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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Über den internationalen Vertrieb von Fernsehsendungen


Ikon
2009-10-06, 19:02:04
falls es jemanden interessiert: bei iTunes (http://itunes.apple.com/WebObjects/MZStore.woa/wa/viewTVSeason?i=334112849&id=323880910&s=143441) gibt es die ersten beiden Teile (des dreiteiligen) Piloten kostenlos zum Download in "HD" :)

Bist du sicher dass das auch außerhalb der USA herunterladbar ist? Würde mich wundern ...

darph
2009-10-06, 19:03:53
Bist du sicher dass das auch außerhalb der USA herunterladbar ist? Würde mich wundern ...
Ist es, man braucht allerdings einen US-Store-Account.

IVN
2009-10-06, 19:35:25
Ist es, man braucht allerdings einen US-Store-Account.
Und ich hab versucht einen zu erstellen. iTunes lässt mich aber nicht, da angeblich mein PayPal-Acc "keine gültige Zahlungsquelle" in den USA ist. :confused::freak:

darph
2009-10-06, 19:43:16
Und ich hab versucht einen zu erstellen. iTunes lässt mich aber nicht, da angeblich mein PayPal-Acc "keine gültige Zahlungsquelle" in den USA ist. :confused::freak:
Die Vorgehensweise ist, sich einen Gift-Voucher schenken zu lassen und sich dann mit Hilfe der gelben Seiten eine Adresse in den USA zu suchen. Vorzugsweise in Delaware, da fallen keine Steuern an. ;)

urpils
2009-10-06, 19:55:21
so siehts aus - auf diese Weise beziehe ich auch meine Dollhouse-Folgen (US-Account)...
anders kommt man ja (legal?) in Deutschland nicht dran :(

IVN
2009-10-06, 20:12:14
Das ist einfach zu viel Arbeit. Wieso hat die dumme Firma namens Apple nicht mein PayPal-Acc akzeptiert, wenn sie ehhh schon PP akzeptieren? Ich kann mir nicht vorstellen, das es irgendwelche (regionalen) Unterschiede in den PP-Accs gibt.

Folge---> Ich werde auf jeden Fall nicht meine Energie darauf vergeuden den Fail eines Unternehmens auszubessern. Ich bin Kunde, ergo König, und die Unternehmen die das nicht verstehen, können sich von mir aus ins Knie ficken. Ich habe fertig!

Jetzt fühl' ich mich wieder besser.

urpils
2009-10-07, 00:19:32
Das ist einfach zu viel Arbeit. Wieso hat die dumme Firma namens Apple nicht mein PayPal-Acc akzeptiert, wenn sie ehhh schon PP akzeptieren? Ich kann mir nicht vorstellen, das es irgendwelche (regionalen) Unterschiede in den PP-Accs gibt.

Folge---> Ich werde auf jeden Fall nicht meine Energie darauf vergeuden den Fail eines Unternehmens auszubessern. Ich bin Kunde, ergo König, und die Unternehmen die das nicht verstehen, können sich von mir aus ins Knie ficken. Ich habe fertig!

Jetzt fühl' ich mich wieder besser.

ich verstehe dich zu 100% - nur musst du folgendes bedenken: Apple würde dir liebend gerne alles verkaufen, was sie haben :) Länder- (& DRM-)Beschränkungen gehen jedoch nicht von Apple, sondern von den Contentanbietern auch... das ist in gewisser Weise auch nachvollziehbar, jedoch für mich als Kunden inakzeptabel...

mein Mittelweg war: um an den "großen" Musikkatalog zu kommen und um "legal" an aktuelle Serien zu kommen, führt kein Weg an einem US-Accoutn vorbei :/

IVN
2009-10-07, 00:31:27
ich verstehe dich zu 100% - nur musst du folgendes bedenken: Apple würde dir liebend gerne alles verkaufen, was sie haben :) Länder- (& DRM-)Beschränkungen gehen jedoch nicht von Apple, sondern von den Contentanbietern auch... das ist in gewisser Weise auch nachvollziehbar, jedoch für mich als Kunden inakzeptabel...

