Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lohnerhöhung fordern
Hallo,
ich stehe momentan vor einer etwas schwierigen Situation. Und zwar möchte (muss ich...) meinen Chef um eine Lohnerhöhung bitten. Da ich das noch nie gemacht habe möchte ich hier um die Eine oder Andere Erfahrung bitten. In meinem Verwandten- und Bekanntenkreis musste auch noch niemand um eine Lohnerhöhung bitten.
Ich arbeite seit 3 1/2 im jetzigen Betrieb und beziehe immer noch mein Startgehalt von 1600€ brutto. Das kam mir anfangs schon sehr gering vor aber ich hatte gerade fast 2 Jahre Arbeitslosigkeit hinter mir (Hartz 4) und war froh überhaupt wieder eine Stelle zu haben.
Ich bin ausgelernter Kaufmann im Groß- und Außenhandel und arbeite momentan auch als solcher (Vermietung und Verkauf von Baumaschinen und Baugeräten). In diesen 3 1/2 Jahren ist mein Aufgabengebiet stetig gewachsen. In einer anderen, größeren Firma wären das sicher 2 oder 3 volle Arbeitsstellen. Ich bin zuverlässig, hab mir keine größeren Patzer geleistet, bin immer pünktlich und sehr selten krank.
Da ich momentan eine eigene Wohnung suche und da mit Miet- und Nebenkosten von insgesamt ca. 500€ rechnen muss sind die knapp 1000€ netto natürlich etwas wenig.
Leider habe ich wirklich keine Ahnung wieviel mehr ich verlangen kann und wo ich überhaupt stehe. Könnt ihr mir da einen Anhaltspunkt geben? Ich möchte auf keinen Fall zuviel verlangen oder gar unverschämt sein, möchte mich aber auch nicht unter Wert verkaufen. Ich denke mein Chef weis was er an mir hat.
Meint ihr 2000€ brutto sind angemessen?
Erschwerend kommt noch hinzu das es auf den Winter zu geht und das dort Erfahrungsgemäß die Umsätze sehr stark einbrechen bei uns. Ich habe auch die Befürchtung das ich, wenn ich jetzt eine Lohnerhöhung fordere, der nächste bin der gehen darf wenn eine Kündigung wegen schlechter Wirtschaftslage ansteht was durchaus schon vorgekommen ist. Ich möchte den Job auf alle Fälle behalten!!
Bitte also um eure Meinungen und Erfahrungen! Vieleicht hat der Eine oder Andere mehr Erfahrungen mit sowas.
Gruß,
eigentlich registrierter Gast
NiCoSt
2009-10-18, 20:38:25
also ich habe auch keinerlei praktische erfahrung mit sowas, wobei ich prinzipiell auch denke das diese klassischen "Lohnerhöhung beantragen"-gespräche eher untypisch für deutschlnd sind, wenn auch nicht ausgestorben.
aus einer rein objektiven sichtweise würde ich einmal sagen... halte dir auf jeden fall die Argumente, die für deine Forderung sprechen, hieb und stichfest bereit, das dein chef sie nicht einfach als Subjektivität abtun kann. das wäre bei dir ja: ->du machst einen guten job (woran sihet man das noch so? Beispielsituationen?) -> Du bekommst immernoch das startgehalt (nichtmal eine art planmäßige jährliche erhöhung? in vielen betrieben sind ja da sowas um 2% pro jahr üblich) -> du bist im Unternehmen ein sicherer anlaufpunkt für viele Dinge und perfekt eingearbeitet, bist eine echte kapazität im unternehmen....
solche dinge einfach anbringen, aber nicht auf einen schlag, sondern immer wieder ein paar argumente im gespräch reinstreuen, wie man das eben macht, wenn man jemanden überzeugen will ;)
Mr. Lolman
2009-10-18, 21:02:41
ACK. Einfach damit argumentieren, was man für die Firma bringt und warum man das Geld wert ist. Bloß nicht mit persönlichen Nöten argumentieren (Im Sinne von "ich bin so arm, ich brauch das Geld") - Firmen haben nichts zu verschenken.
Don-Roland
2009-10-18, 21:09:52
...In diesen 3 1/2 Jahren ist mein Aufgabengebiet stetig gewachsen. In einer anderen, größeren Firma wären das sicher 2 oder 3 volle Arbeitsstellen...
