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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum schaukel ich manchmal hin- und her mit dem Oberkörper?


Denunziant
2010-03-23, 21:10:42
Sieht aus wie ein betender Jude, wenn ich das mach! Mein Kumpel neckt mich deswegen oft mit Hospitalismus.. aber im Ernst:
Wie kommt es, dass ich hin und her schaukel? Vorallem zu Hause mache ich das oft! Kann das mit Langeweile zu tun haben?
Es ist bei mir ein unbewußter Vorgang solange ich nicht dran denke. Wenn ich's merke kann ich es natürlich abstellen bzw kontrollieren.
Ich mache das seit dem 2.ten Lebensjahr. Ich habe sogar alte Videoaufnahmen wo ich mich als Kleinkind schaukeln sehe. ;)

Keine Ahnung ob ich mit sowas zum Arzt sollte! Irgendwie ist es schon etwas psycho.

Lyka
2010-03-23, 21:13:47
"Problem" hab ich auch... aber auch hier ist Hospitalismus bei mir übertrieben ;D

k.A....

thomas62
2010-03-23, 21:24:49
Macht mein Kater auch wenn er sich über sich selbst unschlüssig ist und nicht weiß was er nun machen soll !

Hellspinder
2010-03-23, 22:05:56
Also ich kenn nur das "mit einem oder beiden Füßen wippen" was viele Leute haben wenn sie nervös sind oder gelangweilt.

doublehead
2010-03-23, 22:34:49
Du bist ein Charakter aus einem Nintendo-Videospiel.

Unioner86
2010-03-23, 23:12:07
Eventuell nervöse Spannungen.Kann sein ,das dies in den nächsten Jahren wieder weggeht.

Simon Moon
2010-03-24, 09:57:51
Du musst Seemann werden.

Gandharva
2010-03-24, 10:10:35
Sieht aus wie ein betender Jude, wenn ich das mach! Mein Kumpel neckt mich deswegen oft mit Hospitalismus.. aber im Ernst:
Wie kommt es, dass ich hin und her schaukel? Vorallem zu Hause mache ich das oft! Kann das mit Langeweile zu tun haben?
Es ist bei mir ein unbewußter Vorgang solange ich nicht dran denke. Wenn ich's merke kann ich es natürlich abstellen bzw kontrollieren.
Ich mache das seit dem 2.ten Lebensjahr. Ich habe sogar alte Videoaufnahmen wo ich mich als Kleinkind schaukeln sehe. ;)

Keine Ahnung ob ich mit sowas zum Arzt sollte! Irgendwie ist es schon etwas psycho.

Psychologisch betrachtet sind das Ansätze von psychischem Hospitalismus (Deprivationssyndrom).
Vernachlässigung im Kindesalter, keine wirkliche Bezugsperson in der Kindheit. Scheidungskind?
Wiegen eines Kindes -> beruhigend, entspannend, Geborgenheit, Wohlbefinden.
Ist sozusagen ein unterbewusster Ausgleichsmechanismus.

Haarmann
2010-03-24, 10:35:01
Kann auch was normales sein...

Stell Dir vor, Dein Blutdruck sackt leicht ab und Dein Körper freut sich nicht wirklich darüber... praktisch jegliche Bewegung löst das Problem und der Körper fühlt sich wohler.

Muss also keine Störung sein.

Gandharva
2010-03-24, 11:03:08
Stell Dir vor, Dein Blutdruck sackt leicht ab und Dein Körper freut sich nicht wirklich darüber... praktisch jegliche Bewegung löst das Problem und der Körper fühlt sich wohler.
Nach der Definition wäre also ein medizinisches Problem (chronisch niedriger Blutdruck) was "normales". Ahja. ;)
Mal davon abgesehen das niedriger Blutdruck nicht solche Symptome verursacht.

Haarmann
2010-03-24, 12:42:08
Gandharva

Das ist kein medizinisches Problem... viele Kinder, die stetig zappeln, dürften ein ähnliches Problem haben. Sie können einfach etwas, was Du offenbar nicht kannst - ihren Blutdruck fallenlassen (Ich kann noch stehen bei 80 zu unter 20).

