Undertaker
2010-04-08, 12:07:43
Hallo,
mal wieder ein kleines Notebookreview von mir. Das Gerät der Wahl ist ein Deviltech Fire DTX (http://www.deviltech.de/) (basiert auf dem Compal-Barebone NBLB2) in folgender Konfiguration:
• Intel Core i5 540M, 2,53-3,06GHz
• 2x2048MB DDR3-1333
• ATI Mobility Radeon HD5650, 550MHz Core, 800MHz DDR3
• 15,6" 1920x1080 LED glare
• 320GB (5400rpm, Western Digital) Samsung M7 640GB 5400rpm
• DVD-Brenner
• 2.0MP Webcam
• Fingerprintreader
• 3in1 Cardreader
• 4x USB 2.0, VGA, HDMI, GBit-LAN, WLAN Intel Wi-Fi 5100AGN
Preis: 823€, mittlerweile allerdings etwas angestiegen.
http://www.abload.de/img/zdjecie028u6v0.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=zdjecie028u6v0.jpg)
http://www.abload.de/thumb/dscf3741893t.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=dscf3741893t.jpg)http://www.abload.de/thumb/dscf3742wyue.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=dscf3742wyue.jpg)http://www.abload.de/thumb/dscf3743jy9p.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=dscf3743jy9p.jpg)
1. Auswahl und Bestellung
Bereits Mitte Januar bestellt, konnte ich mein Gerät dennoch erst vor wenigen Tagen erhalten. Zunächst von Lieferschwierigkeiten der CPU und GPU verzögert, schaffte es später auch noch UPS bei der ersten Lieferung das Notebook zu zerlegen (Displaybruch). Auch wer heute bestellt, muss sich zumindest bei Deviltech auf eine Lieferzeit von >4 Wochen einstellen! Alternativen wären z.B. Schenker oder Hawkforce, die das gleiche Barebone in eigenen Konfigurationen vertreiben, allerdings zu einem etwas höheren Preis.
Wer den Namen Deviltech jetzt zum ersten Mal hört, dem sei zu meinen Erfahrungen mit der Firma folgendes gesagt:
Mein größter Kritikpunkt ist die Kontaktaufnahme, die Beantwortung von Mails dauert Tage oder erfolgt gar nicht. Die Hotline (normale Ortsrufnummer, kostenfrei bei Telefonflat) ist nur sporadisch wenige Stunden am Tag besetzt, teils waren über 50(!) Versuche notwendig, um einen Mitarbeiter zu erreichen.
Der Service selbst hingegen ist vorbildlich: Nach dem ich endlich einen Mitarbeiter erreichen konnte, wurde das Gerät am nächsten Werktag abgeholt und bereits eine Woche später repariert zurückgebracht. Großes Lob!
Meine Entscheidung für das Compal-Barebone erfolgte auf den Wunsch, mein in die Tage gekommenes Toshiba-Modell (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=428534) zu ersetzen. Größte Kritikpunkte an diesem waren neben den gewachsenen Leistungsanforderungen die hohe Wärmeentwicklung und die durchschnittliche Verarbeitungsqualität.
2. Lieferumfang, Inbetriebnahme und Verarbeitung
Das Notebook kommt mit einer kargen, aber ausreichenden Ausstattung: Neben einer Treiber-CD, dem Netzteil und ein paar Heftchen findet sich kein weiteres Zubehör. Eine qualitativ sehr gute Notebooktasche habe ich bei Deviltech für 14€ Aufpreis mitgeordert, eine Maus (Saitek Cyborg) gab es für die lange Wartezeit gratis.
Nach dem ersten Einschalten überwältigt zunächst das tolle Display und die geringe Geräuschkulisse, zu beiden Punkten später mehr. Die Verarbeitung weiß zu überzeugen: Nur über dem Akkufach und dem DVD-Laufwerk lässt sich das Gehäuse bei ausreichendem Druck durchbiegen, Gehäuse und Display (mit kleinen Abstrichen) zeigen sich ansonsten sehr verwindungssteif. Feste Scharniere halten das Display auch bei einer Zugfahrt fest im Griff.
Die Eindrücke der Tastatur sind etwas zwiespältig: Eine sehr gute Stabilität verhindert jegliches Durchbiegen, der Druckpunkt ist fest und klar definiert. Die Tasten selbst könnten allerdings fester sein, es entsteht ein leicht klappriges Tippgefühl - eine Kritik auf Recht hohem Niveau, aber berechtigt. Das Layout gefällt mir hingegen gar nicht, ohne Nummernblock kann ich leben, aber Fn-Taste statt Strg unten links, Pause statt entfernen oben rechts, etwas längliche Pfeiltasten - das wird noch einige Einarbeitungszeit kosten.