Hört sich für mich eher Außendienst lastig an. Sind da nicht normalerweise die Provisionen recht hoch? Viel Absatz = viel Provision = viele €uros (normalerweise)
Rooter
2009-10-18, 22:09:39
Meint ihr 2000€ brutto sind angemessen?25% mehr ist schon 'ne Stange Geld.
ACK. Einfach damit argumentieren, was man für die Firma bringt und warum man das Geld wert ist.Ich habe auch keine praktische Erfahrung was Gehaltsverhandlungen angeht aber imho muss man auch mit Konsequenzen drohen für den Fall dass der Chef sich gar nicht entgegenkommend zeigt. Ansonsten kann er einfach "Nöö!" sagen und du darfst mit eingezogenem Schwanz wieder aus seinem Büro verschwinden.
MfG
Rooter
Alexander
2009-10-18, 22:19:48
Ich habe auch keine praktische Erfahrung was Gehaltsverhandlungen angeht aber imho muss man auch mit Konsequenzen drohen für den Fall dass der Chef sich gar nicht entgegenkommend zeigt. Ansonsten kann er einfach "Nöö!" sagen und du darfst mit eingezogenem Schwanz wieder aus seinem Büro verschwinden.
Was für ein Käse. Kontraproduktiver gehts kaum. Außer man ist absolut unersetzbar!
Wer seine Forderungen sehr gut begründen kann, bringt den Chefe damit dazu darüber nachzugrübeln, ob er den AN nicht vergraut oder zumindest frustriert, wenn jede Forderung einfach so abgeblockt wird. Kein Chef will einen AN, der Dienst nach vorschrift leistet während er sich bereits nach einer neuen Stele umsieht.
Mordred
2009-10-18, 22:31:33
"Sie geben mir eine Gehaltserhöhung, oder sonst!"
darealsly
2009-10-18, 22:32:18
und einfach mal bei einer Gewerkschaft anfragen, wie hoch denn die branchenüblichen und ortsüblichen Löhne (Tarife) sind. Dann hast du zumindest schon mal einen unverbindlichen Anhaltspunkt.
Danke für eure Tipps!
Nein, ich bekomme auf den Cent mein Anfangsgehalt und bin auch nicht im Außendienst tätig, bekomme also auch keine Provision oder sonstiges. Es gibt am Ende des Jahres eine "Gewinnbeteiligung" die quasi das Weihnachtsgeld erstzt hat aber das ist auch nicht die Welt.
Ich denke ich werde mal 1900€ brutto ansetzen. Hab mich im Netz mal informiert und soviel ist durchaus üblich mit meinen Voraussetzungen.
Ansonsten habe ich mir meine Argumente natürlich schon grob zusammengelegt und werde mir da noch mal Gedanken drüber machen. Ich werde auch am Montag um einen kurzen Termin bitten, mein Chef mag es glaube ich nicht so etwas zwischen Tür und Angel zu besprechen.
Meint ihr ich soll ihm erzählen das ich die Lohnerhöhung (auch) brauche weil ich ausziehen möchte?
Meine große Angst ist es momentan das ich durch meine Forderung etwas lostreten könnte. Man kann sehr schwer hinter die Kulissen schauen wie es wirklich finanziell um die Firma steht und ich habe Angst das ich durch meine Forderung nach mehr Gehalt auf die Abschussliste gerate falls die Geschäfte mal wieder sehr schlecht laufen sollten.
25% mehr ist schon 'ne Stange Geld.
Ich habe auch keine praktische Erfahrung was Gehaltsverhandlungen angeht aber imho muss man auch mit Konsequenzen drohen für den Fall dass der Chef sich gar nicht entgegenkommend zeigt. Ansonsten kann er einfach "Nöö!" sagen und du darfst mit eingezogenem Schwanz wieder aus seinem Büro verschwinden.
MfG
Rooter
Aber nur, wenn du dann auch Konsequenzen ziehst, sonst stehst du, wenn du zu überheblich bist nachher ganz ohne Job da. Einen solchen Druck aufzubauen ist mitunter das Schlechteste was man tun kann. Jeder ist ersetzlich. "Wir wissen zwar nicht, wie wir ohne sie auskommen sollen, aber ab Morgen werden wir es versuchen". Die Vorgehensweise ist imo nur legitim, wenn man bereits einen neuen (kündbaren) Arbeitsvertrag bei nem anderen Arbeitgeber in der Tasche hat und nur nochmal versucht ein wenig zu pokern oder zu sehen was noch geht...
