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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : IBM simuliert Katzengehirn


Baalzamon
2009-11-20, 10:33:08
IBM simuliert auf einem Superrechner einen Kortex mit 1 Milliarde Neuronen und 10 Billionen Synapsen in (nahezu) Echtzeit. (http://www.tecchannel.de/pc_mobile/news/2023887/ibm_katzensprung_in_richtung_gehirn_computer/)

Wieder einen Schritt weiter auf dem Weg zu echter KI und zu mehr Verständis wie das Gehirn funktioniert.

Lustig finde ich das letzte Zitat:
"Was IBM da macht ist trivial und hat wenig mit dem Gehirn zu tun", meint Markram gar.
:ugly:

Ich freue mich jedenfalls darauf noch zu meinen Lebzeiten (hoffentlich) echte KI zu sehen. Ausserdem wird man bestimmt durch ausgefeilte Simulationen die eine oder andere psychologische Erkrankung (besser) erklären können.

Wie seht ihr das? Gefahr oder Chance? Brauchen wir sowas überhaupt oder total nutzlose Forschung?

Die Sitichwortangabe ist übrigens für den Sack. KI ist zu kurz, Künstliche Intelligenz zu lang. :|

{655321}-Hades
2009-11-20, 11:15:13
Ausserdem wird man bestimmt durch ausgefeilte Simulationen die eine oder andere psychologische Erkrankung (besser) erklären können.

Wie seht ihr das? Gefahr oder Chance? Brauchen wir sowas überhaupt oder total nutzlose Forschung?


Psychische Erkrankungen wird man damit überhaupt nicht erforschen können. Wenn dann überhaupt nur solche mit hirnorganischer Ursache (und die lassen sich an zwei Händen abzählen [es sei denn man folgt dem Satz "Geisteskrankheiten sind Gehirnkrankheiten", aber wenn dies so wäre, sind wir noch Lichtjahre davon entfernt, sie mittels geeigneter Eingriffe zu heilen]), und selbst da ist es weitestgehend für die buchstäbliche Katz', denn mit der Simulation von Neuronen ist es nicht getan. Der Hirnstoffwechsel gestaltet sich komplizierter als die simple Verschaltung von Synapsen.

Monger
2009-11-20, 11:31:32
Das Problem ist doch hier nicht die pure Neuronenzahl.

Ein organisches Hirn wächst, und wird trainiert wie ein Muskel. Ein Klumpen Hirnmasse ohne äußere Stimulation und ohne Stoffwechsel ist ähnlich intelligent wie ein Türstopper.

Das Problem ist doch nicht die pure Rechenkapazität, sondern dass die biochemischen Vorgänge im Körper dermaßen komplex und vielfältig sind, dass man aktuell noch keine Ahnung hat wie eine Simulation davon aussehen soll. Aktuell können wir nichtmal ein Fliegengehirn simulieren, und das hat nun wirklich nicht allzu viele Neuronen.

Spasstiger
2009-11-20, 16:08:09
Man hat kein Katzengehirn simuliert, sondern ein künstliches neuronales Netz enormer Größe aufgebaut und damit einen theoretischen Aspekt untersucht, den man auch im Gehirn vermutet. Mit KI hat diese Simulation nur wenig zu tun, man ist auch gar nicht drauf aus, ein Gehirn zu simulieren.

Metzler
2009-11-24, 23:26:19
Hier etwas "Kritik" an dem simulierten "Katzen"gehirn:
http://spectrum.ieee.org/blog/semiconductors/devices/tech-talk/blue-brain-project-leader-angry-about-cat-brain

;D
Schön, dass noch andere aussprechen, was ich mir dachte ;)

Weyoun
2009-11-25, 07:22:49
Exakt. Einfach ein Netz mit großer Neuronenzahl. Dass auch ein Katzengehirn in bestimmte Bereiche untergliedert ist wie z. B. beim Menschen Amygdala oder Hippocampus usw. wird genauso wie der eben erwähnte Hirnstoffwechsel außer Acht gelassen. Desweiteren gibt es nicht nur Neuronen, sondern die mit den Neuronen verbunden Dendriten, Synapsen und Axonen etc. müssen auch irgendwie simuliert werden in hinblick, auf ihre Länge und Dopamin und Serotoninkonzentrationen usw.

Desweiteren gibt es nicht nur Neuronen sondern auch andere wie z. b. Gliazellen etc., die wie mittlerweile nachgewiesen nicht nur eine Stützfunktion haben, sondern Neuronen auch beinflussen können, sei es nur über eine schlechte "Isolation". Im Hippocampus wurden z. B. Stammzellen nachgewiesen, die diesen Hirnbereich immer wieder mit frischen Neuronen füttern - das gibt es z. B. in vielen anderen Bereichen des Hirnes nicht.

Wie die Input/Outputmatrix aufgebaut ist, würde ich mich auch noch interessieren. Wenn eine Katze keinen Input über Sinne hat ist sie blind, taub, gehörlos etc. Der Output eines solchen Gehirns ist dann mehr oder weniger zufällig. Die Katze könnte evtl. träumen, aber nicht nicht in Bildern etc, weil sie noch nie Farben und Formen gesehen haben kann.

Soweit ich keine detailierteren Information habe ist das meines Erachtens nur zur großen Teil PR, die sich in den Zeitungen gut macht.

Thanatos
2009-11-25, 08:52:48
Soweit ich keine detailierteren Information habe ist das meines Erachtens nur zur großen Teil PR, die sich in den Zeitungen gut macht.

Und war sogar schon damals weit kühner ausformuliert wurden. Vor einigen Jahren fiel mir am Zeitungsstand der Stadtbücherei mal wieder die Bildzeitung der Wissenschaft, P.M., in die Hände, wo auch ein Artikel zu finden war, wo irgendwelche Fachleute das Menschliche Gehirn einfach mechanistisch nachbauen bzw. sumulieren wollten, und dann der meinung waren, dass man das Gleiche herausbekommt. Diese personen wollten sich vor Jahren schon nicht mit einem Katzenhirn - oder gar nur Bereiche von diesem - zufrieden geben - sie wollten "alles".

P.M. hat schon manch einmal schöne, schön unterhaltsame, Artikel.

Dimon
2009-11-25, 09:01:04
Naja ein KI kann lernen, nicht auf biochemische weise, aber ich denke das dies möglich sein sollte...

Wer weiss wie sich unsere Technologie entwickeln könnte :)


Grüße