Als TS würde ich das einfach mal abklären lassen Schellong Test ahoi

http://de.wikipedia.org/wiki/Schellong-Test

Er muss dazu aber wirklich alles entspannen können - auch wenn er sich dann eben nicht wohl fühlt dabei. Und wer 20 Jahre ohne Medis so leben konnte... schaffts auch weiter... Problem ists also keines...

Denunziant
2010-03-24, 15:08:58
Psychologisch betrachtet sind das Ansätze von psychischem Hospitalismus (Deprivationssyndrom).
Vernachlässigung im Kindesalter, keine wirkliche Bezugsperson in der Kindheit. Scheidungskind?


Ja

BlackF0g
2010-03-24, 17:05:05
Geht mir manchmal ähnlich,nur beweg ich mich vor und zurück.Sieht in etwa so aus,nur nicht so extrem: http://www.youtube.com/watch?v=7MqHwrB7ASs :)

THUNDERDOMER
2010-03-24, 18:54:43
Viele Asperger oder Autisten schaukeln oft den Oberkörper. Ich selber habe ich Asperger-Syndrom und schaukle nicht, nur wenn ich nervös oder langweile bin, wackle ich meine Beine hin und her, und zwar wie zuckungen oder hin und her bewegen. :)

Gandharva
2010-03-24, 19:56:01
Ja
Naja ohne dich jetzt besser zu kennen eine weitere Aussage zu treffen ist schwierig bis unmöglich. Erstmal müsste man sicher gehen das es keine Körperliche Ursache hat. Wenn das ausgeschlossen ist würde ich vorschlagen, aber auch nur dann, wenn du wirklich ein Problem darin siehst, dich mal mit einem Psychologen zu unterhalten.

Rooter
2010-03-24, 22:17:57
Ein total computerverrückter Arbeitskollege von mir fängt immer wenn er sitzend von seinem Lieblingthema erzählen kann an die Knie auf und zu zu machen: Beine auseinander, Knie wieder zusammen, Beine auseinander, Knie wieder zusammen... Sieht aus als flattere er mit den Beinen um abzuheben. :biggrin:

Irgendeinen Tick hat doch jeder, ich würde da nicht gleich ein psychisches Problem dahinter vermuten.

Macht mein Kater auch wenn er sich über sich selbst unschlüssig ist und nicht weiß was er nun machen soll !
Meine Katze fängt dann mit hektischem "Verlegenheitsputzen" an. :D

MfG
Rooter

MooN
2010-03-24, 22:32:55
Du musst Seemann werden.

Ach deswegen schaukeln Schiffe!

Chemiker
2010-03-24, 22:55:09
Kenn ich bei Anspannung.
Repetitive Bewegungen sind nicht selten. Um uns zu beruhigen. Oder während man intensiv nachdenkt (am Bart rumspielen z. B.). Das flatterende Bein im Schulunterricht, wer kennt es nicht?
Stressabbau vermutlich.
Heute ist es chic eine Krankheit zu finden die einen zu etwas Besonderem macht. Asperger. Die coole Art etwas autistisch zu sein. Der Wunsch nach Aufmerksamkeit imho, nichts weiter.

BlackF0g
2010-03-25, 13:28:07
Heute ist es chic eine Krankheit zu finden die einen zu etwas Besonderem macht. Asperger. Die coole Art etwas autistisch zu sein. Der Wunsch nach Aufmerksamkeit imho, nichts weiter.

Und worauf stützt sich diese Vermutung? Ich kann mir nicht vorstellen das sich jemand eine Krankheit ausdenkt nur um "cool" zu sein.Es ist wohl eher so das man heutzutage etwas lockerer damit umgeht.Ist ja nicht mehr so das man diesen Leuten ein Loch in den Kopf bohrt um den bösen Geist in die Freiheit zu entlassen.Gab es nicht eine ähnliche Vermutung im "Homophobie" Thread? In meinen Augen jedenfalls Humbug.

