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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hausbau geplant, was beachten, wie finanzieren?


sid412
2009-10-06, 19:32:45
Moinsen,

da ich in den nächsten 3 Jahren ein Hausbau plane, würd ich gern wissen, wie ich das ganze finanzieren kann. Mit wieviel ich einplanen kann und ob das überhaupt mit meinem Einkommen realisierbar wäre.
Gibt es einen tollen Finanzierungsrechner im inet wo ich nachschauen könnte?

Was müsste ich außerdem beachten?

Ich kann einige Sachen selber bauen, wie z.B. die Sanitäre geschichte, Heizungsanlage, Trockenbau, Elektrik.

Wieviel Spare ich dadurch?

Bitte um antworten :)

Gruß ...

Schiller
2009-10-06, 19:38:46
Erste Frage, die man sich stellen sollte: wie viel Eigenkapital kann ich aufbringen?

Ich persönlich habe mir eine Grenze von >50% gesetzt.

NiCoSt
2009-10-06, 19:42:17
rechne doch einfach mal was du im monat ausgeben könntest und multipliziere das mit der zahl der monate die du abzahlen willst, nurmal um ein grobes gefühl, eine abschätzung zu erhalten. Oder andersherum: wie teuer schätzt du wird es und wie lange willst du abzahlen? dividieren und dann feststellen, ob es überhaupt realistisch ist. beispielsweise machen 250k € 250 Monate zum abzahlen, wenn du 1000€ pro monat zahlen würdest. das sind knapp 21 Jahre!

wichtig ist imo wie schiller schon schrieb die EK-Frage. Im idealfall sparst du "einfach" auf das haus und baust und nutzt es, wenn gesichert ist das du nichtmehr umziehen wirst. im nicht-idealfall solltest du gut risiken abschätzen und kalkulieren.

ich denke mit diesen 2 denkansätzen kann man schon nen grobes konzept ausfüllen. Alternativ kommt bei einem Hauswunsch ein Haus mieten in Frage.

Gandharva
2009-10-06, 19:44:15
Moinsen,

da ich in den nächsten 3 Jahren ein Hausbau plane, würd ich gern wissen, wie ich das ganze finanzieren kann. Mit wieviel ich einplanen kann und ob das überhaupt mit meinem Einkommen realisierbar wäre.
Gibt es einen tollen Finanzierungsrechner im inet wo ich nachschauen könnte?

Was müsste ich außerdem beachten?

Ich kann einige Sachen selber bauen, wie z.B. die Sanitäre geschichte, Heizungsanlage, Trockenbau, Elektrik.

Wieviel Spare ich dadurch?

Bitte um antworten :)

Gruß ...

Bring mal ein paar Zahlen. So hat das keinen Sinn...

Stadt, Land, Fluss?
Wie groß?
Eigenkapital?
Bauweise?
uvm...

der_roadrunner
2009-10-06, 19:46:05
Was ganz wichtig ist: Immer alles schriftlich festhalten!!!

der roadrunner

TB1333
2009-10-06, 19:46:56
http://www.immobilienrechner.org/

Vielleicht hilft das was?!

Kinman
2009-10-06, 21:03:12
Also unter 30% Eigenkapital würd ichs gar nicht erst angehen.

Zum Sparen, wenn man viel selbst macht:
Wir haben folgendes selbst gemacht bzw über Bekannte sehr günstig:
ca. 30% des Rohbaues (wir haben zu zweit täglich geholfen und waren somit insgesamt 5), Kellerloch baggern, Heizung, Sanitärbereich, Elektrik, Balkon und Terrasse, Hof pflastern, Stiege innen, Ausmalen, Einrichten (bis auf Küche), sämtliche Gartenarbeiten und sehr viele Kleinigkeiten.

grob gerechnet haben wir uns so an die 20-25% gespart. Wenn man jedoch bedenkt wieviel Arbeit man hineinsteckt, ist das nicht allzuviel. Im Grunde warens für mich in den Ferien und am Wochende täglich von 7-18 Uhr und unter der Woche oft nach der Schule noch bis zum Abend. Mein Opa, der sehr viel gemacht hat, war wirklich täglich von 7-18 Uhr dabei. Das ganze über ca. 1,5 Jahren, dann sind wir eingezogen.
Im Jahr darauf folgten noch Planierungsarbeiten und das Pflastern des Hofs.

Mehr Details auf Wunsch per PN.
mfg Kinman (der in seinen Leben vermutlich kein Haus mehr bauen wird, außer ich kanns mir leisten nur noch zuzusehen)

daflow
2009-10-06, 22:20:18
rechne doch einfach mal was du im monat ausgeben könntest und multipliziere das mit der zahl der monate die du abzahlen willst, nurmal um ein grobes gefühl, eine abschätzung zu erhalten. Oder andersherum: wie teuer schätzt du wird es und wie lange willst du abzahlen? dividieren und dann feststellen, ob es überhaupt realistisch ist. beispielsweise machen 250k € 250 Monate zum abzahlen, wenn du 1000€ pro monat zahlen würdest. das sind knapp 21 Jahre! [...]


