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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bücherfrage zum Thema E-Bass.


noid
2010-01-07, 11:07:35
Kann mir jemand einen Tipp geben, welches autodidaktische Buch sich hier am besten anbietet?

Bisher hätte ich "Beginner's Bass: Basics & Grooves" von Manuel Steinhoff im Auge. Gibt es andere Stimmen zu dem Thema?

(Such zwar noch parallel einen günstigen Einsteiger E-Bass, aber auch ein Ramsch - konnte mir zumindest durch den vorhandenen Threadbestand erstmal helfen).

gruß, noid.

PS: falls jemand fragt warum Bass: meine Fingergröße plus Koordination in 4 Extremitäten schliessen Gitarre und Schlagzeug aus. :freak:

nggalai
2010-01-07, 12:53:57
Moin noid,

erst Mal: (y) Gut! Baß! (y)

Was genau möchtest Du denn aus Büchern lernen, und hast Du musikalische Vorbildung? Schon auf eine Stilrichtung festgelegt, oder einfach mal rumprobieren?

Cheerio,
-Sascha

noid
2010-01-07, 13:04:38
Moin noid,

erst Mal: (y) Gut! Baß! (y)

Was genau möchtest Du denn aus Büchern lernen, und hast Du musikalische Vorbildung? Schon auf eine Stilrichtung festgelegt, oder einfach mal rumprobieren?

Cheerio,
-Sascha

Meine Muskikalische Vorbildung ist Xylophon und Flöte, sowie ein wenig Notenlesen aus dem schulischen Musikunterricht. :freak:

Ansprüche sind halt "wie halte ich das Instrument einigermaßen richtig, damit mir nicht die Hand abfault?" und wie ich zur Bereicherung einer Rock-/ Coverband werden könnte. Insofern will ich erstmal sauber Lines spielen können.
Wenn ich sowas mal dann irgendwann auf die Reihe bekommen kann, dann kann ich sicherlich auch mit was anderem herumprobieren. Bzw das kann man schon mit am Bass herumprobieren bezeichnen.

Lehrer wäre halt vllt ein wenig schneller, aber im Moment habe ich zwar Zeit - aber nicht zu humanen Uhrzeiten. Falls die Frage noch auftauchen sollte.

Für das Instrument selber bin ich noch am stöbern, aber die unterschiedlichen Halslängen sind für meine Arme und Kraft nicht kriegsentscheidend. Suche aber auch noch nach jemandem der mir nen Bass mal leihen würde, also in meinem Umfeld.

nggalai
2010-01-07, 14:01:24
Moin noid,

nicht erschrecken, aber ich schreib zuerst einmal das, was ich allen Baß-Interessenten sage:

Such Dir zuerst einen Lehrer, und sei’s nur für 1-5 Lektionen.

Der Grund dafür: Auch wenn man Bücher liest kann man dermaßen viel falsch / ungünstig machen, in Sachen Körper- und Handhaltung, daß gegebenenfalls sogar nur eine Lektion bei einem Baßheini reicht, um Dir die miesen Sachen abzugewöhnen. Falls kein „richtiger“ Lehrer zur Hand ist, such Dir einen langjährigen Bassisten im erweiterten Bekanntenkreis. Falls er echt schon seit Jahren regelmäßig spielt, wird auch er sofort sehen, wo Du Dir von CTS bis Stützkorsett was einheimsen wirst …

Item.

Fürs Selbstudium empfehle ich Bassisten neben reinen Baß-Büchern auch die Harmonie-Reihe des AMA-Verlags:

http://www.amazon.de/neue-Harmonielehre-Bd-1-harmonischen-Grundlagen/dp/3927190004

„Die neue Harmonielehre, Band 1“; Band 2 geht zwar weiter aber ist nicht wirklich „nötig“. Aber wenn man das Dingens durch hat, versteht man plötzlich, weshalb Paul bei den Beatles eigentlich Trompete am Baß spielte als, nun ja, Baßgitarre. Ich empfehle hier auch mit großem Rumgehüpfe das Praxisbuch mit CD / Hörbeispielen. Hat man das alles durch, und geht nochmals alle paar Monate drüber, steht zumindestens das erste Fundament des sinnvollen Baßspiels.

