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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Heise - Wissenschaftler: Schädliche Wirkung von Porno auf Jugendliche ist Fiktion


PHuV
2010-03-21, 01:30:02
Wissenschaftler: Schädliche Wirkung von Porno auf Jugendliche ist Fiktion (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Wissenschaftler-Schaedliche-Wirkung-von-Porno-auf-Jugendliche-ist-Fiktion-959704.html)

Wobei ich diese Meinung nicht 100% teile. Aber es ist schon fragwürdig, warum viele Nationen und Gesellschaften so ein Problem haben, eine Vagina oder einen steifen Pimmel im Fernsehen zu zeigen, während Menschen reihenweise auf die verschiedensten Arten deutlich sichtbar zu Tode kommen. Ein vernünftiger Umgang um das Thema Sex sollte Grundlage jeder zivilisierten Gesellschaft sein. Etwas habe ich auch hier (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=479161&page=18)dazu geschrieben. Jugendliche haben nun mal, bedingt durch ihre Lebensumstellung auf einen Erwachsenen, nun mal die gleichen sexuellen Bedürfnisse. Sie dürfen Sex haben, sie dürfen aber dies nicht durch Medien anschauen. Das ist und bleibt grotesk.

Feuerrad
2010-03-21, 01:41:52
http://666kb.com/i/bhny72elafr4rimsw.gif

;D;D

Ich erinnere mich an diese Zeiten ^^

Byteschlumpf
2010-03-21, 01:59:16
Jau, ich fand die Damenunter- und Damenreizwäsche, die Solarien und Saunen im Quelle-Katalog immer sehr "reizvoll"! :D

Monger
2010-03-21, 02:00:12
Ich halte Pornografie deshalb für problematisch, weil es eine sehr spezielle Form von Sexualität propagiert - die auch nichts mit der Realität zu tun hat.

Pornos sind entweder Hochglanzproduktionen mit nahezu perfekten Körpern und einem präzise choreografierten Geschlechtsakt, oder eine Ansammlung von besonders düsteren, sexuellen Gewaltakten.

Beides gehört natürlich irgendwie auch in die Sexualität rein, ist aber halt arg selektiv.

Deshalb: ich glaube nicht dass Jugendliche zu viel nackte Haut sehen - sondern eher zu wenig, und vorallem in schlechter Qualität. Wenn wir in den Medien ein gesundes, differenziertes und entspanntes Verhältnis zu Sexualität hätten, bräuchten wir auch nicht über Pornografie zu diskutieren.

PHuV
2010-03-21, 02:49:31
Jau, ich fand die Damenunter- und Damenreizwäsche, die Solarien und Saunen im Quelle-Katalog immer sehr "reizvoll"! :D


Ich erinnere mich an diese Zeiten ^^

Könnt Ihr Euch noch an die Stelle mit dem Massagestab erinnern? Ich wußte damals mit dem Ding gar nichts anzufangen, und das lange Ding an der Wange der Frau gab mir wirklich Rätsel auf. ;D

PHuV
2010-03-21, 02:54:16
Ich halte Pornografie deshalb für problematisch, weil es eine sehr spezielle Form von Sexualität propagiert - die auch nichts mit der Realität zu tun hat.

Pornos sind entweder Hochglanzproduktionen mit nahezu perfekten Körpern und einem präzise choreografierten Geschlechtsakt, oder eine Ansammlung von besonders düsteren, sexuellen Gewaltakten.

Beides gehört natürlich irgendwie auch in die Sexualität rein, ist aber halt arg selektiv.


Genau das meinte ich, als ich nicht vollkommen zustimmen wollte. Die Arte-Dokumentation hat genau diese Punkte mal aufgeworfen:

Generation Porno (http://www.arte.tv/de/Generation-Porno/Generation-Porno/2041394.html)
Jugendliche - Konsumenten und Opfer der Pornoindustrie (http://www.arte.tv/de/2041834.html)

Und hier steht auch was dazu.
Süddeutsche - Digitaler Sex Generation Porno (http://www.sueddeutsche.de/leben/83/310016/text/)

Ich bin den 80ern groß geworden, da kam man ja schon an das Zeug ran, heute ist es ja nahezu trivial, da ranzukommen. Daran sieht man doch, daß der Jugendschutz an dieser Stelle rein gar nichts mehr bringt.

Byteschlumpf
2010-03-21, 02:56:08
Könnt Ihr Euch noch an die Stelle mit dem Massagestab erinnern? Ich wußte damals mit dem Ding gar nichts anzufangen, und das lange Ding an der Wange der Frau gab mir wirklich Rätsel auf. ;D
Mhhh, da ist was dran! :D

raschomon
2010-03-21, 15:21:11
Ich halte Pornografie deshalb für problematisch, weil es eine sehr spezielle Form von Sexualität propagiert - die auch nichts mit der Realität zu tun hat.

