Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gleichstufige Stimmung und der Dreiklang
Wenn ich auf meinem Keyboard/Digitalpiano-Hybrid einen Dur-Dreiklang spiele, erscheint mir dieser nicht sauber. Es klingt einfach schief, wie Tomate im Kompott. Das ist mir vorher, zum Beispiel auf meinem Einsteiger-Keyboard, nicht aufgefallen.
Der Dreiklang ist ja Grundton - große Terz - Quinte. Der Akkord Grundton-Quinte klingt sehr gut (ist mir schon früher auf einem Akkordeon aufgefallen.) Lt. einer Tabelle auf Wikipedia hat man bei gleichstufiger Stimmung bei der Terz (egal ob große oder kleine) eine besonders starke Abweichung zum reinen Ton.
Was ich mich frage ist, ob es die Dissonanten sind, die ich höre oder ob ich einen "richtigen" Gleichklang auf gleichstufig gestimmten Instrumenten einfach nicht gewohnt bin (der mittlere Ton weicht von der Frequenz her nur um etwa 5% ab.)
Spielt man die Töne des Dreiklangs nacheinander, habe ich nichts auszusetzen. Alle drei Töne zur gleichen Zeit empfinde ich aber nicht als harmonisch.
-Saphrex-
2010-01-09, 03:05:46
Also jetzt fällt es mir auch auf :freak:
Könntest du vielleicht ein Soundsample zur Verfügung stellen? Dann könnten wir zumindest feststellen ob mit deinem Keyboard vielleicht was nicht stimmt ;)
Erst mal Glückwünsch zum feinen Gehör, daß Du so etwas raushören kannst, ist nicht selbstverständlich.
Keyboards stellen mit der Wohltemperierung lediglich einen Kompromiss dar. Was für ein Instrument auf dem Keyboard spielst Du hier genau? Je nach Instrument sollte man die Temperierung und Stimmung entsprechend an die verwendete Tonart anpassen.
Bei der gleichstufigen Stimmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstufige_Stimmung) in der Quintenspirale (http://de.wikipedia.org/wiki/Quintenspirale) hat man beispielsweise in der Tonart C Abweichungen beim His und Des einen pythagoreisches Komma (http://de.wikipedia.org/wiki/Pythagoreisches_Komma) an Abweichung. Bei den Tasteninstrumenten verteilt man dann diese Abweichung auf verschiedene Tasten, daß es nicht ganz so auffällt. Man bekommt aber mit festen 12 Halbtönen und der heutig vorrangig verwendeten Tastatur von der Stimmung damit nie ganz hin. Saiteninstumente sind hier im Vorteil, da sie flexibel eingestellt und gestimmt werden können. Beim Klavier ist das wieder schwieriger, weshalb hier ja die Wohltemperierte Stimmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Wohltemperierte_Stimmung) eingeführt wurde. Bei der früheren oft verwendeten Mittleren Temperierung hatte man das Problem mit den sogenannten berüchtigte Wolfsquinte (http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsquinte).
Du wirst damit leben müssen, beschäftige Dich hierfür mal mit der Pythagoreische Stimmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Pythagoreische_Stimmung), reinen Stimmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Reine_Stimmung) und Wohltemperierte Stimmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Wohltemperierte_Stimmung), und die bereits erwähnte gleichstufigen Stimmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstufige_Stimmung), um das ganze Ausmaß zu begreifen. Ist nicht ganz trivial.
Eine schöne Seite mit Erklärungen und Beispielen findest Du unter
Das syntonische Komma in der Musiktheorie (http://delphi.zsg-rottenburg.de/linkmusik.html) von Joachim Mohr
Lösung: Stimme Dein Keyboard nach, und bleibe dann in der entsprechenden Tonart. Sobald Du die Tonart wechselst, mußt Du wieder nachstimmen. Alternative, gehe auf ein stimmbares Saiteninstrument zurück, aber da hast Du bei Tasteninstrumenten ein großes Problem. ;) Stimm das mal.
Bei jedem Keyboard übrigens wird die Kommaverschiebung anders eingestellt. Somit kann es durchaus sein, daß Dein altes in den von Dir bevorzugten Tonarten unauffällig war, und das neue hier, an der gleichen Stelle, auffällig wird.
