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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Informatik-Studium: und jetzt?


MyVitriol
2009-12-07, 13:18:32
Hallo,

Folgende Situation: Ich habe seit ein paar Monaten das Informatik-Diplom (FH) in der Tasche.

Ich würde mal gerne euren Rat/eure Meinung zur Berufswahl nach dem Studium hören. Ich sehe das Forum nicht als alleinige Quelle für meine Entscheidungsfindung an, sondern rede auch mit Freunden und Famile darüber. Nichtsdestrotz tummeln sich hier ja viele IT-ler, die aus eigener Erfahrung sprechen können.

Ich überlege mir zurzeit brainstormartig, ganz ohne Vorbehalte gegen irgendwelche Berfusbilder, was ich wirklich will und was mir Spaß macht.
Ich hatte mir früher immer geschworen, dass ich nicht den Rest meines Lebens als programmierender Nerd 8h/Tag vor der Kiste sitzen will. Überhaupt gibt es sicher bessere Programmierer als mich :redface:.

Mir hat es eigentlich schon immer mehr Spaß gemacht, Problemstellungen zu analysieren, designen und kommunizieren, Geschäftsprozesse zu erstellen, (ja ich weiß furchtbar wichtigtuerisches Wort), mit Menschen Kontakt zu haben.

Arbeitsstellen, über die man in diesem Bereich stolpert, nennen sich dann so ähnlich wie "Junior Entwickler Business Intelligence" (BI und Geschäftsprozesse hatte ich beispielsweise als Wahlfach) oder "Junior Technical Product Manager". Aber was ist von solchen Stellen zu halten? Das hört sich meist sehr wischiwaschi an, oft kann man schlecht einschätzen was einen wirklich erwartet. Mir ist klar, dass Vorstellungsgespräche u.A genau dazu da sind, um solche Fragen zu klären. Trotzdem wäre es von Vorteil, dazu einige Erfahrungen im Voraus zu hören.

Und dann gibt es da noch, abseits von den festgetretenen Wegen eines Informatiker-Akademikers als Software-Entwickler in einem Unternehmen, den etwas verrückten Gedanken bei mir, in den Elektro/PC-Einzelhandel als Filialmitarbeiter einzusteigen, und dann später eventuell in höhere Positionen aufzusteigen. Das wäre sicher nicht die typische Karriere eines Akademikers und man würde sich wohl auch unter Wert verkaufen...dennoch gefällt mir irgendwie die Vorstellung, direkt an der Schnittstelle zum Kunden zu stehen, im wahrsten Sinne des Wortes "Hand anzulegen" und dann am Abend des Tages das Gefühl zu haben, etwas bewirkt zu haben. Vielleicht ist diese Vorstellung aber auch nur die naive und etwas "romantisch verklärte" Vorstellung eines frischen Studienabgängers, ich weiß es nicht :)
Deshalb frage ich einfach mal in die Runde, was ihr davon hält, und ob es jemand gibt, der solch einen Weg bestriten hat und mit Studium-Hintergrund in den Einzelhandel eingestiegen ist?

Matrix316
2009-12-07, 13:31:48
Mit so einem Diplom kannst du fast alles machen. :D Für den Einzelhandel, brauchst du aber sicher auch Kaufmännische Hintergründe, und die können fast genauso kompliziert sein wie Informatik selbst.

Wenn du nicht programmieren willst, wäre vielleicht auch IT Consultant eine Idee. Was immer der macht. ;)

Shink
2009-12-07, 13:37:57
Und dann gibt es da noch, abseits von den festgetretenen Wegen eines Informatiker-Akademikers als Software-Entwickler in einem Unternehmen, den etwas verrückten Gedanken bei mir, in den Elektro/PC-Einzelhandel als Filialmitarbeiter einzusteigen, und dann später eventuell in höhere Positionen aufzusteigen. Das wäre sicher nicht die typische Karriere eines Akademikers und man würde sich wohl auch unter Wert verkaufen...dennoch gefällt mir irgendwie die Vorstellung, direkt an der Schnittstelle zum Kunden zu stehen, im wahrsten Sinne des Wortes "Hand anzulegen" und dann am Abend des Tages das Gefühl zu haben, etwas bewirkt zu haben. Vielleicht ist diese Vorstellung aber auch nur die naive und etwas "romantisch verklärte" Vorstellung eines frischen Studienabgängers, ich weiß es nicht :)
Deshalb frage ich einfach mal in die Runde, was ihr davon hält, und ob es jemand gibt, der solch einen Weg bestriten hat und mit Studium-Hintergrund in den Einzelhandel eingestiegen ist?
Keine Ahnung wie es einem da ginge - da hab ich keine Erfahrung. Bin mir auch gar nicht sicher ob ein abgeschlossenes Studium im Einzelhandel ein Einstellungsgrund ist oder eher das Gegenteil (Gehalt).