Fundament zwei ist natürlich die Rhythmik. Hier empfehle ich für Bassisten ebenfalls wieder AMA:

http://www.amazon.de/Die-Rhythmik-Lehre-musikalisches-Arbeitsbuch-Instrumentalisten/dp/3927190012/

„Die Rhythmik-Lehre: Ein musikalisches Arbeitsbuch“.

Ja, es mag blöd erscheinen, solche Theoriebücher zu empfehlen. Vielleicht auch etwas neurotisch oder gar anal, aber nun ja – es hat große Vorteile, wenn man nach zwei Takten nur schon die richtige Stilgattung zuordnen kann oder merkt, daß 90 % des „Heavy Metals“ auf Blues basiert, nur 10 % auf Rock. Und daß das beim NuMetal ganz anders aussieht, und daß „Death Metal“ sich eigentlich an Jazz / Fusion orientiert, ned beim Rock oder klassischen Metal …

Falls Du auch nur ein bisserl an Kontrabaß oder Fretless denkst, wäre ein gutes Praxisbuch das hier:

http://www.amazon.de/Rock-Bass-Inkl-CD-u/dp/3927190055/

Oh, nochmals AMA … oh, well. Jäcki verwendet den klassischen Kontrabaß-Fingersatz an der Baßgitarre. Daher mein „bisserl“ da oben. Du wirst auch Baß-Bücher von Musikern finden, für die eine Baßgitarre vorwiegend eine Gitarre ist. Ich persönlich sehe das ein bisserl anders … Und kann entsprechend das Buch empfehlen, trotz des schamlosen Warwick-Marketings.



Ansonsten: Wenn ein Bassist oder ein Lehrer Deine Haltung korrigiert hat, CDs einwerfen und mitspielen. Damit hast Du nicht nur angenehmes Hörtraining (ich zumindest versuche lieber, Töne und Patterns aus meiner Lieblingsmusik zu extrahieren als aus Solfège-Übungen), sondern kannst auch noch an der Rhythmik und am Groove arbeiten. Und hast mehr Spaß dabei, mit dem Sänger / der Sängerin mitzuschreien, während Dich Deine Nachbarn verfluchen. Außerdem erhältst Du so Rüstzeug für Deine bevorzugte Stilrichtung, ganz abseits der Theorie.

Cheerio, und gut spiel,

-Sascha

evil_overlord
2010-01-07, 14:39:03
Ich seh das auch so wie Sascha, ganz ohne eine "Lernhilfe" aus Fleisch und Blut wirst du nicht auskommen. Zumindest nicht, ohne dir größere Probleme einzuhandeln. Vielleicht kann dir der Lehrer dann, nachdem er dein Spiel einschätzen kann, auch - falls nötig - ein Buch empfehlen, das für deine speziellen Anforderungen am besten geeignet ist, wenn du dann im Selbststudium weitermachst.

noid
2010-01-07, 15:06:46
Aus euren Beiträgen kann ich indirekt auch ableiten, dass ein guter/sehr guter Gitarrenlehrer nicht passend ist?

nggalai
2010-01-07, 15:39:15
Aus euren Beiträgen kann ich indirekt auch ableiten, dass ein guter/sehr guter Gitarrenlehrer nicht passend ist?
Jein.

Im Rock ist der Baß halt wirklich vorwiegend eine Gitarre mit E' als Grundton. Wenn Du das möchtest: Go ahead!

Aber als Idealist würde ich mich persönlich eher an Cellisten und Kontrabassisten orientieren. So oder so gilt: Was für den Song funktioniert ist okay. Ich mein, schau Dir mal NiN an. Oder Glass. Oder Bach. Sehr spezifisch.

