PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Produziert die Unterhaltungsindustrie den Downloadmarkt selbst?


Blackland
2010-02-02, 09:03:54
Mir kam dieser Gedanke in den Sinn, als ich die "gesetzeswidrigen Downloadcharts" (ich rede hier absichtlich nicht mit dem fehlerhaften Kunstbegriff "Raubkopie") auf chip.de sah.

Diese dort genannten Titel sollten doch m. E. alle die Produktionskosten eingespielt und Gewinne eingefahren haben!?

Welcher "Verlust" wurde nun

A) durch Sanktionen wie Alterseinstufung und lokale Veröffenlichung

B) durch kurze Angebotsdauer, erhöhter Peis, nicht gerechtfertigtes Preis-/Leitungsverhalten etc. etc.

mehr oder weniger "künstlich" erschaffen??

Kann man bei Produktionen, die GEWINN einfahren, denn überhaupt von Verlusten (nicht Umsatzverlust) in direkter Form sprechen???

Geht es hier nicht um erste Linie um Gewinnmaximierung um jeden Preis und eine angehängte "Industrie", die sich selbst einen neuen Markt geschaffen hat?

Wäre diese Aspekt nicht grundsätzlich rechtlich verfolgenswert, sprich strafbar?



Quelle: "Charts" bei chip.de (http://www.chip.de/bildergalerie/BitTorrent-Statistik-Die-meistkopierten-Video-Spiele-und-Filme-2009-Galerie_40729362.html)




€: Es ist eine bewusst provokative Fragestellung und dient alleinig dem Diskussionsthema!! Die aufgeführten Punkte berechtigen weder zu illegalen Geschäften, noch sollen diese "entschuldigt" werden!!


Ich möchte hier die Gesetzlichkeiten bzgl. Urheberrecht, Kopierschutz etc. aus der Diskussion heraus halten - geltendes Recht muss und sollte jeder respektieren!

doublehead
2010-02-02, 10:14:37
Was ist das denn wieder für ein selbstherrlicher Schwachsinn ?

Und überhaupt weisst Du doch gar nicht welche Produktionen Gewinn machen und welche nicht.

Und selbst wenn, Spiele werden nicht von Idealisten produziert, sondern um möglichst viel Geld zu verdienen. Das ist das Geschäftsmodell. Und das ist auch legitim. Wenn Dir diese kapitalistische Ideologie nicht gefällt, dann müsstest Du ja auch das aus dieser Intention entstandene Produkt ablehnen. Machst Du aber nicht, weil Du vermutlich eine selbstgerechte Zecke bist. Sonst würde man sich mit solchen Gedankenspielen ja nicht beschäftigen.

Geh arbeiten wenn Du dir die Spiele leisten willst, oder suche Dir ein anderes Hobby. Zocken ist nicht lebensnotwendig.

Guest83
2010-02-02, 10:23:28
Und wieder einer der versucht Raubkopien vor seinem eigenen Gewissen zu legitimieren...

PS: Wer bestimmt eigentlich, ob ein Spiel ein "gerechtfertigtes Preis- / Leistungsverhältnis" hat? Etwa du? Ist das nicht unheimlich praktisch, wenn man dieses Urteil fällen kann und sich damit gleichzeitig die Erlaubnis gibt, das Produkt illegal zu besorgen?

Blackland
2010-02-02, 10:40:47
Ich möchte hier mal die Gesetzlichkeiten bzgl. Urheberrecht, Kopierschutz etc. aus der Diskussion halten - geltendes Recht muss und sollte jeder respektieren!

Danke für Eure "netten" Worte - das zeigt, dass weder dem Link gefolgt, noch auf normalen Wege eine Diskussion geführt werden kann.

Dass man auf eine zur Diskussion gestellten Fragen mit einer völlig aus dem Zusammenhang gerissenen "Anklage" antwortet, entspricht dem kranken Denken der Gesellschaft und der Unfähigkeit, andere Meinungen zu akzeptieren bzw. gemeinsam zu diskutieren.

