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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geständnis: Ich mag Bollywood.


nggalai
2010-03-21, 22:49:01
Hallo, mein Name ist Sascha und ich mag Hindi-Filme.

HALLO SASCHA!



Ja, in unseren Breitengraden herrscht das Vorurteil, nun ja, vor: Wer Hindi-Filme mag, Bollywood, ist entweder ein hoffnungsloser Kitschliebhaber oder jemand, der mit der realen Welt nicht klar kommt und sich mit exotischen Federn schmücken möchte. Abseits von Callcentern und Outsourcing: Die Inder seien irgendwie lebensfroher und familienfreundlicher unzo. Armer, armer verblendeter Europäer!

Weit gefehlt.

Hindi-Filme mögen eine gewisse märchenhafte Komponente beherbergen. Wenn in Main Hoon Na der Hauptdarsteller durchs Bild fliegt, dass ein Neo in der Matrix bleich werden muss, und am Ende der „Böse“ mit der eigenen Handgranate an der Brust stirbt … oder die Familie wiedervereint wird … oder die tote Ehegattin dem Witwer quasi die Erlaubnis gibt, sich wieder zu vermählen … Ja, das mag plakativ-wohlfühlmomentorisch aussehen. Und der Zyniker in mir sagt sich: Jo, sorg dafür, dass ein paar Millionen deiner Bürger drei bis vier Stunden am Stück in einer Scheinwelt rumsitzen, statt sich über den Pakistankonflikt zu echauffieren. Oder Armut, oder das Callcenter-Image. Dann sind die Leute für wenig Geld im Kino geparkt und machen einen Abend lang keinen Terror. Win-win!

Nein. Oder ja. Ja? Nein?

Slumdog Millionaire hat seinen Oscar nur schon deswegen verdient weil er – berechtigt oder unberechtigt – eine ganze Industrie demontiert. Aber ernsthaft: Der besagte Millionär ist im Vergleich zu dem, was pro Jahr dutzendfach aus der Delhi-Filmindustrie gespuckt wird, ein lahmer Tiger ohne Zähne. Ich finde es traurig, dass die meisten „Westler“ ihre erste Berührung mit dieser Kunstform ausgerechnet mit einer Demontage hatten. Einer Dekonstruktion, die Jaques Derrida zum jubeln gebracht hätte.

Hindi-Filme sind nackte Filme. Die Kontrahenten mögen vielschichtig sein, aber die Grenzen sind klar ausformuliert, der Konflikt deutlich. Der hat sein Kind im Krieg verloren und muss deshalb aus Rache die Tochter des Generals bedrängen, der einen Frieden zwischen den Nationen fördern möchte. Die hat ihren Ehemann verlassen, weil er ein uneheliches Kind produzierte, nur um dann bei der Todesnachricht sichtbar zu altern. Und immer wieder Söhne und Geschwister: Einer fährt nach England, um den älteren Bruder dazu zu bewegen, wieder heimzukehren (und verliebt sich dabei natürlich in dessen Stieftochter). Der andere versucht über x Stunden, sich mit seinem Stiefbruder zu versöhnen.

Liebe. Nicht nur, eigentlich gar nicht, die körperliche Liebe. Die Pärchen dürfen sich nicht mal auf den Mund küssen! Nein, Liebe. Oft die Liebe zur Familie, die Familienbande. Oft durch einen donnergrollenden Pappi zerstört, aber eines ist klar – wenn man nach 3-4 Stunden den DVD-Spieler ausschaltet, hat man Tränen in den Augen. Weil, der Konflikt wurde befriedigend gelöst, incl. stundenlanger Tanz- und Musical-Einlagen.

Ja, die Filme sind lang. Oben genannter Zyniker sagt sich wohl: „Jo, so sitzen die Leute einen ganzen Abend im Kino und machen keinen Stunk!“ Brot und Spiele, was der Millionär eben auch schon unterstrichen hat. Aber … nun ja …

Ich find das geil.

Die Grautöne beschränken sich auf die Charakterentwicklung. Nicht auf die Prämissen oder Auflösung, letztere glaubt man schon nach den ersten Minuten erkannt zu haben. Und freut sich auf den Weg, der dahin weist. Oft donnert ein virtuelles Gewitter im Hintergrund, wenn jemand was ganz ganz Böses sagt. Oder die Farbgebung ist deutlich. Ja, man kann (fast) sicher sein, dass der verbitterte schwarzgekleidete barttragende Pappi in den letzten fünf Minuten, nach 3,5 Stunden Film, dem Sohn die virtuelle Ohrfeige verzeihen wird. Die Ohrfeige, imaginär in des Vaters Kopp, weil der Sohnemann sich in jemanden aus dem Slum verliebt hat. Und deshalb nach England auswandern musste, weil der Vater ob des Donnergrollens nicht mehr zuhören wollte …

… um dann am Ende zu einer hochemtionalen Auflösung zu führen. Weil ein Familienmitglied verstorben ist, oder der Pappi endlich die Liebe zu seinem Sohn eingesteht, oder die Mutter die verstoßene Tochter wieder akzeptiert. Oder eine Musical-Einlage mit Lamborghini und Ferrari folgt, weil, nun ja, so sieht es doch in englischen Unis aus, ne?