Chemiker
2010-03-25, 14:14:13
Imho muss man nicht alles pathologisieren. Menschen unterscheiden sich nun einmal und wenn man genau hinschaut, wird man immer Gruppen finden die sich in bestimmten Eigenschaften ähneln.
Manche Menschen sind schüchtern. Heute nennt man das Soziale Phobie und behandelt es z. B. mit Antidepressiva.
Ok, wenn man da wirklich drunter leidet, dann ist es schön, wenn man da professionell etwas gegen tun kann.
Es wird eben auch Geld damit verdient, dass man den Leuten erzählt sie wären krank.
Gerade das Aspergersche Syndrom scheint mir eine Modekrankheit zu sein. Überall schreiben irgendwelche Nerds, die wenig soziale Kontakte haben und stattdessen lieber programmieren oder andere Hobbies verfolgen, dass sie "Aspies" seien. Man liest jedoch nicht, dass sie darunter leiden. Oft sind sie sehr zufrieden damit, freuen sich, wenn sich dann mal ein Psychotherapeut erbarmt und ihnen die gewünschte Diagnose ausstellt. Aspie sein ist ja auch nicht schlimm. Man ist keine Quatschtante, kein Gesellschaftstyp sondern jemand der sich mit Freude in Details verlieren kann und somit wenn hinreichende Intelligenz hinzukommt gute Arbeit auf vielen hochspezialisierten Gebieten leisten kann, wie eben das Programmieren, mit dem Ober-Aspie Bill Gates...;)
Das ist ja auch nicht böse gemeint. Aber ich selbst denke mir manchmal, wenn ich diese Webseiten über Asperger lese: Ja, das passt schon irgendwie alles ganz gut. Dazu kommt dann auch das Gefühl: Hah, ich gehöre zum exklusiven Club!
Aber wenn man dann etwas drüber nachdenkt, ist man eben doch weit entfernt davon autistisch zu sein. Man hat soziale Kontakte, auch wenn man kein Disco- und Party-Typ ist und man unterhält sich eigentlich sehr gern mit gewissen Leuten.
Und imho sieht es bei vielen der Web-Möchtegern-Aspies eben so aus: Es ist hip ein Aspie zu sein, es paart sich mit "geekness".
Nach all dem was ich über Asperger im Web gelesen habe, scheint mir das keine Krankheit zu sein. Wer leidet denn darunter, dass er sich mehr für Dinge als für seine Mitmenschen begeistern kann?
Menschen sind unterschiedlich. Manche gehen darin auf 12 Stunden am Tag an einem speziellen geistigen Problem zu arbeiten (ein mathematisches Problem lösen, an einem Programm schreiben, eine Maschine, einen Versuchsaufbau konstruieren, etc.), andere gehen darin auf ständig von Menschen umgeben zu sein, zu kommunizieren. Die einen wollen Menschen helfen, opfern sich als Pfleger auf, andere können das gar nicht und würden den Menschen die sie betreuen müssten wenn man sie zwingen würde mehr schaden als nutzen, dafür sind die dann auf anderen Gebieten besser als die Leute mit Helferkomplex, oder die Schwatztanten.
Jeder Mensch ist etwas anders, jeder hat seine Tics und Macken. Ob man beim Nachdenken wippt, ob man singt oder summt ohne das zu bemerken. Ob man komisch zuckt wenn man angespannt ist. Aber auch ob man Angst vor Clowns, oder Spinnen oder großen Höhen hat. Ich denke, dass die meisten Menschen damit klarkommen. Ohne Pillen, ohne Namen für ihre "Krankheit". Es ist schön, wenn man Menschen helfen kann mit Problemen die sie belasten. Aber bei manchen Krankheiten frage ich mich, wofür man das überhaupt diagnostiziert, bzw. wo denn da das Problem ist.
Bei der Legasthenie frage ich mich übrigens, was diese Diagnose bringt. Habe bisher nichts von Förderklassen für Legastheniker gehört. Es dient allenfalls als Entschuldigung. "Hey, bin Legastheniker, sorry wenn meine Orthographie nicht so ganz hinhaut.". Ok, dann weiss man als Leser, dass es keine Schlampigkeit ist, oder Unbildung. Aber darüber hinaus?
Beim Aspie weiss das Gegenüber dann: Ok, der hat ne Meise, daher darf ich es nicht persönlich nehmen, wenn der irgendwann wortlos verschwindet und mich stehenlässt.
Das mag ein guter Grund sein es zu pathologisieren. Verständnis für Menschen zu schaffen die eben nicht wie man selbst sind. Wobei es dem Aspie ja defintionsgemäß egal sein sollte. Der merkt es eh nicht, mangels Empathie, das das Gegenüber grad unzufrieden ist. Oder zufrieden.