Wobei anzumerken wäre das hier die Rede von 250.000 INKL Zins wären, also die Kreditsumme die dabei rausspringt ist deutlich kleiner, bzw. bei 250k€ Kredit ist die abzuzahlende Summe deutlich größer (s.a. Kreditrechner)

Inquisitor
2009-10-06, 22:44:30
rechne doch einfach mal was du im monat ausgeben könntest und multipliziere das mit der zahl der monate die du abzahlen willst, nurmal um ein grobes gefühl, eine abschätzung zu erhalten. Oder andersherum: wie teuer schätzt du wird es und wie lange willst du abzahlen? dividieren und dann feststellen, ob es überhaupt realistisch ist. beispielsweise machen 250k € 250 Monate zum abzahlen, wenn du 1000€ pro monat zahlen würdest. das sind knapp 21 Jahre!

Absoluter Käse ;P Du zahlst bei einem Kredit viel viel mehr zurück dank der Zinsen. Ich habe mir gerade von meiner BAnk ein Angebot machen lassen zwecks Hausfinanzierung über 30 Jahre. Wenn man da die Beträge der Raten summiert, zahle ich fast das doppelte an die Bank zurück. Wenn Du 200k Euro vollfinanzieren willst über 30 Jahre, wirst Du mit nur 1000€ kalt im Monat nicht hinkommen. Bekannte haben gerade über 30 JAhre abgeschlossen für 630€ im Monat (das sind in Summe 226800 Rückzahlung). Die haben etwa 120k bekommen. Den Rest hatten sie als Eigenkapital zur Verfügung.

edit: zu langsam

P.S.: Auch die Zinsbindung im Auge behalten. MEist hast Du 10 Jahre. Danach können die Dir einfach die Raten erhöhen, wenn die Zinsen allgemein gestiegen sind (aus momentaner LAge sehr wahrscheinlich). Da sind schon viele dran kaputt gegangen.

Wurschtler
2009-10-06, 22:53:05
Wenn man da die Beträge der Raten summiert, zahle ich fast das doppelte an die Bank zurück.


Daher ist auch ein hoher Eigenkapitalanteil wichtig.
Bei der dann geringeren Darlehenssumme kann man schneller tilgen.
Bereits mit einer anfänglichen Tilgung von 5% ist man nach ca. 15 Jahren schuldenfrei und von allen zurückgezahlten Beträgen ist der Zinsanteil nur ein Viertel und nicht gleich die Hälfte.

Bei 1% Tilgung braucht man ca. 35 Jahre und etwa mehr als die Hälfte sind nur Zinsen.

Hier ein Tilgungsrechner:
http://www.annuitaetenrechner.org/annuitaetendarlehen.php

ux-3
2009-10-07, 00:32:49
Mal was anderes: Ich kenne eine ganze Reihe Paare, die ein Haus gebaut (nicht gekauft) haben. Als die Hütte fertig war, waren es nur noch Singles. ;( In einer dieser Hütten wohnen jetzt meine Frau und ich. :redface:

JAniCHEF
2009-10-07, 00:34:12
mach parallel zum darlehen, einen bausparer der das darlehen innerhalb von 15 jahren ersetzt! achte aber darauf das der bausparer nicht zu hoch ist
geh kein zinsrisiko ein! Lass keine neuverhandlungen des zinsatzes zu, so günstig wie die zinsen jetzt sind da kommste kaum besser weg


gib mir deine finazierungssumme, und das was du bereit bist monatlich dafür wegzulegen, und ich berechne dir die beste möglichkeit, die man zur zeit hat.
achte jetzt nicht auf mein internet schrift deutsch, ..arbeite bei einer gesellschaft die finazierungen macht...

ESAD
2009-10-07, 00:44:21
mach dich schonmal auf viel viel stress gefasst. denn wenn es war ordentliches werden solle müsste man eigentlich jeden tag mehrmals kontrollieren ob nicht irgendwo Auslässe vergessen wurden, schleißig gearbeitet worden ist, richtige Fehler produziert worden sind, etc. etc.
ganz davon zu schweigen wie lange es dauert alles zu planen, festzulegen, angebote einzuholen, diese zu analysieren und zu bewerten (z.b. materialgüte, etc.), nachzuverhandeln uvm. da geht schonmal ein jahr und viel viel zeit drauf ohne dass nur ein ziegelstein verlegt wurde

Wurschtler
2009-10-07, 09:30:03
mach parallel zum darlehen, einen bausparer der das darlehen innerhalb von 15 jahren ersetzt! achte aber darauf das der bausparer nicht zu hoch ist
geh kein zinsrisiko ein! Lass keine neuverhandlungen des zinsatzes zu, so günstig wie die zinsen jetzt sind da kommste kaum besser weg


gib mir deine finazierungssumme, und das was du bereit bist monatlich dafür wegzulegen, und ich berechne dir die beste möglichkeit, die man zur zeit hat.
achte jetzt nicht auf mein internet schrift deutsch, ..arbeite bei einer gesellschaft die finazierungen macht...


Einen Bausparer auf DIESE Art und Weise zu verwenden halte ich für Schwachsinn.

Aber ich weiß schon, wieso du den vorschlägst.... ein Bausparer bringt im Gegensatz zu einem Wohnbaukredit eine fette Provision. ;)

JAniCHEF
2009-10-07, 14:23:56
Einen Bausparer auf DIESE Art und Weise zu verwenden halte ich für Schwachsinn.