Iceman346
2010-02-02, 10:44:19
Natürlich geht es um Gewinnmaximierung, dass ist die Grundlage von jedem Geschäftsmodell. Es mag den einen oder anderen Kaufmann geben der Dinge aus Spaß an der Freude herstellt und damit zufrieden ist wenn grade genug Geld rausspringt, dass er selbst noch davon leben kann, aber im Endeffekt ist Ziel der Sache, dass man Geld verdient. Und selbst der oben genannte Kaufmann muss einen gewissen Gewinn erzielen wenn er nicht verhungern will ;)

Davon ab dürfte es bei vielen Publishern mittlerweile ähnlich sein wie bei Filmverleihen. Ergo große Blockbuster die sich oft verkaufen subventionieren kleinere, erfolglose Titel mit denen Verlust gemacht wird. Denn ob man mit einer Spielidee Gewinn oder Verlust macht weiß man vorher nur in Ausnahmefällen.
Das ist auch der Grund warum stark auf Fortsetzungen bekannter Spiele gesetzt wird, dort ist die Marke bekannt und alleine durch den Vorgänger ist ein gewisses Interesse an dem Produkt vorhanden, man muss also bei weitem nicht so viel Geld in Marketing investieren und hat einen gewissen Kundenstamm der den Nachfolger sowieso kauft.

Außerdem verstehe ich deine "Logik" nicht. Inwiefern kann eine Industrie sich einen neuen Markt schaffen wenn ihre Spiele illegal heruntergeladen werden? Ein Markt wäre per Definition etwas wo mit Geld gehandelt wird, dies passiert bei Raubkopien nicht.

Grey
2010-02-02, 10:54:58
Außerdem verstehe ich deine "Logik" nicht. Inwiefern kann eine Industrie sich einen neuen Markt schaffen wenn ihre Spiele illegal heruntergeladen werden? Ein Markt wäre per Definition etwas wo mit Geld gehandelt wird, dies passiert bei Raubkopien nicht.

Verstehe ich auch nicht so ganz. Es hilft der Industrie nicht. Die Tendenz von den Chip.de Bildern ist ja auch deutlich: populäre Titel werden in Relation auch öfters runter geladen, da eben bekannter. Mehr lässt sich daraus nicht ableiten, zumal ein Bild und eine Zahl ohne jegliche weiter Information doch extrem dürftig ist.

Blackland
2010-02-02, 10:58:03
Natürlich geht es um Gewinnmaximierung, dass ist die Grundlage von jedem Geschäftsmodell.


Außerdem verstehe ich deine "Logik" nicht. Inwiefern kann eine Industrie sich einen neuen Markt schaffen wenn ihre Spiele illegal heruntergeladen werden? Ein Markt wäre per Definition etwas wo mit Geld gehandelt wird, dies passiert bei Raubkopien nicht.

Natürlich will man das "Maximum herausholen", das ist schon klar. Mir geht es in diesem Zusammenhang alleine um den "Vorwurf" des Verlustet, der von den Rechteinhabern erhoben wird.

Zum Zweiten spreche ich von dem Zweitmarkt wie z.B. :

Lukratives Geschäftsmodel (http://www.heise.de/ct-tv/artikel/Video-Abmahnen-statt-verkaufen-901243.html)

Demirug
2010-02-02, 10:59:54
Davon ab dürfte es bei vielen Publishern mittlerweile ähnlich sein wie bei Filmverleihen. Ergo große Blockbuster die sich oft verkaufen subventionieren kleinere, erfolglose Titel mit denen Verlust gemacht wird. Denn ob man mit einer Spielidee Gewinn oder Verlust macht weiß man vorher nur in Ausnahmefällen.

Im Prinzip war das schon immer so. Inzwischen ist es nun aber leider so das die Gewinne der Blockbuster nicht mehr reichen um die Verluste der anderen Spiele auszugleichen.

Die Reaktion darauf erkennt man bereits. Alles was nicht potenziel zum Blockbuster werden kann wird eingestampft oder gar nicht erst produziert.

Grey
2010-02-02, 11:04:14
Mir geht es in diesem Zusammenhang alleine um den "Vorwurf" des Verlustet, der von den Rechteinhabern erhoben wird.

Da gibt es doch nicht viel zu diskutieren. Es kann weder be- noch widerlegt werden, ob ein Download äquivalent zum Verlust einer Vollpreiseinheit ist. Die einen sehen das so, die anderen so...



