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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bin ich komisch, weil...


Gast
2010-02-23, 17:43:27
...ich mich frage, wieso Menschen Arbeit gegen Freiheit eintauschen

...ich mich im nächsten Schritt frage wieso Menschen sich diese verlorene Freiheit durch Geld, welches Sie durch Ihre eigene Arbeit erwirtschaften, versuchen zurückzukaufen

...mich diese Art von Leben anekelt und ich ES anders machen will

...ein Spinner, weil ich einer unter einhundert mit dieser Ansicht bin

...ich gezielt bestimmte Redensarten, welche das Business "erfordert" ablehne und mich über diese lustig mache?

...ich den Status quo hinterfrage ohne gezielte Antworten auf Alternativen auf Lager zu haben

...ich Arbeit Ausschließlich auf die Notwendigkeit reduziere, damit Geld für seine eigene Freiheit zu erwirtschaften?

Anmerkung: Ich bin 21 Jahre und den ganzen Tag von sogenannten "HighPotentials" von allen großen IT-Firmen Deutschlands umgeben, dessen Mindstate mich ankotzt!


Bitte um Meinungen

nggalai
2010-02-23, 18:02:22
Ich glaube, das kennt jeder ansatzweise – aus der Pubertät. Nein, damit will ich Deine Ansichten nicht verniedlichen! Lies weiter.

Denn, nun ja, auch «Erwachsene» sehen es nicht all zu selten ähnlich bis gleich. Bekannt dürfte Dir der Begriff «Midlife-Crisis» sein; ein netter Sammeltopf für Leute, dir sich irgendwann genau dieselben Fragen stellen und dann auf Inseln im pazifischen Ozean unbekleidete Menschen malen, während daheim der Ehegatte sich wundert, wo denn der Partner seine Zigaretten herholt. Das sprichwörtliche «Ich geh kurz Kippen holen» und man ward nicht mehr gesehen. Außer von polynesischen Nackttänzerinnen.

Bevor ich noch weiter abschweife – ich denke, solche Gedankengänge sind in jedem Alter «normal» und auch gesund. Ich mein, man hat sein Leben. Das nie zu hinterfragen und auch die Gesellschaft nicht zu hinterfragen wäre doch arg langweilig. Wann man das macht, nun ja. Manche gehen, wie hier im Forum vor kurzem beschrieben, nach dem Abitur für zwei Jahre nach Kanada, andere kündigen mit 54 ihren Job und werden selbständige Terrarien-Hersteller. Ich denke, eigentlich strebt jeder nach der von Dir genannten «Freiheit» und nutzt einfach die Möglichkeiten, die er / sie gerade hat. Was leider für einen großen Teil der Leute nicht möglich ist, oder aber man hat Fight Club 1x zu oft gesehen und hinterfragt die ganze Zivilisation …

Cheers,
-Sascha

Gast
2010-02-23, 18:14:56
So wie du es hinstellst, ist es ein temporäres Phänomen, jedoch hält dieses bei mir schon ca. 3-4 Jahre an und nimmt immer weiter zu. Seit etwa genau der gleichen Zeit verdiene ich auch Geld im Internet (weit gefächert, aber in meinem Fall seriös + eigenes Unternehmen etc). Ich hatte Tage, an denen ich soviel verdient habe, wie ein durchschnittlicher Angestellter in 3 Monaten. Je mehr ich in die 9-to-5 Schiene abrutsche, umsomehr hasse ich mein Dasein.

Ich verachte Menschen, welche nicht der Tätigkeit nachgehen, welche Sie zu 100% ausfüllt und ihnen maximale Freiheit ermöglicht, doch leider versteht mich dabei niemand, da niemand das "Bestehende" hinterfragt - gar halten mich diese Leute für Spinner, wenn ich Sachverhalte nicht mit Wieso, sondern mit wieso NICHT hinterfrage.

Gerade du, nggalai als alter Hase des Internetgeschäftes, solltest mich doch am besten verstehen können.

Das Auge
2010-02-23, 18:16:53
Es ist nunmal in jedem hoch entwickelten Industrieland so, daß du letztlich ein eintöniges Leben als Rädchen in der Maschine, die sich System nennt, verbringst. Abwechslung mögen für den einen exzessive Parties, für den anderen die zwei bis drei Wochen Urlaub im Jahr bringen, aber letztlich kannst du dem System nicht entrinnen solange du hier bist. Deal with it.

Vielleicht hilft es sich damit anzufreunden, wenn man bedenkt, daß das System dafür relative Sicherheit in Sachen existenzielle Grundversorgung bietet. Das ist beileibe nicht überall auf der Welt der Fall und evtl. lernt man diese Vorzüge auch erst dann schätzen, wenn man mal "ausgestiegen" ist und wieder heimkehrt.

Lyka
2010-02-23, 18:22:21
...ich mich frage, wieso Menschen Arbeit gegen Freiheit eintauschen
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.
...ich Arbeit Ausschließlich auf die Notwendigkeit reduziere, damit Geld für seine eigene Freiheit zu erwirtschaften?

Bitte um Meinungen

siehe oben.

Djon
2010-02-23, 18:35:58
Hallo!

Der Gedanke an sich ist sehr positiv. Leider habe ich bei uns in der Firma das Gefühl, das viel garnicht nach Hause wollen :confused: Entweder haben die keinen zu Hause der auf sie wartet, oder die verbringen nicht gerne die Zeit zu Hause :freak:

Ich werde nächstes Jahr versuchen meine Arbeitszeit auf 30h/Woche zu reduzieren. Das sind nur 6 Stunden Arbeitzeit pro Tag, also von 07 bis 13 Uhr ;D

Mfg Djon

GBWolf
2010-02-23, 18:43:28
...ein Spinner, weil ich einer unter einhundert mit dieser Ansicht bin




bist du nicht, sowohl kein Spinner als nicht nur der eine von hundert, fast jeder hat ähnliche Gedanken.

Fakt ist aber auch, die Freiheit hier gäbe es nicht ohne die Leute die sie eben nicht voll ausnutzen.

RaumKraehe
2010-02-23, 18:47:40
Naja, wenn du einen Job hast der vielfältig und interessant ist, möglicherweise sogar private Interessen mit dem Job verbindet, dann relativiert sich das alles.

Und nein du bist nicht der einzige der so denkt. ;)

nggalai
2010-02-23, 19:43:17
Gerade du, nggalai als alter Hase des Internetgeschäftes, solltest mich doch am besten verstehen können.
Kann ich ja, daher mein Beitrag. Lies ihn noch ein bisserl «closer», wie man so schön sagt … Nicht ohne Grund hab ich mich selbständig gemacht …

doublehead
2010-02-23, 19:48:54
So wie du es hinstellst, ist es ein temporäres Phänomen, jedoch hält dieses bei mir schon ca. 3-4 Jahre an und nimmt immer weiter zu. Seit etwa genau der gleichen Zeit verdiene ich auch Geld im Internet (weit gefächert, aber in meinem Fall seriös + eigenes Unternehmen etc). Ich hatte Tage, an denen ich soviel verdient habe, wie ein durchschnittlicher Angestellter in 3 Monaten. Je mehr ich in die 9-to-5 Schiene abrutsche, umsomehr hasse ich mein Dasein.

Ich verachte Menschen, welche nicht der Tätigkeit nachgehen, welche Sie zu 100% ausfüllt und ihnen maximale Freiheit ermöglicht, doch leider versteht mich dabei niemand, da niemand das "Bestehende" hinterfragt - gar halten mich diese Leute für Spinner, wenn ich Sachverhalte nicht mit Wieso, sondern mit wieso NICHT hinterfrage.