Zur Sache; mit gestiegenen Lebenshaltungskosten argumentieren, der Lohnanpassung im Tarifbereich, dem erweiterten Aufgabengebiet, deinem besonderen Einsatz bei der Sache X und den tollen Ergebnissen die du neulich bei Y gebracht hast...
Generell empfiehlt sich eher öfters das Personalgespräch zu suchen; z.B. jährlich.
Nur selten wird dir ein Chef mit einem Schlag 25% mehr Geld geben. 10% scheinen realistischer als Steigerungsschritt. Oft sind es sogar nur 3-5%.
Daher lieber jährlich ein wenig, als nach vier Jahren auf den großen Wurf hoffen.
Ich bin zuverlässig, hab mir keine größeren Patzer geleistet, bin immer pünktlich und sehr selten krank.
Sind das deine einzigen Argumente?
Das sind KEINE Argumente, sowas erwartet man schlichtweg von einem Arbeitnehmer als Arbeitgeber. Argumentiere besser in Richtung gestiegenem Verantwortungsbereich, Verantwortungs & Leistungsbereitschaft.
onkel2003
2009-10-19, 06:18:23
Bitte also um eure Meinungen und Erfahrungen! Vieleicht hat der Eine oder Andere mehr Erfahrungen mit sowas.
frag dich einfach selbst wie schnell kann er einen anarbeiten in deiner position, würd es ihn weh tun wenn du gehst.
kann er es sich erlauben dich zu feuern, oder sind andere erst mal schlecher, also machste dein job gut.
also mein tipp
wenn dir sowieso klar ist das in nächster zeit bei euch weniger arbeit ist warte erst mal ne bessere Wirtschaftslage ab.
2000 euro hört sich erst mal nicht zu viel an, bedenke aber du verlangst da 25 % erhöhung.
rechne besser 3 % pro jahr also würd ich erst mal nur um die 10 % verlangen.
in ganzen kann man aber schlecht sagen wie und was soll man verlangen kommt halt wirklich immer drauf an wie gut ist man und brauch der chef einen.
kann sein das Wirtschaftslage er dir 25 % gibt weil er dich brauch kann aber auch sein das du dann irgend wann der erste bist der fliegt.
das beste ist immer du arbeitest besser wie dein kollegen, bekommst aber 50 cent weniger stunde :cool:
Sind das deine einzigen Argumente?
Das sind KEINE Argumente, sowas erwartet man schlichtweg von einem Arbeitnehmer als Arbeitgeber. Argumentiere besser in Richtung gestiegenem Verantwortungsbereich, Verantwortungs & Leistungsbereitschaft.
richtig
vad4r
2009-10-19, 09:06:02
Die Zeiten, wo man einen Termin bei dem Chef beantragen mußte und bei dem dann zu Kreuze kriechen durfte, sind wohl größten Teils vorbei.
Warte auf einen günstigen Moment und sprech ihn drauf an, leg Dir Deine Argumente vorher zurecht und treib ihn nicht in die Enge, so das er auch darüber nachdenken kann. Dann gibt es auch mehr Geld.
400 Euro mehr im Monat wird es aber mit Sicherheit nicht geben, rechne mal eher mit 150 - wenn es der Fa. gut geht....
_Gast
2009-10-19, 09:15:18
Meint ihr 2000€ brutto sind angemessen?Ich glaube nicht, dass das hier jemand beurteilen kann, aber eine Lohnerhöhung von 25% muss entsprechend begründet sein. Was hat sich geändert, dass du jetzt deinem Arbeitgeber ein Viertel mehr wert bist?