Ansonsten: Viele IT-Jobs setzen sich aus mehreren Aspekten zusammen: Man spricht mit dem Kunden, plant (und verkauft damit auch indirekt), programmiert aber auch zumindest einen Teil davon selbst. Zumindest kenn ich bisher und im Bekanntenkreis kaum etwas anderes.

Aber du hast schon recht: Nicht jeder Informatiker ist zum Entwickeln geboren aber so gut wie jeder hat in null komma nix einen Job. Ob er damit glücklich ist ist eine sehr interessante, viel zu selten gestellte Frage.

Ach ja, gibt es ein angeblich ganz nettes Buch dazu:
http://ftp.oreilly.de/catalog/9781934356265/

Mr.Fency Pants
2009-12-07, 14:13:27
Deinen Interessen nach wäre IT Consultant ein geeigneter Beruf für dich. Dabei unterstützt du Unternehmen bei der Einführung neuer Hard- und Softwarelösungen. Das kann von kleiner Serverhardware über komplexe Szenarien (Vereinfachung von Geschäftsprozessen, Mailingsysteme, Firewalls, etc.) mit Hochverfügbarkeit gehen. Du bist derjenige beim Kunden vor Ort, der sich dann ganzheitlig um ihn kümmert und alle seine Wünsche zusammen mit den Technikern umsetzt. In der Position bist du kein Schrauber, sondern sorgst dafür, dass das Projekt von der Planung her sauber verläuft. In vielen Fällen ist man das Mädchen für alles, welches den Gesamtüberblick über die Kunden und die Projekte hat.

WTC
2009-12-07, 14:34:29
Deinen Interessen nach wäre IT Consultant ein geeigneter Beruf für dich. Dabei unterstützt du Unternehmen bei der Einführung neuer Hard- und Softwarelösungen. Das kann von kleiner Serverhardware über komplexe Szenarien (Vereinfachung von Geschäftsprozessen, Mailingsysteme, Firewalls, etc.) mit Hochverfügbarkeit gehen. Du bist derjenige beim Kunden vor Ort, der sich dann ganzheitlig um ihn kümmert und alle seine Wünsche zusammen mit den Technikern umsetzt. In der Position bist du kein Schrauber, sondern sorgst dafür, dass das Projekt von der Planung her sauber verläuft. In vielen Fällen ist man das Mädchen für alles, welches den Gesamtüberblick über die Kunden und die Projekte hat.

Jop, würde ich auch vorschlagen. bin derzeit "normaler" fachinformatiker/systemintegration, aber strebe auch den beruf des IT-Consultans an, das wäre der absolute traumjob. Vom PC zusammen schrauben hat man nach ner zeit die schnauze voll, und wirklich verwirklichen kann man sich da auch nichts denke ich, vorallem was das gehalt angeht, was ja auch ein wichtiger punkt ist. Ich bin derzeit administrator, und bin ganz froh, nicht mehr direkt mit dem "kunden" in verbindung zu stehen. Kann sehr stressig sein auf dauer!

Mr.Fency Pants
2009-12-07, 14:48:34
Jau, das kann wirklich stressig sein, manchmal kann man auch nach der Arbeit schwer abschalten, da einem dann ständig irgendwelche Projekte durch den Kopf gehen oder was man hier oder da noch verbessern könnte. Manche Kunden sind außerdem generell schwierig. Ich bin zwar kein "echter" Consultant, sondern Key Account Manager, aber die Berufsbezeichnungen vermischen sich mitunter so stark, dass man da nicht immer eine Grenze ziehen kann. Ein Consultant ist eher etwas technischer und weniger vertrieblich ausgerichtet als der Key Account Manager.