Wenn das schon so stark in dir schwelt, dann hast Du nur zwei Möglichkeiten:

1) Augen zu und durch, der Kohle wegen. Wenn Dir Geld sehr wichtig ist, musst Du Dein Scheissalltagsleben und die notwendige Konformität eben akzeptieren.

2) Du brichst aus und beginnst mit Deinem bisher ersparten Geld ein neues Leben. Du könntest z.B. Künstler werden, malen, fotografieren, whatever....
Da kann man wenn man gut ist auch gutes geld verdienen, vielleicht sogar viel mehr. Und Dir redet keiner in den kreativen Prozess rein.

Lyka
2010-02-23, 19:52:01
super... "erspartes Geld" :D
(dass dann noch für einen gewissen Zeitraum so reicht, dass damit alle Fixkosten behoben sind, wenn man z.b. nur daheim sitzen würde)

Kampf-Sushi
2010-02-23, 20:10:47
Meine Arbeit macht mir Spaß und ich mach sie gerne.
Ja, ich häng hier auch gern mal länger rum, jetzt zum Beispiel...
Ich will natürlich nciht die ganze Zeit Arbeiten.

Ich mach auch ab und zu mal gerne Sport. Das kann auch manchmal zu einer Quälerei ausarten, aber danach fühl ich mich gut.
Sport kann auch mal Spaß machen....

Rooter
2010-02-23, 20:34:13
Ich kann dich auch gut verstehen aber:
Ich verachte Menschen, welche nicht der Tätigkeit nachgehen, welche Sie zu 100% ausfüllt und ihnen maximale Freiheit ermöglichtSo wie du im Startposting schreibst scheint das auch auf dich selbst zuzutreffen!?

MfG
Rooter

raschomon
2010-02-23, 20:44:44
...
Anmerkung: Ich bin 21 Jahre und den ganzen Tag von sogenannten "HighPotentials" von allen großen IT-Firmen Deutschlands umgeben, dessen Mindstate mich ankotzt! ...

Hast Du eigentlich schon einen Workaround gefunden, um mit diesen Leuten umzugehen ohne ihnen zweimal stündlich vor die Füße zu kotzen? - Ich gehe hier mal von Leuten aus, die Dir am laufenden Band von ihrem exklusiven "High potential"-Status generös und mit einem huldvollen Lächeln auf den Lippen Kenntnis geben, oder?

doublehead
2010-02-23, 20:49:39
super... "erspartes Geld" :D
(dass dann noch für einen gewissen Zeitraum so reicht, dass damit alle Fixkosten behoben sind, wenn man z.b. nur daheim sitzen würde)
Tja, so ist das eben wenn man ins kalte Wasser springt. Risiken gibt's immer.
Das ist eben eine Frage der Abwägung ob man sich etwas traut oder sich unter Umständen ein riesiges Magengeschwür heranzieht an dem man dann mit 50 zugrunde geht weil einem das eigene Leben total gegen den Strich läuft.

Das war ja auch nur eine Anregung zu einem von vielen möglichen Perspektivenwechseln. Was der TE draus macht ist natürlich seine Sache. Nur rumjammern wird auf Dauer nichts verändern.

Freakazoid
2010-02-23, 21:06:21
Ich werde einen Job ausüben in dem ich genau das tue, was ich schon immer wollte und dafür noch viel Geld bekommen. Win-Win :D

Vanilla
2010-02-23, 21:24:02
Die Motivation für viele (junge) Leute die sich richtig reinhängen ist oft auch die Gesellschaftliche Anerkennung. Man will halt irgendwann bei Familie und Freunden die Bilder vom tollen Urlaub zeigen oder mit einem tollen Auto vorfahren. Es geht diesen Leuten um die Außenwirkung. Generell weckt das leben die verschiedensten Begehrlichkeiten die nur mit Geld erfüllt werden können.
Ich sehe in dieser Sache aber keinen Problem oder gar einen "Grund zum kotzen"...


Mir tun halt nur die Leute leid die wirklich viel Arbeiten aber sich trotzdem nur das Notwendigste leisten können, aber das ist wieder ne andere Sache...

Dicker Igel
2010-02-23, 21:41:34
aber letztlich kannst du dem System nicht entrinnen solange du hier bist.

Why ? ^^

Lawmachine79
2010-02-23, 22:05:52
Zieh' doch nach Äthiopien. Da kannst Du frei sein. Worauf ich hinaus will: kein Lebewesen auf der Erde ist frei. KEINES. Weder eine Amöbe noch ein "High Potential".

Es ist nunmal in jedem hoch entwickelten Industrieland so, daß du letztlich ein eintöniges Leben als Rädchen in der Maschine, die sich System nennt, verbringst.
Denk' Dir das Industrieland weg und Du bist nicht mal mehr ein Rädchen, sondern nur noch Bestandteil einer Nahrungskette. Jetzt bist Du Rädchen und ganz oben in der Nahrungskette :D:

raschomon
2010-02-23, 22:25:35
Die Motivation für viele (junge) Leute die sich richtig reinhängen ist oft auch die Gesellschaftliche Anerkennung. Man will halt irgendwann bei Familie und Freunden die Bilder vom tollen Urlaub zeigen oder mit einem tollen Auto vorfahren. Es geht diesen Leuten um die Außenwirkung. Generell weckt das leben die verschiedensten Begehrlichkeiten die nur mit Geld erfüllt werden können.
Ich sehe in dieser Sache aber kein Problem oder gar einen "Grund zum kotzen"...

Ich korrigiere Dich ja nur ungern, behaupte aber, daß in genau dieser Sache der heiße Kern all unserer Probleme steckt. Demonstrativer Konsum - Mehr Schein als Sein - Höher, schneller, weiter - ohne Sinn und Verstand! - Das sind unsere Probleme!

Lyka
2010-02-23, 22:32:30
seit Jahrtausenden gibts die Hierarchie der Fortpflanzung.... Wissen, Geld, Schönheit.... Macht. Diese zeigen. Sich dem nicht aussetzen, heisst, sich von der Welt zurückzuziehen. Mit allen Konsequenzen.

Pennywise
2010-02-23, 23:05:45
BWL 1.Semester Maslowsche Bedürfnispyramide

http://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnispyramide

Durch dein (zumindest zeitweise?) höheres Einkommen bist Du einfach auf einer anderen Ebene. Mich kotzen die Leute auch an die sich über ihren Job definieren und nichts anderes kennen. Meine letzte Beziehung ist daran kaputt gegangen, weil sie sooo wichtig war. Ich verdiene auch ganz gut und ich verstehe Leute nicht die nur ihren Job als Lebensinhalt haben.

Kenne auch einige Leute die selbst gut verdient (haben) und nun sagen, scheissegal Geld ist nicht wichtig. Viel Geld zu verdienen bedeutet auch die Last das jeden Monat zu haben, die Sorgen, dazu gibt man natürlich mehr aus, diesen Lebensstandard zu halten wird irgendwann zur Last.

Reich zu sein ist was anderes, das bedeutet einfach die Asche zu haben und sich keinen Kopf mehr darum machen müssen. So Leute kenne ich auch, die sind total tiefenentspannt, kümmern sich oft um ihre Einkommensquelle nur am Rande. Aber diesem Status hecheln die Gutverdiener hinterher und werden ihn selten erreichen.

hasufell
2010-02-23, 23:44:08
... Bitte um Meinungen
dazu gibt es keine Meinungen

nur Handlungen.

das ist jedem sein eigenes Bier ob er seine Radikalität und seinen Mut nur auf gedankliche Ebene beschränkt.