Und zum Thema zurück: Naja, dann wippst Du eben. Ja und? Daran wirst Du höchstwahrscheinlich nicht sterben.
Ich schaukel auch oft herum. Oder zucke mit den Armen. Darüber hinaus habe ich Probleme Gesichter zu erkennen. Hypochondrie würd ich mir auch attestieren. Ich fühle mich in großen Menschenmengen bedrängt und werde aggressiv wenn es zu eng wird. Wenn ich über etwas nachdenke kann ich meine Umgebung oft sehr effektiv ausblenden (schreiende Blagen in Bus und Bahn gehören leider nicht zu der ausblendbaren Umgebung), so dass man mich oft unhöflich und/oder arrogant nennt, wenn ich "mal wieder" nicht zugehört habe. Frauen sind mir zu emotional, verstehe meist nur nach langem Überlegen warum für ein Mädel grad irgendwas ein schreckliches Problem ist. Zudem schaltet mein Hirn automatisch auf Durchzug, wenn mir ein Mädel länger als zwei Minuten am Stück irgendetwas erzählt. Ich bin empathisch wie ein Stein, dennoch weiss ich natürlich, dass ich mich in Situation A so und so fühlen würde in Situation B aber so und so.
Von daher könnte ich mir wohl auch eine Form des Autismus' diagnostizieren. Dann eine Phobie vor Krankheiten (weil ja sonst jeder gern krank ist). Dann bin ich Gesichtsblind (das packen wir beim Autismus rein). Also, welches Mittelchen müsst ich jetzt eigentlich nehmen, neben dem unvermeidlichen Wundermittel Antidepressiva (hilft angeblich gegen alles, denen die ich kenne und es nahmen hat's komischerweise nicht geholfen, die hatten nur Spaß mit Müdigkeit und Schweissausbrüchen).
Ist ja immer ganz witzig sich über seine Macken einen runterzuholen und sich was drauf einzubilden, dass man ja jetzt etwas besonderes ist, oder man nun "endlich" versteht, warum man so anders ist (weil man das Ding nun benennen kann, vielleicht sogar ein Protein, eine Gensequenz oder derartiges kennt), aber ändern tut das doch auch nichts. ;D
Wie jeder andere Mensch, wie jedes Lebwesen, muss man dennoch weiterhin schauen, wie man mit dem was einem Gene und Erziehung so beschert haben in Umgebung X klarkommt.

BlackF0g
2010-03-25, 14:39:38
Manche Menschen sind schüchtern. Heute nennt man das Soziale Phobie und behandelt es z. B. mit Antidepressiva.

Also das sind 2 paar Stiefel.Ich leide u.a unter Sozialer Phobie und weiß wovon ich rede.Sicher übertreiben einige Menschen.Wie leicht geht manch einem das Wort "Depression" über die Lippen,obwohl man nur ein schlechten Tag hat.Trotzdem sollte man nicht verallgemeinern,sondern immer wieder aufs neue den Menchen kennenlernen bevor man ein Urteil fällt.

Chemiker
2010-03-25, 14:50:39
Natürlich wird in beide Richtungen übertrieben. Die einen sagen, das gibt es gar nicht, die anderen erklären jeden z. B. etwas schüchteren Menschen gleich zum Kranken.
Letzteres ist das was mir missfällt. Man sollte nicht wirklich kranke, leidende Menschen in einen Topf werfen (über die Bezeichnung der Krankheit) mit Menschen die bestimmte Eigenarten aufweisen, unter denen sie aber nicht oder nicht nennenswert leiden. Also nicht jemanden der ein wenig schüchtern ist mit jemanden vergleichen der in für 99,99% der Menschen alltäglichen sozialen Situationen ein Panikattacke bekommt und zusammenklappt.
Und so ist eben auch nicht jeder der ein wenig nerdig oder geekig ist, jemand der gern Modellflugzeugte baut und kein Bock auf Disco hat ein Asperger oder gar ein Autist.
Es gibt eine Tendenz in der Gesellschaft den Leuten einzureden oder ihnen zumindest Angst zu machen Krankheit X zu haben, weil sie ein paar ganz alltägliche Symptome an sich feststellen.

