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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was könnten Shutterbrillen in Zukunft leisten?


Carl-Gustav
2009-11-27, 11:03:04
Hallo Forum!

Bisher war es ja bei der 3D-Darstellung durch Shutterbrillen so, das die maximal mögliche Frequenz durch den Bildschirm limitiert wurde und nicht durch die Shutterbrille selbst.
Sowohl bei Flachbildschirmen, als auch bei CRTs war bei etwa 120 Hz schluß.

Nachteil dabei war, daß das menschliche Auge immernoch ein Flimmern bemerkt und die 3D-Betrachtung deshalb "anstrengend" für die Augen war

Nun kommen aber allmählich Bildschirm-Technologien auf den Markt, die erheblich höhere Bildwiederholungsfrequenzen schaffen könnten.

Daher die Frage: Wieviel Hz könnten zukünftige Kombinationen aus Shutterbrille und Bildschirm erreichen?
Und wären zukünftige Shutterbrillen deutlich teurer als Heutige, nur weil sie mit höheren Frequenzen arbeiten?

Inquisitor
2009-11-27, 11:12:53
Ich hatte zur ersten großen Shutterwelle eine Elsa Revelator Brille und extra einen neuen sauteuren CRT angeschafft, der bei 1024er Auflösung damals knapp 150 Hz gebracht hatte. Für die Brille war das kein Problem. Ich denke mal, der Flaschenhals ist primär der Bildschirm.

Spasstiger
2009-11-27, 11:14:14
CRT schaffen auch deutlich mehr als 120 Hz. Die Top-Geräte gehen in niedrigen Auflösungen hoch bis 200 Hz. Und bei einem CRT ändert sich der Zustand eines Bildpunktes quasi sofort, wenn er mit dem Elektronenstrahl angeregt wird. Bei LCDs dauert es immer eine gewisse Zeit bis die Flüssigkristalle sich neu ausrichten.
Eine Shutterbrille selbst verwendet LCDs zum Durchlassen und Sperren des Lichts. Und diese LCDs sind natürlich - wie alle LCDs - relativ träge. Vielleicht kommt von daher die 120-Hz-Beschränkung.

/EDIT: Ok, eine Ansteuerung mit 150 Hz ist wohl auch möglich. Das Problem bei hohen Schaltfrequenzen der Shutterbrille ist halt, dass die LCDs in der Shutterbrille dann nicht mehr vollständig von schwarz nach weiß wechseln (bzw. von nicht durchlässig auf durchlässig). Das Kontrastverhältnis leidet und Geisterbilder entstehen, weil jedes Auge auch immer schwach das Bild fürs andere Auge sieht.

Nevermore4ever
2009-11-28, 17:10:02
Das Problem bei hohen Schaltfrequenzen der Shutterbrille ist halt, dass die LCDs in der Shutterbrille dann nicht mehr vollständig von schwarz nach weiß wechseln (bzw. von nicht durchlässig auf durchlässig). Das Kontrastverhältnis leidet und Geisterbilder entstehen, weil jedes Auge auch immer schwach das Bild fürs andere Auge sieht.

So wie ich das sehe ist das überhaupt kein Problem. Es muss nur eine ausreichend hohe Spannung angelegt werden, dann richten sich die Kristalle sehr schnell aus.

Gut, ich weiß jetzt nicht, ab wann sie kaputt gehen würden...

looking glass
2009-11-28, 18:00:28
Ja und mit einer höheren Spannung als der, die zum exakten umschalten nötig ist, erzwingt man zwar eine schnellere Schaltzeit, hat dann aber das Überschwinger Problem - der eigentliche Zielwert wird so nicht erreicht, sondern weit überschritten = falsche Farb/Helligkeitsanzeige des Pixels, der sich erst langsam von oben dann an den eigentlichen Zielwert annähert.

Du hast also ein immer dahinwaberndes, unruhiges Bild, bei schnellen, stetigen Wechseln des Pixels wirst Du dann auch nie wirklich den echten Zielwert sehen.

Das eigentliche Problem daran ist, das die Testsysteme daraufhin erstmal ausgerichtet werden müssen, sonst erkennen sie solche Überflieger nicht - das Problem hatte die c't mal vor jahren thematisiert.


So einfach ist es also auch nicht.

Nevermore4ever
2009-11-28, 19:03:35
Das weiß ich. Spasstiger hatte aber von Problemen der Shutterbrille gesprochen, und da gibt es das Overdriveproblem ja gerade nicht - denn Shutterbrillen funktionieren nach dem Prinzip "ganz oder gar nicht". Schwärzer als schwarz und durchlässiger als durchlässig - egal!

Liszca
2009-11-28, 22:05:32
/EDIT: Ok, eine Ansteuerung mit 150 Hz ist wohl auch möglich. Das Problem bei hohen Schaltfrequenzen der Shutterbrille ist halt, dass die LCDs in der Shutterbrille dann nicht mehr vollständig von schwarz nach weiß wechseln (bzw. von nicht durchlässig auf durchlässig). Das Kontrastverhältnis leidet und Geisterbilder entstehen, weil jedes Auge auch immer schwach das Bild fürs andere Auge sieht.

Sieht das dann aus wie ein vollrausch!?

Inquisitor
2009-11-29, 14:56:20
Naja, Du suehst dann bei einem Rennspiel beispielsweise mit dem einen Auge rechts neben der Mittellinie noch eine ganz blasse zweite Mittellinie und mit dem anderen Auge entsprechend links neben der echten noch eine dritte. Ist nur bei hohen Kontrasten aufgefallen. Die weiße Mittellinie auf dunkelgrauem Asphalt war so ein Beispiel. Hatte das damals mit der Revelator auch, weil 100% Dunkel konnten die nicht, weiss nicht, ob das bei den heutigen besser ist.

G.A.S.T.
2009-11-29, 23:11:04
Sieht das dann aus wie ein vollrausch!?
Tunnelblick könnte man auch irgendwie simulieren...vielleicht die Ränder abdunkeln und nur einen Kreis in der Mitte der Brille hell lassen? :biggrin:




Zum Topic: Ich weiss, dass manche Shutterbrillen 180Hertz schaffen. Das sind noch nicht einmal Profi-Brillen.