Aber ich weiß schon, wieso du den vorschlägst.... ein Bausparer bringt im Gegensatz zu einem Wohnbaukredit eine fette Provision. ;)



nehmen wir mal an

es liegt ein kredit von 300000 euro vor, den man in 30 jahren zurückzahlens soll.
man zahlt quasi 550000 euro an die bank zurück, in den 30 jahren zurück.


ein bausparer wird dazu genommen.

nehmen wir mal an der bausparer hat nach 15 jahren eine bausparsumme von 120000 euro. dann darf man zum bausparer sich nen günstigen kredit nehmen zu 1,4% zu der bausparsumme hinzu. sind wir bei 240000 euro nach 15 jahren.

setzt man den bausparer ein, bleiben restschulden von ca. 100000 euro, die man wesentlich schneller abbezahlen kann. als das man noch auf ca. 300000 zu hohen zinsen bleibt. das haus hat man ergo wesentlich schneller abbezahlt.
nicht 30 jahre sondern evtl 23-24 jahre.

Bausparer macht in sonem verhältnis eben einen großen sinn.

Migrator
2009-10-07, 14:27:45
Moinsen,

da ich in den nächsten 3 Jahren ein Hausbau plane, würd ich gern wissen, wie ich das ganze finanzieren kann. Mit wieviel ich einplanen kann und ob das überhaupt mit meinem Einkommen realisierbar wäre.
Gibt es einen tollen Finanzierungsrechner im inet wo ich nachschauen könnte?

Was müsste ich außerdem beachten?

Ich kann einige Sachen selber bauen, wie z.B. die Sanitäre geschichte, Heizungsanlage, Trockenbau, Elektrik.

Wieviel Spare ich dadurch?

Bitte um antworten :)

Gruß ...

Gibt es eine bestimmte Hausart die du haben möchtest? Prinzipiell könntest du auch rechnen wieviel du einsparen würdest, wenn du dein Haus sehr energieeffizient baust respektive ein Plusenergiehaus.

@Schiller
>50% Eigenkapital. An sich keine schlechte Idee, die Frage ist nur wie lange wirst du brauchen um es anzusparen.

Migrator
2009-10-07, 14:30:45
nehmen wir mal an

es liegt ein kredit von 300000 euro vor, den man in 30 jahren zurückzahlens soll.
man zahlt quasi 550000 euro an die bank zurück, in den 30 jahren zurück.


ein bausparer wird dazu genommen.

nehmen wir mal an der bausparer hat nach 15 jahren eine bausparsumme von 120000 euro. dann darf man zum bausparer sich nen günstigen kredit nehmen zu 1,4% zu der bausparsumme hinzu. sind wir bei 240000 euro nach 15 jahren.

setzt man den bausparer ein, bleiben restschulden von ca. 100000 euro, die man wesentlich schneller abbezahlen kann. als das man noch auf ca. 300000 zu hohen zinsen bleibt. das haus hat man ergo wesentlich schneller abbezahlt.
nicht 30 jahre sondern evtl 23-24 jahre.

Bausparer macht in sonem verhältnis eben einen großen sinn.
Ich hätte mal eine Frage. Du willst 8000 Euro monatlich für den Bausparvertrag zur Seite legen. Warum nicht die Tilgungsrate für das normale Bankdarlehen entsprechend erhöhen?
Daneben hätte ich keine Lust auf den Zuteilungszeitpunkt zu warten. Dieser kann nicht per se garantiert werden.

GordonGekko
2009-10-07, 14:32:58
Ein hoher EK-Anteil ist mitnichten wichtig. ;) Solange Du es monatlich "passt",
kannst Du auch vollfinanzieren (sicherlich bei schlechteren Zinskonditionen).

Sowas sollte man auch immer abwägen. In Deutschland zwar immer noch verpönt
(Schulden sind ja grds. ganz, ganz böse) - bei unseren Nachbarn absolut Usus
(Holland zum Beispiel ganz vorneweg, von den Angelsachsen mal ganz zu schweigen).

Grds.: Suche Dir einen wirklich guten Berater aus, nimm Dir Zeit dafür,
vergleiche die Angebote und hole Dir so wenig Tips wie möglich aus
diesem Forum.

;)


Cheers

GG

ux-3
2009-10-07, 14:37:37
Der Bausparvertrag wird wesentlich schlechter verzinst als der Kredit. Where is the profit in it? :confused:

@TS: Falls du Kinder hast oder planst: Wenn du genug Kohle für ein Haus hast, wirst du auch bei der Ausbildung deiner Kinder zur Kasse gebeten. Da kann eine hübsche Summe zusammenkommen! Vorher dran denken.

JAniCHEF
2009-10-07, 15:07:58
der vorteil liegt darin,
der kredit hat nen zinssatz von sagen wir mal 5% ....desöfteren gibts dort neuverhandlungen. wer weiß wie die zinsen in 10 jahren stehen 7-8% kann keiner wissen.
ZUR JETZTIGEN ZEIT, sollte jeder eine FINanzierung ohne zinsrisiko machen, alles andere ist fast schon selbstmord.

der bausparer ist schlechter verzinst, aber nach 8 jahren ist der dir zuteilbar...nach etwaigen jahren kannst auf die rein gesteckte bausparsumme einen kredit nehmen zu 1,5 %

zur tilgung ersetzt dein bausparer das darlehen, zu wesentlich günstigeren zinsen.

so biste schneller fertig, und hast weit weniger zinsen an die bank bezahlt.

von 30 jahren kommt so oft auf 25 jahre.

ich müsste euch mal ein konkretes fallbeispiel ausarbeiten, dann würdet ihr sehen das die person wesentlich besser so wegkommt als andners.


würde man das geld was man für den bausparer ins darlehen stecken, würde man immer noch schlechter wegkommen. zwischen 3-4 jahren

Krümelmonster
2009-10-07, 15:41:31
Erste Frage, die man sich stellen sollte: wie viel Eigenkapital kann ich aufbringen?