Man kann den Reiz nur schwer den Zweiflern nahe bringen. Die Filme sind eben saulang; man kann die dramatischste Szenen zeigen, wo gerade der Vater seinen Sohn verstößt, und dessen verstorbene Ehefrau geistergleich erscheint – ohne den Build-up der vorherigen zwei Stunden? „Ah, ja, Bollywood, die übertreiben immer.“ Die Filme funktionieren nur in voller Länge, und ich gebe es gerne zu – natürlich werden Archetypen bemüht, natürlich ist es „kitschig“. Aber durch den Rahmen der stundenlangen Familiengeschichte/Collegegeschichte/Spionagedramen wird es nachvollziehbar. Und wenn dann nach dreiviertel des Films eine der vielen Musical-Szenen kommt und besagte Familie zusammenfindet, nur um dann als Traumsequenz aufgelöst zu werden … das tut schon weh.

Hindi-Filme arbeiten mit Übertreibungen. Klar. Aber machen das nicht alle Filmschaffenden? Ich mein, Henry – Portrait of a Serial Killer wurde wegen des Realismus in vielen Ländern gar verboten. War ned einfach übertrieben, „nur“ verstörend. Antichrist? Welcher Mann hier hat gerade seine Beine zusammengedrückt?

Auch Hindi-Filme sind verstörend, aber weil sie die Emotionen des Publikums direkt ansprechen. Mit dem Stilmittel der Übertreibung. Ich mein – wehende Haare und Saris? Komplette Kleinstadt rutscht in eine Musical-Einlage? Schwarz/weiß, aber mit einer „positiven“ Auflösung? Mein innerer Zyniker mag, wie oben erwähnt, ein bisserl rumschäumen. Aber der Mensch in mir sagt: Hey, so, nicht anders.

Solche Geschichten mögen plakativ-oberflächlich wirken. Sind sie auch, objektiv betrachtet. Aber Bollywood bringt es fertig, dass man selbst ohne den geteilten kulturellen Hintergrund mitfühlt und lächelt, wenn in einer letzten Tanz-Nummer nochmals das Thema mit viel Gehampel, Lichteinsatz und heftigen Worten in des Zuschauers Kopf gedrückt wird.

Und ganz ehrlich … Schauen wir uns nicht deshalb Filme an?

Cheerio,
-Sascha

maximAL
2010-03-21, 23:00:18
Slumdog Millionaire hat seinen Oscar nur schon deswegen verdient weil er – berechtigt oder unberechtigt – eine ganze Industrie demontiert.
Wieso ist Slumdog Millionaire überhaupt ein Bollywood-Film? Inhalt und Stil entscheidend sich doch grundlegend von den Schmonzetten, die man zumindest hier auf RTL2 und Co. zu sehen bekommt, zudem ist der Regisseur Brite. Oder ist jeder Film, der in Indien spielt, automatisch Bollywood? Ich habe zugegebenermaßen keine Ahnung, inwieweit die Bollywood-Filmindustrie daran beteiligt war, aber schliesslich ist auch nicht jeder amerikanische Film ein Hollywood-Film.

Lyka
2010-03-21, 23:01:42
dafür (y). Als Fan von Frau Rai :ulove: muss ich die Filme auch sehen... wobei ich die Komödien mehr mag als die Dramen... Action ebenso... Dhoom war lustig, Main Hoon Na recht stylisch, die neue Verfilmung von Stolz und Vorurteil auch... aber bitte weniger Dramen bringen, RTL2...

wie hieß denn der Film mit den 3 Studenten und den 3 Studentinnen... und dem (Geister)-Geigenlehrer, dessen Geliebte die gestorbene Tochter des Uni-Direktors war :D

nggalai
2010-03-21, 23:01:52
Millionaire demontiert ja gerade Bollywood. Ich sag ned, dass er ein typischer Hindi-Film ist. ;) Aber hat eben den Oscar meiner Meinung nach verdient, weil er die Schein-Traum-Welt auseinandernimmt.

nggalai
2010-03-21, 23:03:50
wie hieß denn der Film mit den 3 Studenten und den 3 Studentinnen... und dem (Geister)-Geigenlehrer, dessen Geliebte die gestorbene Tochter des Uni-Direktors war :D
Mohabbatein. Geiler Film. (y) Auch wenn Hades doch eher die Stirn runzelte, als die Auflösung (in der Hälfte, kurz vor dem obligaten „Intermission“) kam. :ulol:

FireFrog
2010-03-22, 01:31:22
Sehr netter Post von dir auch wenn du am besten gleich alle Filme mit angegeben hättest;)

Aber es ist auch ein klischee, dass jeder Inder Bollywood mögen muss wen bei Menschen die mich noch nicht lange kennen rauskomm, dass ich halb inder bin, kommt IMMER gleich die Frage na dann biste bestimmt auch ein großer Bollywood Fan.

Auch wenn ich viele der Filme mag, gibt es bei Bollywood Filmen halt auch sehr viel scheiß, wenn man bedankt wieviel Filme die im Jahr produzieren und hier ja dann nur die veröffentlicht werden bei denen man annihmt, dass sie ankommen.

Was bei vielen Bollywood Filmen für mich das schöne ist, man hat meit alles dabei Liebe, Drama, Komödie und manchmal auch Action und eben Musik (natürlich sind die Prozentualen Anteile bei Filmen verschieden).