Pornos sind entweder Hochglanzproduktionen mit nahezu perfekten Körpern und einem präzise choreografierten Geschlechtsakt, oder eine Ansammlung von besonders düsteren, sexuellen Gewaltakten.

Beides gehört natürlich irgendwie auch in die Sexualität rein, ist aber halt arg selektiv ...

Das klingt alles recht gut, mir persönlich ist es schon ein bißchen zu restriktiv. Ich würde im Zusammenhang mit Pornographie nicht unbedingt sexualmoralisch argumentieren. Aber Tatsache ist nun einmal, daß hinter der Produktion von Pornographie eine mittlerweile bedeutende Industrie steht. In dieser Industrie gibt es Ausbeutung, unmenschliche Arbeitsbedingungen, unzureichende Bezahlung und soziale Absicherung und sicher auch den Druck auf einige Beteiligten grenzwertige Handlungen vorzunehmen bzw. zu erdulden. Und an dieser Stelle wird es dann eben doch wieder ethisch problematisch. Wäre der Teil der Medienindustrie hinter der Pornographie absolut "sauber", oder zumindest besser reguliert, dann wüßte ich auch nicht was noch gegen eine Einordnung von Pornoproduktion als mediales Angebot unter vielen anderen spräche.

Was Du über die Veränderung des Körperselbstbildes und -verständnisses der Jugendlichen sagst, stimmt ebenfalls. Ich sehe das aber eher als Teil einer modernistischen Machbarkeits- und Verbesserungsideologie, in einer Welt, die technokratische Lösungen geradezu anbetet, die alles für machbar, praktisch jedes Problem für (mit technischen Mitteln) lösbar erachtet. Und bezüglich dieser Ideologie des Anything goes und des Primats der Technologie sind wir im Westen fast alle "Täter", Belastete und Sünder.

Feuerrad
2010-03-21, 16:21:52
Könnt Ihr Euch noch an die Stelle mit dem Massagestab erinnern? Ich wußte damals mit dem Ding gar nichts anzufangen, und das lange Ding an der Wange der Frau gab mir wirklich Rätsel auf. ;D

Das habe ich mich früher auch immer gefragt ;D

Fetza
2010-03-21, 17:26:54
Ich denke pornos sind grundsätzlich völlig in ordnung, es kommt nur auf die frage des pornos an. Harter rapeporn oder hardcore streifen, wo das mädel erstmal mit dem fuss auf den kopf auf das sofa gedrückt wird, wärend der mann ihr betohnt hat in den anus stößt und der kameramann von unten versucht das gesicht des mädels einzufangen um gut das schmerzverzerrte gesicht darauf zu bekommen sind definitiv die falsche wichsvorlage.

Aber es gibt ja auch viel normale erotik.

Schuhu
2010-03-21, 19:17:06
Ich denke pornos sind grundsätzlich völlig in ordnung, es kommt nur auf die frage des pornos an. Harter rapeporn oder hardcore streifen, wo das mädel erstmal mit dem fuss auf den kopf auf das sofa gedrückt wird, wärend der mann ihr betohnt hat in den anus stößt und der kameramann von unten versucht das gesicht des mädels einzufangen um gut das schmerzverzerrte gesicht darauf zu bekommen sind definitiv die falsche wichsvorlage.

Aber es gibt ja auch viel normale erotik.

Egal, erlaubt ist was gefällt! (http://www.youtube.com/watch?v=-4msRMBpato)

Monger
2010-03-21, 21:22:12
Ich würde im Zusammenhang mit Pornographie nicht unbedingt sexualmoralisch argumentieren.

Es geht auch darum, dass die Entfaltung der Sexualität zur Persönlichkeitsbildung gehört. Dass man seine Fantasie entwickeln und kultivieren kann - auch gemeinsam. Als junger Mensch hat man eine völlig andere Sexualität denn als Erwachsener. Wenn man jetzt ein fertiges Konstrukt hinklatscht und definiert: "So hat Sex auszusehen!", beraubt man Jugendliche auch der Chance sich ihre eigene Sexualität zu entwickeln. Das Problem wäre weniger kritisch, wenn es erotische Inhalte auch jenseits der erwachsenen, männlichen Zielgruppe gäbe.
Wie gesagt: ich finde wir haben zu wenig Pornografie, und die falsche.