Ich persönlich habe mir eine Grenze von >50% gesetzt.

Musst aber auch bedenken, dass du so zwar logischerweise früher die meinetwegen 1k/Monat an Belastung wieder los wirst, auf der anderen Seite aber zusätzlich einen ähnlichen Betrag stemmen musst, so lange du in einer ähnlichen Wohnsituation zur Miete wohnst.

Wurschtler
2009-10-07, 16:08:21
nehmen wir mal an

es liegt ein kredit von 300000 euro vor, den man in 30 jahren zurückzahlens soll.
man zahlt quasi 550000 euro an die bank zurück, in den 30 jahren zurück.


ein bausparer wird dazu genommen.

nehmen wir mal an der bausparer hat nach 15 jahren eine bausparsumme von 120000 euro. dann darf man zum bausparer sich nen günstigen kredit nehmen zu 1,4% zu der bausparsumme hinzu. sind wir bei 240000 euro nach 15 jahren.

setzt man den bausparer ein, bleiben restschulden von ca. 100000 euro, die man wesentlich schneller abbezahlen kann. als das man noch auf ca. 300000 zu hohen zinsen bleibt. das haus hat man ergo wesentlich schneller abbezahlt.
nicht 30 jahre sondern evtl 23-24 jahre.

Bausparer macht in sonem verhältnis eben einen großen sinn.


Das ist doch alles eine Milchmädchenrechnung.

Du musst schon Vergleiche anstellen, wo in beiden Varianten die monatliche Rate exakt gleich ist, aber genau das ist nicht gegeben.
Es ist mir schon klar, dass du mit dem Bausparer schneller fertig bist, wenn monatlich dafür auch viel mehr Geld drauf geht. So kann man aber genauso ein normales Darlehen schneller tilgen.

JAniCHEF
2009-10-07, 16:26:56
Das ist doch alles eine Milchmädchenrechnung.

Du musst schon Vergleiche anstellen, wo in beiden Varianten die monatliche Rate exakt gleich ist, aber genau das ist nicht gegeben.
Es ist mir schon klar, dass du mit dem Bausparer schneller fertig bist, wenn monatlich dafür auch viel mehr Geld drauf geht. So kann man aber genauso ein normales Darlehen schneller tilgen.


eben milchmädchenrechnung,
diese vergleiche kann ich stellen wenn ich werte habe.
aber es ist in der tat so, wenn du den weg mit dem bausparer gehst, grundsätzlich schneller und günstiger wegkommst, als das geld nur ins darlehen zu legen.

es ist zum einen wirklich so das die provision höher ist, aber dies auch zurecht, da man den menschen wirklich viel geld gespart hat, und dieser weg wesentlich sicherer ist solange man sich an alle ! spielregeln hält

Tigerchen
2009-10-07, 16:28:47
Ein hoher EK-Anteil ist mitnichten wichtig. ;) Solange Du es monatlich "passt",
kannst Du auch vollfinanzieren (sicherlich bei schlechteren Zinskonditionen).

Sowas sollte man auch immer abwägen. In Deutschland zwar immer noch verpönt
(Schulden sind ja grds. ganz, ganz böse) - bei unseren Nachbarn absolut Usus
(Holland zum Beispiel ganz vorneweg, von den Angelsachsen mal ganz zu schweigen).

Grds.: Suche Dir einen wirklich guten Berater aus, nimm Dir Zeit dafür,
vergleiche die Angebote und hole Dir so wenig Tips wie möglich aus
diesem Forum.

;)


Cheers

GG
Ja die Angelsachsen. Viele verlieren da grad ihr Häuschen wegen der Schulden. Und wenn du Amerika meinst kann ich dir sagen daß du einfach die Schlüssel für deine Immobilie abgeben kannst wenn du pleite bist. Damit ist die Sache dann für dich erledigt. In Deutschland haftest du 30 Jahre für deine Schulden. Darum gibts auch keine Schrottimmobilien wie in den USA.

Dein Rat ist also schlecht.

GordonGekko
2009-10-08, 09:39:38
Ja die Angelsachsen. Viele verlieren da grad ihr Häuschen wegen der Schulden. Und wenn du Amerika meinst kann ich dir sagen daß du einfach die Schlüssel für deine Immobilie abgeben kannst wenn du pleite bist. Damit ist die Sache dann für dich erledigt. In Deutschland haftest du 30 Jahre für deine Schulden. Darum gibts auch keine Schrottimmobilien wie in den USA.

Dein Rat ist also schlecht.


Du hast schon richtig gelesen, oder? ;) Lies Dir am besten meinen ersten Absatz noch mal durch. Bei Deinen zitierten Angelsachsen oder auch den Amerikanern hat es eben nicht "gepasst". Nur weil Du nicht so finanzieren würdest (aus welchen Gründen auch immer), kannst Du das ja nicht auf andere übertragen.

Mein Rat ist also mitnichten schlecht – er passt nur nicht zu jedem. Den Anspruch auf Allgemeingültigkeit hatte ich allerdings auch nie erhoben (wie einige andere). Daher auch mein abschließender Rat, sich in besagtem Fall an einen vernünftigen Berater zu wenden und nicht nur auf den Rat eines solchen Forums zu vertrauen.


Cheers

GG

Eco
2009-10-08, 09:53:23
Ich hätte mal eine Frage. Du willst 8000 Euro monatlich für den Bausparvertrag zur Seite legen. ...
8k im Monat? :|
Ist da ne Null zuviel, oder ist ein Jahr gemeint?

