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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Seagate Barracuda LP / Platter - Discs - Heads - Confusion deluxe


puntarenas
2010-01-26, 02:23:15
Hallo,

mit der Barracuda LP Reihe hat Seagate relativ aktuelle Festplatten im Angebot. LP steht für Low Power, Seagate reitet also auch die güne Welle. Slogan: "Barracuda LP - Low power that won’t slow you down."

Im Gegensatz zu den Green-Label-Festplatten der Konkurrenz lässt Seagate die Scheiben mit 5900rpm statt 5400rpm drehen und versucht sich damit wohl im Green-Segment die Performachekrone zu sichern und das Marketing ein wenig anzuheizen. Aktuelle 7200rpm-Festplatten spielen dagegen leistungsmäßig in einer anderen Liga und da beispielsweise die Performancekönigin im Desktop-Bereich, eine Western Digital WD2001-FASS Caviar Black mit 1863GByte (btw. schlanke 240€), unter Last auch nur noch knapp 10W verbraucht, kann man den Stromspargag im Desktopbereich auch gleich wieder vergessen - es sei denn man lässt sich die prozentualen Einsparungen auf der Zunge zergehen.

Soviel dazu, ich weiß dass es schnellere Platten gibt und ich weiß, dass der Stromspargag bei Desktopplatten eine Marketingwelle ist. Trotzdem erscheint mir die Barracuda LP Reihe sehr attraktiv, da ich mit Seagate erstens sehr gute Erfahrungen gemacht habe, sie zweitens trotz der geringeren Drehzahl nicht unerträglich lahm sind und die preisgünstige 7200er-Konkurrenz mir umgekehrt nicht ganz so zuverlässig zu sein scheint.

Die Barracuda LP gibt es in drei Ausführungen: Seagate Barracuda LP product manual (http://www.seagate.com/staticfiles/support/disc/manuals/desktop/Barracuda%20LP/100564361c.pdf)

Seagate Barracuda LP 5900.12 1000GB (http://geizhals.at/deutschland/a425127.html) (ST31000520AS) - ab 67€
2 Discs, 4 Heads (laut Handbuch)

Seagate Barracuda LP 5900.12 1500GB (http://geizhals.at/deutschland/a425130.html) (ST31500541AS) - ab 85€
4 Discs, 8 Heads (laut Handbuch)

Seagate Barracuda LP 5900.12 2000GB (http://geizhals.at/deutschland/a425131.html) (ST32000542AS) - ab 144€
4 Discs, 8 Heads (laut Handbuch)

Hier fangen meine Fragen an:


Ich vermute einmal, wenn von Plattern die Rede ist, meint man eine Scheibe mit Vorder- und Rückseite. Ein Platter entspräche dann 2 Discs, richtig oder falsch?
2 Discs, 4 Heads hieße entsprechend ein Platter mit jeweils zwei Schreib-/Leseköpfen auf jeder Seite. Richtig oder falsch?


Nun sind die Reviews leider widersprüchlich. Beispielsweise behauptet TOM'S HARDWARE GUIDE (http://www.tomshardware.com/reviews/2tb-hdd-energy,2371-6.html), die Serie verfüge über 2 Platter für das 1GB-Modell, 3 Platter für das 1,5GB-Modell und 4 Platter für das 2GB-Modell. Ich denke, hier gehen die Begrifflichkeiten durcheinander, was THG als Platter bezeichtnet ist bei Seasonic eine Disc. Zunächst klingt das logisch, eine Disc (Platterseite) ist 500MB groß und für das mittlere Modell lässt man dann eben von zwei Plattern eine Disc unbenutzt und spart sich die Köpfe.

Allerdings schreibt zum Beispiel die c't im Platten-Karussell (21/2009) (http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/2009/21/142_kiosk) etwas anderes. Dort wird betont, dass das 1,5GB-Modell aufgrund der geringeren Bitdichte etwas langsamer arbeiten würde. Folglich wären (wie im Seagate-Handbuch angegeben) 2 Platter (4 Discs und 8 Heads) vorhanden, diese aber im Gegensatz zum 2GB-Modell etwas weniger dicht mit Daten gespickt.