BlackF0g
2010-03-25, 15:02:53
Da geb ich dir ja recht.Doch wer nun übertreibt und wer wirklich leidet läßt sich ja erst sagen wenn man den Menschen kennt.Daher sollte man immer etwas Vorsicht walten lassen,da man nie weiß mit wem man es zu tun hat.Das es Menschen gibt die es toll finden sich selbst eine Krankheit anzudichten mag sein,allerdings stört das mich nun auch nicht weiter.

Also nicht jemanden der ein wenig schüchtern ist mit jemanden vergleichen der in für 99,99% der Menschen alltäglichen sozialen Situationen ein Panikattacke bekommt und zusammenklappt.

Also ich klapp nun auch nicht gleich zusammen.Ich meide den sozialen Kontakt wo es geht.Läßt sich dies nicht vermeiden sind schweißnasse Hände und Herzrasen vorprogrammiert.Mehr als 3 Menschen um mich herum ertrag ich einfach nicht,vor allem wenn ich die Leute nicht kenn.Die Grenze zwischen einer einfachen Schüchternheit und einer Sozialen Phobie sind natürlich fließend.

=dragon=
2010-03-26, 17:16:17
Also ich klapp nun auch nicht gleich zusammen.Ich meide den sozialen Kontakt wo es geht.Läßt sich dies nicht vermeiden sind schweißnasse Hände und Herzrasen vorprogrammiert.Mehr als 3 Menschen um mich herum ertrag ich einfach nicht,vor allem wenn ich die Leute nicht kenne. Die Grenze zwischen einer einfachen Schüchternheit und einer Sozialen Phobie sind natürlich fließend.

Das kenn ich..
Habe auch ne soziale Phobie, die sich aber nach ner Therapie gebessert hat.
Hängt auch damit zusammen wie man denkt von anderen, oder glaubt was die denken.
Sich beobachtet fühlen.

Wenn man dann aber mal hört wie man in Wirklichkeit, also eben in so Gruppengesprächen, ist dann wird einem vieles klarer.
Auch interessant zu sehen wie es manchen geht, und wie die sich dann verhalten.
Dass die Leute innerlich bibbern und nach Außen aber cool erscheinen.
War zumindest für mich eine Offenbarung die ich mal gebraucht hab.

Wenn man manche Leute sieht, und weiß wie es dann in denen wirklich aussieht.
Schon ernüchternd.

Mir hat man da nachgesagt ich wäre kontraphobisch..
Also wenn man vor was Angst hat, dann tut man das Gegenteil dessen, was eigentlich logisch wäre.

Prinzpiell meide ich auch Menschenmengen, fühl mich da unwohl..
Aber wenn das nicht Überhand nehmen soll, muss man sich da jedesmal überwinden..
Eine Kneipe oder irgendwas öffentliches betreten ist immer ne mächtige Überwindung.

laurens
2010-03-26, 22:38:25
Das Wippen muss nicht einmal etwas mit der Psyche zu tun haben.

Es reicht ein oft weniger ausgeprägtes oder "mangelndes" (Raum/Lage) Körpergefühl aus, um das auszulösen. Der Körper "zentriert" sich darüber sozusagen wieder. Wenn es einem bewusst wird (wie beim TE) kann man es sofort abstellen.

Deutlich und vermehrt zu beobachten bei Blinden, die das Verhältnis von sich zur Umwelt - oder eigener Körper zum Raum, nicht optisch (bewusst noch unbewusst) korrigieren können.

BlackF0g
2010-03-26, 22:50:17
Wenn man dann aber mal hört wie man in Wirklichkeit, also eben in so Gruppengesprächen, ist dann wird einem vieles klarer.

Damit zieht mich mein Arzt immer mal wieder auf.Gruppentherapie gegen Soziale Phobie,für mich eher eine art Schock Therapie. *G*

Eine Kneipe oder irgendwas öffentliches betreten ist immer ne mächtige Überwindung.