Niemand von uns kennt dich oder deinen Arbeitgeber. Jeder Tipp kann auch nach hinten los gehen. Ich würde bei meinem Arbeitgeber argumentieren, dass ich mit einem extrem niedrigen Einstiegsgehalt angefangen habe, um die Chance zu bekommen, ihm zu zeigen, was ich kann. Jetzt würde ich gerne auf einen normalen Level kommen und wenn man von einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 1800 Euro ausgeht, müsste ich eigentlich mittlerweile bei 2000 Euro sein.
also dein jetziges gehalt halte ich für unangemessen. ich weiß aber nicht was in der branche üblich ist. erkläre deine finanizielle situation und argumentiere mit deinem erweiterten aufgabenbereich und gesteigerter effizienz.
frage mal ruhig nach 2.000€ brutto. sicher 400€ mehr sind ein ordentlicher batzen. aber 2.000 brutto halte ich für vertretbar. wirst dann ja sehen wie dein chef reagiert. vielleicht kannst du in deiner argumentation auch unterbringen, dass du noch bisher nicht nach einer gehaltserhöhung gefragt hast.
es wäre imo besser gewesen wenn du zumindest nach 2 jahren mal nach einer erhöhung von min. 200 € gefragt hättest.
Also bei 1600 brutto solltest du so um 1125 netto haben.
Bei 2000 brutto hättest du 1336 netto.
Also nur rund 200 mehr die übrig bleiben, ein toller Staat oder?
Frag deinen Chef lieber mal nach Sachen wie Arbeitnehmer Sparzulage oder einen Zuschuss zum Mittagessen oder Betriebsrente oder Fahrtkostenzuschuss. Man bekommt dann zwar erst mal nicht direkt mehr, aber spart z.B. an anderen Enden. Außerdem sind solche Zusatzleistungen meist Steuerfrei, und die Firmen genehmigen sie einfacher als eine pure Gehaltserhöhung.
Bewirb dich doch auch einfach mal bei 3 anderen Firmen und fordere z.B. deine 2000 oder meinetwegen 1800 als Einstiegsgehalt. Dann wirst du ja sehen ob es realistisch ist, oder ob du nicht mal eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommst.
Rooter
2009-10-19, 18:12:12
Was für ein Käse. Kontraproduktiver gehts kaum. Außer man ist absolut unersetzbar!
Aber nur, wenn du dann auch Konsequenzen ziehst, sonst stehst du, wenn du zu überheblich bist nachher ganz ohne Job da. Einen solchen Druck aufzubauen ist mitunter das Schlechteste was man tun kann. Jeder ist ersetzlich.Ich kann nur für die Firma sprechen in der ich arbeite und da wüsste ich von keinem einzigen Kollegen der jemals mit seiner Forderung nach mehr Gehalt erfolgreich gewesen wäre (mir ist klar das man einen solchen Erfolg nicht unbedingt an die große Glocke hängt aber es gibt ja noch die Gerüchteküche ;)). In den knapp 9 Jahren die ich in der Firma bin habe ich nur zwei allgemeine Gehaltserhöhungen miterlebt, eine davon ein paar Tage bevor wir unseren Betriebsrat gewählt haben :biggrin:.
Deshalb ist die von mir genannte Methode, die Mordred so schön mit "Sie geben mir eine Gehaltserhöhung, oder sonst!" zusammengefasst hat, die einzige reelle Chance die ich sehe. Mein ehemaliger Vorgesetzter hat es auf genau die Art gemacht: Er hatte bereits einen anderen Job in Aussicht und hat zum Geschäftsführer gesagt entweder er bekommt mehr Gehalt oder er geht. Die Firma ging nicht darauf ein und er ging. Er bekommt mehr Geld wie bei uns und fühlt sich wohl da er dort nicht den stressigen und undankbaren Job des Abteilungsleiters ausübt.
Zum Thema "keiner ist unersetzbar" fällt mir noch ein Zitat unseres Prokuristen ein:
"DEN JOB DA KANN JEDER ARSCH VON DER STRAßE MACHEN!!" :freak:
(zu mir hat er das allerdings nicht gesagt geschrien :D)
MfG
Rooter
Wurschtler
2009-10-19, 18:30:45
...
Deshalb ist die von mir genannte Methode, die Mordred so schön mit "Sie geben mir eine Gehaltserhöhung, oder sonst!" zusammengefasst hat, die einzige reelle Chance die ich sehe.
Das kann aber trotzdem gewaltig in die Hose gehn.
Ich würde es erst mal auf die brave Methode mit guten Argumenten versuchen.