Die Benchmarks scheinen ebenfalls für die These mit der vollen Discanzahl aber geringeren Datendichte zu sprechen, denn sowohl bei THG, als auch im c't-Test liegt das 1,5GB-Modell was den Durchsatz angeht hinter den 1GB- und 2GB-Geschwistern, schneidet bei den Zugriffszeiten aber leicht besser ab. Allgemein gilt ja, dass hohe Datendichten hoche Datenraten beim sequentiellen Lesen und Schreiben erlauben, das bei gleicher Umdrehungszahl mehr Sektoren pro Zeiteinheit unter den Köpfen vorbeisausen. Umgekehrt benötigen die Köpfe bei dicht gepackten Daten aber etwas länger zum Einschwingen, was die Zugriffszeiten leicht erhöht.


Was meint ihr, gibt es 3 Discs und 6 Heads oder 4 Discs und 8 Heads beim 1,5GB-Modell?


Erstaunlicherweise schneidet das 1,5GB-Modell dann im praxisnahen IOMix der c't dann trotz schlechterer Schreib- und Lesewerte und nur unwesentlich besserer Zugriffszeiten leicht besser ab als das 2GB-Modell und sogar deutlich besser als die 1GB-Schwester. Bei den praxisnahen Tests auf THG ist ein ähnliches Phänomen zu beobachten, ein Fehler in der Tabelle der c't scheint damit unwahrscheinlich.


Kann mir jemand erklären, woher das kommt? Die Benchmarks sagen bei Betrachtung der Schreib-/Lesewerte zunächst eindeutig, man sollte das 1,5GB-Modell eher meiden. Schaut man genauer hin, scheint plötzlich das Gegenteil der Fall. Kann mir jemand bei der Benchmarkinterpretation helfen?


:confused: :smile: :crazy:

Gast
2010-01-27, 18:45:02
unter Last auch nur noch knapp 10W verbraucht, kann man den Stromspargag im Desktopbereich auch gleich wieder vergessen (..) , ich weiß dass es schnellere Platten gibt und ich weiß, dass der Stromspargag bei Desktopplatten eine Marketingwelle ist. Trotzdem erscheint mir die Barracuda LP Reihe sehr attraktiv, da ich mit Seagate erstens sehr gute Erfahrungen gemacht habe, sie zweitens trotz der geringeren Drehzahl nicht unerträglich lahm sind (..)

Die Stromersparnis ist imho nur ein Nebeneffekt, den das Marketing dankbar aufgegriffen hat. Meiner Meinung nach ist man derzeit mal wieder auf der Suche nach Einsparpotential. Schnelle Platten setzen qualitativ hochwertigere und aufwendigere Laufwerke voraus. In Zeiten von klammen Kassen geht man deshalb wieder auf 5400 rpm zurück. Die große Kunst des Marketings besteht darin, im Kunden den Wunsch zu erwecken eine technisch rückschrittliche Ware haben zu wollen. Und täusch dich nicht: Hier sind Profis am Werk: Zum einen hat die minderwertige Ware, die man als neuen Standard (ja du hast richtig gelesen) am Markt etablieren möchte anfangs erstmal mehr Kapazität. Dann kommt das hirnrissige Ökoargument für die gelben Säcke unter uns dazu.

Mehr als die Hälfte der Joghurtbecher beziehungsweise mehr als die Hälfte der Plastikabfälle werden nicht wiederverwertet. Früher landeten sie in Deponien und Verbrennungsöfen, heute werden sie nur noch verbrannt.
http://publik.verdi.de/2007/ausgabe_04/gewerkschaft/aktuell/seite_6/A1


Hier fangen meine Fragen an:

Ich vermute einmal, wenn von Plattern die Rede ist, meint man eine Scheibe mit Vorder- und Rückseite. Ein Platter entspräche dann 2 Discs, richtig oder falsch?


