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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wenn ich morgen sterbe...


Herr Doktor Klöbner
2010-04-03, 23:35:46
Dann wäre meine Beerdigung eine sehr seltsame Veranstaltung.

Eine einstellige Zahl Verwandter ersten Grades käme, gesellschaftliche Verpflichtungen nennt man das wohl.

Die Zahl der Freunde, also der Menschen die nicht käme weil es ihre Pflicht ist, wäre exakt Null.

Nach 44 Jahren auf dieser Welt ist das schon sehr dürftig.

Mal sehen was man da per Testament regeln kann, entsorgen, keine Trauerfeier, keine Anzeigen in der der Lokalzeitung,.

Ich bin Atheist, wenn ich nicht mehr da bin war es das, aber der Gedanke an eine Beerdigung mit einer Handvoll Menschen die kommen müßen, und niemand der kommen will, daß ist der absolute Horror.

Einstweilen versuche ich die zu überleben, die kommen müßten.

nggalai
2010-04-04, 06:45:23
Inhaltlich-„moralisch“ muss ich über Deinen Beitrag noch ein bisserl nachdenken. Aber zu diesem Punkt hier ein Praxis-Hinweis:


Mal sehen was man da per Testament regeln kann, entsorgen, keine Trauerfeier, keine Anzeigen in der der Lokalzeitung,.
Das gehört nicht ins Testament sondern in eine Bestattungsverfügung. Testamente werden fast immer erst nach der Beisetzung eröffnet. Selbst wenn der Wisch früher gefunden wird (wobei, von wem? die einstelligen Verwandten?) ist es erst nach einem Gang zum Amtsgericht rechtsgültig.

Ein renitenter Hinterbliebener könnte also durchaus Deine Beisetzung komplett durchplanen und super-christlich gestalten, weil „sich das so gehört“. Auch wenn in Deinem Testament drinne steht: „Anonymes Begräbnis kthnxbye“.

Falls es Dir wirklich am Herzen liegt: Bestatter suchen und Verfügung deponieren. Bekommst dafür eine kleine Scheck-Karte und kannst Dir sehr sicher sein, dass Deinem letzten Willen in Sachen Beisetzung auch entsprochen werden wird …

=dragon=
2010-04-04, 08:15:46
..aber der Gedanke an eine Beerdigung mit einer Handvoll Menschen die kommen müßen, und niemand der kommen will, daß ist der absolute Horror.


Wieso kümmert dich das? ;-)
Nach deinem Ableben ist dein Körper nur ne "leere" Hülle.
Du bist niemandem verantwortlich außer dir selber.
Also mach dir keine Gedanken über deine Beerdigung und wie die aussieht.
Wirst du in jedem Fall nicht erleben, also "Who the fuck cares?" ;-) :-)

Das fällt mir dazu ein.

Sag dir mal öfter:
"Fuck you! Ihr könnt mich mal!"

Du bist niemand verpflichtet.
Das Bewusstsein darüber, macht freier.

Ich lese in erster Linie aus deinem Beitrag fehlendes Selbstwertgefühl. :-(

nggalai
2010-04-04, 08:30:07
Ist ned bös gemeint, dragon, aber gell, Du bist noch keine 25 oder so? ;)

Stechpalme
2010-04-04, 09:10:33
Ist es dir so wichtig das jemand kommt? Ist es nicht wichtiger das du selbst mit deinem Leben zufrieden bist? Oder bist du eigentlich zufrieden und hast nur Angst das du nach dem Tot einfach in Vergessenheit gerätst, sich niemand an dich erinnert und so dein Leben dann doch Sinnlos war?

Würde ich morgen sterben, wären auf meinem Begräbnis auch nur sehr wenige Menschen. Freunde, kann ich an einer Hand abzählen, aber, das sind wenigstens Freunde die mich wirklich kennen und in meinem Leben begleitet haben.
Auf wie vielen Beerdigungen sind "Freunde" die eigentlich keine waren? Wäre das besser?

Um was genau geht es dir eigentlich?

(R)evolutionconcept
2010-04-04, 10:55:35
Ist es dir so wichtig das jemand kommt? Ist es nicht wichtiger das du selbst mit deinem Leben zufrieden bist? Oder bist du eigentlich zufrieden und hast nur Angst das du nach dem Tot einfach in Vergessenheit gerätst, sich niemand an dich erinnert und so dein Leben dann doch Sinnlos war?

