Bewerbungsformulierung

[Gast]

Hallo,

ich habe im Juli meine Lehre abgeschlossen und wurde anschließend übernommen, mit 6 Monaten Probezeit, was aber mittlerweile ein unbefristetes Arbeitsverhältnis ist.

Ich hätte mir eigentlich damals schon gerne eine andere Stelle gesucht, aber auf dem Stellenmarkt sah und sieht es ja nicht so rosig aus, also bin ich jetzt noch dort.

Da ich mich allerdings jeden Tag mehr mit internen Firmenproblemen als mit Kundenproblemen rumärgern muss, und auch keine Besserung in Sicht ist (im Gegenteil, es wird immer schlimmer. Zur Info: das Unternehmen hatte vor 2,5 Jahren ca. 1200 MA, jetzt 2200 durch Zukäufe, die Strukturen sind aber alles andere als mitgewachsen), habe ich das Ziel, in den nächsten 2 Monaten eine andere Stelle zu finden.

Nun zu meiner eigentlichen Frage: wie formuliere ich das den Bewerbungen, dass mir der Beruf an sich Spaß macht, ich aber nicht in der Firma bleiben möchte? "Neue Herausforderung" oder sowas suche ich ja nicht wirklich. Es sind auch keine persönlichen Probleme mit Kollegen oder Chefs.

[Serendipity]

Wie lange bist du denn insgesamt schon bei der Firma?

[synergie]

Eine "Neue Herausforderung" kann ja so ziemlich alles sein, ich finde es eine passende Formulierung. Wenn dir der Job ansich Spass macht, dann such dir doch auch wieder was in der Richtung. Ich denke genau das selbe wirst du eh nicht finden, von daher würde ich die Formulierung so lassen.

[Daltimo]

Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen, du suchst eine neue Herausforderung eine neue Perspektive, möchtest dich weiterentwickeln. Sowas würde ich schreiben, das wird dann auch nicht negativ auf dich kommen.

[Gast]

Also inkl. Lehre bin ich jetzt seit 2,5 Jahren dort.

Manchmal hab ich das Gefühl, wie der Depp vom Dienst behandelt zu werden, weil manche noch meinen ich wäre Lehrling - allerdings hab ich das früher schon nicht mit mir machen lassen und meinen Kollegen, die nicht dort die Ausbildung gemacht haben, geht es größtenteils genauso. Unsere besten 2 haben ebenfalls kürzlich gekündigt, obwohl die relativ gut verdient haben. Mein Gehalt ist ziemlich mau, aber das allein ist es nicht, selbst wenn die mir 300€ mehr geben würden, würde ich nicht bleiben wollen.

"Neue Herausforderung" hört sich für mich so geschwollen an, ich weiß, was ich kann, und ich weiß auch, was ich mir noch selbst beibringen muss - Stellen, die für mich eine echte Herausforderung wären, werd ich sowieso vorerst nicht kriegen, weil die grundsätzlich nur Leute mit langer Berufserfahrung bzw. Studium kriegen.

[dernomax]

darf man davon ausgehen das die Lehre 2 Jahre ging? Dann hast du 6 Monate "echte" Berufserfahrung... ist ein bischen wenig um direkt loszuwechseln.. - aber nach 1-2 jahren ist das sicher eine gute Idee - sonst wird es schwer den "LehrlingRuf" loszuwerden

[Gast]

darf man davon ausgehen das die Lehre 2 Jahre ging? Dann hast du 6 Monate "echte" Berufserfahrung... ist ein bischen wenig um direkt loszuwechseln.. - aber nach 1-2 jahren ist das sicher eine gute Idee - sonst wird es schwer den "LehrlingRuf" loszuwerdenNormalerweise 3 Jahre, hab aber verkürzt und in 21 Monaten gemacht - bin jetzt also 9 Monate fertig.