Und es gibt bei vielen Filmen eben auch sehr schöne Lieder welche für mich meist besser sind als der ganze Top 50 Single charts schrott;)

So nun hab ich schon mehr geschrieben als ich eigentlich wollte, daher ist das wohl auch leicht zusammenhanglos geworden aber zum schluss muss ich echt sagen, dass es glaub ich nur zwei Filme gibt bei denen mir "das Pipi aus den Augen kommt" und einer davon ist kal ho naa ho oder auf Deutsch "Lebe und denke nicht morgen", nach etwas über drei Stunden als man am Ende des Filmes ankommt ist die Stelle einfach so traurig:)

Simon Moon
2010-03-22, 04:41:49
Es gibt einen Grund wieso ich keine Bollywood-Filme schaue: Die Musik. Ich kann Musikeinlagen in Filmen absolut nicht haben. Seis nun Rocky Horror Picture Show oder eine Simpsonsfolge, sobald eine Musicaleinlage kommt, ödet mich der Film an. Da kann der Rest noch so stimmen...

Aber was mich nun an deinem Post wundert, warst nicht du der TS der sich vor kurzer Zeit fragte, wieso Filme in letzter Zeit so häufig Überlänge haben?

Mr.Y
2010-03-22, 05:04:14
Dem muss ich zustimmen. Mir sind die Filme vom Inhalt oftmals zu schnulzig, sowas wie KeinOhrHasen oder Stadt der Engel hab ich auch gesehen, aber was garnicht geht sind diese Tanzeinlagen, ätzend und zwar sowas von.

nggalai
2010-03-22, 07:42:31
Aber was mich nun an deinem Post wundert, warst nicht du der TS der sich vor kurzer Zeit fragte, wieso Filme in letzter Zeit so häufig Überlänge haben?
Ja. Aber ich muss nicht wegen eines Aspektes, der mir ned passt, gleich ganze Filme ablehnen. Ich hab auch LotR alle Teile am Stück gesehen. ;)

Hellspinder
2010-03-22, 08:15:28
Ich hab auch LotR alle Teile am Stück gesehen. ;)

:eek: Respekt (y)

Mein längster Film war die Redux Version von Apokalypse now, die geht irgendwas um 3,5 Stunden da musste ich mich teilweise echt quälen.

V2.0
2010-03-22, 08:26:12
Es gibt einen Grund wieso ich keine Bollywood-Filme schaue: Die Musik. Ich kann Musikeinlagen in Filmen absolut nicht haben. Seis nun Rocky Horror Picture Show oder eine Simpsonsfolge, sobald eine Musicaleinlage kommt, ödet mich der Film an. Da kann der Rest noch so stimmen...

Aber was mich nun an deinem Post wundert, warst nicht du der TS der sich vor kurzer Zeit fragte, wieso Filme in letzter Zeit so häufig Überlänge haben?

Seit Tim Burtons Sweeny Tod, sehe ich das anders. Wobei mir das bei vielen Bollywood oftmals zu aufgestzt wirkt, so wie in musikvideo im Film.

RMC
2010-03-22, 09:27:52
Prinzipiell ist es mir vollkommen egal, WO ein Film entsteht. Hollywood oder Bollywood, ist mir Latte.

Aber wenn ich so einen aufgesetzten Kitsch serviert bekomme, wo alle 10 Minuten getanzt und gesungen wird und bei dessen Inhalt selbst GZSZ neidlos die Krone abgeben muss, dann muss ich kotzen.

Darth Viorel
2010-03-22, 10:51:55
Ich habe noch nie einen Bollywoord Film gesehen, bin aber prinzipiell daran interessiert. Welche Filme wären denn als Einstieg empfehlenswert?

Kira
2010-03-22, 11:32:42
Prinzipiell ist es mir vollkommen egal, WO ein Film entsteht. Hollywood oder Bollywood, ist mir Latte.

Aber wenn ich so einen aufgesetzten Kitsch serviert bekomme, wo alle 10 Minuten getanzt und gesungen wird und bei dessen Inhalt selbst GZSZ neidlos die Krone abgeben muss, dann muss ich kotzen.

geht mir genau so. zudem ich bei filmen halbwegs gute schauspielerische leistung sehen möchte und nicht stets lachende menschen. ich schalte bei solchen filmen immer gleich weg.

MiamiNice
2010-03-22, 11:34:07
Ja, in unseren Breitengraden herrscht das Vorurteil, nun ja, vor: Wer Hindi-Filme mag, Bollywood, ist entweder ein hoffnungsloser Kitschliebhaber oder jemand, der mit der realen Welt nicht klar kommt und sich mit exotischen Federn schmücken möchte.

Das hab ich so ja noch nie gehört. Wer als Kerl Bollywood schaut ist Gay, dass ist das Vorurteil so wie ich es kenne.
Mir ist das Vorurteil latte, ich mag die Filme auch so nicht. Zuwenig Action, zuviel Gesang & Tanz für meinen Geschmack.

Alexander
2010-03-22, 11:56:40
Ich mag Bollywood. Aber wenn sie zu oft tanzen/singen, dann spule ich vor, bis der Film wieder losgeht.

Serendipity
2010-03-22, 12:21:31
Ich finde zwar nicht alles aus dem Genre genießbar, aber auch Bollywood hat seine Höhepunkte: Mira Nairs "Monsoon Wedding" gehört für mich z.B. definitv dazu. Wer ihn noch nicht kennt: Ganz große Empfehlung, das ist ein sehr gefühlvoller Film mit den typischen Bollywood-Elemente, der aber auch mal ernstere Töne anschägt.

Simon Moon
2010-03-22, 12:30:30
Ja. Aber ich muss nicht wegen eines Aspektes, der mir ned passt, gleich ganze Filme ablehnen. Ich hab auch LotR alle Teile am Stück gesehen. ;)

Naja für mich gehört Überlänge quasi zu einem guten Film. In 90min lassen sich einfach kaum Spiele mit dem Spannungsbogen treiben, daher gehört mMn. für Kunst eine Überlänge dazu.

