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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bausparvertrag sinnvoll?


Rooter
2009-10-18, 12:35:04
Da mein Bausparvertrag, den ich vor sieben oder acht Jahren auf anraten meines Vaters abgeschlossen hatte, jetzt zuteilungsreif ist, will mit der Wüstenroth-Berater natürlich gleich einen neuen aufschwatzen, dieses mal zusammen mit Wohnriester. Leider habe ich von dem Bereich überhaupt keine Ahnung. ;(

Erstmal meine Situation:
31 Jahre, unverheiratet, keine Kinder, beides soll auch noch länger so bleiben. Wohne zur Zeit zur Miete, wenn meine Mutter irgendwann stirbt werde ich meinen Bruder auszahlen und in unser Elternhaus ziehen.

Fragen:

Kann ich die Zuteilung eines BSVs nutzen um dann meinen Bruder auszuzahlen?
Kann ich die Zuteilung eines BSVs nutzen um dann das heute schon ca. 30 Jahre alte Haus zu renovieren?
Ist dieses Wohnriester wirklich so toll wie der Berater mich glauben lassen will ("Geld von Staat" usw.)?
Macht ein BSV bei den zur Zeit niedrigen Zinsen im Allgemeinen, und bei meiner Konstellation im Besonderen, überhaupt Sinn?


Antworten bitte für Dummies schreiben wenn möglich... :freak:

MfG
Rooter

Philipus II
2009-10-18, 12:50:50
ad 1 und 2: Frag deinen Berater
ad 3: Die staatliche Förderung ist ein netter Bonus, sollte aber nicht der einzigste Grund für einen Abschluss sein. Grundsätzlich sind Bausparverträge eigentlich nur intressant, wenn man das Darlehen auch nutzt.
ad 4: Die Zinsen haben aktuell einen Tiefstand, stimmt. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass das Zinsniveau dauerhaft so bleibt.
Man sollte für eine Finanzierung immer vorsichtig rechnen...

Black-Scorpion
2009-10-18, 17:02:30
Die staatliche Prämie ist sicher ein Bonus wenn der Vertrag sicher 7 Jahre läuft.
Tut er das nicht muss die Prämie zurück an Vater Staat gezahlt werden.

Und was du nach den 7 Jahren mit dem Geld machst ist deine Sache. ;)

ecodriver
2009-10-18, 17:07:17
1. ja, das Wohn-Riester dient dem Kauf einer Immobilie
2. Nein

Bundesfinanzministerium FAQ (http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_54010/DE/Buergerinnen__und__Buerger/Alter__und__Vorsorge/Altersvorsorge/113__Wohnriester__FAQ.html#1)

Gruß eco

/dev/NULL
2009-10-19, 13:34:49
Wenn man die Zinsen/sprich das Geld nicht nutzt taugt ein BSV wohl eher nicht. Und die Prämien sind/waren zumindest immer an bestimmt Gehaltsgrenzen gebunden (Wohnungsbauprämie zumindest damals) und über dem Grenzwert (versteuerndes Einkommen >25k€) kann man leicht kommen, je nachdem was man arbeitet.

Aus erzählten Erfahrungen ist es immer schwer, wenn man ein Haus nur z.T. mit nem Bausparer bezahlen kann, gibt Scherereien mit "Wer die Hauptschuld eintragen darf" usw.. Einen ich leih mir Geld indem ich nen Bausparer abschliesse und damit am Ende der Laufzeit die Schulden tilge rechnet sich selten.. zumindest bei meiner Mum war es günstiger die gesamten Schulden bei einer Bank zu machen, die dann auch Sondertilgungen akzeptieren. (entsprechende Bonität hilft natürlich)

Wenn man sich sicher ist in exakt 10 Jahre ein Haus zu bauen ist das aber bei den jetzigen Zinsen kein schlechtes Ding nehme ich an..

Wurschtler
2009-10-19, 13:55:19
Fragen:
Kann ich die Zuteilung eines BSVs nutzen um dann meinen Bruder auszuzahlen?


Ja. (das geht auch mit einem Wohn-Riester)


Kann ich die Zuteilung eines BSVs nutzen um dann das heute schon ca. 30 Jahre alte Haus zu renovieren?

Geht natürlich auch.
Aber Achtung: Mit einem riester-geförderten Bausparvertrag geht das nicht!



Ist dieses Wohnriester wirklich so toll wie der Berater mich glauben lassen will ("Geld von Staat" usw.)?

Wenn du es sinnvoll verwenden kannst, ja.
Ist ja wie ein normaler Bausparler, bloß dass du noch Staatskohle dazu bekommst. ;)
Dafür musst du aber eben gewisse Auflagen erfüllen.



Macht ein BSV bei den zur Zeit niedrigen Zinsen im Allgemeinen, und bei meiner Konstellation im Besonderen, überhaupt Sinn?


Ist wie jede Geldanlageform Glücksspiel, je nachdem, wie sich die Zinsen in Zukunft entwickeln.
Bei einem Bausparer hast du halt Zinssicherheit.
Damit weißt du schon heute, wieviel du in 10 Jahren rausbekommst oder monatlich für das Bauspardarlehen zahlen wirst.

Aber ein Bausparer lohnt sich meistens nur dann, wenn du wirklich das Bauspardarlehen in Zukunft zu genau dem Zeitpunkt brauchst.
Ansonsten ist ein Bausparer einfach nur furchtbar unflexibel und sobald er nicht mehr in deine Lebenssituation passt, ist er meistens ein Verlustgeschäft.
Daher sei vorsichtig und überlege es dir dreimal.
Wenn du zu unsicher sein solltest, dann lass es lieber.

Dein "Berater" bekommt i.d.R. 1% der Bausparsumme als Provision, das musst du auch immer im Hinterkopf behalten. ;)

Rooter
2009-10-19, 17:30:11
Danke für die Antworten! :wave2:

Wenn du es sinnvoll verwenden kannst, ja.

[...]

Ist wie jede Geldanlageform Glücksspiel, je nachdem, wie sich die Zinsen in Zukunft entwickeln.
Bei einem Bausparer hast du halt Zinssicherheit.
Damit weißt du schon heute, wieviel du in 10 Jahren rausbekommst oder monatlich für das Bauspardarlehen zahlen wirst.

Aber ein Bausparer lohnt sich meistens nur dann, wenn du wirklich das Bauspardarlehen in Zukunft zu genau dem Zeitpunkt brauchst.
Ansonsten ist ein Bausparer einfach nur furchtbar unflexibel und sobald er nicht mehr in deine Lebenssituation passt, ist er meistens ein Verlustgeschäft.
Daher sei vorsichtig und überlege es dir dreimal.
Wenn du zu unsicher sein solltest, dann lass es lieber.Ja, ich glaube ich werde es sein lassen.

MfG
Rooter