3. Display und Sound
Das 15,6" Display ist im wahrsten Sinne des Wortes der absolute Glanzpunkt des Deviltech. Die sehr feine FullHD-Auflösung von 1920x1080, vielmehr aber noch der überragende Schwarzwert und Kontrast, lässt selbst sehr gute PVA-Panel wie meinen Dell 2407WFP alt aussehen. Auch wenn die vertikalen Blickwinkel TN-typisch nicht perfekt sein können, verreichtet das Display seine Arbeit doch mehr als überzeugend, leuchtende Farben und eine extrem kräftige LED-Hintergrundbeleuchtung können selbst gegen das direkte Sonnenlicht die spiegelnde Beschichtung überdecken. Der Regelbereich der Leuchtdichte ist großzügig, auch wenn ich mir für absolute Dunkelheit noch eine niedrigere Untergrenze wünschen würde. Schlierenfreie Video- und Spieledarstellung zeugt von einer guten Reaktionszeit.
Soundtechnisch habe ich im Notebookbereich schon besseres gehört, die Lautsprecher sind aber klar und auch bei hoher Lautstärke Verzerrungsfrei. Im Bassbereich macht sich Langeweile breit, auch die Höhen blenden früh aus. Geregelt wird der Pegel über die Tastatur, ein Drehrad gibt es nicht.
4. Abwärme, Lautstärke und Mobilität
Für ein Spielenotebook sind dies sicherlich nicht die entscheidenden Kriterien, dennoch kann das Notebook hier überzeugen. Minimal konnte ich einen Verbrauch um 15W bei niedrigster Hintergrundbeleuchtung und ohne WLAN erzielen, im normalen Office- und Surfbetrieb wird man mit knapp über 20W auskommen. Vollast, simuliert mit dem 3DMark 2006, lässt den Verbrauch auf ~55W ansteigen, im realitätsfernen Furmark werden es etwa 10W mehr.
Entsprechend fällt die Akkulaufzeit aus, mit dem 54Wh Akku sind bei zurückhaltender Nutzung durchaus knapp 3h möglich. Die Lautstärkeentwicklung weiß dabei jederzeit zu überzeugen, idle wie bei Last, im Akku- wie Netzbetrieb: Der Lüfter läuft konstant mit einem sehr leisen Säuseln, das auch in Spielen nicht zum Orkan wird. Dennoch bleibt das Gerät auch nach längerer Volllast handwarm, auch am Netzteil wird man sich nicht die Finger verbrennen.
5. Die Leistung
Es geht ans Eingemachte! Mit einem Core i5 540M und einer HD5650 (550/800MHz) sollte eine gute Basis selbst für aktuelle Spiele und Anwendungen bestehen. Und wie! Der Prozessor, idle bei 1,2GHz entspannend, dreht selbst bei Volllast auf allen 4 Threads noch auf 2,8GHz Turbotakt auf und überflügelt damit einen Turion RM-70 (2x2GHz) z.B. im Cinebench um den Faktor 2,5 - 2,30 Punkte stehen nach dem Multithread-Durchlauf der Version 11.5 auf dem Konto. Der 3DMark 2006 liefert knapp 3000 CPU-Punkte, Faktor 2 über dem Turion.
Auch die HD5650 weiß zu überzeugen: Bereits auf Standardtaktraten lassen sich viele aktuelle Spiele noch auf recht hohen Settings in FullHD-Auflösung bestreiten, die ohne Zweifel größte Überraschung ist aber das OC-Potential: Nach fast 40% Übertaktung auf dem Core und 25% höheren Speichertaktraten standen letztlich 24/7 stabile Taktraten von 750/1000MHz ohne Spannungserhöhung auf dem Papier - und weiter wurde noch gar nicht getestet! Verbrauch und Temperaturen stiegen dabei nur unwesentlich, selbst im Furmark werden 80°C nicht überschritten. Der 3DMark 2006 Score stieg mit Übertaktung von 6800 auf fast 8500 Punkte an.