FireFrog
2010-03-22, 21:29:53
Ich habe noch nie einen Bollywoord Film gesehen, bin aber prinzipiell daran interessiert. Welche Filme wären denn als Einstieg empfehlenswert?
Ich denke In guten wie in schweren tagen sollte da recht gut geeignet sein, war auch glaube is damals der einstieg auf RTL 2.

Lyka
2010-03-22, 21:31:32
Naja für mich gehört Überlänge quasi zu einem guten Film. In 90min lassen sich einfach kaum Spiele mit dem Spannungsbogen treiben, daher gehört mMn. für Kunst eine Überlänge dazu.

Amen!

gerade als Leser frag ich mich immer, wie man 600-1000 Seiten in einen 90 Minuten Film packen "kann"

raschomon
2010-03-22, 22:50:46
Ein Westeuropäer schaut sich Bollywood-Filme "gerne" an, weil man ihm eingeredet hat, daß der Konsum von Bollywood-Kino modern, dem Leben in einer globalisierten Welt angemessen und ein Ausweis seiner phänomenalen Aufgeschlossenheit gegenüber allem Neuen, Fremden und Exotischen ist. Kann man gut vergleichen mit der seit ein paar Jahren salonfähigen Liebhaberei in der Generation Handy für die Abbildungen kleiner Chinesinnen, Koreanerinnen und Japanerinnen - oder aber dem Siegeszug der Manga-Ästhetik im Okzident. Vor dem machtvollen Eintritt Chinas in die Weltmärkte war die Optik der asiatischer Frauen in der westlichen Welt nicht gefragt, das war gar kein Thema.

Insofern ist Bollywood-Fantum im Westen ein weiteres schönes Konstrukt zur eigenen Persönlichkeitsaufwertung der traurigen, dem relativen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Abstieg entgegenbangenden "weißen" Dinos.

So, und jetzt richte mich hin, mit meiner intoleranten, rückwärtsgewandten, eurozentrierten und "rassistischen" Haltung. ;)

Lyka
2010-03-22, 22:59:33
ist schon in Ordnung, dann magst du halt kein Bollywood (y) :)

Simon Moon
2010-03-23, 02:13:17
Ein Westeuropäer schaut sich Bollywood-Filme "gerne" an, weil man ihm eingeredet hat, daß der Konsum von Bollywood-Kino modern, dem Leben in einer globalisierten Welt angemessen und ein Ausweis seiner phänomenalen Aufgeschlossenheit gegenüber allem Neuen, Fremden und Exotischen ist. Kann man gut vergleichen mit der seit ein paar Jahren salonfähigen Liebhaberei in der Generation Handy für die Abbildungen kleiner Chinesinnen, Koreanerinnen und Japanerinnen - oder aber dem Siegeszug der Manga-Ästhetik im Okzident. Vor dem machtvollen Eintritt Chinas in die Weltmärkte war die Optik der asiatischer Frauen in der westlichen Welt nicht gefragt, das war gar kein Thema.

Insofern ist Bollywood-Fantum im Westen ein weiteres schönes Konstrukt zur eigenen Persönlichkeitsaufwertung der traurigen, dem relativen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Abstieg entgegenbangenden "weißen" Dinos.

So, und jetzt richte mich hin, mit meiner intoleranten, rückwärtsgewandten, eurozentrierten und "rassistischen" Haltung. ;)

Bei deinen Texten bekommt man je länger je mehr den Eindruck, dass du in einem Elfenbeinturm lebst. Von dort oben kannst du dann das Geschehen aus einer sicheren Distanz und mit dem nötigen Überblick beurteilen und dem Proletariat erklären, dass sie eigentlich nur Lemminge sind und du das in deiner Weisheit erkannt hast. Dabei vergisst du natürlich nicht, in deine Monologe jeweils ein implizites Urteil über den Kritisierten abzugeben - mal eine mitleidige Absolution, mal eine feurige Verurteilung, je nachdem, wie deine Meinung grad zum Thema steht.

Semantisch sind sie ja ganz schön zu lesen, deine Texte. Nur inhaltlich versteh ich je länger destoweniger, worauf du eigentlich hinauswillst. So auch hier wieder, witterst du eine böse Weltverschwörung hinter Bollywood? Liegt es daran, dass Mainstream mittlerweile so verpöhnt ist, dass du dich als elitär ansiehst, wenn du nun doch wieder den Mainstream vertrittst und dich nicht der Masse an Individualisten anschliesst?

Ich weiss es nicht, und ich hab leider auch keine Hoffnung, dass du uns darüber noch aufklären wirst... meine Fragen an dich bleiben ja meist unbeantwortet, sogar dann, wenn der Diskussionsanstoss von dir ausgeht. Ich möchte mich daher formal entschuldigen, deinem Niveau nicht gerecht zu werden.

nggalai
2010-03-23, 06:48:35
Das hab ich so ja noch nie gehört. Wer als Kerl Bollywood schaut ist Gay, dass ist das Vorurteil so wie ich es kenne.
Mir ist das Vorurteil latte, ich mag die Filme auch so nicht. Zuwenig Action, zuviel Gesang & Tanz für meinen Geschmack.
Lies mal Raschomons Posting. Auf diese Ansicht bezog sich mein letzter Teilsatz. ;)

Alexander
2010-03-23, 10:30:11
Semantisch sind sie ja ganz schön zu lesen, deine Texte. Nur inhaltlich versteh ich je länger destoweniger, worauf du eigentlich hinauswillst.
Pass auf. Dafür bekommst du vom ihm gleich eine fette Breitseite. Aber im Grunde hast du noch Glück, denn du hast ihn nicht per PM kritisiert so wie ich es tat, denn da blieb in seiner Antwort von der tollen Semantik nichts über.

raschomon
2010-03-23, 16:28:17
Eine PN ist eine PN. Schade, das muß man sogar noch langjährigen Forenveteranen immer wieder mal erklären.