Druck aufbaun kann man danach immer noch, wenn man meint
Versuchen würde ich es auf jeden Fall, du musst aber auch damit rechnen, das es zurückgewiesen wird, wenn du nicht kündigen magst.
Kaum vorstellbar, aber auch ein Chef ist ein Mensch und kann zuerst mit dir diskutieren, bevor ihr euch da einigt.
Selbst wenn es nur einen Kompromiss gibt, wäre das immer noch eine Verbesserung für dich. Also lass dir was einfallen und erzähle was davon, das du bereits seit einigen Jahren dort arbeitest, dich auskennst und ein neuer erst wieder von vorn anfangen müsste etc. und dabei Arbeitszeit vergeudet.
Allein schon die gestiegenen Preise über die Jahre würde ich als Anreiz nehmen, da mal nachzuhaken. Es bringt dir nicht wirklich was, wenn du mit dem gleichen Geld immer weniger machen kannst, im Endeffekt ist das fast schon wie ne Strafe.
In manchen Bereichen wird schon eine Gehaltssteigerung im Vertrag vereinbart, wie sieht das bei euch aus?
_Gast
2009-10-20, 08:50:51
Deshalb ist die von mir genannte Methode, die Mordred so schön mit "Sie geben mir eine Gehaltserhöhung, oder sonst!" zusammengefasst hat, die einzige reelle Chance die ich sehe. Mein ehemaliger Vorgesetzter hat es auf genau die Art gemacht: Er hatte bereits einen anderen Job in Aussicht und hat zum Geschäftsführer gesagt entweder er bekommt mehr Gehalt oder er geht. Die Firma ging nicht darauf ein und er ging. Er bekommt mehr Geld wie bei uns und fühlt sich wohl da er dort nicht den stressigen und undankbaren Job des Abteilungsleiters ausübt.Trotzdem ging der Abteilungsleiter. Arbeitgeber lassen sich nicht gern erpressen, auch nicht von höheren Angestellten.
Die Situationen kann man wohl kaum vergleichen. Ein Abteilungsleiter, der bereits eine andere Stelle angeboten bekommen hat, ist wohl in einer völlig anderen Verhandlungsposition als ein einfacher Kaufmann, der aus einer zweijährigen Arbeitslosigkeit kommt.
Aber wie ich schon gesagt habe:Niemand von uns kennt dich oder deinen Arbeitgeber. Jeder Tipp kann auch nach hinten los gehen.Ich würde es auf jeden Fall erst einmal diplomatisch versuchen.
Die Frage ist ja wie das Lohngefüge im Betrieb ist. Was verdienen Kollegen, was verdienen Vorgesetzte, was verdienen Untergebene.
Wobei ich ne Forderung nach 25% mehr für aussichtslos halte. 10-15% mehr dürfte hoffnungslos sein.
Schnaxel F.
2009-10-20, 11:23:04
als ein einfacher Kaufmann, der aus einer zweijährigen Arbeitslosigkeit kommt.
Ein e. Kfm. ist natürlich schlau genug, dies zu verheimlichen.
_Gast
2009-10-20, 11:53:25
Ein e. Kfm. ist natürlich schlau genug, dies zu verheimlichen.Wie verheimlichen? Wie willst du das verheimlichen? In welchem Betrieb wirst du eingestellt, ohne dass man dich fragt, was du vorher gemacht hast? Spätestens beim Melden der Krankenversicherung weiß die Personalabteilung davon.
Schnaxel F.
2009-10-20, 12:21:44
Dann jobte man halt in Australien. Es gibt immer einen Weg, das Internet ist voll von ganz legalen Bewerbungstips und es geht den Personaler nen Scheißdreck an. Er läßt auch nicht seine Hosen runter. Und gegen das AGG verstößts sowieso.
Andre
2009-10-20, 12:30:41
Die Frage ist ja wie das Lohngefüge im Betrieb ist. Was verdienen Kollegen, was verdienen Vorgesetzte, was verdienen Untergebene.
Wobei ich ne Forderung nach 25% mehr für aussichtslos halte. 10-15% mehr dürfte hoffnungslos sein.
Selbst 10 % sind unrealistisch. Wenn man die Firma wechselt, dann kommt man vielleicht auf 15 % - 20 %. Innerbetrieblich eher nicht außer man steigt auf. 100 € Brutto sind realistisch, oder stufenweise Anhebung. Heißt 2 x 100 € in 2 Jahren.