[Gast]

Was haltet ihr davon (also in der Bewerbung wird das noch ein wenig angepasst, aber mal grundsätzlich):

"Ich habe meine Lehre im Vertrieb (Business Solutions) gemacht und bin anschließend auf eigenen Wunsch in den Bereich Technik/Consulting gewechselt, wo ich seitdem tätig bin. Ich würde diese Arbeit auch gerne weiter machen, leider sehe ich jedoch auf Grund diverser firmeninterner Probleme bei meinem momentanen Arbeitgeber keine Perspektiven und bin deshalb auf der Suche nach einer Stelle, bei der ich mein Wissen besser nutzen und erweitern kann.

Hier mal die Stellenanzeige (wobei ich natürlich schon ein paar Bewerbungen mehr schreiben werde):
Stellenprofil: Wir suchen eine/n IT-Vertriebsbeauftragte/r für Medizinprodukte im Außendienst. Im Rahmen dieser Tätigkeit wird der/die Arbeitnehmer/in mit
allen Aufgaben im Rahmen von Fertigung, Installation, Schulung sowie Verwaltung, Beratung und Betreuung von PACS-Systemen betraut.

Job-Typ: Arbeitsplatz
Berufliche Qualifikation:
Voraussetzungen: Erweiterte Kenntnisse
Kundenberatung, -betreuung, Konfigurieren
Expertenkenntnisse
Vertrieb, Hardwareinstallation, Softwareinstallation
Persönliche Fähigkeiten:
Schulabschluss: nicht relevant
Reisebereitschaft: uneingeschränkt
Branche: Sonstige Softwareentwicklung
Arbeitszeit: Vollzeit
Verdienst: nach Vereinbarung
Sozialversicherungspflicht: ja
Beginn: ab sofort
Befristet: unbefristet
Führerschein: Fahrerlaubnisklasse B (PKW/Kleinbusse, alt: 3): Zwingend erforderlich

[Serendipity]

Hm, also ich denke, dass es tatsächlich am sinnvollsten wäre, das Jahr voll zu machen und sich erst dann wegzubewerben, das macht sich im Lebenslauf auf jeden Fall gut. Wenn es aber unbedingt sofort sein muss, dann würde ich tatsächlich so etwas wie Semo empfehlen. Man könnte zum Beispiel im Anschreiben erklären, dass man den Wunsch hat sich beruflich weiter zu entwickeln (was nach 2,5, Jahren in einer Firma und vor allem in deinem Alter durchaus legitim ist. Sogar nach der Uni wurde uns empfohlen die ersten Berufsjahre alle 2-3 Jahre die Firma zu wechseln, da das einfach mehr Know How gibt und die Fähigkeit zeigt, sich in einem anderen Umfeld zurecht zu finden). Das ist völlig legitim und klingt auch nicht geschwollen. Im selben Zug kannst du auch gleich erklären, dass du viel Motivation mitbringst dich in neue Aufgabenfelder einzuarbeiten und z.B. eine schnelle Auffassungsgabe mitbringst, damit zeigst du, dass du es wirklich auf Weiterentwicklung anlegst.

[Daltimo]

Darf man fragen als was du tätig bist?

[synergie]

Also wenn es du es gar nicht mehr aushältst würde ich so schnell wie möglich gehen, hat ja keinen Sinn sonst. War bei mir damals genauso :)

Ansonsten kommt Bewerbung ja von werben bzw. Werbung. In der TV Werbung hörst du auch nur positive und "schöne" Darstellungen die geschwollen und aufgedrunsen und was weiss ich noch alles sind.

Neue Perspektive, Herausforderung, sich weiterentwickeln... sind alles Begriffe, die ich in meiner Bewerbung integriert hatte und auch genommen wurde :)

[mofa84]

Ich bin gelernter IT-Systemkaufmann.