Würde ich morgen sterben, wären auf meinem Begräbnis auch nur sehr wenige Menschen. Freunde, kann ich an einer Hand abzählen, aber, das sind wenigstens Freunde die mich wirklich kennen und in meinem Leben begleitet haben.
Auf wie vielen Beerdigungen sind "Freunde" die eigentlich keine waren? Wäre das besser?

Um was genau geht es dir eigentlich?


Soweit ich das raus lese geht es ihm darum, dass er 40 ist und sich keiner wirklich für ihn als Menschen interessiert und er darüber traurig ist.

Hey Klöbner, noch ist Zeit an dieser Situation was zu ändern. Wenn deine Situation wirklich so bescheiden ist, wird das zum groß Teil an dir liegen.
Ich muss bei solchen dingen immer an einen Lietteil denken: "Es ist immer jemand da der genauso alleine, sich wünschte das du bei ihm wärst,. Es ist immer jemand da, also komm auf die Beine. Statt das du nur rumsitzt und dich beschwerst." ;)

Stechpalme
2010-04-04, 11:00:47
Ich bin 31, also etwas jünger, aber ich habe auch manchmal die Phasen wo ich feststelle das ich nicht viele Menschen um mich herum habe. Allerdings bedenke ich dann wie ich mich eigentlich wirklich fühle und stelle fest das ich ziemlich glücklich bin.
Man hat immer mal Phasen wo man sein Leben in Frage stellt. Leider versinken dann viele in eine leichte depression weil man eben merkt das man nicht der (übertrieben gesagt) Mittelpunkt der Welt ist, das man ein unbedeutendes nichts in der Masse der Menschen darstellt. Trotzdem, man sollte sich vor Augen halten ob man selbst mit dem was man hat und erlebt hat, glücklich ist. Und meist ist man das auch.

Wenn man stirbt, hinterlässt man, egal wie, eigentlich nichts. Auch die Erinnerungen an einem sterben irgendwann. So oder so. Man sollte sich icht die Frage stellen "Was ist nach meinem Tot mit meinem Vermächtnis" sondern eher "Lebe ich glücklich und habe ich im Leben das was ich will und brauche?".

=dragon=
2010-04-04, 11:11:12
Ist ned bös gemeint, dragon, aber gell, Du bist noch keine 25 oder so? ;)

Bitte nicht.
Nicht immer mit der Frage nach dem Alter kommen, sobald man etwas anders sieht.

Rooter
2010-04-04, 11:33:12
Dann wäre meine Beerdigung eine sehr seltsame Veranstaltung.

Eine einstellige Zahl Verwandter ersten Grades käme, gesellschaftliche Verpflichtungen nennt man das wohl.

Die Zahl der Freunde, also der Menschen die nicht käme weil es ihre Pflicht ist, wäre exakt Null.Ach Dok K., wieder in einer Depri-Phase!? Sah mir schon bei deinem Posting im Single-Thread danach aus...

Hast du wirklich gar keine Freunde? Was machst du denn in deiner Freizeit, am Wochenende, im Urlaub usw.?
Und die Arbeitskollegen? Zumindest die aus deiner Abteilung würden ja wohl kommen, und dass das nur aus Anstand passiert kann ich mir nach mehreren Jahren(?) Zusammenarbeit auch kaum vorstellen.

Ansonsten tendiere ich zu dem was Dragon geschrieben hat.

MfG
Rooter

=dragon=
2010-04-04, 11:37:28
@Doc

Ich empfehle dir eine Therapie.
Ernsthaft.

nggalai
2010-04-04, 11:47:35
Bitte nicht.
Nicht immer mit der Frage nach dem Alter kommen, sobald man etwas anders sieht.
Hier ist es in sofern relevant, da sehr, sehr, sehr viele Menschen so ab 35-40 sich mit solchen Gedanken tragen und ein „Scheiß drauf“ eher wenig bringt.

Ich wollte entsprechend einfach mal nachfragen, ob Du denn in der entsprechenden Altersgruppe bist oder ned. Reines Interesse. *schulterzuck*

=dragon=
2010-04-04, 12:00:09
Ist richtig.
Ich denke aber, dass das eher nicht mit ner gewissen Altersgruppe zu tun hat.
So Gefühle hat jeder mal vielleicht irgendwann.