Wie wahr.Bei mir kommt erschwerend hinzu das ich sehr auffällige Kleidung trage.Sprich langer schwarzer Ledermantel,langer schwarzer Rock,lange schwarze Haare.Um meinen Arzt zu Zitieren: "Ich soll endlich mal aus meiner Gruft kommen". :D
Und wenn man so gekleidet in eine Kneipe geht kann man sich das wie in einem schlechten Western vorstellen.Die Musik geht aus und die Köpfe drehen sich um.Und plötzlich sieht man nur noch Augen die einen anstarren.
Doch auf mein Outfit verzichten kommt nicht in Frage.Es ist Teil meiner Persönlichkeit und ein Stückchen Freiheit.Das lass ich mir nicht nehmen.

Siegfried
2010-03-26, 23:02:00
ja ich hab das auch (durch adhs/autismus)
seitdem ich ritalin nehme ist es aber deutlich weniger ausgepraegt

Haarmann
2010-03-27, 10:12:21
Einen Schellongtest später hat man eine Gewissheit... wozu sich in die Welt der Psychoheinis, die etwa so glaubwürdig sind wie Mike Shiva, begeben?

Da schicke ich ja mal wen zum echten Arzt und keiner geht hin... wenn das Amarok liest, lacht er sich schief.

Siegfried

Du das sagten mir auch immer alle, dass es mit Ritalin sooo viel besser sei mit mir - was die nicht wussten - ich verkaufte das Ritalin an die "Drogenopfer" und das Ergebnis davon sieht man bis Heute... es sind die vielen CDs und Co, die ich mir leisten konnte ;).

=dragon=
2010-03-27, 12:07:41
Damit zieht mich mein Arzt immer mal wieder auf.Gruppentherapie gegen Soziale Phobie,für mich eher eine art Schock Therapie. *G*


Mach doch mal.
Ich war 10 Wochen in ner Tagesklinik, aber bei mir ging nach nem Absturz auch gar nix mehr.


Und wenn man so gekleidet in eine Kneipe geht kann man sich das wie in einem schlechten Western vorstellen.Die Musik geht aus und die Köpfe drehen sich um.Und plötzlich sieht man nur noch Augen die einen anstarren.
Doch auf mein Outfit verzichten kommt nicht in Frage.Es ist Teil meiner Persönlichkeit und ein Stückchen Freiheit.Das lass ich mir nicht nehmen.
:D
Kann mir das bildlich vorstellen..^_^
Ich hab wo`s kalt war aber auch immer Lederkluft angehabt.
Lederhose, Lederjacke.

Aber wie gesagt, die Leute können nicht in dich reinschauen.
Ich war immer erstaunt, wenn mir die anderen dan nach dem "Rollenspiel", was auch ne Therapie da war, also wo man Alltagssituationen in der Gruppe mit jemand spielt, vor denen man am meisten Angst hat, gesagt haben wie ich wirken würde.
Also doch total selbstbewusst, auch wenn es mir innerlich nicht so ging. ;-)
Auch wenn man sich dann selber in der Videokamera sieht..
Ist schon krass.
Kann ich dir nur empfehlen.

Wo kann man sich denn mal auf ADS testen lassen?

Siegfried
2010-03-27, 13:04:30
Siegfried

Du das sagten mir auch immer alle, dass es mit Ritalin sooo viel besser sei mit mir - was die nicht wussten - ich verkaufte das Ritalin an die "Drogenopfer" und das Ergebnis davon sieht man bis Heute... es sind die vielen CDs und Co, die ich mir leisten konnte ;).
du du du :nono:
aber es ist auch klar
wenn man gut geld verdient ist man natuerlich auch angenehmer drauf

Wo kann man sich denn mal auf ADS testen lassen?
sinnvoller ist es erstmal die diagnosekriterien durchzulesen :wink:
einen arzt findet man dann ueber google oder gewisse adhs foren

=dragon=
2010-03-27, 13:21:49
Ich hab da schon die Kriterien mal durchgelesen auf diversen Seiten, und die Dinge treffen wie die Faust aufs Auge:

Mühe mit Daueraufmerksamkeit z. B. bei uninteressanten Tätigkeiten oder Vorgängen: Wegdriften, abgelenkt sein, Tagträumerei, unvollständiges Arbeiten, Sorgfaltsfehler
---> Kenn ich zu gut bei mir.

