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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : BWL... oder besser garnicht studieren


addi522
2010-01-27, 14:24:36
Hallo,

Meine Situation: Hab 2009 Abi gemacht (1,7). Bin momentan dran meinen Zivildienst abzuleisten bis April 2010. Dann gehts ins Ausland und weiter geht meine Planung nicht. So war es zumindest bis vor kurzem. Jetzt hab ich mir Gedanken über die Zukunft gemacht.

Was ich will: Etwas studieren. Ausbildung hätte ich auch nach 10 Jahren Schule machen können. Hab zudem nicht wirklich Lust jetzt schon zu arbeiten und will mich einfach noch weiterbilden. Mein Wissensdurst ist einfach noch nicht gestillt. Außerdem sind die Chancen besser einen guten Job zu kriegen + bessere Aufstiegsmöglichkeiten (+ besseres Gehalt). Natürlich weiß ich, dass man das so pauschal nicht sagen kann, aber da ist schon was dran. Wie dem auch sein - ich möchte einfach studieren, alleine schon wegen der pesönlichen Weiterentwicklung.

Mein Problem: Ich kann alles ein bisschen und nichts richtig. Eben ein Allrounder. Kann mich auch für viele Dinge mehr oder weniger begeistern, wenn ich erstmal in der Materie drin bin. Ich muss meinen Weg aber erst noch finden.

Und so bin ich auf das BWL-Studium gestoßen. Bin von Mathematik und Wirtschaft nicht ganz abgeneigt (würde aber nicht sagen, dass mich diese Gebiete sehr interessieren). Relativ gute Berufsaussichten, man kann sich während dem Studium in eine bestimmte Richtung spezialisieren. Man hat eine sehr große Auswahl von Branchen, in denen man später arbeiten kann. Also, wieso nicht?
Jetzt hört man aber auch oft, dass es so Leute wie ich nicht schaffen werden das durchzuziehen usw. Man solle doch lieber was anderes studieren. Das ist aber in meine Fall schwer, denn es gibt kein Studium wo ich sagen würde "Das isses, das ist wie gemacht für mich, das begeistert mich".
Daher denke ich mir, dass es doch besser ist BWL zu studieren wo ich meinen Weg noch während dem Studium finden kann, als garnichts... oder?

Das Auge
2010-01-27, 14:35:35
Hehe, "ich weiß nicht was ich studieren soll, also mach ich halt BWL".

[x] Klischee zu 100% bestätigt :D

Oberon
2010-01-27, 14:37:52
Ich sehe jetzt an deiner Argumentation nichts, was ich als grundlegend falsch bezeichnen würde.
Allerdings gibt es mMn schon einige Dinge, die du beachten solltest:
- ein Studium ist auch mit einem nicht unerheblichen finanziellen Aufwand verbunden
- was ist, wenn du erst nach 1,2 Jahren merkst, dass das Studium nichts für dich ist? Dann ärgerst du dich vielleicht auch wieder über die verlorene Zeit.

Ich kann die Schwierigkeit eines BWL-Studiums nicht einschätzen (obwohl ich als Ingenieursstudent an der TUM vorgeschädigt/voreingenommen bin in dieser Hinsicht). Informationen aus erster Hand wären hier schon mal Gold wert.

Oberon
2010-01-27, 14:39:11
Hehe, "ich weiß nicht was ich studieren soll, also mach ich halt BWL".

[x] Klischee zu 100% bestätigt :D
MMn ist das weder eine notw. noch eine hinreichende Bedingung für ein solches Studium; ich kenne durchaus Leute, die das machen, und die haben einiges auf der Pfanne - für manche ist es halt einfach auch das Richtige.