Druck bringt im Übrigen gar nichts. Man sollte ein freundliches Gespräch führen und die Kompetenzerweiterungen darlegen. Wenn eine Tariferhöhung nicht drin ist, dann sollte man es über Zulagen versuchen.
Drohungen sind tabu!
Gehaltsverhandlungen haben was mit psycho-Spielchen zu tun. Du musst den Chef dazu bringen, dass er dir mehr Gehalt zahlen will.
Am einfachsten geht das natürlich wenn man schon ne andere Stelle in Aussicht hat (oder man blufft halt was aber nach hinten losgehen kann).
Dann begibt man sich in die Position hilfesuchender AN ala "Chef ich hab ein Problem. Firma XY würde mich gerne abwerben und bietet mir XY Geld. Ich würde aber lieber hier bleiben. Nur die Gehaltsdifferenz zw. hier und dort ist halt doch sehr groß. Kann man da nicht was machen?"
Damit kommt das typische Auktionsverhalten zum Tragen: "Der will so und soviel bieten? Da halt ich mit" und man hat große Chancen auf ne Aufstockung.
Wenn das nicht geht kann man es auch in der Art und Weise probieren:
"Chef, ich hab da mal ne Frage. Und zwar würde ich gerne wissen wieso Sie der Meinung sind, dass ich immer schlechter in meiner Arbeit werde?"
Darauf hin wird er dich wahrscheinlich dumm angucken oder vielleicht antworten das dem doch gar nicht so ist. Woraufhin du sagen kannst: "Man wird im Allgemeinen ja danach bezahlt was man der Firma wert ist. Ich habe mit 1600Euro hier angefangen. Rechnet man jetzt eine jährliche Inflation von 2,5% ein dann bin ich jetzt im vierten Jahr hier also nur noch rund 1480Euro der Firma wert. Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass ich ein viel größeres Aufgabenfeld als am Anfang erledige, sprich mehr leiste dann ist meine Arbeit im Schnitt also noch um einiges weniger wert als noch vor 3,5 Jahren. Ich wüsste also gerne was ich falsch mache denn diese Tatsache demotiviert mich langsam."
Das sollte deinem Chef zumindestens zu denken geben ob er nicht doch ein paar Märker mehr locker machen kann.
user77
2009-10-20, 16:29:45
bei mir wars mal so:
als EDV techniker angefangen unter nem 2.edv tec. habe ca. 2 jahre gebraucht, bis ich wirklich alles beherrscht habe. (komplette edv, netzwerk, server, handys, domino, ...) und habe auch zahlreiche weiterbildungen besucht, alles bei mäßigem gehalt. als mein kollege gegangen ist, war ich dann alleine für 150 mitarbeiter zuständig. gehalt wollten sie nur 100€ netto erhöhen.
dann hatte ich aber anderes angebot, das besser bezahlt würde und ich sagte zum chef, dass ich kündige. der wüsste aber, dass kein neuer edv´ler alles in einem Monat von mir lernen könnte, also fragte er mich was die anderen bieten würden. habe dann großzügig aufgerundet, aber habe dann das erhalten was ich wollte.
Rooter
2009-10-20, 20:02:08
Trotzdem ging der Abteilungsleiter. Arbeitgeber lassen sich nicht gern erpressen, auch nicht von höheren Angestellten.Das war keine Erpressung sondern ein Angebot (der Tatbestand wäre hier eh nicht erfüllt, nicht mal für Nötigung würde es reichen).
Ich war natürlich nicht dabei, es kann ja auch so abgelaufen sein wie medi schrieb:
Am einfachsten geht das natürlich wenn man schon ne andere Stelle in Aussicht hat (oder man blufft halt was aber nach hinten losgehen kann).
Dann begibt man sich in die Position hilfesuchender AN ala "Chef ich hab ein Problem. Firma XY würde mich gerne abwerben und bietet mir XY Geld. Ich würde aber lieber hier bleiben. Nur die Gehaltsdifferenz zw. hier und dort ist halt doch sehr groß. Kann man da nicht was machen?"Die Ausgangslage ist genau die Selbe: Man will mehr Gehalt + man hat eine andere Stelle in Aussicht. In diesem Beispiel ist es nur psychologisch geschickter "durch die Blume" formuliert. :smile:
Es ist doch so: Wenn man nichts in die Waagschale wirft bzw. werfen kann werden 9/10 Chefs schlicht "Nein!" sagen. Was soll der AN denn schon groß machen!?
