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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kurzcheck technische Qualität des Cougar CM 700W


anddill
2010-02-28, 18:36:08
Das hier ist ein kurzer Test der technischen Qualität des Cougar CM Power 700 (http://geizhals.at/deutschland/a427338.html). Es gibt 3 Gründe für diesen Test. Erst mal der zweifelhafte Ruf, den ich Cougar mit meinem Usertest verschafft habe (oder mir, je nach Sichtweise) und meine daraus resultierende Neugier auf andere Netzteile dieses Herstellers. Zweitens bin ich dabei, mir eine Möglichkeit zu schaffen, ein Netzteil besser zu testen als mit der "ich stecks in meinen Rechner" -Methode, und brauchte dafür ein Testobjekt. Und drittens wurde ich von einer Privatperson darum gebeten. Cougar hat hiermit also absolut nichts zu tun.

Das wird also kein kompletter Test mit Auslassungen über den Lieferumfang oder die Farbe, sondern im wesentlichen eine Reihe trockener Messungen mit kurzen Kommentaren. Der Grund für die Veröffentlichung ist auch hier: Ich wurde darum gebeten.

Kurz zum Testobjekt:
Es ist ein klassisches Netzteil, also kein DC-DC Typ. Das heißt, die Spannungen werden gemeinsam reguliert. Andererseits verfügt es über einen leistungsfähigen 12V-Part. Und dessen Gleichrichter habe ich im Verdacht, die als Spikes bezeichneten Störungen zu produzieren. Ein interessantes Testobjekt also.

Lasset die Messungen beginnen ;)

Hier erst mal die wichtigen Spannungen bei minimaler Last von insgesamt 50W:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36220&stc=1&d=1267378341 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36221&stc=1&d=1267378341 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36222&stc=1&d=1267378341 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36223&stc=1&d=1267378341

Hier ist alles wie erwartet. Alle Spannungen sind stabil und im grünen Bereich. Die Last ist hier übrigens (noch) ein älteres µATX-Board, so daß sich gleich eine natürliche Verteilung der Last auf die einzelnen Schienen ergibt. 30W entfallen auf 12V, der Rest teilt sich auf 3,3V und 5V auf.

Zur Vollständigkeit noch die -12V-Leitung:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36224&stc=1&d=1267378810

Auch hier keine Überraschungen.

anddill
2010-02-28, 18:58:28
Jetzt simuliere ich eine dicke CPU. Dazu wird eine künstliche Last an die ATX12V-Leitung angeschlossen. Gemessen wird am Stecker netzteilseitig, um die Übergangswiderstände der Steckverbinder nicht mitzumessen.

Meine simulierte CPU zieht satte 160W zusätzlich zur Grundlast von 50W. Wir wollen ja ein 700W-Netzteil ausmessen, damit betreibt man auch mal einen übertakteten Quadcore.

Jetzt sehen die Spannungen so aus:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36225&stc=1&d=1267379893 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36226&stc=1&d=1267379893 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36227&stc=1&d=1267379893 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36228&stc=1&d=1267379893

Keine größeren Änderungen, wie erwartet. Die -12V habe ich nicht mehr mit abgebildet, die verharrt bei langweiligen -11,75V. Das einzige was sich etwas abzeichnet ist das leichte Ansteigen der 5V-Leitung, eine Folge der gemeinsamen Regelung mit den 12V-Leitungen.

anddill
2010-02-28, 19:14:01
Weitere Tippelschrittchen überspringe ich jetzt und gehe großzügig in die Vollen. Zusätzlich zu der simulierten CPU muß das Netzteil jetzt noch zwei simulierte Grafikkarten mit je etwa 170W stemmen. Das Netzteil soll eine Gesamtleistung von 648W auf 12V liefern können, sollte also mit den rund 530W, die ich mit meiner Ausrüstung erzeugen kann kein Problem haben.

Es gibt nur einen fiesen kleinen Haken. Die Last auf der 3,3V und 5V-Leitung bleiben konstant niedrig. Ganz genau so, wie das in einem realen PC ist, denn die größten Leistungsfresser CPU und Grafikkarte(n) bedienen sich exklusiv aus den 12V-Leitungen. Außerdem ist die Möglichkeit, eine zusätzliche Last auf 3V3 zu erzeugen, um zB. ein Core i7-System simulieren zu können schlicht noch nicht fertig.

Hier die Messungen:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36229&stc=1&d=1267382243 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36230&stc=1&d=1267382243 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36231&stc=1&d=1267382243 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36232&stc=1&d=1267382243

Was fällt jetzt hier auf?

1. Die 3,3V- Leitung wird unruhig und es zeigen sich hässliche kleine Spitzen.
2. Die 5V Leitung driftet nach oben ab, während gleichzeitig
3. die 12V-Leitungen kräftig zusammenbrechen und die bei 11,4V liegende Toleranzgrenze unterschreiten.

Aufgrund der niedrigen Spannung auf den 12V-Leitungen bricht sogar die Gesamtlast auf knapp über 500W zusammen, angepeilt waren 550W. Das CM 700W ist also bei geringer Last auf der 5V-Leitung nur bis insgesamt ca. 500W nutzbar, bzw. erreicht seine Toleranzgrenzen bei rund 40A auf den 12V-Leitungen.
Fairerweise muß man hier festhalten, daß die Last auf der 5V-Leitung mit rund 2A unrealistisch niedrig ist.

anddill
2010-02-28, 19:56:46
Wenn ich zusätzliche 7A oder 35W Last auf der 5V-Leitung erzeuge, eine Last, für die man in der Praxis rund 15 Festplatten bräuchte, ergibt sich folgendes Bild:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36233&stc=1&d=1267383412 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36234&stc=1&d=1267383412

Die Werte normalisieren sich wieder, und man könnte sogar noch etwas Last auf der 12V-Seite draufpacken. Allerdings ist die hier verwendete Belastung der 5V-Leitung nun wieder übertrieben hoch und wird so in der Praxis nicht vorkommen. Bei einer praxistauglichen Zusatzlast von 0,6A auf 5V zum angeschlossenen µATX-Board, welches 1,2A aufnimmt, liegt die 12V-Leitung bei noch zulässigen 11,59V.

Dieses Problem ist übrigens nicht auf das CM 700W oder Cougar beschränkt. Alle klassischen gruppenregulierten Netzteile leiden darunter, und u.a. aus diesem Grund wurden ja die DC-DC Netzteile erfunden, die solche Probleme nicht kennen.

Das waren die statischen Messungen. Nun zur Qualität der Ausgangsspannungen.

