falsch liege). Abiturienten dagegen sind häufig im technisch/kaufmännischen Bereich zu finden. Ich habe die Lehre bei der Bank gemacht; es gibt genügend Gründe darzulegen, warum ein Hauptschüler für diese Ausbildung nicht geeignet ist.

Ich bin selbst für eine Niveauanhebung des Schulsystem. Dafür müssen aber bestimmte Maßnahmen als Ausgleich getroffen werden. Kleinere Klassenteiler, mehr Lehrer, mehr Autoritätspotential für Lehrer usw.

Wolfram
2009-10-07, 13:25:50
Und was soll mit den Schülern geschehen, die den erhöhten Anforderungen einer Hauptschule wieder nicht gewachsen sind? Dürfen die dann alle auf eine Sonderschule bis zur 7. Klasse und dann gleich in Hartz IV hineinrutschen?
Sinnvoller wäre es doch, das Ansehen eines Hauptschulabschlusses seitens der Gesellschaft und des Staates zu erhöhen. Da wurde in den letzten Jahrzehnten viel kaputt gemacht.
Das Ansehen erhöht man beim Gymnasium und der Realschule nur, indem man die Anforderungen erhöht. Schließlich beklagt sich die Wirtschaft über mangelnde Qualifikation der Schüler. Prinzipiell war die Hauptschule früher die Regelschule ("Volksschule"), die anderen Schultypen sollten bessere Qualifikationen liefern. Wenn wieder 50 Prozent der Schüler die Hauptschule besuchten, würde diese automatisch aufgewertet, selbst wenn das Leistungsniveau nicht höher wäre als heute.