Zum Zweiten spreche ich von dem Zweitmarkt wie z.B. :

Lukratives Geschäftsmodel (http://www.heise.de/ct-tv/artikel/Video-Abmahnen-statt-verkaufen-901243.html)

Das trifft aber momentan in erster Linie auf die Film-Industrie zu. Jedenfalls halten sich Meldung derartiger Vorkommnisse in Bezug auf die Spiele-Industrie in Grenzen.

Iceman346
2010-02-02, 11:06:10
Natürlich will man das "Maximum herausholen", das ist schon klar. Mir geht es in diesem Zusammenhang alleine um den "Vorwurf" des Verlustet, der von den Rechteinhabern erhoben wird.

Zum Zweiten spreche ich von dem Zweitmarkt wie z.B. :

Lukratives Geschäftsmodel (http://www.heise.de/ct-tv/artikel/Video-Abmahnen-statt-verkaufen-901243.html)

Natürlich entsteht ein Verlust bzw. ein geringerer Gewinn durch Raubkopien. Sicherlich nicht in der Höhe wie es gerne von der Industrie vorgerechnet wird, wo jede Raubkopie ein nicht verkauftes Spiel ist, aber wenn Raubkopien nicht möglich wären würde definitiv ein Teil der Leute eben doch legal kaufen. Ein realer Verlust ist also da, nur extrem schwer zu beziffern.

Und Abmahnungen bei Downloads sind allgemein nicht allzu weit verbreitet, es gibt eigentlich nur einige wenige Firmen die das durchziehen (Topware Interactive/Zuzexx wüsste ich) davon ab ist das einerseits eine rein deutsche Masche, andererseits geht das Geld ja an die Anwälte und nicht an die Publisher. Man zahlt bei einer Abmahung ja die Anwaltsgebühr, die oftmals durch einen lächerlich übertriebenen Streitwert aufgeblasen wurde.
Das ist sicherlich ein lukratives Einkommen für manche Anwälte, für die Spieleindustrie aber absolut nicht hilfreich.

Fiedler
2010-02-02, 11:15:31
Mir kam dieser Gedanke in den Sinn, als ich die "gesetzeswidrigen Downloadcharts" (ich rede hier absichtlich nicht mit dem fehlerhaften Kunstbegriff "Raubkopie") auf chip.de sah.
[/B]
Ich finde es auch ziemlich gruselig, dass sich fast jeder von der Industrie so manipulieren lässt dass er den Begriff 'Raubkopierer' benutzt, der mit dem Tatbestand so gut wie nichts zu tun hat. Sprache prägt die Wirklichkeit, und sie haben den nicht umsonst erfunden.

Kann man bei Produktionen, die GEWINN einfahren, denn überhaupt von Verlusten (nicht Umsatzverlust) in direkter Form sprechen???
Klar, den Publishern (und wahrscheinlich auch den meisten Entwicklern) geht es, wie schon oben geschrieben, um Gewinnmaximierung.

Wäre diese Aspekt nicht grundsätzlich rechtlich verfolgenswert, sprich strafbar?
Wüsste nicht, wieso. Das ist halt Kapitalismus. Klar verpflichtet Eigentum, und wenn z.B. ein Hausbesitzer sein Haus lieber zehn Jahre verfallen lässt statt zu vermieten, um das Grundstück teuer zu verkaufen, geht das nicht. Das man sich aber Spiele nur in der Budgetversion leisten kann, und somit über aktuelle Spiele nicht mitreden kann, finde ich jetzt nicht so überlebenswichtig.
Man könnte höchstens noch so argumentieren, dass wir das Volk sind. Und ein grosser Teil des Volkes hat Interesse an Spielen die nicht
A) durch Sanktionen wie Alterseinstufung und lokale Veröffenlichung

B) durch kurze Angebotsdauer, erhöhter Peis, nicht gerechtfertigtes Preis-/Leitungsverhalten etc. etc.

beschränkt sind. Da gesetzlich einzugreifen wäre aber meiner Meinung nach mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Es gibt auch noch so etwas wie unternehmerische Freiheit, das ist halt Kapitalismus, und du musst sie schließlich nicht kaufen (s.o.).

Blackland
2010-02-02, 13:41:55
@Fiedler

Ja Du hast so ungefähr das so interpretiert, wie ich es ausdrücken möchte.

