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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ungeborenes auf Raten verlieren?!


(del)
2009-12-02, 01:01:04
Hi

Die Tage hat es einen näheren Bekannten getroffen. Heute erzählte mir eine Freundin von uns, daß es wirklich stimmt. Ich habs ihm erstmal nicht glauben wollen.

Deutschland. Schwangerschaft im 4.5 Monat. Eine Untersuchung um festzustellen, ob das Kind sich korrekt entwicklet oder bo sich körperliche Behinderungen abzeichnen. Das Kind sieht 100% ok aus. Der Arzt stellt aber fest, daß es tot ist...

Jetzt kommts. Wenn ein ungeborenes Kind nicht durch eine Fehlgeburt verloren wird, sondern, wenn es im Mutterleib stirbt, bekommt man innerhalb 2-3 Tage einen Termin, an welchem eine "Abtreibung" medikamentös eingeleitet wird.

Ich dachte ich tick aus und bin immernoch aufgebracht. Wenn man also Pech hat, legt man sich noch 3 Nächte lang mit einem toten Kind im Bauch schlafen und läuft auch 3 Tage so durch die Gegend rum. Und der Mann immer daneben. Ob man es will oder nicht.

Was ist das bitte für eine verschiessene Welt, die wir uns hier selbst finanzieren? :mad: DAS GEHT GARNICHT :mad: :mad:

nggalai
2009-12-02, 06:07:19
Da gab’s im Bestatterweblog mal einen Artikel zu. Wenn ich es richtig verstanden habe, liegt das „Problem“ in der Rechtssprechung – nicht geboren = keine Totgeburt, ergo muß eine reguläre Abtreibung vorgenommen werden, damit man nicht gegen’s Gesetz verstößt.

Bescheuert.

Dimon
2009-12-02, 07:30:55
Ich glaube das juckt die Politiker garnicht solange es die nicht getroffen hat :mad:

Ich kann mir das garnicht vorstellen wie schlimm das ist :frown:

Zwergi
2009-12-02, 07:58:38
Äh nein. Um Himmels willen! Die Frau muss schnell in ein Krankenhaus und ausgeschabt werden. Das wird unter Vollnarkose gemacht. Das Infektionsrisiko ist viel zu hoch!

Labberlippe
2009-12-02, 08:12:54
Hi

Das muss ein Alptraum für jede Familie sein.
Der Grund warum die Wehen eingeleitet wird ist deshalb da ein Kaiserschnitt noch immer risiken birgt, deshalb wird Medikamentös versucht das Kind auszutragen.

Was ich weiss kann man bei uns in Österreich aber zwischen beide Varianten wählen.
-wobei die Frage ist ob bei 4,5 Monaten dies so gemacht wird.
Schlimm.

Gruss Labberlippe

(R)evolutionconcept
2009-12-02, 08:23:38
Eine Freundin musste ihr totes Kind auch gebären...grausam. Sowas will wohl keiner erleben. :(

atlantic
2009-12-02, 08:25:47
wenn es sich nicht um einen frühen Abort handelt, wird die Frau vor Einleitung der Geburt mit Medikamenten behandelt, die den Muttermund erweichen sollen. Das wird gemacht, um mögliche Verletzungen durch eine plötzliche Dehnung zu verhindern, die dann spätere Schwangerschaften gefährden könnten. Ich denke, daher diese 3Tages-Frist bis zum Termin in der Klinik. Der Muttermund ist ein verdammt kraftvoller Muskel, der ohne natürliche (Hormonveränderung kurz vor der natürlichen Geburt) oder künstliche Einflüsse (Hormongabe) nicht spontan nachgibt.

Und ja, das muß der Horror sein, zu wissen, das man ein totes Kind gebären wird. ;(

/edit.: @evo: bei der medizinischen Indikation gibt es keine zeitliche Begrenzung

Hellspinder
2009-12-02, 10:13:38
uns Männern bleibt ja so einiges erspart :freak:. Das ist wohl mit das Sahnehäubchen.

Wirklich ein furchtbarer Gedanke. Ich möchte da mit keiner Frau der Welt tauschen müssen.

stav0815
2009-12-02, 10:32:33
Puh, das ist echt heftig. Als ob es nicht reichen würde, dass das Kind bereits tot ist, man muss auch noch 3 Tage damit "rumrennen" mit der Gewissheit, dass es tot ist.

daflow
2009-12-02, 10:39:02
Äh nein. Um Himmels willen! Die Frau muss schnell in ein Krankenhaus und ausgeschabt werden. Das wird unter Vollnarkose gemacht. Das Infektionsrisiko ist viel zu hoch!