SM, nette Analyse, sogar lustig. Hier nur leider völlig fehl am Platze. Am besten hat mir übrigens die folgende Passage gefallen:

... Liegt es daran, dass Mainstream mittlerweile so verpöhnt ist, dass du dich als elitär ansiehst, wenn du nun doch wieder den Mainstream vertrittst und dich nicht der Masse an Individualisten anschliesst? ...

Also gewissermaßen über Bande gespielte Mainstream-Kritik? Hat was - müßte ich selbst erst mal drüber nachdenken. Es gibt übrigens weit Schlimmeres als intellektuell überschätzt zu werden. :wink:

OnT:

Welcher Westler kennt denn die Götterwelt der Hindus richtig gut? Und ihre Geisterwelt? Wer in Europa oder Nordamerika hat detailliertere Kenntnisse über die komplexen Verflechtungen, Regeln, Traditionen indischer (Groß-)Familien und Klans? Wie steht es um das Wissen der "weißen Dinos" bezüglich der Kastenzugehörigkeit in einigen Haupt- und Hunderten von Unterkasten? (Ja ja, ich weiß, offiziell bedeutungslos.)

Genau dieses Wissen wird aber benötigt, um diese Filme, die Figuren, die Wendungen, Aussagen, Tabus in ihnen zu verstehen und sie dechiffrieren zu können.

Meist ist es jedoch nicht vorhanden. Also bleibt als Erklärung für diese schrullige Faszination eigentlich nur der Exotismus. Dieser Exotismus hat sich jedoch inhaltlich verändert. Die Begeisterung der "weißen Dinos" für den edlen Wilden ist alt, sie keimte in der Zeit auf, als die Portugiesen und Spanier damit begannen die Weltmeere zu erkunden. Gehalten hat sich die Faszination bis heute, nur ist am heutigen Indien nicht mehr viel Wildes, und edel ist dort auch nicht viel. Aber Indien ist wirtschaftlich sehr stark im kommen, wird nach und nach auch die größten europäischen Volkswirtschaften überrunden, schließlich Europa als Ganzes. Die Bollywood-Gucker antizipieren bewußt oder unbewußt diesen ökonomischen Siegeszug, von dem noch nicht abschließend geklärt ist, ob es zusätzlich auch noch ein politischer und kultureller werden wird, und leisten somit eine vorauseilende Anpassungsleistung an neue, dann herrschende, von Mother India eingeforderte kulturelle Codes. Wenn die chinesische bzw. die indische Waren-, Geld- und Kultur-Dampfwalze die Alte Welt irgendwann im weiteren Verlauf des 21. Jhs. überrollt, dann kann nggalai wenigstens auf Hindi (und darph auf Kantonesisch) um Erbarmen und Schonung betteln. Hat sicher auch Vorteile. ;)

Matrix316
2010-03-23, 16:56:15
Ein Westeuropäer schaut sich Bollywood-Filme "gerne" an, weil man ihm eingeredet hat, daß der Konsum von Bollywood-Kino modern, dem Leben in einer globalisierten Welt angemessen und ein Ausweis seiner phänomenalen Aufgeschlossenheit gegenüber allem Neuen, Fremden und Exotischen ist. Kann man gut vergleichen mit der seit ein paar Jahren salonfähigen Liebhaberei in der Generation Handy für die Abbildungen kleiner Chinesinnen, Koreanerinnen und Japanerinnen - oder aber dem Siegeszug der Manga-Ästhetik im Okzident. Vor dem machtvollen Eintritt Chinas in die Weltmärkte war die Optik der asiatischer Frauen in der westlichen Welt nicht gefragt, das war gar kein Thema.

Insofern ist Bollywood-Fantum im Westen ein weiteres schönes Konstrukt zur eigenen Persönlichkeitsaufwertung der traurigen, dem relativen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Abstieg entgegenbangenden "weißen" Dinos.

So, und jetzt richte mich hin, mit meiner intoleranten, rückwärtsgewandten, eurozentrierten und "rassistischen" Haltung. ;)

Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Bollywood Filme sind einfach schwul! So, das musste mal gesagt werden. :):P

Lyka
2010-03-23, 17:05:10
Sagmal, Rascho... nur so allgemein: japanische Filme sind da sicher nur wegen der Verbrüderung mit Deutschland ansehbar, oder wie kann ich deinen Nickname verstehen :D

raschomon
2010-03-23, 17:11:01
Tja, siehste mal, raschomon ist genauso falsch geschrieben wie Pinoccio. Dein gegenwärtiger Ava stammt doch aus Rashomon, oder (sofern den irgendein Filmkulturbanause nachkoloriert hat)?

Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Bollywood Filme sind einfach schwul! So, das musste mal gesagt werden. :):P

Das habe ich so weder gesagt noch gemeint, aber ich frage zur Sicherheit mal eben bei Helli nach. ;)

nggalai
2010-03-23, 17:15:32
raschomon, gerade weil in Indien x verschiedene Sekten und Glaubensrichtungen vorhanden sind, wird dieses Thema meist nur extrem oberflächlich abgearbeitet. Man will die Leute ja ned gleich brüskieren. Das benötigte Hindi-Religions-Handwerkszeug hat man nach 1,5 Filmen plus einen Blick in die Enzyklopädie zusammen (Hauptstichworte: Lichterfest & Holi), das Kastenwesen bewegt sich selten über „Die Tusse ist in einer niedrigeren Kaste als Du, mein Sohn! Ich verstoße Dich!“

Nach Deiner Argumentation könnte der Westler heute auch kein Romeo & Julietta verstehen. Weil, nun ja, Verona 16. Jhd. oder so. Ganz andere Sitten und Gebräuche. Der Stoff tut es aber trotzdem, weil die Grundzüge einfach allgemeinverständlich sind. Ähnlich ist es beim immer wiederkehrenden Thema der Familien-Entfremdung oder gar -Bruch.

Das zu erfassen schafft man nach der 9. Klasse. Vielleicht nicht in der kompletten Tiefe, aber das ist nicht mal immer bei kulturnahem Stoff gegeben. Wer hier kann aus dem Stegreif zu 100 Prozent erklären, weshalb in verschiedenen Hellblazer-Comics an Weihnachten gesoffen wird wie blöde? Na? Oder kann die komplette Verarsche in Pratchetts „Hogfather“ 100 % korrekt aufschlüsseln, wenn wir schon beim Thema Weihnachten sind?

Aber logisch, wer jeden einzelnen Film, jede einzelne gelesene Geschichte komplett, zu den genannten 100 % verstehen und durchleuchten will … Da hat er bei Hindi-Filmen als „Westler“ wohl mühe. Hat er dann aber auch beim Herrn der Ringe, wo sich Tolkien gar genötigt fühlte, im Vorwort einer späteren Ausgabe explizit zu betonen, dass die Geschichte keinen tieferen Sinn hat, außer über lange Zeit zu unterhalten … Aber trotzdem kommen ständig WWII-Vergleiche …

*shrug*

-Sascha

Lyka
2010-03-23, 17:17:22
dann seh ich deinen Namen mal als Anlehnung :D, als sogenannte positive Anspielung

mein Ava ist aus "Okami – Die tätowierte Killerin".

nggalai
2010-03-23, 17:24:52
Ganz überlesen:Ich denke In guten wie in schweren tagen sollte da recht gut geeignet sein, war auch glaube is damals der einstieg auf RTL 2.
Würde ich unterschreiben. War auch mein Einstiegsfilm, allerdings auf DVD. (Wie lange lief der auf RTL2? Die DVD-Version ist schon ohne Werbung 4 Stunden lang. :freak:)

Hat bei mir halt wegen der Vater-Sohn-Sache auf einer persönlichen Ebene reingehauen. Die Songs sind cool und bei manchen Choreographien würde man sich als Zyniker fast wünschen, dass Fred Astaire so viele billige Tänzer zur Verfügung hatte. (Ja, das war wirklich ein bisserl zynisch.) Und bei der völligen Überzeichnung der Zustände an der Universität in „London“ (gemeint ist eigentlich Oxford) merkt man auch als Westler, dass wohl die indische Seite auch eher … übertrieben dargestellt wird. Dann kann man drüber nachdenken. Weißtu, raschomon? Denken?

{655321}-Hades
2010-03-23, 20:32:51
Ein Westeuropäer schaut sich Bollywood-Filme "gerne" an, weil man ihm eingeredet hat, daß der Konsum von Bollywood-Kino modern, dem Leben in einer globalisierten Welt angemessen und ein Ausweis seiner phänomenalen Aufgeschlossenheit gegenüber allem Neuen, Fremden und Exotischen ist. Kann man gut vergleichen mit der seit ein paar Jahren salonfähigen Liebhaberei in der Generation Handy für die Abbildungen kleiner Chinesinnen, Koreanerinnen und Japanerinnen - oder aber dem Siegeszug der Manga-Ästhetik im Okzident. Vor dem machtvollen Eintritt Chinas in die Weltmärkte war die Optik der asiatischer Frauen in der westlichen Welt nicht gefragt, das war gar kein Thema.

Insofern ist Bollywood-Fantum im Westen ein weiteres schönes Konstrukt zur eigenen Persönlichkeitsaufwertung der traurigen, dem relativen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Abstieg entgegenbangenden "weißen" Dinos.

So, und jetzt richte mich hin, mit meiner intoleranten, rückwärtsgewandten, eurozentrierten und "rassistischen" Haltung. ;)

Geh doch heulen, du postmoderne, pseudokritische Kokette (multiple puns intended). Steck dir deine vermeintliche Contraposition sonstwohin und steh zur Abwechslung mal zu dem, was du tust: Leuten ans Bein pissen. Aber tu's bitte nicht mit so einem abgefuckten, unglaubwürdigen kritischen Impetus, den du dir offensichtlich noch selbst abkaufst. Ich habe mittlerweile die Theorie, dass du vom VS hier her geschickt wurdest. Denn: So kritisch kann man sich doch wirklich nicht geben, wenn man nicht wenigstens abwechslungsweise mal dazu in der Lage ist, konstruktive Kritik zu formulieren. Falls nicht: Beschränk dich doch bitte auf deine Leserbriefe an die doch von dir so hoch geschätzte deutsche Presse als vierte Staatsgewalt. Andernfalls kann ich mir deine dümmlichen Anfälle nicht mehr erklären. Wenn du geneigt bist, hol zum Gegenschlag aus: Jungblut wie meines ist eh nur dick aufgetragen, ich bin Opfer einer neoliberalen Gouvernementalität, ignorier mich komplett, wenn du sprachlos bleibst (was eher die Ausnahme, denn die Regel bildet, zugestandenermaßen) oder seziere persönliche Details, wenn es halt gerade passt und der entsprechende Post nicht dein Stimmungsbild bestätigt.