Mir stellt sich auf Grund dieser "Charts" - und ich spreche eben explizit diese paar Titel als Beispiel an - die Frage, in wie weit der rechtliche Bogen eben legal überspannt wird, weil es halt machbar (erlaubt) ist.

Ich sehe hier, dass die Rechteinhaber quasi billigend in Kauf nehmen, dass (in ihren Namen) massenhaft Geld mit Rechtsverstößen gescheffelt wird, was nicht im gesetzlichen Interesse liegen sollte (darf)! Der Staat selber hat ja überhaupt nichts davon, die "Einnahmen" fließen schließlich in andere Taschen!

Mir ist auch bewusst, dass sich hier eine Art "Zwickmühle" generiert - von staatlicher Seite hat man nicht die Ressourcen, anders vorzugehen und "billigt" die zivile Variante. Von ziviler Seite hat man gar kein Interesse, dass der Staat verhältnissmäßig einschreitet ...

Keine Frage - Rechtsverstöße müssen verfolgt und geahndet werden - jedoch in dieser Art und Weise?

Somit stellt sich mir eben die (für mich berechtigte) Frage, ob bei z.B. sehr gewinnträchtigen Titeln (zivilrechtlich) im gleichen Maße von Verlusten gesprochen werden kann.

Dass dieses System imho eben nicht "ordentlich (verhältnissmäßig)" funktioniert, kann jeder an den gesetzlichen Änderungen der letzten Jahre feststellen, die (so blöd es klingt) eher zu Gunsten der "Beklagten" geändert wurden.


Ich weiß, dass ist ein heikles Thema (man sieht es an den ersten beiden Antwortpost´s), bei dem man mittlerweile nur bei Hinterfragung schon als Rechts(ver)brecher verurteilt wird! :(


... Man zahlt bei einer Abmahung ja die Anwaltsgebühr, die oftmals durch einen lächerlich übertriebenen Streitwert aufgeblasen wurde.
Das ist sicherlich ein lukratives Einkommen für manche Anwälte, für die Spieleindustrie aber absolut nicht hilfreich.

Genau, s. o., wobei ich die Unterhaltungsindustrie im Allg. anspreche.


Da gibt es doch nicht viel zu diskutieren. Es kann weder be- noch widerlegt werden, ob ein Download äquivalent zum Verlust einer Vollpreiseinheit ist. Die einen sehen das so, die anderen so...

Nun das meine ich - "im Zweifel für den Angeklagten" gilt hier momentan nicht.


Das trifft aber momentan in erster Linie auf die Film-Industrie zu. Jedenfalls halten sich Meldung derartiger Vorkommnisse in Bezug auf die Spiele-Industrie in Grenzen.

Erste Tendenzen, dass es sich verlagert bzw. angleicht, sind doch schon zu erkennen. Zumal die letzten veröffentlichten Umsatzzahlen (ohne Avatar 3D) auch genau das widerspiegeln: Videogames- (Unterhaltung) (über)trifft Kinoumsatz.



-----------



Nur um mal mit einem Beispiel zu arbeiten:

Unsere in -D- übliche Schmerzensgeldregelungen (diese orientieren sich an Gerichtsurteilen!) sind auch nicht gesetzlich festgelegt. Hier sind die "Opfer" nach schweren Unfällen z.B. mit lächerlichen Zahlungen abgespeist (die z. T. vor Gericht erstritten werden müssen), über die man in der o.g. Unterhaltungsindustrie quasi lacht. Und ich meine hier nicht die Höhe, sondern Aufwand + Verhältnissmäßigkeit!!

Fiedler
2010-02-02, 14:18:33
Keine Frage - Rechtsverstöße müssen verfolgt und geahndet werden - jedoch in dieser Art und Weise?

Wenn du mit Art und Weise auf zweifelhafte Software, Störerhaftung, geheime Verhandlungen über ACTA, die (vielleicht) kommende Three-Strike Regelung anspielst, muss ich dir Recht geben.

Somit stellt sich mir eben die (für mich berechtigte) Frage, ob bei z.B. sehr gewinnträchtigen Titeln (zivilrechtlich) im gleichen Maße von Verlusten gesprochen werden kann.