Zunächst die Messungen mit der minimalen Last durch das µATX-Board:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36235&stc=1&d=1267387424 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36236&stc=1&d=1267387424 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36237&stc=1&d=1267387424

Die Zeitbasis ist jetzt deutlich kürzer als in den statischen Messungen und das Fluke96 arbeitet jetzt im Scope-Modus, in dem es sich wie ein Oszi verhält.
Was sehen wir jetzt hier? Links die 3,3V Leitung liefert eine etwas unruhige Messung. Die Spannung hat kräftiges Rauschen drauf, liegt aber innerhalb der Norm. 5V ist praktisch glatt, im Bild der 12V1 Leitung erkennt man wie der Wandler arbeitet und etwas Ripple erzeugt. Auch hier wird die Norm eingehalten. Und noch etwas kann man auf den Bildern erkennen: sporadische Spikes. Ich muß hier aber anmerken, daß die Bilder ausgesucht sind, dh. ich habe mehrere hintereinander eingefroren und ein passendes ausgewählt, um die Spikes zeigen zu können. Die meisten Bilder waren frei von Spikes.

anddill
2010-02-28, 21:23:20
So sehen die 12V1 und auch die 12V2 -Leitung, die ja sowieso aus dem selben Wandler gespeist werden aus, wenn ich nicht extra Spikes jage:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36238&stc=1&d=1267388269

Und für alle, die sich gerne gruseln kommt hier noch eine "Nahaufnahme" eines einzelnen Spikes:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36239&stc=1&d=1267388269

Um dieses Bild zu bekommen brauchte ich aber locker 20 Versuche. Die meisten sind deutlich schwächer, wie man es ja auch auf den Bildern weiter oben erkennen kann. Dieses ausgesucht schöne Exemplar bringt es auf 290mV Spitze-Spitze (einfach Kästchen auszählen, jedes stellt 50mV dar, wie oben im Bild eingeblendet). Das ist in dem selben Bereich, in dem sich Netzteile anderer Hersteller auch bewegen, und weniger als die Hälfte dessen, was sich das Cougar S 550 leistet.

Erhöhe ich die Last, ändert sich das Bild nicht grundlegend, außer daß der Ripple auf den 12V -Leitungen wie erwartet ansteigt. Das Rauschen auf der 3,3V Leitung nimmt zu und die Häufigkeit der Spikes steigt an.
Laste ich das Netzteil wieder mit rund 500W aus, sehen die Spannungsverläufe so aus:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36240&stc=1&d=1267389996 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36241&stc=1&d=1267390061

3,3V ist kräftig verrauscht, wenn auch noch im Grenzwert, dazu kommen reichlich Spikes. Auf der 5V-Leitung erkennt man die Rückwirkungen der kräftigen Last auf den 12V -Leitungen und auch zunehmende hochfrequente Störungen.
So richtig Wirkung zeigt die Last aber an den 12V-Leitungen:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36242&d=1267390031 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36243&stc=1&d=1267390269

Kräftiger Ripple, der den Grenzwert von 120mV fast ausreizt und auch hier jede Menge Hochfrequenzstörungen.

anddill
2010-02-28, 22:30:13
Um aus dieser Diagrammwüste auch nutzbare Informationen entnehmen zu können braucht man einen Vergleich. Oder besser mehrere Vergleichsmöglichkeiten. Dazu habe ich ein älteres Atlas-450W Netzteil und ein Be Quiet Darkpower pro 550W aus dem Bastelschrank geholt.

Vergleichen wollte ich bei einer mittleren typischen Last, die alle Netzteile stemmen können, also habe ich mit meinem Testaufbau einen typischen leistungsstarken PC mit einer kräftigen CPU und einer leistungsfähigen Grafikkarte simuliert. Damit gelange ich in einen Lastbereich von etwa 350W. Etwa deshalb, weil die zum Vergleich verwendeten Netzteile die Spannungen halten, während das Cougar stark einbricht, was dazu führt, daß das Cougar in diesem Test spürbar weniger Leistung ablieferte.
In der Praxis würde der Spannungswandler der CPU oder Grafikkarte bei Unterspannung einfach mehr Strom ziehen, bis das Defizit ausgeglichen ist.

Hier das Ergebnis des Vergleichs. Dargestellt ist immer ein typischer Verlauf der 12V1 Schiene:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36244&stc=1&d=1267392043 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36245&stc=1&d=1267392043 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36246&stc=1&d=1267392043

Ich möchte besonders betonen, daß das Atlas, ganz links, bei diesem Test im absoluten Grenzbereich gearbeitet hat. Die Belastbarkeit der 12V -Leitungen mit insgesamt 30A wurde ziemlich genau erreicht. Trotzdem liefert es absolut saubere Ausgangsspannungen mit minimalem Ripple. Das Be Quiet in der Mitte zeigt das typische Bild eines modernen 12V-optimierten Netzteils. Minimaler Ripple und einige Hochfrequenzstörungen. Das Cougar... naja. Es ist noch in der Norm, wenn man die Spikes ignoriert, aber so richtig gut sieht das nicht aus. Und wie wir weiter oben gesehen haben, reizt das Cougar bei noch höherer Belastung die Norm fast aus.


In dieser Vergleichsmessung ist noch ein interessanter Fakt versteckt. Das Atlas verfügt über eine passive PFC, während die beiden anderen Geräte eine aktive, also mit einer getakteten Ladungspumpe arbeitende PFC besitzen. Nach den ausführlichen Messungen am S 550 im Rahmen des Usertests (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=472224) hatte ich kategorisch ausgeschlossen, daß die Störungen, wie andere vermuteten, aus der PFC stammen, da sie syncron mit dem Takt des 12V-Wandlers auftreten. Das erklärt aber nicht, daß sie nicht gleichmäßig verteilt sind, sondern immer in Bündeln erscheinen. Sollte die Ursache eine Überlagerung der Takte der PFC und des 12V-Wandlers sein? Eine interessante Frage, der ich bei Gelegenheit weiter nachgehen werde.

Fazit: Die Messwerte des CM 700W sind nicht toll. Besonders fällt die schlechte Filterung der 12V Leitungen auf. Leider habe ich im Web keine weiteren Tests dieses Netzteils gefunden, bei denen die Qualität der Ausgangsspannungen gemessen wurde. Ich habe also keinen Vergleich, und kann daher nicht ausschließen, daß bei diesem Exemplar, das schon eine Weile im Betrieb war, die 12V-Pufferkondensatoren evtl. beeinträchtigt sind. Ein Blick ins Innenleben läßt aber eher die Vermutung aufkommen, daß sie schlicht extrem knapp dimensioniert sind. Das kann durchaus mit Bedacht so gemacht worden sein, um zB. die Stabilität bei Lastwechseln zu gewährleisten.
Außerdem hat das Netzteil ein Problem mit niedrigen Lasten auf der 5V-Leitung. Durch die gemeinsame Regelung führt das zu einem kritischen Einbruch der 12V -Leitungen unter Last. In der Praxis führt das zusammen mit der schlechten Filterung dazu, daß das Netzteil nur bis etwa 300 bis maximal 350W Last auf 12V brauchbare Ausgangsspannungen liefert. Darüber würde ich den Einsatz nicht empfehlen.

^^ hierzu bitte auch Posting #7 lesen!

Mir selbst hat dieser Test wertvolle Hinweise zum weiteren Ausbau meiner im Entstehen begriffenen Folterbank für Netzteile geliefert. Was mich wirklich überrascht hat, war der krasse Übergang des CM 700W von "ist ganz ok" zu "geht gerade noch so" unter hoher Last. Dabei konnte ich es nicht mal voll auslasten. Das zeigt mal wieder, daß die oben genannte und von vielen Webseiten genutzte "ich stecks in meinem Rechner"-Testmethode absolut unzureichend ist, solange man nicht einen Rechner zur Verfügung hat, der das Testgerät wirklich fordert.

anddill
2010-03-01, 00:24:00
Nach Abschluss der Messungen an dem µATX-Board und den Lastwiderständen kommen nun wie angekündigt noch ein paar interessante Messungen im PC. Verwendet wird mein Spiele-PC mit Phenom-CPU @ 4x3,4GHz und einer Radeon HD5870.
Vergleichsgerät ist hier das Cougar S 550, das DC-DC Gerät aus dem Usertest. Es ist zwar modifiziert, aber das bewirkt nur eine Reduktion der Störungen, Ripple und Laststabilität bleiben entsprechend dem Originalzustand. Hier aber erst mal ein Vergleich des CM700W mit sich selbst. Links im PC im Idle, rechts nochmal das Bild von weiter oben am Prüfstand:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36250&d=1267465386 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36238&stc=1&d=1267388269

Man erkennt deutlich, daß der Spannungsverlauf geglättet ist. Obwohl die Idle-Last meines PCs deutlich über 50W liegt, und der Ripple daher in der Theorie sogar höher sein sollte. Die Ursache sind die Eingangsfilter der angeschlossenen Komponenten, die die Spannungsversorgung zusätzlich noch etwas puffern.