Migrator
2009-10-08, 10:03:05
na per anno ;). verschrieben

interzone
2009-10-08, 22:54:08
zu den Haus- und Grundstückskosten solltest Du mindestens 20-30K € für die Kleinigkeiten wie Notar, Grundbucheintrag und andere Gebühren und Überraschungen einrechnen.

Bei zwei Verdienern sollte man den Fall einplanen, dass das höhere Einkommen ausfällt und kalkulieren, wie lange ein Einkommen ausreicht, um die Kosten zu decken.
Und natürlich nie vergessen - ein Auto will unterhalten werden, Kleidung, Reparaturen, Urlaub (20 Jahre ohne?), ein wenig "Luxus" wie Freizeitgestaltung...kostet alles Geld!

Es gibt genug (ehemalige) Hausbesitzer, die ein halbes Leben für ihre Bude geschuftet haben, am Ende der Zwangsversteigerung beiwohnen dürfen, und den Arsch noch bis zum Lebensende oder zur Privatinsolvenz voll Schulden haben.

Eine schöne Mietwohnung kann doch so beruhigend sein...gerade in der heutigen Zeit sind langfristige Schulden ein Spiel mit dem Feuer.

NiCoSt
2009-10-09, 10:17:46
Es gibt genug (ehemalige) Hausbesitzer, die ein halbes Leben für ihre Bude geschuftet haben, am Ende der Zwangsversteigerung beiwohnen dürfen, und den Arsch noch bis zum Lebensende oder zur Privatinsolvenz voll Schulden haben.

Eine schöne Mietwohnung kann doch so beruhigend sein...gerade in der heutigen Zeit sind langfristige Schulden ein Spiel mit dem Feuer.

genau das ist der grund warum meine eltern auch nicht gebaut haben. sie kannten einige familien bei denen das genau so abgelaufen ist. wenn dann noch so sachen wie ehestress/scheidung dazukommt ...

jedenfalls kann man auch ein haus mieten wie gesagt...

Wurschtler
2009-10-09, 11:18:47
Es gibt genug (ehemalige) Hausbesitzer, die ein halbes Leben für ihre Bude geschuftet haben, am Ende der Zwangsversteigerung beiwohnen dürfen, und den Arsch noch bis zum Lebensende oder zur Privatinsolvenz voll Schulden haben.



Sowas ist in Deutschland eigentlich die absolute Ausnahme.
In den USA (Immobilienkrise) war es zwar üblich, dass man vollfinanziert und dann bei Kreditausfall die Immobilie nicht mal den Restwert deckt, aber bei uns sollte sowas nicht vorkommen.

Gerade mit einem hohen Eigenkapital-Polster, das ja von jedem hier dringend empfohlen wurde, kann sowas schon garnicht vorkommen, dass man im Fall eines Verkaufs noch auf Schulden sitzt.

Natürlich sollte man einen Immobilienerwerb nur in Betracht ziehen, wenn neben Eigenkapital auch sonst ziemlich gesicherte finanzielle Verhältnisse vorherrschen. Gegen Arbeitslosigkeit muss man Notfallpläne haben.

Kann ein Partner die Zahlungen im Notfall komplett übernehmen? (auch wenn man dann am Existenzminimum lebt, es wäre zumindest ein Notfallplan, damit man nicht komplett ruiniert ist)
Kann zur Not die Verwandtschaft (Eltern, Geschwister) einspringen?

Wenn man solche Sicherheiten hat, dann solle man es riskieren.

Danach steht man immerhin mit einem nicht geringen Vermögenswert da, der zudem auch sehr krisensicher ist.

NiCoSt
2009-10-09, 13:06:53
Sowas ist in Deutschland eigentlich die absolute Ausnahme.

[...]

Wenn man solche Sicherheiten hat, dann solle man es riskieren.


Würde das nicht eifnach so als absolute ausnahme bezeichnen. Was wenn man arbeitsunfähig wird? krankheit, schicksalsschläge, berufsbedingt wegziehen muss, ins ausland gehen muss...? Du sprichst ja auch nicht umsonst von "riskieren". Und auf verwandte etc verlassen bei einer 6-Stelligen Summe? holla...

selbst die familie als eigene sicherheit leidet ja oft sehr unter den vielen schulden. streit, keine urlaube&auszeiten, nur fürs haus leben kommt da oft vor. ist die familie erstmal zerstritten, vielleicht scheidung etc werden nur nochmehr kosten generiert und die spirale dreht sich...

so lachs würde ich das jedenfalls nicht sehen. diese idee des abbezahlens beruhgt ja darauf das man garantieren kann die nächsten jahrzehnte eine bestimmte summe mit sicherheit zu zahlen. wer kann das schon? risiko ist risiko.

ux-3
2009-10-09, 14:42:46
Leben ist Risiko!

Andre
2009-10-09, 14:52:07
Also die 30 %-Eigenkapitalregel ist doch auch Schmarrn.
Wenn man früh mit Eigentum anfangen will, um möglichst viel an Mietzahlungen zu sparen, dann kommt man da nicht hin. Wenn man von 250.000 € ausgehen mag (ländlicher Bereich, hier im Rheingebiet eher 300.000 €), dann müsste man ja 75.000 € auf der Kante haben. Ohne zu erben unmöglich, außer man spart sich alles am Mund ab.
Bei den jetzigen Zinsen kann man auch mit deutlich weniger Kapital finanzieren, überhaupt kein Problem.
Das Problem beim Eigentum ist momentan aber nicht der Zins oder die drohende Arbeitslosigkeit, sondern der massive Wertverlust. Hier gehen neue Wohnungen für 30 % unter Wert weg...