Ah, nein. Eine Ausschabung ist je nach Entwicklung nur bis ~14. Schwangerschaftswoche möglich. Bei einem normal entwickelten Kind in der 20. SSW ist nur eine "stille Geburt" möglich. Ja das ist grausam.

Was ist das bitte für eine verschiessene Welt, die wir uns hier selbst finanzieren? DAS GEHT GARNICHT

Versteh ich nicht ganz? Das ist die Natur, das ist das Leben. Ich weiß, das ist kein Trost :/

Shink
2009-12-02, 10:56:21
Wirklich ein furchtbarer Gedanke. Ich möchte da mit keiner Frau der Welt tauschen müssen.
Fehlgeburten - natürlich meist in einer früheren Schwangerschaftswochen - passieren sogar sehr häufig (mindestens 15% aller Schwangerschaften enden so). Sehr schön ist das nicht.

Eine Totgeburt ist natürlich nochmal um einiges belastender.

atlantic
2009-12-02, 12:40:52
der Prozentsatz an Fehlgeburten ist sogar noch höher.

Ca. 1/3 der befruchteten Eier gehen in einem sehr frühen Stadium ab, in dem die Frau noch nichtmal wirklich wusste, das sie schwanger war. Ein paar Tage Verzug beim Eintreten der Menstruation bringt einen selten auf den Gedanken, das man schon schwanger war. Das ist dann der Fall, wenn bei der Entwicklung des Fötus gravierend was schieflief in den ersten paar Wochen. Es hat immer auch einen Sinn, wenn ein Kind im Mutterleib stirbt. So schwer diese Tatsache auch zu begreifen ist.

Ich hoffe nur für betroffene Frauen, die obiges zu so spätem Zeitpunkt durchmachen müssen, das sie betreut werden.

Gast
2009-12-02, 12:41:19
wenn es sich nicht um einen frühen Abort handelt, wird die Frau vor Einleitung der Geburt mit Medikamenten behandelt, die den Muttermund erweichen sollen. Das wird gemacht, um mögliche Verletzungen durch eine plötzliche Dehnung zu verhindernIch glaube es geht darum, mit dem toten Kind noch paar Tage rumlaufen und schlafen zu müßen und nicht darum wie man es anschliessend enhtfernt.

(del)
2009-12-02, 12:50:34
Versteh ich nicht ganz? Das ist die Natur, das ist das Leben. Ich weiß, das ist kein Trost :/Gedacht war es so: Ich finanziere hier in Deutschland ein System welches einer Frau mitteil: "Blah blah. Ihr Kind ist tot... blah blah. Wir haben Dienstag. Kommen sie bitte Freitag um 12:30 in die Städtische Klinik. Wir leiten die Entbindung ein."

Ich bin zwar schon bisschen abgekühlt, aber Leute, es muß doch sofort einleuchten um was es mir ging. So wie stav und nggalai es verstanden haben.

Obwohl, Atlantic könnte Recht haben. Haben irgendwelche Abtreibungspillen auch eine so lange Wirkungsdauer? Ergo, wird die Frau sofort mit irgendwas behandelt (Pillen?, Spritze?) und es dauert wirklich eben seine Zeit (2-3 Tage?) Oder ist es nur der bürokratische Weg?

Ein Arbeitskollege hat mir gestern erzählt, bei seiner Schwester war es vor Jahren auch so. Ich frag mal genauer nach, ob in der Zeit schon irgendeine Behandlung stattfindet. Auch wegen der Betreuung.

Bandit_SlySnake
2009-12-02, 12:57:46
Gedacht war es so: Ich finanziere hier in Deutschland ein System welches einer Frau mitteil: "Blah blah. Ihr Kind ist tot... blah blah. Wir haben Dienstag. Kommen sie bitte Freitag um 12:30 in die Städtische Klinik. Wir leiten die Entbindung ein."

Ich bin zwar schon bisschen abgekühlt, aber Leute, es muß doch sofort einleuchten was daran nicht stimmt.

Obwohl Atlantic könnte Recht haben, aber haben irgendwelche Abtreibungspillen auch eine so große Wirkungsdauer? D.h. wird die Frau sofort mit irgendwas behandelt (Pillen?, Spritze?) und es dauert wirklich eben seine Zeit (2-3 Tage?) Oder ist es nur der bürokratische Weg?

Es klingt schlimm aber willst du die Mutter mit ihren "jetzigen" seelischen Zustand wirklich medikamentös mit Abtreibungspillen belasten? Ich denke das will nicht wirklich ein Arzt machen, denn da ist das Komplikationsrisiko schon immens hoch da sie bestimmt Beruhigungsmedikamente zusätzlich einnimmt.