Rockhount
2010-01-27, 14:44:20
Ich persönlich habe folgenden Weg eingeschlagen:

Abi -> Ausbildung zum Bankkaufmann -> Wirtschaftsstudium

im Nachhinein die Beste Entscheidung bislang.
Die Ausbildung hat mir deutliche Vorteile im Grundstudium gebracht, in vielen Bereichen
machen sich Berufschule und die Branche bemerkbar. Andere in meinem Semester hatten im Grundstudium oftmals viel mehr Lernaufwand als ich, weil man vieles schonmal gemacht hat.

Ich finde mittlerweile, dass man diese Pauschalisierungen von früher ("Geh studieren, dann verdienst Du hinterher gut.") nicht mehr ohne weiteres greifen.
Ein Abi ist in vielen Bereichen mittlerweile Standard, ein Studienabschluss nicht mehr so außergewöhnlich wie früher.
Es ist aber dennoch weiterhin so, dass man "wahrscheinlich" besser verdienen wird, wenn man
einen entsprechenden Abschluss hat. Ganz davon zu schweigen, dass für viele lukrative Positionen
eine entsprechende Qualifikation Voraussetzung ist.

Wenn Du Deinen Wissensdurst weiter stillen möchtest, ist das Studium sicher kein schlechter Weg.
Aus Gründen der Absicherung habe ich aber die Ausbildung gemacht, für den Fall der Fälle (Studienabbruch etc.). Das nimmt Dir dann niemand.

Hehe, "ich weiß nicht was ich studieren soll, also mach ich halt BWL".

[x] Klischee zu 100% bestätigt :D

[ ] Du hast den Post des Threaderstellers verstanden.

Es soll doch tatsächlich Menschen geben, die ein Interesse an allgemeiner Betriebswirtschaftlehre und deren unterschiedlichen Ausprägungen haben.
Soll der TE nun IRGENDWAS studieren, damit er dem Klischee nicht entgeht?

drexsack
2010-01-27, 14:45:15
Mein Problem: Ich kann alles ein bisschen und nichts richtig. Eben ein Allrounder. Kann mich auch für viele Dinge mehr oder weniger begeistern, wenn ich erstmal in der Materie drin bin. Ich muss meinen Weg aber erst noch finden.



Eben so geht es sehr sehr vielen nach dem Abi, das Abi bereitet ein auf die allerwenigsten Studiengänge vor, evtl Lehramt, aber sonst? Es ist ja nur ne allgemeine Hochschulreife, damit kannst du theoretisch alles studieren. Insofern würd ich mir in der Hinsicht keinen Kopf machen und weiter nach interessanten Studiengängen gucken.

Nexxus1980
2010-01-27, 14:49:01
Wie wärs wenn du zwei Interessensgebiete miteinander kombinierst? Viele Studiengänge gibt es auch in der wirtschaftslastigeren Variante, also den Wirtschafts-Informatiker, Wirtschafts-xyz usw.

/dev/NULL
2010-01-27, 15:05:32
Eine abgebrochene Ausbildung ist nicht weniger gut als ein abgebrochenes Studium.. meiner Meinung nach kann man sowohl Ausbildung als auch Studium vergeigen, wenn man nicht wirklich motiviert ist und andersherum sollte beides machbar sein, wenn man sich entsprechend anstrengt.

Wobei in meinen Augen Ausbildung leichter gewesen ist und als Grundlage/Vorahnungfür viele Studienthemen stehen kann - ich hab Ausbildung und später strudiert. Viele Themen waren mir da zum Glück schon bekannt.

BWL würde ICH nicht studieren, allein weil die Chancen danach nicht unbedingt super sind (wenn man nicht zu den besten 0.5% gehört). Ähnliches gilt wohl für Jura..
Geht es um spätere Karrierechancen ist wohl ein klassisches Ingeneursstudium (E-Technik, MaschBau ..) nicht verkehrt, wenn man mit nem Frauenanteil von 0% leben kann und extrem viel Mathe mag. Dafür kann man sich auf verschiedenste Bereiche spezialisieren, Industrie, erneuerbare Energien .. ..