6. Fazit
Nun, selten hat mich ein Notebook so rundum überzeugt. Kleinere Detailsschwächen finden sich überall, aber das Deviltech Fire DTX / Compal NBLB2 leistet sich keinen einzigen groben Schnitzer. Die Leistung und das Display sind überragend, das P/L dementsprechend ausgezeichnet. Mehr als eine klare Kaufempfehlung kann ich hier nicht aussprechend, auch wenn man Geduld bzgl. der Lieferung mitbringen sollte.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen. Grüße. :)
mal wieder ein kleines Notebookreview von mir. Das Gerät der Wahl ist ein Deviltech Fire DTX (http://www.deviltech.de/) (basiert auf dem Compal-Barebone NBLB2) in folgender Konfiguration:
• Intel Core i5 540M, 2,53-3,06GHz
• 2x2048MB DDR3-1333
• ATI Mobility Radeon HD5650, 550MHz Core, 800MHz DDR3
• 15,6" 1920x1080 LED glare
• 320GB (5400rpm, Western Digital) Samsung M7 640GB 5400rpm
• DVD-Brenner
• 2.0MP Webcam
• Fingerprintreader
• 3in1 Cardreader
• 4x USB 2.0, VGA, HDMI, GBit-LAN, WLAN Intel Wi-Fi 5100AGN
Preis: 823€, mittlerweile allerdings etwas angestiegen.
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1. Auswahl und Bestellung
Bereits Mitte Januar bestellt, konnte ich mein Gerät dennoch erst vor wenigen Tagen erhalten. Zunächst von Lieferschwierigkeiten der CPU und GPU verzögert, schaffte es später auch noch UPS bei der ersten Lieferung das Notebook zu zerlegen (Displaybruch). Auch wer heute bestellt, muss sich zumindest bei Deviltech auf eine Lieferzeit von >4 Wochen einstellen! Alternativen wären z.B. Schenker oder Hawkforce, die das gleiche Barebone in eigenen Konfigurationen vertreiben, allerdings zu einem etwas höheren Preis.
Wer den Namen Deviltech jetzt zum ersten Mal hört, dem sei zu meinen Erfahrungen mit der Firma folgendes gesagt:
Mein größter Kritikpunkt ist die Kontaktaufnahme, die Beantwortung von Mails dauert Tage oder erfolgt gar nicht. Die Hotline (normale Ortsrufnummer, kostenfrei bei Telefonflat) ist nur sporadisch wenige Stunden am Tag besetzt, teils waren über 50(!) Versuche notwendig, um einen Mitarbeiter zu erreichen.
Der Service selbst hingegen ist vorbildlich: Nach dem ich endlich einen Mitarbeiter erreichen konnte, wurde das Gerät am nächsten Werktag abgeholt und bereits eine Woche später repariert zurückgebracht. Großes Lob!
Meine Entscheidung für das Compal-Barebone erfolgte auf den Wunsch, mein in die Tage gekommenes Toshiba-Modell (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=428534) zu ersetzen. Größte Kritikpunkte an diesem waren neben den gewachsenen Leistungsanforderungen die hohe Wärmeentwicklung und die durchschnittliche Verarbeitungsqualität.
2. Lieferumfang, Inbetriebnahme und Verarbeitung
Das Notebook kommt mit einer kargen, aber ausreichenden Ausstattung: Neben einer Treiber-CD, dem Netzteil und ein paar Heftchen findet sich kein weiteres Zubehör. Eine qualitativ sehr gute Notebooktasche habe ich bei Deviltech für 14€ Aufpreis mitgeordert, eine Maus (Saitek Cyborg) gab es für die lange Wartezeit gratis.
Nach dem ersten Einschalten überwältigt zunächst das tolle Display und die geringe Geräuschkulisse, zu beiden Punkten später mehr. Die Verarbeitung weiß zu überzeugen: Nur über dem Akkufach und dem DVD-Laufwerk lässt sich das Gehäuse bei ausreichendem Druck durchbiegen, Gehäuse und Display (mit kleinen Abstrichen) zeigen sich ansonsten sehr verwindungssteif. Feste Scharniere halten das Display auch bei einer Zugfahrt fest im Griff.
Die Eindrücke der Tastatur sind etwas zwiespältig: Eine sehr gute Stabilität verhindert jegliches Durchbiegen, der Druckpunkt ist fest und klar definiert. Die Tasten selbst könnten allerdings fester sein, es entsteht ein leicht klappriges Tippgefühl - eine Kritik auf Recht hohem Niveau, aber berechtigt. Das Layout gefällt mir hingegen gar nicht, ohne Nummernblock kann ich leben, aber Fn-Taste statt Strg unten links, Pause statt entfernen oben rechts, etwas längliche Pfeiltasten - das wird noch einige Einarbeitungszeit kosten.