Deshalb habich Dir die Harmonie-Bücher empfohlen. Man hat als Bassist vielleicht nur 4 (5, 6, 9) Saiten, aber das Einzige, was zählst, ist:

Was mach ich damit?

evil_overlord
2010-01-07, 18:43:19
Ich würde sagen kommt auf den Gitarrelehrer an. Wenn es einer von der "Klar kann ich das, das is wie meine Gitarre, nur ohne die 2 hohen Saiten"-Sorte is, dann eher nicht. Aber wenn er verstanden hat, daß der Baß trotz seiner der Gitarre ähnlichen Stimmung ein eigenständiges Instrument ist, und damit auch halbwegs umgehen kann, dann sollte das eigentlich fürs Gröbste ausreichen.

noid
2010-01-07, 20:39:48
Danke beide für die Eingebungen,

@nggalai: die Bücherrezessionen lesen sich erstmal nicht schlecht, vorallem die ersten beiden Links vorallem. Ein Arbeitskollege spielt(e) Schlagzeug in einer Band und er war immer am Mosern weil viele Gitarristen da irgendwie ein Problem haben.

Es wäre ja auch zu überlegen, dass ich den Bass Richtung Jazz/Blues lernen würde mit Lehrer - falls sich ab 21Uhr da leicht was finden würde, ansonsten habe ich da einiges umzuplanen. Zeitlich kann ich pro Tag 2Std aufbringen, auch wenn ich schätze die erste Zeit wird weniger intensiv genutzt bis man die Hände etwas koordinierter bekommt - denke nicht, dass Schmerzen in den Händen und Armen gut sind.

Das Neue-Jahr-Gute-Vorsatz-Syndrom soll das btw. nicht sein - Instrument gährt schon länger.

evil_overlord
2010-01-08, 08:15:46
Gerade am Baß ist der Aufwand an Training (i.S.v. Muskelaufbau) zu Beginn nicht zu unterschätzen, sogar dann, wenn man vorher schon Gitarre gespielt hat. Also hast du völlig Recht damit, das in der ersten Zeit weniger intensiv zu betreiben. Es bringt nichts, den Körper gleich zu überfordern.

astro
2010-01-08, 09:01:19
Danke Sascha. Jetzt hast Du mir den Mund wässrig gemacht.
Ich spiele seit nunmehr über 10 Jahren Bass, allerdings ohne jemals theoretische Grundlagen gelernt zu haben. Im schulischen Musikunterricht nie aufgepasst, weil keine Lust und kein Interesse.
Meine erste Band war damals einfach meine Clique, in der irgendwie jeder ein Instrument spielte. Nur eben niemand Bass. Und so brachte mir dann mein damaliger Gitarrist bei, wo sich welche Note auf dem Griffbrett befindet.
Im Laufe der Jahre und durch das Spielen in unterschiedlichen Bands lernt man mit der Zeit schon "irgendwie", sein Instrument zu spielen. Aber das Problem, dass ich seit Anfang an habe, bleibt grundlegend das selbe: Mir fehlt einfach der theoretische Hintergrund, der zum Schreiben eigener Lieder und zum Improvisieren sicher nützlich wäre.

Würdest Du die von Dir genannten Bücher auch jemanden empfehlen, der
a) sich noch nie mit Musiktheorie beschäftigt hat
b) sich mit der Notenschrift mehr als schwer tut (weil nie wirklich gebraucht: Tabs und "Gitarrist sagt die Noten an" ahoi), oder anders gesagt: Der keine Noten lesen kann?

Sebastian

nggalai
2010-01-10, 15:01:33
Moin astro,

och, das lohnt sich immer. ;) Bei der Harmonielehre wird auch die Notenschrift eingeführt (allerdings nur sehr kurz), ansonsten gibt’s genug Bücher / Kurse, um das aufzuarbeiten.