Simon Moon
2010-02-24, 00:39:10
...ich mich frage, wieso Menschen Arbeit gegen Freiheit eintauschen

...ich mich im nächsten Schritt frage wieso Menschen sich diese verlorene Freiheit durch Geld, welches Sie durch Ihre eigene Arbeit erwirtschaften, versuchen zurückzukaufen

Die Alternative wäre eine autarke Lebenswese: Hütte bauen, Wild jagen, Ackerbau betreiben etc. pp. Hat auch seinen Reiz und ich spiele immer mal wieder mit der Idee, im Tessin ein verlassenes Dorf wieder zu besiedeln.

Allerdings schreckt mich eine vollkommen autarke Lebensweise dann doch ab. Ich mag den Luxus von Internet, Video und Musik (aus der Konserve), ich mag den Luxus einer geschmeidigen Daunendecke, mit anständiger Matraze und Bettgestell. Ich mag den Luxus einer warmen, gutgeheizten Wohnung. All diese Bequemlichkeiten erreicht man aber nur durch Arbeitsteilung und wo Arbeitsteilung existiert, braucht man einen Indikator für die Wertigkeit der Arbeit - eben Geld.

Es ist also die Herausforderung, den eigenen Mix zwischen autarkem Lebensstil und Bequemlichkeit, der einem am Besten zusagt, zu finden. Die Barrikaden für diese Herausforderung existieren aber meistens im Kopf - niemand hindert dich, in die Pampa zu ziehen, ausser du selbst. Wenn du nicht in die Pampa ziehst, wirst du unterbewusst wohl immer den Schluss ziehen, dass es hier eben - alle Pro und Contras zusammengezählt - unterm Strich eben doch besser ist.

Btw. da fällt mir grad ein schweizer Kinderlied zum Thema ein:
"De Hansdampf im Schnäggeloch hät alles was er will.
Und was er will, das hät er nöd,
und was er hät, das will er nöd.
De Hansdampf im Schnäggeloch hät alles was er will."

calimero177
2010-02-24, 11:09:41
Meiner Lebensphilosophie nach sind eher die Leute komisch die nicht so denken.

Vieles was hier gesagt wurde ist meiner Ansicht nach gut und richtig. Sei es das man ein kleines Rädchen in unserem System ist, das man wertschätzen soll das eben dieses System einen (finanziell) auffängt wenn es mal nicht so läuft - oder ganz profan das man eben immer das will was man nicht hat, nicht haben kann.
Dennoch, es fühlt sich einfach für wohl viele grundsätzlich falsch an, unsere Leistungsgesellschaft. Du bist was hast du hast. Der Gedanke, wie hier auch schon angesprochen, einfach mal Geld gegen Frei(z/h)eit zu tauschen (30 Std Woche z.b) ist verpönt, die Chance mit dieser Bitte beim Arbeitgeber offene Türen einzurennen ist gering, wahrscheinlicher ist es in den meisten Fällen das einem diese Einstellung bei offener Kundgabe sogar zum Nachteil gereicht (Was ? Hat der keine Lust mehr für uns zu arbeiten ?).

Wir Leben meiner Ansicht nach in einer Welt der extreme, entweder du gehst arbeiten und akzeptierst dich als Teil der Leistungsgesellschaft oder du lebst autark auf die Art und Weise wie Simon Moon es hier geschrieben hat. Aber wer will denn wirklich auf den alltäglichen Luxus verzichten, ich für meinen Teil kann sagen das ich das generell nicht möchte. Allerdings hätte ich gerne die Wahl zu sagen: "Ok, soviel Kohle brauch ich nicht, ich kann immernoch sehr gut mit einem Drittel weniger leben wenn ich dafür ein drittel mehr Freizeit für meine privaten Interessen hätte".

Aber die Wahl hat man nur sehr selten, obwohl es doch soviele Arbeitslose gibt (?!), das ist das was ich persönlich als "komisch" empfinde.

Vanilla
2010-02-24, 11:33:21
Ich korrigiere Dich ja nur ungern, behaupte aber, daß in genau dieser Sache der heiße Kern all unserer Probleme steckt. Demonstrativer Konsum - Mehr Schein als Sein - Höher, schneller, weiter - ohne Sinn und Verstand! - Das sind unsere Probleme! Es handelt sich bei diesem Konkurrenzdenken natürlich um einen Druck von außen, dem man nur entgehen kann indem man die Meinung seines Umfeldes ignoriert.
Aber was dann? Man zählt also nicht mehr zu den Getriebenen sondern sitzt zuhause mit viel Freizeit und wenig Geld? Was genau wollt ihr mit eurer Zeit anfangen?

Lawmachine79
2010-02-24, 11:58:20
Ich korrigiere Dich ja nur ungern, behaupte aber, daß in genau dieser Sache der heiße Kern all unserer Probleme steckt. Demonstrativer Konsum - Mehr Schein als Sein - Höher, schneller, weiter - ohne Sinn und Verstand! - Das sind unsere Probleme!
Denke ich nicht - da beziehe ich mich gerne auf die Maslowsche Pyramide, die hier bereits jemand anders ins Spiel gemacht hat. Ich denke dieser Konsum ist hier nur deshalb so auffällig, weil sich um die untersten beiden Stufen der Pyramide in Deutschland keiner einen Kopf machen muss. Oder mal andersrum gefragt: was wäre für Dich ein erstrebenswertes Substitut für Konsum?

calimero177
2010-02-24, 12:03:09
Es handelt sich bei diesem Konkurrenzdenken natürlich um einen Druck von außen, dem man nur entgehen kann indem man die Meinung seines Umfeldes ignoriert.
Aber was dann? Man zählt also nicht mehr zu den Getriebenen sondern sitzt zuhause mit viel Freizeit und wenig Geld? Was genau wollt ihr mit eurer Zeit anfangen?

Umgekehrt lässt sich natürlich dann auch Fragen was man mit dem Geld ohne Zeit soll. Klar, die Kohle bekommt man immer irgendwie quit für irgendwas, oder man spart und hat dadurch ein gutes Gefühl, aber genau darum dreht sich doch die Diskussion.
Es ist (gesellschaftlich) anerkannt wenn du dein Geld hortest oder konsumierst das die Schwarte kracht - mit mehr Geld ist halt alles besser.
Aber da sind sie wieder die Extreme, warum nicht (utopisch gesprochen) ein Modell anbieten in dem ein jeder die Arbeitszeit mit seinem Anspruch auf Geld/Freizeit ins Gleichgewicht bringen.

Wenn wir wirklich in dieser Leistungsgesellschaft leben sollte das doch kein Problem sein für, derjenige für den das Geld die Religion darstellt kann dann seine 50 Stunden die Woche abreißen und am Wochenende ne runde fuffis mehr in den Club schmeißen, während der Freiheitsmensch auf etwas kleinerem Fuße lebt und sich aber nicht mehr so stark vom Stress belastet sieht.

Sollte dieses Modell nicht funktionieren, das Gleichgewicht zwischen Geld- und Zeitsuchenden wäre nicht herzustellen - dann wäre ich allerdings wirklich mal gespannt in welche Richtung die Waage ausschlägt. Das Geld ist das begrenzte Gut des Arbeitgebers nicht die Zeit die er seinem Mitarbeiter geben kann - der Zeitsuchende hätte es also eigentlich in der Hand. Ist aber komischerweise nicht so :crazy2:

alkorithmus
2010-02-24, 12:04:50
Oh :usweet:

Ein Individuum.