Wäre der Teil der Medienindustrie hinter der Pornographie absolut "sauber", oder zumindest besser reguliert, dann wüßte ich auch nicht was noch gegen eine Einordnung von Pornoproduktion als mediales Angebot unter vielen anderen spräche.

Deshalb halte ich auch die Anerkennung der Prostitution als Beruf für so wichtig. Das älteste Gewerbe wird niemals aussterben, aber man kann es eventuell entkriminalisieren.


Was Du über die Veränderung des Körperselbstbildes und -verständnisses der Jugendlichen sagst, stimmt ebenfalls. Ich sehe das aber eher als Teil einer modernistischen Machbarkeits- und Verbesserungsideologie, in einer Welt, die technokratische Lösungen geradezu anbetet, die alles für machbar, praktisch jedes Problem für (mit technischen Mitteln) lösbar erachtet.

Auch richtig. Aber Pornografie ist natürlich nicht nur Wirkung, sondern auch ein Stück weit Ursache dieses Machbarkeitskults. Daneben gibt es natürlich auch viele andere Ursachen (Werbung, Mode, sozialer Druck...), aber gerade weil uns niemand sonst zeigt wie Sex eigentlich aussieht, spielen Pornos da eine überdimensionale Rolle.

#44
2010-03-21, 22:11:19
Pornos sind entweder Hochglanzproduktionen mit nahezu perfekten Körpern und einem präzise choreografierten Geschlechtsakt, oder eine Ansammlung von besonders düsteren, sexuellen Gewaltakten.

Sorry, aber gerade das Hochglanz-Argument lässt sich doch auf jedes optische Medium ausdehnen. Boulevardmagazine reden nicht umsonst von den "Schönen und Reichen" wenn es um Prominenz geht. Zumindest in Hollywood fallen mir auf die Schnelle nur wenige ästhetische "Ausreißer" ein... (z.B. Danny Devito)

Plutos
2010-03-22, 12:01:09
[...]In einer von dem Erotikanbieter Huch Medien eingeholten Expertise[...]

Na sowas, wenn das mal nicht für die Unabhängigkeit der durchgeführten Untersuchung spricht :rolleyes:. Nun, mangels Vorliegen der Expertise ist es schwer zu sagen, aber wenn dort die gängige "Jugendlichen-Definition" verwendet wurde, Menschen zwischen 14 und 18 als "Jugendliche" zu bezeichnen, dann ist das Resultat sicher keine Überraschung. Klar, in dem Alter haben viele Leute sogar ihr "Erstes Mal", da sind Pornos dann auch eher nützlich als schädlich X-D.

Was ja eigentlich und (um den Eingangspost aufzugreifen) auch in anderer Hinsicht (Bilder von Kriegen, Leichen etc.) fragwürdig ist, ist die Wirkung auf Kinder unter 14 Jahren, also von 0-13. Sicher gibt es dazwischen irgendwo eine Übergangs-Grauzone bedingt durch die unterschiedlich schnelle Entwicklung der Kinder, aber dann nehmen wir eben die Altersklasse 3-11 Jahre. Ich denke, da kann man ausschließlich von Kindern reden, und da ist es jetzt die Frage, inwieweit diese Schutz bedürfen.

PHuV
2010-03-22, 14:18:17
Was ja eigentlich und (um den Eingangspost aufzugreifen) auch in anderer Hinsicht (Bilder von Kriegen, Leichen etc.) fragwürdig ist, ist die Wirkung auf Kinder unter 14 Jahren, also von 0-13. Sicher gibt es dazwischen irgendwo eine Übergangs-Grauzone bedingt durch die unterschiedlich schnelle Entwicklung der Kinder, aber dann nehmen wir eben die Altersklasse 3-11 Jahre. Ich denke, da kann man ausschließlich von Kindern reden, und da ist es jetzt die Frage, inwieweit diese Schutz bedürfen.

Man sollte es mal auch so sehen, Kinder unter schätzungsweise 12-14 haben auch noch keine Veranlagung, nach solchen Dingen zu suchen. Ab einem gewissen Alter haben alle Zugriff auf Internet, Handys etc., und durch die Bewußtseinsänderung sind sie auch eher in der Lage, gewisse Dinge zu organisieren. Und wer sich ab diesem Alter etwas in der Art beschaffen will, bekommt es auch irgendwie.

Fetza
2010-03-22, 19:28:41
Egal, erlaubt ist was gefällt! (http://www.youtube.com/watch?v=-4msRMBpato)

Ich sage ja nicht das sich erwachsene keine ordentlichen rapeporns reinziehen sollen, wenn sie drauf stehen, aber für jugendliche ist es nicht das richtige, ein 13 jähriger könnte sonst auf die idee kommen, man verhält sich so beim sex.