Ich hab Informatik studiert (an der FH) und es nicht bereut, in meinem nächsten Leben wäre ich wohl Architekt oder BauIng mit Schwerpunbkt energisparende Bauweisen/erneuerbare Energien. Aber das ist dann meine persönliche vorliebe für das Thema.

Will man natürlich später Richtung Management ist BWL, Wirtschafts* o.ä. die richtige Entscheidung, aber ein *eigentlich interessiert mich das nicht ich machs halt weil* wird dich vermutlich nicht glücklich machen und auch nicht zum Ziel führen.

jazzthing
2010-01-27, 15:15:47
BWL würde ICH nicht studieren, allein weil die Chancen danach nicht unbedingt super sind (wenn man nicht zu den besten 0.5% gehört). Ähnliches gilt wohl für Jura..


Falsch. Das gilt ausschließlich für Jura (und Architektur). Man sollte nur relativ früh wissen, was man will und entsprechende Praktika absolvieren. Wenn man erstmal herausbekommen hat, welche Spezialisierung einem liegt, hat man schon so gut wie gewonnen (Controlling, Personal, Marketing, Management).

Ich habe (leider) das studiert, was mir Spaß gemacht hat (Geisteswissenschaften) und hatte es dann auf dem Arbeitsmarkt relativ schwer. Und jetzt geht meine Karriere doch in Richtung BWL (Produktmanagement), allerdings über Umwege, die ich mir mit einem vernünftigen Studium hätte sparen können.

Schuhu
2010-01-27, 15:16:15
Ich hatte letztens ein Gespräch darüber mit einem (Physik ;))-Prof.
Zitat "Die studieren halt für die Arbeitslosigkeit" (Edit; Glaub aber das ging um Medienwissenschaften...)

Es gibt wie Nexxus1980 schon sagte auch das Wirtschafts+x(ingenieur z.B.) Studium allerdings ist das wie mir gesagt wurde eher 1/3 Bwl und 2/3 vom Rest, also auch keine Weichspülnummer

MasterMaxx
2010-01-27, 15:24:50
Hallo,

Meine Situation: Hab 2009 Abi gemacht (1,7). Bin momentan dran meinen Zivildienst abzuleisten bis April 2010. Dann gehts ins Ausland und weiter geht meine Planung nicht. So war es zumindest bis vor kurzem. Jetzt hab ich mir Gedanken über die Zukunft gemacht.

Was ich will: Etwas studieren. Ausbildung hätte ich auch nach 10 Jahren Schule machen können. Hab zudem nicht wirklich Lust jetzt schon zu arbeiten und will mich einfach noch weiterbilden. Mein Wissensdurst ist einfach noch nicht gestillt. Außerdem sind die Chancen besser einen guten Job zu kriegen + bessere Aufstiegsmöglichkeiten (+ besseres Gehalt). Natürlich weiß ich, dass man das so pauschal nicht sagen kann, aber da ist schon was dran. Wie dem auch sein - ich möchte einfach studieren, alleine schon wegen der pesönlichen Weiterentwicklung.

Mein Problem: Ich kann alles ein bisschen und nichts richtig. Eben ein Allrounder. Kann mich auch für viele Dinge mehr oder weniger begeistern, wenn ich erstmal in der Materie drin bin. Ich muss meinen Weg aber erst noch finden.

Und so bin ich auf das BWL-Studium gestoßen. Bin von Mathematik und Wirtschaft nicht ganz abgeneigt (würde aber nicht sagen, dass mich diese Gebiete sehr interessieren). Relativ gute Berufsaussichten, man kann sich während dem Studium in eine bestimmte Richtung spezialisieren. Man hat eine sehr große Auswahl von Branchen, in denen man später arbeiten kann. Also, wieso nicht?
Jetzt hört man aber auch oft, dass es so Leute wie ich nicht schaffen werden das durchzuziehen usw. Man solle doch lieber was anderes studieren. Das ist aber in meine Fall schwer, denn es gibt kein Studium wo ich sagen würde "Das isses, das ist wie gemacht für mich, das begeistert mich".
Daher denke ich mir, dass es doch besser ist BWL zu studieren wo ich meinen Weg noch während dem Studium finden kann, als garnichts... oder?