(del)
2010-02-24, 12:27:59
...ich mich frage, wieso Menschen Arbeit gegen Freiheit eintauschen

...ich mich im nächsten Schritt frage wieso Menschen sich diese verlorene Freiheit durch Geld, welches Sie durch Ihre eigene Arbeit erwirtschaften, versuchen zurückzukaufenGrundsätzlich: Welche Freiheiten hatten wir den früher? Man war den ganzen Tag unterwegs und Fressen gejagt und gesammelt und allerlei damals nützliches Zeug hergestelt. Damit man am nächsten Tag noch lebt. Dann gehe ich lieber 5x die Woche für 7.5 Stunden arbeiten. Das zu der Grundsatzfrage.

Bei dem was du genauer hinterfragst gebe ich dir 100% Recht. Die meisten Leute mit großem Einkommen werden mit der Zeit immer "ärmer" und die Verbitterung darüber läßt sie in der Spirale noch schneller rotieren, was sie zu Pispers Schmarotzern macht. Das zu hinterfragen ist überhaupt nicht komisch.

@Pennywise
Diese Pyramide definiert die Prioritäten, nicht aber den Ausmaß der jeweiligen Stufe. D.h. also nicht, daß man für sich persönlich nur höher oder bis zu der Spitze kommen kann, wenn man auf jeder der Treppen viel Geld lassen kann.

Dicker Igel
2010-02-24, 14:12:03
Allerdings schreckt mich eine vollkommen autarke Lebensweise dann doch ab.

Naja, du musst es ja auch nicht gleich übertreiben ;O)

Wenn man paar Menschen gefunden hat, die ähnlich denken, kann man schon eine andere Lebensweise führen, als "normal".
Man wohnt bspw. in 'nem Haus, was man selber pflegt etc, da braucht man nicht auf einen gewissen Luxus verzichten ..., damit meine ich auch nicht "Haus besetzen" etc.
Natürlich braucht man für sowas ein gewisses Budget im Vorfeld und ein passendes Objekt.
Man kann dann mit den Stadtwerken etc gewisse Dinge vereinbaren, die wieder Geld sparen etc
Wenn sowas funktioniert, wohnt man gut und billig, zudem herrscht mehr Sozialität in dem Haus und man achtet auch mehr auf gewisse Dinge.

Franconian
2010-02-24, 14:54:03
Die Fragen die du dir stellst beschreiben einen Teufelskreis. Dem kann man nur als "Aussteiger" entgehen, ob das einen langfristig glücklich macht ist die andere Frage.

Denn: Ohne Geld ist man einfach ein Niemand. Klingt hart und überspitzt, ist aber so. Damit meine ich nicht, dass man sich jetzt mit Geld profilieren muss, sondern es geht einfach darum den Alltag angenehm zu gestaltet. Und dazu braucht man nun mal Geld. Umso mehr man hat, umso einfacher ist es.

Der Mensch strebt nach vorn. Er will mehr, er will nach oben, immer. Das ist ein ganz normales Verhalten. Wenn es darum geht ein entspanntes Leben zu haben, würden die wenigsten arbeiten und wie du es sagst ein Min-Max Prinzip aus Arbeit und Freizeit erwirken. Aber das geht nun mal nicht, weil wieder greift: Ohne Moos nix los.

Es heißt zwar: "Geld nur allein macht nicht glücklich", aber ansich ist es natürlich so, dass es heißt "Geld macht glücklich". Vorausgesetzt man hat auch soziale Kontakte etc, siehe Maslow.

Man kann dem System eben nicht entkommen, wurde ja schon gesagt. Es gibt auch keine Alternativen. Außer es greift wieder die Möglichkeit von oben, der "Aussteiger". Das heißt dann aber auch extrem viel Verzicht, in jeglicher Hinsicht. Und ob du dich dabei dann wohl fühlst, ohne großen "Luxus" und Sachen die man sonst gewohnt ist? Weiterhin: Und dann bist du der, an dessen Mindstate sich andere stören. und gestört fühlen.

Dadi
2010-02-24, 15:18:53
Es ist nunmal in jedem hoch entwickelten Industrieland so, daß du letztlich ein eintöniges Leben als Rädchen in der Maschine, die sich System nennt, verbringst. Abwechslung mögen für den einen exzessive Parties, für den anderen die zwei bis drei Wochen Urlaub im Jahr bringen, aber letztlich kannst du dem System nicht entrinnen solange du hier bist. Deal with it.

Vielleicht hilft es sich damit anzufreunden, wenn man bedenkt, daß das System dafür relative Sicherheit in Sachen existenzielle Grundversorgung bietet. Das ist beileibe nicht überall auf der Welt der Fall und evtl. lernt man diese Vorzüge auch erst dann schätzen, wenn man mal "ausgestiegen" ist und wieder heimkehrt.


Ich will mal etwas in den Raum werfen:
Findet ihr ist das System gesund in welches wir heute leben? Ich auf keinen Fall.
Kein System ist perfekt... aber es würde bestimmt bessere geben.
Und wir ALLE (das muss uns bewusst sein) sind in eine Gesellschaft hineingeboren welche uns so manipuliert hat, dass wir das in der heutigen GEGENWART nicht rückgängig oder etwas verändern könnten.
Ich denke dass könnte man nur über viele Jahre schaffen.

Naja, es gibt nichts was unmöglich ist.

Wurschtler
2010-02-24, 15:25:19
Außer es greift wieder die Möglichkeit von oben, der "Aussteiger". Das heißt dann aber auch extrem viel Verzicht, in jeglicher Hinsicht. Und ob du dich dabei dann wohl fühlst, ohne großen "Luxus" und Sachen die man sonst gewohnt ist?


Dann ist man eindeutig konsum-geschädigt.
"Luxus" ist doch reine Definitionssache.
Genauso wie "Verzicht".

Irgendein afrikanischer Ureinwohner, dem es in seiner Lebensart aus seiner Sicht sehr gut geht, der braucht keinen Fernsehr oder Internetanschluss oder das neueste Handy und kann trotzdem glücklich sein und aus seiner Sicht auch in Luxus leben.

Wenn man "das System" und "Geld" anzweifelt, dann muss man sich nur vom Konsumzwang lösen, was natürlich bedeutet, dass man sich dann andere Dinge suchen muss, um ein erfülltes Leben führen zu können.

Dicker Igel
2010-02-24, 15:31:07
was natürlich bedeutet, dass man sich dann andere Dinge suchen muss, um ein erfülltes Leben führen zu können.

Wichtigere ! *teach* :D

{655321}-Hades
2010-02-24, 16:34:43
Halte dich bloß von jedem Entwicklungsland fern. Wenn du dorthin gehen solltest und dann wieder zurück kommst, geht das Kotzen richtig los.

Ich meine mich an einen ähnlichen Thread von Schiller erinnern zu können. Und wie nggalai schon ganz richtig sagt, solche Gedanken dürften vielen Menschen ab und an kommen. Die Frage ist, was du daraus machst. Nörgeln, jammern und meckern hilft weder dir noch dem Rest der Menschheit. Hast du dich je gefragt, warum es zu keiner wirklich nennenswerten Arbeitszeitreduktion gekommen ist, obwohl wir eine enorme Produktivitätssteigerung zu verzeichnen haben? Das hat natürlich mehrere und komplexere Gründe, dennoch lässt es sich wohl grob darauf runterbrechen, dass der Mensch an sich offensichtlich nicht recht zufrieden mit dem ist, was er hat, und stattdessen mehr, mehr und nochmal mehr haben möchte.