Das Positive an der Sache ist, dass man ganz gut verdient, viel Abwechslung und neue Herausforderungen hat, mitunter auch mal nette Kunden ;), und was in der heutigen Zeit sehr wichtig ist: man ist nicht so schnell durch jemand anderen ersetzbar. Klar, irgendwann ist jeder ersetzbar, aber wenn man jahrelangen guten Kontakt zum Kunden aufgebaut hat, dann will der Kunde auch möglichst nur mit dir sprechen. Gibt ja jede Menge Fälle, wo ein Key Accounter / Consultant beim Firmenwechsel auch die Kunden mitgenommen hat.

WTC, deine beiden letzten Sätze versteh ich nicht so ganz, du willst Consultant werden, bist aber froh, dass du keinen Kundenkontakt hast, oder ist damit der DAU gemeint?

WTC
2009-12-07, 15:06:33
Jau, das kann wirklich stressig sein, manchmal kann man auch nach der Arbeit schwer abschalten, da einem dann ständig irgendwelche Projekte durch den Kopf gehen oder was man hier oder da noch verbessern könnte. Manche Kunden sind außerdem generell schwierig. Ich bin zwar kein "echter" Consultant, sondern Key Account Manager, aber die Berufsbezeichnungen vermischen sich mitunter so stark, dass man da nicht immer eine Grenze ziehen kann. Ein Consultant ist eher etwas technischer und weniger vertrieblich ausgerichtet als der Key Account Manager.

Das Positive an der Sache ist, dass man ganz gut verdient, viel Abwechslung und neue Herausforderungen hat, mitunter auch mal nette Kunden ;), und was in der heutigen Zeit sehr wichtig ist: man ist nicht so schnell durch jemand anderen ersetzbar. Klar, irgendwann ist jeder ersetzbar, aber wenn man jahrelangen guten Kontakt zum Kunden aufgebaut hat, dann will der Kunde auch möglichst nur mit dir sprechen. Gibt ja jede Menge Fälle, wo ein Key Accounter / Consultant beim Firmenwechsel auch die Kunden mitgenommen hat.

WTC, deine beiden letzten Sätze versteh ich nicht so ganz, du willst Consultant werden, bist aber froh, dass du keinen Kundenkontakt hast, oder ist damit der DAU gemeint?

damit ist der DAU gemeint, der seinen drucker repariert haben will... sowas würde ich keinem empfehlen, der informatik STUDIERT hat ;) den irgendwann kennt man alles, und das ist einfach nur noch langweilig und ätzend, musste in meiner ausbildung knapp 3 jahre im Helpdesk arbeiten und irgendwann hat mans satt... die arbeit kann meistens auch irgendein praktikant erledigen. Consultant ist natürlich auf höherer stufe, und du hast NUR kundenkontakt, dies aber auf einer ganz anderen Ebene. Das wäre ein wirklich "schöner", wenn auch etwas stressiger, beruf.

Mr.Fency Pants
2009-12-07, 15:15:24
Ok, dann hab ich das doch richtig interpretiert, wobei sich manchmal auch bei größeren Kunden das Problem ergibt, dass z.B. der Geschäftsführer ein absoluter DAU ist und verlangt, dass dies oder jenes umgesetzt wird, obwohl er dir gar nicht sagen kann, was das eigentlich ist, bzw. was er will. Da ist dann immer Fingerspitzengefühl gefragt, dass man dem Kunden nicht unterschwellig zu erkennen gibt, dass er absolut keinen Plan hat.

RMC
2009-12-07, 15:23:57
Deshalb frage ich einfach mal in die Runde, was ihr davon hält, und ob es jemand gibt, der solch einen Weg bestriten hat und mit Studium-Hintergrund in den Einzelhandel eingestiegen ist?

Ich würd mal behaupten, ein Informatiker ist mit dem Studium für den Einzehandel genauso ungeeignet wie ein Betriebswirtschaftler, der sich im Bereich Systemintegration oder Softwareentwicklung engagieren will.

Dabei ist es unwichtig ob man im Einzehandel Computer verkauft oder Socken, das Fachwissen eines Informatikers ist dabei nur sehr sehr unwesentlich von Bedeutung, außer man schraubt im Hinterzimmer irgendwo die technischen Anlagen für die Verkaufsflächen zusammen. Und selbst dann braucht man dazu kein Studium.