Ich verstehe immer noch nicht, wo du den Unterschied zwischen einem Spiel das 500.000 Euro Einnahmen generiert, und einem Spiel das 500.000.000 generiert, siehst. Meinst du, dass irgendwann Schluss sein sollte mit der Gier und das ab dem Punkt das öffentliche Interesse an kostenlosen Spielen überwiegen sollte? Zumindestens die Strafen für illegale Verbreitung stark eingeschränkt?
Dazu brauchten wir ein ganz anderes Rechts- bzw. Gesellschaftssystem.
Ein Lord Vetinari wäre nicht schlecht.:biggrin:

Iceman346
2010-02-02, 14:35:23
Mir stellt sich auf Grund dieser "Charts" - und ich spreche eben explizit diese paar Titel als Beispiel an - die Frage, in wie weit der rechtliche Bogen eben legal überspannt wird, weil es halt machbar (erlaubt) ist.

Machbar heißt ja zum Glück nicht erlaubt. Und nur weil Kopieren einfach und für viele Leute zur Gewohnheit geworden ist sollte man es nicht legalisieren.

Ich sehe hier, dass die Rechteinhaber quasi billigend in Kauf nehmen, dass (in ihren Namen) massenhaft Geld mit Rechtsverstößen gescheffelt wird, was nicht im gesetzlichen Interesse liegen sollte (darf)! Der Staat selber hat ja überhaupt nichts davon, die "Einnahmen" fließen schließlich in andere Taschen!

Worauf beziehst du dich nun? Auf Abmahnungen? Das dürfte nicht das Riesengeschäft sein welches du dir vorstellst, außerdem ist das eben eine deutsche Sonderregelung. Im Ausland gibts sowas nicht unbedingt.

Das das deutsche Abmahnungsrecht der Überarbeitung bedarf, da kann man sich imo einig sein. Wenn Firmen dazu übergehen erstmal eine, mit entsprechender Finanznote versehene, Abmahnung zu verschicken anstatt den mutmaßlichen Übeltäter selbst anzuschreiben ist sicherlich etwas Faul. Grad neulich gabs ja den lustigen Fall wo Webseiten abgemahnt wurden weil der hauseigene Werbeblocker der Firma das Firmenlogo an die Stellen der Werbung legte. Anstatt das zu überprüfen wurden dutzende Abmahnungen verschickt. Solche Auswüchse sind definitiv zu verurteilen.

Erste Tendenzen, dass es sich verlagert bzw. angleicht, sind doch schon zu erkennen. Zumal die letzten veröffentlichten Umsatzzahlen (ohne Avatar 3D) auch genau das widerspiegeln: Videogames- (Unterhaltung) (über)trifft Kinoumsatz.

Kann ich nicht so sehen. Von Abmahnungen im Spielebereich liest man wenig, da tun sich eben vor allem ein paar deutsche Firmen hervor, die größeren Publisher tun da normalerweise nichts.
Bei Filmen ist das deutlich verbreiteter, grade im Pornobereich.

Und der Umsatz von Filmen und Spielen ist schwer zu vergleichen, einfach da ein verkauftes Spiel deutlich mehr Umsatz generiert als eine Kinokarte. Dementsprechend ist auch bei gleichem Umsatz der Spielemarkt deutlich kleiner und dementsprechend tut jede Kopie auch mehr weh.

Blackland
2010-02-02, 15:11:21
Machbar heißt ja zum Glück nicht erlaubt. Und nur weil Kopieren einfach und für viele Leute zur Gewohnheit geworden ist sollte man es nicht legalisieren.

Nein, ich meine "machbar" im Sinne der Rechteinhaber / Anwälte / Abmahnunternehmen = max. Ausdehnung aller möglichen Schritte.

Dass ein KS eh nix taugt, weiß doch fast jeder. Leider.

Und ja, ich meine schon die Tendenz, dass möglicherweise Umsätze durch Abmahnpraktiken einkalkuliert werden, da es "lukrativ" erscheint. Das ist m. E. eine Zwittersituation - denn ein Schadensersatz ist ja rechtlich vorgesehen und geht in Ordnung ...

Meiner Meinung zäumt man das Pferd nur von hinten auf und geht mit ebenfalls dubiosen Methoden gegen die Leute vor, die man (eigentlich) abschrecken will bzw. sollte.