WTC
2009-10-09, 14:58:53
Würde das nicht eifnach so als absolute ausnahme bezeichnen. Was wenn man arbeitsunfähig wird? krankheit, schicksalsschläge, berufsbedingt wegziehen muss, ins ausland gehen muss...? Du sprichst ja auch nicht umsonst von "riskieren". Und auf verwandte etc verlassen bei einer 6-Stelligen Summe? holla...

selbst die familie als eigene sicherheit leidet ja oft sehr unter den vielen schulden. streit, keine urlaube&auszeiten, nur fürs haus leben kommt da oft vor. ist die familie erstmal zerstritten, vielleicht scheidung etc werden nur nochmehr kosten generiert und die spirale dreht sich...

so lachs würde ich das jedenfalls nicht sehen. diese idee des abbezahlens beruhgt ja darauf das man garantieren kann die nächsten jahrzehnte eine bestimmte summe mit sicherheit zu zahlen. wer kann das schon? risiko ist risiko.

jetzt scheiß dir mal net ins hemd... so nen haus lässt sich genauso wieder verticken! Also ne, man kanns auch übertreiben!

Wenn ich meinen unbefristeten hab, werde ich zusehen das ich so schnell wie möglich baue... ob ich 700euro an miete zahle oder an die bank, und ich dafür mein eigenes häußchen habe, nehme ich doch lieber das häußchen!

JFZ
2009-10-09, 17:33:32
Wenn ich meinen unbefristeten hab, werde ich zusehen das ich so schnell wie möglich baue... ob ich 700euro an miete zahle oder an die bank, und ich dafür mein eigenes häußchen habe, nehme ich doch lieber das häußchen!

Nur daß man mit 700€/Monat leider in den meisten Gegenden nicht weit kommt. Mit einem Finanzierungs-Rechner (http://www.annuitaetenrechner.org/annuitaetendarlehen.php) kann man leicht ermitteln, daß man mit 700€/Monat bei normalen zinsen (default waren 5,2%) und einer langen Abzahlphase von 35Jahren trotzdem nur 135.000€ kriegt.
Das reicht in meiner Gegend nicht für viel mehr als das Grundstück :(

Wenn man so wie hier mit 300.000€ für ein Haus rechnen muß :( sollte man schon 100.000€ als Eigenkapital mitbringen und zudem monatlich 1200€ abzahlen, damit man in einer vernünftigen Zeit (z.B. 25 Jahre) die Schulden abzahlen kann.
(deswegen wohn ich in Miete :( )

Roak
2009-10-09, 19:25:28
Also die 30 %-Eigenkapitalregel ist doch auch Schmarrn.
Wenn man früh mit Eigentum anfangen will, um möglichst viel an Mietzahlungen zu sparen, dann kommt man da nicht hin. Wenn man von 250.000 € ausgehen mag (ländlicher Bereich, hier im Rheingebiet eher 300.000 €), dann müsste man ja 75.000 € auf der Kante haben. Ohne zu erben unmöglich, außer man spart sich alles am Mund ab.
Bei den jetzigen Zinsen kann man auch mit deutlich weniger Kapital finanzieren, überhaupt kein Problem.


Danke. Halte das mit so hohem EK auch nicht für realistisch und wenn ich da auf meinen Bekanntenkreis schaue so kommt das EK von den Eltern, Oma in Bar oder in Form eines Grundstückes. Kommt auch vor das die erste Wohnungseinrichtung und Auto bezahlt wird, da lässt es sich leicht von solchen Summen reden und mit dem Finger auf andere zu zeigen. Es möge sich nicht jeder angesprochen fühlen, kenne natürlich auch 1 Paar das sehr sehr lange auf Kleidung, Urlaub und jegliche Annehmlichkeiten etc. verzichtet hat und sich das Haus vom Munde abgespart hat.

Wurschtler
2009-10-09, 19:56:31
Danke. Halte das mit so hohem EK auch nicht für realistisch und wenn ich da auf meinen Bekanntenkreis schaue so kommt das EK von den Eltern, Oma in Bar oder in Form eines Grundstückes. Kommt auch vor das die erste Wohnungseinrichtung und Auto bezahlt wird, da lässt es sich leicht von solchen Summen reden und mit dem Finger auf andere zu zeigen. Es möge sich nicht jeder angesprochen fühlen, kenne natürlich auch 1 Paar das sehr sehr lange auf Kleidung, Urlaub und jegliche Annehmlichkeiten etc. verzichtet hat und sich das Haus vom Munde abgespart hat.

Der Durchschnittsdeutsche verkonsumiert lieber alles, daher siehts in Sachen EK natürlich eher schlecht aus, wenn man nicht gerade was erbt.

Aber zum Glück kann jeder Lebensqualität anders sehen.
Für mich ist Lebensqualität auch, wenn ich in ein Zuhause heimkommen kann, das ich mein eigenes ist und das genauo so ist, wie ich es will.

Natürlich könnte ich stattdessen auch Unmengen an Geld für Markenklamotten und Weltreisen ausgeben. Aber ist es das wert? Mir nicht.
Mir reicht mein Preis-Leistungs-Gewand und ein billiger Urlaub in Deutschland und Nachbarländer. Auch ist für mich z.B. ein Auto nur ein Mittel, um von A nach B zu kommen und nicht mehr. Das spart auch schon ein kleines Vermögen.