Wichtiger sind betriesbwirtschaftliche Grundlagen, Kommunikation und Umgang mit Kunden (Account Management) sowie Werbung, Marketing und natürlich Verkauf. Mit solchen Kompetenzen wird man im Einzehandel eher erfolgreich sein.

MyVitriol
2009-12-07, 15:25:38
Danke für eure Meinungen und Erfahrungen soweit.
JIch bin zwar kein "echter" Consultant, sondern Key Account Manager, aber die Berufsbezeichnungen vermischen sich mitunter so stark, dass man da nicht immer eine Grenze ziehen kann. Ein Consultant ist eher etwas technischer und weniger vertrieblich ausgerichtet als der Key Account Manager.

Das Positive an der Sache ist, dass man ganz gut verdient, viel Abwechslung und neue Herausforderungen hat, mitunter auch mal nette Kunden ;), und was in der heutigen Zeit sehr wichtig ist: man ist nicht so schnell durch jemand anderen ersetzbar. Klar, irgendwann ist jeder ersetzbar, aber wenn man jahrelangen guten Kontakt zum Kunden aufgebaut hat, dann will der Kunde auch möglichst nur mit dir sprechen. Gibt ja jede Menge Fälle, wo ein Key Accounter / Consultant beim Firmenwechsel auch die Kunden mitgenommen hat.
Wie bist in die Position des Key Account Manager gekommen? Konntest du dort direkt einsteigen oder musstest du dich erstmal "hochprogrammieren"? Sicher letzteres oder?

sei laut
2009-12-07, 16:26:07
Wie bist in die Position des Key Account Manager gekommen? Konntest du dort direkt einsteigen oder musstest du dich erstmal "hochprogrammieren"? Sicher letzteres oder?
Also als normaler Consultant kannst du direkt mit dem Diplom einsteigen, wenn dich jemand nimmt. Jedenfalls hat das ein ehem. Kollege von mir geschafft mit seinem BA Dipom.
(den Key Account Manager kenne ich nicht)

Grundsätzlich gilt bei den Stellenausschreibungen: Die Leute, die diese machen haben keine Ahnung, was sie genau wollen. Das sind oft Personalmanager, die von ihrem Chef gesagt bekommen "Ich brauch jemand, der das kann, etwas von dem, etwas von dem und ganz viel x". Dann darf sich der Personalmanager überlegen, nach was er jetzt genau suchen soll und die Bezeichnung, die er dem Beruf gibt, kann auch ins Klo gegriffen sein und total falsch. Das musst du einfach schauen.

RLZ
2009-12-07, 19:19:16
Jop, würde ich auch vorschlagen. bin derzeit "normaler" fachinformatiker/systemintegration, aber strebe auch den beruf des IT-Consultans an, das wäre der absolute traumjob.
Traumjob ist eine gefährliche Aussage. Wenn du Pech hast, steigst du montagmorgens ins Flugzeug und hast keine Ahnung wann du wieder zuhause bist. Ein absoluter Familienkiller.... Hängt aber halt stark von dem konkreten Job ab. IT-Consultant ist eh ein verdammt ungenauer Begriff.

Wenn man gerne reist, Kundenkontakt haben will und Spaß am Programmieren hat, ist ein Job als Application Engineer auch nicht verkehrt.

MyVitriol
2009-12-07, 21:57:43
Ich werd mich jetzt mal auf eine Stelle namens "Junior Technical Product Manager" bewerben. Von der Stellenbeschreibung hört es sich nicht schlecht. Mal schauen was draus wird. :)

Edit:
Zusätzlich habe ich noch eine andere "klassische" SW-Entwicker-Stelle im Blick bei einem sehr renomierten Unternehmen. Der Fokus scheint hier auch nicht nur auf Programmierung zu liegen sondern auch viel auf Modellierung. Vom Thema her hört es sich sehr interessant an. Leider benutzen die dort Java/Eclipse, was nicht so gerade meine Paradedisziplin ist, d.h. ich müsste dort mir erst wieder das JAVA EE/Java Beans Gedöhns reinziehen und mich mit der Eclipse Plugin-Hölle rumplagen (ja bin bekennender .Net Fanboy) :freak:.

Monger
2009-12-07, 22:01:12
Meiner Meinung nach ist ein "reiner" Softwareentwickler heute arg schnell austauschbar... man sollte sich da noch andere Qualifikationen reinholen. Vielleicht mit BWL oder Projektmanagement mischen, oder halt Fachkenntnisse in einem sehr speziellen Gebiet aufbauen...