Erhöhen wir die Last, indem zuerst nur die CPU und dann der komplette PC ausgelastet wird (OCCT), ergibt sich das bekannte Bild des ansteigenden Ripple:
(links Last nur CPU mit OCCT-Linpack, Mitte OCCT-Netzteil, rechts Cougar S 550 bei Belastung mit OCCT-Netzteil)

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36251&d=1267465386 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36252&d=1267465476 http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36255&d=1267465476

Die Vollast meines PCs ist nur etwas niedriger als die Last bei der Vergleichsmessung der drei verschiedenen Netzteile weiter oben. Trotzdem macht das Cougar CM700W hier eine deutlich bessere Figur. Die Spannung lag im PC übrigens auch immer um oder etwas über 12V. Hier helfen offensichtlich die verbauten Laufwerke und die Soundkarte, die 5V-Leitung etwas zu belasten und verschaffen so der Regelung etwas Spielraum. Solange man am CM700W also kein Spar-Board mit nur einer Flash-HDD, aber zwei Grafikkarten betreiben will sollte die Spannungsregulierung die Spannungen im Toleranzbereich halten können.

Als Vergleichsbild zum Ripple reicht hier ein einziges Beispiel vom S 550. Dessen Spannungsverlauf ändert sich kaum mit der Last. Die hier bei Vollast (meines PCs) gemessenen Werte von ca. 40mV sind im Idle praktisch identisch.

Nachdem ich weiter oben schon gemutmaßt hatte, daß die gerade so ausreichende Filterung der 12V-Spannung eventuell absichtlich so ausgelegt ist, um das Netzteil besser auf Lastschwankungen reagieren zu lassen, war jetzt die Gelegenheit, diese Theorie zu überprüfen. Genau dafür wurde CPU-Ticker (http://www.3dcenter.org/3dtools/cpu-ticker) entwickelt. Ein kleines Programm, das die CPU in schneller Folge auf allen Cores abwechselnd belastet und entlastet. Nach einigen Versuchen stellte sich heraus, daß es bei einem Takt um die 50Hz die deutlichste Reaktion des Netzteils gab:

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=36258&stc=1&d=1267468277

Eigentlich sollte hier daneben ein weiteres Bild den Spannungsverlauf des S 550 dokumentieren. Aber das zeigt leider nur eine zittrige Nullinie. Das DC-DC Netzteil ist völlig immun gegen Lastschwankungen.

Zum CM700W. Die zeitliche Auflösung ist auf diesem Bild deutlich niedriger. Im Gegensatz zu den Ripplemessungen, bei denen eine Bildbreite 200µs, also 0,0002s entsprach, sind es hier 100ms, also 0,1s. Man erkennt gut die Reaktion des Netzteils auf die Sprünge zwischen geschätzt 20W und 140W CPU-Leistungsaufnahme. Es sind etwa 60mV, ein recht guter Wert. Was aber noch wichtiger ist: Es gibt keine Überschwinger, also keine Überreaktion. Eine Verglichsmöglichkeit gibt es aber.
In dem Casecenter-Test zum Xigmatek NRP-PC602 (http://www.casecenter.net/artikel/xigmatek-nrp-pc602-review/messergebnisse) zeigt das zweite Diagramm auf dieser Seite eine Reaktion auf CPU-Ticker, die nicht optimal ist.

Fazit: Wie vermutet macht das CM 700W im PC eine deutlich bessere Figur. Ursache dürfte die "Symbiose" mit den Filterbauteilen auf Board, Grafikkarte usw. sein. Leider kann ich das Netzteil in meinem PC nicht weiter auslasten. Allerdings werden die am Prüfstand festgestellten Eigenheiten des Geräts sich im PC-Einsatz nicht in Luft auflösen. Die Grenze wird nur etwas höher liegen, wie hoch hängt dann vom konkreten PC ab. Das gilt besonders für die Spannungsregulierung, die auf eine Mindestlast auf der 5V-Leitung (irgendwo um 3-4A, also 20W) angewiesen ist, die proportional zur Belastung der 12V-Leitungen ansteigt. Ist diese Mindestlast nicht da, läuft die Spannungsregulierung aus dem Ruder. Allerdings ist hier die Abweichung so deutlich, daß man mit einem Blick auf die Mainboardsensoren (5V und 12V Idle und Last vergleichen) zweifelsfrei ausschließen kann, von diesem Problem betroffen zu sein.

Schrotti
2010-03-01, 01:53:21
Mir wird die Firma immer unsympathischer.

Gast
2010-03-01, 02:07:33
Hallo anddill!

Ich finde es toll, daß du das Thema, welches durch Compucase ins Rollen gebracht wurde, weiterverfolgst. Das qualitativ eher schlechte abschneiden des Cougar CM 700W macht mich nachdenklich. Ich vermute aber, daß es grundsätzlich bei Netzteilen in dieser Leistungsklasse eher 'mau' aussieht, wenn man sie wirklich in den Grenzbereich auslastet. Ich glaube inzwischen sogar, daß es einfach sinnlos ist mir ein solches Netzteil für Fermi zu kaufen.

Deswegen mal zwei theoretische Frage von mir:

1. Könnte es Sinn machen statt einer schlechten 700 Watt PSU zB. 2 gute 350er zu verbauen? Ich stelle mir das so vor, daß die Grafikkarte komplett über ein separates Netzteil versorgt wird. Der ganze Öko-Stromspar-Effizienz-Gedanke würde damit natürlich ad absurdum geführt. Vor langer Zeit gab es ja schonmal einen solchen Ansatz, wo die Voodoo 5 6000 mit separatem Netzteil ausgeliefert wurde:
http://www.x86-secret.com/articles/divers/v5-6000/v56kde-6.htm
Oder wäre das eher kontraproduktiv? Bei der zweiten PSU würde dann ja tatsächlich bei 3,3 und 5 Volt Null Last anliegen. Ich frage mich auch noch, wie ich die zweite PSU überreden könnte, zeitgleich mit der ersten PSU an- und auszugehen.

2. Wie sieht es aus bei dualen Netzteilen? Der Hersteller Tagan hat glaube ich noch Netzteile, die tatsächlich in Wirklichkeit 2 Netzteile beherbergen. Hier mal ein Foto:

http://www.dexgo.com/index.php?site=artikel/view.php&id=132&rubrik=Hardware&seite=5

Ich glaube das Feature nannte sich Dual Engine. Hätten solche Netzteile ähnliche Probleme, oder würde sich die Lage unter Last anders darstellen als bei dem Cougar Netzteil?


mfg


PS: Falls du irgendwann mal ein Tagan mit einer DualEngine in die Finger kriegst, würde es mich brennend interessieren, wie die Qualität der Spannungen bei diesen PSUs aussieht. :) Alle Tests die ich kenne bescheinigen Tagan immer eine herausragende Qualität und Spannungsstabilität. Aber leider kriegt man nirgends mal eine Noise-/Ripple-Messung zu sehen. Ich habe nach langem suchen eine Ripple-Messung zu meinem 2 Force II gefunden:

http://www.hardwarecanucks.com/forum/hardware-canucks-reviews/2261-tagan-2-force-ii-600w-power-supply-review.html

42 mV p-p unter LOAD bei SLI inklusive OC auf 12V. Aber leider hat mein 2 Force II wohl keine echte DualEngine... Mal im Ernst: Da kommen mir die 120 mV p-p bzw. die 290 mV Spikes, die du beim CM 700W oben fotografiert hast, doch ein bischen arg viel vor. Bist du sicher, daß du gegenüber der Marke Cougar nicht immernoch ein bischen zu positiv eingestellt bist?