Hey so gings mir auch!
Hab dann BWL genommen und bin jetzt Ende 1. Semster.
Kann dir nur von BWL abraten. Total langweilig. Auf der FOS fand ich Betriebswirtschaftslehre eig recht spannend, aber was wir im 1 Sem gemacht haben war total anders.
Wirtschaftsmathe war für mich als Mathe 3er schreiber recht schwer, aber ist machbar.
Schlimmer warn dagegen Fächer wie Organisation/Prozessanalyse. Jede Woche 3 Std Business geschwaffel aller "Die transformierte Ressource wird von der transformierenden Ressource transformiert und als input output analyse dargestellt".

addi522
2010-01-27, 15:27:53
Allerdings gibt es mMn schon einige Dinge, die du beachten solltest:
- was ist, wenn du erst nach 1,2 Jahren merkst, dass das Studium nichts für dich ist? Dann ärgerst du dich vielleicht auch wieder über die verlorene Zeit.


Das kann dir aber bei allem passieren. Bei jedem Studiengang, jeder Ausbildung usw. Also bleibt mir wohl nichts anderes übrig als irgendwas anzufangen - also ins kalte Wasser zu springen.


Ein Abi ist in vielen Bereichen mittlerweile Standard, ein Studienabschluss nicht mehr so außergewöhnlich wie früher.


Gerade deswegen ist es gut zu studieren. Und während dem Studium kann man sich ja durch Praktika (ist wohl eh Standard) UND sowas wie Auslandssemester (nicht ganz so Standard) vom Rest abheben.

Insofern würd ich mir in der Hinsicht keinen Kopf machen und weiter nach interessanten Studiengängen gucken.

Ja, werd ich auch noch machen. Aber alles was gegen BWL spricht, würde dann auch gegen die anderen Studiengänge sprechen. Hohe Kosten, Studienabbruch weil man merkt, dass es nichts ist, usw.
Aber gewisse Studiengänge kann ich von vornherein schon irgendwie ausschließen. Z.b. eine reine Naturwissenschaft wie Mathe oder Physik. Wäre mir viel zu heftig... Oder Anglistik oder Germanistik. Auch absolut nicht mein Ding. An und für sich finde ich Jura und Medizin nicht uninteressant, da bin ich aber eher "eingebunden" was die spätere Berufswahl angeht.

Wie wärs wenn du zwei Interessensgebiete miteinander kombinierst? Viele Studiengänge gibt es auch in der wirtschaftslastigeren Variante, also den Wirtschafts-Informatiker, Wirtschafts-xyz usw.

Kombinieren... hmm. Wäre natürlich keine schlechte Möglichkeit... Etwas anspruchsvoller wäres natürlich.


BWL würde ICH nicht studieren, allein weil die Chancen danach nicht unbedingt super sind (wenn man nicht zu den besten 0.5% gehört). Ähnliches gilt wohl für Jura..

Geht es um spätere Karrierechancen ist wohl ein klassisches Ingeneursstudium (E-Technik, MaschBau ..) nicht verkehrt, wenn man mit nem Frauenanteil von 0% leben kann und extrem viel Mathe mag. Dafür kann man sich auf verschiedenste Bereiche spezialisieren, Industrie, erneuerbare Energien .. ..


1. Stichwort: vom Rest der Masse abheben. Praktika, Auslandssemester, Sprachen (z.B. Deutsch, Englisch, Spanisch (Französisch).

2. Und das muss eben nicht sein. Bei so einem hohen Matheanteil sehe ich die Gefahr das Studium abzubrechen wesentlich höher als bei einem BWL-Studium (bin mir aber durchaus bewusst, dass man den Matheanteil bei BWL auch nicht kleinreden darf).