mein Mittelweg war: um an den "großen" Musikkatalog zu kommen und um "legal" an aktuelle Serien zu kommen, führt kein Weg an einem US-Accoutn vorbei :/
Da zeigt sich mal wieder, das die Floskel "Globalisierung" nur dann in den Raum geworfen wird, wenn es darum geht Leute zu entlassen, o.ä. Aber wenn der kleine Mann/Kunde am Zug ist, und einen Vorteil daraus ziehen will, dann heisst es "nehhh, es gibt keine Globalisierung. Nix da!". Es kotzt mich sooo an. Was ist daran falsch, wenn ich als Europäer etwas aus den Staaten konsumieren will? Aber nee, wir müssen immer irgendwelchen Mist vorgesetzt bekommen, der 50-100% teurer ist als dort, und dabei noch qualitativ schlechter.

urpils
2009-10-07, 07:37:39
Da zeigt sich mal wieder, das die Floskel "Globalisierung" nur dann in den Raum geworfen wird, wenn es darum geht Leute zu entlassen, o.ä. Aber wenn der kleine Mann/Kunde am Zug ist, und einen Vorteil daraus ziehen will, dann heisst es "nehhh, es gibt keine Globalisierung. Nix da!". Es kotzt mich sooo an. Was ist daran falsch, wenn ich als Europäer etwas aus den Staaten konsumieren will? Aber nee, wir müssen immer irgendwelchen Mist vorgesetzt bekommen, der 50-100% teurer ist als dort, und dabei noch qualitativ schlechter.

ich will das ja nun beileibe nicht verteidigen, aber du denkst da etwas zu kurz. eine Firma in Deutschland möchte z.B. an SGU Geld verdienen. Zunächst müssen sie etwas abwarten, damit die Serie synchronisiert werden kann... also können sie nicht zeitgleich ausstrahlen.
weiterhin warten sie ab, damit sich zeigen kann, welche Serien erfolgreich waren oder nciht - es lohnt ja kaum eine Serie zu kaufen, die katastrophal gescheitert ist oder dem deutschen Geschmack nicht zu entsprehcen scheint.

weiterhin kauft man ein Komplettpaket und will nicht ins ungewisse hin Geld ausgeben.

die amerikanischen Produzenten und TV-Sender gibt es in Deutschland nicht, weswegen die deutschen Vertreter,... Lizenzen für eine Serie bezahlen... das Geld, was sie bezahlt haben, wollen sie natürlich wieder durch DVD-Verkäufe, Werbeeinnahmen (Einschaltquoten,...) einnehmen.

Also werden die sehr gut darauf aufpassen, dass ihnen niemand zuvorkommt, und nur SIE daran in Deutschland Geld verdienen... das müssen die Lizenzgeber aus den USA selbstverständlich berücksichtigen... sie haben ja keine Rechte, um die Serie/... in Deutschland zu vermarkten. (ob es das entsprechende Produkt jemals in Deutschland geben wird ist dabei vollkommen nebensächlich).

es sind wirklich nicht nur "die bösen Firmen", weil das ganze Zusammenspiel sehr sehr kompliziert ist - aber es wird eindeutig Zeit, dass die sich da mal Gedanken machen.

(bei den Kinostarts haben sie es ja mittlerweile ganz gut hinbekommen, das kann man ja auch mal erwähen)

darph
2009-10-07, 08:03:06
Da zeigt sich mal wieder, das die Floskel "Globalisierung" nur dann in den Raum geworfen wird, wenn es darum geht Leute zu entlassen, o.ä. Aber wenn der kleine Mann/Kunde am Zug ist, und einen Vorteil daraus ziehen will, dann heisst es "nehhh, es gibt keine Globalisierung. Nix da!". Es kotzt mich sooo an. Was ist daran falsch, wenn ich als Europäer etwas aus den Staaten konsumieren will? Aber nee, wir müssen immer irgendwelchen Mist vorgesetzt bekommen, der 50-100% teurer ist als dort, und dabei noch qualitativ schlechter.
Ganz einfach. Damals, als es noch kein Internet gab und die Vertriebsmöglichkeiten entsprechend beschränkt, hat sich eine Industrie aufgebaut, die Medien international vertreiben. Diese Industrien kaufen die exklusive Lizenz, ein Werk in einem Gebiet zu vertreiben.