StefanV
2010-03-01, 02:46:45
Dieses Problem ist übrigens nicht auf das CM 700W oder Cougar beschränkt. Alle klassischen gruppenregulierten Netzteile leiden darunter, und u.a. aus diesem Grund wurden ja die DC-DC Netzteile erfunden, die solche Probleme nicht kennen.
Nein, das hat einen anderen Grund, gibt ja auch unabhängig geregelte Netzteile (wie das 650W Antec Truepower im Titan 650)

Einmal die Effizienz, zum anderen wird die Mindestlast auf +12V Leitung, die durch die Wandlung der kleineren Spannungen aus der +12V Leitung erzeugt wird, gewährleistet, bei 'kommenden Rechnern', die im idle kaum Saft aus der +12V Leitung benötigen könnten.

Eine Alternative wären Dummy Loads, wie sie auch hin und wieder mal anzutreffen sind.

StefanV
2010-03-01, 02:55:05
2. Wie sieht es aus bei dualen Netzteilen? Der Hersteller Tagan hat glaube ich noch Netzteile, die tatsächlich in Wirklichkeit 2 Netzteile beherbergen. Hier mal ein Foto:
Das ist ein schlechtes Beispiel und wann ist ein 'Dualnetzteil' ein 'duales'?!

Sowas wie die CWT PUC Plattform, z.B. Corsair HX1000, Thermaltake Toughpower 1000W, wo 2 +12V Netzteile an einem gemeinsamen Brückengleichrichter hängen, Standbyleitung ist seperat, je eine 'Hälfte' hat ein VRM (einmal +3,3V und einmal +5V), hier ein Beispiel an einem Thermaltake (http://www.hardocp.com/article/2009/03/16/thermaltake_toughpower_1000w/3).

Das 1kW Cougar soll auch 2 unabhängige Regelkreise enthalten (da ich das noch nie in Händen hatte, kann ich dazu nichts näheres sagen)

anddill
2010-03-01, 09:08:31
Mir wird die Firma immer unsympathischer.

Mir eigentlich nicht. Andere haben genauso ihre Leichen im Keller. Ich vermute ja, Cougar hat, um erst mal mit irgendwas auf den Markt zu kommen erst mal schon etwas angegraute HEC-Designs adoptiert. Die sind nicht schlechter als andere, aber eben Stand -hmm, geschätzt 2005 oder so.
Das wissen die aber selber, und deshalb kommt ja jetzt zur cebit eine komplette neue Baureihe.

Hallo anddill!

Ich finde es toll, daß du das Thema, welches durch Compucase ins Rollen gebracht wurde, weiterverfolgst. Das qualitativ eher schlechte abschneiden des Cougar CM 700W macht mich nachdenklich. Ich vermute aber, daß es grundsätzlich bei Netzteilen in dieser Leistungsklasse eher 'mau' aussieht, wenn man sie wirklich in den Grenzbereich auslastet. Ich glaube inzwischen sogar, daß es einfach sinnlos ist mir ein solches Netzteil für Fermi zu kaufen.

Deswegen mal zwei theoretische Frage von mir:

1. Könnte es Sinn machen statt einer schlechten 700 Watt PSU zB. 2 gute 350er zu verbauen? Ich stelle mir das so vor, daß die Grafikkarte komplett über ein separates Netzteil versorgt wird. Der ganze Öko-Stromspar-Effizienz-Gedanke würde damit natürlich ad absurdum geführt. Vor langer Zeit gab es ja schonmal einen solchen Ansatz, wo die Voodoo 5 6000 mit separatem Netzteil ausgeliefert wurde:
http://www.x86-secret.com/articles/divers/v5-6000/v56kde-6.htm
Oder wäre das eher kontraproduktiv? Bei der zweiten PSU würde dann ja tatsächlich bei 3,3 und 5 Volt Null Last anliegen. Ich frage mich auch noch, wie ich die zweite PSU überreden könnte, zeitgleich mit der ersten PSU an- und auszugehen.

2. Wie sieht es aus bei dualen Netzteilen? Der Hersteller Tagan hat glaube ich noch Netzteile, die tatsächlich in Wirklichkeit 2 Netzteile beherbergen. Hier mal ein Foto:

http://www.dexgo.com/index.php?site=artikel/view.php&id=132&rubrik=Hardware&seite=5

Ich glaube das Feature nannte sich Dual Engine. Hätten solche Netzteile ähnliche Probleme, oder würde sich die Lage unter Last anders darstellen als bei dem Cougar Netzteil?


mfg


PS: Falls du irgendwann mal ein Tagan mit einer DualEngine in die Finger kriegst, würde es mich brennend interessieren, wie die Qualität der Spannungen bei diesen PSUs aussieht. :) Alle Tests die ich kenne bescheinigen Tagan immer eine herausragende Qualität und Spannungsstabilität. Aber leider kriegt man nirgends mal eine Noise-/Ripple-Messung zu sehen. Ich habe nach langem suchen eine Ripple-Messung zu meinem 2 Force II gefunden:

http://www.hardwarecanucks.com/forum/hardware-canucks-reviews/2261-tagan-2-force-ii-600w-power-supply-review.html

42 mV p-p unter LOAD bei SLI inklusive OC auf 12V. Aber leider hat mein 2 Force II wohl keine echte DualEngine... Mal im Ernst: Da kommen mir die 120 mV p-p bzw. die 290 mV Spikes, die du beim CM 700W oben fotografiert hast, doch ein bischen arg viel vor. Bist du sicher, daß du gegenüber der Marke Cougar nicht immernoch ein bischen zu positiv eingestellt bist?

Zwei Netzteile von außen zu synchronisieren ist zwar möglich, aber mit Bastelei verbunden. Zumindest das Netzteil, das das Board versorgt müßte angezapft werden. Dazu bräuchte man einen Adapter (örks) oder müßte Leitungen am ATX-Stecker anzapfen (Garantieverlust). Als Zweitgerät wäre es möglich, ein reines 12V-Industrienetzteil zu nutzen und damit zB. exklusiv die Grafikkarte(n) zu versorgen.
Einfacher wäre es, zu einem DC-DC Netzteil zu greifen. Sollte Cougar die Störungen beim Nachfolger des S 550/700 in den Griff bekommen, wäre das schon mal ein guter Tipp. Ripple und Stabilität sind bei diesen Geräten ja jetzt schon exzellent.
Alternativ StefanVs Tipp befolgen.

Nein, das hat einen anderen Grund, gibt ja auch unabhängig geregelte Netzteile (wie das 650W Antec Truepower im Titan 650)

Einmal die Effizienz, zum anderen wird die Mindestlast auf +12V Leitung, die durch die Wandlung der kleineren Spannungen aus der +12V Leitung erzeugt wird, gewährleistet, bei 'kommenden Rechnern', die im idle kaum Saft aus der +12V Leitung benötigen könnten.