Wenn man ein bisschen auf die Konsum-Bremse steigt, kann man sich so einigs leisten. (vorausgesetzt man verdient auch einigermaßen anständig)

mbee
2009-10-09, 20:19:14
Wenn man solche Sicherheiten hat, dann solle man es riskieren.
Aufgrund von Hausbauschulden am Existenzminimum herumkrebsen, wenn nur ein Verdiener ausfällt, nennst Du Sicherheit?
Ich nenne das, bei aller Bescheidenheit, nicht alle Latten am Zaun haben, wenn man den heutigen Arbeitsmarkt berücksichtigt...
Aber "no risk, no fun" wie man so schön sagt ;)

Es gibt genug (ehemalige) Hausbesitzer, die ein halbes Leben für ihre Bude geschuftet haben, am Ende der Zwangsversteigerung beiwohnen dürfen, und den Arsch noch bis zum Lebensende oder zur Privatinsolvenz voll Schulden haben.
Yep, ich kenne da alleine zwei Paare aus meinem Bekanntenkreis (deshalb auch obige Einschätzung)...

Lethargica
2009-10-09, 20:21:14
Es gibt sicher mehrere Ansichten und Meinungen zu dem Thema. Zudem spielt das persönliche Einkommen ja eine nicht unerhebliche Rolle.

Mir persönlich sind 30% EK noch zu wenig, derzeit plane ich eher in Richtung 50%. Auch bei den Tilgungsraten halte ich die oft genannten 2% für viel zu wenig, wenn man keine 25 Jahre an den Schulden nagen will. Min. 4, eher 5-6% sind meine persönlichen Vorstellungen.

Schlussendlich muss das jeder an seine eigenen Bedürfnisse, Vorstellung und finanziellen Gegebenheiten anpassen.

mbee
2009-10-09, 20:24:19
Schlussendlich muss das jeder an seine eigenen Bedürfnisse, Vorstellung und finanziellen Gegebenheiten anpassen.
Völlig korrekt, nur scheint da bei vielen heutzutage der gesunde Menschenverstand zu versagen und das betrifft bei weitem nicht nur den Hausbau, ich sag' nur "unverhältnismässiges" Auto-Leasing, was die eigenen Finanzen betrifft...

Roak
2009-10-09, 20:28:50
Wenn man ein bisschen auf die Konsum-Bremse steigt, kann man sich so einigs leisten. (vorausgesetzt man verdient auch einigermaßen anständig)

Und da ist der Haken. ;) Mit gutem Einkommen und einem Auge für seine Prioritäten machbar aber für die meisten Normalverdiener nicht. Der muss schauen wie er hinkommt und das sind leider auch die ersten die es dann bei einem kleinen Engpass lupft.

Zum Topic. Es kommt immer anders wie geplant und selten wird es günstiger. Finanzielle Reserven für ungeplante Kosten sollten vorhanden sein.

The Dude
2009-10-11, 18:49:06
Moinsen,

da ich in den nächsten 3 Jahren ein Hausbau plane, würd ich gern wissen, wie ich das ganze finanzieren kann. Mit wieviel ich einplanen kann und ob das überhaupt mit meinem Einkommen realisierbar wäre.
Gibt es einen tollen Finanzierungsrechner im inet wo ich nachschauen könnte?

Was müsste ich außerdem beachten?

Ich kann einige Sachen selber bauen, wie z.B. die Sanitäre geschichte, Heizungsanlage, Trockenbau, Elektrik.

Wieviel Spare ich dadurch?

Bitte um antworten :)

Gruß ...

Zu der Finanzierungsgeschichte kann ich Dir nichts sagen, doch zum Hausbau ansich kann ich Dir ein paar meines Erachtens wichtige Dinge mitteilen.

Es gibt viele Halsabschneider bei Firmen die Häuser verkaufen. Dabei wird ausgenutzt dass die meisten Käufer Laien sind, da normale Menschen nur einmal im Leben ein Haus bauen und deshalb ja keine Erfahrung haben.

Besonders bei kleineren Häusern gibt es einen heftigen Konkurrenzkampf. Oftmals sieht man in Anzeigen tolle Häuser abgebildet welche mit einem schönen und niedrigen Preis beworben werden. Gern übersieht man das Wörtchen "ab" vor dem Preis. Genau das ist aber der springende Punkt. Ein Haus besteht aus unzähligen Bauteilen. Die Frage ist nun: Was ist alles bei diesem vermeintlich günstigen Preis dabei?