Es klingt wirklich grausam, ich kann es mir auch beim besten Willen nicht vorstellen soetwas durchzumachen, aber man muss immer noch die Komplikationen für die Mutter sehen.

Aber wie gesagt ich würde auch natürlich für die schnellstmögliche Variante voten das Kind aus dem Mutterleib zu holen, nur das muss für die Mutter natürlich auch "sicher" sein.

-Sly

daflow
2009-12-02, 13:13:05
Gedacht war es so: Ich finanziere hier in Deutschland ein System welches einer Frau mitteil: "Blah blah. Ihr Kind ist tot... blah blah. Wir haben Dienstag. Kommen sie bitte Freitag um 12:30 in die Städtische Klinik. Wir leiten die Entbindung ein."

Ich bin zwar schon bisschen abgekühlt, aber Leute, es muß doch sofort einleuchten um was es mir ging.

Obwohl, Atlantic könnte Recht haben. Haben irgendwelche Abtreibungspillen auch eine so große Wirkungsdauer? D.h. wird die Frau sofort mit irgendwas behandelt (Pillen?, Spritze?) und es dauert wirklich eben seine Zeit (2-3 Tage?) Oder ist es nur der bürokratische Weg?

Ein Arbeitskollege hat mir gestern erzählt, bei seiner Schwester war es vor Jahren auch so. Ich frag mal genauer nach, ob in der Zeit schon irgendeine Behandlung stattfindet. Auch wegen der Betreuung.

Wollten die beiden denn die stille Geburt so schnell wie möglich? Es können sowohl medizinische als auch psychische Gründe (Trauerbewältigung) vorliegen nicht sofort nach der Diagnose mit wehen einleitenden Mitteln zu beginnen, wie das bei deinen Freunden aussieht, können dir nur die und die beratenden Ärzte sagen.
Google mal nach "stille Geburt" oder schau zum Beispiel auf urbia.de ins "frühes Ende" Forum.
Nicht unbdeingt alles was bei diesem Thema auf den ersten Blick "logisch" erscheint, ist auch der "beste" Weg.
Nachtrag: Falls die 3 Tage Zeit wirklich weder gewünscht sind noch eine ärztliche Empfehlung in dieser Art vorliegt, oder sich die beiden schlecht behandelt vorkommen würde ich auf jedenfall das Krankenhaus wechseln. Und nein es gibt keine gesetzlich bürokratischen Gründe warum man erst in 2-3 Tagen beginnen könnte (s.a. Erfahrungsberichte Thema "stille Geburt" im www)

daflow
2009-12-02, 14:04:13
Ich hoffe nur für betroffene Frauen, die obiges zu so spätem Zeitpunkt durchmachen müssen, das sie betreut werden.

Behandlung stattfindet. Auch wegen der Betreuung.

Seelisch/psychisch? Wie gut die Ärzte/Schwestern etc. auf die Betroffenen eingehen können hängt halt immer davon ab an wen man gerät. Natürlich wird einem im Normalfall psychologische Hilfe angeboten (der Möglichkeiten gibts gar viele, vom Therapeut über Gruppen bis zum Krankenhauspfarrer), je nachdem wann man wie zu was bereit ist...

noid
2009-12-02, 14:26:41
Es klingt schlimm aber willst du die Mutter mit ihren "jetzigen" seelischen Zustand wirklich medikamentös mit Abtreibungspillen belasten? Ich denke das will nicht wirklich ein Arzt machen, denn da ist das Komplikationsrisiko schon immens hoch da sie bestimmt Beruhigungsmedikamente zusätzlich einnimmt.

Es klingt wirklich grausam, ich kann es mir auch beim besten Willen nicht vorstellen soetwas durchzumachen, aber man muss immer noch die Komplikationen für die Mutter sehen.

Aber wie gesagt ich würde auch natürlich für die schnellstmögliche Variante voten das Kind aus dem Mutterleib zu holen, nur das muss für die Mutter natürlich auch "sicher" sein.

-Sly

Vllt hat das Krankenhaus so herum bessere Erfahrung gemacht als mit dem "Oh Kind ist tot, warten sie wir machen es gleich weg..."?

Außerdem ist hier die monetär Schiene wieder weit ab jeglicher Sinnhaftigkeit. Sowas schreibt die Bild.

stav0815
2009-12-02, 15:07:14
Ich glaube es geht darum, mit dem toten Kind noch paar Tage rumlaufen und schlafen zu müßen und nicht darum wie man es anschliessend enhtfernt.
So hab ich es auch verstanden. Ich bezweifel mal, dass man eine solche Situtation ohne bleibende (seelische) schäden überstehen kann. Diese 2-3 Tage müssen eine Qual sein, vorallem wenn man gewohnt war, das Kind strampeln zu spüren und jetzt das "Warten" auf das was kommen wird. ;(

Mein Beileid für die Eltern.

