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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Re-Mastering Software zum Pausenentfernen?


Ash-Zayr
2010-03-15, 10:29:42
Hallo
Ein Kollege frage mich gerade, ob es eine freeware gibt, in die man Audio-Cds einliest, die Pausen/CD-Indexe entfernt und als Resultat wieder die Audio-CD rauskommt, und zwar im Origialformat und ohne dass zwischendurch verlustbehaftet re-sampled werden musste? Hintergrund ist ja der, dass z.b. live-CDs oder auch Konzeptalben schon nervig sind mit den künstlichen Pausen....und kann womöglich jede schnöde Brennsoftware mit einer Funktion "Pausen entfernen" dienen, indem man eine Audio-CD einfach damit kopiert?

Zusatzfrage: er hat die Cds, um die es geht, bereits mit einem Programm (DVD-Amp) neu "gemastert" und von 16/44 auf 24/96 gehoben und meint, er würde das hören.
Ich sagte aber, dass wenn eine CD im CD-Format mit 16bit gemarstet wurde, dies irreversibel ist, und selbst wenn eine Software mutmaßlich auf 24bit hochrechnet, die 8 bit zusätzlich aber einfach mit Nullen aufgefüllt wird....ergo: nonsens und sicher nicht zu hören.
Ob aber eine Extrapolation der Samplerate von 44 auf 96Khz was bringt?? Ist es nicht eher so, dass wenn man sowas macht, man dann 88,2KHz wählen sollte, weil der "krumme" Wert eher das Material verschlechtert?

Danke für Tipps

Ash

Phantom1
2010-03-15, 10:59:14
Du hast die fragen eigentlich selbst schon alle richtig beantwortet ^^

Pausen entfernen ohne qualitätsverlust ist eigentlich problemlos mit jeder brennsoftware möglich.

Von 16bit/44,1khz auf 24bit/96khz hochzurechnen bringt auf jedenfall einen qualitätsverlust mit sich. Durch hochrechnen kann die qualität übrigens nie verbessert werden, es geht entweder nur gleich oder schlechter.

qualität verschlechtert sich:
16/44,1 -> 16/96
16/44,1 -> 24/44,1

qualität bleibt gleich:
16/44,1 -> 16/88,2
16/48 -> 16/96
24/48 -> 24/96

Gast
2010-03-15, 18:56:29
Das ist nicht unbedingt korrekt.

Resamplen mit höherer Datenrate KANN einen Qualitätsgewinn bringen. Sampling ist ja nichts anderes, als aus einem zeitkontinuierlichen Signal zu den Samplingzeitpunkten diskrete Messwerte zu entnehmen und den Rest wegzuwerfen.
Wenn bestimmte Charakteristika eines Signals bekannt sind, können aus den gesampleten Werten Werte für die Zeitpunkte zwischen den Samplezeitpunkten errechnet werden, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dem Wert des zeitkontinuierlichen Signals entsprechen. Dazu gibt es diverse mathematische Verfahren, zB Runge Kutta.
Dabei macht es auch Sinn, die Auflösung der Messwerte zu erhöhen, da diese Verfahren Ergebnisse mit mehr 'Kommastellen' (ich will hier jetzt nicht mit einer Erklärung von Fixkomma-Formaten anfangen) produzieren können bzw. dies meist auch tun, als die Eingangswerte besitzen.

Kurz: durch bestimmte mathematische Verfahren kann mit einer guten Wahrscheinlichkeit aus einem schlechter aufgelösten Signal ein besser aufgelöstes erzeugt werden, wenn bestimmte Eigenschaften des Ursprungssignals bekannt sind.

Natürlich kann das auch danebengehen, soll heißen ein besseres Signal ist nicht garantiert. Ein besseres oder auch nur gleich gutes als ein gleich mit höherer Auflösung gesampletes wird man sowieso nie kriegen. Allerdings ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Signal sich verschlechtert sehr niedrig (niedriger als die, dass es sich verbessert).
Auch dürfte der Unterschied nur sehr minimal ausfallen, wenn nicht ein absoluter Spezialist mit entsprechenden Tools das unternimmt. Hörbar dürfte das imho nicht sein.

mfg,
zgep

btw, Soundkarten betreiben fast alle intern ein resampling.