PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Digitalkamera gesucht (kompakt, gutes P/L-Verhältnis)


kahlchen
2009-09-30, 07:42:20
Hallo,
meine Freundin möchte sich gerne eine neue Digitalkamera kaufen und hat folgende Anforderungen (der Wichtigkeit nach sortiert von oben nach unten) an diese:

- Maße: dünn, klein
- gute Bilder bei Nacht und auch auf Entfernung bei Nacht (Nachtmodus?!)
- Optischer Zoom: >= 5fach
- die Geschwindigkeit vom Abdrücken bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Bild fertig ist, sollte schon gering sein
- Auflösung: >= 5 Megapixel
- Preis: max 300€, das Preis/Leistungsverhältnis sollte halt gut sein

Zusätzliche Fragen von mir:
1. Bildstabilisator: Optisch Linse oder Optisch Sensor, was ist besser, Linse?
2. Was sagt Brennweite (Kleinbild) aus (angegeben in mm von ca. 24mm bis ganz viel :))?
3. Was sagt Maximale Empfindlichkeit aus (angegeben in z.B. ISO 1.600)?

Vielen vielen Dank schonmal im Voraus für Nachdenken, Recherge und eventuell Posten! :)

ux-3
2009-09-30, 09:07:06
Wären Panasonic-Lumix TZ (Travel-Zoom) von der Größe her ok?

Dktr_Faust
2009-09-30, 10:52:27
zu 1: Theoretisch gibt es da keinen Unterschied. Die Frage ist, wie das von den jeweiligen Herstellern dann auch umgesetzt worden ist. Da Du hier keine Wechselobjektive einsetzen kannst, würde ich mir darüber keine Gedanken machen.

zu 2:
Die Brennweite an sich sagt aus, welchen Blickwinkel das Objektiv hat (ist jetzt zwar optisch-physikalisch nicht ganz korrekt, aber fürs grobe Verständnis reichts --> strenggenommen ist es der Abstand von der Linsenebene zum Brennpunkt). Einen Vergleich verschiedener Brennweiten findest Du z.B. hier (http://http://www.sigma-foto.de/cms/bildwinkel/brennweitenvergleich.html)oder dort (http://www.chip.de/bildergalerie/Brennweitenvergleich-28-bis-450-mm-Galerie_24201070.html).
Da bei den kompakten Digitalkameras ein Sensor eingesetzt wird, der kleiner ist als ein von früher bekannter Kleinbildfilm, brauchst Du andere Brennweiten als an einer KB-Kamera für den gleichen Blickwinkel. Damit die Käufer sich darunter aber weiterhin etwas vorstellen können, wird die Brennweite in KB-Äquivalent (z.B. 24mm) angegeben und nicht die reale Brennweite (z.B. ~10mm).

zu 3: Die Angabe in ISO benennt die Lichtempfindlichkeit des Sensors --> je höher die ISO-Zahl bei desto weniger Licht kannst Du noch eine bestimmte Verschlusszeit erreichen (also z.B. ein Bild machen ohne es zu "verwacklen" oder einen Blitz zu benötigen.

Problem: Je höher die Empfindlichkeit desto höher wird das Rauschen im Bild (früher hieß das "Korn") und somit sinkt die Bildqualität ab. Gerade kleine Sensoren mit hoher Megapixel-Zahl rauschen stark und machen deswegen bei hohen tendenziell schlechtere Bilder (nicht unbedingt wegen des Rauschens, sondern weil sie auch Weichzeichner oder andere Bildverbesserungen einsetzen um genau das Rauschen zu unterdrücken).

ISO100: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Dynax_7D_iso100.jpg&filetimestamp=20060409090420
ISO1600: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Dynax_7D_iso1600.jpg&filetimestamp=20060409090705

Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Filmempfindlichkeit#Digitale_Sensoren)

Daher sollte man nur wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt zu hohen ISO-Zahlen greifen.

Grüße

mekakic
2009-09-30, 10:57:00
Bei Kompaktkamerasensoren kommt man kaum über ISO400 hinaus ohne das es ganz häßlich wird.

Dktr_Faust
2009-09-30, 11:08:28
Was ich noch vergessen hatte:

Wir sollten uns einigen, was Du unter "guten Bildern in der Nacht" verstehst. Was möchtest Du denn wofür fotografieren? Sollen es z.B. "nur" schöne Partybilder werden oder möchtest Du auch Gebäude/Menschen o.ä. für Vergrößerungen (z.B. als Geschenk) fotografieren? Soll es mit oder ohne Blitz sein?

Ganz pauschal würde ich um gute Bilder in der Nacht zu bekommen, nach einer Kamera mit mglst wenigen Programmen Ausschau halten, die Dir auch die Möglichkeit zum manuellen Eingriff bietet. Ein Nachtprogramm macht nichts anderes als die ISO nach oben zu regeln und die Blende mglst weit zu öffnen. Gegen zweites ist nichts zu sagen, erstes versaut Dir Dein Bild. Ferner wäre es wichtig danach zu sehen, welcher Sensor am wenigsten rauscht --> schau doch z.B. mal bei dpreview (http://www.dpreview.com/).