3. Display und Sound
Das 15,6" Display ist im wahrsten Sinne des Wortes der absolute Glanzpunkt des Deviltech. Die sehr feine FullHD-Auflösung von 1920x1080, vielmehr aber noch der überragende Schwarzwert und Kontrast, lässt selbst sehr gute PVA-Panel wie meinen Dell 2407WFP alt aussehen. Auch wenn die vertikalen Blickwinkel TN-typisch nicht perfekt sein können, verreichtet das Display seine Arbeit doch mehr als überzeugend, leuchtende Farben und eine extrem kräftige LED-Hintergrundbeleuchtung können selbst gegen das direkte Sonnenlicht die spiegelnde Beschichtung überdecken. Der Regelbereich der Leuchtdichte ist großzügig, auch wenn ich mir für absolute Dunkelheit noch eine niedrigere Untergrenze wünschen würde. Schlierenfreie Video- und Spieledarstellung zeugt von einer guten Reaktionszeit.
Soundtechnisch habe ich im Notebookbereich schon besseres gehört, die Lautsprecher sind aber klar und auch bei hoher Lautstärke Verzerrungsfrei. Im Bassbereich macht sich Langeweile breit, auch die Höhen blenden früh aus. Geregelt wird der Pegel über die Tastatur, ein Drehrad gibt es nicht.
4. Abwärme, Lautstärke und Mobilität
Für ein Spielenotebook sind dies sicherlich nicht die entscheidenden Kriterien, dennoch kann das Notebook hier überzeugen. Minimal konnte ich einen Verbrauch um 15W bei niedrigster Hintergrundbeleuchtung und ohne WLAN erzielen, im normalen Office- und Surfbetrieb wird man mit knapp über 20W auskommen. Vollast, simuliert mit dem 3DMark 2006, lässt den Verbrauch auf ~55W ansteigen, im realitätsfernen Furmark werden es etwa 10W mehr.
Entsprechend fällt die Akkulaufzeit aus, mit dem 54Wh Akku sind bei zurückhaltender Nutzung durchaus knapp 3h möglich. Die Lautstärkeentwicklung weiß dabei jederzeit zu überzeugen, idle wie bei Last, im Akku- wie Netzbetrieb: Der Lüfter läuft konstant mit einem sehr leisen Säuseln, das auch in Spielen nicht zum Orkan wird. Dennoch bleibt das Gerät auch nach längerer Volllast handwarm, auch am Netzteil wird man sich nicht die Finger verbrennen.
5. Die Leistung
Es geht ans Eingemachte! Mit einem Core i5 540M und einer HD5650 (550/800MHz) sollte eine gute Basis selbst für aktuelle Spiele und Anwendungen bestehen. Und wie! Der Prozessor, idle bei 1,2GHz entspannend, dreht selbst bei Volllast auf allen 4 Threads noch auf 2,8GHz Turbotakt auf und überflügelt damit einen Turion RM-70 (2x2GHz) z.B. im Cinebench um den Faktor 2,5 - 2,30 Punkte stehen nach dem Multithread-Durchlauf der Version 11.5 auf dem Konto. Der 3DMark 2006 liefert knapp 3000 CPU-Punkte, Faktor 2 über dem Turion.
Auch die HD5650 weiß zu überzeugen: Bereits auf Standardtaktraten lassen sich viele aktuelle Spiele noch auf recht hohen Settings in FullHD-Auflösung bestreiten, die ohne Zweifel größte Überraschung ist aber das OC-Potential: Nach fast 40% Übertaktung auf dem Core und 25% höheren Speichertaktraten standen letztlich 24/7 stabile Taktraten von 750/1000MHz ohne Spannungserhöhung auf dem Papier - und weiter wurde noch gar nicht getestet! Verbrauch und Temperaturen stiegen dabei nur unwesentlich, selbst im Furmark werden 80°C nicht überschritten. Der 3DMark 2006 Score stieg mit Übertaktung von 6800 auf fast 8500 Punkte an.
6. Fazit
Nun, selten hat mich ein Notebook so rundum überzeugt. Kleinere Detailsschwächen finden sich überall, aber das Deviltech Fire DTX / Compal NBLB2 leistet sich keinen einzigen groben Schnitzer. Die Leistung und das Display sind überragend, das P/L dementsprechend ausgezeichnet. Mehr als eine klare Kaufempfehlung kann ich hier nicht aussprechend, auch wenn man Geduld bzgl. der Lieferung mitbringen sollte.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen. Grüße. :)