A platter can store information on both sides, requiring two heads per platter.
http://en.wikipedia.org/wiki/Hard_disk_platter


2 Discs, 4 Heads hieße entsprechend ein Platter mit jeweils zwei Schreib-/Leseköpfen auf jeder Seite. Richtig oder falsch?

falsch
Ich vermute, daß man im Marketing inzwischen auf die Idee gekommen ist, daß ein Schreib-/Lesekopf ja eigentlich ein Schreibkopf und ein Lesekopf ist. Es ist darum nur logisch, wenn man sein Produkt zukünftig mit der doppelten Anzahl von Köpfen bewirbt: Ein Lesekopf für oben, ein Lesekopf für unten, ein Schreibkopf für oben, ein Schreibkopf für unten. Macht 4 Köpfe pro Platter. Möglicherweise sind Schreib-/Leseköpfe inzwischen tatsächlich physikalisch getrennt und sitzen nur noch auf derselben Gabel. ODER, du hast gerade den Clou entdeckt, warum die langsamen 5400er Platten im Vergleich zu 7200er Platten gar nicht so langsam sind -> doppelte Schreib-/Leseköpfe, die parallel arbeiten.....

....irgendwann wird diese Technik dann auch bei den 7200ern eingeführt. Und dann will man plötzlich wieder dringend aufrüsten. ;)


Was meint ihr, gibt es 3 Discs und 6 Heads oder 4 Discs und 8 Heads beim 1,5GB-Modell?

imho:
2 Platter
4 Discs
8 Heads
http://www.seagate.com/staticfiles/support/disc/manuals/desktop/Barracuda%20LP/100564361c.pdf
Wobei in der Firmware der Platte Disc 4 (und damit Head 7 und 8) deaktiviert ist bzw. komplett für Reserversektoren verwendet wird. Vielleicht kommt irgendwann ein Firmwareupgrade, welches die restlichen 0,5 TB freischaltet....

ne war nur Spaß. ;)

2 Platter
3 Discs
6 Heads

....auch wenn es nicht ausdrücklich im Datenblatt steht.


Kann mir jemand erklären, woher das kommt? Die Benchmarks sagen bei Betrachtung der Schreib-/Lesewerte zunächst eindeutig, man sollte das 1,5GB-Modell eher meiden. Schaut man genauer hin, scheint plötzlich das Gegenteil der Fall. Kann mir jemand bei der Benchmarkinterpretation helfen?

Auf welche Benchmarks beziehst du dich?
Auf jeder Festplatte gibt es schnelle (außen) und langsame (innen) Sektoren. Wie die Verteilung der Daten auf der HDD intern aussieht ist dabei einzig Sache der Firmware. Ich vermute, daß es technisch so gelöst wurde, daß intern eine Art Raid existiert (also auf allen Discs intern gleichzeitig gelesen/geschrieben wird). Das ein Raid über 4 Laufwerke (=Discs) schneller ist als über 3, dürfte irgendwo auf der Hand liegen. - Oder?

Allerdings sind die Benchmarks, die ich kenne eher so, daß man die Unterschiede zwischen dem 1,5 und dem 2TB der Barracuda LS mit dem Mikroskop suchen muß, weil sie unter der Lupe (IO-Meter) nicht zu erkennen sind. ;)

http://www.tomshardware.com/reviews/2tb-hdd-energy,2371-9.html

puntarenas
2010-01-27, 23:29:06
imho:
2 Platter
4 Discs
8 Heads

So steht es im Handbuch und implizit bei der c't.

Wobei in der Firmware der Platte Disc 4 (und damit Head 7 und 8) deaktiviert ist
Das wiederum deckt sich nicht mit den Benchmarkergebnissen, denn dann sollte das 1,5TB beim sequentiellen Lesen/Schreiben nicht hinter die Schwestermodelle zurückfallen. Die c't schreibt etwas von einer geringeren Datendichte, man würde also alle 4 Discs nutzen, nur nicht so eng beschrieben. Andererseits wäre das ein finanzieller Knieschuß, es sei denn man kann eine Art Resteverwertung (vgl. teildefekte Grafikkarten oder nicht ganz so freqzenzfreudige CPU-Kerne) betreiben.


bzw. komplett für Reserversektoren verwendet wird.