Eine Alternative wären Dummy Loads, wie sie auch hin und wieder mal anzutreffen sind.


Deshalb steht da "u.a. (unter anderem)" in meinem Text, was soviel heißt wie auch, aber nicht ausschließlich.

Philipus II
2010-03-01, 11:02:15
Schöne Messungen, sehr interessant.

Gast
2010-03-01, 13:19:10
Das ist ein schlechtes Beispiel und wann ist ein 'Dualnetzteil' ein 'duales'?!
Dann, wenn es tatsächlich 2 unabhängige 12V Baugruppen hat. Das Toughpower scheint mir so ein Netzteil zu sein. Mir stellt sich nun nur die Frage, warum gute Technik nur noch in 1000 Watt+ PSUs angeboten wird. Bei Tagan bekommt man duale PSUs auch schon im mittleren Leistungssegment (noch).

Sowas wie die CWT PUC Plattform, z.B. Corsair HX1000, Thermaltake Toughpower 1000W, wo 2 +12V Netzteile an einem gemeinsamen Brückengleichrichter hängen, Standbyleitung ist seperat, je eine 'Hälfte' hat ein VRM (einmal +3,3V und einmal +5V),
(..)
Das 1kW Cougar soll auch 2 unabhängige Regelkreise enthalten (da ich das noch nie in Händen hatte, kann ich dazu nichts näheres sagen)
Ja - genauso stelle ich mir duale PSUs vor, wobei man natürlich nochmal genauer hinsehen müßte, wie es mit der Lastverteilung intern aussieht.

Meine Vorstellung ist folgende: 1000 Watt halte ich für extrem übertrieben. Man liest immer öfter, daß aktuelle Netzteile ihre ausgelobte Effizienz erst ab einer Auslastung von etwa 50% aufwärts erreichen. Mein Rechner zieht weder im Idle noch unter Last 500 Watt (davon bin ich fest überzeugt). Deswegen sind 1000 Watt einfach zuviel des guten. Grob über den Daumen gepeilt gehe ich davon aus, daß mein System (kein SLI) unter LOAD etwa bis zu 350 tatsächliche Watt verbrauchen kann. Deswegen habe ich mir seinerzeit ein 600 Watt Netzteil gekauft. Eigentlich wollte ich 'nur' ein 500 Watt Netzteil haben, um auf alle Fälle über die 50% zu kommen - aber die waren gerade nicht lieferbar. Auch wollte ich auf keinen Fall ein 400 Watt Netzteil haben, da man fast überall lesen kann, daß Noise und Ripple ab einer Last von etwa 80% aufwärts überproportional zunehmen. Außerdem altern die Dinger ja auch mit der Zeit.

@anddill:
Ja - ich bin auch schonmal gespannt, wie das überarbeitete 550er aussieht. Auf der anderen Seite will ich nicht so recht glauben, daß man es schafft die Sache in so kurzer Zeit zuverlässig in den Griff zu bekommen. Das müßte meines Erachtens schon ein größerer Schritt in der Entwicklung der DC-DC-Technik sein. Hier und dort ein bischen nachbessern, wird die Probleme auf Dauer nicht lösen. Deine Versuche die Spikes zu filtern in allen Ehren - aber ich würde es noch mehr begrüßen, wenn es gar nicht erst zur Entstehung solcher Spitzen käme. In meinen Augen ist das nicht nur eine Frage der Qualität, sondern auch eine Frage der Technik. Vielleicht funktioniert die Idee DC-DC doch nicht so einfach, wie der eine oder andere Hersteller offenbar glaubt?


mfg

StefanV
2010-03-01, 14:31:28
Mir eigentlich nicht. Andere haben genauso ihre Leichen im Keller. Ich vermute ja, Cougar hat, um erst mal mit irgendwas auf den Markt zu kommen erst mal schon etwas angegraute HEC-Designs adoptiert. Die sind nicht schlechter als andere, aber eben Stand -hmm, geschätzt 2005 oder so.
Das wissen die aber selber, und deshalb kommt ja jetzt zur cebit eine komplette neue Baureihe.
Ganz so schlimm ists nicht, aber HEC baut keine 'überragend gute' Netzteile sondern eher was für den OEM Markt, sprich: schafft was drauf steht in der Spec mehr nicht und und explodiert dabei nicht.

Mit absoluten Äußerungen wie 'die sind absoluter Schrott' würd ich mich zu diesem Zeitpunkt auch erst mal zurückhalten, da wir nicht wissen, wie gut/schlecht die anderen sind.
Erst wenn wir wissen, wie andere abschneiden, können wir uns dazu äußern.

Ich persönlich würd sogar vermuten, dass das ganze auch andere Hersteller betrifft, denn bei 'Professionellen Teststationen' werden diese Spikes gnadenlos weggebügelt, ebenso vermute ich das das ganze von der PFC Stage verursacht werden könnte, die scheint nicht so ganz unwichtig zu sein, wie hier zu sehen ist (http://hardocp.com/article/2010/01/22/abs_majesty_mj1100m_1100w_power_supply_review/8), die Welligkeit der Spannung hängt bei diesem Gerät recht stark von der Eingangsspannung ab...

Philipus II
2010-03-01, 17:05:10
Wenn ihr noch Messobjekte braucht:
Ich kann euch gerne meine Netzteile ausleihen.
-Cougar Power 550
-Seasonic S12II
-SilverPower 400

anddill
2010-03-01, 20:05:59
...
@anddill:
Ja - ich bin auch schonmal gespannt, wie das überarbeitete 550er aussieht. Auf der anderen Seite will ich nicht so recht glauben, daß man es schafft die Sache in so kurzer Zeit zuverlässig in den Griff zu bekommen. Das müßte meines Erachtens schon ein größerer Schritt in der Entwicklung der DC-DC-Technik sein. Hier und dort ein bischen nachbessern, wird die Probleme auf Dauer nicht lösen. Deine Versuche die Spikes zu filtern in allen Ehren - aber ich würde es noch mehr begrüßen, wenn es gar nicht erst zur Entstehung solcher Spitzen käme. In meinen Augen ist das nicht nur eine Frage der Qualität, sondern auch eine Frage der Technik. Vielleicht funktioniert die Idee DC-DC doch nicht so einfach, wie der eine oder andere Hersteller offenbar glaubt?


mfg

So schlimm ist das nicht. Eine leicht veränderte Masseführung auf der Platine könnte schon reichen. Wenn das nicht reicht, direkt an den Ausgängen HF-taugliche Kondensatoren einsetzen. Und man darf natürlich nicht vergessen, die Erdung der Platinen zu erden. ;)

Ganz so schlimm ists nicht, aber HEC baut keine 'überragend gute' Netzteile sondern eher was für den OEM Markt, sprich: schafft was drauf steht in der Spec mehr nicht und und explodiert dabei nicht.

Mit absoluten Äußerungen wie 'die sind absoluter Schrott' würd ich mich zu diesem Zeitpunkt auch erst mal zurückhalten, da wir nicht wissen, wie gut/schlecht die anderen sind.
Erst wenn wir wissen, wie andere abschneiden, können wir uns dazu äußern.

Ich persönlich würd sogar vermuten, dass das ganze auch andere Hersteller betrifft, denn bei 'Professionellen Teststationen' werden diese Spikes gnadenlos weggebügelt, ebenso vermute ich das das ganze von der PFC Stage verursacht werden könnte, die scheint nicht so ganz unwichtig zu sein, wie hier zu sehen ist (http://hardocp.com/article/2010/01/22/abs_majesty_mj1100m_1100w_power_supply_review/8), die Welligkeit der Spannung hängt bei diesem Gerät recht stark von der Eingangsspannung ab...