Ist halt wie immer Übungssache. Nicht aufgeben, auch wenn’s langsam voran geht. Und auch immer wieder mal nachholen, wenn Du nicht zu viel ab Blatt spielst oder gerne Partituren zur Musik liest.

Hmm, ist auch mal wieder nötig bei mir … :uponder:

So oder so – Harmonielehre ist ja ned nur das mit dem Ameisentheater auf dem Papier. Da gehören auch so Sachen wie IV-V-I dazu, respektive Akkordfolgen an und für sich.

http://en.wikipedia.org/wiki/Chord_progression

Ob man jetzt die Noten flüssig runterlesen kann ist fürs Verständnis nicht so wichtig. Hauptsache, man versteht, was da passiert (auch mit Leading tones unzo).

Cheerio,
-Sascha

noid
2010-01-10, 19:55:06
Bin in Kapitel 2 der Harmonielehrer - es dauerte fast 30 Jahre ingesamt, ein Studium der Nachrichtentechnik... bis ich den Käse aus der Schule jetzt verstanden und gar bestens "nachempfinden" kann.

Wozu musste ich quasi erst erlernen was eine Fouriertransformation ist um die Grundlagen der Harmonien zu verstehen? :freak:

Bisher finde ich das Buch gut, mal schauen wie lange der Author mich bei der Stange halten kann. Genial bisher: b, also h, oder bes gleich b... einer der Punkte wo man den deutschen Schülern kein Gefallen tut! "wo kommt das h daher?" Das hatte mir nie einer erklärt! das h war einfach... einfach so. A-G macht Sinn!

noid
2010-01-22, 07:34:34
Update: arbeit mich gerade Kapitelweise durch alle 4 Bücher durch. Harmonielehrer bin ich recht weit, macht Spass.
Die beiden bass-spezifischen Bücher habe ich beide genommen, weil ich ahnte was passiert: das eine Buch erklärt quasi die gleichen Dinge - aber "anders". Anfängerdinge werden mal so und mal so erklärt - mit beidem zusammen kann ich was anfangen.

Mir schwant ich sollte eh mehr als einen Fingersatz und Anschlagtechnik kennen, also her damit.
Suche noch immer ein Gerät :freak:

Flak
2010-01-22, 09:55:18
huch ich wusste ja gar nicht das hier so viele Bassisten unterwegs sind!
Hallo Kollegen sag ich dann erstmal :freak:

ich empfehle dir mal folgenden Thread (http://www.musiker-board.de/vb/e-b-sse/286451-faq-kleiner-first-steps-guide-f-r-angehende-bassisten.html) im Musiker-Board Forum durchzulesen.
Da stehen einige gute Tipps, Vorschläge und unter anderem auch ein Link auf eine kleine Sammlung für Anfängerbässe/Equipment.

Ich kann dir auch noch empfehlen folgendes Video (http://bassnews.de/index.php/haltung-und-daumenposition/) mal anzuschauen sobald du einen Bass zum spielen hast.

Ich hoffe es hilft dir ein bisschen, und ich wünsche dir schon mal viel Spass beim üben! :up:
mfg Flak

noid
2010-05-07, 20:32:16
Unglaublich - jetzt liegt er vor mir...

Kann man sich das vorstellen? Ich habe zuerst einen gebrauchten gesucht, nach 8 Wochen (teils zu weit, teils extrem teuer) habe ich dann nach günstigen Neuen gesucht - die letzten 4 Wochen habe ich dann nur gewartet, dass der/ein Bass zu mir kommt. Hat geklappt, ihr kennt das vllt... jemand hat immer einen im Probenraum. Jetzt fehlt nur noch Klinkenkabel und das Stimmgerät, schon unterwegs X-D
Nachdem ich ja jetzt Theorie durchgelesen habe (um das Schulwissen wieder präsent zu machen) kann ich jetzt anfangen, kabel vorrausgesetzt.

Wollte ja mal rückmelden was aus den Plänen geworden ist