Fuck, sind wir alle Opfer des Neoliberalismus' und seiner vergewaltigenden Praxisformen. Kacke, hocke ich bei nggalai mit meinem Weibchen (und ich bin mir sicher, dass sie diese schier unterdrückerische Formulierung ihres Geschlechts toleriert, sollte das nicht reichen: Lache dich tot oder bekomm Bluthochdruck, du Menschheitsemanzipierer), präsentiert er mir diese schier unmögliche Form des Films. Und er möchte mich sogar von deren Wert überzeugen. Bollywood geht mir am Arsch vorbei. Ich hab's nicht nötig, noch eine Form von Film zu verstehen. Ich gebe mir viel Mühe bei Franzosen, selbst bei der Berliner Schule habe ich Mühe. Japaner müssen mir aufgrund der perversen Nähe zur Gewalt schon schlüssiger sein.

Nein, ich habe ungelogen Hunderte von Eastern gesehen. Ich habe feststellen müssen, dass zwei Sorten von Menschen existieren: Die einen lieben Eastern, die anderen Western. Bollywood schafft für mich lediglich eine weitere Achse, und die Geschichte bleibt dennoch rund: Man mag Eastern, man mag Western oder man mag Bollywood. Ich bleibe bei kitschigen Kung Fu-Filmen und kitschigen Todesformeln.

Sry an nggalai, sry an seine Freundin, aber für mich bleibt ein Film nur gut, wenn einer Rache üben muss, eine vollkommen absurde Kampftechnik erlernt und den ohnehin in dieser Geschulten totschlägt. Nein, das hat nichts mit objektiven ästhetischen Maßstäben zu tun (falls es so etwas gibt), ich bin schlicht damit aufgewachsen. Und damit halten wir es vermutlich alle. Sorry, wenn mein schielender Blick auf Kabel1 zuviel Neoliberalismus zur Wirksamkeit verholfen hat.

Avalox
2010-03-23, 22:35:12
Jhodhaa und Akbar sehr nett, sehr aufwändig.

Hier ein Lied aus dem Film

http://www.youtube.com/watch?v=sWqvE92ktIw

In ein paar Jahren werden diesen Produktionen ein Geld zur Verfügung stehen, welches auch Hollywood gereicht.
(Dann werden vermutlich hierzulande Bollywood Produktionen bestimmt aufschlagen, um die deutsche Filmförderung mitzunehmen.)

Simon Moon
2010-03-23, 23:13:27
Also bleibt als Erklärung für diese schrullige Faszination eigentlich nur der Exotismus.

Ist das nicht die Grundmotivation sich einen Film anzuschauen? War nicht Avatar so erfolgreich, wegen seiner Exotik, weil er eine fremde Welt und fremde Kultur (imo zwar mehr schlecht als recht) darstellt?

Deine Kritik hier speziell auf indische Filme ist so allgemein, die kann man auf jedes Kunstwerk einer fremden Kultur adaptieren, doch ist es wirklich immer die narzistische Selbstinszenierung, welche einen antreibt diese Filme zu mögen?

Lyka
2010-03-24, 00:00:20
Rascho schaut nur theutschsprachige Filme, liest dessen Bücher und hört Binnenmusik.

Ganz ehrlich würde es mich freuen, wenn er seine Sicht der Dinge durch eigene Beispiele untermauert... alles andere wirkt irgendwie, mir fällt kein passenderes Einzelwort ein, "bigott" :|

krass
2010-03-24, 08:38:16
ich mag filme, ich mag auch bollywood ... überhaupt mag ich indien.

wer keine lust hat bücher zu lesen, sich aber einen kleinen eindruck über die
geschichte indiens verschaffen möchte, dem sei dies (http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geo_epoche/63246.pdf) und die "geo epoche indien" empfohlen. *click* (http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geo_epoche/63209.html)

moin (http://www.youtube.com/watch?v=Hhel_sT0nXU) :ucoffee:

iDiot
2010-03-24, 10:01:03
Es gibt einen Grund wieso ich keine Bollywood-Filme schaue: Die Musik. Ich kann Musikeinlagen in Filmen absolut nicht haben. Seis nun Rocky Horror Picture Show oder eine Simpsonsfolge, sobald eine Musicaleinlage kommt, ödet mich der Film an. Da kann der Rest noch so stimmen...

Geht mir genauso.

nggalai
2010-03-24, 20:06:15
Ich schau gerade Swades und denke, das dürfte der beste Einstieg für „Westler“ sein. Eher europäisch-amerikanische Struktur, zumindest in der ersten Hälfte kaum Musical-Einlagen, aber die Stimmung ist trotzdem da, incl. den typischen Comic Reliefs der Bollywood-Filme.

Und hey, wenn hier der frisch mit der Green-Card ausgestattete Heimkehrer im Dorf den Leuten E-Mail zu erklären versucht, da schlagen doch auch die 3DC-Geek-Herzen höher, ne? :D

beos
2010-03-25, 02:30:12
Hallo, mein Name ist Sascha und ich mag Hindi-Filme.

[...]


Hallo Sascha - mein Name ist Michael und ich finde Bollywood-Filme absolut langweilig und ich habe immer Angst, dass mein Gehirn weichgekocht wird, wenn ich mir mal wieder einen bei einem guten Freund, der aus Indien kommt anschauen muss.