Guck's dir an. Wirtschaftlicher Erfolg wir am BIP gemessen, wie sich das zusammen setzt, dürfte dir klar sein. Steigt es nicht, ist das eine Krise. Damit es steigt, muss produziert und konsumiert werden. Wie genau es nun kommt, dass Menschen anfangen, sich mit ihrem Konsum und entsprechender Potenz dazu zu identifizieren, darüber gibt es mehrere Thesen. Du darfst dich jetzt selbst fragen, wie du damit umgehen willst. Blöderweise hat wm79 recht. Du kannst nach Äthiopien gehen, einer der wenigen Staaten mit negativem Wirtschaftswachstum.

Setze deine eigenen Maßstäbe und lebe nach denen. Ich habe mir irgendwann gesagt, dass ich mit 900-1200 Euro im Monat leben kann und nicht mehr verdienen _muss_. Die dann auch noch mit einer Arbeit, die mir bitte zusagt. Es spricht überhaupt nichts gegen Arbeit. Wenn sie einen erfüllt, kann man auch 16 Stunden am Tag arbeiten. Solange man seine Ansprüche niedrig hält, kann man mit wenig Geld sehr reich sein. Niemand zwingt einen, den Produktions-Konsumtions-Zyklus mitzumachen.

Und bitte, bitte, bitte mach nicht den Fehler einen "alternativen" Lebensweg zu beschreiten. Den Fehler machen nämlich viele und merken überhaupt nicht, dass sie den selben Zwängen gehorchen, mit dem einzigen Unterschied, dass sie jetzt Strickpullis und Schlaghosen statt Hemd und Krawatten tragen (nichts spricht gegen Strickpullis und Schlaghosen, das Beispiel diente nur der Veranschaulichung). Freiheit ist eine Wahl, kein Lebensstil.

Gast
2010-02-24, 17:18:32
Ich korrigiere Dich ja nur ungern, behaupte aber, daß in genau dieser Sache der heiße Kern all unserer Probleme steckt. Demonstrativer Konsum - Mehr Schein als Sein - Höher, schneller, weiter - ohne Sinn und Verstand! - Das sind unsere Probleme!
Sehe ich nicht ganz so, die Entsolidarisierung in großen Gruppen finde ich viel problematischer.
Zumal dies in den letzten Jahren deutlich schlimmer geworden ist, wie man z.Z. an der erneut aufgeflammten H4-Diskussion sehen kann.
Immerhin hatten die AL vor H4 ein deutlich besseres Leben, komischer Weise wurde das damals afair nicht so stark geneidet wie heute mit H4. Das verstehe ich nicht.
Mit einer umfassenden Solidarisierung wäre dem Streben nach "mehr" Grenzen gesetzt, indem man da aufhört, wo andere ("zu sehr") darunter leiden. Dann würde evtl. sogar der Kommunismus - zumindest abgeschwächt (Unterschiede MUSS es imho geben) - funktionieren. Aber das Problem scheint grundmenschlich zu sein und führt zu sehr ins PoWi.

BTT:
Es soll tatsächlich Menschen geben, die keinen Job sondern eine(n) Beruf(ung) haben...

hasufell
2010-02-24, 18:20:42
Freiheit ist eine Wahl, kein Lebensstil.
und ohne Erfahrung hat man keine Wahl.

Lokadamus
2010-02-24, 19:26:54
...ich mich frage, wieso Menschen Arbeit gegen Freiheit eintauschen

...ich mich im nächsten Schritt frage wieso Menschen sich diese verlorene Freiheit durch Geld, welches Sie durch Ihre eigene Arbeit erwirtschaften, versuchen zurückzukaufen

...mich diese Art von Leben anekelt und ich ES anders machen will

...ich Arbeit Ausschließlich auf die Notwendigkeit reduziere, damit Geld für seine eigene Freiheit zu erwirtschaften?

Bitte um Meinungenmmm...

Tun sie nicht.
Wenn wir nicht arbeiten würden, würden wir nur noch auf Bäumen leben können. Ob du das Freiheit nennen willst, bezweifle ich. Ansonsten wäre "Obdachloser" wohl einer der besten Berufe der Welt :uup:.

Also arbeiten wir, damit wir uns Sachen leisten können, die man ohne Arbeit nicht haben könnte (Lebensmittel, sowas simples wie ein Bett usw.).

Wie willst du es sonst machen? Du hast nur die Möglichkeit entweder zu Arbeiten oder ein Eremit/ Obdachloser zu werden. Du kannst auch auswandern, aber was erwartest du dann dort? Ein Leben ohne Arbeit? Wäre möglich, aber ob das ein Leben lang funktioniert ...

Ob die Arbeit Spass macht oder nicht, ist am Ende des Tages mehr oder weniger egal, weil am Ende des Monats das Geld da sein muss. Wer Glück hat, arbeitet entweder im falschen Beruf, aber mit den richtigen Leuten zusammen, wodurch auch ein eher unpassender Beruf Spass machen kann.
Mit den falschen Leuten kann der Traumberuf ein Alptraum sein ;).Reich zu sein ist was anderes, das bedeutet einfach die Asche zu haben und sich keinen Kopf mehr darum machen müssen. So Leute kenne ich auch, die sind total tiefenentspannt, kümmern sich oft um ihre Einkommensquelle nur am Rande. Aber diesem Status hecheln die Gutverdiener hinterher und werden ihn selten erreichen.Die haben es geschafft ;(.

Dicker Igel
2010-02-24, 19:28:05
Und bitte, bitte, bitte mach nicht den Fehler einen "alternativen" Lebensweg zu beschreiten. Den Fehler machen nämlich viele und merken überhaupt nicht, dass sie den selben Zwängen gehorchen, mit dem einzigen Unterschied, dass sie jetzt Strickpullis und Schlaghosen statt Hemd und Krawatten tragen (nichts spricht gegen Strickpullis und Schlaghosen, das Beispiel diente nur der Veranschaulichung).

*unterschreib*

Das Auge
2010-02-24, 19:54:30
Ich will mal etwas in den Raum werfen:
Findet ihr ist das System gesund in welches wir heute leben? Ich auf keinen Fall.
Kein System ist perfekt... aber es würde bestimmt bessere geben.
Und wir ALLE (das muss uns bewusst sein) sind in eine Gesellschaft hineingeboren welche uns so manipuliert hat, dass wir das in der heutigen GEGENWART nicht rückgängig oder etwas verändern könnten.
Ich denke dass könnte man nur über viele Jahre schaffen.

Naja, es gibt nichts was unmöglich ist.

Unsere westlichen System sind sicher nicht perfekt und zu kritisieren gibt es einiges. Ich möchte gewisse Tendenzen wie den bedingungslosen Konsum, mediale Massenverblödung und ähnliche Späße auch gar nicht schönreden, im Gegenteil.

Nur ist es dennoch so, daß man hier auch mit wenig Konsum ein ordentliches Leben führen kann und sich keine Gedanken darüber machen muß, wie oder ob man überhaupt morgen was zu futtern auf dem Teller hat oder ob einem irgendwelche Guerillas die Kehle durchschneiden.

In den meisten westlichen Ländern sollte es auch anders als die Masse tickenden Menschen gelingen sich eine kleine Nische einzurichten. Versuch das mal in China, Kolumbien oder Somalia auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland ;)
Man darf sich halt nur nicht über die gefühlt 99% sonstigen Idioten aufregen, die einen anderen Lebensstil pflegen, sonst wirds nie was mit dem inneren Gleichgewicht.