Apple kann im deutschen iTunes-Store keine englischsprachigen Versionen anbieten, weil diese Vertriebe sagen: "Nay, du darphst in Deutschland ausschließlich von uns kaufen, wir haben das ausschließliche Vertriebsrecht. Leyder haben wir aber keine Lizenz für englischsprachige Inhalte gekauft, zu teuer". Aus dem gleichen Grund kann der iTunes-Store in den USA dich nicht bedienen: Der einzige, der in Deutschland etwas anbieten darph, ist derjenige, der in den hiesigen Vertriebswegen einkauft. Dazu kommt das wahnwitzige Geraffel mit dem Jugendschutz.

Zu Zeiten, als Filme ausschließlich im Kino, auf VHS und im Fernsehen liefen, war das auch kein Problem. Die Menge an Leuten, die das im Original sehen wollen ist nunmal doch nicht soooo groß und da hat man sich dann halt auf den größeren Marktanteil derjenigen konzentriert, die des Auswärts nicht mächtig sind oder sein wollen. Damals war das auch anscheinend nicht so wichtig, Englisch zu können, grundsätzlich.

Heutzutage ist das anders. Erstens können jetzt mehr Leute Auswärts und können direkt vergleichen, wie scheiße die Synchronisationen (auch dank paranoiden Sparzwanges) eigentlich sind. Zweitens ist man durch die DVD nun auch Englischsprachige Versionen gewöhnt. Und drittens gibt es durch das Internet deutlich bequemere, schnellere, und qualitativ hochwertigere Vertriebswege.

Heutzutage ist diese Industrie überflüssig wie ein Kropf. Aber: Da hängen, genauso wie an unserer Kohleindustrie und den für den Gulli produzierenden Milchbauern, Arbeitsplätze dran und diese Industrie thut dann alles ihnen Mögliche, sie kratzen und beißen, daß es eine Art hat, daß ihnen ja niemand ihr Vertriebsmonopol wegnehmen darph. Deutsche, kauft nicht direkt beim Amerikaner. Oder so.

Jetzt ist diese ganze Haltung natürlich ziemlich 1988 und wird auf Dauer so nicht funktionieren. Aber das wäre ja nicht die einzige Industrie, die einfach nicht merken will, daß es so nicht weiter geht und man sich vielleicht mal ändern müßte. ;(


Es würde mir ja schon genügen, wenn es einen europäischen iTunes-Store geben würde. Wo ich mir dann aussuchen kann, in welcher Sprache in den Film kaufen möchte. In Anbetracht der EU und der hier garantierten Freizügigkeit (damit ist nicht die Freiheit, sich auszuziehen, gemeint), ist das eigentlich angebracht. Wenn es jemanden gibt, der die Marktmacht hat, das durchzudrücken, dann Apple mit iTunes. Leider hängen wir in Deutschland aber doch noch zu sehr an Fernsehen, DVD und BitTorrent.

Ikon
2009-10-07, 11:00:58
Das war so ziemlich alles und noch mehr als ich gerade zum Thema schreiben wollte - Recht hat der Mann.

Jetzt (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Serien-kurz-nach-der-US-Erstausstrahlung-bei-Videoload-812198.html) gibt es tatsächlich auch mal ein Angebot um einige Serientitel direkt nach der Austrahlung in den USA auch in DE mit Originalton zu kaufen. Leider hat das Angebot mehrere heftige Haken::

- Kostenpunkt: 2,49 EUR für SD / 50 Cent mehr für HD
- DRM-verseucht und nur 24Std. ansehbar
- betrifft nur einige wenige Serien und auch nur einzelne Staffeln davon

Ich begrüße die Idee sehr, aber unter diesen Bedingungen ist das ein Witz. Die Content-Industrie ist echt einzigartig in ihrer bemerkenswerten Unfähigkeit, ein nachgefragtes Produkt "einfach nur" zum zahlenden Kunden zu bringen. Sie denkt immer noch, sie könnte beliebig absurde Regeln für die Distribution definieren und der Kunde würde schon mitspielen.