Also jetzt fällt es mir auch auf :freak:
Könntest du vielleicht ein Soundsample zur Verfügung stellen? Dann könnten wir zumindest feststellen ob mit deinem Keyboard vielleicht was nicht stimmt ;)Dazu müsste ich mir einen Adapter 6,3 auf 3,5-mm-Klinke besorgen sowie ein Audiokabel mit männlichem Klingenstecker auf beiden Seiten. Dann mache ich mal eine Aufnahme. Ich wollte diese Woche (sofern es nicht immer so glatt ist dass man nicht Fahrrad fahren kann) eh noch in den Mediamarkt.
Erst mal Glückwünsch zum feinen Gehör, daß Du so etwas raushören kannst, ist nicht selbstverständlich.
Keyboards stellen mit der Wohltemperierung lediglich einen Kompromiss dar. Was für ein Instrument auf dem Keyboard spielst Du hier genau? Je nach Instrument sollte man die Temperierung und Stimmung entsprechend an die verwendete Tonart anpassen.Das alte Keyboard ist ein Yamaha PSR-185, das neue ein Yamaha DGX-630.
Nur die Grundstimmung lässt sich einstellen. Man kann beim DGX-630 die Frequenz vom Kammerton ändern und hat auch eine Transponier-Funktion. Ich kann aber nicht die Temperierung ändern.
Aufgefallen ist mir der Schiefklang erst, als ich versucht habe, die Intro-Akkorde der Piano-Version von Enyas China Roses zu spielen:
F-a-c'-e'
c-e'-g'-c²
F-a-c'-e'
c-c'-e'-g'
Der letzte Akkord klingt schief. Ich hab dann einzelne Noten ausgelassen und gemerkt, dass das e' nicht sauber reinpasst. Es ist zu hoch. Beim Hören habe ich eine orangefarbene Wahrnehmung des Akkords.
Meine bevorzugte Harmonie ist die Quinte, nach der war ich schon auf dem Akkordeon ganz verrückt. Den Dreiklang kenne ich eigentlich als einfach zu greifende Möglichkeit, die Töne erst nacheinander und dann zusammen zu spielen um einen ersten Eindruck vom Voicesample des Keyboards zu bekommen.
Du wirst damit leben müssen, beschäftige Dich hierfür mal mit der Pythagoreische Stimmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Pythagoreische_Stimmung), reinen Stimmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Reine_Stimmung) und Wohltemperierte Stimmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Wohltemperierte_Stimmung), und die bereits erwähnte gleichstufigen Stimmung (http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstufige_Stimmung), um das ganze Ausmaß zu begreifen. Ist nicht ganz trivial.Ja, man kann nicht mal eine einzelne Tonart perfekt stimmen, schon weil saubere Terzabstände keine exakte Oktave ermöglichen.
Eine schöne Seite mit Erklärungen und Beispielen findest Du unter
Das syntonische Komma in der Musiktheorie (http://delphi.zsg-rottenburg.de/linkmusik.html) von Joachim Mohr
Lösung: Stimme Dein Keyboard nach, und bleibe dann in der entsprechenden Tonart. Sobald Du die Tonart wechselst, mußt Du wieder nachstimmen. Alternative, gehe auf ein stimmbares Saiteninstrument zurück, aber da hast Du bei Tasteninstrumenten ein großes Problem. ;) Stimm das mal.
Bei jedem Keyboard übrigens wird die Kommaverschiebung anders eingestellt. Somit kann es durchaus sein, daß Dein altes in den von Dir bevorzugten Tonarten unauffällig war, und das neue hier, an der gleichen Stelle, auffällig wird.Wie gesagt wüsste ich nicht dass ich die Temperatur der Stimmung ändern kann.
In Dingen Tonarten hatte ich eine zeitlang die Meinung, dass zum Beispiel F-Dur spritziger als C-Dur klingt, D-Dur irgendwie erhaben und G-Dur gut für Kinderlieder ist. Das sind aber nur Hörgewohnheiten, bei gleichstufiger Stimmung klingt jede Tonart gleich. Ich habe kürzlich in allen Dur-Tonarten den Dreiklang probiert, richtig sauber ist er nie.
Wie erwähnt, mit den heutigen Tasteninstrumenten geht das auch kaum. Du spielst doch bestimmt aus dem Rom der Synthies ab, probiere doch mal, per Midi, ein Software-Plugin.
Eine Möglichkeit wäre auch noch, einen Sampler mit verschiedenen Samples zu verwenden, das wäre aber sehr aufwendig.
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