Außerdem hängt denke ich auch einiges mit dem Alter des TS zusammen: Mit um die Anfang 20 fängt einen das Leben eben an brutal zu ficken. Da macht sich wohl jeder so seine Gedanken, wie man mit dem ganzen Wahnsinn möglichst elegant umgeht ;)
Die bittere Wahrheit bleibt jedoch, daß man eben als das besagte kleine Rädchen sein Leben fristen wird müssen. Die Chance Rockstar, Pornostar, Konzernboss, Bundeskanzler oder einfach nur Multimillionär zu werden ist halt ziemlich gering. Je eher man sich damit abfindet und sich seine Nische sucht, desto besser. Außerdem sollte man niemals nie sagen, das Leben ist immer für die eine oder andere Überraschung gut.

Ich hab auch lange mit dem Schicksal und mir selber gehadert, von daher glaub mir: Es bringt nichts. Man macht sich nur selber fertig und tritt letztlich auf der Stelle, während das Leben an einem vorbeizieht. Also versuch am Besten mit den High-Potential-Affen so gut es geht klar zu kommen und zieh dein Ding durch. Auf Idioten wirst du überall treffen, die Welt ist nunmal voll davon.

BlackZed
2010-02-25, 10:57:31
Mein Motto:

Ich arbeite, um zu leben - ich lebe nicht, um zu arbeiten.

Dicker Igel
2010-02-25, 12:36:27
Ich kann mich den letzten zwei Poster nur anschließen, es nützt nichts sich immer wieder über alles aufzuregen und jeden Tag mit 'ner Hasskappe herumzurennen, das ist nicht gut für die Gesundheit und man vermiest auch anderen Menschen damit die Laune. Man ist ja nicht gezwungen in dem System zu leben und mit jedem Zug mitzufahren, man kann auch nebenher leben und sich ein angenehmes Leben gestalten. Will man was ändern, kann man dies auch tun, gewisse Kreativität etc vorausgesetzt. Dies wird dann zwar nicht gleich was ändern, aber man hat wenigstens was getan und seinen Seelenfrieden.

hasufell
2010-02-25, 23:02:21
Mein Motto:

Ich arbeite, um zu leben - ich lebe nicht, um zu arbeiten.
und was wäre, wenn beides zutrifft?

ed1k
2010-02-25, 23:43:55
Eine sehr interessante Diskussion, wie ich finde. Kann mir jmd. Literatur zu diesem Thema empfehlen? Danke :)

Lyka
2010-02-25, 23:45:22
ggf in Richtung "Einfaches Leben" gehen

http://de.wikipedia.org/wiki/Simple_living

(del)
2010-02-26, 00:34:04
ggf in Richtung "Einfaches Leben" gehen

http://de.wikipedia.org/wiki/Simple_livingOder einfach auch mal raus...

=dragon=
2010-02-26, 01:26:15
...ich mich frage, wieso Menschen Arbeit gegen Freiheit eintauschen

...ich mich im nächsten Schritt frage wieso Menschen sich diese verlorene Freiheit durch Geld, welches Sie durch Ihre eigene Arbeit erwirtschaften, versuchen zurückzukaufen

...mich diese Art von Leben anekelt und ich ES anders machen will

...ein Spinner, weil ich einer unter einhundert mit dieser Ansicht bin

...ich gezielt bestimmte Redensarten, welche das Business "erfordert" ablehne und mich über diese lustig mache?

...ich den Status quo hinterfrage ohne gezielte Antworten auf Alternativen auf Lager zu haben

...ich Arbeit Ausschließlich auf die Notwendigkeit reduziere, damit Geld für seine eigene Freiheit zu erwirtschaften?



Du bist einer der wenigen Menschen die noch nicht total krank sind vom mehr mehr mehr System in unserer Leistungsgesellschaft.
Behalt dir diese Einstellung.

Du bist normal, die anderen sind krank, merken es aber nciht.

Danielo
2010-02-26, 02:02:25
Ich hab zu dem Thema auch eine etwas naive Ansicht, die in meinem Umfeld nicht gerne geteilt wird: Solange ein bisschen Luxus möglich ist (mal was anderes zu essen, kulturelle Unterhaltung) bin ich zufrieden. Da muss ich keine 4000 Euro im Monat verdienen und 24/7 arbeiten. Unaufhörlicher Konsum macht doch nur unzufrieden, weil man nicht alles haben kann, was der andere hat. Und irgendwann nimmt man sich selber nicht mehr wahr.

Lieber weniger Geld, als weniger vom Leben.

Vanilla
2010-02-26, 08:55:13
Was man aus den Beiträgen herauslesen kann ist wohl, dass jeder für sich das richtige Maß an Arbeit und Freizeit finden muss. Man muss nur aufpassen dass man sich für die Zukunft nichts verbaut, weil wenn man eventuell seinen Kindern was bieten möchte, im Altern nicht am Hungertuch nagen will oder man irgendwann mal in den eigenen vier Wänden leben möchte... dann wird es schwierig mit dem locker bleiben ...

Piffan
2010-02-26, 11:22:19
Kurze und knackige Antwort: Freiheit ist eine Worthülse, eine Fiktion. Lerne Gefallen zu finden an dem was du tust und was du bist. Eindeutig der gesündeste Weg.
Wer solchen Gedanken nachhängt, hat im Grunde kein Problem.

=dragon=
2010-02-26, 12:54:33
Ich bin mal provokativ..

Würdest du auch einem Insassen in einem Arbeitslager als Tipp geben? ;-)

Sich mit allem zu arrangieren kann sicher etwas sein, was einen ruhig stellt, aber man kann und soll sich doch nicht immer mit allem arrangieren..

Dicker Igel
2010-02-26, 13:12:25
Du musst dich aber irgendwie arrangieren, oder dich eben komplett selbst versorgen (mit Gehöf und allem Drum and Drann).

Den "Kampf" gegen das System, oder eine gewisse Aufklärung kann man ja weiterhin bewerkstelligen (siehe mein letzter Post), aber man muss ja auch leben und ohne Nahrung etc geht das nunmal nicht :)
Freiheit bedeuted unabhängig zu sein und das man sein kann wo man will, dafür braucht man aber auch Mittel, das war schon immer so und hat m.M.n. nix mit dem System zu tun, man muss das selber hinbekommen.
Wie man wohnt oder die Welt bereist, ist jedem selber überlassen, der eine mag's luxuriös, der andere kommt auch anders klar ... ist reine Ansichtssache, man muss seine Freiheit für sich definieren.

=dragon=
2010-02-26, 14:09:02
Ist richtig.

Man muss nur aufpassen, dass man es sich nicht zu bequem macht im System.
ich will mich so wenig wie möglich mit dem System arrangieren.

Ich glaube das Musterbeispiel ist da immer noch Öff-Öff.. ^^
http://www.youtube.com/watch?v=khnn3HybcQ8

Pennywise
2010-02-26, 14:50:59
Der ist ja drauf :O das ist wohl das eine Extrem. Verloren hatte der bei mir als der Satz kam "Erwäge bis zum Tode zu hungern wenn die Menschheit nicht ....".

Arbeiten gehen ist ja ok, man sollte aber versuchen den Weg der Mitte zu finden, also sich nicht kaputt machen (lassen). Letztlich reibt einen das System nur auf wenn man sich zu sehr darauf einlässt. Oder wie Dr.House sagte "Arbeite klug, nicht hart"

=dragon=
2010-02-26, 15:24:04
Ja da hab ich mir auch gedacht, ok, er will das wohl nicht bis zum Lebensende machen und vorher abtreten, zumindest konsequent, aber dann braucht er auch nicht fadenscheinig ne Unmöglichkeit wie die zu fordern..
Wird eh nicht passieren.