Grüße

Shink
2009-09-30, 11:28:17
1. Bildstabilisator: Optisch Linse oder Optisch Sensor, was ist besser, Linse?
Prinzipiell kann beides sehr effizient umgesetzt werden. Sensor Shift kann auch sehr ineffizient umgesetzt werden (z.B. nur horizontal) und es gibt tatsächlich einige Kameras von Fuji und Casio deren Stabilisator kaum wirksam ist.
Bei Lens Shift ist mir da kein Beispiel bekannt.

Was du noch miteinbeziehen solltest: Maximale Blendenöffnung.
Mit doppelter Blendenöffnung benötigt man nur die halbe ISO um zur selben Verschlusszeit zu kommen.

Ist angegeben mit "Blendenöffnung Weitwinkel - Blendenöffnung Tele" in der lustigen f-Notation; steht eigentlich immer auf dem Objektiv.
http://de.wikipedia.org/wiki/Blendenreihe_(Optik)

Typische maximale Blendenöffnungen und Kameras:
f2.8 (z.B. Panasonic Lumix FX60, FX550, FX150),
f2.0 - doppelt so lichtstark wie f2.8 (z.B. Panasonic Lumix LX3, Canon S90)
f3.3 - ungefähr 50% weniger lichtstark wie f2.8 (z.B. Fuji F200EXR, Panasonic Lumix TZ7)

Soll heißen: Für eine Szene die bei einer LX3 aufgrund der Lichtsituation ISO 200 erfordert benötigt man bei einer FX60 ISO 400 und bei einer TZ7 ISO 600.


Ach ja, und: Gute Bilder bei Nacht = Stativ+Langzeitbelichtung und keinen Stabi verwenden, der funktioniert bei mehr als 1 Sekunde Belichtungszeit nicht mehr. Also auf die maximale Belichtungszeit achten.

Dktr_Faust
2009-09-30, 11:36:29
Größere Blendenöffnungen haben natürlich den Vorteil, dass mehr Licht durch das Objektiv treten und den Sensor treffen kann. Gerade bei preiswerten und/oder Zoom-Objektiven leidet allerdings meist die Abbildungsleistung wenn solche Öffnungen verwendet werden --> die Bildqualität sinkt.

Soll heißen: Für eine Szene die bei einer LX3 aufgrund der Lichtsituation ISO 200 erfordert benötigt man bei einer FX60 ISO 400 und bei einer TZ7 ISO 600.

Das ist so nicht ganz richtig: Dies gilt nur, wenn auch gleichzeitig die Belichtungszeit fixiert ist (also nur am absoluten Limit der vorhandenen Lichtmenge) --> allgemein korrekter wäre: Für eine Szene die bei einer LX3 aufgrund der Lichtsituation ISO 200 für 1/60s Belichtungszeit bracht, benötigt man bei einer FX60 ISO 400 für 1/60s und bei einer TZ7 für 1/60s ISO 600.

Grüße

Shink
2009-09-30, 11:52:48
Gerade bei preiswerten und/oder Zoom-Objektiven leidet allerdings meist die Abbildungsleistung wenn solche Öffnungen verwendet werden --> die Bildqualität sinkt.
Prinzipiell natürlich: Ja. Bei den Kompakten ist das allerdings so gut wie nie der Fall dass ein Schließen der Blende einen Vorteil bringt. Davon abgesehen wär das bei den Nachtaufnahmen die der TS ja machen will wohl ein geringeres Problem.


Das ist so nicht ganz richtig: Dies gilt nur, wenn auch gleichzeitig die Belichtungszeit fixiert ist
Das hab ich gemeint mit "Für eine Szene die bei einer LX3 aufgrund der Lichtsituation ISO 200 erfordert": Eine Szene erfordert nunmal eine bestimmte Mindestbelichtungszeit. Sei es weil sich etwas bewegt darauf oder weil man die Belichtungszeit zum Still halten der Kamera benötigt.

Dktr_Faust
2009-09-30, 11:54:47
Ich weiß schon, was Du gemeint hast...............wollte nur versuchen es besser zu erklären, ich befürchte nämlich, dass wir für den Threadersteller gerade bestenfalls Esperanto sprechen ;).

GRüße

Chris2CB
2009-09-30, 13:36:40
Typische maximale Blendenöffnungen und Kameras:
f2.8 (z.B. Panasonic Lumix FX60, FX550, FX150),
f2.0 - doppelt so lichtstark wie f2.8 (z.B. Panasonic Lumix LX3, Canon S90)
f3.3 - ungefähr 50% weniger lichtstark wie f2.8 (z.B. Fuji F200EXR, Panasonic Lumix TZ7)



Hatte, mal kurz nachgeschaut weil mich es stark gewundert hätte wenn die von dir angegeben Kameras durchgehen ein solch niedrige Blende haben wo unser eins 750 - 1500€ für ein Objektiv ausgeben muss.