Man sollte es mal auch so sehen, Kinder unter schätzungsweise 12-14 haben auch noch keine Veranlagung, nach solchen Dingen zu suchen. Ab einem gewissen Alter haben alle Zugriff auf Internet, Handys etc., und durch die Bewußtseinsänderung sind sie auch eher in der Lage, gewisse Dinge zu organisieren. Und wer sich ab diesem Alter etwas in der Art beschaffen will, bekommt es auch irgendwie.

Da gabs neulich mal ne schöne doku drüber, generation porno.

PHuV
2010-03-22, 20:11:06
Da gabs neulich mal ne schöne doku drüber, generation porno.

Äh, Du liest aber meine Threads (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=7917608&postcount=6)nicht genau, oder?

Ikon
2010-04-03, 15:05:47
Ich sage ja nicht das sich erwachsene keine ordentlichen rapeporns reinziehen sollen, wenn sie drauf stehen, aber für jugendliche ist es nicht das richtige, ein 13 jähriger könnte sonst auf die idee kommen, man verhält sich so beim sex.

Sicherlich können Pornos einem Kind dieses Alters fragwürdige Ideen zur Sexualität geben, aber nur wenn es sie nicht in einen Kontext einordnen kann - sie also seine einzige Informationsquelle zu dem Thema darstellen. Die Aufklärung eines Kindes überlässt man aber nicht alleine dem Internet oder dem DVD-Player, es ist in erster Linie der Job der Eltern. Die Entwicklung der Sexualität erfolgt dann mit der Zeit durch eigene Beziehungserfahrungen des Jugendlichen.

Pornos mögen diesen Entwicklungsprozess beeinflussen, indem sie dem Jugendlichen neue Anreize oder Impulse geben, aber darin sehe ich erstmal nichts Schlechtes. Schweinereien im Schlafzimmer (oder anderswo) begleiten die Menschheit schon seit Ewigkeiten und sind absolut präferabel gegenüber einem gestörten Verhältnis zur Sexualität wie es z.B. viele Kirchen durch ihre "hohe" Moral propagieren.

dust
2010-04-05, 03:17:48
Sicherlich können Pornos einem Kind dieses Alters fragwürdige Ideen zur Sexualität geben, aber nur wenn es nicht in einen Kontext einordnen kann - sie also seine einzige Informationsquelle zu dem Thema darstellen. Die Aufklärung eines Kindes überlässt man aber nicht alleine dem Internet oder dem DVD-Player, es ist in erster Linie der Job der Eltern. Die Entwicklung der Sexualität erfolgt dann mit der Zeit durch eigene Beziehungserfahrungen des Jugendlichen.

Pornos mögen diesen Entwicklungsprozess beeinflussen, indem sie dem Jugendlichen neue Anreize oder Impulse geben, aber darin sehe ich erstmal nichts Schlechtes. Schweinereien im Schlafzimmer (oder anderswo) begleiten die Menschheit schon seit Ewigkeiten und sind absolut präferabel gegenüber einem gestörten Verhältnis zur Sexualität wie es z.B. viele Kirchen durch ihre "hohe" Moral propagieren.
man will überhaupt keine richtige aufklärung betreiben, insbesondere christlich konservative. wie sollen eltern ihre kinder aufklären wenn die selbst nicht wirklich bescheid wissen. eltern können nur ihre eigene sicht weitergeben, der richtige ort ist also die schule und da gehört die aufklärung verbessert. abgesehen davon gibt es kaum forschung über sexualität und wenn werden diese kaum weitergegeben. ist das eigentlich allgemein bekannt, dass frauen ebenfalls ejakulieren wenn sie einen orgasmus haben? weiteres beispiel, die weitverbreitetste stellung, die missionarsstellung frau am rücken beine breit und mann oben, ist eigentlich sado masochistisch. alle machen es aber keinem ist es so richtig bewusst, oder doch?


http://www.sexualintelligence.org/
recht gute seite die ein paar sachen aufgreift, unter anderem den "war on sex"...

Monger
2010-04-05, 10:33:10
Die Aufklärung eines Kindes überlässt man aber nicht alleine dem Internet oder dem DVD-Player, es ist in erster Linie der Job der Eltern.