Der typ is aber hochintelligent.
Studium mit Note 1,0 beendet und dann ausgestiegen.
Ehemaliger Musterschüler.

Hab ich großen respekt vor dieser Konsequenz.

ja genau, man muss die Mitte finden, richtig. :-)
Seh ich auch so.

hasufell
2010-02-26, 19:07:56
Oder einfach auch mal raus...
eben.

entweder man will Erfahrungen machen, oder nicht
entweder man will selber denken, oder nicht
entweder man zieht die Konsequenzen seines Denkens radikal durch oder nicht

und letztendlich: ich sage, man soll sich nicht vor obsessiver und vorschneller Abenteuerlust fürchten. Das schlimmste was passieren kann ist: Erfahrung.

und nein. ich sage keinem er muss in den Wald gehen. das sagt Öff Öff (http://www.youtube.com/watch?v=khnn3HybcQ8) übrigens auch nicht, wenn man genau hinhört.

Dicker Igel
2010-02-26, 19:10:57
Der Typ ist verantwortungslos, mehr nicht ... das Fräulein mit dem Kind ist wohl auch beizeiten wieder zurück ins warme, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe ^^
Aber man kann sich nicht einfach innen Wald hocken und fertich, das geht ned, mit SÄUGLING :freak:
Wenigstens ein stabiles Haus mit Kamin etc ... was ein Freak ;D

hasufell
2010-02-26, 19:14:40
Der Typ ist verantwortungslos, mehr nicht ... das Fräulein mit dem Kind ist wohl auch beizeiten wieder zurück ins warme, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe ^^
Aber man kann sich nicht einfach innen Wald hocken und fertich, das geht ned, mit SÄUGLING :freak:
Wenigstens ein stabiles Haus mit Kamin etc ... was ein Freak ;D
habe ich ja auch nicht gesagt und sagt er auch nicht

ausserdem geht es nicht um seine Person, sondern um die Wahrheit die er ausspricht. (das diskutieren wir doch gerade in einem anderen Thread)
Wie er die in seinem eigenem Handeln realisiert sieht ist sogar eine Streitfrage unter gleichgesinnten und trotzdem ist der Kern derselbe. Aber das sagt er auch alles.

Dicker Igel
2010-02-26, 19:22:37
Ja sicher ;)
Klar verstehe ich ihn, er zieht mir das bloß zu extrem durch, grade mit dem kleinen Wanst ...

Dein Post hab ich auch erst nach dem posten gesehen :D

Gast
2010-02-28, 02:14:08
...ich mich frage, wieso Menschen Arbeit gegen Freiheit eintauschen

...ich mich im nächsten Schritt frage wieso Menschen sich diese verlorene Freiheit durch Geld, welches Sie durch Ihre eigene Arbeit erwirtschaften, versuchen zurückzukaufen

...mich diese Art von Leben anekelt und ich ES anders machen will

...ein Spinner, weil ich einer unter einhundert mit dieser Ansicht bin

...ich gezielt bestimmte Redensarten, welche das Business "erfordert" ablehne und mich über diese lustig mache?

...ich den Status quo hinterfrage ohne gezielte Antworten auf Alternativen auf Lager zu haben

...ich Arbeit Ausschließlich auf die Notwendigkeit reduziere, damit Geld für seine eigene Freiheit zu erwirtschaften?

Anmerkung: Ich bin 21 Jahre und den ganzen Tag von sogenannten "HighPotentials" von allen großen IT-Firmen Deutschlands umgeben, dessen Mindstate mich ankotzt!


Bitte um Meinungen

Folgender Videobeitrag paßt hier:
http://www.kirche.tv/Default.aspx?tabid=56&mFileId=4302&ctl2l=Details

Gast
2010-02-28, 02:25:30
Meiner Lebensphilosophie nach sind eher die Leute komisch die nicht so denken.

Vieles was hier gesagt wurde ist meiner Ansicht nach gut und richtig. Sei es das man ein kleines Rädchen in unserem System ist, das man wertschätzen soll das eben dieses System einen (finanziell) auffängt wenn es mal nicht so läuft - oder ganz profan das man eben immer das will was man nicht hat, nicht haben kann.
Dennoch, es fühlt sich einfach für wohl viele grundsätzlich falsch an, unsere Leistungsgesellschaft. Du bist was hast du hast. Der Gedanke, wie hier auch schon angesprochen, einfach mal Geld gegen Frei(z/h)eit zu tauschen (30 Std Woche z.b) ist verpönt, die Chance mit dieser Bitte beim Arbeitgeber offene Türen einzurennen ist gering, wahrscheinlicher ist es in den meisten Fällen das einem diese Einstellung bei offener Kundgabe sogar zum Nachteil gereicht (Was ? Hat der keine Lust mehr für uns zu arbeiten ?).

Wir Leben meiner Ansicht nach in einer Welt der extreme, entweder du gehst arbeiten und akzeptierst dich als Teil der Leistungsgesellschaft oder du lebst autark auf die Art und Weise wie Simon Moon es hier geschrieben hat. Aber wer will denn wirklich auf den alltäglichen Luxus verzichten, ich für meinen Teil kann sagen das ich das generell nicht möchte. Allerdings hätte ich gerne die Wahl zu sagen: "Ok, soviel Kohle brauch ich nicht, ich kann immernoch sehr gut mit einem Drittel weniger leben wenn ich dafür ein drittel mehr Freizeit für meine privaten Interessen hätte".

Aber die Wahl hat man nur sehr selten, obwohl es doch soviele Arbeitslose gibt (?!), das ist das was ich persönlich als "komisch" empfinde.

Nun das hat Prinzip, denn es wird von der Wirtschaft gar nicht gewünscht, daß wir alle nur noch 30 h arbeiten und damit jeder nen Arbeitsplatz hat, denn mit so einem Arbeitsmodell schafft man kein Konkurrenzdenken und keinen Druck auf die Arbeitnehmer die Lohnkosten zu senken.

Die 50 h Woche, Überstunden usw. senken im Prinzip die Lohnkosten, weil man denjenigen die Arbeiten sagen kann:
Sie her, entweder du arbeitest jetzt für 20 €/h 50 h in der Woche oder du bist Arbeitslos.

Da aber niemand gänzlich arbeitslos sein will, akzeptieren sie lieber den niedrigen Stundenlohn.


Würde man vom Gesetzgeber ein 30 h Wochenlimit einführen, an das sich jeder Arbeitgeber zu halten hat, dann könnte man die Lohnkosten durch Verknappung des Arbeitsplatzangebots nicht senken.

Das ganze hat also Prinzip.

Gast
2010-02-28, 02:31:32
Grundsätzlich: Welche Freiheiten hatten wir den früher? Man war den ganzen Tag unterwegs und Fressen gejagt und gesammelt und allerlei damals nützliches Zeug hergestelt. Damit man am nächsten Tag noch lebt. Dann gehe ich lieber 5x die Woche für 7.5 Stunden arbeiten. Das zu der Grundsatzfrage.


Also ich würde lieber in einem unberührten Europa jagen wollen, als den ganzen Tag im Büro oder noch an schlimmeren Orten hocken zu müssen.

Denn bei der Wanderung kriegt man ja auch etwas geboten.
Tristesse gibt's da nicht, es ist immer etwas los.

Selbst Werkzeuge für den eigenen Bedarf zu bauen wird dann Spaß machen, weil das Gefühl der Belohnung sofort eintritt, wenn du dann z.b. mit deinem Werkzeug die Äpfel von den hohen Bäumen holen kannst.