Normal ist, dass z.B. sämtliche Erdarbeiten (z.B. Baugrube ausheben, Fundamente ausgraben, Auffüllungen) nicht im Preis enthalten sind, da diese Leistungen tatsächlich nicht kalkulierbar sind, da jeder Baugrund andersartig sein kann. Oftmals aber treiben viele Anbieter ein böses Spiel mit dem Kunden. Das kann soweit gehen, dass Dinge die man in jedem Fall benötigt (z.B. Kamin, Dachfenster über WC oder Badewanne, Öltanks, stabilere Bauweise in höheren Erdbeben- oder Schneelastzonen), nicht im Festpreis dabei sind und der Bauherr sogar nachfinanzieren muss. Aber auch wenn´s nicht ganz so herb kommt, machen die Vielzahlt der Ausstattungsvarianten einen Vergleich mehrerer Anbieter schwer. Beim einen Anbieter sind im Kaufpreis keine Bodenbeläge im UG dabei, beim anderen nur zum Teil und beim Dritten fehlt auch noch gleich der ganze Innenputz im UG. Wie soll man da Vergleichen? Zudem sind die Häuser verschiedener Anbieter natürlich nicht aufs Haar gleich desigend (Dimensionierung, Dachform etc.) und somit wird ein Vergleich unmöglich.
Komischerweise kommen aber immer wieder zukünftige Bauherren auf die Idee, die Ihnen vorliegenden Angebote ganz banal zu vergleichen und unterschreiben dann einfach und unüberlegt bei dem vermeintlichen billigeren Anbieter. Und merken dann im Laufe der Bauphase, dass laut Vertrag tatsächlich kein Innenputz im UG vorgesehen war (welchen man eigentlich aber wollte). Oder merken dass die im Kaufpreis enthaltene Elektro-Installation viel zu wenig Umfang hat und für teures Geld mehr Steckdosen und Schalter geordert werden müssen. Oder dass die enthaltene Treppe oder das Balkongeländer wirklich der billigste Schrott ist. Oder die Nebeneingangstüre im UG gar nicht im Preis enthalten ist....etc
Das Problem ist hierbei dass die Vertragsunterlagen, die sogenannte Leistungsbeschreibung, welche wie der Namen schon sagt alle im Kaufpreis enthaltenen Leistungen aufzählt, oftmals sehr kompliziert und nicht ohne weiteres transparent aufgestellt sind. Denn da wird aufgezählt was dabei ist und nicht extra drauf hingewiesen was NICHT dabei ist. Da kann es sein, dass im Grundrissplan zwar eine Treppenabgang von aussen ins UG und eine Nebeneingangstüre eingezeichnet ist, diese Leistung aber in der Leistungsbeschreibung nicht aufgestellt wurde.

Weiter gehts mit dem bösen Spiel bei den Sonderwünschen. Da mag dann klar in der Leistungsbeschreibung oder im Plan drinstehen, dass z.B. ein Dachfenster ein Sonderwunsch ist - also nicht im Kaufpreis enthalten. Sollte sich der Bauherr dann für dieses Dachfenster entscheiden, dann zahlt er dafür eine horrende, übertriebene Summe. (Manche Anbieter hoffen deshalb darauf, dass der Bauherr viele Sonderwünsche in Auftrag gibt). Oder Eigenleistungen: Da wird dem Bauherr oftmals weitaus weniger vergütet, als die Leistung tatsächlich wert ist.

Jedenfalls empfehle ich Dir, beim Hauskauf niemals eine Hals-über-Kopf-Entscheidung zu treffen. Lass Dich ausführlich beraten und hake immer nach. Die Preispolitiken bei vielen Firmen sind gegenüber dem Bauherr richtig unfair. Solltest Du nicht zurecht kommen, gehst Du lieber zum nächsten Architekten ums Eck und läßt Dir für ein paar Euros die Leistungsbeschreibung ausseinander nehmen.

Apropo Architekt. Wichtig ist natürlich auch der Hausentwurf ansich. Ein paar Stichworte: Passen genug Möbel in die Dachgeschoss-Räume rein (im Dachgeschoss gibts je nach Bauweise Dachschrägen und in Plänen macher Anbieter hab ich schon oft Hochschränke eingezeichnet gesehen, welche in echt da niemals stehen können), ist der Flur oder das Gäste-WC viel zu groß, dafür das Wohnzimmer zu klein? Gibts einen Abstellraum oder Vorratsräume neben der Küche (z.B. bei einem nichtunterkellerten Haus überaus wichtig, aber auch bei einem unterkellerten Haus sehr angenehm)? Befindet sich die Terrassen-/Balkonseite auf der Süd- bzw. Südwestseite des Grundstücks oder sitze ich später im sonnenlosen Norden? Brauch ich ein Dachfenster über dem Klo im DG oder schlag ich mir beim im-stehen-Pissen die Rübe an? Brauch ich im Bad zwei oder ein Waschbecken? Sind die Kinderzimmerfenster schön groß? Laufen die Nachbarkids beim Besuch meines Kindes durch das Wohnzimmer während ich im Bademantel dasitze oder wurde das Treppenhaus an anderer Stelle eingeplant? Sehe ich von der Küche aus wer zum Haus läuft? Oder sieht der, der zum Haus läuft ins Wohnzimmer rein (während ich mit dem Bademantel immer noch aufm Sofa sitze)? Auch eine interessante Frage: Wie nutze ich das Haus wenn meine Kinder ausgezogen sind? Kann ich vielleicht sogar aus dem kompletten Dachgeschoss eine Einliegerwohnung machen? Etc. Etc....


Nochmal kurz zusammengefasst: Das Problem heutzutage ist einfach, dass es viele Anbieter gibt, die Ihr Haus in den Himmel loben, mit einem überaus günstigen Preis werben und damit hoppschnapp einem Laien ein Haus verkaufen, welches zu teuer ist weil viele Leistungen nicht mitverkauft werden (obwohl der Käufer denkt dass alles dabei ist) und das Haus noch dazu schlecht entworfen wurde. Und da wie schon gesagt, die meisten Menschen nur einmal im Leben ein Haus kaufen, haben Sie keinerlei Erfahrung und denken dass es die Anbieter grundsätzlich gut mit einem meinen.
Informier Dich ordentlich und lass Dir viel Zeit.

Greez Dude