Das ist kein Ripple, dem Gerät geht schlicht der Saft aus.

Wenn ihr noch Messobjekte braucht:
Ich kann euch gerne meine Netzteile ausleihen.
-Cougar Power 550
-Seasonic S12II
-SilverPower 400

Puh. lass mal, es gibt schon eine Warteliste zum abwatschen :devil:

Übrigens: Update! (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=7873309#post7873309)

san.salvador
2010-03-01, 20:14:43
Ich hoff nur, dass du nie mein Corsair durchcheckst - lass mich einfach im Glauben, ein gutes NT zu haben. :usad:

anddill
2010-03-01, 20:28:21
Corsair HX 520W Hrhrhr.

Naja, gut, schlecht... Die Grenze ist fließend und immer abhängig vom konkreten Fall. Zu der Spannungsregulierung gibt es halt eine Norm, die die Lastverteilung vorgibt. Dummerweise halten sich PCs nicht immer an diese Norm. Verlässt sich ein Netzteilhersteller darauf, dann Arschkarte. Hat er was falsch gemacht? Nein, er hat sich ja an die Norm gehalten. Genauso mit dem Ripple. Es gibt eindeutige Grenzwerte, und ich zweifle nicht daran, daß das CM700W bei Normlast die gerade so einhält. Und bestanden ist bestanden. Dummerweise gibt es immer einen Hersteller, der die Norm nicht ausreizt. Und im Zweifelsfall greift der Kunde dann zu dem Gerät, das einen beruhigenden Abstand zu den Grenzwerten einhält. Das gibt einfach ein besseres Gefühl, wenn man die 600€-Grakas 20% außerhalb der Norm betreiben will. ;)

StefanV
2010-03-01, 20:47:01
Das ist kein Ripple, dem Gerät geht schlicht der Saft aus.
Du sprichst gerad von dem ATNG made Kingwin??

Bei dem die 2x270µF Main Caps wohl etwas arg knapp bemessen sind...

Philibilli
2010-03-03, 21:39:55
Hallo Andi,

vielen Dank für deinen Test.

Also zusammenfassend [a) bis f) beziehen sich auf simulierte Lasten]:

a) Wenn eine hohe Last (z.B. 530W) auf der 12V-Leitung anliegt, gleichzeitig aber die 5V-Leitung kaum belastet wird (2A), bricht die 12V-Leitung unter die Toleranzgrenze von 11,4V ein.

b) Wenn eine hohe Last (z.B. 530W) auf der 12V-Leitung anliegt und gleichzeitig die 5V-Leitung mit praxisnahen 3A belastet wird, bricht die 12V-Leitung ebenfalls ein, aber nur bis zu 11,59V, was noch zulässig ist.

c) Bei einer geringen Last wie 30W auf der 12V-Leitung, treten sporadische Spikes auf der 12V-Leitung von bis zu 290mV auf, was den für ATX-Standard zulässigen Maximalwert von 120mV also um 170mV (!) übersteigt.

d) Bei einer Gesamtlast von 530W weisen sowohl die 3V-Leitung als auch die 5V-Leitung Spikes auf, die etwa doppelt so stark sind (ca. 100mV), als es die ATX-Norm erlaubt (max. 50mV).

e) Bei einer Gesamtlast von 530W weist die 12V-Leitung Spikes mit bis zu 220mV auf (letztes Bild in Post #5), was den ATX-Grenzwert von 120mV um 100mV überschreitet.

f) Bei einer Gesamtlast von etwa 350W zeigt das Cougar im Vergleich zu zwei anderen Netzteilen ein starkes Ripple mit vielen Spikes, die bis zu 150mV stark sind (rechtes Bild in Post #6), was 30mV mehr sind, als es die ATX-Norm vorschreibt.

g) In deinem richtigen PC (statt simulierter Lasten) bricht die 12V-Leitung nicht so stark ein, wie im simulierten Extremfall, was aber auch von der konkreten PC-Konfiguartion abhängt (wie viele PCI-Karten werden von der 5V-Leitung gespeist, wieviele Laufwerke, Festplatten, etc.?).

h) Die Spikes auf der 12V-Leitung liegen in deinem richtigen PC nur noch bei etwa 60mV, was der Hälfte des erlaubten Maximalwerts von 120mV entspricht.

Habe ich irgendetwas falsch abgelesen, oder stimmt das soweit (bin mir beim Ablesen der Spikes in den Diagrammen nicht ganz sicher, wo ein Spike überhaupt anfängt, also seine Nulllinie hat)?

StefanV
2010-03-03, 22:48:42
a) Wenn eine hohe Last (z.B. 530W) auf der 12V-Leitung anliegt, gleichzeitig aber die 5V-Leitung kaum belastet wird (2A), bricht die 12V-Leitung unter die Toleranzgrenze von 11,4V ein.
b) Wenn eine hohe Last (z.B. 530W) auf der 12V-Leitung anliegt und gleichzeitig die 5V-Leitung mit praxisnahen 3A belastet wird, bricht die 12V-Leitung ebenfalls ein, aber nur bis zu 11,59V, was noch zulässig ist.
Ein 'Feature' der Gruppenregulierung...
Betrifft andere genauso, ev. nicht ganz so stark.

IMO ists eine Kostensparende Technik, die man in 700W Netzteilen möglichst vermeiden sollte...

c) Bei einer geringen Last wie 30W auf der 12V-Leitung, treten sporadische Spikes auf der 12V-Leitung von bis zu 290mV auf, was den für ATX-Standard zulässigen Maximalwert von 120mV also um 170mV (!) übersteigt.
Aufpassen: der Wert ist für Ripple/Noise, nicht für Spikes.
Dafür gibts in den Dokumenten, die ich gefunden habe, keinerlei Informationen über die Zulässigkeit.

anddill
2010-03-04, 00:27:18
Hallo Andi,

vielen Dank für deinen Test.

Also zusammenfassend [a) bis f) beziehen sich auf simulierte Lasten]:

a) Wenn eine hohe Last (z.B. 530W) auf der 12V-Leitung anliegt, gleichzeitig aber die 5V-Leitung kaum belastet wird (2A), bricht die 12V-Leitung unter die Toleranzgrenze von 11,4V ein.

Ja. Außer daß es 1,2A auf 5V waren. Habs inzwischen nachgemessen.

b) Wenn eine hohe Last (z.B. 530W) auf der 12V-Leitung anliegt und gleichzeitig die 5V-Leitung mit praxisnahen 3A belastet wird, bricht die 12V-Leitung ebenfalls ein, aber nur bis zu 11,59V, was noch zulässig ist.