Bei einem normalen Bürojob siehst du diese Belohnung nicht.
Du arbeitest an irgendwas für andere, was dich vielleicht nicht interessiert und deine ganze Belohnung am Monatsende ist Geld auf dem Konto.
Aber das Gefühl etwas tolles gemacht zu haben, das fehlt.

Gast
2010-02-28, 03:09:43
Ist richtig.

Man muss nur aufpassen, dass man es sich nicht zu bequem macht im System.
ich will mich so wenig wie möglich mit dem System arrangieren.

Ich glaube das Musterbeispiel ist da immer noch Öff-Öff.. ^^
http://www.youtube.com/watch?v=khnn3HybcQ8


Also ich respektiere ÖffÖffs Lebensweise und finde das ganze was er da macht sehr interessant, aber ich möchte mir weiterhin Shampoo, Zahnpasta und ne Zahnbürste kaufen können da es mir die Arbeit gegen Entgeld wert ist gut zu riechen und den Geschmack von Zahnpasta im Mund zu haben.

Jagen und im Sommer mal zelten würde ich aber trotzdem gerne, daher wäre wohl ein Mittelweg aus beiden Welten das Richtige.

hasufell
2010-02-28, 23:46:37
Also ich respektiere ÖffÖffs Lebensweise und finde das ganze was er da macht sehr interessant, aber ich möchte mir weiterhin Shampoo, Zahnpasta und ne Zahnbürste kaufen können da es mir die Arbeit gegen Entgeld wert ist gut zu riechen und den Geschmack von Zahnpasta im Mund zu haben.

Jagen und im Sommer mal zelten würde ich aber trotzdem gerne, daher wäre wohl ein Mittelweg aus beiden Welten das Richtige.
richtig ist, wenn jeder sein Leben so gestalten könnte, wie er möchte

und bei dem Problem geht es nicht nur um Ethik und Gesellschaft, sondern auch um innere Befreiung. Wobei man das wohl eigentlich nicht trennen kann...

=dragon=
2010-03-01, 00:04:37
Der Typ ist verantwortungslos, mehr nicht ... das Fräulein mit dem Kind ist wohl auch beizeiten wieder zurück ins warme, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe ^^
Aber man kann sich nicht einfach innen Wald hocken und fertich, das geht ned, mit SÄUGLING :freak:
Wenigstens ein stabiles Haus mit Kamin etc ... was ein Freak ;D

Oh Gott, die früheren Bewohner der Erde ohne Kamin und in der Höhle..das waren alles Freaks.. :freak:

Es ist dir vielleicht nicht bewusst, aber es gibt auch ein Leben bevor Handy und Fernseher erfunden wurden..
Ich weiß, unvorstellbar..

Es muss nicht bei jedem so extrem aussehen wie bei ihm, aber wie schon jemand schrieb es geht um innere Befreiung, und die fällt sicher bei jedem anders aus.

Aber dann ist es schon rühmenswert wenn jemand überhaupt mal an den Punkt gelangt und ernsthaft sich mal drüber Gedanken macht und den Mut besitzt mal aus der Spirale auszubrechen.

DER is in meinen Augen WEITAUS vernünftiger und mutiger als die meisten Arbeiter die sich Tag für Tag sich in ihrem Job widerwillig abquälen.
Und so Leute werden als verrückt hingestellt.

Da frag ich mich wer hier der Verrückte und Kranke ist..

Darum geht`s auch so bergab hier.
Jeder der es wagt an bestehenden Dingen mal zu zweifeln und es ausspricht wie widersinnig das System zum Teil ist, der wird ausgelacht.
Das ist wahrhaft traurig.

Ich würde zwar nicht den Weg gehen, den er ging, aber ich bewundere das.

leddaface
2010-03-01, 01:30:17
Into the Wild (http://de.wikipedia.org/wiki/Into_the_Wild)
und nein auch ich muss den anderen zustimmen, das du kein spinner bist ;)
der film ist mir dazu eingefallen. geht zwar nicht vorrangig über das gedankengut das er hat, bzw. warum er aussteigt aber es erzählt die geschichte wie er dabei handelt.. erinnert ansatzweise an den öffi.
btt:
aber an sich bin ich auch mit dem jetzigen system unzufrieden, nur so einen harten ausstieg zu wählen ist schon verdammt schwer, weil an sich mag ich meinen rechner und hör gerne musik über diesen ... übers internet, lese gern nachrichten, lese im 3dc(^^) oder schau tv. aber dies würde wohl ausfallen, wenn man in der einöde eremit spielt. also an sich so wie simon moon scheinbar. aber da das nicht möglich ist muss man wohl kompromisse eingehen.
also: schön weiter auf diesem gedankpfad wandeln und wenn du dafür eine lösung gefunden hast bzw für dich einen weg gefunden hast -> befolgen. wie die meisten es hier schon geschrieben haben: geh deinen weg, nur du kannst ihn für dich gehen. und wenn du nur die gedanken hegst, wird sich an dem zustand auch nichts ändern, siehe meckern/kotzen etc

Simon Moon
2010-03-01, 01:35:18
Also ich würde lieber in einem unberührten Europa jagen wollen, als den ganzen Tag im Büro oder noch an schlimmeren Orten hocken zu müssen.
Bei einem normalen Bürojob siehst du diese Belohnung nicht.
Du arbeitest an irgendwas für andere, was dich vielleicht nicht interessiert und deine ganze Belohnung am Monatsende ist Geld auf dem Konto.
Aber das Gefühl etwas tolles gemacht zu haben, das fehlt.

Es gibt durchaus auch Berufe, in denen Geld nicht der einzige Lohn ist. Das Problem ist denn auch nicht die Arbeit, jeder Mensch hat den Drang in sich, etwas zu "arbeiten" und nicht einfach nur zu meditieren. Das Problem sind meist die Arbeitsbedingungen, welche oft nicht die gewünschte Resonanz erbringen. Ein Danke und Bitte, mal einen Gefallen hier und da, keine überzogene Konsequenzen für Fehler - all das sind Faktoren, die mitbestimmen, ob die Arbeit als Beschäftigung oder Last empfunden wird.

Zephyroth
2010-03-03, 15:13:10
Also ich respektiere ÖffÖffs Lebensweise und finde das ganze was er da macht sehr interessant, aber ich möchte mir weiterhin Shampoo, Zahnpasta und ne Zahnbürste kaufen können da es mir die Arbeit gegen Entgeld wert ist gut zu riechen und den Geschmack von Zahnpasta im Mund zu haben.

ÖffÖff's System hat nur ein Problem:

Als Schenker lebt er von Dingen die ihm Leute freiwillig schenken (Brot am Abend aus der Bäckerei, nicht gebrauchtes Gemüse, ausgetragene Klamotten etc.). Dies sind allerdings Güter die Leute erschaffen haben, die einer Arbeit (die er verabscheut) nachgehen, um Geld zu verdienen.

Würde jeder nach ÖffÖff's Philosophie leben, dann würde das System zusammenbrechen, bzw. es würden sich wieder die verschiedenen Gruppierungen aus Jägern, Landwirten, Handwerker und Gelehrten bilden, die einem Tauschgeschäft (jeder schenkt jedem) nachgehen.

Ich selber sehe meine Arbeit als Notwendigkeit an, nur habe ich das Glück, das meine Arbeit auch fast ein Hobby ist (ich tue das was mich interressiert).
Dieses Glück haben leider nur wenige.

Grüße,
Zeph