Was haltet ihr davon (also in der Bewerbung wird das noch ein wenig angepasst, aber mal grundsätzlich):

"Ich habe meine Lehre im Vertrieb (Business Solutions) gemacht und bin anschließend auf eigenen Wunsch in den Bereich Technik/Consulting gewechselt, wo ich seitdem tätig bin. Ich würde diese Arbeit auch gerne weiter machen, leider sehe ich jedoch auf Grund diverser firmeninterner Probleme bei meinem momentanen Arbeitgeber keine Perspektiven und bin deshalb auf der Suche nach einer Stelle, bei der ich mein Wissen besser nutzen und erweitern kann.

Hier mal die Stellenanzeige (wobei ich natürlich schon ein paar Bewerbungen mehr schreiben werde):
Stellenprofil: Wir suchen eine/n IT-Vertriebsbeauftragte/r für Medizinprodukte im Außendienst. Im Rahmen dieser Tätigkeit wird der/die Arbeitnehmer/in mit
allen Aufgaben im Rahmen von Fertigung, Installation, Schulung sowie Verwaltung, Beratung und Betreuung von PACS-Systemen betraut.

Job-Typ: Arbeitsplatz
Berufliche Qualifikation:
Voraussetzungen: Erweiterte Kenntnisse
Kundenberatung, -betreuung, Konfigurieren
Expertenkenntnisse
Vertrieb, Hardwareinstallation, Softwareinstallation
Persönliche Fähigkeiten:
Schulabschluss: nicht relevant
Reisebereitschaft: uneingeschränkt
Branche: Sonstige Softwareentwicklung
Arbeitszeit: Vollzeit
Verdienst: nach Vereinbarung
Sozialversicherungspflicht: ja
Beginn: ab sofort
Befristet: unbefristet
Führerschein: Fahrerlaubnisklasse B (PKW/Kleinbusse, alt: 3): Zwingend erforderlich

[Alexander]

"Ich habe meine Lehre im Vertrieb (Business Solutions) gemacht und bin anschließend auf eigenen Wunsch in den Bereich Technik/Consulting gewechselt, wo ich seitdem tätig bin. Ich würde diese Arbeit auch gerne weiter machen, leider sehe ich jedoch auf Grund diverser firmeninterner Probleme bei meinem momentanen Arbeitgeber keine Perspektiven und bin deshalb auf der Suche nach einer Stelle, bei der ich mein Wissen besser nutzen und erweitern kann.

Ich halte das für eine ganz schlechte Idee. Formulierungen wie "diverse firmeninterne Probleme" sagen nicht über die Probleme aus. Sie können z.B. bedeuten, dass du dich schlecht integrieren kannst und deswegen Probleme entstanden sind. Oder dass du unflexibel auf schwankende Arbeitszeiten reagierst, die momentan leider notwendig sind, oder ........

Du weisst einfach nicht wie dies interpretiert werden wird. Und im Zweifel (50 Bewerbungen auf eine offene Stelle) wird deine Bewerbung sofort aussortiert. Lass es sein. Im Gespräch wird man dich sowieso danach fragen, wieso du deine alte Firma verlassen willst. Und dann kannst du es erklären und du siehst dabei wie es ankommt. Daraus resultierende Fragen/Zweifel kannst du dann sofort ausräumen.

Schreib lieber, wieso du dich ausgerechnet bei dieser Firma beworben hast und wieso sie sich ausgerechnet für dich entscheiden sollten.

[mofa84]

Und wenn ich das "auf Grund diverser firmeninterner Probleme" einfach weg lasse?

[Frucht-Tiger]

Auf jeden Fall weglassen, sowas solltest du nie in einer Bewerbung erwähnen. Fahr einfach die "Neue Herausforderung"-Schiene, warum auch nicht? Es ist ganz normal das man sich nach seiner Ausbildung erstmal orientiert. Immerhin sieht man in der Ausbildung mehr Facetten eines Berufes, als man in einem Unternehmen finden kann und dich hat eben das xyz-Gebiet mehr gereizt.