Ich halte das für problematisch. Eltern haben nunmal eine klar definierte Rolle gegenüber ihren Kindern. Sie sind eben nicht der beste Kumpel von nebenan, sondern Respektspersonen. Und da man auch noch zwangsläufig zusammen wohnt, ist auch die Privatsphäre besonders wichtig.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie man als Vater/Mutter erschöpfend über Sex reden soll, ohne ein gutes Stück weit die eigene Privatsphäre aufzugeben. Und zum Sex gehören nunmal geheime Fantasien und Gefühle dazu. Das lässt sich mit einer neutralen Person viel einfacher diskutieren als in einem so klar definierten Beziehungsverhältnis wie innerhalb der Familie.

Meiner Meinung nach gehört das in den Schulunterricht. Es kann z.B. meiner Meinung nach nicht sein, dass im Bio Unterricht zwar über Fortpflanzungsmedizin geredet wird, aber über Homosexualität nicht ein Wort verloren wird. Schließlich kommt das auch im Tierreich regelmäßig vor.

Ikon
2010-04-05, 11:31:06
Ich halte das für problematisch. Eltern haben nunmal eine klar definierte Rolle gegenüber ihren Kindern. Sie sind eben nicht der beste Kumpel von nebenan, sondern Respektspersonen. Und da man auch noch zwangsläufig zusammen wohnt, ist auch die Privatsphäre besonders wichtig.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie man als Vater/Mutter erschöpfend über Sex reden soll, ohne ein gutes Stück weit die eigene Privatsphäre aufzugeben. Und zum Sex gehören nunmal geheime Fantasien und Gefühle dazu. Das lässt sich mit einer neutralen Person viel einfacher diskutieren als in einem so klar definierten Beziehungsverhältnis wie innerhalb der Familie.

Die konkreten Ausprägungen der Sexualität eines Jugendlichen gehören meiner Meinung auch eher zu dessen persönlichem Entwicklungsprozess. Ich meinte mit "Aufklärung" wirklich nur das Legen des Grundsteins. Für erschöpfende Diskussionen zu Sex gibt es Freunde/Freundinnen, das ist natürlich nicht so prickelnd mit den Eltern.

Andererseits finde ich es sehr armselig, wie sich manche Eltern aus meinem Freundeskreis um die Aufklärung ihrer Kinder soweit wie möglich herumdrücken. Es verlangt natürlich ein wenig Überwindung und spätestens bei Nachfragen der Kinder wird man - wie du schreibst - auch ein wenig Privatsphäre opfern müssen, aber das sollte einem das Wohl des eigenen Kindes doch wert sein. Ich erinnere mich noch gut an die Schweißperlen auf der Stirn meines Vaters, als er mich aufklärte, aber er hat sich eben zusammengerissen und es trotzdem durchgezogen.

Extrembeispiele als Folge von Nicht-Aufklärung sieht man in Berichten über Jugendliche in den USA, die fleißig Oral- und Analsex praktizieren, weil sie technisch eine "Jungfrau" bis zur Ehe bleiben wollen. Prost Mahlzeit :biggrin:

Meiner Meinung nach gehört das in den Schulunterricht. Es kann z.B. meiner Meinung nach nicht sein, dass im Bio Unterricht zwar über Fortpflanzungsmedizin geredet wird, aber über Homosexualität nicht ein Wort verloren wird. Schließlich kommt das auch im Tierreich regelmäßig vor.

Sehe ich auch so.
Im Bio-Unterricht wird das Thema Sex oft auf die pure körperliche Funktion reduziert, über Sexualverhalten erfährt man dort aber nur wenig. Leider ist Deutschland was das Ausrümpeln und Aktualisieren von Lehrplänen betrifft eine absolute Niete. Da wird sich wohl so bald nichts ändern.

Finch
2010-04-05, 14:05:14
Im Bio-Unterricht wird das Thema Sex oft auf die pure körperliche Funktion reduziert, über Sexualverhalten erfährt man dort aber nur wenig. Leider ist Deutschland was das Ausrümpeln und Aktualisieren von Lehrplänen betrifft eine absolute Niete. Da wird sich wohl so bald nichts ändern.


Also ich(Jahrgang 86) hatte in der 9. Klasse eine längere Unterrichtsreihe zu der Sexualität des Menschen. Dabei wurde das ganze eigentlich von allen Seiten betrachtet. Was ich gut fand, dass die Homosexualität auch besprochen wurde und das ganze nicht ins negative licht gerückt wurde.


Was Pornos angeht, sehe ich das ganze sehr zwiespältig. Ich kenne genug jetzt 18 jährige die Jahrelang nur Sex aus dem HardcorePorn Bereich kannten und die Praktiken als vollkommen normal betrachten.
Die dazu passenden Klischees wurde ja weiter oben schon erwähnt.
Wobei ich da die Schuld nicht an den Pornos sehe sondern an der Art und weise wie viele Jugendliche an das Material herangeführt werde