Rockhount
2010-01-27, 15:30:23
aber was wir im 1 Sem gemacht haben war total anders.


Grundstudium ist nunmal ein wenig ernüchternd.
Dort werden die Grundlagen für die Vertiefung/Intensivierung im Hauptstudium gelegt, insofern sollte man die ersten 3 Semester keine Wunder erwarten.

addi522
2010-01-27, 15:36:26
Hey so gings mir auch!
Hab dann BWL genommen und bin jetzt Ende 1. Semster.
Kann dir nur von BWL abraten. Total langweilig.

Nach 1. Semester rätst du mir vom Studium ab? Wir Rockhount sagt. Das Grundstudium ist wohl immer etwas langweilig. Zeigt mir ein Studium, wo das nicht so ist(es sei denn, man ist so ein Typ von Mensch, dem es Spass macht theoretisch zu denken und nur in Modellen denkt etc.) Genauso wars mit Latein in der Schule. 7-10 Klasse Formen auswendiglernen etc. In der Oberstufe wurds dann richig interessant (Philosophie, Vergil...)...

Philipus II
2010-01-27, 15:39:05
Ich studiere auch BWL, allerdings auch erst am Anfang.
Ich kann daher nichts über den späteren Studienverlauf sagen.

Wir haben in Regensburg Mathe für Wirtschaftswissenschaftler, das ist durchaus machbar.
Im Endeffekt reichen die Kenntnisse aus der Oberstufe des Gymnasiums schon aus, um die Klausur zu bestehen. Schließlich haben wir wieder mit dem Stoff der 11. Klasse angefangen:wink:
Wer sich in Mathe nicht übermässig schwer getan hat, wird auch kein Problem mit dem überschaubaren neuen Stoff haben. Wer de Aufgaben dann noch ein bischen übt, hat wirklich nichts zu befürchten.
Mit deinem Abischnitt solltest du in Mathe ja wohl ordentliche Leistungen hingebracht haben, daher rechne ich da nicht mit Problemen.

Zu den anderen 5 Bereichen (Makro, Mikro, Buchhaltung, Investition, Statistik) kann ich kurz sagen:
Mit Interese und grundlegenden Mathefähigkeiten sowie keiner Abneigung vor Formeln durchaus machbar.
Ohne Interesse ists jedoch Quälerei.

jazzthing
2010-01-27, 15:43:55
Das Grundstudium ist dazu da, die Spreu vom Weizen zu trennen. Und das funktioniert bei fast jedem (anspruchsvollen) Studiengang.

RMC
2010-01-27, 16:25:53
1. Stichwort: vom Rest der Masse abheben. Praktika, Auslandssemester, Sprachen (z.B. Deutsch, Englisch, Spanisch (Französisch).

Dafür, dass du so gut wie kein tatsächliches Interesse besitzt (Allrounder klingt für mich diplomatisch für "ich weiß nicht was ich will") und deine Vorstellung einfach nur in die Richtung "etwas studieren" geht, nimmst du den Mund ganz schön voll ;) Da haben sich schon einige dran verschluckt.

jazzthing
2010-01-27, 16:33:40
Dafür, dass du so gut wie kein tatsächliches Interesse besitzt (Allrounder klingt für mich diplomatisch für "ich weiß nicht was ich will") und deine Vorstellung einfach nur in die Richtung "etwas studieren" geht, nimmst du den Mund ganz schön voll ;) Da haben sich schon einige dran verschluckt.

Das Problem ist doch, dass sich ein tatsächliches fachliches Interesse erst während des Studiums herauskristalisiert. Meist fängt man ein Studium an, stellt dann fest: "Hey mein Nebenfach finde ich total toll, das Hauptfach interessiert mich Null" und wechselt dann. Das geht nicht wenigen so.