Er macht weiter wie bisher, quasi so als hätte das Gespräch niemals stattgefunden. Der Chef hat gewonnen.
Er gleicht das fehlen der Gehaltserhöhung aus, z.B. durch weniger sorgfältiges Arbeiten, pünktlicheres Feierabend machen o.Ä.. Beides dürfte sich aber langfristig zum Bumerang entwickeln.
Ob user77 seine Gehaltserhöhung wohl auch bekommen hätte wenn er kein besseres Angebot gehabt hätte und dadurch damit "drohen" konnte die Firma zu verlassen? ;)
MfG
Rooter
@Threadsteller, wie ist es nun ausgegangen?
Firma XY würde mich gerne abwerben und bietet mir XY Geld
ha ha ha .. das ist das dümmste dies du tun kannst
selbst ich als cheff eines mini betriebes würde sagen: "dann geh!"
entweder du fährst mit im schiff - oder nicht. sprunghafte mitarbeiter braucht kein konzern der welt - schliesslich stellt jeder angestellte eine art investition dar bzw. ein basic werkzeug auf das man zugriff haben muss!
ist jetzt sehr "inhuman ausgedrückt" aber man muss eben als cheff 2 gesichter zeigen.
A) das schiff prinzip - ich bin der captain!
B) der soziale part sofern ziele erreicht worden sind und man sich für kurze zeit in einem sicheren hafen befindet bevor man einen neuen kurs einschlägt
aber auf hoher see muss man die gemeinschaft betrachten und da ist absolut kein zeitpunkt für "persönliches"
.. im hafen ja .. ansonsten nein!
wenn jemand im hafen abspringt .. okey
wenn jemand auf hoher see abspringt ist das scheisse für die gesamte mannschaft
leute die schon bei 20 firmen angestellt waren und dies immer nur für kurze zeit würde ich nie nehmen. da nehm ich lieber jemanden der schon 3 jahre im hafen gewartet hat und motiviert ist einen kurs einzuschlagen.
also bei mir geht aus dem gesamtgewinn ein gewisser prozentanteil als bonizahlung an jeden mitarbeiter.
normalerweise erwartet man sich eine gehaltsverhandlung schon bei beginn die halbwegs "statisch" ist/bleibt - also 25% mehr auf einmal ist schon heftig.
da hättest du von anfang an "mehr" verlangen müssen... also im hafen.
auf hoher see zu sagen ..... ey du ich will eigentlich doch mehr! kommt schlecht.
... aber frag mal deinen cheff ob er für dich zuschläge für arbeitsplatzvörderungen bzgl. wohnungskosten rausholen kann.
sowas geht durchaus und würde dem betrieb auch nichts kosten!
Rooter
2010-11-27, 11:28:27
ha ha ha .. das ist das dümmste dies du tun kannst
selbst ich als cheff eines mini betriebes würde sagen: "dann geh!"Dann muss man halt gehen und das vorliegende bessere Angebot annehmen. Dass man in dem Punkt bluffen darf habe ich nie behauptet. ;)
Ich finde das Ganze jedenfalls nicht unfair dem Chef gegenüber. Im Gegenteil, anstatt ihm einfach zu sagen "Ich hab 'ne bessere Stelle gefunden, und tschüss!" bietet man ihm die Chance einen doch noch zu halten.
Ansonsten siehe was ich im anderen Thread schon dazu gepostet (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=8380700#post8380700) hatte.
entweder du fährst mit im schiff - oder nicht. sprunghafte mitarbeiter braucht kein konzern der welt - schliesslich stellt jeder angestellte eine art investition dar bzw. ein basic werkzeug auf das man zugriff haben muss!
ist jetzt sehr "inhuman ausgedrückt" aber man muss eben als cheff 2 gesichter zeigen.
A) das schiff prinzip - ich bin der captain!