In einem persöhnlichen Gespräch könntest du das nebenbei schon mal Erwähnen, aber auch hier wäre ich vorsichtig. Ich würde es in den Kontext mit der Übernahme und der dadurch veränderten Firmenstruktur setzten. Schließlich ist das Unternehmen jetzt nicht mehr das, was zum Zeitpunkt deiner Bewerbung für die Lehre war, für mich eine schlüssige Begründung und es hat keinen negativ Touch.

Grundsätzlich: nie über deinen alten Arbeitgeber abziehen, d.h. es war dort nicht "schlecht", sondern einfach "nicht deins".

[Mr.Fency Pants]

Schreib doch, dass du auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bist. Weshalb du bei der alten Firma aufhören willst/musst, werden die dich im Vorstellungsgespräch dann noch genau fragen. Wichtiger ist eher, weshalb du dich gerade bei dieser Firma bewirbst (guck dir die Website an!) und weshalb gerade du der Richtige für sie bist. Erarbeite dir eine Bewerbung und passe diesen Text dann individuell auf die spezielle Firma an bei der du dich bewirbst. Lass bloß die Finger von einem Standardanschreiben, was man sich irgendwo runterladen kann.

Super Tips gibts hier: www.jova-nova.com Viel Text, aber es lohnt sich.

[Oid]

"Neue Herausforderung" in einem kurzen (Nebensatz-)Satz erwähnen reicht meiner Meinung nach.

Viel wichtiger ist es sich zu überlegen was man denn in einem eventuellen Vorstellungsgespräch sagt, sollte das Thema aufkommen. Und das wird es ^^.

[synergie]

"Neue Herausforderung" in einem kurzen (Nebensatz-)Satz erwähnen reicht meiner Meinung nach.

Viel wichtiger ist es sich zu überlegen was man denn in einem eventuellen Vorstellungsgespräch sagt, sollte das Thema aufkommen. Und das wird es ^^.

Man kann sich auch was ausdenken bzw. einfach umschreiben und was dazuerfinden... so wie es in der Medienbranche ebenfalls üblich ist :)

Ich Vergleiche eine Bewerbung immer mit der Produktwerbung ausm TV, nur das man sich selber bewirbt.
Man hört im TV nie negative Sachen, nur das positive und sei es noch so abstrus wird aufgelistet. Zusammenhanglose Aspekte werden präsentiert, hauptsache es klingt gut und sieht gut aus.
Genau sowas gehört in eine Bewerbung auch mit rein! Präsentiere nur deine positive Seite im Anschreiben, auf die negativen kommmt man (muss nicht immer der Fall sein) im Vorstellungsgespräch zu sprechen.

Auf die Frage, warum du wechseln möchtest, würde ich einfach "Neue Herausforderung" schreiben. Es passt einfach und lässt keinen interpretationsspielraum für negative Dinge.

[Serendipity]

Seh ich auch so: Probleme in der Firma und ähnliches gehören auf keinen Fall in eine Bewerbung! Das fällt auch immer schlecht auf einen Zurück. Selbst wenn man schreibt, dass es der Firma schlecht geht und man sie deshalb verlässt ist das problematisch, da Personaler das gerne als "die Ratten verlassen das sinkende Schiff" sehen. Das kommt auch ultra schlecht an. Man verbindet seine Bewerbung am besten immer mit positiven Gründen, z.B. Weiterentwicklung oder dass man die Firma z.B. als absoluten Wunscharbeitsgeber anschreibt, weil man schon immer hier arbeiten wollte. Oder man sucht ein spezielles Arbeitsgebiet, für das entsprechende Firma bekannt ist usw. Wenn du dich nicht aus der Arbeitslosigkeit bewerben musst (was ein anderes sehr schwieriges Thema ist), dann hast du eigentlich die besten Chancen deinen Berufswechsel toll zu verkaufen.

[Kira]

Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung bin ich an der Mitarbeit in Ihrem Unternehmen sehr interessiert, da (nun die Begründung....)

Den Satz nutze ich bei meinen Bewerbungen.