Bei ihm hört sich das aber eher an, also ob er da schon sehr lange so Probleme hat und das nicht nur ne Phase ist.
Er hatte ja auch noch keine Freundin (Sex), daher auch mein Rat mit der Therapie.

Ich will nicht mal sagen, ob das normal oder unnormal ist, jeder Mensch ist anders.
Aber ihn scheint`s ja zu belasten.
Und darum geht`s.

Und oft ist es auch befreiend zu manchen Dingen "Scheiß drauf" zu sagen.
Manches nimmt man auch mal zu ernst.
Das meine ich.

Stechpalme
2010-04-04, 12:45:49
Also mit 20 hatte ich auch diese "scheiß drauf" Manie, mit 31 sehe ich die Dinge völlig anders. Und ich will mir gar nicht vorstellen wie es mit 40 oder gar 50 ist, wenn man weiter zurück blicken kann.

Scheiß egal ist es mir auch nicht. Ich wäre überglücklich wenn ich wüsste das ich der Welt etwas hinterlassen würde worüber sich andere freuen und sich an mich erinnern.

Auf der anderen Seite sehe ich aber Freunde nicht unbedingt als den Maßstab dem man sich messen muss/kann.

Philipus II
2010-04-04, 13:03:04
Meine Mum kennt doch verdammt viele Leute. Wir Kinder haben aber die Anweisung, die Beerdigung möglichst klein zu halten.
Feuerbestattung, eventuell im nahe Ausland (->Urne auf den Schrank:wink:, notfalls Urnenbeisetzung), keine Zeitungsanzeige, kein Leichenschmaus.
Wir sollen lieber Abends in unser Stammlokal gehen und das Geld verfessen:biggrin:

Mr.Fency Pants
2010-04-04, 14:52:19
@Herr Doktor Klöbner: klingt so, als wärst du unzufrieden mit deinem Leben, bzw. damit, dass du keine echte Freundschaften pflegst. Der Spruch ist zwar abgedroschen, aber er stimmt:

Wenn du dir nicht selbst hilfst, wird es niemand für dich tun.

Du kannst nicht erwarten, dass Morgen jede Menge Leute bei dir klingeln und dich um deine Freundschaft bitten. Du muss selbst aktiv werden und hast noch jede Menge Zeit, um die ersten Schritte zu machen, also tu es einfach.

LOD
2010-04-04, 15:03:04
Ist richtig.
Ich denke aber, dass das eher nicht mit ner gewissen Altersgruppe zu tun hat.
So Gefühle hat jeder mal vielleicht irgendwann.
Und oft ist es auch befreiend zu manchen Dingen "Scheiß drauf" zu sagen.
Manches nimmt man auch mal zu ernst.
Das meine ich.


Da liegst du richtig.... Dragon...

Ich bin selber 39 Jahre alt und habe mittlerweile auch so ein bisschen die " Scheiß drauf " Einstellung....

Komischerweise hatte ich die NIE unter 30 Jahren .....

Ich glaube diese Einstellung ist gesund für Leute mit Lebenserfahrung.....

=dragon=
2010-04-04, 15:25:43
Wenn du dir nicht selbst hilfst, wird es niemand für dich tun.

Du kannst nicht erwarten, dass Morgen jede Menge Leute bei dir klingeln und dich um deine Freundschaft bitten. Du muss selbst aktiv werden und hast noch jede Menge Zeit, um die ersten Schritte zu machen, also tu es einfach.

Das ist klar, aber wenn jemand depressiv ist, und das hört man hier schon raus aus dem Doc, hilft ein:" Tu doch was." gar nix.
Eher das gegenteil.
Genau dann fühlt man sich ja so machtlos.
Ich kenne das Gefühl bestens.

Darum auch mein Tipp mit der Therapie.
Man kann nicht immer alles alleine schaffen, manchmal braucht man Hilfe, eine andere Sicht der Dinge, Meinungen und Denkanstöße von Außen.
Ich wollte auch immer alles alleine schaffen, aber manchmal muss man sich seine Hilfebedürftigkeit mal eingestehen.
Und das ist auch gar nicht schlimm. :-)

Da liegst du richtig.... Dragon...