Du wirst lachen, davon hatte ich geträumt und wollte die Frage gleich auch noch anhängen. Dann habe ich aber beschlossen, mich zur Abwechslung mal nicht vollends zu blamieren und habs runtergeschluckt. Eine tolle Sache wäre das allemal. :up:


Auf welche Benchmarks beziehst du dich?
c't-Plattenkarussel (leider kostenpflichtig) und den verlinkten bei THG. Bei beiden kann man sehr gut sehen, wie das 1,5TB-Modell beim sequentiellen Lesen/Schreiben abfällt. Eine mögliche Erklärung bezüglich der geringeren Datendichte habe ich oben schon geschrieben. Gleichzeitig schneidet das Modell bei den Zugriffszeiten leicht besser ab, als die Schwestermodelle (wobei der 1TB-Variante die zusätzlichen Leseköpfe fehlen dürften, sofern gemittelt wird) , auch das wäre in diesem Sinne plausibel zu erklären. Erstaunlich ist nur, dass die minimal besseren Zugriffszeiten die schlechteren Transferraten (mehr als) zu kompensieren scheinen, denn ebenfalls in beiden Benchmarks holt das 1,5TB-Modell in praxisnahen Anwendungsszenarien auf.

Wie die Verteilung der Daten auf der HDD intern aussieht ist dabei einzig Sache der Firmware.
Ganz bestimmt sogar. Nicht nur die Datenverteilung ist ein wichtiges Kriterium, auch die Strategie bezüglich der Lesekopfbewegungsmuster. Die c't beschreibt zum Beispiel, wie Platten aus dem Serverbereich (15000rpm, SAS-Interface) trotz überragender Lese- und Schreibraten sowie Zugriffszeiten in den desktoprechnernahen Anwendungstests regelrecht eingehen. Die Platten sind auf Serveranforderungen getrimmt, dasselbe gilt für Desktopplatten umgekehrt.

Das ist übrigens auch der Hauptgrund, warum ich mir für diesen Thread die Seagate Barracuda LP Familie herausgegriffen habe. Ich würde annehmen, dass die Firmware der Modelle identisch ist. Herstellerübergreifende Vergleiche anhand von Drehzahl, Datendichte und Zugriffszeiten kann man dagegen mit Sicherheit vergessen, die sagen nicht viel aus.


Ich vermute, daß es technisch so gelöst wurde, daß intern eine Art Raid existiert (also auf allen Discs intern gleichzeitig gelesen/geschrieben wird).
Das hatte ich auch schon vermutet, bin mir aber nicht sicher, inwiefern man das steigende Risiko des Datenverlusts in Kauf nimmt. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht wie die Hersteller die Daten tatsächlich über die Discs verteilen, idealerweise würde man zwischen langsamen und schnellen Sektoren mitteln. Kann aber auch zu aufwändig sein und man schreibt stumpf von vorn nach hinten, wäre interessant zu wissen.



Allerdings sind die Benchmarks, die ich kenne eher so, daß man die Unterschiede zwischen dem 1,5 und dem 2TB der Barracuda LS mit dem Mikroskop suchen muß, weil sie unter der Lupe (IO-Meter) nicht zu erkennen sind. ;)

http://www.tomshardware.com/reviews/2tb-hdd-energy,2371-9.html
Kann ich nicht nachvolziehen, ich sehe da deutliche Auffälligkeiten. Leg mal die Lupe weg und setz deine Lesebrille auf! :tongue:

Gummikuh
2010-01-28, 00:14:59
Ich vermute einmal, wenn von Plattern die Rede ist, meint man eine Scheibe mit Vorder- und Rückseite. Ein Platter entspräche dann 2 Discs, richtig oder falsch?


Disc = Platter, aber ja das Dingen hat 2 Seiten.


2 Discs, 4 Heads hieße entsprechend ein Platter mit jeweils zwei Schreib-/Leseköpfen auf jeder Seite. Richtig oder falsch?


Ne, du hast pro Platter (oder Disc) maximal 2 Leseköpfe, also 2 Platter = 4 Leseköpfe, bei 3 Platter = 6 usw.