Der Bedarf ist zwar auch nach wie vor groß, aber die klassische C++ Tippse gibts halt wie Sand am Meer - und im Zweifel importiert man die sich aus Indien.

Ich persönlich hab ja Informationstechnik studiert, bin dann aber relativ weit in der Automatisierungstechnik gelandet.
Ich hab mich vor ein bißchen mehr als nem Jahr mal näher umgeschaut, ob ich nicht doch in einem ganz klassischen Softwarehaus unterkomme... mein Eindruck war: einen Job zu bekommen wäre nicht so das Problem gewesen, aber die Bezahlung war doch ne Ecke weniger als das was ich bis dahin gehabt hatte.

Und der Karriereweg als Softwareentwickler ist nicht SO lang. Darüber gibts halt noch mehr oder minder Software-Architekt und -Designer, und dann wars das. Langfristig wirst du Zusatzqualifikationen benötigen um da überhaupt hinkommen zu können... aber mit solchen Fragen kannst du dir eigentlich auch noch ein bißchen Zeit lassen! ;) Bist ja grade erst fertig geworden.

pest
2009-12-07, 22:33:09
Meiner Meinung nach ist ein "reiner" Softwareentwickler heute arg schnell austauschbar...

das kommt immer darauf an, was man für Software entwickelt

Capt'N Coax
2009-12-08, 15:21:47
Meiner Meinung nach ist ein "reiner" Softwareentwickler heute arg schnell austauschbar [...]

Der Bedarf ist zwar auch nach wie vor groß, aber die klassische C++ Tippse gibts halt wie Sand am Meer - und im Zweifel importiert man die sich aus Indien. [...]

mein Eindruck war: einen Job zu bekommen wäre nicht so das Problem gewesen, aber die Bezahlung war doch ne Ecke weniger als das was ich bis dahin gehabt hatte.


Das ist schlicht quatsch.
Hier in meiner Nähe (Aachen) werden Entwickler gesucht wie blöde. JEDER sucht GUTE Entwickler. Das Gehalt für einen Java Entwickler mit Schwerpunkt J2EE / Eclipse und 3 Jahren berufserfahrung liegt hier ~40000€ / Jahr. Ausbildung wohlgemerkt!

Gerade in kleineren Klitschen kann man sich festsetzen was die Kompetenz angeht.

Allerdings gebe ich dir in einem Punkt recht:
Wer sich als Studierter oder voll ausgebildeter Software Entwickler als Tester einstellen läßt, bekommt den zweiten Jahresvertrag nicht verlängert. Oft genug erlebt.


Und der Karriereweg als Softwareentwickler ist nicht SO lang. Darüber gibts halt noch mehr oder minder Software-Architekt und -Designer, und dann wars das.


Größtenteils ACK. Allerdings kann man natürlich auch einfach Personalverantwortung übernehmen und ins Projektmanagement wechseln. Kann nichts schaden wenn man da praktische Entwicklungserfahrung einbringt.

Generell gilt:
Die Kohle kommt erst mit Verantwortung (Personal, Projekte) rein. Ob ich allerdings Lust habe, als Projektierer Kunden ständig halbfertigen Krempel zu verkaufen sei mal dahingestellt. Und das tust du dort eigentlich ständig. Anschliessend entwickelst du oder dein Team dann den Kram unter Zeitdruck hinterher, der schon als fertig verkauft wurde.

Es kann auch sehr schön sein, als "Nerd" in Ruhe ohne viel Verantwortung die Kernentwicklung fortzuführen. Und wenn man dort ordentlich Kompetenz mitbringt, sogar zu recht guten Konditionen. Geschmackssache.

MyVitriol
2009-12-18, 14:41:33
Kleiner Nachtrag:

Ich habe mittlweile eine Zusage für eine Stelle als "Junior Technical Product Manager". Also im Prinzip genau der Tätigkeitsbereich, den ich wollte. :up:

iDiot
2009-12-18, 14:47:41
Und was machst du da genau?

Lawmachine79
2009-12-18, 14:49:42
verrückten Gedanken bei mir, in den Elektro/PC-Einzelhandel als Filialmitarbeiter einzusteigen, und dann später eventuell in höhere Positionen aufzusteigen.
Joar, so ein PC-Laden hat meist eine sehr tiefe Hierarchie. Die meisten Mitarbeiter kennen ihren Chef nur von Bildern oder Schreinen.