- Diese flachen und immer gleichen Geschichten
- die Musik klingt in meinen Ohren auch immer gleich
- ich hasse es , wenn jemand was sagt und dieses singend sagt (ja ich mag auch keine Musicals)
- es geht immer nur um die Liebe - man..man, da gibt mir die uralte Catweazle Serie - mehr Input

Jetzt ganz ehrlich: Was Sex in the City im Westen ist, ist Bollywood in Asien. Verdummende, oberflächliche, Weichspül-Unterhaltung.

Ich bin für eine wissenschaftliche Untersuchung, was mein Gehirn mehr schaden kann...jeden Tag Alk - oder einmal die Woche Bollywood.

Ich tippe auf das Zweite :biggrin:

Nix für Ungut - alles mit einem Lächeln lesen =)

nggalai
2010-04-02, 07:08:45
Also, wenn hier http://www.youtube.com/watch?v=PKEVCWNeiNU nach 4 Minuten der Vater, der seinen Sohn verstoßen hat, reingestürmt kommt und sich alles dann als Wunschtraum des jüngeren Sohns entpuppt … und der Film nochmals so 1-1,5 h weitergeht …

GUTES WTF. Und gutes Lied. (y)

beos
2010-04-02, 11:18:27
Guten Morgen Sascha,

keine Frage - der Ausschnitt zeigt eine tolle Choreographie!

Aber mir tun jetzt die Ohren weh - die Sängererin hat eine "viel-zu-hoch" Frauenstimme, bei der man als Mann aus Selbstschutzgründen irgendwann nicht mehr hinhören kann - sonst fangen die Ohren an zu bluten. :wink:

Ist das ihre Orginalstimme - oder ist sie wie zu alten "Dune" Zeiten elektronisch verändert ?


Also, wenn hier http://www.youtube.com/watch?v=PKEVCWNeiNU nach 4 Minuten der Vater, der seinen Sohn verstoßen hat, reingestürmt kommt und sich alles dann als Wunschtraum des jüngeren Sohns entpuppt … und der Film nochmals so 1-1,5 h weitergeht …

GUTES WTF. Und gutes Lied. (y)

nggalai
2010-04-02, 11:30:39
Das ist Original. Hindi-Filme mögen „Sopran“ und „Kolloratursopran“. Die „ “ weil in der indischen Musik andere Begriffe verwendet werden. :)

Aber ich mein, sind diese ganzen Musical-Einlagen sooo großartig anders als z. B. das hier?

http://www.youtube.com/watch?v=KjOc8wOwX2s

Okay, im „Westen“ sind Musicalfilme leider seit Blake Edwards „Victor/Victoria“ und dem großartigen „Chicago“ eher tot. Aber die Popularität besagter DVDs und die Einschaltquoten bei RTL2 sehe ich eher als Zeichen dafür, dass doch noch ein großes Interesse für so etwas besteht. Wenn auch vielleicht eher bei älteren Semestern. ;)

Don-Roland
2010-04-02, 11:37:25
;D: http://www.youtube.com/watch?v=_K9AxO5t4BE&feature=related ;D

beos
2010-04-02, 12:21:17
Das ist Original. Hindi-Filme mögen „Sopran“ und „Kolloratursopran“. Die „ “ weil in der indischen Musik andere Begriffe verwendet werden. :)

Ok - aber wie kannst Du Dir noch stundenlang so hohe Stimmen antun - ich empfinde das als sehr unangenehm ?!


Aber ich mein, sind diese ganzen Musical-Einlagen sooo großartig anders als z. B. das hier?

http://www.youtube.com/watch?v=KjOc8wOwX2s

Okay, im „Westen“ sind Musicalfilme leider seit Blake Edwards „Victor/Victoria“ und dem großartigen „Chicago“ eher tot. Aber die Popularität besagter DVDs und die Einschaltquoten bei RTL2 sehe ich eher als Zeichen dafür, dass doch noch ein großes Interesse für so etwas besteht. Wenn auch vielleicht eher bei älteren Semestern. ;)

Ja - ich habe Musicals noch nie gerne angeschaut - mal abgesehen vom "Rocky Horror Picture Show". Das Ganze ist ja immer eine Sache des unterschiedlichen Geschmacks =) - wobei man natürlich mal nachschauen müßte was für ein Zeilpublikum RTL2 hat - ich dachte eher ein Jüngerers...?!

P.S: Meines Wissens bist Du doch gar nicht soviel älters als ich ;)

Watson007
2011-12-27, 16:35:21
ich fand jetzt dhoom2 ganz witzig ^^ schöne Frauen

kann man sich mal ansehen^^ Zum Schluss wurde mir die Story aber zu zusammenhanglos, vermutlich auch wegen der Tanzszenen...

radi
2011-12-27, 17:31:54
;D: http://www.youtube.com/watch?v=_K9AxO5t4BE&feature=related ;D

Ja lol wo er zwei galoppierende Pferde mit seinen Klöten und nem Laternenmast stoppt ;D ...

keine Ahnung wie man sich so ne Scheisse ernsthaft angucken kann... Während meiner Zeit in der Vthek haben sowas auch nur Kan***en ausgeliehen ... alle andern hatten Geschmack ;)

Pirx
2011-12-27, 19:16:19
Also bis jetzt hasse ich Bollywoodfilme, weil die so übermäßig kitschig, schlecht geschauspielert und auch storymäßig sehr unrealistisch sind - zumindest das, was ich mir bis jetzt angetan habe.