Es waren in diesem Fall 1,2A + 0,6A, also 1,8A. (Ich werde die "etwa" Angaben aus dem Testbericht noch entfernen und die gemessenen Werte nachtragen.) Die 1,2A zieht das komplett mit AGP-Graka, Sound usw. ausgestatte bootfähige Sockel-A µATX-Board, das ich als Grundlast benutzt habe. Die 0,6A sind die Grundlast meiner Molex-Lastplatine, die so eine einzelne Festplatte simuliert.
Ich habe u.a. zu diesem Thema auf der CeBit mit den Cougar-Leuten ein Gespräch gehabt. Sie waren etwas erstaunt über die niedrige 5V-Last und ich mußte 3x bekräftigen, daß da ein praktisch kompletter PC angeschlossen war. Den meisten Netzteilherstellern ist wohl gar nicht bewusst, wie wenig Strom manche PCs aus der 5V-Leitung entnehmen.
Die Norm, nach der Netzteile konstruiert und logischerweise auch beim Hersteller geprüft werden sagt natürlich wieder was anderes aus. Laut der Prüfvorgaben für die einzelnen Laststufen steigt die Last auf 3,3V und 5V mit der Last auf 12V an, so daß die Verteilung halbwegs konstant bleibt. Leider hat das mit der Praxis nichts mehr zu tun. 3,3V und 5V sind praktisch konstant und niedrig, während 12V extreme Lastschwankungen ausregeln muß.

c) Bei einer geringen Last wie 30W auf der 12V-Leitung, treten sporadische Spikes auf der 12V-Leitung von bis zu 290mV auf, was den für ATX-Standard zulässigen Maximalwert von 120mV also um 170mV (!) übersteigt.

Das Problem daran ist, daß mir als altgedienter Elektronikbastler diese Spikes zwar absolut nicht gefallen, aber es gibt keine Vorgabe, was ein Netzteil da einhalten muß. Im Falle des CM700W würde ich daraus kein Drama machen, da sie hier relativ einfach zu filtern sind.

d) Bei einer Gesamtlast von 530W weisen sowohl die 3V-Leitung als auch die 5V-Leitung Spikes auf, die etwa doppelt so stark sind (ca. 100mV), als es die ATX-Norm erlaubt (max. 50mV).

Wie gesagt, keine Normvorgabe, keine Verletzung der Norm möglich.

e) Bei einer Gesamtlast von 530W weist die 12V-Leitung Spikes mit bis zu 220mV auf (letztes Bild in Post #5), was den ATX-Grenzwert von 120mV um 100mV überschreitet.

Ja sieht Scheiße aus. Und ja andere Netzteile können das deutlich besser. Zum Grenzwert siehe oben.

f) Bei einer Gesamtlast von etwa 350W zeigt das Cougar im Vergleich zu zwei anderen Netzteilen ein starkes Ripple mit vielen Spikes, die bis zu 150mV stark sind (rechtes Bild in Post #6), was 30mV mehr sind, als es die ATX-Norm vorschreibt.

Sagen wir es mal so. Die Qualität der Ausgangsspannungen des CM700 entspricht zwar der Norm, ist aber nicht zeitgemäß. Die Technik erlaubt es, deutlich niedrigere Ripple- und Störwerte zu erreichen.

g) In deinem richtigen PC (statt simulierter Lasten) bricht die 12V-Leitung nicht so stark ein, wie im simulierten Extremfall, was aber auch von der konkreten PC-Konfiguartion abhängt (wie viele PCI-Karten werden von der 5V-Leitung gespeist, wieviele Laufwerke, Festplatten, etc.?).

Ja und ja. Leider kenne ich die genaue Lastverteilung in meinem PC nicht. Wenn ich irgendwann mal ein Netzteil mit ungesleevten Kabeln im PC habe komme ich mit der Stromzange an die Leitungen und werde das mal nachmessen.

h) Die Spikes auf der 12V-Leitung liegen in deinem richtigen PC nur noch bei etwa 60mV, was der Hälfte des erlaubten Maximalwerts von 120mV entspricht.

Habe ich irgendetwas falsch abgelesen, oder stimmt das soweit (bin mir beim Ablesen der Spikes in den Diagrammen nicht ganz sicher, wo ein Spike überhaupt anfängt, also seine Nulllinie hat)?

Generell nochmal was zu den Spikes: In den Diagrammen zur Ripplemessung kann man die Spikes gar nicht richtig ablesen. Die Messgeschwindigkeit reicht dafür nicht aus. Du siehst da immer nur einen oder zwei Extremwerte. Normalerweise sind die symmetrisch, schwingen also nach oben und unten gleichmäßig, so wie in der Aufnahme des einzelnen Spikes. Die Nullinie liegt dabei immer bei der aktuellen Spannung. Das liegt an dem extrem hohen Frequenzunterschied zum Ripple.

Philibilli
2010-03-04, 13:09:10
Ahja, vielen Dank für die Erklärungen!
Könnt ihr mir noch sagen, wie man Restwelligkeit (Ripple), für die es ja angesetzte Grenzwerte gibt, von Spikes unterscheidet?
Beinhaltet die Definition für einen Spike, dass er vereinzelt vorkommt? Nicht wie bei Ripple, wo quasi Auf und Ab aneinander anschließen?
Und bedeutet das in euren Augen tatsächlich, dass die ATX-Norm das Auf und Ab der Welligkeit auf der 12V-Leitung bis zu 120mV toleriert, während zu Spikes, die weit darüber gehen, keine Aussage getroffen wird? (Oder kann man da nicht mindestens implizit ableiten, dass auch Spikes über 120mV non-ATX-konform sind?)

Gast
2010-03-04, 18:31:32
Und bedeutet das in euren Augen tatsächlich, dass die ATX-Norm das Auf und Ab der Welligkeit auf der 12V-Leitung bis zu 120mV toleriert, während zu Spikes, die weit darüber gehen, keine Aussage getroffen wird? (Oder kann man da nicht mindestens implizit ableiten, dass auch Spikes über 120mV non-ATX-konform sind?)
Nein - das ist so nicht richtig. Die ATX-Spec 2.2 ist eindeutig: Zu keiner Zeit dürfen die Toleranzen überschritten werden. Nichtmal für einen einzigen kleinen Ein-/Ausschalt-Spike. Gemäß der ATX-Spec sind schließlich auch alle anderen Baugruppen und -teile im PC selektiert worden.

Die Sache mit der Nichteinhaltung der ATX-Spec ist nur ein bischen heikel. Es ist hier wie so oft im Leben: Jemand produziert großen Mist und niemand wagt es den Mund aufzumachen. Zum Glück leben wir hier jedoch in einem technisch fortschrittlichen Land, in dem es jedem möglich ist aus einem eindeutigen Sachverhalt zutreffende Schlüsse zu ziehen. Es ist in Deutschland grundsätzlich absolut nicht erforderlich auf die Folgen, die aus der Nichteinhaltung von technischen Spezifikationen entstehen, hinzuweisen.

Die oben verlinkten Screenshots vom Oszi reichen mir völlig. Im Prinzip mußte anddill dazu gar nichts weiter schreiben, da ein Meßfehler wohl leider auszuschließen ist.

hier noch ein kleines Bonbon (OT):
Zerstört Linux (Ubuntu) meine Hardware ?!
(..)
Die Marke des 550W Netzteils – Power™ LC 550 V2.2
(..)
Kurz nach dem Kauf, bekam ich 2 neue Arbeitsspeicher (von Kingston) zugeschickt, weil die anderen 2 komischerweise kaputt gingen.
(..)
Anfang Februar gingen die 2 Arbeitsspeicher schon wieder kaputt.
(..)
1 neues Mainboard und 2 neue Arbeitsspeicher.
(..)
Am selben Tag, der PC lief ungefähr 4 Stunden am Stück, stürzte mein PC wieder mit einem Bluescreen ab und ließ sich nicht mehr starten.
(..)
Nun meint die Firma, dass sie keine Garantie dafür übernehmen, wenn Linux auf einem Computer installiert wurde.

http://www.pablo-bloggt.de/windows/zerstort-linux-ubuntu-meine-hardware/

:biggrin:

StefanV
2010-03-05, 19:06:18
Nein - das ist so nicht richtig. Die ATX-Spec 2.2 ist eindeutig: Zu keiner Zeit dürfen die Toleranzen überschritten werden. Nichtmal für einen einzigen kleinen Ein-/Ausschalt-Spike. Gemäß der ATX-Spec sind schließlich auch alle anderen Baugruppen und -teile im PC selektiert worden.
Die Messung von Anddill ist aber nicht ATX Spec konform, denn die sagt, dass das ganze an einer unter Last stehenden Leitung zwischen Netzteil und aktiver Testlaststation zu erfolgen hat, ich geh mal davon aus, das Anddill das ganze an einem 'frei hängenden Stecker' gemessen hat...