Vermeiden von Arbeiten, die ein geistiges Durchhaltevermögen erfordern, z. B. Schulaufgaben
---> Ich ermüde sehr schnell wenn es um was geht wo ich mich länger konzentrieren muss..

Konzentrationsschwäche und rasche Ermüdbarkeit
Schwierigkeiten, zuzuhören
--> Mir fällt schon schwer, ein Buch Zeile für Zeile zu lesen.
Unheimlich anstrengend, ich springe dann mit dem Blick nur auf der Seite rum..
Kann nicht normal konzentriert lesen. Schon seit der Kindheit.
Aber in letzter Zeit ergibt das mit ADS zunehmend Sinn, daher stell ich mir die Frage..

Probleme mit der Organisation von Aufgaben und Aktivitäten, Dinge zu beginnen und zu Ende zu führen
---> Mir fällt es schon schwer genug Dinge zu beginnen..

Übermäßige Vergesslichkeit: Was wollte ich gerade noch tun / habe ich gerade noch gedacht?
---> Ich vergesse schon mal im Gespräch was ich sagen wollte, oder wenn man mir was sagt, hab ich das im nächsten Moment wieder vergessen..

Häufiges Verlieren und Verlegen von Gegenständen, z. B. Stifte, Bücher, Spielsachen
--> Ich hab auffallend oft meinen Spindschlüssel immer vergessen auf der Arbeit und mein Haustürschlüssel hängt ab und zu mal ne Nacht draußen, weil ich vergesse ihn abzuziehen wenn ich die Wohnung betrete..


Scheinbar fehlende Reaktion bei Ermahnungen
--->trifft zu.

Mangelnde Fähigkeit mit Stimmungsschchwankungen beim Arbeiten umzugehen: kritikempfindlich, chronisch entmutigt, genervt
--> Mich bringen schon kleinste Sachen völlig zur Verzweiflung, Kritik trifft mich immer heftig, mich nervt die ganze Welt, das System..
Ich frag mich wie ich 10 Jahre Einzelhandel ausgehalten hab.

Bei mir in der Nähe gibt es allerdings keine Ärzte, nur Kinderärzte.
Werde mich wohl Montag mal wieder nach nem Psychologen-Termin umsehen und außerdem zum Hausarzt und schauen, dass der mir wieder ein Rezept für meine Antidepressiva ausstellt, die ich jetzt ein paar Monate nicht mehr nehme, weil ich dachte es geht ohne..
Aber ich fühle wieder ne Verschlechterung. ;(

Is doch zum Kotzen.

Siegfried
2010-03-27, 13:55:06
ja was du geschrieben hast klingt sehr nach adhs/ads
es wundert mich dass dir anti-depressiva ueberhaupt halfen
mir halfen die ueberhaupt nicht weil sie nichts an meinen problemen geaendert haben

fuer solche diagnosen must du leider oefters weit fahren und geld zahlen
ich musste fuer meine positive diagnose 3 mal nach muenchen (2std hin 2std zurueck) und 150 euro zahlen
hat sich fuer mich aber auf jeden fall gelohnt
mir ging es nach dem 1. besuch schon viel besser (bekam sofort ritalin)
und mit der offiziellen diagnose bekomme ich es auch ueberall verschrieben

die probleme die du beschrieben hast sind bei mir nun zu 90% weg

=dragon=
2010-03-27, 14:08:54
Ja nach meiner Krise wo ich die Arbeit verlassen hab eines Morgens weil meine Nerven völlig hinüber waren und ich Panik schob, Schweißausbrüche hatte, mich nicht mehr aus der Wohnung traute, haben die AD schon stark stabilisierend gewirkt!

Die ersten Tage wurde es schlimmer, aber nach 2 Wochen hab ich ne spürbare Besserung gemerkt.
Ich war aber auch völlig am Ende mit allem..
Suizidgedanken, Fremdenlegion..
Hab dann zum Glück doch erst ne Therapie gemacht in der Tagesklinik.
Die hat schon geholfen.

Du hast wahrscheinlich auch keine Depressionen gehabt?
Also bei mir war das schon immer auf der Arbeit so nen Eiertanz..
Wenn`s Anweisungen gab, konnte ich mir die kaum merken und hab die direkt wieder vergessen.. :-(
Sowas will man sich auch nicht anmerken lassen und schlechten Eindruck machen, auch wenn ich das nie ganz verhindern konnte..