Kleinste Blende bei hohem Zoom bei der TZ7 ist 4.9, wobei das ne komische Zahl ist, hatte bisher immer 4.5 oder 5 gesehen egal welche SLR.

Oder um es kurz zu machen, Punkt 2 ist beim TS nicht möglich. Vieleicht im Netz ein paar Bilder von einer D700+Nikkor 28-70/2.8 erblickt und hofft darauf das es auch mit kleinen Kameras geht.

Dktr_Faust
2009-09-30, 13:43:44
Oder um es kurz zu machen, Punkt 2 ist beim TS nicht möglich.

Mach nicht den gleichen Fehler, den ich auch immer mache :tongue::

Die Ansprüche sind deutlich unterschiedlich. Die allermeisten Menschen verstehen unter guten Bildern, dass man ungefähr erkennt, was fotografiert wurde - das bei Dir und mir solche Bilder nicht mal einen Kontrollblick auf dem Display überstehen würden, hat damit nichts zu tun. Wenn die Bilder dann durchgehend scharf und korrekt belichtet sind, dann sind alle happy

Somit kann der Aufstieg von einer 100€ noName-Kamera auf eine aktuelle hochwertige Kompakte schon ein Quantensprung in der Bildqualität sein.

Grüße

Shink
2009-09-30, 14:27:46
Hatte, mal kurz nachgeschaut weil mich es stark gewundert hätte wenn die von dir angegeben Kameras durchgehen ein solch niedrige Blende haben wo unser eins 750 - 1500€ für ein Objektiv ausgeben muss.
Also erstens ist das bei den winzigen Sensorgrößen kein großes Problem auf so eine Blendenöffnung zu kommen und zweitens hab ich "maximale Blendenöffnungen" geschrieben. Und die hat man nunmal nicht im Telebereich.

Oder um es kurz zu machen, Punkt 2 ist beim TS nicht möglich. Vieleicht im Netz ein paar Bilder von einer D700+Nikkor 28-70/2.8 erblickt und hofft darauf das es auch mit kleinen Kameras geht.
Auch dazu hab ich was geschrieben: Nachtaufnahme mit Kompaktkamera heißt Stativ und Langzeitbelichtung. Damit sind dann aber erstaunlich gute Aufnahmen möglich, selbst mit den kleinsten Knipsen (sofern sie es nicht durch mangelnde maximale Belichtungszeit o.ä. versauen oder der Wind das Stativ nicht umbläst). Und seien wir uns mal ehrlich: Nachtaufnahmen auf Entfernung wie es der TS gerne hätte macht man wohl ohnehin mit Stativ. Da hilft dir eine Vollformatkamera mit einem Noctilux auch nix.

kahlchen
2009-09-30, 14:39:19
Danke erstmal für die ganze Hilfe!

Wären Panasonic-Lumix TZ (Travel-Zoom) von der Größe her ok?
Ja genau, sowas soll es sein von der Größe her.

Zu den Bildern bei Nacht: Also die Kamera soll sowohl Partyfotos auf Disco machen können, als auch Strandaufnahmen im Urlaub bei Nacht oder z.B. Hotels bei Nacht fotografieren. (Stativ kommt übrigens nicht in Frage, da es wohl etwas zu umständlich ist, wenn man es mit auf Disco oder im Urlaub zum Spatzierengehen mitnimmt. Es sollen einfach ein paar ordentliche Bilder entstehen und dies auch bei Nacht.)

Dktr_Faust
2009-09-30, 14:42:54
Wenn Du eine Kamera mit fixierbarem ISO* hast und eine Möglichkeit sie irgendwo abzulegen (ansonsten brauchst Du ein Stativ, wie z.B. das GorillaPod (http://geizhals.at/deutschland/a238636.html)), dann sollte das mit einer hochwertigen Kompakten, wie der angesprochenen Panasonic, kein Problem sein.

*Alles was irgendwie wie "intelligente Automatik" oder "ISO-Automatik" klingt muss abgeschaltet werden können.

Grüße

kahlchen
2009-09-30, 14:48:43
Hmm, okay.

Wie wäre es denn bspw. mit der Canon PowerShot SX200 IS oder der Samsung WB-500?

Shink
2009-09-30, 14:52:43
Die SX200 IS sollte bei schlechtem Licht etwas besser sein als die TZ7.

Das beste was du in der Größe für schlechtes Licht bekommst ist zur Zeit wohl die Canon S90: Wesentlich größerer, besserer Sensor und mehr als doppelt so lichtstark wie eine TZ7 oder SX200. Kostet aber und hat nicht soviel Zoom wie du "brauchst".

kahlchen
2009-09-30, 15:06:58
Canon S90
- leider zu teuer mit ~420€

mekakic
2009-09-30, 15:11:54
Nur weniger günstiger aber wohl etwas besser ist die LX3. Wie wäre es sonst mit der Fujifilm FinePix F200EXR. Die hat nicht so ein lichtstarkes Objektiv, aber auch einen großen Sensor?
http://geizhals.at/deutschland/a401133.html