Zumindest ist laut Seagate die Datendichte und die Anzahl der Platter identisch, die Sektorenanzahl unterscheidet sich aber.Ich denke mal hier liegt der Hund begraben.

puntarenas
2010-01-28, 01:14:04
Disc = Platter
Hmm, also auch bei Seagate in besagtem Dokument? Das wären dann 4 Discs/Platter, also 8 beschreibbare Seiten und jede Seite hätte nur einen kombinierten Schreib-/Lesekopf.. :confused:

Kann natürlich gut sein, was weiß ich schon, dann würden auf eine Seite 250MB passen. Kriegt man denn vier von diesen Scheiben in ein 3,5"-Laufwerk? Ich hatte den Herstellern mehr zugetraut und 500MB pro Seite vermutet.



Ne, du hast pro Platter (oder Disc) maximal 2 Leseköpfe, also 2 Platter = 4 Leseköpfe, bei 3 Platter = 6 usw.

Also pro beschreibbare Seite nur einen Kopf. Schwach, aber billig und bestimmt leichter zu beherrschen.


Zumindest ist laut Seagate die Datendichte und die Anzahl der Platter identisch, die Sektorenanzahl unterscheidet sich aber.Ich denke mal hier liegt der Hund begraben.
Ja... laut Seagate, aber es passt hinten und vorn nicht zusammen. Laut c't verfügt das mittlere Modell über eine geringere Datendichte, was auch die Benchmarkwerte erklären soll. Glaube ich c't, dann lügt das Handbuch, glaube ich dem Handbuch, dann lügen die Benchmarks.

Bei meinen ersten Überlegungen bin ich ja noch von 500MB pro Discseite ausgegangen. Bei 250MB pro Discseite wäre es aber natürlich sehr naheligend, einfach nur 3 Discs für 1,5TB statt 4 Discs für 2TB (das Handbuch besteht ja auf 4) zu verbauen, aber warum sollte die Platte dann so grundverschieden performen und was hätte die c't zu ihrer ausdrücklichen Anmerkung getrieben.

Ich steh auf dem Schlauch. :confused:

Gast
2010-01-28, 09:19:54
Kann ich nicht nachvolziehen, ich sehe da deutliche Auffälligkeiten. Leg mal die Lupe weg und setz deine Lesebrille auf! :tongue:
Ja - sorry - ich hab da nicht richtig hingeschaut und die 1500er LP mit der 1000er LP verwechselt.

Die 1000er und die 2000er LP sind nahezu identisch bei der Performance und die 1500er ist eindeutig schlechter beim sequentiellen Lesen/Schreiben.

Ich würde dem aber keine allzu große Bedeutung beimessen. Ich könnte mir vorstellen, daß die 2000er und die 1000er LP im Test einfach ältere Laufwerke sind. Möglicherweise haben aktuelle 2000er und 1000er LP-Platten identische Werte wie die 1500er. Das können kleine Einsparungen bei der Herstellung sein bzw. auch eine kleine Änderung in der Firmware.

Die hätten im Benchmark mal konkret angeben sollen, wann sie die Platten gekauft haben und mit welcher Firmware die jeweilige Platte läuft. Da hätte man vielleicht was erkennen können.


mfg

puntarenas
2010-01-28, 11:52:59
Ich würde dem aber keine allzu große Bedeutung beimessen. Ich könnte mir vorstellen, daß die 2000er und die 1000er LP im Test einfach ältere Laufwerke sind.
Eher nicht, immerhin hat die c't dieselben Unterschiede gemessen und auch ausdrücklich mit der Datendichte erklärt.