MyVitriol
2009-12-18, 14:55:25
Und was machst du da genau?
Es ist eine Schnittstellenfunktion zwischen Kunde und Entwicklung.
Man nimmt Anfragen/Wünsche/Beschwerden des Kunden entgegen und gibt sie weiter an die Produktentwicklung. Umgekehrt gibt man den Output der Produktentwicklung an den Kunden weiter. Man ist auch teilweise für das Qualitätsmanagement zuständigt. Man muss gewährleisten, dass ein Produkt nur nach einem erfolgreichen Testdurchlauf das Haus verlässt. Man bestimmt geeignte Testmethoden. Und man macht sich Gedanken wie man das Produkt in der Usability verbessern kann.

RMC
2009-12-18, 16:32:16
Es ist eine Schnittstellenfunktion zwischen Kunde und Entwicklung.
Man nimmt Anfragen/Wünsche/Beschwerden des Kunden entgegen und gibt sie weiter an die Produktentwicklung. Umgekehrt gibt man den Output der Produktentwicklung an den Kunden weiter. Man ist auch teilweise für das Qualitätsmanagement zuständigt. Man muss gewährleisten, dass ein Produkt nur nach einem erfolgreichen Testdurchlauf das Haus verlässt. Man bestimmt geeignte Testmethoden. Und man macht sich Gedanken wie man das Produkt in der Usability verbessern kann.

Da war das Informatikstudium ja ein Volltreffer :rolleyes:

MyVitriol
2009-12-18, 17:24:20
Da war das Informatikstudium ja ein Volltreffer
Sorry dass ich nicht deinem altmodischen Bild eines Informatikers entpreche. :rolleyes:

Außerdem soll es in einem Studium so was wie Wahlfächer geben, in denen man verschiedene Richtungen vertiefen kann.

RMC
2009-12-20, 12:39:01
Sorry dass ich nicht deinem altmodischen Bild eines Informatikers entpreche. :rolleyes:

Außerdem soll es in einem Studium so was wie Wahlfächer geben, in denen man verschiedene Richtungen vertiefen kann.

Du musst nicht meiner Meinung sein, aber ich halte dich aufgrund deiner aktuellen Qualifikation als leicht fehlbesetzt. Du bist in einem Bereich tätig, der mit Informatik so gut wie nix mehr zu tun hat, du wirst als Kommunikations-Bindeglied zwischen Kunden und Entwicklung eingesetzt (wie du selbst sagst), wo andere Qualifikationen nötiger wären.

Als Informatiker in diesem Bereich wär es in meinen Augen nur dann sinnvoll, wenn man länger aktiv an IT-Entwicklungsprozessen beteiligt war und die Strukturen gut genug kennt, um die gesammelte Erfahrung für die neue Position mitnehmen zu können :)

Da du die nicht hast, fehlt dir sowohl die praktische Erfahrung auf der Entwicklerseite als auch die Qualifikation fürs Projekt/KeyAccount Management.

In meinen Augen hat der Personalverantwortliche da nicht richtig entschieden. Es geht hier auf beiden Seiten Potential verloren, einerseits für die Firma, die entweder mit ausreichend erfahrenen Informatikern oder ausgebildeten Projekt-/Produktmanagern besser dran wäre, andererseits für dich selbst.

Wie dem auch sei...wünsche trotdzem gutes Gelingen.

sei laut
2009-12-20, 13:05:54
War wahrscheinlich eine Sache des Gehalts, was die Firma bereit war, zu zahlen.
Leute mit entsprechend Erfahrung lassen sich halt nicht für das einstellen, was einer will, der frisch von der Uni kommt.

SentinelBorg
2009-12-21, 10:35:11
das kommt immer darauf an, was man für Software entwickelt
Richtig, gerade bei kleineren Firmen kannst du dich recht einfach absichern, wenn du zentrale Elemente oder gar alles von wichtigen Produkten geschrieben hast. Selbst bei bestem Code und tollster Dokumentation, ist der Wechsel eines Entwicklers immer ein großer Aufwand und nichts was ein Chef gerne freiwillig macht, ausser natürlich es gibt massive Probleme mit dem jetzigen. ^^