Der Staat schaut mehr oder weniger hilflos hin (weg) und harrt der Dinge, die da kommen.

Es entsteht durch die zivilen Praktiken imho der "Jetzt holen wir uns das woanders wieder rein" - Eindruck. Was letztendlich okay wäre, wenn es in geregelten, normalen, angemessenen und schlüssigen Taten erfolgen würde.

Mir ist klar, dass man hier keine Lösung finden kann - doch sollte nicht genau das die Aufgabe des Staates sein?? Die Interessen aller Beteiligten rechtlich einwandfrei klar zu stellen?? Wobei ich auch glaube, dass der Anteil der zu Unrecht beschuldigten eher gering sein wird.


Um auf die Eingangs-Charts zurück zu kommen...


Die Titel sind einzeln oder in Kombination:

Blockbuster
Altersbeschränkt
Lokal beschränkt
umständliches DRM


Und NEIN, nichts davon rechtfertigt einen Download!!


Beispiel "Prototype":

USK18. Hier wäre interessant zu wissen, wie viele der ca. 2,4 Millionen Downloads von der Zielgruppe oder eben anderen getätigt wurde. Und - hätte es sich bei anderer Einstufung (was gleichzeitig andere Inhalte bedeutet) genau so verhalten?

Ebenso die Frage: Hat man das ev. einkalkuliert und genau diesen Markt (Nachfrage) in diesem Umfang erst geschaffen?


Man wird es natürlich nicht beantworten können, auch nicht die anderen "Hätte, Wenn und Aber" - Fragen. Jedoch sollte man doch drüber diskutieren und mal nachdenken dürfen bzw. auch bei den Rechteinhabern müssen!!



Wenn du mit Art und Weise auf zweifelhafte Software, Störerhaftung, geheime Verhandlungen über ACTA, die (vielleicht) kommende Three-Strike Regelung anspielst, muss ich dir Recht geben.

Ja natürlich. Diese Schattenseite gehört ebenso dazu.

Ich verstehe immer noch nicht, wo du den Unterschied zwischen einem Spiel das 500.000 Euro Einnahmen generiert, und einem Spiel das 500.000.000 generiert, siehst. Meinst du, dass irgendwann Schluss sein sollte mit der Gier und das ab dem Punkt das öffentliche Interesse an kostenlosen Spielen überwiegen sollte? Zumindestens die Strafen für illegale Verbreitung stark eingeschränkt?

Ich möchte es nicht Gier, sondern Interesse nennen. Kostenlos sollte auch nichts sein, (gute) Arbeit muss entlohnt werden.

Das Strafmaß muss verhälnissmäßig gerecht sein, sowohl für die Rechteinhaber, den Staat und natürlich auch den "Rechteverletzer". Genau hier sieht man, dass keine Einigkeit herrscht - auf Kosten derjenigen, die tatsächliches Interesse an den Einnahmen haben und wahrscheinlich den niedrigsten "Erlös" nach einem Verfahren erhalten!

evil_overlord
2010-02-02, 17:34:52
Beispiel "Prototype":

USK18. Hier wäre interessant zu wissen, wie viele der ca. 2,4 Millionen Downloads von der Zielgruppe oder eben anderen getätigt wurde. Und - hätte es sich bei anderer Einstufung (was gleichzeitig andere Inhalte bedeutet) genau so verhalten?

Ebenso die Frage: Hat man das ev. einkalkuliert und genau diesen Markt (Nachfrage) in diesem Umfang erst geschaffen?

Verstehe ich das richtig, daß du hier quasi wissen willst, ob hier über den Weg der Verfolgung von illegalen Downloads über Schadenersatzklagen und/oder Massenabmahnungen (an denen die Rechteinhaber laut der Berichterstattung der jüngeren Zeit "unter der Hand" auch kräftig mitverdienen) der Jugendschutz mehr oder weniger gezielt umgangen wird und hier "jugendgefährdendes" Material über Umwege an Jugendliche "verkauft" wird?

Piffan
2010-02-02, 19:33:18
Verstehe ich das richtig, daß du hier quasi wissen willst, ob hier über den Weg der Verfolgung von illegalen Downloads über Schadenersatzklagen und/oder Massenabmahnungen (an denen die Rechteinhaber laut der Berichterstattung der jüngeren Zeit "unter der Hand" auch kräftig mitverdienen) der Jugendschutz mehr oder weniger gezielt umgangen wird und hier "jugendgefährdendes" Material über Umwege an Jugendliche "verkauft" wird?