(R)evolutionconcept
2009-12-02, 15:11:11
So hab ich es auch verstanden. Ich bezweifel mal, dass man eine solche Situtation ohne bleibende (seelische) schäden überstehen kann. Diese 2-3 Tage müssen eine Qual sein, vorallem wenn man gewohnt war, das Kind strampeln zu spüren und jetzt das "Warten" auf das was kommen wird. ;(

Mein Beileid für die Eltern.


Mit 4,5 Monaten dürfte sie noch nicht all zu viel gespührt haben, wenn es das erste Kind war.

Ich denke diese Zeit soll auch dazu dienen, sich darüber Klar zu werden was das jetzt bedeutet. 3 Tage sind schon recht viel, aber 1 Tag fände ich schon ganz gut um erstmal die Gedanken zu sotieren. Die Eltern können dann auch entscheiden ob das Kind beerdigt werden soll, oder mit anderen Totgeburten verbrannt und sozusagen in ein Gemeinschaftsgrab soll. Und sowas sollte man vielleicht auch nicht noch beim verarbeiten des ersten Schocks entscheiden müssen.

Zwergi
2009-12-02, 15:14:33
Beerdigungen gibts erst ab 500 gramm Geburtsgewicht....:(

(R)evolutionconcept
2009-12-02, 15:30:52
Beerdigungen gibts erst ab 500 gramm Geburtsgewicht....:(

Wie gesagt, ich spreche aus Erfahrungen des 4.ten Monats.

daflow
2009-12-02, 17:09:53
Beerdigungen gibts erst ab 500 gramm Geburtsgewicht....:(

Da besteht keine Bestattungspflicht, aber afaik in fast jedem Bundesland ein Bestattungsanspruch (http://www.geburtskanal.de/index.html?mainFrame=http://www.geburtskanal.de/Wissen/E/VerwaisteEltern_Gesetze.php&topFrame=http://www.geburtskanal.de/header.html) (zumindest jenseits der 12.SSW)
Es gibt auch Krankenhäuser, die speziell für Kinder die nicht unter die Bestattungspflicht fallen, Gärten die als Sternenkinderfriedhof dienen.
Weiteres s.a. http://www.sternenkinder-eltern.de/index.php?id=346

Mylene
2009-12-02, 23:19:58
[...]Wenn man also Pech hat, legt man sich noch 3 Nächte lang mit einem toten Kind im Bauch schlafen und läuft auch 3 Tage so durch die Gegend rum. Und der Mann immer daneben. Ob man es will oder nicht.

Was ist das bitte für eine verschiessene Welt, die wir uns hier selbst finanzieren? :mad: DAS GEHT GARNICHT :mad: :mad:
Künstlicher Aufreger? Sei doch froh, dass es dank des medizinischen Fortschritts nur drei Nächte sind, und nicht mehr. Ganz abgesehen von sonstigen möglichen Gefahren.

(del)
2009-12-03, 00:04:02
Künstlicher Aufreger? Sei doch froh, dass es dank des medizinischen Fortschritts nur drei Nächte sind, und nicht mehr. Ganz abgesehen von sonstigen möglichen Gefahren.Ja sicher. Man könnte auch froh sein, daß es Hexler und Mixer gibt, falls jemand 3 Monate auf seine dritten Zähne warten sollte. Wo Verstand gefragt ist, muß man ihn auch nutzen. Wander erstmal selbst mit nem toten Kind 3 Tage durch die Gegend, dann meld dich nochmal.

@all
Nö Leute, darum gings nicht. Diagnose fand am "frühen" morgen statt. Beide wollten dann paar Stunden alleine sein. Das Kind quasi verabscheiden. Naja wie das halt so sein kann. Dana könnte es raus.

Auf keinen Fall wollte SIE aber mit dem toten Kind abends ins Bett um zu schlafen. Mußte sie aber. 2.5 Nächte sozusagen. Eine absolut unzumutbare Tortur für sie, wie auch für den Mann.

Ich hab übrigens immer von müßen und nicht wollen geschrieben. Soviel Spielraum selbst für leere Spekulationen gab es hier nicht.

Naja ok. Danke euch für die Teilnahme. Und speziellen Dank an PeTa für die "Tipps"/"Links".

eod

Gast
2009-12-07, 02:16:37
Das ist schon reichlich seltsam,da ja wenn das Kind schon tot ist,die Frau die
ganze Zeit vergiftet wird durch die Leiche.Bei einer Freundin von mir war es so, da sie es zu spät gemerkt haben.Es musste dann alles ganz schnell gehen.Von
daher ist das schon Körperverletzung.