Ich bin selber 39 Jahre alt und habe mittlerweile auch so ein bisschen die " Scheiß drauf " Einstellung....

Komischerweise hatte ich die NIE unter 30 Jahren .....

Ich glaube diese Einstellung ist gesund für Leute mit Lebenserfahrung.....

Hmm..
Also ich bin erst 28, aber ich denke auch, dass man gerade wenn man älter wird, einfach manche Dinge lockerer sieht, gerade durch Lebenserfahrung.
Bei mir war es die wachsende Erkenntnis, dass ich irgendwann das JEDER irgendwann mal stirbt, die mich etwas wach gerüttelt hat.
Ich hab`s mir sogar groß auf den Unterarm tätowiert: Memento Mori.. ;-)
Auch wenn ich höre, das wäre so ne negative Sicht..^^
Find ich nicht.

Für mich war es jedenfalls ne Erkenntnis und das wird so noch weitergehen, dass man versteht, wie kurz das Leben ist und dass die Anderen auch nur Menschen sind, die ihre Probleme haben, ob man`s ihnen ansieht oder nicht.
Was haben die mir also vorraus?
Die beißen auch irgendwann mal ins Gras, und dann sind wir doch eh alle gleich. Ob reich ob Arm, spielt gar keine Rolle.
Daher ist mir mein Seelenheil auch inzwischen viel wichtiger als Geld oder sowas..

Also was hat man zu verlieren?

MIR hat das Mut gegeben in mancherlei Hinsicht und geholfen weniger Angst zu haben mehr Gelassenheit zu erlangen.

Sicher hat jeder ne andere Lebenseinstellung..mir hat`s geholfen.

Also Doc:
Irgendwann isses auch, dann stirbst du, das ist unaufhaltsam.
Also überleg dir, was du in der restlichen Zeit tun willst. :-)
Riskier was.
Und lass dir helfen.

Das Schlimmste was einem passieren kann, ist doch nur der Tod. :-)

KuschelG_a_s_t
2010-04-11, 18:21:41
"Jeder ist seines Glückes Schmied" ist ein passender Spruch.

@Herr Doktor Klöbner
Sich in diesem Thread in Selbstmitleid suhlen ist keine adäquate Lösung für Probleme. Es gibt Gründe weswegen man Problem haben kann eine Partnerin zu finden. Es gibt aber keine Ausrede weswegen man keine Freunde finden sollte. Hier sind Dinge wie Aussehen oder Charme nicht bedeutend. Es geht nur darum Gleichgesinnte zu finden. Besonders wenn man Computeraffin ist und sich im Internet bewegt, sollte es möglich sein Gleichgesinnte zu finden mit denen man beispielsweise Hobbys teilt.

c0re
2010-04-13, 23:07:56
sehe da auch tiefe lebensunlust & depression.
deine gesamte existenzwahrnehmung ist nichts weiter als eine anhäfung von chemischen reaktionen in deinem hirn.
und da läuft etwas nicht so wie es sollte - der grund / die gründe (z.B. keine freundin in dem alter? auch wenn es nur das "i-tüpfelchen" ist) mag einmal dahingestellt sein. es gibt gute anti-depressiva, psychologische strategien und andere einfachere dinge (wie z.b sport wegen der endorphin ausschüttung) die "deine chemie" wieder in die reihe rücken können. das fängt sogar schon bei der ernährung an und geht weiter über den schlafrhythmus (stoffwechsel!!!)

dazu musst du erstmal die einsicht erlangen, dass etwas nicht stimmt. dann die einsicht dass du hilfe brauchst (und evtl. deinen stolz überwinden). dann die hilfe annhemen. und die erkenntnisse daraus mit diziplin dauerhaft umsetzen. manche schaffen das auch ohne externe hilfe, ok...

fakt ist du hast 2 möglichkeiten.
1) ja = du legst eine krasse veränderung an den tag
2) nein = ...
für manche mag es sogar ein 3) geben = du lässt alles so weiter laufen bis sich die dinge "von selbst" erledigen.

insofern ist an sprüchen wie "jeder ist seines schicksales schmied" schon viel wahres dran. du kannst allerdings nicht mehr schmieden.
lass dir helfen oder hilf dir selbst, wenn du einsicht und viel disziplin besitzt.