Hinterher ist man immer schlauer. Ich würde heute, in Retrospektive, auch etwas anderes studieren. Zum damaligen Zeitpunkt hat mich aber dieser Fachbereich nicht interessiert.

Armaq
2010-01-27, 16:49:52
Wenn du in Mathe gut bist, in die Wirtschaft willst und doch lieber mit anderen zusammen arbeitest (sonst geht auch reine Mathe, da brennt die Birne) nimm einen ökonomisch/betriebswirtschaftlichen Bachelor und danach kannst du einen fachspezifischen Master machen. Ist eine sehr gute Basis, die immer noch Raum für Entfaltung lässt. Ich habe Wirtschaftsrecht studiert (schreibe jetzt nur noch die Diplomarbeit) und ich habe die ersten 3 Semester auch oft an meiner Entscheidung gezweifelt. Allerdings kommen die Zusammenhänge erst später raus und dann macht es auch Spaß und man findet seine individuelle Richtung. :)

{655321}-Hades
2010-01-27, 18:49:05
Ich kann dir nur sagen, dass du an verschiedenen Punkten deines Studiums unterschiedlich schwer von deinem Studienfach begeistert sein wirst. Ich würde dir allerdings dringlichst dazu raten, etwas zu studieren, zu dem du dich intrinsisch motivieren kannst. Es macht wenig Sinn, auf den Verdienst zu schielen, wenn das Fach dafür einfach scheiße ist. Selbst wenn die Wahl auf ein absolutes Orchideenfach fallen sollte, wirst du es dort zu etwas bringen, falls du dich dafür begeistern kannst. Das ist eine Weisheit meiner Mutter, die ich bisher nur als wahr betrachten konnte: "In dem, was du gerne machst, bist oder wirst du auch gut."

Ich war am Anfang meines Soziologiestudiums absolut begeistert. Im zweiten Semester hätte ich fast abgebrochen, Ende drittes Semester war ich mir dann vollkommen sicher, dass ich das für immer beruflich machen möchte. Dann war ich mit dem BA fertig und hätte wieder kotzen können. Habe trotzdem den Master angefangen, und habe feststellen müssen, dass es mich kein Stück weit mehr befriedigt. Nicht, weil ich den Gegenstand auf einmal uninteressant gefunden hätte, sondern weil ich mit dem Zustand der Wissenschaft insgesamt sehr unzufrieden war (oder zumindest der Art und Weise, wie sie bei uns betrieben wird). Das große Glück bei dem Fach liegt nun in der Tatsache, dass es unheimlich breit gefächert ist und man es wirklich schwer hat, KEIN Interessengebiet darin finden zu können. Und trotzdem habe ich noch parallel mit Informatik angefangen.

Gerade wenn du sagst, dass der Wissensdurst dich treibt, solltest du Zukunftsaussichten vollkommen ausklammern, denn du wirst nur in einem Studium glücklich, das dir wirklich so vielseitige Möglichkeiten bietet, wie du sie dir wünscht, und BWL schätze ich da doch etwas mau ein.

Migrator
2010-01-27, 19:20:08
Ich persönlich habe folgenden Weg eingeschlagen:

Abi -> Ausbildung zum Bankkaufmann -> Wirtschaftsstudium


:uponder: Bist du mein Zweitaccount? :unono::ulol4:

@TS
Studiere VWL. Ist nicht so öde wie BWL ;D. Oder mach nen luschen Studiengang Wipäd wie ich :freak:

MooN
2010-01-27, 20:28:01
das dir wirklich so vielseitige Möglichkeiten bietet, wie du sie dir wünscht, und BWL schätze ich da doch etwas mau ein.