Man kommt sich echt saublöd vor, wodurch Depressionen auch begünstigt werden mit der Zeit, wenn man merkt, wie schwer einem manche Dinge fallen, die andere mit Leichtigkeit machen.

Dinge organisieren, Auszubildende instruieren.. Einen besonders kompetenten Eindruck hinterlässt man da nicht, wenn man das nicht geregelt bekommt..
Man fragt sich was mit einem nicht stimmt, ob man wirklich blöd ist. :-(

Depressionen sind da vorprogrammiert, zumindest bei mir..

Ich habe auch seit einiger Zeit zunehmend ein Alkoholproblem..
Ich trinke eigentlich beinahe jeden Tag Alkohol, wenn auch nicht in rauen Mengen, aber ich merke, dass mir das fehlt, und ich das brauche..
Nicht mal zur Betäubung oder so, sondern einfach des Alks wegen..

Wo bist du denn hin?
Und wie hast du so schnell die Diagnose bekommen?
Psychologe oder irgendein Spezialist?

Siegfried
2010-03-27, 14:59:26
doch ich hatte auch depressionen und alles
mit ADs sogar deutlich mehr als sonst und alkoholkonsum

die diagnose bekam ich so "schnell" weil ich gut vorbereitet war
hatte davor schlechte erfahrungen mit unikliniken gemacht (nur autismus und adhs im kindesalter diagnose)
danach genau ueber beide krankheiten informiert
alles was mit autismus zu tun haben kann verschwiegen
meine depressionen versteckt
und dann bei nem spezialisten sicher und zuverlaessig meine diagnose bekommen

kann dir leider nicht sagen welcher arzt
gibt aber nicht viele spezialisten und muenchen :wink:

=dragon=
2010-03-27, 15:35:28
Naja Depressionen hab ich schon seit Kindheit an würde ich sagen.
Ich kenn das gar nicht anders.

Im Grunde hat sich das jetzt erst etwas gebessert seit ich die Therapie gemacht hab..

Wieso denn deine Depressionen versteckt?

Alkoholmißbrauch soll wohl auch bei ADslern oft vorkommen.

Also irgendwie passt das einfach bei mir alles, mir war das nie so klar, erst als ich von nem Kollegen gehört hab, dass er auch ADS habe, und mir etwas erzählte..

Da hab ich dann angefangen mir Gedanken zu machen, und mich informiert und dachte nur:
Das passt ja voll!

Meine Mutter gefragt, aber die meinte sie wäre nie auf die Idee gekommen ich hätte ADS oder so.
Aber auch gewisse Kindheitserinnerungen decken sich da im Nachhinein.

Hmm..
Ich werd mal schauen ob ich nen Psychologen schnell bekomme, wobei das ja eher Wunschdenken ist..^^
Die Wartezeiten da sind ja ein Hammer, wenn man nicht grade Privatkassenpatient ist..O_o
Auf die Tagesklinik hab ich auch 8 Wochen gewartet, andere haben da wohl Monate gewartet.
Also da besteht mal echt Handlungsbedarf.

Ich hab mich bis zur Klinik auch nur immer wieder krankschreiben lassen vom Hauarzt und irgendwann musste ich dann zu ner Untersuchung von der Krankenkasse, die meinen Zustand checken wollten.

Depressionen oder generell psychische Erkrankungen werden leider immer noch belächelt in der Gesellschaft..
Dabei sind Depressionen Ursache Nummer 1 für Selbstmord heutzutage..

Siegfried
2010-03-27, 20:55:55
die aerzte hier in deutschland kennen sich mit adhs leider kaum aus
da passiert es schnell dass man wegen depressionen keine korrekte diagnose (und damit auch keine hilfe) bekommt

die langen wartezeiten liegen daran dass adhs hier langsam bekannt wird und jeder gerne seine diagnose kostenlos haben will
kann aber nur empfehlen zu nem privaten spezialisten zu gehen
die sind viel kompetenter und man verschwendet nicht weiter unnoetig zeit

bei mir war außerdem schon seit dem kindesalter recht offensichtlich dass ich adhs habe
es hatte nur kein arzt oder sonst wer eine ahnung von der krankheit