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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann man eine DVB-C-Karte an ein Sat-Einkabelsystem anschließen?


Gast
2010-02-14, 22:28:44
Ein Sat Einkabelsystem ist ja von der Kanaleinspeisung dem eines Kabelnetztes recht ähnlich.

Bedeutet das also auch, daß man zum Empfang eine DVB-C Karte nutzen kann?

Rhönpaulus
2010-02-14, 22:41:54
nein den dvb-c und dvb-s besitzen unterschiedliche tuner mit unterschiedlichen frequenzbereichen und modulationen.
außerdem legt die dvb-s -karte noch eine gleichspannung sowie ein niederfrequentes umschaltsignal zur versorgung und steuerung des lnb an der antenne auf das antennenkabel.

Gast
2010-02-15, 01:21:51
nein den dvb-c und dvb-s besitzen unterschiedliche tuner mit unterschiedlichen frequenzbereichen und modulationen.
außerdem legt die dvb-s -karte noch eine gleichspannung sowie ein niederfrequentes umschaltsignal zur versorgung und steuerung des lnb an der antenne auf das antennenkabel.

Bei einem Einkabelsystem wird das Umschaltsignal aber gar nicht mehr benötigt und das Inb kann nicht mehr von der Sat Karte aus angesteuert werden.
Denn die Kanäle sind alle festgelegt, diese Aufgabe übernimmt die HW des Einkabelsystems.
Dementsprechend wäre es auch denkbar, daß andere Frequenzbereiche genutzt werden.

Rhönpaulus
2010-02-15, 20:59:45
bei einem einkabelsystem wird der empfangsbereich eingeschränkt da das komplette frequenzspektrum nicht vollständig auf das antennenkabel aufgeschaltet werden kann ohne das die signaldämpfung zu groß wird.
man kann damit also nur eine teilmenge der von der antenne verfügbaren sender auf das antennenkabel übertragen.
dafür ermöglicht es die verwendung vorhandener antennenverkabelungen mit verzweigten abnehmern.
als notlösung zu senknung der installationskosten sind einkabelsysteme akzeptabel.

frequenzbereiche auf dem antennenkabel:
dvb-c: bis ca. 800 mhz
dvb-s : 950 mhz bis 2150 mhz

modulation:
dvb-c: qam als 64 bit und neuerdings 256 bit - variante
dvb-s: qpsk

kombikarten würden zwei tuner erfordern und werden sinnvollerweise nicht produziert denn wer will schon beides gleichzeitig einsetzen.

um eine dvb-s -karte wirst du also nicht herum kommen.

Gast
2010-02-16, 06:22:35
Ok, danke für die Klarstellung.

x-dragon
2010-02-16, 21:04:35
...
kombikarten würden zwei tuner erfordern und werden sinnvollerweise nicht produziert denn wer will schon beides gleichzeitig einsetzen.

um eine dvb-s -karte wirst du also nicht herum kommen. Hmm ok, mehrere Tuner werden selten gleichzeitig genutzt aber so wäre gesichert das man diese quasi überall nutzen könnte (hab eine DVB-S2-Karte im PC und in der neuen Wohnung nur DVB-C).

Bei aktuellen Fernseher wird immer wieder der Begriff "Multituner" genannt wie bei Panasonic:
http://www.panasonic.de/html/de_DE/Produkte/Flachbildfernseher/Plasma+Technologie/VIERA+-+Multituner+DVB-S,+DVB-T,+Kabeltuner/2197055/index.html

Sind das wirklich noch 3 getrennte Tuner?

Rhönpaulus
2010-02-17, 10:25:47
die tuner sind elektronisch so unterschiedlich das man sie (noch) nicht zusammen in eine schaltung verbauen kann.
deshalb benötigt jeder seinen eigenen aufbau welcher als eigenständiges modul ausgelegt ist.
natürlich kann ein hersteller mehrere solcher tunermodule verbauen und bei einem teuren tv macht das ggf. sogar sinn.
bei erweiterungskarten für rechner kommt es eher auf den preis an und wer satelitenempfang verfügbar hat wird von kabel und dvb-t sowieso nichts mehr wissen wollen.
vielleicht gibt es aber auch schon kombituner für kabel und dvb-t denn diese beiden sind sich relativ nahe.

es entwickelt sich aber eine neue klasse von tunern mit ultra breitem frequenzspektrum und softwareseitiger filterung und demodulation.
im letzten jahr wurde so etwas bei einer veranstaltung des ccc vorgestellt.
das antennensignal wird direkt auf ultraschnelle ad-wanndler mit sehr schneller speicheranbindung gesetzt.
aus dem nun digitalisierten antennesignalgemisch kann mit hilfe schneller prozessoren das gewünschte signal softwareseitig gefiltert und demoduliert werden.
der große vorteil ist das verarbeiten beliebig modulierter signale im verarbeitbaren frequenzspektrum inklusive geheimer funkübertragungen mit frequenzsprungverfahren ohne das dafür hardwareseitige anpassungen notwendig sind.
neues signal mit unbekannte modulation, -> scannen,analysieren,filter und decoder hacken und schon ist man dabei.

dieser prototypenaufbau welcher dort vorgestellt wurde reichte bis in den unteren gigaherzbereich und kostette aufgrund der extrem teuren ad-wandler über 1000 euro.
an den pc angebunden war er noch mit einer für diesen zweck relativ lahmen usb-schnittstelle was die auswertbare datenmenge im spektrum einschränkte.

etwas vergleichbares gibt es heutzutage schon für radioempfang in der massenproduktion.
ein einziger billiger schaltkreis ermöglicht am+fm über alle radiowellenbereiche ganz ohne filter und oszillatorschaltungen in einer so winzigen und billigen schaltung das diese problemlos überall eingebaut werden kann.
auf diesem speziellen radio-ic sind ad-wandler,cache,prozessor mit ram und firmware nebst da-wandlung bereits fertig integriert und brauchen nur noch von außen per i2c gesteuert zu werden.
vorne antennensignal rein,hinten kommt das nf-signal des gewünschten radiosenders raus.
vor zwei jahrzehnten wäre das noch since fiction gewesen.