Würde zumindest zu seiner Denke und dem wirren Geschreibsel passen. :freak:

Blackland
2010-02-02, 23:17:24
Verstehe ich das richtig, daß du hier quasi wissen willst, ob hier über den Weg der Verfolgung von illegalen Downloads über Schadenersatzklagen und/oder Massenabmahnungen (an denen die Rechteinhaber laut der Berichterstattung der jüngeren Zeit "unter der Hand" auch kräftig mitverdienen) der Jugendschutz mehr oder weniger gezielt umgangen wird und hier "jugendgefährdendes" Material über Umwege an Jugendliche "verkauft" wird?

Ähm - nicht ganz. Der erste Teil ja, der zweite Teil nein. Es wird ja eben nicht verkauft. Allerdings die Downloads möglicherweise einkalkuliert.


Um bei diesem Beispiel zu bleiben: Inhalte auf USK16 ändern oder Downloads (die es ja nun leider definitiv geben wird) billigend in Kauf nehmen.

Ersteres heißt zusätzliche Arbeit, Zweiteres "zusätzliche" Einnahmen.

Das klingt zwar hart, jedoch kann es mir niemand erzählen, dass dies nicht besprochen wird! Das Briefing und Entscheidungsfindung zum KS findet nun mal sehr früh statt. Hängt ja auch einiges an Ausgaben / Verträgen dran.

Man muss es nicht am USK festmachen, auch in meinen Augen unsinnige KS, wie Einschränkungen im Installationsort oder -anzahl, Unterbindung Weiterverkauf etc. wären da ein gutes Beispiel.

Um eins klar zu stellen: Ich will hier nicht in die "selber Schuld" Ecke drängen, das soll es auf keinen Fall darstellen!

evil_overlord
2010-02-03, 08:21:36
Ähm - nicht ganz. Der erste Teil ja, der zweite Teil nein. Es wird ja eben nicht verkauft. Allerdings die Downloads möglicherweise einkalkuliert.

Dir ist schon aufgefallen, daß ich "verkauft" in Anführungszeichen gesetzt habe? Ein Produkt wird erstellt, landet im Internet und (über einige Umwege) landet Geld in der Kasse. Also ein Tausch von Produkt gegen Geld, wie gesagt über einige Umwege. So habe ich das gemeint.

Ich empfinde Deinen Schreibstil übrigens als recht konfus und verstehe die meiste Zeit nicht, was Du eigentlich sagen willst. Das soll jetzt kein persönlicher Angriff sein, aber Du leidest nicht zufällig an ADHS?

Blackland
2010-02-03, 09:20:29
Dir ist schon aufgefallen, daß ich "verkauft" in Anführungszeichen gesetzt habe? Ein Produkt wird erstellt, landet im Internet und (über einige Umwege) landet Geld in der Kasse. Also ein Tausch von Produkt gegen Geld, wie gesagt über einige Umwege. So habe ich das gemeint.

Ich empfinde Deinen Schreibstil übrigens als recht konfus und verstehe die meiste Zeit nicht, was Du eigentlich sagen willst. Das soll jetzt kein persönlicher Angriff sein, aber Du leidest nicht zufällig an ADHS?

1.) Aha

2.) Nö. Ist eben ein kompliziertes Thema, da es Annahmen und Vermutungen einschließt. ;)

CrashOberbreit
2010-02-03, 12:39:31
Alter. Bin ich der Einzige hier, der in keiner Weise mehr versteht, WAS genau du jetzt zu sagen versuchst?

Am Rande: Ein potenzieller Verlust ist nach wie vor Verlust. Sprich: Es mag sein, dass nicht jedes runtergeladene Spiel tatsächlich eine verkaufte Einheit wäre. Doch trifft es nur auf eine EINZIGE runtergeladene Fassung zu, so ist es vom Publisher her durchaus legitim von Verlust zu sprechen, auch wenn das eigentliche Produkt Gewinn abgeworfen hat.

Am Rande²: Die PC Version von Street Fighter IV war ein finanzieller Reinfall. Prototype war ebenfalls nicht so pralle.