Nochmal gesetzt den Fall, der c't-Autor weiß wovon er redet, dann unterscheiden sich 1,5TB- und 2TB-Variante nur durch die Datendichten, Anzahl der Discs und Headers sind gleich. Was mich erstaunt ist doch, dass die 1,5TB-Version in synthetischen Tests beim sequentiellen Lesen/Schreiben recht deutlich zurückfällt und lediglich bei den Zugriffszeiten kleine Vorteile verbuchen kann. Die mögliche Erklärung wiederhole ich gern nochmal:

durch eine höhere Datendichte rasen bei gleicher Umdrehungszahl pro Zeiteinheit mehr Sektoren unter den Leseköpfen vorbei.

allerdings brauchen (ebenfalls laut c't, habe ich mir nicht ausgedacht und klingt sehr plausibel) die Leseköpfe bei höherer Datendichte länger um sich einzuschwingen, was sich negativ auf die Zugriffszeiten auswirkt.


Dieses Phänomen kann man symptomatisch übrigens auch bei Platten anderer Hersteller beobachten, eine Erhöhung der Datendichte steigert tendenziell (Direktvergleiche zwischen Modellreihen oder herstellerübergreifend ergeben natürlich keinen Sinn) den Durchsatz und erhöht die Zugriffszeiten. Die c't schreibt sogar ausdrücklich, dass dadurch die modernen 7200er-Laufwerke (mit hoher Datendichte) wieder hinter die Vorgängergenerationen in Sachen Zugriffszeiten zurückfallen - Degeneration dank Fortschritt. Das nur zur (scheinbaren?) Untermauerung, zurück zur Seagate Barracuda LP.

Jetzt nochmal der Witz auf den ich hinaus wollte. Durchsatz deutlich schlechter, Zugriffszeiten nur minimal besser und in praxisnahen Benchmarks trotzdem mindestens auf Augenhöhe, das 1TB-Modell wird sogar kassiert. Wer kann das erklären?

Gummikuh
2010-01-28, 13:51:22
Schau mal die technischen Daten der 7200.12 Serie.

Interessant sind hierbei die 500er, 320er und die 250er.

Erstere hat 1 Disc und 2 Heads, letztere auch 1 Disc aber nur 1 Head.Soweit OK.

Die 320er ist aber interessant, da sie im Grunde mit der 500er Baugleich ist, auch die Datendichte ist laut Seagate Beschreibung identisch.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Platte nicht den ganzen physikalischen Speicher verwendet, sondern "künstlich auf Maß gestutzt" wird.

Die Zugriffszeit kann sich bei einem solchen vorgehen erhöhen, weil der Lesekopf einen kleineren Verfahrensweg hat (bzw. Lese-/Schreibbereich).

Je nachdem wie man Speicher wegnimmt, kann sich die Leserate allerdings etwas verschlechtern, vor allem am Anfang.

Das würde schon passen.

Warum man die 1500er nicht mit 3 Discs und 6 Heads ausstattet (hätte ich so nämlich auch vermutet). Ich denke mal man spart einfach Produktionskosten, da man absolut identische Teile verbauen kann.Weniger unterschiedliche Teile und durch hohe Einkaufszahlen geringere Stückkosten, einfachere Logistik & Produktion.

1 Cent kann bei hohen Stückzahlen schon ne richtige Stange Geld sein.

Kann auch sein, dass man mittlerweile die Discs wesentlich günstiger fertigen kann, gegenüber früher.
Da ist es aus heutiger Sicht eventuell günstiger Speicherplatz zu "verschwenden" und eine einheitliche Serie zu produzieren.

Ich stelle mich aber nicht jetzt hin und sage so ist es.Sind ein paar Überlegungen zu diesem Thema, so stelle ich es mir eben vor.

Die c't schreibt sogar ausdrücklich, dass dadurch die modernen 7200er-Laufwerke (mit hoher Datendichte) wieder hinter die Vorgängergenerationen in Sachen Zugriffszeiten zurückfallen - Degeneration dank Fortschritt.

Ja das ist die Kehrseite der Medaille.Durch die höhere Datendichte pro Seite hat sozusagen der Lesekopf auch viel mehr zu tun --> Zugriffszeit sinkt

Meine beiden Seagate Festplatten (320 GB 7200.11 und 500 Gb 7200.12) haben auch nur jeweils 1 Disc, in der Zugriffszeit liegen sie sogar gegenüber einer alten 160GB 7200.9 zurück, die Lese-/Schreibrate ist aber deutlich höher.