B) der soziale part sofern ziele erreicht worden sind und man sich für kurze zeit in einem sicheren hafen befindet bevor man einen neuen kurs einschlägt
aber auf hoher see muss man die gemeinschaft betrachten und da ist absolut kein zeitpunkt für "persönliches"
.. im hafen ja .. ansonsten nein!
wenn jemand im hafen abspringt .. okey
wenn jemand auf hoher see abspringt ist das scheisse für die gesamte mannschaftWeis jetzt nicht genau was du mit diesem Hafen-und-hohe-See-Vergleich meinst. Liest sich so als wärst du in einer Branche in der immer wieder größere Aufträge anstehen für die man dann sein Team zusammenhalten muss!?
Ich arbeite in einer Servicefirma, wir haben das ganze Jahr über mehr oder weniger konstant viel zu tun. Bei uns gibt es keine "sicheren Häfen".
leute die schon bei 20 firmen angestellt waren und dies immer nur für kurze zeit würde ich nie nehmen.Stimmt, ich auch nicht. Mit jemand der nach 10 Jahren in der alten Firma vom Chef etwas gefordert hat, das nicht bekam und deswegen zu mir wechseln will hätte ich aber kein Problem.
MfG
Rooter
Berni
2010-11-27, 19:32:55
Weis jetzt nicht genau was du mit diesem Hafen-und-hohe-See-Vergleich meinst. Liest sich so als wärst du in einer Branche in der immer wieder größere Aufträge anstehen für die man dann sein Team zusammenhalten muss!?
Meiner Meinung nach liest sich das eher so als ob er seinen Einsteiger-Managementkurs etwas zu sehr verinnerlicht hat ;)
Lokadamus
2010-11-27, 19:39:15
habe dann großzügig aufgerundet, aber habe dann das erhalten was ich wollte.mmm...
Bei SPON gab es mal einen Artikel dazu, wie man richtig über das Gehalt verhandelt. So wie du es gemacht hast, soll es auch der richtige Weg sein.
Man sucht sich eine Summe aus, die man haben will und erhöht diese noch um einiges. Danach geht es zum Chef und die Verhandlungen beginnen. Man lässt sich runter handeln und beide freuen sich. Der Chef freut sich, weil er nicht soviel zahlen muss, wie am Anfang befürchtet und der Angestellte freut sich, weil er die eigentliche Summe, die er haben wollte, bekommt.
Allerdings muss man bei Gehaltsverhandlungen immer ein paar Sachen berücksichtigen. Wenn es der Firma schlecht geht, braucht man nicht nachfragen, wie es mit mehr Gehalt wäre. Sollten ein paar Kollegen jedes Jahr eine Gehaltserhöhung bekommen und man selber wird immer übergangen, sollte man sich überlegen, ob man hier wirklich richtig ist. Nebenbei sollten die Forderungen auch in einem gewissen Rahmen sein. Ich kann als Lagerarbeiter nach 2 Jahren schlecht 5.000€ Brutto mehr verlangen ;) (ok, verlangen schon, aber nicht erwarten, dass ich so eine Summe bekomme, außer der Chef denkt, statt Euro wären Cent gemeint ) ...
Slipknot79
2010-11-27, 19:45:41
>Wenn es der Firma schlecht geht, braucht man nicht nachfragen, wie es mit mehr Gehalt wäre.
Gerade dann kann man hingehen. Die Budgets werden normalerweise im Herbst angesetzt, also jetzt. Die Budgets sind Investitionen in die Zukunft, das heißt, man geht davon aus, dass es besser wird, also sind die Budgets besser dimensioniert als man denkt. Am besten ist, wenn man dem Chef klar machen kann, wieso man sich als Investition in die Zukunft lohnt (Geschäftsbericht lesen, den Teil mit "Ausblick" wiedergeben. ;) ) Besonders Hilfreich ist es sich ne Leistungsmappe zuzulegen, 2-3 Seiten über erfolgreiche Leistungen der letzten 1-2 Jahre, die man erbracht hat. Urlaubsvertretung, erfolgreiche Projekte etc..., am besten mit etwas Milchmädchenrechnung "Wir haben uns dies und jenes erspart, hochgerechnet auf Monate/Jahre blabla" präsentieren.
"Uns geht es schlecht, Krise" ist nur Rhetorik.
Geht es aber der Firma WIRKLICH schlecht -> Sinkendes Boot verlassen ;)
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