Alles was du davor geschrieben hast, kann ich nur voll unterstreichen. Aber die Möglichkeiten mit BWL als "mau" einzuschätzen... :ugly:

Um den Ratschlag von Migrator aufzugreifen:
Du könntest dich auch einfach für Wirtschaftswissenschaften einschreiben. Das ist quasi der Studiengang für diejenigen, denen selbst BWL noch zu wenige Möglichkeiten offen lässt. In meinem Fall kann man sich da nach der Assessmentphase noch zwischen

BWL
VWL
WiInfo
WiPäd

entscheiden.

Das Klischee "ich hab Abi und weiß nicht was ich machen soll -> BWL" trifft (leider) sehr oft wirklich zu. Aber bei den meisten funktionierts.. :)

Philipus II
2010-01-27, 20:44:33
In Regensburg beginnen BWL und VWL eh gleich. Man kann problemlos noch nach 2 Semestern wechseln.

Live1982
2010-01-27, 21:04:25
Nach 1. Semester rätst du mir vom Studium ab? Wir Rockhount sagt. Das Grundstudium ist wohl immer etwas langweilig. Zeigt mir ein Studium, wo das nicht so ist(es sei denn, man ist so ein Typ von Mensch, dem es Spass macht theoretisch zu denken und nur in Modellen denkt etc.) Genauso wars mit Latein in der Schule. 7-10 Klasse Formen auswendiglernen etc. In der Oberstufe wurds dann richig interessant (Philosophie, Vergil...)...

Studiere auch BWL (FH Köln) und das eigentlich auch so mehr oder weniger zufällig. Einfach mal beworben nach meiner Ausbildung als KFZ-Mechatroniker. Und ich muss sagen, es macht mir tierisch viel Spaß! Wenn man ein wenig Interesse zeigt ist es wirklich nicht langweilig! Bin jetzt im 4. Semester, bald kommen die Schwerpunkte. Ich denke ich gehe in Richtung Berufsbildung und Controlling (man muss 2 Schwerpunkte machen).

btw: klischees und vorurteile gibts wohl zu jeden studiengang :wink: also davon würde ich mich nicht beeinflussen lassen

Das Auge
2010-01-27, 21:19:48
In Regensburg beginnen BWL und VWL eh gleich. Man kann problemlos noch nach 2 Semestern wechseln.

Oh nein, Ph-zwo studiert in Regensburg. Dann pass mal auf, daß du nicht vom zusammenbröselnden Gemäuer erschlagen wirst ;)

Philipus II
2010-01-27, 22:57:07
Ach, so schlimm ist das nicht.
Der WiWi Trakt ist sogar dicht, nur im zentralen Hörsaalgebäude tropfts:biggrin:
Es ist nicht schlimmer als unsere Schule:wink:

{655321}-Hades
2010-01-28, 05:05:22
Alles was du davor geschrieben hast, kann ich nur voll unterstreichen. Aber die Möglichkeiten mit BWL als "mau" einzuschätzen... :ugly:


Wie gesagt, ich beziehe das nicht auf die Jobmöglichkeiten. Wie es inhaltlich ums Abwechslungsreichtum des Studiums steht, werden andere qualifizierter beantworten können.

ernesto.che
2010-01-28, 23:34:10
Studier irgendwas. Wenn du schon nicht weiß was, mach halt den Generalisten. Ist zwar nicht optimal aber besser als Gammeln.

So lange du dein Studium dann nicht abbrichst, hab ich da als Steuerzahler auch kein Problem mit.

Sven77
2010-01-28, 23:39:23
Oft kann man auch wechseln mit Anrechnung der bisherigen Leistungen. Geht max. ein Semester verloren, da sich viele Studiengänge im Grundstudium ähneln.

Oid
2010-01-29, 16:36:32
Ich war nach dem Abi in ziemlich der gleichen Situation wie der TE. Schließlich bin ich bei den Ingenieuren hängen geblieben (nach einem kurzen Umweg über Physik :D).

Schon mal an Wirtschaftsingenieurwesen gedacht? Machen zwar viele, aber is n schöner Mix aus BWL und Naturwissenschaften.