BTW: das Cougar-S 700 schaut an einer Teststation (http://www.jonnyguru.com/modules.php?name=NDReviews&op=Story3&reid=178) auch hervorragend aus, das nur nebenbei...

_DrillSarge]I[
2010-03-05, 19:54:32
BTW: das Cougar-S 700 schaut an einer Teststation (http://www.jonnyguru.com/modules.php?name=NDReviews&op=Story3&reid=178) auch hervorragend aus, das nur nebenbei...
???
cougar s != cougar cm.

anddill
2010-03-05, 21:04:19
Es ging um meine Messvorrichtung, die sich leider nicht so verhält, wie sie sich laut Norm und laut meiner Intention eigentlich verhalten sollte.

Gast
2010-03-05, 21:24:33
BTW: das Cougar-S 700 schaut an einer Teststation (http://www.jonnyguru.com/modules.php?name=NDReviews&op=Story3&reid=178) auch hervorragend aus, das nur nebenbei...

Something's fishy with 12V1 indeed, but we can forgive the unit for this. 57mV isn't even at half the ATX spec.
Also ich würde 'fishy' jetzt nicht unbedingt mit hervorragend übersetzen wollen. ;) Ripple von 60mV unter optimalen Bedingungen sind alles andere als berauschend. An der angegebenen AC-DC Auslastung erkennst du, daß bei diesem Test auch 3,3 und 5V Leitungen voll ausgelastet wurden. Das wirkt sich stabilisierend auf die PSU aus, ist aber total unrealistisch und hat mit der Realität in einem PC rein gar nichts mehr zu tun. Unter optimalen Verhältnissen (wie sie nur an einer Teststation auftreten) sind 60mV Ripples wirklich mies. Ich halte die 120mV+, wie sie von anddill gemessen wurden durchaus für realistisch. Im Ernst: Egal wie und wo ich messe - solche Ripples dürfen einfach nicht sein. Und bei den Spikes, die anddill auch schon im anderen Usertest fotografiert hat, da wird mir übel. Besonders wenn es sich mal wieder um die üblichen Verdächtigen handelt:

http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=361161

:ulol:

Wenn das so ist wie sie schreiben und es gibt wohl keinen Grund dem zu misstrauen, schien sich wohl bei der damaligen Serie oder Charge um einen Ausreißer zu handeln den wohl jeden mal trifft.
Ich warte gespannt auf die ersten Reviews der neuen Netzteile.

Heute sind wir bereits einen großen Schritt weiter: Denn jetzt warten wir zusammen mit anddill auf ein Review der NEUEN neuen Netzteile. :eek:

TheUnforgiven
2010-03-06, 14:42:42
Ich möchte hier anmerken, dass das das 2. Bild aus Post #5 wie bei mir aussieht (S700).
Belastet wurde da, auch nur die 12V Leitungen mit einer echten elektronischen Last.

Ich würde mich hier um eine Stellungnahme, seitens Cougar freuen, wo genau diese Spitze herkommt.
Kann es sein, dass eventuell das Netzteil schlecht getaktet wird, bei ´hoher Belastung?

Gruß

Anbei noch Handybilder von den ersten MEssungen mit einem alten HP Oszi, bei dem ich noch keine Screenshots machen konnte.
http://img708.imageshack.us/img708/7010/dsc0106z.th.jpg (http://img708.imageshack.us/i/dsc0106z.jpg/)
http://img534.imageshack.us/img534/5950/dsc0102c.th.jpg (http://img534.imageshack.us/i/dsc0102c.jpg/)
http://img96.imageshack.us/img96/3016/dsc0101d.th.jpg (http://img96.imageshack.us/i/dsc0101d.jpg/)
http://img535.imageshack.us/img535/4388/dsc0090f.th.jpg (http://img535.imageshack.us/i/dsc0090f.jpg/)

anddill
2010-03-06, 17:11:03
Klar, das sind die Störungen, genauso sehen die aus. Leider ist nicht immer zu erkennen, welche Spannungsmessbereich eingestellt war. Und mich würde interessieren, ob das Netzteil bei der Messung fest mit dem Case verschraubt war.

Buzzler
2010-04-01, 22:01:26
Corsair HX 520W Hrhrhr.
Verbose, bitte.

Ja sieht Scheiße aus. Und ja andere Netzteile können das deutlich besser. Zum Grenzwert siehe oben.
Gehört zwar eigentlich nicht so ganz in diesen Thread, aber wahrscheinlich auch für andere interessant, die nach dem Cougar-Trauerspiel mittlerweile ins Zweifeln geraten sind, ob es überhaupt wirklich gute Netzteile gibt: Haben sich denn schon Netzteile bei Deinen Tests als nahezu "makellos" erwiesen und wenn ja welche?

Mordred
2010-05-18, 22:06:59
mich würd mal interssieren wie ein pc power and cooling abschneiden würde

StefanV
2010-05-19, 17:18:28
Recht gut, die alten sind ja Seasonic made, die neuen (leider?) High Power...

huha
2010-05-19, 18:11:37
Recht gut, die alten sind ja Seasonic made, die neuen (leider?) High Power...

Laß das mal lieber anddill bewerten, der kennt sich damit aus.

-huha

StefanV
2010-05-19, 18:46:47
Genau, der hat auch 'ne NT Teststation für 80k€ im Keller stehen...

huha
2010-05-19, 19:46:28
Ich habe lieber Berichte von Leuten mit suboptimalem Meßgerät, die dafür ehrlich und offen schreiben und wissen, was sie tun als jemanden, der auf ultratolle Geräte in anderer Leute Keller unglaublich stolz ist, aber es nicht einmal schafft, mit einfachen Sachen vernünftig zu arbeiten.
Bei anddill weiß ich, was die Limitierungen seines Meßaufbaus sind, es ist nachvollziehbar und gut erklärt, außerdem liest es sich angenehm. Man kann gut sehen, daß anddill Ahnung hat und versucht, möglichst viel aus dem herauszuholen, was er hat.


-huha

StefanV
2010-07-06, 22:54:04
So, hatte mein Cougar CM700 mal an der Chroma.

Ein paar Ergebnisse:
nur etwas über 80% Effizienz bei 100% Last @ 115VAC, Holdup Time nur etwa 15ms, sollte 17ms sein, inrush current @115VAC bei fast 70A, erlaubt sind 50A...
Und noch ein paar andere Dinge...

@huha
Na, dann erklär mal, wie man mit einfachen Mitteln solche Dinge wie Inrush Currend, Holdup Time und anderes wie z.B. das Power Good Signal misst?!
Oh und das Widerstände auf Wärme reagieren sprechen wir mal lieber nicht (heißt man braucht hier 'ein paar' Stromzangen, DMM und muss das ganze permanent protokollieren)

Gast
2010-07-09, 16:07:11
huha hats schon erklärt
aber du schnallst es ja scheinbar wieder nicht